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Autor Thema: Keine Bären - In drei Wochen von Denver nach Seattle (Sommer 2008)  (Gelesen 30123 mal)

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winki

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Verlorenes Fernglas geht ja noch, versuch mal einen gestohlenen Reisepass zu ersetzen, dazu kann ich dir eine laaange Geschichte erzaehlen, es war Wochenende und die Deutschen sind ja dafuer bekannt, dass an Wochenenden nix geht




....mittlerweile weis ich aber aus Erfahrung dass die Amerikaner dem in nichts nachstehen, da kann ich noch längere Geschichten erzählen.... :platsch:

Saguaro

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Also am fruehen Abend, so zwischen 6 und sieben, es war aber schon dunkel, kam ein junger Mann im Jogginganzug auf mich zu als ich den Wagen parkte und als ich ausstieg zog er auf einmal eine Pistole und verlangte mein Geld. Dann haute er ganz schnell ab.


Also Palo, so schnell kommst Du mir nicht davon  :nono:.

1. In welchem Ort hat sich der Vorfall zugetragen?
2. Hast Du ihm das Geld gegeben oder ist er einfach so auf und davon?

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Saguaro

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Seitdem liebe ich crab cake

Den Krabben-Kuchen möchte ich gerne näher beschrieben haben  :grins:.

Dafür gibt's morgen frontal nudity in public!  :shock: :zuberge:

Wird es wirklich frontal nackt  :verwirrt:, da setz ich mir schon mal die  :lachen35: auf.

Und weil dies mein 400. post ist, gibt's ne Runde auf meine Kosten:  :prost: :bier:

DANKE  :drink:, habe es mir schmecken lassen (allerdings habe ich einen "Küstennebel" bei der netten Bedienung geordert -> steht jetzt auf Deinem Account  :lachroll: )

LG,

Ilona
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Palo

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Also Palo, so schnell kommst Du mir nicht davon  :nono:.

1. In welchem Ort hat sich der Vorfall zugetragen?
2. Hast Du ihm das Geld gegeben oder ist er einfach so auf und davon?


Mann oh Mann, klar hab ich ihm das Geld gegeben, wuerdest du auch machen, wenn dir einer 'ne Pistole in die Rippen drueckt.

Das war im Parkplatz am Scottsdale Hilton und der Bartender im Hilton hat mir erst mal ein paar freie Drinks gegeben, ich hatte ja kein Geld.

Was ich an dem Tag an hatte, weiss ich aber nicht mehr ;-)

Gruß

Palo

PhilippJFry

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Den Krabben-Kuchen möchte ich gerne näher beschrieben haben  :grins:.

Das lass ich lieber mal die Profis machen: http://crabcakerecipes-crabcake.blogspot.com/

Wird es wirklich frontal nackt  :verwirrt:, da setz ich mir schon mal die  :lachen35: auf.

Ja , ich möchte aber schon jetzt vor überzogenen Erwartungen warnen.

"Küstennebel"
:zunge:

winki

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    .......verlangte mein Geld. Dann haute er ganz schnell ab.

.....sonst verlangte er nichts???  An was das wohl liegen mag??? :nixwieweg:

Palo

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Jetzt haben wir aber diesen schoenen Reisebericht lange genug unterbrochen, alles nur wegen einem vergessenen Fernglas ;-)

Wann geht's weiter?

Gruß

Palo

PhilippJFry

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Jetzt haben wir aber diesen schoenen Reisebericht lange genug unterbrochen, alles nur wegen einem vergessenen Fernglas ;-)

Aha, jetzt bin ich also schuld.  :wink:

Wann geht's weiter?

Am Wochenende, voraussichtlich Samstag.

Palo

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Jetzt haben wir aber diesen schoenen Reisebericht lange genug unterbrochen, alles nur wegen einem vergessenen Fernglas ;-)

Aha, jetzt bin ich also schuld.  :wink:


Nein, nein, nein, weil ich immer wieder "gezwungen" wurde ;-)  Geschichten zu erzaehlen.

Freue mich auf die Fortsetzung deines Berichtes.

