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Autor Thema: Keine Bären - In drei Wochen von Denver nach Seattle (Sommer 2008)  (Gelesen 30118 mal)

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PhilippJFry

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Dass Jackson so teuer ist  :verwirrt: hätte ich nicht gedacht.  Es erinnert mich irgendwie an Moab -> viel Verkehr und hohe Preise!


Ja, Jackson Hole war sauteuer, und dabei war nicht mal Wochenende. Aber es war halt in der Saison und die ist in der Gegend nicht lange, da es im Yellowstone im Juni wohl noch schneien kann und die ersten Schneefälle oft schon wieder im September kommen.


Von mir aus kann es gleich weitergehen.  :wink:


Geht gleich weiter. Ich hoffe, ich bin Euch den anderen nicht zu schnell. Aber nach heute mache ich eine kleine Pause und dann voraussichtlich wieder am Mittwoch weiter.

PhilippJFry

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25.07.2008 Teil 1: Grand Teton National Park
Rund um Jenny Lake

Sind alle noch da? Schnell einsteigen, wir fahren heute früh los und auf Nachzügler können wir wirklich nicht warten.

Für heute Abend haben wir eine Unterkunft im Yellowstone gebucht. Den ganzen Tag über wollen wir uns den Grand Teton Nationalpark ansehen. Um möglichst viel sehen zu können, sind wir dann tatsächlich um sechs Uhr aufgestanden. Um nicht viel Zeit zu verlieren, waren wir schnell im McDonalds gegenüber vom Motel frühstücken.

Dann noch schnell tanken und ab geht's in den Park.

Grand Teton ist der einzige Nationalpark, in dem es einen Flughafen gibt.


Zuerst sind wir zum Jenny Lake gefahren, dort wollten wir eine kleine Wanderung am See machen. Da wir so früh dran waren, war noch fast nix los, der Parkplatz war so gut wie leer. Wir waren kurz im Visitor Center, wo unter anderem die Entstehung der Tetons erklärt wurde. An Einzelheiten erinnere ich mich nicht mehr, aber es hatte irgendwas mit Gletschern und tektonischen Bewegungen zu tun. Danach sind wir noch kurz in den Laden neben dem Visitor Center, wo wir uns ein kleines Fernglas zur Tierbeobachtung gekauft haben. Dieses Fernglas hat sich bei der einen oder anderen Gelegenheit gut bewährt, sollte uns später aber noch einiges an Ärger bringen.

Wir sind zunächst den Wanderweg am See entlang Richtung Cascade Creek. Ein sehr schöner Weg.






Überall Indian Paintbrush

Es waren schon ein paar Wanderer unterwegs, aber es hielt sich noch in Grenzen. Nach ein paar Metern hüpfte direkt vor uns ein deer (ich glaube, es war ein mule deer) auf den Weg. Es war nur ungefähr fünf Meter vor uns! Ich glaube, wir waren darüber mehr erschrocken als das deer selbst. Es rannte auch nicht weg, als es uns sah, sondern spazierte etwas vor uns her und ging dann ganz langsam wieder in den Wald zurück. Leider dauerte es etwas, bis wir die Kamera herausgekramt hatten und so konnten wir es erst fotografieren, als es schon wieder halb verschwunden waren. Trotzdem tolle Sache! Unsere erste wild life-Beobachtung.



Wir gingen dann gemütlich weiter, der Weg ging zuerst am Seeufer entlang, dann nach einiger Zeit ging es etwas bergauf und führte zu den Hidden Falls. Dort war deutlich mehr los. Es war fast unmöglich, die Wasserfälle ohne Touristen davor zu fotografieren.




Leere Versprechungen, Bären haben wir bekanntlich keine gesehen.


Wir wunderten uns, woher die ganzen Leute kamen, denn auf dem Wanderweg hatten wir kaum jemanden getroffen. Kurz darauf fanden wir die Lösung. Weiter unten am See war eine Bootsanlegestelle, von wo ein Shuttle Boat zum und vom Visitor Center verkehrte. Wir wanderten etwas bergauf zum Inspiration Point, von wo man eine schöne Aussicht über den Jenny Lake hat.



Leider sind die Bilder nicht richtig gut geworden, da es etwas trüb und bewölkt war. Auf dem Weg sahen wir dutzende von kleinen squirrels, die die Touristen anbettelten. Füttern war zwar strengstens verboten, aber die ganzen Kinder hielten sich natürlich nicht daran.



Wie weiter, war nun die Frage. Den gleichen Weg zurück (langweilig), den Rest des Rundweges um den See oder mit dem Boot zurück? Der Rundweg war uns zu lang, da die restliche Strecke mindestens dreimal so lang gewesen wäre. Wäre zwar bestimmt nett gewesen, hätte aber auch Zeit gekostet und wir wollten auch noch ein paar andere Ecken im Park sehen. Also entschieden wir uns für die Bootsfahrt. Vom See aus gab es ein paar schöne Aussichten auf die Berge.



