Es ist soweit! Endlich ist unser Reisebericht fertig. Immerhin musste ich die Bilder von 4 Kameras und 3 Smartphones auswerten… Unser Urlaub war - soviel schonmal vorab - phantastisch. Ich bedanke mich nochmal ausdrücklich bei allen, die mir hier vorher über Wochen hinweg meine vielen (Anfänger)Fragen beantwortet haben.
Mo. 30.03.2015
AnreiseKunst am Burger: Wandgemälde im McDonald’s vis a vis vom Empire States BuildingNach langer Planung ging es am Montag, den 30. März 2015 endlich los. In aller Herrgottsfrühe brachen meine Frau, meine beiden Töchter (7 und 9 Jahre) und ich auf zum Düsseldorfer Flughafen. Der Flug war vom frühen Nachmittag auf den frühen Morgen (ca. 7:15h) verlegt worden, was uns eigentlich recht war. Wenn man von einem Flug meiner Frau nach Spanien mit den Eltern im Alter von 4 Jahren absieht, waren wir übrigens alle noch nie geflogen. Die Kinder und ich haben den Hinflug tagsüber und fast ohne Turbulenzen sehr genossen. Meine Frau litt doch etwas unter Flugangst, hat es aber überlebt…
Ursprünglich hatten wir geplant, als unbedarfte Neuankömmlinge die Fahrt vom Flughafen JFK zum Hotel in Secaucus / NJ mit dem Taxi zu bewältigen. Nachdem wir uns etwas genauer informiert hatten, haben wir diesen Plan dann aber zugunsten der öffentlichen Verkehrsmittel aufgegeben, auch wenn uns klar war, dass wir für die Strecke drei verschiedene Verkehrsmittel würden nutzen müssen. Die Taxifahrt hätte mit Mautgebühren und Trinkgeld deutlich über 100$ gekostet und dafür bekommt man schon eine Menge MetroCards.
Der AirTrain: Schnell und bequem!Noch auf dem Flughafengelände geht es nun in den AirTrain. Das ist eine Hochbahn, die immer im Kreis rund um die 8 Terminals von JFK fährt. Wenn man das Flughafengelände nicht verlässt, dann ist die Nutzung des AirTrain kostenlos. Man kann aber auch mit dem AirTrain ein kleines Stück Richtung NYC fahren, nämlich bis zur ca. 5 KM westlich vom Flughafen gelegenen U-Bahn-Station “Howard Beach”. Bei diesem Umsteigevorgang muss man allerdings die gefahrene Strecke bezahlen - ich glaube, es waren ca. 5$ pro Person. Jetzt kam der nächste Schritt: der Umstieg in die U-Bahn und damit verbunden der Kauf der MetroCard-Tickets. Und hier stießen wir auf etwas, das uns in New York immer wieder positiv auffallen sollte: wirklich guter Service dort, wo es nötig ist.
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In der Port Authority BusstationAn diesem Übergang vom AirTrain zur U-Bahn schlagen dauernd neue Passagiere aus vielen Ländern auf. Würde man ihnen an den Automaten nicht helfen, so käme es bestimmt schnell zum Chaos. Also sind dort immer mehrere in Uniformen gekleidete Helfer zugange, die den Leuten die Automaten erklären und sonstige Tipps geben. Immer freundlich. Immer geduldig. Auch ich musste mehrfach um Hilfe bitten. U.a. lernte ich, dass man mit Kreditkarte nur EINE 7 Day MetroCard pro Tag kaufen kann. Also musste ich zwei Kreditkarten für zwei MetroCards verwenden. Sowas steht normalerweise auch nicht im Reiseführer… Darüber hinaus klärte uns der Guide darüber auf, dass (nach seiner Meinung) unsere Kinder nicht für die U-Bahn zahlen müssten. Wir waren uns selber nicht sicher, haben das aber gerne geglaubt und so gleich zu Anfang Geld gespart. Übrigens ist uns in der ganzen Woche kein Kontrolleur begegnet.