Gruß

Palo

nordlicht als gast

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Diejenigen mit den linken Sprüchen hatten immer und ausschließlich einen Toyota.
Ist mir auch aufgefallen.
Meine Interpretation: ich denke, dass der typische "Linke" sein Auto eher nach Preis, Verbrauch und CO2-Ausstoss kauft als aus patriotischen (Made in America) oder Design-Gruenden. Da ist es sicher leicht nachzuvollziehen, dass sich Toyota ueber die Zeit einen Vorteil in dieser Kaeufergruppe erarbeitet hat.

Saguaro

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Ach so, dass sind ja nur Krabben-Buletten. Hat mit einem Kuchen nichts gemein  :grins:.


 :zunge:

Das ist jetzt aber nicht nett von Dir, mir die Zunge zu zeigen  :zwinker:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


PhilippJFry

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Ach so, dass sind ja nur Krabben-Buletten. Hat mit einem Kuchen nichts gemein  :grins:.

Schmeckt aber trotzdem.

Das ist jetzt aber nicht nett von Dir, mir die Zunge zu zeigen  :zwinker:.

Nicht Dir sondern dem Küstennebel.  :lol:


Diejenigen mit den linken Sprüchen hatten immer und ausschließlich einen Toyota.
Ist mir auch aufgefallen.
Meine Interpretation: ich denke, dass der typische "Linke" sein Auto eher nach Preis, Verbrauch und CO2-Ausstoss kauft als aus patriotischen (Made in America) oder Design-Gruenden. Da ist es sicher leicht nachzuvollziehen, dass sich Toyota ueber die Zeit einen Vorteil in dieser Kaeufergruppe erarbeitet hat.

Ja, das ist auch meine Vermutung. Toyota scheint drüben ein ziemlich umweltfreundliches Image zu haben.

PhilippJFry

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05.08.2008 zu Fuß in Seattle

Gleich als erstes vorneweg. Geregnet hat es heute nicht. Dafür gibt es wieder mal ein paar mehr Bilder. (Und viel Text, aber Euch geht es ja nicht nur um die Bilder, Ihr lest ja auch gerne, oder?)

Aus irgendwelchen Gründen hatten wir damals bei der Reisevorbereitung unseren Mietwagen nur bis heute gebucht. Am frühen Vormittag gaben wir das Auto ab, die Abgabestelle war irgendwo in Downtown, nicht allzu weit entfernt vom Pioneer Square. Größere Ausflüge mit dem Auto in und um Seattle fielen nun flach. Ich weinte unserem guten alten Pontiac kurz hinterher, aber auf der anderen Seite hatte das auch sein Gutes, nun konnten wir alles, was fußläufig war etwas genauer ansehen. Lieber sich auf eine Ecke konzentrieren und dafür richtig, als überall durchzurasen. Man muss nur immer das Positive sehen und aus allem das beste machen, dann hat man auch einen tollen Urlaub und überhaupt ein schöneres Leben.

Wir schlenderten dann ein wenig durch die Straßen, sahen uns den Pioneer Square und die Umgebung an. Wir entdeckten die Elliott Bay Book Company, einen schönen großen Buchladen und verbrachten zuerst dort einige Zeit. So verbrachten wir den Vormittag. Es war nicht spektakulär, wir sind im Zickzack durch die Straßen gelaufen, haben hier einen Kaffe und dort ein Eis gegessen und in ein paar Läden geschaut. Seattle ist direkt am Meer, bzw. einer Bucht und von der Waterfront an geht es teilweise ziemlich steil die Hügel nach oben.



Durch die Häuserschluchten von Seattle Downtown.











An den Häuserwänden sahen wir diese Fensterputzer in den Gondeln oder wie das heißt, die man ja aus fast jedem amerikanischen Film kennt. Hier hab ich so was noch nie gesehen.

Gegen Mittag arbeiteten wir uns langsam und in aller Ruhe Richtung Norden um Pike Place Market vor. Da waren wir gestern Abend schon kurz vorbei gekommen, aber da war schon fast alles geschlossen. Der Pike Place Market ist mehrstöckig am steilen Hang gebaut. Hier gibt es alle möglichen Geschäfte, hauptsächlich für Touristenkram, aber auch viele Lebensmittel, v.a. sea food. Und natürlich viele Restaurants. Unter anderem gibt es auch eine Art Comic Book Shop, ähnlich dem "The Android's Dungeon & Baseball Card Shop", wo ich schon einen Verkäufer wie den Comic Book Guy erwartete, denn genau so sah der Laden aus. Aber das Personal bestand nicht aus dicken mittelalten Männern, sondern jungen schlanken Frauen. Dafür war bei der Kundschaft der eine oder andere dabei, der wie der Comic Book Guy aussah.






