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Autor Thema: Keine Bären - In drei Wochen von Denver nach Seattle (Sommer 2008)  (Gelesen 30120 mal)

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PhilippJFry

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Hi guys,

ich habe hier schon so viele interessante Reiseberichte gelesen, da möchte ich mich mit einem eigenen Bericht revanchieren. To give something back to the community, wie man so schön sagt. Auch wenn's in letzter Zeit mehr geworden ist, aber über den Nordwesten gibt es ja immer noch nicht soo viele Berichte hier im Forum - zumindest im Vergleich zum Südwesten.

Den Bericht schreibe ich vollständig aus dem Gedächtnis. Da unsere Reise schon etwas her ist und wir auch kein Reisetagebuch geschrieben haben, kann ich mich natürlich nicht mehr an alle Details erinnern. An manches erinnere ich mich kaum, an anderes dafür umso genauer. Der Bericht wird also manchmal oberflächlicher und manchmal ausführlicher ausfallen. Ich hoffe, das stört Euch nicht. Wenn ich irgendwann zu langatmig werde, sagt mir bitte Bescheid. Ich freue mich über jedes Feedback.

Ich hoffe, dass ich den Bericht halbwegs regelmäßig fortsetzen kann, aber versprechen kann ich nichts.

Zum Titel: Mir ist nichts besseres eingefallen. Wir haben keine Bären gesehen, obwohl wir in Gegenden waren, die angeblich vor Bären nur so wimmeln.


kurze Vorgeschichte

Meine Frau und ich haben uns schon länger mit dem Gedanken an eine USA-Reise getragen. Ich selbst war noch nie da, meine Frau vor langer Zeit mal, damals noch mit ihren Eltern. Ich wollte unbedingt mal rüber und auch meine Frau war der Idee zugeneigt. Wir waren uns beide ziemlich schnell einig, dass wir unbedingt nach Yellowstone möchten. Außerdem reizten uns die Rocky Mountains. Über das Buch "Kollaps" von Jared Diamond kam ich dann auf die Idee, das westliche Montana und nach Möglichkeit den Glacier National Park sehen zu wollen. Schließlich schmelzen die Gletscher ziemlich schnell dahin, also schnell hin, solange es sie noch gibt.

Wie gesagt, mit dem Gedanken trugen wir uns seit einiger Zeit, aber es kam immer wieder was dazwischen. Letztes Jahr ergab es sich dann jedoch - relativ kurzfristig - dass es klappen könnte. Anfang April stand fest, dass wir im Sommer unsere Pläne umsetzen könnten, und zwar vom 19.07. bis 08.08. Das war zwar in der Hauptsaison und würde folglich ziemlich teuer werden. Aber einmal im Leben kann man sich das schon leisten, sagten wir uns. ( Es sollte natürlich nicht bei der einen Reise bleiben.) Die Reise sollte in Denver starten und in Seattle enden. Dazwischen stand konkret nur Yellowstone fest. Fest geplant haben wir sonst nix, wir wollten einfach vor Ort sehen, wie weit wir kommen, was uns interessiert und dann spontan entscheiden. Wo es letztlich hinging, könnt Ihr dann ja sehen.

Wir buchten dann im Reisebüro Flug, Mietwagen und die Unterkünfte in Denver (19.-22.7.), Yellowstone (25.-28.7.) und Seattle (4.-8.8.) und am 19.07.2008 ging es endlich los.

Aber genug der Vorreden, jetzt geht's endlich los.


19.7.2008 - Flug Frankfurt - Philadelphia - Denver

Der Anfang des Berichts ist eher langweilig, aber da müßt Ihr durch. Außerdem gibt es vorerst kaum Bilder, das wird sich aber nach den ersten Tagen ändern.