Danke übrigens an dieser Stelle an Tobias mit seinem tollen New York Blog, der mir bei der Vorbereitung sehr geholfen hat!
http://reisenewyork.com/new-york-subway-metrocard-kaufen#comment-64613Nun kam der erste Kontakt mit dem ‘echten New York’. Die U-Bahn! Mit der Linie A ging es ca. 25 Minuten lang zunächst noch oberirdisch durch Brooklyn und dann unter dem Eastriver hindurch nach Manhattan und von Süden herauf bis nach Midtown. Hier gelangten wir zum ersten Mal zu unserer zentralen Anlaufstelle in New York: dem Port Authority Bus Terminal an der 42nd St. Gut 200.000 Menschen werden jeden Tag durch diesen Knotenpunkt von U-Bahn, Bus und Taxi geschleust. Ein Labyrinth auf mehreren Ebenen, das aber sehr gut beschildert ist. Dort gibt es alles für die tägliche (Touristen-)Versorgung. Kleine Supermärkte, Cafes, Geldautomaten, Nippesläden, eine Post etc. Was uns auffiel: auf jeder Ebene und standen oder patroullierten ständig Soldaten. Und zwar zusätzlich zur sowieso reichlich anwesenden Polizei. Uns hat das nicht gestört, sondern eher ein Gefühl der Sicherheit gegeben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Soldaten dort immer sind oder ob in diesen Tagen evtl. die allgemeine Sicherheitsstufe angehoben war. Am Duisburger Bahnhof fühle ich mich übrigens TAGSÜBER unsicherer als zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort in New York wo wir waren.
Der Bus vor unserem Hotel “La Quinta Inn”Von der Port Authority ging es nun auf die letzte Etappe: mit der Buslinie 320 bis zur Endstation, die gleichzeitig die Straße vor unserem Hotel war. Es ist beeindruckend, wie viele Busse pro Minute ‘hinten’ an der Port Authority in den Lincoln Tunnel ausgespuckt werden (Sicherheits-Anmerkung: auch auf der Rampe für die Busse, die für private Fahrzeuge gar nicht erreichbar ist, stand immer den ganzen Tag lang ein NYPD Wagen mit laufendem Blaulicht). Der Bus hält auf dem Weg auf einem großen Park & Ride Platz und danach geht es gleich nach Secaucus, wo unser Hotel lag. Secaucus selber ist eine recht kleine Stadt von ca. 16.000 Einwohnern gleich westlich des Hudson, die ich mal ganz vorsichtig als eher gesichtslos beschreiben möchte. Dort erreichten wir dann erschöpft aber glücklich unser Hotel, das La Quinta Inn. Schon an der Rezeption sagte man uns, dass wir einen “Nice View” über die Stadt haben würden und ich darf sagen: wir wurden nicht enttäuscht:
Diese Aussicht wurde nie langweilig Das Panorama von unserem 9. Stockwerk aus war einfach atemberaubend - bei Tag und natürlich vor allem bei Nacht. Wir hatten wegen der Kinder eine “Suite” gebucht. Es gab also ein großes Schlafzimmer mit zwei Doppelbetten (King Size) und daran anschließend ein “Wohnzimmer” mit Sofa, Tisch Kühlschrank etc. Und natürlich ein Bad. Übrigens gab es in BEIDEN Zimmern ein großes HD-TV was wir für etwas überbestückt hielten aber es scheint so üblich zu sein.
Das Hotel selber möchte ich so beschreiben wie ganz New York: einigermaßen abgenutzt aber trotzdem gut in Schuss.
Wandgemälde aus CrocsDi. 31.03.2015
FAO Schwarz, Hayden PlanetariumUnser erster echter ‘Touri-Tag’ in New York. Zuerst wollten wir etwas für die Kinder machen und sind deshalb von der Port Authority aus nach Nordwesten durch Midtown gewandert zum berühmten Spielwarenladen FAO Schwarz. Hier ist man schon am Südrand des Central Parks.