Im Pike Place Market ist natürlich tagsüber viel los. Trotzdem hat es uns gut gefallen. Wenn man oben rauskommt, führt eine Straße vorbei und an dieser Straße sind auch wieder alle möglichen Geschäfte. Unter anderem eben der allererste Starbucks-Laden. Wie gestern Abend auch stehen da immer lauter Leute rum und machen Fotos von dem Laden. Warum weiß ich auch nicht, entweder, weil's der allererste Laden ist oder wegen dem alten Starbucks-Firmen-Logo, das nun ja, etwas freizügiger aussieht als das allerseits bekannte Logo.

Jetzt aber aufgepasst, Eltern, haltet Euren Kindern die Augen zu!

Wie versprochen kommt jetzt frontal nudity.
 :shock:




























Bei diesem Firmenlogo sieht man nämlich die Brüste der Meerjungfrau ohne dass diese von den Haaren verdeckt sind. Freie Brüste! In Amerika!



Ich hab Euch ja gesagt, dass Ihr nicht zu viel erwarten solltet. Tut mir leid, wenn es da jetzt zu Enttäuschungen gekommen ist.  :pfeifen:



Ansonsten ist auch drinnen immer viel los. Ich habe mir dort trotzdem einen ganz normalen Kaffee gekauft, ja das gibt's dort auch, nicht nur soy latte fat-free mocchaccino mit sweetener oder sowas, was beim Aussprechen länger dauert als beim Trinken. Außerdem gab es da allen möglichen Krimskrams vom T-Shirt bis zu Kaffebechern mit Starbucks-Logo (dem neuen, nicht dem alten). Sowas habe ich aber nicht gekauft, ich zahl schließlich nicht auch noch dafür, Firmenwerbung rumzutragen.

Nach diesem Schock haben wir um die Ecke noch fish&chips gegessen und sind dann an der Waterfront weiter Richtung Norden.





An der Waterfront gibt es neben meist ziemlich teuren Restaurants auch lauter Anlegestellen für die Schifffahrtslinien Richtung San Juan Islands und Richtung Kanada. Ein paar davon haben wir uns etwas näher angesehen. Wir hatten schon vor der Reise darüber nachgedacht, ob eine whale watching tour nicht etwas wäre. Dummerweise habe ich erst angefangen, mich darüber zu informieren, nachdem wir den Mietvertrag für das Auto abgeschlossen hatten und feststand, dass wir das Auto am Anfang unseres Aufenthaltes in Seattle abgeben. Die meisten Touren gingen nämlich nicht von Seattle sondern von der Gegend um Anacortes aus und ohne Auto kam man da nicht so einfach hin. Aber beim Entlangschlendern am Wasser stolperten wir über die Firma Clipper Vacations, die neben Fahrten nach Kanada auch whale watching anbieten. Da die Fahrt von Seattle losging, war die Anfahrt natürlich deutlich länger, aber das war ohne Auto die einzige Möglichkeit. Das Angebot klang nicht uninteressant. Direkt von hier nach Friday Harbour, von dort aus eine whale watching tour und dann wieder zurück. Die Tour würde von 7.45 am bis 7,15 pm gehen, dafür würde also der ganze Tag draufgehen. Und ganz billig war es auch nicht, 85 Dollar pro Nase bei advance purchase (was heute noch für morgen gehen würde). Wir überlegten kurz und entschieden uns dann, für morgen zwei Tickets zu kaufen. Wer weiß, wann man wieder so eine Gelegenheit hätte?



Rechts unten auf dem Bild sieht man die ganzen Anlegestellen für die Schiffe.

Mit den Tickets in der Tasche gingen wir weiter zum Seattle Center und sahen uns etwas um. Hier fand die Weltausstellung von 1962 statt. Das bemerkenswerte an dieser Weltausstellung ist in erster Linie, dass sie kein Defizit sondern sogar einen Überschuss erwirtschaftete.



Im Park war viel los, vor allem Familien mit Kindern waren unterwegs.