Zurück am Visitor Center:



Das Bild täuscht, wenn man sich um 180 Grad dreht, sieht man hunderte Touristen, hier war inzwischen die Hölle los und der Parkplatz war so gut wie voll. Natürlich ein Paradies für meine Kennzeichen suchende Frau.




Sieht so aus, als müßten Ohio und North Carolina da mal was klären. Wer hat's denn nun erfunden, das Fliegen?

PhilippJFry

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25.07.2008 Teil 2: Grand Teton - Yellowstone
elks & trouts

Nach ausgiebiger Knipserei fuhren wir weiter zum Jackson Lake, der ist viel größer als der Jenny Lake. Wir haben uns dort im Colter Bay Village umgesehen und das Besucherzentrum besucht. Hier lag der Schwerpunkt auf den örtlichen Indianerstämmen. In einem Laden haben wir uns mit ein bißchen Kleinkram (u.a. ice cream) versorgt und dann einen kleinen Spaziergang an der Colter Bay entlang unternommen.



Danach wurden erstmal wieder Autokennzeichen fotografiert.

Den Aufklebern nach zu urteilen gehörte dieses Auto einem der verrückten Linken aus Boulder.

Am besten finde ich den Spruch "What would Scooby do?

Irgendwann sind wir dann weiter gefahren, am Oxbow Bend entlang zur Cunningham Cabin Historic Site. Die Cunningham Cabin war die erste Siedlung in der Gegend.


Oxbow Bend










Am Snake River grasten gemütlich die Wapiti (= elk). Auf dem Bild nicht so gut zu erkennen, aber wir hatten ja unser neues Fernglas.

Da es schon langsam spät wurde, beschlossen wir aufzubrechen Richtung Yellowstone. Jipiee!



Am Anfang kommt man durch sehr bewaldete Gegenden, kein Wunder, der Park besteht zu ca. 80 Prozent aus Wald. Nach kurzer Zeit aber sahen wir erwartungsgemäß die ersten verbrannten Bäume. Wie hier wahrscheinlich alle wissen, gibt es hier immer wieder Waldbrände, der letzte richtig große war 1988, dabei sind ungefähr 4.000 qkm ganz oder teilweise verbrannt. Zum Vergleich: das Saarland hat ca. 2.500 qkm. Wir fuhren am Lewis River entlang Richtng Lake Yellowstone.









Nach einer gewissen Fahrerei kamen wir im Grant Village an, wo wir vorgebucht hatten. Grant Village liegt am West Thumb des Lake Yellowstone. Die Quartiere sahen von außen nicht so toll aus (Wohnbunker), waren aber abgesehen davon in Ordnung. Fernseher gab es keine in den Zimmer, das scheint allgemein bei Xanterra so üblich zu sein. Aber wer hat hier schon Zeit zum fernsehen. Wir sind als erstes ausgeschwärmt um die nähere Umgebung zu erkunden. Direkt am See gab es zwei Restaurants, ein teureres und ein billigeres. Wir sind dann weiter zum Visitor Center. Schwerpunkt waren hier die Wälder und Waldbrände in Yellowstone. Es wurde erklärt, welche Bäume es gibt (hauptsächlich die Lodgepole Pine aber auch Engelman Spruce und Douglas Fir)  und wie man sie unterscheidet (irgendwas mit den Nadeln) und dass man seit dem letzten großen Waldbrand nicht mehr versucht, diese gleich zu löschen. Denn nach diesem großen Brand hat man erkannt, dass im Jahr danach die Natur ein explosionsartiges Wachstum aufwies, weil die ganzen kleineren Pflanzen nun endlich auch eine Chance hatten, weil sie mehr Sonne bekamen.

Anschließend haben wir im teureren Restaurant für den übernächsten Abend (am nächsten war nix mehr frei) reserviert und sind zum Essen in billigere Restaurant gegangen. Am Nebentisch saß ein deutsches Paar, das wir lustigerweise an den nächsten Tagen immer an den gleichen Attraktionen gesehen habe, wo wir auch gerade waren. Angesprochen haben wir sie nie, ich weiß auch nicht warum. Blöd eigentlich.

Zum Abschluss haben wir uns noch ein Ranger Program angehört. Zuerst hat der Ranger einige launige Anekdoten aus seinem Leben von sich gegeben und erzählt, in welchen Parks er schon alles war (hauptsächlich Alaska"). Aber schon bald kam es zum Thema des Abends: die cutthroat trout. Das ist erstens ein Zungenbrecher (sagt das zehnmal ganz schnell hintereinander) und zweitens eine Forellenart, die im Yellowstone endemisch ist. Die cutthroat trout ist Nahrungsquelle für über 20 Tierarten im Park und daher nicht ganz unwichtig. Dummerweise hat sie einen gefährlichen Feind, nein nicht den Menschen, sondern die "böse" lake trout (Amerikanischer Seesaibling), die vor einiger Zeit von ein paar dummen Anglern hier ausgesetzt wurde und sich rasend vermehrt und die ganzen armen cutthroat trouts aufisst. Um die arme cutthroat trouts zu retten, läßt der National Park Service die lake trout so gut es geht abfischen. So werden jedes Jahr Unmengen von lake trouts getötet. Wenn man angelt, muss man übrigens gefangene cutthroat trouts zurück ins Wasser schmeißen, während man gefangene lake trouts töten muss.