FAO Schwarz - ein Paradies für Kinder!Die Natur allerdings lag noch darnieder in den Farben braun und grau. An vielen Stellen waren sogar noch im Schatten kleine Schneehaufen zu sehen. Ruckzuck war es Mittagszeit und nach dem Essen überlegten wir, was man noch machen kann. Da wir schon beim Central Park waren, sind wir dann zum Hayden Planetarium gefahren, das Teil des American Museum of Natural History ist. Eine tolle Einrichtung für Kinder und Erwachsene. Das besondere ist die Zentrale riesige “Sonnenkugel”, die immer wieder in einen maßstäblichen Bezug zu realen Objekten wie Erde oder Mond gesetzt wird. Auch einige echte Meteoriten sind dort ausgestellt.
Die beeindruckenden Modelle im Hayden PlanetariumFür den ersten Tag war es dann genug und wir sind ins Hotel zurückgekehrt, wo die Kinder dann noch ausgiebig den Hotel-Pool getestet haben (nach ihrer Aussage eines DER Highlights im Urlaub).
Bei Bedarf wird der Verkehr persönlich geregelt.Exkurs: U-Bahn & Co.Wie in jeder großen Stadt ist die U-Bahn das mit Abstand beste Fortbewegungsmittel. Die U-Bahn in New York erschien uns sicher und sauber, soweit man das für eine U-Bahn behaupten kann. Als Besucher fanden wir die Bezeichnung der Linien sowohl mit Zahlen als auch mit Buchstaben etwas unglücklich. Dazu kommt, dass sich zwischen die ‘normalen’ Züge auch mal Expresszüge mischen, die nicht überall halten. Bei unserem Ausflug zum Hayden Planetarium sind wir zunächst an so einen geraten und mal eben in einem Rutsch quasi bis zur Bronx hochgefahren. Mit der Zeit wurden wir aber aufmerksamer und meistens war es sogar so, dass wir von Einheimischen angesprochen wurden, sobald wir offenbar verwirrt und / oder orientierungslos wirkten.
Das fanden wir sehr nett und manchmal auch rührend und wir hätten es in einer so großen Stadt mit so vielen blöden Touristen auch nicht erwartet.
Sinngemäß: “Der Fahrer diese Busse ist geschützt durch die Gesetze des Staates New Jersey. Jeder Angriff auf einen Fahrer wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren oder durch eine Geldstrafe von bis zu 7500 $ geahndet.”
Viele deutsche Busfahrer und Zugbegleiter würden sich wünschen, unser Staat würde sich nur halbso konsequent vor sie stellen.Auch an Straßenkreuzungen wurden wir angesprochen - und zwar manchmal von Leuten, die so rumliefen, dass WIR sie nicht angesprochen hätten. Die Busfahrer(innen) vom NJ Transit waren dafür oft offenbar freudig überrascht wenn sich unsere Kinder nach der Fahrt beim aussteigen bei ihnen höflich bedankten und verabschiedeten.
Überhaupt - die Stadt. Wir haben New York als Millionenstadt natürlich als regsam, wenn nicht sogar hektisch erlebt. Jedoch erschien uns die Stadt innerhalb ihrer Hektik auf eine eigentümliche Art gelassen. Man wurde auf dem Bürgersteig nicht umgerannt oder abgedrängt. Die New Yorker selbst wirkten auf uns stets höflich und konzentriert. Auch die normalen Pendler morgens und Nachmittags im Bus. Man las oder spielte auf dem Smartphone oder unterhielt sich mit dem Sitznachbarn - meistens wiederum über den Beruf.