Das bekannteste Objekt dieses Geländes ist die Space Needle, die 184 Meter hoch ist und zur Zeit der Fertigstellung das höchste Gebäude westlich des Mississippis war.



Da würden wir später noch hochfahren. Aber zuerst gingen wir ins EMP|SFM, das Experience Music Project and Science Fiction Museum and Hall of Fame. Gegründet von Paul Allen (Mitbegründer von Microsoft) und designed von Frank Gehry. Wir gingen zuerst ins Science Fiction Museum und das hat uns sehr gut gefallen. Ausgestellt waren unter anderem der Kommandostuhl von James T. Kirk, das Modell des Todessterns und der T800. Die verschiedenen Ausstellungen beleuchten alle möglichen Apsekte von Science Fiction von Büchern bis Filmen.

Danach waren wir im EMP. War auch nett, aber ich fand das jetzt nicht soo überragend, aber ich bin auch eher der Musikbanause. Wer sich für Popmusik interessiert, der ist da aber auf jeden Fall richtig aufgehoben. Schwerpunkt ist die Geschichte der Popmusik des Nordwestens, von Bing Crosby über Jimi Hendrix und Nirvana bis Pearl Jam. Es gibt auch sehr viele interaktive Sachen zu machen. Im Eingangsbereich steht eine große Gitarrenskulptur.



Es gibt dann noch einen großen Raum, in dem lauter Computer aufgebaut sind, auf denen man alle möglichen kurzen Videos auschauen kann, in denen Bekannte und weniger bekannte Musiker, Schauspieler und andere Künstler etwas zu sich und ihrem Werk erzählen. Die meisten dieser Künstler haben mir gar nichts gesagt, aber ein paar interessante Clips waren dabei. Besonders gut kann ich mich an die Geschichte erinnern, die Nichelle Nichols erzählt hat. Nach der ersten Staffel Star Trek traf sie zufällig Dr. Martin Luther King und kam mit ihm ins Gespräch. Dr. King erwähnte, dass er ein großer Fan der Serie sei. Sie sagte dann, das sei nett, aber sie werde wahrscheinlich aus Star Trek aussteigen. Dr. King war schockiert. "You can't quit" sagte er, "Don't you know you have the first non-stereotypical role in television? For the first time the world will see us as we should be seen -- people of quality in the future. You created a role with dignity and beauty and grace and intelligence. You're not just a role model for our children, but for people who don't look like us to see us for the first time as equals."

Eine wirklich herzergreifende Geschichte.  :herz: :traurig:

Zum Glück blieb sie dann dabei, denn sonst wäre es später auch nicht zu der Aufregung wegen des Filmkusses mit Captain Kirk gekommen. Auch diese Geschichte wird dort kurz erzählt. In der Episode "Plato' Stepchildren" zwangen böse Außerirdische die beiden durch irgendeine Art von "mind controll" zu einem kleinen Küßchen. Es war also nicht mal irgendwie freiwillig geschweige denn romantisch. Dennoch war es natürlich in den 60ern ein Risiko, solche Sahen zu zeigen. Die Verantwortlichen von NBC hatten natürlich die Hosen voll und schlugen vor, ob man nicht Mr. Spock Uhura küssen lassen könnte. Aber da war William Shatner dagegen, das wollte er schon selbst machen. Schließlich hieß es, man sollte zwei Szenen drehen, eine mit und eine ohne Kuss. Zuerst drehten sie die Szene mit dem Kuss und dann die ohne. Hierüber berichtet Nichelle Nichols:

"When the non-kissing scene came on, everyone in the room cracked up. The last shot, which looked okay on the set, actually had Bill wildly crossing his eyes. It was so corny and just plain bad it was unusable. The only alternative was to cut out the scene altogether, but that was impossible to do without ruining the entire episode. Finally, the guys in charge relented: "To hell with it. Let's go with the kiss." I guess they figured we were going to be cancelled in a few months anyway. And so the kiss stayed." Beschwerden gab es übrigens nach der Ausstrahlung nur wenige, die meisten Zuschauerzuschriften waren positiv.