Wir mußten natürlich früh raus (um 5 Uhr, wenn ich mich richtig erinnere) und waren mehr als rechtzeitig in Frankfurt, was den Vorteil hatte, dass wir einchecken konnten, bevor sich eine ganz lange Schlange am Schalter bildete. Die nette Dame am Check-In fragte uns, ob wir gut Englisch könnten. Auf die Frage nach dem Warum entgegnete sie, dann könnte sie uns beim Weiterflug von Philadelphia nach Denver Sitze am Notausgang reservieren, wo man mehr Beinfreiheit hätte. Wir entschieden, dass unser Englisch gut genug sei. Vom Flug gibt es nicht viel zu berichten. Das Ausfüllen der Einreiseformulare glückte uns beim ersten bzw. zweiten Versuch. Wir flogen mit US Airways ab 12.50 Uhr, 15.50 Uhr Ankunft in Philadelphia, um 18.10 Uhr weiter nach Denver. Es gab keine Verspätungen, keine besonderen Vorkommnisse, an die ich mich erinnern kann. Auch in Philadelphia ging alles glatt. Wir hatten das Glück, dass wir bei den ersten waren, die aus dem Flieger auskamen und dass keine anderen großen Maschinen zeitgleich landeten. Der Immigration Officer fragte nach Zweck der Reise (vacation) und gab beim Abnehmen der Fingerabdrücke seine Deutschkenntnisse zum Besten ("links", "rechts"), dann wünschte er uns einen schönen Aufenthalt und wir waren fertig. Hat zusammen mit "Wartezeit" keine 10 Minuten gedauert. Als wir gerade bei der Immigration beschäftigt waren, kamen jedoch die Massen. Wenn wir 10 Minuten später da gewesen wären, hätten wir wahrscheinlich ziemlich lange warten dürfen. Etwas länger dauerte das Warten aufs Gepäck, der Weg durch den Zoll und das erneute Einchecken mit erneuter Sicherheitskontrolle. Aber ca. knapp 1 1/2 Stunden nach der Landung waren wir dann schon am Gate für den Inlandsweiterflug nach Denver. Dort schlugen wir den Rest der Wartezeit tot. Am Flughafen in Philadelphia gab es ein paar nette Ecken. Irgendwo standen hübsche Schaukelstühle rum die wir ausgiebig testeten. Dann besorgten wir uns Getränke und Essen (Hotdog und Truthahnsandwich). Für Vielreisende ist das alles bestimmt ziemlich langweilig, aber für uns war das natürlich alles neu und aufregend.

Hier zwei Bilder vom Landeanflug auf Philadelphia:





Ein wenig diesig, aber da kann man nichts machen.

Auch der Weiterflug verließ ohne besondere Vorkommnisse. Irgendwann am Abend (es wurde langsam dunkel) waren wir dann in Denver. Am Flughafen war fast nichts mehr los und die ganzen Läden wurden langsam geschlossen. Dummerweise hatten wir keinen Plan, wo und wie ein Shuttle ins Flughafenhotel (ich glaube, es war ein Hampton Inn) fuhr. Wir haben dann nach einiger Zeit eine Art Infotheke gefunden. Die wußten auch nichts, haben uns aber die Nummer vom Hotel rausgesucht und telefonieren lassen. Da ich schon ziemlich lang nicht mehr Englisch gesprochen hatte, war das gar nicht so einfach. Die erste Antwort, die ich von der Dame am anderen Ende der Leitung bekam, war ungefähr "I'm sorry Sir, I couldn't understand you." Ich habe es dann nochmals versucht, diesmal schien ich mich verständlich genug gemacht zu haben und mir wurde gesagt, dass das Shuttle in ca. 20 Minuten an einer bestimmten Stelle da sein werde. Die Leute an der Infotheke haben mir dann gesagt, wo wir diese Stelle finden würden. Auf dem Weg dahin kamen mir immer mehr Zweifel, ob ich den genauen Ort der Shuttlehaltestelle richtig verstanden hatte und wurde immer unsicherer. Doch nach einiger Zeit kam zum Glück genau das richtige Shuttle. Der Fahrer war sah irgendwie entfernt aus wie Harvey Keitel. Er gabelte dann an einem anderen Ausgang noch eine Geschäftsreisende aus, die am nächsten Tag nach Kansas weiter mußte und die beiden unterhielten sich die ganze Zeit über das Wetter in Kansas. Nach einer doch etwas längeren Fahrt (ich hatte immer gedacht, ein Flughafenhotel wäre direkt neben dem Flughafen, so kann man sich irren, ich war die etwas größeren Größenverhältnisse in Amerika einfach noch nicht gewohnt) waren wir glücklich im Hotel angekommen, konnten ohne Probleme einchecken und sind dann nach ein wenig Fernsehberieselung bald in Bett (war glaub ich gegen 23 Uhr.)

