Tag 5 – 03.08.2004 – Monument Valley (137 Meilen)
Heute konnten wir alle etwas länger und vor allem sehr ruhig schlafen. Erst gegen 07.30 Uhr sind wir aufgestanden und haben das Zimmer ausgeräumt. Ich bin noch kurz zum Tanken gefahren. Schon gegen Mittag kamen wir in Kayenta an, wo wir uns mit Grillsachen und Wasser eingedeckt haben. Die Fahrt war sehr schön und vor allem die Temperatur war sehr angenehm (knapp 30 Grad). Ziemlich genau um 12.00 Uhr Ortszeit (die Uhr muss man ja jetzt eine Stunde vorstellen) erreichten wir das Monument Valley, bei strahlendem Sonnenschein und weit über 30 Grad. Gleich nach Ankunft haben wir eine Jeeptour gebucht, die uns zweieinhalb Stunden durch das ganze Tal führte. In einem kleinen Hogan (kleines Haus der Navajo Indianer) besuchten wir eine alte Indianerin (95 Jahre alt), die uns zeigte, wie sie Teppiche webt und einer Touristin hat sie eine indianische Frisur gemacht. Das ganze kostete 1$ extra, die Tour gab es für 35$ pro Person, aber das Geld hat sich gelohnt. Die Straße war extrem schlecht und weit weg vom Visitor Center sind wir schon wieder im Sand stecken geblieben, aber dieses Mal war es nicht meine eigene Schuld ! Aber der Fahrer kennt die Gegend und hat es mit ein paar Mal vor und zurück fahren gut gemeistert. Nach der Tour habe ich das Essen auf den Grill geworfen und wenig später ging die Sonne unter, was sehr schöne Eindrücke hinterließ. Meine Eltern haben sich wieder das Zelt aufgebaut und da ich ein weiteres Mal zu faul dazu war, verbrachte ich die Nacht auf dem Fahrersitz. Dieses Mal war es aber angenehmer, da die Temperatur gepasst hat, im Gegensatz zum Grand Canyon.
Tag 6 – 04.08.2004 – Four Corners – Mesa Verde – Rocky Mountains – Moab (463 Meilen)
Im Monument Valley geht die Sonne zu dieser Jahreszeit gegen 06.15 Uhr auf. Der Himmel war nur sehr leicht bewölkt, und man hatte einen tollen Blick auf die Buttes, hinter denen die Sonne empor stieg. Um 07.30 Uhr starteten wir zunächst in Richtung Nordosten nach Four Corners, wo wir ca. eine halbe Stunde verbrachten. Am Horizont konnte man den bekannten Shiprock erkennen, welcher sich einige Meilen hinter der Grenze in New Mexico befindet. Die Fahrt führte uns über Cortez in Richtung Durango. Bevor wir nach Durango kamen, machten wir einen kleinen Abstecher in den Mesa Verde National Park. In diesem Park lebten bis vor ca. 700 Jahren einige Indianer, die ihre Wohnungen in den Fels eingearbeitet haben. Diese Wohnungen sind heute noch sehr gut erhalten und bieten einen interessanten Anblick. Über Durango erreichten wir die Rocky Mountains. Eine sehr schöne Stadt in den Rockys ist Silverton, wo wir einen kleinen Stopp einlegten. Faszinierend sind die Sommertemperaturen in den Rockys. Auf weit über 3000 Meter hatten wir noch sehr angenehme 22 Grad, sodass wir das Verdeck fast die ganze Fahrt über offen gelassen haben. Von Silverton führte die Strasse weiter nach Ouray in Richtung La Sal Mountains. Dieses große Stück zog sich sehr lange hin und wir waren uns nicht mehr ganz sicher, ob wir uns die Fahrt nach Moab noch zumuten wollten. Nach ca. 11 Stunden am Steuer fuhr mein Vater die restlichen 100 Meilen weiter. Um kurz vor 21.00 Uhr erreichten wir endlich Moab. Die enormen Höhenunterschiede machen meiner Nase nun schon seit dem ersten Tag an zu schaffen, das Nasenbluten wir immer häufiger und intensiver. Aber ansonsten sind wir alle wohlauf, nach fast 14 Stunden Fahrt und knapp 500 Meilen.
Tag 7 – 05.08.2004 Moab - Arches National Park ( 87 Meilen)
Nach einem gemütlichen Frühstück im Motel besuchten wir den Arches National Park. Zunächst fuhren wir bis zum Ende und liefen den ganzen Weg bis zum Double O Arch, vorbei am Landscape Arch. Diese Tour dauerte ca. zwei Stunden und der Fußmarsch war doch recht anstrengend, da ich natürlich mal wieder einen speziellen Rückweg auswählte. Dort war klettern angesagt, aber mit etwas Glück kam ich plötzlich wieder genau zu dem Punkt, wo meine Mutter auf mich wartete. Den Delicate Arch haben wir uns nur vom Viewpoint aus angesehen. Bevor wir den Park verlassen haben, fuhren wir noch zum North und South Window. Das Wetter war den ganzen Tag sehr schön und es hatte knapp über 30 Grad. Am frühen Abend musste ich zum Friseur und in einen Computerladen, um endlich die unendlichen vielen Fotos von der Digicam auf das Notebook zu laden. So hatten wir einen gemütlichen Abend am Pool und als es dunkel wurde bin ich noch etwas trinken gegangen. Auf dem Heimweg haben mir ein paar indianische Mädels hinterhergepfiffen, wahrscheinlich aus dem Grund, weil ich mittlerweile ihre Hautfarbe angenommen habe !
Tag 8 – 06.08.2004 Dead Horse Point State Park – Glen Canyon – Capitol Reef – Escalante (382 Meilen)
Der erste Stopp war der Dead Horse Point State Park, den wir bei strahlendem Sonnenschein erreicht haben. Wir haben uns entschieden die Fahrt nach Escalante noch am heutigen Tag zu erledigen. Die Strecke verlief wie folgt: Monticello Blanding Glen Canyon Lake Powell (ausgetrocknet) Capitol Reef National Park Escalante.
Die Temperaturen wirkten sich heute eher negativ auf die körperliche Verfassung aus. In Moab hatte es morgens knapp 30 Grad. Ein kleiner Regenschauer drückte die Temperatur bei Monticello auf 20 Grad, aber nur wenige Minuten später waren es schon wieder 27 Grad. Als wir am Lake Powell ankamen stand das Thermometer bei genau 40 Grad. Als wir die Berge kurz vor Escalante überquert haben, begann es wieder zu regnen und es war so kalt wie noch nie in diesem Urlaub, nur noch 14 Grad. Ein paar Meilen später waren es aber schon wieder 28 Grad. Unglaublich. Ebenfalls unglaublich waren die vielen verschiedenen Landschaften. Kahle Berge wechselten sich ständig mit grünen Wiesen und Wäldern ab und das alles auf einer so kurzen Strecke. Einmal ist alles gelb, dann grau, grün, rot, nahezu jede Farbe ist vertreten. Eine halbe Stunde, nachdem man an Sanddünen vorbeifährt, sieht man schon wieder grüne Wiesen mit Kühen. Gegen 18.30 Uhr erreichten wir Escalante und zum Abschluss sind wir in ein kleines Restaurant gegangen, welches nicht weit vom Motel entfernt war. Es begann dann erneut stark zu regnen und gewittern (was einen Stromausfall zur Folge hatte), jedoch hellte es schnell wieder auf, sodass zwei Regenbögen entstanden sind und die Berggipfel noch einmal von der Sonne angestrahlt wurden, ein wunderschöner Abendhimmel.
Tag 9 – 07.08.2004 Bryce Canyon – Zion National Park (187 Meilen)
Heute „durfte“ ich mal ausschlafen, da wir erst um 09.30 Uhr abgefahren sind. Etwa eine Stunde später erreichten wir den Bryce Canyon und verbrachten dort den restlichen Vormittag und den ganzen Nachmittag. Da es mir heute körperlich nicht so gut ging, beschränkte sich das Laufen auf einen kleinen Fußmarsch den Canyon hinunter. Danach fuhren wir jeden interessanten Aussichtspunkt an und ließen es gemütlich angingen. Am Schluss besuchten wir noch das Museum im Visitor Center. Gegen 17.00 Uhr verließen wir den Bryce Canyon und entschieden uns bis zum Zion National Park zu fahren, um dort zu übernachten. Es wäre im Bryce Canyon sicher nachts frisch geworden, da dieser Park bis zu 2700 Meter hoch liegt.
Ungefähr 2 Stunden später erreichten wir den Zion National Park, den wir nach der Durchfahrt doch verlassen mussten, weil alle Campingplätze belegt waren. Aber schon 15 Minuten nach der Fahrt Richtung Interstate fanden wir einen tollen Campingplatz, der aber auch einen stolzen Preis hatte (knapp 33 $). Gleich nach der Ankunft haben wir die restliche Holzkohle auf den Grill geworfen und das Abendessen gegrillt (habe heute nur einen Muffin und einen Apfel gegessen, dementsprechend hatte ich einen riesen Hunger). Der Abend war sehr warm (knapp 40 Grad) und der Himmel war wolkenlos (endlich mal!!!).
Tag 10 – 08.08.2004 Zion National Park – Valley of Fire State Park – Hoover Damm – Las Vegas (262 Meilen)
Die Nacht verbrachte ich zum dritten Mal im Auto, da ich wieder zu faul war Schlafsack und Zelt auszupacken. Bei diesen Außentemperaturen war das aber überhaupt kein Problem.
Schon kurz nach dem „Aufstehen“ fuhren wir wieder zurück in den Zion National Park, um den Vormittag dort zu verbringen. Wir wanderten zum Weeprock und einen Teil der Strecke zum Tempel von Sinawava (das letzte Stück geht durch den immer noch frischen Fluß).
Um 12.30 Uhr begannen wir die Fahrt ins Valley of Fire. Die Temperatur stieg von Mile zu Mile an und endete heute bei enorm heißen 48 Grad. Nachdem wir uns das Valley of Fire größtenteils angeschaut haben, führte uns der Weg zunächst zum Hoover Dam. Kurz vorher legten wir aber noch einen kleinen Stopp am Lake Mead ein, der schon sehr viel Wasser verloren hat und mindestens 30 Grad warm ist. Diese unerträglich heiße Sonne machten den kleinen Fußmarsch am Damm nicht gerade leichter. Nach einem kurzen Aufenthalt ging es los in Richtung Las Vegas, wo wir uns ein Zimmer im Circus Circus nahmen. Hier war unheimlich viel los, am Check – In gab es sehr lange Schlangen, was zum Teil bestimmt auch an den niedrigen Preisen liegt, die schon bei unter 40 $ beginnen. Direkt nach der Ankunft im Hotel machte ich mich zu Fuß auf den Weg den Strip hinunter in Richtung Luxor. Dieses Hotel erreichte ich aber nicht, da mir der Weg zu weit war und ich endlich mal etwas essen und trinken wollte. Das Denny´s, in das ich wollte, war voll. Ok. Weiterlaufen. Es kommt ewig nichts….dann endlich…ein kleiner Mexikaner. So weit, so gut. Nach dem Essen wollte ich in ein Casino, es war auch kein Problem eines zu finden. Als ich es durchquert hatte, wusste ich nicht mehr wo ich bin und kam in einer kleinen Seitenstrasse raus. Nach einer verwirrenden viertel Stunde fand ich den Weg zurück in unser Hotel. Ich beschloss mir das Auto zu holen und ins Luxor zu fahren. Für diese drei Meilen benötigte ich über eine halbe Stunde, da der Strip um 23.00 Uhr völlig verstopft war. Vom Parkplatz aus lief ich den endlos langen Weg ins Luxor und verzockte auch prompt die ersten 20 $. Enttäuscht verließ ich das Hotel, nur leider wieder zum falschen Ausgang und anstatt zum Auto zu gelangen, irrte ich im Hotel herum und kam am Pool raus. Irgendwann habe ich das Auto doch gefunden und machte mich auf den Weg ins Mirage, dort verlief zu meiner Überraschung alles glatt. Guter Parkplatz, kaltes Wasser im Parkhaus, zunächst ca. 50 $ Gewinn, kostenloser Cocktail, kein Verirren…nur zum Schluss habe ich herausgefunden, wie einen die Automaten abzocken können und ich verlor rund 2/3 meines Gewinns. Aber morgen gehe ich die Sache anders an und werde die Maschinen hoffentlich überlisten können . Gegen 03.00 Uhr war für mich dieser ereignisreiche Tag zu Ende.
Tag 11 – 09.08.2004 Las Vegas (26 Meilen)
Sofort nach dem Frühstücksbuffet bin ich in das Casino in unserem Hotel gegangen und habe zunächst nicht viel gewonnen, sondern eher verloren. Als ich dann nach ca. 1 ½ Stunden keine Lust mehr hatte, waren es doch immerhin 50$ Gewinn. Zufrieden fuhr ich mit dem Auto zum Stratosphere Tower und buchte gleich die Rollercoasterfahrt mit. Von oben hatte man einen grandiosen Blick über ganz Las Vegas, den Flughafen und die Wüste rundherum. Die Fahrt mit der kleinen Achterbahn ist nicht so wild und dauert auch nur sehr kurz, aber die 2$ haben sich gelohnt. Als ich wieder zurück ins Circus Circus bin, hat mich das Spielfieber sofort gepackt und ich verbrachte nochmals ein paar Stunden an den einarmigen Banditen, die es mir einfach angetan haben. Wie immer zu Beginn verspielte ich meinen ganzen Gewinn und als ich noch einen kleinen Voucher und wenige Quarters hatte passierte es plötzlich, ich gewann 80 Credits, sie sich durch passende Kombinationen versiebenundzwanzigfachten. Macht 2160 Credits = 540$ in bar. Zusammen mit den anderen Gewinnen waren es schon knapp 635$. Äußerst zufrieden und lächelnd ging ich an den Pool. Meine Eltern waren nun auch wieder da und wir fuhren mit offenem Verdeck ins New York New York. Auf dem Weg dort hin filmte ich den Strip und konnte auch einige Fotos machen. Dort angekommen buchte ich mir gleich noch mal eine Fahrt mit dem dortigen Rollercoaster, der um einiges besser und länger war als auf dem Tower oben. 12,50$ sind aber auch ein stolzer Preis. Zum Essen sind wir wieder zurück ins Circus Circus gefahren und danach begann ich schon wieder zum Zocken. Prompt waren auch 134,75$ weg. Das Glück hatte mich verlassen und ich hätte besser aufhören sollen. Nach dieser Enttäuschung fuhr ich mit dem Auto ins New York New York, wo ich nochmals 220$ verspielte. Das war dann aber genug Spielen, die restlichen 300$ bleiben in meiner Kasse !
Todmüde fuhr ich gegen 01.00 Uhr zurück ins Hotel.
Tag 12 – 10.08.2004 Death Valley – Lone Pine (291 Meilen)
Erst gegen 11.30 Uhr, nach dem Check – Out im Circus Circus haben wir getankt und begaben uns auf die Reise ins Tal des Todes. In Las Vegas waren es noch „angenehme“ 43 Grad. Als wir nach ca. 2 ½ Stunden Badwater erreichten stand die Anzeige schon bei 54 Grad und es ging wieder ein unheimlich heißer Wind, der sich wie ein Fön anfühlte. Auf der Rückfahrt von Badwater, wo es wir nicht lange ausgehalten haben, fuhren wir noch den Artists Drive ab. Meine Mutter hat am Furnace Creek Inn gewartet, da es ihr am Badwater zu heiß gewesen wäre.
Nach einem kurzen Besuch im Visitor Center fuhren wir Richtung Parkausgang und machten noch eine Weile an den großen Sanddünen halt. Lange hielt ich es nicht aus, da es auch am späten Nachmittag noch über 50 Grad hatte. Als wir den Pass überquerten, der aus dem Death Valley rausführt, hatten wir nur noch 37 Grad, was einem schon fast frisch erschien. Die restliche Fahrt nach Lone Pine verlief problemlos und die Temperaturen blieben in angenehmen Bereichen.