Als wir wieder raus waren, sind wir noch ein bißchen durchs Gelände geschlendert und dann rauf auf die Space Needle. Es war inzwischen zwischen 18 und 19 Uhr und die Lichtverhältnisse waren ganz nett. Oben gab es eine Art Führung bei der erklärt wurde, was man gerade sehen konnte. Unter anderem wurde auf ein Haus hingewiesen, wo die Aussenszenen für das Krankenheus in "Grey's Anatomy" gedreht wurden. Die Innenszenen die anderen Aussenszenen wurden natürlich irgendwo in L.A. gedreht. Bilder von diesem Haus hamwer nicht, dafür aber

vom Lake Washington


von unserem Hotel


von Downtown


vom Hafen


vom Mt. Olympus im Olympic National Park, damit hätten wir diesen Park auch gesehen - wenn auch nur aus einiger Entfernung


und von ein paar Häusern


Leider sind wir Deppen nicht bis zum Sonnenuntergang geblieben. Aber wir hatten Hunger und oben auf der Space Needle wollten wir nicht essen, die nehmen's von den Lebenden. Wir sind zurück zum Pike Square und haben dort ein nettes Restaurant gefunden, wo wir einen Platz mit Blick auf die Bucht bekommen haben. Das Essen war sehr gut und die Aussicht bei Sonnenuntergang auch. Schöne Aussicht bis rüber zum Olympic National Park.







Bei den letzten beiden Bildern konnte ich mich nicht entscheiden, welches schöner ist. Da hab ich einfach Mal beide genommen.

Der Lachs den ich hatte, war ein Gedicht. Überhaupt nicht vergleichbar mit dem, den man hier so bekommt. Richtig guten Lachs habe ich bisher nur in Finnland und jetzt eben hier gegessen. Wahrscheinlich ist der Lachs der einem in Deutschland so vorgesetzt wird einfach nicht mehr richtig frisch. Und teurer ist er in Deutschland auch noch.

Nach dem Essen sind wir langsam zurück zum Hotel, wir mussten ja morgen früh raus, damit wir unser Schiffchen nicht verpassen. Auf dem Heimweg liefen wir über den Pike Place, der auch in der Dämmerung nett aussieht.



Um diese Zeit war wie gestern Abend fast nichts mehr los. Außer vor dem Starbucks. Wenn wo anders schon die Rollläden runtergehen, wird am Starbucks noch fotografiert.



Wir fotografierten die fotografierenden Touristen und gingen dann weiter. Auf dem Rückweg kamen wir wieder an der Space Needle vorbei.



Als wir im Hotel ankamen, überreichte der Typ von der Rezeption uns freudestrahlend ein UPS-Päckchen. Unser Fernglas! Yipie! Gerade rechtzeitig vor unserer morgigen Tour.

 :dance:

Jetzt kann ja nichts mehr schiefgehen ... dachten wir ... Aber erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt ...

Im Fernsehen lief schon die nächste Skandalgeschichte. Miley Cyrus (den Eltern von schulpflichtigen Kindern sicherlich bekannt) hatte sich im zarten Alter von 15 Jahren in irgendwelchen freizügigen Posen von Annie Leibovitz fotografieren lassen. Unerhört!
 :zuberge:
 

Saguaro

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Mit dem Wetter habt Ihr in Seattle richtig Glück gehabt  :daumen:.

Jetzt weiss ich auch, warum Du Starbucks nochmals am Abend abgelichtet hast: Du wolltest uns nochmals die "Brüste" präsentieren  :lolsign:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


PhilippJFry

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06.08.2008 Seattle-Friday Harbour-Seattle
Whale, He Blows!


Tut mir leid, dass es mit der Fortsetzung etwas gedauert hat. Aber der Urlaub ist leider schon fast zu Ende  :heulend: und ich wollte wohl irgendwie das Ende herauszögern...

Heute ging es ja auf Schifffahrt, gestern hatten wir die Tickets besorgt. Daher mußten wir richtig früh raus, so gegen halb sechs. Auf dem Weg zum Hafen haben wir uns ein schnelles Frühstück bei McDonalds besorgt, sonst hatte noch nichts auf. Naja, mit diesen McGriddles werde ich mich wohl nicht anfreunden können.
 :zunge:

Kurz vor halb sieben waren wir am Schiffsterminal. Dort erfuhren wir, dass es eine Passkontrolle gibt, da ja einige Schiffe bis nach Kanada fahren. Wir hatten schon die schlimmsten Befürchtungen, dass sie uns nicht an Bord lassen, weil wir unsere Reisepässe nicht dabei hatten, die lagen friedlich im Hotel. Aber zum Glück reichte der gute alte Bundespersonalausweis aus. Unser Schiff, die Victoria Clipper legte dann pünktlich um 7.45 ab.