webcrawler

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bin im gleichen Flieger und freue mich schon darauf weiterzulesen.
 :D
Gruss

Saguaro

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Die Gegend oberhalb von Denver kenne ich überhaupt nicht.

Also hau in die Tasten und gib mir Input  :D.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Tommy1

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Hoffentlich ist im Mietwagen noch ein Plätzchen frei  :)

Biggi

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Hi PhilippJFry,

da bin ich auch dabei, ich bin schon auf das Auto gespannt!  8)

sarahbonita

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und *schwupps*... bin auch noch schnell miteingestiegen.

Ich muss mit dir/euch doch schon mal mitgucken, was uns Sommer 2010 erwartet. Wir werden eine grooooosssseeee Runde in 3.5 Wochen machen und unter anderem in Denver starten und auch den Yellowstone besuchen.

Also, schreib ruhig weiter, ich bin gespannt.

Liebe Grüsse
Sarah

MalteMontana

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Hallo,

ich fahre auch noch mit. War selber im Mai 2008 in Denver, Yellowstone etc. und bin schon ganz gespannt was ihr so alles erlebt habt.  :P

Viele Grüße,

Malte
Gruß, Malte


PhilippJFry

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Schön, dass sich so auf die Schnelle ein paar Mitfahrer gefunden haben.

Platz ist genug im Auto, ist zwar kein Riesenschlitten, aber die amerikanischen Typen sind dann ja doch etwas größer.

Und weil ich gerade etwas Zeit habe, geht's gleich weiter.

PhilippJFry

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Heiß hier
20.08.2008 - Denver

Dank Jetlag sind wir gegen halb sechs wach geworden. Das am Abend vorher "gebuchte" Hotelshuttle zur Autovermietung ging erst um 9, also was tun? Hunger hatten wir nicht wirklich, wir haben uns mit Cola und einem Cookie aus dem Automaten begnügt und dann ein wenig im Hotel umgesehen. Da ich fest geplant hatte, in den nächsten Tagen viele Burger und Steaks zu essen, habe ich erstmal das hoteleigene gym ausprobiert. Sozusagen um prophylaktisch schon mal der Gewichtszunahme vorzubeugen. Bin dann eine knappe halbe Stunde auf einem Laufband herumgehechelt und habe dabei den Wetterkanal verfolgt. Meine bessere Hälfte ist währenddessen in den Hotelpool gehüpft. Danach sind wir ein bißchen draußen spazierengegangen und haben ein paar Bilder geschossen:


Sonnenaufgang bei Denver


Denver bei Sonnenaufgang


Sonnenblumen vor dem Hotel


Hase (oder Kaninchen?) vor dem Hotel

Bei der Autovermietung (National, wegen der günstigsten Einwegmiete) waren wir gegen halb zehn. Außer uns war niemand da, deshalb ging das mit der Bürokratie alles sehr schnell. Eine kurze Frage, ob wir ein Upgrade wollten, wollten wir nicht und dann schickten sie uns nach draußen zur Choiceline. Gebucht hatten wir intermediate, denn off-road war nicht geplant. Unser erster Gedanke: Wow, so viele Autos auf einmal. Wir konnten uns erst nicht entscheiden und müssen ziemlich ratlos geschaut haben, denn irgendwann kam ein Nationalist und meinte, wir könnten uns einfach ein Auto aussuchen. Wußten wir schon, duh, aber welches?  :kratzen: Wir haben uns dann für einen Pontiac G6 entschieden, denn wenn wir schon in Amerika unterwegs sind, sollte es auch ein amerikanisches Auto sein. Weinrot und mit texanischem Nummernschild. Kofferraum hätte größer sein können, aber er zog ganz schön (der Wagen, nicht der Kofferraum). Und schon ging's los Richtung Denver.





Bildqualität ist nicht so toll, weil aus dem Autofenster fotographiert.

Das Hotel war mitten in Downtown, direkt an der 16th Street Mall. Nicht ganz billig, aber für die ersten Tage wollten wir was nettes. Nach dem einchecken sind wir gleich los (zu Fuß! in Amerika!*) und einfach mal die 16th Street Mall entlanggelaufen.


16th Street Mall

* kleiner Exkurs: Ich dachte vorher, Amerika wäre absolut nichts für Fußgänger. Ich muss das zumindest für den Nordwesten relativieren. Wider Erwarten waren die Amerikaner nicht nur im Auto unterwegs, in den meisten Städten kommt man als Fußgänger sogar ganz gut zurecht und muss auch keine Angst haben, überfahren zu werden. Meistens sind die Amerikaner Fußgängern gegenüber rücksichtsvoller als hierzulande. Angesichts der Entfernungen sollte man allerdings wirklich gut zu Fuß sein oder halt doch hin und wieder das Auto benutzen.

Zwischendurch bekamen wir doch ein wenig Hunger und sind dann einfach in den nächsten Taco Bell. Meine Frau fand's nicht schlecht, aber ich konnte mich mit dem Zeug nicht anfreunden. Bäh!

In den Geschäften gab es überall Obama-T-Shirts und anderen Obamakram zu kaufen. Klar, in ungefähr einem Monat sollte ja in Denver die Democratic National Convention stattfinden, und da mußten sich die Denveriten rechtzeitig mit den passenden Fanartikeln eindecken können. Hatte schon überlegt, ob ich mir aus reiner Lust an der Provokation ein Hillary-T-Shirt zulege, hab es dann aber doch gelassen.

Die 16th Street Mall ist die längste Fußgängerzone der USA, ca. eine Meile lag. Naja, vielleicht keine richtige Fußgängerzone, da dort Busse verkehren, deren Benutzung wohl kostenlos ist. Ausprobiert haben wir's aus irgendwelchen Gründen nicht. Wir sind tapfer weiter zu Fuß zum Larimer Square, eine Gegend, die früher wohl ziemlich heruntergekommen war und in der letzten Zeit mit großer Energie der Stadt Denver und der lokalen Geschäftsleute wieder schön hergerichtet wurde.


Larimer Square

Von dort ging es weiter Richtung South Platte River. Inzwischen war es heiß geworden und zwar richtig heiß. Knapp über 100 Grad. Wir Deppen hatten natürlich weder Kopfbedeckung noch Sonnencreme dabei und bekamen langsam Angst, uns einen Sonnenbrand zuzuziehen. Um das zu verhindern, schleppten wir uns mit letzter Kraft ins nahe gelegene Denver Aquarium und haben uns da alle möglichen Fische und andere Wasserbewohner angesehen - und Tiger (im Aquarium - wtf!?). War nicht billig, aber ganz nett und vor allem schön kühl und schattig. Besonders die Flash-Flood-Simulation, bei der man naßgespritzt wurde, wenn man nicht aufpasste. Nicht unbeeindruckend war auch ein großes Becken, durch das man durchgehen konnte und in dem giant grouper waren, auf Deutsch Zackenbarsche, glaub ich. Die Dinger werden fast drei Meter lang und starrten einen nur wenige Zentimeter entfernt durch das Glas an.

Als die Sonne nicht mehr ganz so gebrannt hat, sind wir wieder raus und am South Platte River entlang wieder Richtung Downtown.



Am Fluß machten sich die Denveriten einen schönen Tag, war ja auch Wochenende.



In der Nähe vom Larimer Square fanden wir (in einem eher unscheinbaren Gebäude, war wohl ein altes Lagerhaus) einen netten, riesigen Buchladen, den Tattered Cover Bookstore. Wir mußten uns zusammenreissen, sonst hätten wir die ganze Reisekasse bereits heute auf den Kopf gehauen und vor allem in ein paar Wochen Probleme mit den Gepäckbestimmungen bekommen. Haben dann lediglich den National Audubun Society Field Guide to the Rocky Mountain States gekauft. Diese Buchreihe ist sehr empfehlenswert, wenn man etwas über Natur und Geologie der jeweiligen Gegend lernen will, oder einfach nur wissen will, was gerade vor einem kreucht und fleucht. Nachdem die Pflanzen und Tiere Nordamerikas doch etwas anders als die aus Mitteleuropa bekannten sind, ist schon praktisch, wenn man schnell nachschlage kann, wie das Vieh heißt, das da herumläuft oder -fliegt.

Anschließend gingen wir zur schräg gegenüber liegenden Union Station. In der Bahnhofshalle gab es eine öffentliche Mikrowelle samt Automaten, an dem man alle möglichen Mikrowellengerichte erstehen konnte.


 :bahnhof:


 :essen:

Nach einem Dr Pepper aus dem Automaten sind wir weiter zum Coors Field, wo anscheinend gerade ein Baseballspiel lief. Ich wollte die Gelegenheit nutzen und mal schnell reinschauen, aber meine Frau war dagegen. Es sei immer noch zu heiß und ohne Hut und Sonnencreme und überhaupt die Sonne. Mein Einwand, da drinnen könnte man bestimmt Kopfbedeckungen kaufen, konnte sie auch nicht umstimmen.




Wir sind dann halt weiter und haben als erstes im nächsten Walgreen Sonnencreme gekauft. Wie es dann weiterging, weiß ich nicht mehr, waren wir zuerst Essen und dann am Capitol oder umgekehrt? Ist ja auch egal. Zu essen gab es Burger in irgendeinem Restaurant in der 16th Street Mall. Das erste Mal Essen in den USA. Wie war das nochmal mit bestellen und Tip undsoweiter? Hat aber alles geklappt. Nett war, dass wir draußen sitzen konnten, wie überhaupt die meisten Restaurants Tische und Stühle draußen hatten. Abends war es temperaturmäßig sehr angenehm, fast südländisch, nur ohne Meer.

Danach (oder davor?) ging's zum Capitol. Da muss man hin, weil, wie jeder weiß, das Capitol genau eine Meile über dem Meeresspiegel ist. Daher heißt Denver ja auch Mile High City. Der Park vor dem Capitol ist auch ganz nett. Mit lauter squirrels.


Das Capitol. Die Markierung "one mile above sea level" ist hinter dem Denkmal auf der Treppe



Zum Schluss haben wir im 7/11 um die Ecke vom Hotel noch irgendwelchen Süß- und Knabberkram und einen Sixpack gekauft. Bei der Gelegenheit mußte ich zum ersten und einzigen Mal im Urlaub eine ID vorzeigen. Anscheinend sah ich zumindest am Anfang des Urlaubs jünger aus als ich bin. Danach ab ins Zimmer. Im Fernsehen lief gerade noch eine Folge Cold Case, danach sind wir gleich eingeschlafen.  :schlafen:

Zum Schluss noch ein Blick aus dem Hotelzimmerfenster aus dem 22nd floor, einmal bei Tag und einmal abends.






Puh, dafür, dass wir den ganzen Tag nur in Downtown Denver rumgeschlappt sind, war das jetzt ganz schön viel Text. Aber beim Schreiben kommen die ganzen Erinnerungen wieder hoch. Hoffe, Ihr seid noch dabei. Nach etwas Nachtruhe geht's morgen weiter. Geplant ist ein Besuch im Zoo und im Museum.
 

Biggi

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Hey, das beginnt ja sehr vielversprechend!  :)  Denver scheint eine ganz nette Stadt zu sein, zumindest ne ziemlich heiße  :sun:

Ich freue mich auf die Fortsetzung.

PhilippJFry

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21.07.2008 - Denver


So, alle gut geschlafen? Dann erst Mal  :zaehne: :kaffee:
Nach einem Kaffee (diese Coffeemaker in den Hotelzimmern sind schon eine tolle Einrichtung) geht's ab zum Denver Zoo. Erst das Auto aus dem Parkhaus holen und dann geht's los. Der Zoo selbst war ganz nett. Da wir beide schon ewig nicht mehr in einem Zoo waren, war der Besuch ein netter Zeitvertreib, aber jetzt auch nicht sooo spektakulär anders als andere Zoos. Manche Gehege waren schön und groß, andere nicht, wie halt überall sonst auch. Es gab Shows und Tiervorführungen und Fütterungen und die meisten Erklärungen waren gut gemacht. Das ist mir überhaupt immer wieder aufgefallen, ob im Zoo, in Museen oder Parks. Die Broschüren, Hinweistafeln und ähnliches Infomaterial sind meistens mit viel Liebe und didaktisch gut aufbereitet und man muss nicht Zoologie, Geologie oder ähnliches studiert haben, um das alles zu verstehen. Die Amerikaner schaffen es meistens, Interesse für Sachen zu wecken, die einen sonst nicht so interessieren. Anders als hier in so manchem Museum.

Ach, ja, ich muß Euch was beichten. Ich habe Euch belogen, mit dem Titel des Reiseberichts.  :liar:
Wir haben doch Bären gesehen. Allerdings nur im Zoo:



Vormittags war's auch im Zoo ziemlich heiß, die Eisbären konnten einem echt leid tun.



Und auch die armen Grizzlies schauen ziemlich geschafft.

So, das waren die einzigen Bären, die wir gesehen haben. Weitere Beschreibungen vom Zoo spar ich mir. Gegen Mittag sind wir ins benachbarte Denver Museum of Nature and Science gelaufen. Da meine Frau Naturwissenschaftlerin ist, mußten wir da natürlich rein, Hat uns gut gefallen, auch mir. Fotos vom Museum haben wir aus irgendwelchen Gründen nicht gemacht. Deshalb nur ein langweiliger Text von mir. Das Museum ist echt toll gemacht. Die hatten sehr vielfältige und gut gemachte Ausstellungen. Alle haben wir gar nicht geschafft. Interessant war eine Ausstellung über die Landschaft Colorados, da konnten wir uns schon über das informieren, was uns in nächster Zeit landschaftlich erwartet. Auch sehr schön waren so aufgebaute Dioramen/Scenarien mit der Tier- und Pflanzenwelt aus Nordamerika und anderen Weltgegenden sowie die Geologie-/Stein- und Bergbauabteilung. Herzstück des Museums ist aber die Natural History-Ausstellung. Wimmelte von Kindern, da dort unter anderem viele Tierskelette -nachbildungen und darunter vor allem etliche Dinosaurier waren. Die kleinen sind durch die Anfangsräume (Erdgeschichte) ziemlich schnell durchgerast bis die ersten Dinos auftauchten. Die Naturgeschichte und die Evolution wurden schön erklärt in dieser Abteilung. Es gab z.B. ein Touchscreencomputerspiel, wo man durch Fingerpatschen auf den Bildschirm animierte Insekten erschlagen konnte. Von den Insekten gab es verschiedene Arten und manche davon waren schneller oder besser getarnt als die anderen. Nach jeder Runde wurde gezählt, wieviele von jeder Art man erschlagen hatte und wieviele übrig waren. Dann habe sich die Überlebenden vermehrt und die nächste Runde begann. So hat man dann gesehen, dass sich die schnelleren und die besser getarnten mehr vermehren als die anderen. Survival of the fittest. Überhaupt schien die ganze Kreationismus- und Intelligent Design-Welle an dem Museum spurlos vorübergegangen zu sein. Nur gute alte Wissenschaft. Das Spiel konnte ich leider nicht selbst ausprobieren, da immer eine Traube Kinder davor hing.

Ach ja, da wir gerade von Wissenschaft sprechen: Für heute hatte ich mir ein - wenn man manchen Leuten Glauben schenken darf - lebensgefährliches Experiment vorgenommen: root beer trinken. In einer Pause zwischendurch waren wir einen kleinen Happen in der Museumscafeteria essen und ich nutzte die Gelegenheit, ein root beer auszuprobieren. Hatte schon viel davon gehört, dass es in Amerika sehr beliebt ist, aber die meisten Deutschen es verabscheuen. Aber ein guter Wissenschaftler probiert solche Sachen natürlich immer am eigenen Leib aus. Ich holte mir also einen Becher und zog, das schlimmste erwartend, am Strohhalm. Ich bereitete mich schon innerlich darauf vor, alles wieder vor allen Leuten auszuspucken. Ich zog also, und ... es schmeckte überraschend gut. Ich hab dann in den nächsten Tagen oft Root Beer getrunken. Inzwischen liebe ich es und es ist eine Sache, die ich wirklich an Amerika vermisse. Meine Frau mag das Zeug auch.  :pepsi:

Es gab noch einige andere Abteilungen (Ägypten, Raumfahrt usw.), aber irgendwann reicht es mit dem besten Museum. Am späten nachmittag sind wir wieder raus und wollten zuerst ein wenig im benachbarten City Park spazieren, aber es sah dann ziemlich nach Regen aus, deshalb sind wir zurück zum Auto und zur Cherry Creek Mall gefahren. Dort haben wir uns ein bißchen umgeschaut, bis auf Abendessen (Cheese Steak Sandwich) haben wir jedoch nichts gekauft. Immerhin habe ich zum ersten Mal einen Apple-Store gesehen. Dann sind wir ein bißchen durch die Gegend und schließlich zurück zum Hotel gefahren. Wir haben noch ein paar Geschäfte in der 16th Street Mall abgeklappert, haben noch ein paar Sam Adams in der Hotelbar getrunken und sind dann ins Bett.



Und weil diesr Tag kaum Bilder hatte und weil heute Sylvester, äh, nein, Silvester (der Tag ist nach einem Papst und nicht nach der Mietzekatze benannt) ist, gibt's heute irgendwann noch den nächsten Teil. Dann geht's endlich raus aus der Stadt und ab nach Wyoming.

SusanW

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Hi,

springe auch noch schnell auf, denn über Yellowstone les ich immer wieder gern  :wink:
Liebe Grüße 
Susan

Palo

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Rueckt bitte etwas zusammen, ich moechte auch noch mit :D

Gruß

Palo

mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Hi,

springe auch noch schnell auf, denn über Yellowstone les ich immer wieder gern  :wink:


Ich auch!

und ab die Luzie... :groove:

Gruss,
Manni

Saguaro

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Zitat
lebensgefährliches Experiment: root beer trinken. In einer Pause zwischendurch waren wir einen kleinen Happen in der Museumscafeteria essen und ich nutzte die Gelegenheit, ein root beer auszuprobieren. Hatte schon viel davon gehört, dass es in Amerika sehr beliebt ist, aber die meisten Deutschen es verabscheuen. Aber ein guter Wissenschaftler probiert solche Sachen natürlich immer am eigenen Leib aus. Ich holte mir also einen Becher und zog, das schlimmste erwartend, am Strohhalm. Ich bereitete mich schon innerlich darauf vor, alles wieder vor allen Leuten auszuspucken. Ich zog also, und ... es schmeckte überraschend gut. Ich hab dann in den nächsten Tagen oft Root Beer getrunken. Inzwischen liebe ich es und es ist eine Sache, die ich wirklich an Amerika vermisse. Meine Frau mag das Zeug auch.  :pepsi:

Herrlich  :lachroll: das Du so experimentierfreudig bist :daumen:.

Ich oute mich auch als Root Beer Fan. Allerdings zapfe ich mir immer in den Fastfood-Tempeln eins, wenn man den Becher zum free refill nutzen kann und dann zwischendurch den Zapfhahn wechselt  :grins:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)