Freitag, 25.6.2010
Pünktlich um 7:30 Uhr wurden wir vom Fraserway Shuttle abgeholt, der uns frohgelaunt mit mehreren anderen deutschen Touristen zur Fraserway Station nach Airdrie brachte. Das Gespräch drehte sich größtenteils um das schöne Wetter, das an diesem Morgen herrschte und man philosophierte darüber, dass es sich doch bitte in den nächsten 3 Wochen so halten könnte. An der Station war man bestens auf unsere Ankunft vorbereitet. Sofort sprang eine Mitarbeiterin auf uns zu, um die Papiere fertig zu machen. Sofort danach kam die Einweisung in unseren Pickup Camper (nachdem sie endlich festgestellt hatte, welcher für uns gedacht war... ein GMC Sierra 3500 6,6l Turbodiesel mit 65.000 km).
Da wir ja 2008 bereits ein WoMo hatten, kamen uns viele Dinge wieder bekannt vor (Dumping, der Feuermelder, Kühlschrank und dessen Anzeigen, Benutzung des Klos und des Ofens). Da die „Fahrerkabine“ wie jedes amerikanisches Auto aussah, musste dazu auch nichts mehr erklärt werden und somit ging die Einweisung sehr schnell über die Bühne. Wir gingen noch ums Auto, um die äußeren Schäden aufzunehmen, wobei wir auch ziemlich viel fanden (die Windschutzscheibe war bereits voller kleiner Steinschläge und ein paar fiese Kratzer hatte das Auto auch schon). Aber das war für 65.000 Kilometer ja auch normal. Von innen war der Camperaufsatz aber in einem Top-Zustand.
Im Büro bekamen wir dann noch jede Menge Karten, eine Gebrauchsanweisung fürs WoMo, Campgroundguides und sonstiges Informationsmaterial ausgehändigt und schon konnten wir den Hof verlassen. Wohl als erste verließen wir um 9 Uhr schon das Fraserway-Gelände. Das war Top; so hatten wir noch viel Zeit für den Tag.
Die Fraserway-Station ist in Airdrie perfekt gelegen. Walmart ist nicht mal ein Kilometer entfernt
Dort kehrten wir dann auch als erstes ein und machten unseren Ersteinkauf. 192$ Dollar ärmer und ca. 1,5 Stunden später verließen wir den Laden dann wieder mit allen wichtigen Dingen, die man im Urlaub so braucht: Campingstuhl (wir hatten vorher auf den Fraserway Stühlen bereits probegesessen und uns entschieden, einen bequemeren Stuhl zu kaufen), Insect Repellant, Pizzen, einen Grill, Grillgut, Salat, Chips, Kartoffeln, RANCH DRESSING und vieles weiteres. An der Kasse neben uns standen plötzlich welche, die mit uns im Shuttle Bus gesessen hatten. Ihr Ersteinkauf gestaltete sich etwas spärlich – aber wir waren echt froh, gleich zu Anfang sooo viel eingekauft zu haben. Der Grund: Einkaufen in Nationalparks ist SEHR TEUER wie wir später feststellen mussten.
Auf dem Walmart Parkplatz wurde dann erstmal das WoMo etwas eingerichtet. Aus den Taschen wurde schon einmal das Wichtigste rausgeholt, aber ansonsten noch nicht ausgepackt.
Nach einem kurzen Besuch im Liquor Store waren wir gegen frühen Mittag abfahrtbereit.
Über die Schleichstrecke Highway 1A fuhren wir nach Banff.
Diesen Tipp inklusive Fahrtskizze hatten wir übrigens von Fraserway erhalten. Die Strecke dauert natürlich länger als der Interstate, aber dafür ist die Strecke echt sehenswert. Man sieht, wie die Rockys (und das schlechte Wetter) immer näher kommen; das ist schon imposant.
An der Grenze zum Banff Nationalpark kauften wir erstmal unseren Nationalpark-Pass für 136 $. Kein Schnäppchen im Vergleich zu Amerika...
Für diesen Tag hatten wir keinen Campground reserviert, deswegen machten wir uns in Banff als erstes auf die Suche nach dem Tunnel Mountain CG, über den wir im Internet vorab gelesen hatten, dass er genau unseren Anforderungen entspricht. Nicht zu enge Stellplätze und schön im grünen. Als wir ankamen, waren auch noch Plätze frei (später nicht mehr....). Wir bekamen eine Site zugewiesen und bezahlten auch noch 8,80 $ für ein Fire Permit dazu. Zuerst fuhren wir dann auch zu dem Haufen mit dem Holz, welches man kostenlos zur Verfügung bekommt, wenn man das Fire Permit gekauft hat. Marc machte seine ersten Versuche mit der Axt und wir luden die Außenklappe unseres Campers mit dem Holz voll.
Auf dem Campground räumten wir dann erstmal die Taschen aus und unseren Camper ein. Wir stellten fest, dass der Camper auch unter dem Aufsatz schon ganz schön viele fiese Löcher und Kratzer hatte, die aber schon so sehr verrostet waren, dass man uns dafür nicht die Schuld würde geben können.
Danach fuhren wir in die Stadt, um uns dort ein wenig umzuschauen. Wir parkten etwas außerhalb im Wohngebiet und machten uns dann zu Fuß auf den Weg.
Das Städtchen ist echt schön; hat uns gut gefallen dort. Wir schlenderten etwas am Fluss entlang und überlegten, was wir mit dem angebrochenen Tag noch anfangen könnten. Wir schauten uns das Banff Hotel an und entschieden uns, den kurzen Trail zu den Hoodoos noch zu laufen. Das war schon ein schöner Einstieg in den Urlaub.
Gegen 18 Uhr waren wir dann aber wieder auf dem Campground, wo wir dann den Abend ganz gemütlich mit Campfire und Grillen verbrachten. Um uns herum hatten wir nur einheimische Zelter, wodurch eine sehr gemütliche Atmosphäre entstand. Wir machten auch noch einen kleinen Spaziergang um den Campground; denn diese vielen unterschiedlichen Camping-Möglichkeiten faszinierten uns schon.
Natürlich ging es heute wieder ziemlich früh zu Bett; Jetlag lässt grüßen