Die Stimmung an Bord war gut, die Besatzung sehr nett und bemüht und der Captain erklärte immer wieder per Lautsprecher wo wir gerade waren, was man sah und erzählte immer wieder wissenswertes über die Gegend und die Route. So fand hier in der Gegend wahrscheinlich der unblutigste Krieg der Geschichte statt, nämlich der "pig war". Das war ein Grenzkonflikt zwischen den USA und Kanada im Jahr 1859 über die Grenzziehung zwischen dem Festland und Vancouver Island. Streitig war, zu welchem Land die San Juan Inseln gehören sollten. Der Name des "Krieges" kommt von dem einzigen Opfer des Konflikt, einem (kanadischen?) Schwein. Ein amerikanischer Siedler hatte sich auf einer der Inseln breit gemacht und erschoss ein Schwein, das sich über seine Kartoffeln hergemacht hatte. Dummerweise gehörte das Schwein einem Beschäftigten der (kanadischen) Hudson Bay Company. Die kanadischen Behörden drohten daraufhin, den Amerikaner zu verhaften, woraufhin dieser die US Army zu Hilfe rief. Beide Nationen sandten Truppen und Kriegsschiffe in die Gegend. Allerdings weigerten sich die Offiziere und Soldaten beider Seiten, aufeinander zu schießen und der Konflikt wurde schließlich diplomatisch beendet, unter anderem durch Vermittlung von Kaiser Wilhelm I.

Die Reise ging am Festland entlang zu den San Juan Islands, einer Inselgruppe zwischen dem Festland und Vancouver Island. Die Landschaft dort ist nett, mit vielen Inseln, viel Wasser und vielen Bäumen und Tieren. Unter anderem konnten wir einen bald eagle erspähen, leider etwas unscharf.





Als wir ca. 2 Stunden unterwegs waren, hörten wir plötzlich ein lautes Geräusch, das Schiff erzitterte, der Motor ging aus und das Schiff wurde immer langsamer bis es schließlich ganz stoppte und nur noch dahin trieb. Kurze Zeit später kam die Durchsage des Captains, dass wohl ein großer im Wasser treibender Baumstamm in den Antrieb des Schiffes geraten sei. Das sei aber nicht so ungewöhnlich und das Problem sollte in kurzer Zeit behoben sein. Man werde nun den Schub umkehren und hoffe, auf diese Weise den Stamm wider herauszuspülen. Der Antrieb sprang wieder an und machte komische und laute Geräusche. Sonst passierte nichts. Dann kam wider eine Ansage. Das hätte nicht funktioniert, der Stamm sei größer als zuerst gedacht. Ein neben uns stehender Amerikaner trug die Situation mit Humor und rief fröhlich aus: "I see refunds!". Naja, wenn man nichts ändern kann, muss man das beste aus der Situation machen, so kamen wir dann mit dem Amerikaner ins Gespräch und hielten ein kleines Schwätzchen. Doch blöd wäre es schon gewesen, wenn wir die Fahrt abbrechen hätten müssen, morgen hatten wir für eine Wiederholung keine Zeit mehr. Die Besatzung versuchte alle möglichen Sachen, um das Problem zu lösen, aber wir trieben eine ganze Zeit antriebslos im Wasser und eine ganze Zeit lang tat sich überhaupt nichts. Wenigstens hielt einen der Captain immer auf dem Laufenden, was gerade gemacht wurde und wo das Problem gerade lag. Da fühlte man sich ganz gut betreut. Nicht so wie bei der Deutschen Bahn, wo der Zug erst einmal stehen bleibt und dann nach frühestens einer halben Stunde die Ansage kommt, dass sich die Weiterfahrt aufgrund einer "Betriebsstörung" auf unbestimmte Zeit verzögere.