Noch eine Anekdote:
Bei der Anreise sind wir mit unseren Koffern in den engen NJ Transit Bus gestiegen. Das war relativ anstrengend. Bei der Abreise sprang der Fahrer gleich heraus und öffnete außen am Bus das reguläre große Gepäckfach für die Koffer. Als ich ihm überrascht sagte “You are the first to do that.” antwortete er ehrlich betroffen “It’s such a shame!”. Man konnte ihm anmerken, dass er wütend auf den Kollegen war, der uns eine Woche zuvor nicht diesen Service erwiesen hatte. Er hat dann darauf bestanden, dass unsere Kinder für diese Fahrt nichts bezahlen sollten, obwohl es ja ein Wochentag war.
Sehr freundlich: die berittene Polizei. Lässt sich auf Anfrage auch gerne fotografieren!Mi. 01.04.2015
Empire State BuildingEin Muss - vielleicht DAS Muss für den New York Touristen! Wir wussten ungefähr, worauf wir uns einlassen, aber die Warterei hat uns trotzdem auf die Probe gestellt. Die Schlange fing schon auf dem Bürgersteig vor dem Gebäude an (auch hier wieder überall freundliche Helfer / Aufseher). Sie zog sich dann gefühlt durch mehrere Dutzend Räume und verschiedene Ebenen. Unterwegs gab es auch einen Sicherheits-Check. Zumindest konnten wir hier zum ersten Mal unseren Trumpf, den New York City Pass ausspielen. Er erlaubte bei dieser Attraktion zwar keinen VIP-Zugang, jedoch mussten wir keinerlei Eintritt zahlen. Das Wetter war bestens und darum die Aussicht mehr als beeindruckend.
Auf dem Weg zu einem echten Highlight!Exkurs: Schlange stehen
New York ist eine volle Stadt. So ergeben sich oft Schlangen. Vor dem Kaffeeautomaten im Hotel oder vor der Toilette im Museum. Gleichzeitig ist Platz teuer in der Stadt. Oft gibt es z.B. nur eine Toilette für alle. Standen wir also mal in der Nähe eines Eingangs oder einer Verkaufstheke so wurden wir meist nach kurzem höflich von jemandem gefragt: “Are you standing on line?” bzw. “in line” - ich war mir oft nicht sicher.
Das warten hat sich doch gelohnt - Blick vom Empire State BuildingZu jeder Tageszeit gut bewacht: die Port Authority Bus StationDo. 02.04.2015
Bustour durch ManhattanNächster Tag - nächstes Highlight. Wieder bei bestem Wetter ging es auf die Hop-On-Hop-Off Bustour durch Manhattan. Das sind diese oben offenen Busse, die bei gutem Wetter wirklich Spaß machen. Besonderer Luxus: wir wurden von dem Bus vor dem Hotel abgeholt und Abends wieder dorthin zurückgebracht.
Circle-Line - einfach rauf- und runterhoppen!Start war wieder in Midtown und ging es einmal hinunter bis zum Financial District und über die Ostseite Manhattans zurück zum Ausgangspunkt am Bryant Park. Ausgestiegen sind wir an der High Line und ganz im Süden an der Wall Street. Am berühmten Bullen war es sehr voll, aber wir konnten trotzdem ein paar Fotos machen.
Es war fast wie in einem RauschEine Station: das Flatiron BuildingBesonderheit am Ende des Tages: als wir im Büro der New York Touristik warteten, bemerkten wir, dass es genau gegenüber des berühmten Fire Departments “Pride of Midtown” gelegen ist. Uns war schon während der Bustour aufgefallen, dass die New Yorker Feuerwehrleute ihrem Job mit großem Stolz nachgehen. An vielen Feuerwehrwagen hängen hinten die US-Flagge sowie die Flagge des jeweiligen Zugs. Ein echter Gänsehautmoment, wenn die dann mit Sirene und Blaulicht durch den Verkehr pflügen, was irgendwie dauernd geschieht…
Das Fire Department “Pride of Midtown”Midtown: immer Betrieb!Nach einem tollen Tag bringt uns der Circle Line Bus wieder zum Hotel zurück.Exkurs: GeldNachdem mir die örtliche Sparkasse eine Woche vor der Reise meine Dollars ausgehändigt hatte, sah ich mich im Geiste schon auf der Motorhaube eines NYPD-Wagens hängen, während hinten die Handschellen klicken. Hatte man uns doch einen Beutel von absolut neuen, druckfrischen, DURCHNUMMERIERTEN Scheinen besorgt. Äußerst verdächtig… Es handelte sich um Scheine im Nennwert von 1,5, 10 und 50 Dollar. Für den EUROpäer erstmal ungewohnt: alle scheine erscheinen gleich groß und gleich gefärbt. Eigentlich ist erst der 100 Dollar Schein merklich größer (lt. Wikipedia). Beim bezahlen wurde jedoch schon der 50er nicht überall angenommen. Die zweite ungewohnte Sache (wenn auch hinlänglich bekannt): es gibt einen 1 Dollar Schein!!! Das führt u.a. dazu, dass in den Kassen der Geschäfte das Fach mit diesen Scheinen immer übervoll ist. Ich habe die niedrigen Noten (1, 5 und 10 Dollar) nie auseinanderhalten können, was mich beim bezahlen zur Niete und zum Hindernis machte. Mit den Münzen habe ich es erst gar nicht versucht. Meine Frau jedoch hat sie den Leuten mit stoischer Ruhe auf den Tresen gezählt. Ein weiteres Mysterium für uns ist die sagenumwobene 1 Dollar Münze. Gibt es sie wirklich? Wir haben sie nie zu Gesicht bekommen und fragten uns schließlich, ob sie sowas ist wie die 10 EURO Münze - es gibt sie, aber sie ist kein übliches Zahlungsmittel. WENN es sie als übliches Zahlungsmittel gibt, dann fände ich das zumindest gewöhnungsbedürftig.
Auf das Thema Trinkgeld hatten wir uns so gut wie möglich vorbereitet. Wir ließen jeden Tag ein paar Dollar auf dem Bett für das Zimmermädchen liegen. Beim Fahrer des Shuttle-Busses vom Hotel waren wir uns schon unsicher. Kriegt er für den kostenlosen Service Trinkgeld? Bei der Zahlung im Restaurant hat es wohl immer geklappt. Wir haben 15% bis 20% gegeben bzw. den höheren Betrag, wenn es bereits fertig vorgerechnet wurde.
Nicht wirklich gewöhnen konnten (und wollten) wir uns an das ‘pushen’ der Bezahlung, wenn man mit dem essen fertig ist. Wenn wir keinen weiteren Wunsch hatten, kam oft sofort und ungefragt die Rechnung. Und das, obwohl wir nie in einem wirklich vollen oder ausgebuchten Lokal waren. Landeskundlich Bewanderte mögen uns bitte erklären, was dahintersteckt.
Der Times Square - wer keine Menschenmengen scheut, schaut ihn sich an.Auch hier: immer Schutz durch die Polizei!Karfreitag. 03.04.2015
American Museum of Natural History Planung ist alles. Unsere Wetter-Apps hatten schon Tage vorher für den Karfreitag standesgemäß Regen vermeldet. Also planten wir den Besuch im American Museum of Natural History für diesen Tag ein. Da wir nicht SO lange in der Schlange stehen wollten, sind wir recht früh aufgestanden und in die Stadt aufgebrochen. Von der U-Bahn gelangt man sofort in einen Seiteneingang des Museums. Und oh Glück: hier brachte der New York City Pass mal wieder einen echten Vorteil: von der Kasse her erreichte uns der Hinweis, dass Gäste mit dem Pass sofort eintreten dürfen. Also munter an der Schlange vorbei und vorgerückt zum Eingang - der Eintritt war übrigens durch den Pass auch schon komplett abgegolten!
Wer ‘normale’ Touristendinge tut, sollte ihn haben: den New York PassDas Museum ist groß und fast schon überwältigend. Da unsere Kinder ‘erst’ 7 und 9 Jahre alt sind, war nicht daran zu denken, alles anzuschauen. In unserem großen Baedecker von New York war das Museum sehr gut beschrieben und wo wussten wir, dass das Interessanteste für die Kinder ganz unten und ganz oben zu finden ist (die berühmte Halle mit dem Wal und die Dino-Skelette). Die beiden mittleren Ebenen (Landeskunde USA) haben wir uns für einen späteren Trip aufgehoben
Das Modell eines Blauwals im Maßstab 1:1]
Die naturkundliche Sammlung ist riesig.Die Dinos sind los!Sa. 04.04.2015
Macy’s & Co.Unser Tag zur freien Verfügung ohne besonderes Programm. Wir ließen uns durch die Straßen treiben und besuchten u.a. das riesige Kaufhaus Macy’s.
Shop till you drop!Umstritten: das neue Hochhaus 432 Park AvenueExkurs: Reiseführer und Offline-NavigationAn Reiseführern für New York besteht natürlich kein Mangel! Da wir die Stadt gar nicht kannten und auch noch nie in den USA waren, hatten wir uns vorher ganz gut versorgt. Das Rückgrat bildete quasi der große Baedecker New York. Dort sind die Angaben so detailliert, dass man - wie oben beschrieben - z.B. einen Museumsbesuch bis zu einem gewissen Grad im Voraus planen kann. Die Aufmachung ist modern und übersichtlich und auch die herausnehmbare Karte gefällt. Wir hatten auch noch ein Reisemagazin und einen speziellen Reiseführer für Kinder. Diese Titel blieben aber zu Hause. Mitgenommen haben wir hingegen den Polyglott Führer “New York zu Fuss entdecken”. Der war echt gut. Wir haben zwar keinen der dort vorgeschlagenen Spaziergänge komplett durchgeführt (ganz ehrlich: das ist mit Kindern sehr anstrengend) aber er war für uns immer die Inspiration am Frühstückstisch, denn dort sind alle Sehenswürdigkeiten knapp beschrieben und es gibt sogar Hinweise darauf, ob sich der Trip z.B. bei schlechtem Wetter trotzdem lohnt usw.
In Wirklichkeit etwas versteckt liegend: die Wall StreetNicht zu übersehen: das neue One World Trade CenterIn Zeiten der Smartphones hatte ich mich vorher auch mit dem Thema Navigation beschäftigt. Es gibt zwar in New York oft freies WLAN (meine Frau war Jäger und Sammler und ihr iPhone kannte am Ende der Woche gefühlt 80% der öffentlichen WiFi-Spots in Midtown) aber ich wollte sicher offline nur mit GPS navigieren. Zwei Möglichkeiten hatte ich vorbereitet:
Google MapsWenn man sich den Großraum New York auf dem Smartphone aufruft (oder jeglich andere Gegend auf der Welt), dann kann man den Ausschnitt zurechtzoomen und auf “offline speichern” klicken. Natürlich kostenlos. Diese Datei bleibt dann ca. 3 Wochen auf dem Smartphone und ‘verfällt’ danach (kann dann wieder neu runtergeladen werden).
Nokia HEREAuch bei dieser App kann man sich Karten herunterladen. Für New York muss man jedoch gleich den ganzen Nordamerikanischen Kontinent wählen. Das hatte für mich zwei Nachteile: erstens war damit der Speicher meines Smartphones mit einem Schlag um ⅓ belegt und zweitens führt das bei der Suche dazu, dass man bei der Suche zu viele nicht relevante Ziele angeboten bekommt.
Trotzdem war Nokia HERE für mich der Gewinner, denn immerhin funktionierte die Lokalisierung (also “Wo bin ich?”) immer sicher. Bei Google Maps trat sehr häufig der Fall auf, dass sich das Rädchen auf dem Bildschirm drehte und drehte und einfach kein Ergebnis herauskam. Die Navigation auf ein bestimmtes Ziel hin ist bei beiden Systemen ordentlich und lässt sich z.B. für Verkehrsmittel getrennt einstellen (Auto, U-Bahn, zu Fuss etc.). Wer genug Platz auf dem Smartphone hat, der probiere halt beide aus!
Nacht-Aussicht vom HotelzimmerSo. 05.04.2015
Bootstour + Intrepid-MuseumLetzter Tag vor unserer Abreise. Von der Port Authority machten wir uns zu Fuß nach Westen auf, bis wir jenseits der 11th Ave auf Hudson River stießen.
Spaziergang an den Hudson RiverDort auf Höhe der 43. Street lag unser erstes Ziel für diesen Tag, die Bootstour an Manhattan entlang mit Circle-Line-Sightseeing. Wir waren so früh, dass wir das erste Boot des Tages nehmen konnten. Da war es dann auch egal, dass wir mit dem New York City Pass den VIP-Schalter benutzen durften. Es war so früh, dass das Boot / Schiff noch nichtmal ganz voll war. Das Wetter war wieder blendend und so genossen wir die Aussicht und lauschten so gut es ging den Erläuterungen des ‘Reiseleiters’. Bei dieser Tour erfolgt auch eine recht nahe Vorbeifahrt an der Freiheitsstatue, was ziemlich beeindruckend war. Einen Besuch dort hatten wir nicht eingeplant. Wir wollten den Kinder ein erneutes Schlangestehen ersparen. Nach einem Schlenker fuhr das Boot dann genau von Süden auf die Landspitze Manhattans zu, sodass wieder mehrere Dutzend Leute Gelegenheit hatten, sich mein einem sensationellen neuen Facebook Titelbild zu versorgen.
Toller Blick vom Boot auf die Südspitze ManhattansFür unser nächstes Ziel brauchten wir an Land nur ein paar Schritte zu gehen. Nur einen Pier weiter liegt das Intrepid Sea, Air & Space Museum. Ort und Objekt in einem ist der Weltkrieg II Flugzeugträger Intrepid, der in den frühen 70er Jahren außer Dienst gestellt und dann als Museumsschiff nach New York verlegt wurde.
Die Intrepid erwies sich im Zweiten Weltkrieg als quasi unsinkbar!Nach erneutem VIP-Zugang ohne Warten und Bezahlen gelangten wir auch schon zum Schiff. Zunächst besuchten wir den Hangar unter Deck, wo es jede Menge Informationen und Museum-zum-anfassen für die Kinder gibt. Danach stiegen wir auf’s Flugdeck hinauf und bestaunten die zahlreichen dort aufgestellten Flugzeuge.
An Deck: jede Menge JetsMit dem Pass durften wir darüberhinaus kostenlos in den Spaceshuttle-Pavillon mit der echten Raumfähre Enterprise (die ja nie im All war). Auch Infos zu allen anderen Raumfähren und zur spektakulären Verlegung der Enterprise nach New York im Jahr 2012 sind dort zu finden.
Mit dem New York Pass kostenlos: der Space Shuttle PavillonNach einer Mini-Shoppingtour in der Nähe des Times Square ging es dann langsam zurück ins Hotel, denn wir mussten ja leider noch unsere Koffer packen, da am Montag die Rückreise anstand. Schon etwas routiniert und sehr entspannt machten wir uns in umgekehrter Reihenfolge vom Montag zuvor auf den Weg zum Flughafen JFK. Mit Bus, U-Bahn und AirTrain kamen wir sicher und zügig dort an und starteten zurück in die Heimat.
Fazit:
Es war der mit Abstand beste und schönste Urlaub, den wir je gemacht haben. Wir fühlten uns wohl in der Stadt, alles hat geklappt, nichts ist wirklich schief gelaufen und wir konnten unvergessliche Eindrücke und Erinnerungen mit nach Hause nehmen. Schon allein, weil so eine Reise kein ganz billiger Spaß ist, werden wir bestimmt nicht schon im nächsten Jahr wieder durchstarten, aber wer weiß - irgendwann packt es uns vielleicht wieder, wenn sich die Gelegenheit ergibt!!!Es war unvergesslich - und eines Tages, vielleicht...