Als wir heimlaufen wollten, war es schon dunkel. Straßenlaternen gab es natürlich keine und Taschenlampen hatten wir auch nicht, so dass der an sich kurze Rückweg ein echtes Abenteuer war. Wir hatten schon Angst, dass wir uns in Unterholz verlaufen und von Bären gefressen werden. Aber natürlich, auch hier wieder keine Bären.

Saguaro

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Sieht so aus, als müßten Ohio und North Carolina da mal was klären. Wer hat's denn nun erfunden, das Fliegen?

Na vielleicht die Schweizer - vom Ricola  :lolsign: ?

Ich denke, dass Ohio sich das Fliegen ausgedacht hat und aus North Carolina kam der erste Bruchpilot  :zwinker:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Saguaro

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Die cutthroat trout ist Nahrungsquelle für über 20 Tierarten im Park und daher nicht ganz unwichtig.

ja, ja plus 1 Spezies mehr: den Menschen  :zwinker:. Forelle schmeckt mir auch  :grins:.

LG,

Ilona
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Ilona

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PhilippJFry

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ja, ja plus 1 Spezies mehr: den Menschen  :zwinker:. Forelle schmeckt mir auch  :grins:.


Mir auch, aber die cutthroat trout darf man leider als Mensch nicht essen.

Palo

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Mir auch, aber die cutthroat trout darf man leider als Mensch nicht essen.

Warum? Sind das etwa Halsabschneider? ;-)

Gruß

Palo

PhilippJFry

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26.07.2008 Teil 1: Upper Geyser Basin
Da wo's brodelt, spritzt und stinkt

Ich habe ja echt überlegt, ob ich heute mal einen Bericht ohne Bilder einstelle. Bilder von Old Faithful und Co. hat ja wohl jeder hier schon mindestens 100 Mal mal gesehen. Warum also zum 101. Mal? Außerdem haben vom heutigen Tag 147 Bilder und da fällt die Auswahl schwer. Lediglich aus Angst vor Euren Beschwerden werde ich dennoch ein paar Bilder zeigen. Allerdings versuche ich, mal ein paar andere als die üblichen auszusuchen.

Natürlich ging es heute wieder früh raus. Zum Frühstück waren wir im teureren Restaurant (dem Grant Village Dining Room), da dieses eine halbe Stunde früher aufmacht als das billigere Restaurant (das Lake House). Öffnungszeit war 6.30 und um ca. 6.35 waren wir da. Wir waren die ersten und einzigen Gäste. Das hatte zur Folge, dass uns ca. ein halbes Dutzend Servicekräfte umschwärmte wie die Motten das Licht und gefühlt jede Minute fragten, ob alles ok sei oder ob wir noch irgendwelche Wünsche hätten. Da wir das Buffet genommen hatten, hatten wir keine weiteren Wünsche, die wir uns nicht sowieso selbst erfüllen konnten. Der Kaffee wurde sehr schnell nachgeschenkt, sobald man einen Schluck getrunken hatte. Kurz vor sieben kamen zum Glück weitere Gäste. Das Frühstück war aber sehr gut und wir haben uns Zeit gelassen.

Nach ungefähr einer Stunde sind wir dann los, Richtung Upper Geyser Basin. Auf der Fahrt zeigte sich, dass es die richtige Entscheidung war, so früh aufzustehen. Denn die Entfernungen im Park sind sehr groß und als Neuling unterschätzt man das leicht. Außerdem kommt man auf den Straßen meistens nicht wirklich schnell voran. Sie sind oft kurvig, überall gibt es ziemlich niedrige Tempolimits und man muss immer mit Stau und abrupt vor einem bremsenden Autofahrern rechnen, vor allem im Hayden Valley. Es ist nämlich nicht ungewöhnlich, dass irgendein Autofahrer irgendein Tier auf oder neben der Straße oder auch etwas weiter weg erblickt und dann ohne nachzudenken in die Eisen steigt und stehen bleibt oder gar aussteigt und anfängt zu fotografieren. Da kann sich schnell ein kleinerer Stau bilden. "Yellowstone Jam" nennen dieses Phänomen die Ranger.

Aber auf der Fahrt hielt kein Autofahrer abrupt vor uns, weil vor uns keiner war. Um diese Uhrzeit war noch fast nichts los. Am Upper Geyser Basin suchten wir zuerst das Visitor Center auf. Dort war der Schwerpunkt - Überraschung - die Geysirwelt des Parks. Praktischerweise gab es eine Tafel mit den letzten und voraussichtlich nächsten Ausbruchszeiten der größten Geysire. Am besten vorhersehbar ist ja bekanntlich der Old Faithful, der ungefähr alle 91 Minuten ausbricht. Das Intervall beträgt zur Zeit aber ca. 30-120 Minuten. Ähnlich regelmäßig ist nur noch der Riversive-Geysir, bei dem das Intervall 5,5 bis 6,5 Stunden beträgt. Aber wer will schon so lange warten. Touritauglicher ist da natürlich der Old Faithful.

Wir sind dann ein bißchen durch den Anfang des Geysirfeldes spaziert. Überall spritzte, brodelte und dampfte es. Und es roch sehr intensiv nach Schwefel. Natürlich waren überall Warnschilder, dass man die Wege nicht verlassen darf. Mit drastischen Beispielen, dass hier und da schon Besucher, die die Wege verlassen haben, eingebrochen und/oder gekocht wurden.

Nach kurzer Zeit kroch uns eine kleine Schlange über den Weg. Ich habe keine Ahnung, was für eine das ist, vielleicht weiß das jemand von Euch?



Natürlich gab es hier auch wieder Squirrels.



Wir sind dann bald zurück zum Old Faithful, der ja demnächst ausbrechen sollte. Langsam füllten sich die Bänke mit Touristen.



Wir warteten und warteten, aber nix passierte, obwohl laut Zeitplan die Eruption eigentlich schon anfangen sollte. Ca. eine Viertelstunde nach der geplanten Zeit brodelte es ein bißchen, die Eruption fiel aber gleich wieder in sich zusammen.



Dann passierte erstmal für 10 Minuten wieder nichts, bevor die richtige Eruption kam.

Wir sind dann weiter und haben alle Geysire, Thermalquellen und sonstigen Sachen abgeklappert. Diese Thermalquellen schauen schon sehr schön aus. Die Farben kommen von Bakterien, die im heißen Wasser leben. Je heißer das Wasser, desto blauer die Bakterien.



Dummerweise gibt es Leute, die irgendwelche Sachen in diese Thermalquellen schmeißen - Münzen, Stöcken, Informationsbroschüren und ähnliches. Das ist zwar verboten, manche Leute kümmert das nicht. Dann verstopft der Zufluss und die Quelle erkaltet und wird blasser. So wie hier.



Aber es gibt nicht nur Geysire und Thermalquellen, sondern auch andere nett aussehende Erscheinungen.


Hier oxidiert irgendwas.

Direkt am Basin vorbei fließt der Firehole River. Viele Geysire ergießen sich in diesen, so dass man in ihm hier besser nicht baden sollte. Weiter flußabwärts gibt es aber Stellen, wo er etwas abkühlt und wo baden erlaubt ist. Wir waren nicht drin, aber er soll angenehm warm sein. Fische scheint es da drin jedenfalls zu geben, denn wir haben einen osprey (Fischadler) über dem Fluß fliegen sehen.





Hier brodelt irgendein Geysir vor sich hin.



Keine Ahnung, was diese kleinen weißen Dinger sind.



Wir haben dann noch alle möglichen Geysire abgeklappert, aber die meisten sind gerade nicht ausgebrochen. Ärgerlich war die Sache mit dem Grand. Er ist der größte regelmäßig ausbrechende Geysir der Welt und als wir da waren, sollte er jeden Moment ausbrechen. Seine Eruptionen finden alle 7-15 Stunden statt.

Kurzes copy&paste aus Wikipedia:

Der Grand Geysir gehört zu den springbrunnenartigen Geysiren, d.h. der Ausstoß des Wassers geschieht schwallartig und kann aus mehreren Stößen bestehen. Eine durchschnittliche Eruption des Grand Geysir dauert 9 bis 12 Minuten und besteht aus 1 bis 4 Wasserausstößen. Dabei kann die Eruption eine Höhe von bis zu 60 m erreichen. Nach dem Ende eines Ausbruchs ist das Grundwasser-Becken des Geysirs völlig geleert. In einem Zeitraum von etwa fünf Stunden füllt es sich dann wieder langsam mit Wasser.
Der Grand Geysir gehört zur nach ihm benannten Grand-Gruppe und bildet ihr Zentrum. Weiter zur Gruppe gehören unter anderem der Turban-Geysir, Vent-Geysir, Rift-Geysir und der West-Triplet-Geysir.
Die meisten Geysire der Grand-Gruppe zeichnen sich durch relativ häufige Eruptionen aus. Zudem beeinflussen sie sich gegenseitig in ihren Aktivitäten. So wurde festgestellt, dass der Grand Geysir nur nach einer zuvor stattgefundenen Eruption des Turban-Geysir ausbricht. Der Vent-Geysir eruptiert fast ausschließlich im Zusammenhang mit Aktivität des Grand Geysirs und Eruptionen des Rift-Geysir oder des West-Triplet-Geysir wirken verzögernd auf Ausbrüche des Grand Geysir.

Als wir gerade da waren, eruptierten Vent und Turban gerade ein wenig vor sich hin. Es sollte also jeden Moment so weit sein. Aber es passierte nichts. Nach ca. einer halben Stunde  wurde es uns zu blöd und wir gingen weiter. Hätten wir nicht tun sollen. Nach ungefähr einer viertel Stunde sahen wir in der Ferne den Grand ausbrechen.
Wir ärgerten uns schwarz.  :bang: Aber selbst aus der Ferne war das sehr beeindruckend. Viel beeindruckender als der Old Faithful.

Ausbruchsmäßig haben wir dann noch Daisy gesehen.







Ganz nett sieht auch noch der Castle aus, auch ohne Eruption.



Wir waren einige Stunden unterwegs, und auch wenn sie gerade nicht ausbrechen, sind die ganzen Dinger schon interessant. Aber irgendwann war es auch wieder genug und wir sind zurück zum Parkplatz. Inzwischen war richtig viel los. Die Erfahrung haben wir so ziemlich überall gemacht: Ab ungefähr 10 Uhr vormittags wird es richtig voll. Jedenfalls bei den besonders bekannten Attraktionen. Sobald man sich aber eine gewisse Strecke vom Parkplatz entfernt, wird es schon deutlich einsamer. Das liegt nicht einmal unbedingt daran, dass alle Touristen zu faul sind und da niemand unterwegs ist - im Gegenteil gibt es viele, die auch Wanderungen unternehmen - sondern daran, dass der Park so groß ist, dass sich im Hinterland alles verläuft.

Auf dem Rückweg stoppten wir noch kurz am Old Faithful Inn. Nette Holzkonstruktion, da gab es hier aber auch schon dutzende Bilder von. Statt Holz deshalb Blech, nämlich einen bumper sticker:



PhilippJFry

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Mir auch, aber die cutthroat trout darf man leider als Mensch nicht essen.

Warum? Sind das etwa Halsabschneider? ;-)


;-)

Die cutthroats sind für die Bären reserviert, damit die Bären genug Futter haben und nicht wieder auf die Idee kommen, Menschen zu fressen (siehe Fortsetzung unten).

PhilippJFry

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26.07.2008 Teil 2: Biscuit Basin, Mystic Falls, Hayden Valley
Wapitis und Bisons


Nächster Halt: Biscuit Basin. Nicht weit vom Upper Basin entfernt sollte es hier einen netten Wanderweg zu den Mystic Falls geben. Zuerst ging es durch das Biscuit Basin.



Der Parkplatz liegt direkt am Firehole River und hier kann man schön picknicken und außerdem ist hier eine Stelle, wo man ohne Gefahr in den Fluß hüpfen kann. Außerdem gab es unter anderem wieder eine nette Thermalquelle. Nach dem Basin gab es eine Weggabelung ein Weg ging direkt zu den Fällen und der andere machte einen Umweg bergauf zu einem Aussichtspunkt. Welchen Weg nehmen? We took the one less traveled by, an that has made all the difference. Es ging steil nach oben und dann oben am Grad entlang bis zu diesem Aussichtspunkt. Bis dorthin hatten wir keine anderen Wanderer gesehen. Oben trafen wir dann ein amerikanisches Paar, das die Aussicht genoss. Die Aussicht von her oben war wirklich grandios. Wer in diese Gegend kommt und etwas Zeit hat, sollte hier wirklich hochwandern. Wenn man sich wie wir Zeit läßt, dauert die Wanderung ungefähr zwei Stunden.


Ganz hinten sieht man die Old Faithful-Gegend. Auf dem Originalbild erkennt man sogar das Old Faithful Inn, aber auf dieser verkleinerten Version ist es nicht mehr erkennbar. Vorne links sieht man das Bicuit Basin.


Und hier der Blick in die andere Richtung.

Wir kamen ins Gespräch und hielten ein wenig small talk. Die Amerikaner boten uns Kekse an und wir ließen sie durch unser Fernglas schauen. Sie erwähnten, dass sie aus der anderen Richtung gekommen seien und wenn wir weitergingen, würden wir dort einen Wapitihirsch sehen. Nach einiger Zeit setzten wir unseren Weg fort und hielten Ausschau nach dem Tier. Wir begegneten aber lediglich ein paar Amerikanerinnen, die uns erzählten, sie hätten gerade eben Wapitis gesehen und eine Zeit lang betrachtet und fotografiert, aber dann sei es langweilig geworden und sie hätten angefangen zu singen (die Amerikanerinnen, nicht die Wapitis) und die Hirsche seien dann im Wald verschwunden.

Blöde Amerikanerinnen!  :wut33:

Wir ärgerten uns, aber das war unnötig, denn in den nächsten Tagen sollten wir so viele Wapitis sehen, dass sie uns auch irgendwann langweilten.

Wir gingen den Weg weiter auf der Anhöhe entlang.

Hier ein Bild für die Biologen. Man sieht sehr schön, wie zwischen den ganzen verbrannten Bäume der neue Bewuchs kommt.


Bald sah man von oben schon die Mystic Falls.



Nach einiger Zeit ging es wieder bergabwärts und wir kamen an den Fällen vorbei. Hier war wieder etwas mehr los.



Das Bild ist im Weitwinkel aufgenommen, nur dass Ihr Euch nicht wundert.

Als wir am Parkplatz waren, hatten die Autos und die Touristen Gesellschaft von einer kleinen Gruppe weiblicher Wapitis bekommen.





Inzwischen war es ungefähr halb Fünf. Zeit zum Weiterfahren. Wir entschieden uns, nicht auf dem schnellsten Weg zurück zu fahren sondern den Umweg über das Hayden Valley zu nehmen, da man dort gerade morgens und abends gute Chancen hat, Tiere anzutreffen. Auf dem Weg hielten wir noch an irgendeinem Geysirfeld, ich glaube es war das Lower Geyser Basin. Dort schauten wir uns den Fountain Paint Pot und ein paar Geysire an, ich weiß aber gerade nicht mehr, wie die hießen.



Danach reichte es uns mit Geysiren. Schauen ja doch alle gleich aus.  8)

Irgendwo auf der Strecke nach Norris sahen wir zwei männliche Wapitis am Straßenrand. Die Leute bremsten alle wie verrückt und stürmten aus ihren Autos um die Tiere zu fotografieren.



Die Strecke über Norris, Canyon Village und Hayden Valley war zwar ein Riesenumweg, aber wirklich sehr schön. Im Hayden Valley gab es dann den nächsten Stau. Hier stand ein Bison direkt am Straßenrand.



Eigentlich soll man ja nicht so nahe den den Tieren vorbeifahren, sondern warten, bis sich das Tier wieder von der Straße entfernt (wenigstens 25 yards, wenn ich mich an die Rangerempfehlungen richtig erinnere) und erst dann weiterfahren aber das kümmerte die Leute nicht und sie fuhren ganz langsam an dem Bison vorbei. Kann ich auf der einen Seite nachvollziehen, denn der Bison kümmerte sich nicht um die Autos und wen man gewartet hätte, bis er abhaut, hätte man sehr lange gewartet. Auf der anderen Seite gab es wohl schon so einige Vorfälle, wo Bisons auf Autos losgegangen sind, weil sie sich von diesen bedroht gefühlt hatten.

Ob da wohl die Versicherung zahlt?  :kratz:


Wir fuhren dann auch sehr nah an dem Tier vorbei.

Im Hayden Valley sahen wir auf der Weiterfahrt noch öfter Bisons.




Auf diesem Bild sind übrigens zwei Bisons zu sehen.

Ungefähr um Sieben waren wir zurück im Grant Village. Dort entdeckten wir etwas, mit dem wir auf unserer Reise wirklich nicht gerechnet hatten:



Ein hawaiianisches Kennzeichen. Die älteren unter Euch erinnern sich vielleicht auch noch an die gleichnamige Fernsehserie.

Wir gingen essen und hörten uns danach noch den heutigen Rangervortrag an. Titel: "Beggar Bears Begone". Es ging um die wechselvolle Geschichte des Verhältnisses von Mensch und Bär im Park. Früher hatte man die Bären lediglich als Touristenattraktion betrachtet, die man regelmäßig fütterte um sie anzulocken. Die Rangerin zeigte uns Bilder aus den Sechzigern und Siebzigern, auf denen die Leute aus dem Autofenster die Bären fütterten. Die Bären gewöhnte sich schnell an diese einfache Nahrungsquelle und stellten den Parkbesuchern nach. Dummerweise hatten die Menschen dann irgendwann ken Futter mehr übrig, was die Bären aber nicht so ganz einsahen und sie verfolgten dann die Menschen. Dabei merkten manche Bären, dass auch Menschen, die eigentlich nicht ins Beuteschema der Bären fallen, eine Futterquelle ein können. Es gab viele Verletzte und auch einige Tote unter de Parkbesuchern und die Ranger mußten einige Bären erschießen, nachdem sie sich daran gewohnt hatten, Menschen anzufallen (die Bären, nicht die Ranger). Zum Glück setzte sich die Erkenntnis durch, dass diese Situation für beide Seiten nicht ganz befriedigend war und das Füttern wurde verboten. Die Bären sollten wieder wild leben wie früher.

Das war mal wieder ein sehr ereignisreicher Tag. Ich weiß nicht, wann ich die nächsten Tage weiterschreiben kann, aber spätestens am Wochenende geht es weiter.

Ach ja, da ja wohl einige hier mitfahren, die selbst dieses Jahr nach Yellowstone kommen (seid Ihr überhaupt noch dabei?) - wenn Ihr Fragen habt, könnt Ihr diese jederzeit stellen.


Palo

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Die cutthroats sind für die Bären reserviert, damit die Bären genug Futter haben und nicht wieder auf die Idee kommen, Menschen zu fressen (siehe Fortsetzung unten).

Darin liegt das Geheimnis, haettet ihr euch mit Cutthroat Parfum eingesprueht, haettet ihr auch Baeren gesehen, die waeren euch dann brav hinterher gelaufen ;-)

Gruß

Palo

PhilippJFry

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Die cutthroats sind für die Bären reserviert, damit die Bären genug Futter haben und nicht wieder auf die Idee kommen, Menschen zu fressen (siehe Fortsetzung unten).
Darin liegt das Geheimnis, haettet ihr euch mit Cutthroat Parfum eingesprueht, haettet ihr auch Baeren gesehen, die waeren euch dann brav hinterher gelaufen ;-)

 :lachen07: Dass wir da nicht früher drauf gekommen sind!  :doh:

Saguaro

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Ich habe ja echt überlegt, ob ich heute mal einen Bericht ohne Bilder einstelle.

Ohne Beweisfotos läuft das hier nicht  :grins:.

Dummerweise gibt es Leute, die irgendwelche Sachen in diese Thermalquellen schmeißen - Münzen, Stöcken, Informationsbroschüren und ähnliches. Das ist zwar verboten, manche Leute kümmert das nicht. Dann verstopft der Zufluss und die Quelle erkaltet und wird blasser.

Die sollen das mal lassen, denn ich war noch nie im Yellowstone und hätte gerne die gesamte Farbpalette  :dance:.

LG,

Ilona

Liebe Grüße

Ilona

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PhilippJFry

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27.07.2008 Indian Pond & Grand Canyon of the Yellowstone
noch mehr Bisons

Ich werde den Bericht heute leider etwas kürzer halten, da ich gesundheitlich etwas angeschlagen bin. Wahrscheinlich sollte ich besser ins Bett, aber ich hatte ja versprochen, dass es am Wochenende weitergeht und versprochen ist versprochen.

Heute steht der Grand Canyon of the Yellowstone auf dem Plan. Vorher aber wollten wir an einem Ranger-geführten Spaziergang am Indian Pond teilnehmen. Der Indian Pond ist ein kleiner Teich direkt neben dem Lake Yellowstone. Nach der üblichen Fahrerei kamen wir am Treffpunkt, dem Parkplatz am Indian Pond an. Der Ranger war ein Lehrer aus Massachusetts und überbrückte hier die Sommerferien. Außerdem war noch eine Familie aus Dallas dabei, irgendein Typ aus England und ein Biker aus Utah, der auf dem Weg nach Sturgis war und ein paar Tage in Yellowstone Zwischenhalt machte um seine Freundin zu besuchen. Die Freundin war bei dem Spaziergang auch mit dabei. Sie erzählte, dass sie zur Zeit m Park arbeitet und zwar als Lake Trout Killerin. Der Job bestand darin, mit Netzen die Lake Trouts abzufischen, in sie reinzustechen um die Schwimmblase zu zerstören und sie dann wieder in den See zu schmeißen, damit die Biomasse im Ökosystem erhalten bleibt. Sie hat auch erzählt, wieviele Lake Trouts in einer Saison dran glauben müssen, aber ich hab vergessen wieviele es waren. Der Spaziergang war eine gute Gelegenheit, mit den anderen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen und wir erfuhren auch noch viele andere interessante Dinge. Die anderen hatten während ihres Aufenthaltes übrigens alle schon Bären gesehen.

Der Spaziergang dauerte ca. 1,5-2 Stunden und war ganz nett und gemütlich. Der Ranger erzählte alles mögliche zur Natur in dieser Gegend des Parks, also über den See, die Pflanzen und Tiere. Während der Wanderung meinte er, dass es hier auch Bären geben könne und um auf Nummer Sicher zu gehen, klatschte er in unübersichtlichen Gegenden immer wieder wild drauf los um Krach zu machen und die Bären zu warnen. Hat gut geklappt, denn falls Bären in der Gegend waren, sind die alle abgehauen, bevor wir sie sehen konnten. Ich wurde aber irgendwie den Verdacht nicht los, dass es hier gar keine Bären gab und dass er nur eine Show für die Touristen abzog.

Hier ein paar Bilder von der Wanderung. Auf dem ersten sieht man am Teich einen Bison.









Als wir am Parkplatz zurück waren, trafen wir ein paar andere Parkbesucher, die erzählten, sie hätten auf der Herfahrt ungefähr eine Meile entfernt einen Bären gesehen, der sich gerade an einem Kadaver zu schaffen machte. Kurzentschlossen fuhren wir am See entlang in die genannte Richtung. Die Strecke war schön, aber nachdem wir nach ca. 3 Meilen Fahrt weder einen Bären noch einen Kadaver entdecken konnten, kehrten wir wieder um und führen zum Grand Canyon of the Yellowstone. Wir fuhren am Lake Village und der Fishing Bridge vorbei und auf der Weiterfahrt hüpfte direkt vor uns plötzlich ein Bison auf die Straße. Wir bremsten ziemlich scharf ab, um Glück war niemand direkt hinter uns.



Am Canyon steuerten wir zuerst den Aussichtspunkt an den Upper Falls an. Der North Rim Drive war leider wegen Bauarbeiten gesperrt.







Danach steuerten wir den Parkplatz am Uncle Tom's Trail an. Dort schlossen wir uns einer weiteren Rangerführung an. Im Gegensatz zum Vormittag waren wir kein überschaubares Grüppchen, sondern nach kurzer Zeit schwoll die Gruppe auf deutlich über 50 Leute an.



Das war natürlich deutlich unpersönlicher, aber dafür war der Ranger besser. Kein Wunder, da dieser Ranger ganzjährig im Park beschäftigt war und nicht nur zur Aushilfe für die Saison. Der Ranger führte uns ein Stück am Rim entlang und erzählte ziemlich viel über den Canyon, die Flora und Fauna hier (die ganz anders als am Lake Yellowstone ist) und allgemein einiges über die Geschichte des Parks. Insbesondere wies er uns darauf hin, dass die Bisons die gefährlichsten Tiere des Parks sind, jedenfalls wenn man von der Anzahl der verletzten und getöteten Parkbesucher ausgeht. Danach kommen mit weitem Abstand die Wapitis und dann nochmals mit weitem Abstand die Bären, Wölfe und die übrigen Tierchen. Wahrscheinlich sind die squirrels sogar gefährlicher als die Bären, da diese kleinen süßen Nager alle möglichen Krankheiten übertragen. Aber die meisten Zwischenfälle seine einfach der Dummheit (er benutzte zwar nicht dieses Wort, aber es war klar ersichtlich, dass er dies dachte) der Besucher geschuldet. Er erzählte von einem Fall, wo die Eltern (!) ein kleinen Kind (!) neben einen Bisonbullen gestellt hatten, um beide zusammen zu fotografieren. Da der Bison wohl kamerascheu war, griff er das Kind an und schleuderte es ungefähr 10 Fuß durch die Luft. Das Kind überlebte zum Glück, wurde aber ziemlich schwer dabei verletzt. Der Ranger wies daher nochmals auf die Regel hin, sich Bären und Wölfen höchstens 100 yards und den übrigen Tieren höchstens 25 yards zu nähren.

Nach der Führung liefen wir den Rim entlang bis zum Artist Point.











Auf dem Weg selbst war fast nichts los. Am Artist Point selbst war aber die Hölle los,



kein Wunder, da gab es ja auch direkt daneben einen Parkplatz - und eine wunderschöne Aussicht in den Canyon und auf die Lower Falls.




Zum Abschluss waren wir noch im Visitor Center am Canyon. Schwerpunkt hier war die Yellowstone-Caldera. Wie Ihr ja alle wisst, ist unter dem Park ein gewaltiger Vulkan, der ca. alle 600.000 bis 900.000 Jahre (da gehen die Schätzungen auseinander) eine Rieseneruption hat. Dazwischen gibt es wohl immer wieder kleinere Ausbrüche. Die Rieseneruptionen verwüsteten die Landschaft im Umkreis von 250 km vollständig und verdunkelten den Himmel weltweit für drei Jahre. Im Fernsehen kam neulich eine Doku darüber, wo gesagt wurde, bei einem erneuten Ausbruch rechne man weltweit mit mindestens einer Milliarde Toten. Der letzte große Ausbruch liegt ungefähr 640.000 Jahre zurück. Zur Zeit hebt sich übrigens die Caldera, was auf einen Ausbruch innerhalb kürzester Zeit hinweist. Also, in geologisch kürzester Zeit, das heißt innerhalb der nächsten paar tausend Jahre. Es könnte aber natürlich auch schon nächstes Jahr passieren. Also, schnell hinfahren, bevor es los geht!

Dann fuhren wir zurück, hielten nochmals im Hayden Valley für ein paar Fotos.



Ranger Talk am Grant Village fiel heute für uns aus, da wir zur gleichen Zeit eine Reservierung im Dining Room hatten. Ich hatte bison meat loaf.  :essen:

Der Service war bemüht, aber nicht besonders professionell (die brachten ein anderes als das bestellte Bier, das gebrachte war aber auch gut). Liegt wahrscheinlich daran, dass bei Xanterra (dem Konzessionär im Park) hauptsächlich irgendwelche Freiwillige aus aller Herren Länder im Service eingesetzt werden.

Saguaro

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Wieder ein interessanter Reisetag  :daumen:.

Ich wünsche Dir noch gute Besserung!

LG,

Ilona

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)