Nach einiger Zeit wurde entschieden, dass das kleinste Besatzungsmitglied in den Maschinenraum kriechen und versuchen den Stamm zu zersägen muss. Dies gelang dann auch endlich. Unter großem Beifall der Passagiere präsentierte das Besatzungsmitglied den zersägten Stamm und die Fahrt ging weiter.

Wir fuhren durch einige Engstellen und erreichten gegen Mittag schließlich Friday Harbour.





Wie will der bitteschön sich seine Donuts im Drive-In-Schalter holen?

Dort gab es eine Pause mit Landgang, die wir nutzten uns das Dörfchen etwas anzusehen und eine Kleinigkeit zu Essen. Da der Aufenthalt aufgrund der "Havarie" verkürzt worden war, hatten wir nur wenig Zeit uns an Land umzusehen. Kurze Zeit später ging es dann weiter, zum Whale Watching -Teil der Reise. Dazu fuhr das Schiff ein Stück an der Küste der San Juan Island entlang. Hier in der Gegen spielt übrigens ein Teil der Buches "Der Schwarm". In diesem Buch greifen hier die Orcas die Whale Watching-Boote an und töten die Touristen. Um es vorwegzunehmen, das ist uns nicht passiert.



Schon kurz darauf sahen wir eine Gruppe Orcas. Einer aus der Besatzung machte uns per Lautsprecher auf Sichtungen aufmerksam und erklärte einiges zu den Walen. Hier in der Gegend gibt es ca. 85 Orcas, die hier sozusagen sesshaft sind, sogenannte residents. Oft kommen auch eher nomadisch lebende Orcas vorbei, sogenannte transients. Hier in der Gegend kommen immer wieder auch andere Walarten vorbei, aber nicht zu dieser Jahreszeit.









Es war nicht, die Wale zu fotografieren. Denn sobald man einen erspäht hatte und sich anschickte, ihn zu fotografieren, war er oft schon weg. Aber ein paar Bilder haben wir schon geschafft, sogar eines, wo der Orca aus dem Wasser springt.

Auf dem Rückweg nach Friday Harbour kamen wir noch an einer klitzekleinen Insel vorbei, die über und über mit brütenden Seevögeln bedeckt war.



In Friday Harbour gab es noch einen kurzen Landgang, wir sammelten zusätzliche Passagiere auf und dann ging es zurück nach Seattle, diesmal ohne Zwischenfälle. Auf der Fahrt kamen wir ein einem Inselchen mit lauter Robben vorbei. Und dann konnten wir noch ein Atom-U-Boot entdecken, das gerade auslief. Vermutlich Ohio-Klasse. Ich verkroch mich auf der Rückfahrt dann ziemlich schnell unter Deck, da ich durch den Wind natürlich nicht gemerkt habe, wie die Sonne runterbrennt und natürlich weder Sonnencreme noch meinen Stetson dabei hatte. Gerade noch rechtzeitig, ich hätte mir fast einen Sonnenbrand geholt.







Wegen des Baum-Zwischenfalls kam wir natürlich verspätet in Seattle an, so kurz vor Acht. Aber die jetzt herrschenden Lichtverhältnisse entschädigten dafür.













Wir gingen dann noch schnell was Essen. In der Nähe unseres Hotels gab es das Seattle Sport Restaurant&Bar, das damit warb, den besten Burger der Stadt zu haben. Jedenfalls hätten das die Leser irgendeiner Zeitung so entschieden. Solche Werbung verfängt natürlich bei mir und der Burger (mit Kobe-Rindfleisch) war wirklich gut. Sehr praktisch war auch, dass es für jeden Tisch einen eigenen kleinen Fernseher gab, wo Sport (in unserem Fall wieder irgendwelchen Neuigkeiten über Brett Favre) lief. Nach dem Essen gab es noch ein lokales Bierchen (Maritime Islander Pale Ale) an der Bar und anschließend zogen wir noch ein bißchen durch die Straßen. Wir waren zwar vond er Bootsfahrt todmüde, aber das dies unser letzter Abend in Downtown war, wollten wir dies noch ausnutzen und sind noch in eine andere Bar (eher Spelunke), wo den ganzen Abend "The White Stripes" liefen, haben dort noch zwei, drei Bierchen getrunken und sind dann ins Hotel und todmüde ins Bett gefallen.


Nachtrag @ Barb: Es hat den ganzen Tag nicht geregnet.  :sun: