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Autor Thema: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären  (Gelesen 25746 mal)

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #15 am: 28.07.2014, 11:09 Uhr »
Ich beglückwünsche dich zu deiner Kondition - ein Wahnsinnspensum, was du immer so durchziehst!  :D

sil1969

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #16 am: 28.07.2014, 11:26 Uhr »
Wurdest du morgens im Hotel dann auch geweckt und gewaschen?  :grins: :wink:
LG Silvia

MisterB

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #17 am: 28.07.2014, 11:29 Uhr »
Samstag, 28.06.2014 - Der Freedom Trail und später blaue Männer

Das Programm für den heutigen Tag hatte ich eigentlich recht spontan zusammengebaut. Ich war über den sog. „Freedom Trail“ gestolpert.

Dieser Freedom Trail ist eine Wanderung durch die Stadt auf der man an allen möglichen historischen Ecken, Gebäuden, Kirchen, Friedhöfen, Häusern ….. vorbei kommt. Bei der Gelegenheit kommt man auch ganz schnell auf den Trichter das Boston aus der Zeit vor/zum/während des Unabhängigkeitskrieges sehr viel Geschichte zu bieten hat. Eigentlich war ich ja gestern schon in die Historie reingestolpert als ich beim Boston Tea Party Schiff vorbeigekommen bin. Dieses Ereignis wird ja vielerseits als das auslösende Ereignis für den Unabhängigkeitskrieg gesehen.

 

Los geht der Freedom Trail beim Boston Common Park. Vom Hotel aus wars jetzt nicht allzu weit dahin. Dabei bin ich noch durch ein paar kleine Sträßchen gelaufen. Hier habe ich doch glatt neben vielen Nagelstudios nen Laden gesehen, der nichts als Baseball-Sammelkarten verkauft. Dachte garnicht das es sowas noch gibt in der heutigen Zeit.

Ich hatte mir eine Freedom-Trail-App aufs Handy geladen. Diese App blendete GPS unterstützt immer den richtigen Text zum Wegpunkt ein wenn man unterwegs war. Das fand ich jetzt echt gut. Eine Karte braucht man für diesen Trail eigentlich auch nicht. Im Bürgersteig ist eine rote Linie eingelassen. Sozusagen der rote Faden. Wenn man immer brav dieser Linie folgt, hat man 100% des Freedom Trail abmarschiert.

 

 

Die erste Station ist das Massachusetts State House mit seiner goldenen Kuppel am Rand des Parks. Das war aber ziemlich zu. Keine Ahnung ob es generell für die Öffentlichkeit offen ist. Leider konnte man von etwas weiter aus dem Park kein vernünftiges Foto machen, weil man mitten vor das Gebäude einen riesigen Baum hingestellt hatte. Die Kuppel leuchtete in der tollen Sonne (Wetter heute übrigens absolut Sommer. Fast schon zu heiß) so hell das man fast ne Sonnenbrille brauchte.

Um die Ecke ist noch eine Kirche und dahinter folgt der „Granary Burying Ground“. Seinerseits so ziemlich der älteste Friedhof in Boston wo auch ein paar sehr bekannte Namen beerdigt sind. Toll fand ich die Lage inmitten der Stadt zwischen hohen Gebäuden eingezwängt. Die windschief herumstehenden und verwitterten Grabsteine ergaben eine wirklich coole Szenerie.

   

Im weiteren Verlauf kommt man noch an ein paar Kirchen, Denkmälern, Häusern (zum Beispiel Paul Revere Wohnhaus) vorbei. Nebenbei marschiert man auch durch diverse Stadtviertel. Um zum Beispiel durch zu dem Paul Revere Haus zu kommen, geht man mitten durch das italienische Viertel. Hier wurde das Straßenbild dann innerhalb von ein paar Straßenblöcken dominiert von kleinen Bars und ziemlich vielen italienischen Restaurants (viele Umbertos, Luigis und Giovannis gabs hier).

Man kommt auch an der Old North Church vorbei, in deren Kirchturm der gute Herr Revere zwei Laternen aufgehängt hat um vor dem Angriff der Briten zu warnen. Hier in der Nähe ist auch noch ein alter Friedhof ebenfalls mit windschiefen verwitterten Grabplatten.

 

Kurz danach führt der Weg über den Fluss auf die andere Seite um zu den Docks zu kommen um das Segelschiff USS Constitution zu besichtigen. Das hat wohl auch eine wichtige Rolle in diesem Krieg damals gespielt.

Spätestens hier habe ich nun gemerkt, dass ich für heute meine Sonnendosis für den Tag schon überstrapaziert habe. Der Weg über die Brücke bis zum Dock drohte jetzt auch ein kleinwenig lang zu werden.

 

Beim Schiff habe ich mich aber dann nicht mehr in die lange Schlange der Besichtigungsleute angestellt. Ich hab so zwei Fotos durch den Zaun gemacht und mich dann schnell hier verdrückt. So ziemlich der letzte Punkt der Wanderung war dann nun jenseits des Highway 1 im verwinkelten Viertel das Bunker Hill Monument. Ein riesiger Obelisk auf dem obersten Punkt eines Hügels. Natürlich war hier auch historisches passiert, der geneigte Interessent möge das aber bitte selbst irgendwo nachlesen.

Jetzt hier oben war ich nun echt groggy. Für diesen ganzen Weg hatte ich jetzt doch deutlich länger gebraucht als ich das vorher abgeschätzt hatte.

 

Worauf ich jetzt auch absolute keine Lust hatte, war den Weg vom Schiff über die Brücke bis zur anderen Seite des Flusses wieder zurückzulatschen. Meine Kartenapp hat mir dann verraten, das es auch hier auf dieser Seite noch eine Bahnstation gibt. Station Community College. Ich bin also dorthin. Das war zwar auch nicht eben um die Ecke und man musste todesmutig wieder diverse mehrspurige Straßen überqueren, aber am Ende saß ich dann doch in der Bahn. Puh. Endlich mal ne Pause.

 Irgendwie bin ich dann später gefühlt am anderen Ende der Stadt bei der Station „Symphony“ wieder ans Tageslicht gekommen. Wo man fast als erstes draufzuläuft hier ist die massive Kirche „The First Church of Christ Scientist“. Großer Kasten. Nicht unschön. Relativ direkt daneben ist ein langer „Reflecting Pool“ wo recht viele Leute mit funkferngesteuerten Modellböötchen am fahren waren. Der Pool läuft eigentlich direkt auf den Riesenkomplex „Prudential Center“ zu. Hier auf das Hochhaus kann man auch hoch. Die haben ein sog. „Skywalk Obervatory“. Auf den höheren John Hancock Tower kommt man seit einer längeren Zeit nicht mehr hoch. Da musste ich hier mit dem Prudential nehmen was ich kriegen konnte.

 

Allerdings wurde mir beim Ticketschalter mitgeteilt, dass das Observation Deck heute wegen einer privaten Feier halb gesperrt wäre. Interessant was man so alles für ne Feier mieten kann. Da ich nun, wenn ich schon mal hochgehe, auch den ganzen Umblick haben wollte, bin ich wieder abgezogen.

Folgt man von hier der lauten Hauptstraße in Richtung des Hancock Towers steht man kurz drauf an der Public Library. Dort bin ich auch noch rein. Das Treppenhaus mit den beiden riesigen Löwen war echt beeindruckend. Der Große Lesesaal war jetzt eher Standardausstattung. Viele weitere Räume habe ich mir nicht angeschaut.

 

Draußen einmal über den Copley Square drüber ist die Trinity Church. Das Gebäude sieht echt mal klasse aus. Fast so wie ne kleine Ritterburg hätte ich spontan gesagt. Ich bin nicht drinnen gewesen. Ich hatte gesehen das um die Ecke die Boylston Street ist. Und praktischerweise war hier direkt 500 Boylston. Das wird vielen jetzt nichts sagen. Diejenigen die die Serie Boston Legal gesehen haben, denen müsste 500 Boylston allerdings was sagen. Das Haus mit den massiven Bögen davor wird in der Serie oft gezeigt und sollte das Gebäude sein, wo die fiktive Kanzlei von Crane, Pool und Schmidt ist. Das musste ich einfach ablichten.

Nachdem ich jetzt so noch ein wenig Denny Crane Memorabilia gesammelt hatte, habe ich mich die Boylston hoch schnurstracks zum Boston Common hoch begeben und quer durch in Richtung Hotel.

 

Im Hotel habe ich erst mal ne Pause eingelegt. Hui. Das war jetzt doch ne gute Strecke gewesen heute. Aua Füße. Und Aua Gesicht. Aua Arme. Aua Nacken. Ich stand kurz vor nem kapitalen Sonnenbrand.

Nach einer ganz kleinen Auszeit bin ich dann später zur nächsten Bahnstation und nach Chinatown gefahren. Ich wollte die Blue Man Group nochmal sehen. Ich muss ja sagen, wenn ich nicht vorher schon per Street View gesehen hätte wo das Theater ist, ohne Grund wäre ich da nicht in die Seitengasse gegangen. Wäre nie darauf gekommen das da bei den Hinterhöfen noch ein Theater ist wo die auftraten.

 

 

Ich hatte die Show ja jetzt länger nicht gesehen. Eine mehrjährige Blue Man Pause sozusagen. Aber trotzdem kam mir sehr viel direkt wieder bekannt vor. Der Ablauf war mittlerweile leicht renoviert aber die Hauptteile der Show recht ähnlich so wie es schon immer war. Nach so ner langen Zeit hats mir nochmal so richtig gut gefallen.

Später bin ich dann nach nem Absackerbier irgendwo direkt ins Hotel. Reicht für heue.


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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #18 am: 28.07.2014, 11:38 Uhr »
Wurdest du morgens im Hotel dann auch geweckt und gewaschen?  :grins: :wink:

Also Wecken wäre noch gegangen. Aber um die Körperhygiene musste ich mich selbst kümmern :)
Und Aufzug fahren musste ich auch selbst, war keiner da der einen mit der Sänfte hochgetragen hat :)

Gruß
Bernd
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MisterB

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #19 am: 28.07.2014, 14:03 Uhr »
Sonntag, 29.06.2014 - Whalewatch Tour (There are bubbles at 9 o'clock....)

Programm für heute war klar. Eine Whale Watching Tour. Offensichtlich gehört es zu Boston dazu eine Waltour zu machen. So lässt es zumindest die Werbung von Boston Harbor Cruises vermuten. Die Touren von denen gehen vom Aquarium ab. Das war insofern praktisch als das ich das schon gestern gesehen hatte, also wusste wo ich hin musste.

Erst einmal wollte ich aber doch mal ein kleines Frühstück haben. Und das ist rund um das Aquarium garnicht mal so einfach. Eine komplette Abwesenheit von jeglichen bekannten Kaffeeketten. Lediglich im Marriott Hotel unten drin war ein Starbucks eingebaut. Und da standen auch schon recht viele Leute in einer langen Schlange und überforderten die eine arme Person die da Dienst schieben musst. Ne. Anstellen musste ich mich jetzt da nicht wirklich.

Nach ein bisschen rumschauen hatte ich schließlich was gefunden was kein Seafood Laden war und die „Breakfast“ per Schild vor der Türe anpriesen. Die Granary Tavern sah gemütlich aus. Kaffee war gut und der Teller Yoghurt mit Crumblezeug-Nüssen-und-frischem-Obst schmeckte echt gut.

 Jetzt aber zum Schiff. Ui. Das ist jetzt aber größer als ich vermutet hatte. Das war ja ein richtiger Ausflugsdampfer mit zwei Etagen und Essensstand. Waren auch recht viele Leute da, die gerade schon eingeladen wurden. Kurz nach Start wurde auch das Programm verkündet. Ab jetzt noch ca. 1 Stunde bis max. 1,5 Stunden Fahrt irgendwo mitten ins Nirgendwo. Von da an dann Zeit bis ca. 16 Uhr zum Walegucken, dann Rückfahrt (logischerweise) auch wieder 1 bis 1,5 Stunden.


Naja. Ich habe noch ein paar gute Fotos von der Skyline der Waterfront gemacht, mich dann aber schnell ins Innere des Bootes verzogen. Ich wollte mich ja heute ein kleinwenig aus der Sonne raushalten. Nicht das aus meinem Fast-Sonnenbrand noch ein ausgewachsener Echter wird.

Nach ner ganzen Zeit wurde man dann drauf vorbereitet das jetzt gleich irgendwann was passieren könnte. Jetzt bin ich auch wieder raus. Eigentlich haben sich die vielen Leute jetzt rund um das Boot herum doch einigermaßen gut verteilt. So richtig fair und demokratisch regelte sich das fast von selbst. Die kleineren standen am Geländer. Die großen dahinter und konnte über alles drüberblicken. Also mich haben keine Leute gestört, ich konnte alles sehen.

Ja und dann hieß es warten. Bis dann plötzlich Ansagen gemacht wurden : Bubbles at 9 o’clock, Bubbles at 11 o’clock ……

 

 

Und dann kam auch tatsächlich so ein ausgewachsener Wal (Buckelwale waren es nebenbei) mit Getöse und offenem Maul (ein riesiges Maul nebenbei) an die Oberfläche. Der Ablauf war jetzt eigentlich immer gleich. Wal kommt hoch, man sieht den riesigen Schlund der voll Wasser und hoffentlich Fisch ist. Wal dümpelt noch ein wenig an der Oberfläche (man sieht einen groooßen Rücken). Wal schnaubt einmal eine große Gischtwolke erzeugend durch sein Atemloch und Wal verzieht sich nach unten wobei man dann eine riesige Schwanzflosse sieht.

Oh bubbles at 3 o’clock.

 

Einmal war so ein Wal ca. 2 Meter vom Boot hochgekommen. Die Leute die da gerade an der rechten Seite an der Reling standen hatten ziemlich was zu fotografieren. A propos fotografieren. Ich habe es irgendwann aufgegeben ein vernünftiges Foto hinzukriegen. Entweder hatte ich viel Wasser ohne Wal, viel Wasser mit unscharfem Stück Wal oder eine große Flosse weil ich zu langsam war und der Wal schon wieder weg war auf dem Bild. Da habe ich irgendwann gesagt : Scheiß drauf. Speichere die Bilder auf der Kopffestplatte ab und mache schöne Erinnerungen draus. Brauchst keine Fotos mehr.

 Bubbles at 12 o’clock.

Nun ja. Wie schon vorher angekündigt sind wir bis zur angegebenen Zeit da in dem Gebiet geblieben und haben Bubbles im Wasser verfolgt. Wir sind sogar noch ein paar Minuten länger geblieben, weil gerade als der Käptn das Signal zum Abdampfen gegeben hatte noch ein Wal in guter Position direkt vorm Boot auftauchte. Den haben wir dann noch mal eben „mitgenommen“.

Ja. Und der Rest nach Nachmittages ist Rückfahrt. Kurzes Fazit von mir : Ja. Ok. Habe Wale gesehen. Aber so seeeehr spektakulär wars jetzt nicht. In der Werbung sieht man natürlich Fotos mit aus dem Wasser rausspringen Walen die, eine Riesenwelle erzeugend, mit Getöse dann wieder im Wasser landen. Sowas gabs heute natürlich nicht. Falsche Zeit, Falscher Wal, einfach Pech … man kann es jetzt nicht mehr ergründen. Trotzdem. Letztendlich hats mir doch gefallen. Und auf den Bildern im Kopfkino wird der Wal immer größer  :-)

Letztendlich hatte ich dann auch wieder Stunden draußen in der Sonne gestanden und musste jetzt endlich mal in den Schatten. Dazu bin ich in die „Bell in Hand Tavern“ für einen kleinen Snack und ein kaltes Sam Adams.


Von der nahen Haymarket Station aus bin ich dann nochmal zum Prudential Center gefahren. Gestern war ja das Observation Deck zu. Das musste heute nachgeholt werden. Ganz unamerikanisch unorganisiert kauft man sich hier sein Ticket und wird dann eine Etage weiter runter geschickt und muss dann selbst mit dem Aufzug in die x-te Etage fahren und dann selbst den Ausgang zum Skydeck finden.

Nun. Was folgte war eine schöne Aussicht von nem hohen Turm. Mehr kann man da fast schon nicht mehr zu sagen. Auf Schautafeln gibt’s etliches an Informationen zu Boston. Alte Gebäude, was mal war. Geschichte Red Sox. Historien von diversen Personen und Ereignissen. Das war jetzt alles garnicht mal so uninteressant und animierte zum längeren Verweilen. Zum Schluss konnte man sich noch einen Film „Boston aus der Luft“ ansehen. Auch nett.

 

Nach ausgiebigem Fotopanoramas machen bin ich dann gegangen und habe den Rückweg in Richtung Boston Common durch die Grünanlagen der breiten Commonwealth Avenue hindurch angetreten. Hier wars auch ganz nett. Da standen noch etliche Denkmäler und Skulpturen. An der Straße links und rechts standen alte(?) Stadthäuser die eigentlich alle gleich aussahen. Aber gerade diese Gleichförmigkeit gab entlang der Straße entlang fotografiert nette Motive.

Diese Commonwealth Avenue führt direkt auf den „Boston Public Garden“ zu. Dieser ist direkt vor dem Boston Common, etwas kleiner aber recht schön angelegt. Großer See in der Mitte und nach eigenen Angaben die kürzeste Hängebrücke der Welt besitzend.

 

 

Den Abend beendet habe ich diesmal im Hard Rock Cafe. Musste doch mal das angeblich neue und runderneuerte Menu antesten.

Dann ging es ins (wieder für die Nacht fertiggemachte und mit Pantoffeln und Bademänteln ausgestattete) Bettchen.


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sil1969

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #20 am: 29.07.2014, 09:56 Uhr »
Wir haben vor 2 Jahren eine Whale-Watching-Tour im Nordwesten gemacht. Irgendwann haben wir auch gesagt, jetzt reichts mit dem Fotografieren, wir haben ja gar nichts von den Walen. Man schaut durch den Sucher oder aufs Display und versucht, die Wale zu fotografieren. Dabei tauchen sie irgendwo daneben auf und man sieht sie gar nicht. Wir haben die Bilder also auch im Kopf "abgespeichert".
LG Silvia

MisterB

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #21 am: 31.07.2014, 11:26 Uhr »
Montag, 30.06.2014 - Hallertauer Mittelfrüh und rote Socken

Wie der geneigte Leser wahrscheinlich schon durch die zahlreiche Erwähnung des Namens vermutet hat, mag ich Sam Adams Bier sehr gerne. Dies und die Tatsache, dass Sam Adams aus Boston kommt ergab die verdammt beste Gelegenheit für eine Brewery Tour. Die Brauerei ist nicht eben um die Ecke. Mit der Bahn fährt man recht weit und muss dann noch ein paar Meter durchs Viertel laufen. Auf der Karte sah das jetzt recht weit aus, in Natura war es das dann aber doch nicht wirklich.

Nun. Man biegt um die Ecke und steht erst mal zwischen anderen ganz vielen Leuten. Die Tour ist zum einen umsonst und zum anderen sehr beliebt (offensichtlich). Man wird in verschiedene Gruppen eingeteilt und dann irgendwann aufgerufen. Die Zeit bis dahin kann man sich vertreiben mit diversen Touchscreens und wissenswertes über die zig duppzich verschiedenen Sam Adams Biersorten lernen.


Direkt am Anfang der Tour gibt es dann die Erklärung, das der Ursprung von Sam Adams zwar in Boston war, die Hauptbrauereien die es herstellen aber mittlerweile in verschiedenen anderen Landesteilen zu finden sind. Hier in Boston ist, wenn ich das richtig verstanden habe, hauptsächlich Qualitätskontrolle und Versuchsküche für neue Kreationen.

Dementsprechend war der „Brauereitour-Anteil“ an der Brauereitour seeehr übersichtlich. Man bekam Hopfen und Malz gezeigt (Der Hopfen kommt nebenbei natürlich aus Deutschland ! Hallertauer Mittelfrüh. Das lassen wir jetzt den Amerikaner ein paar mal hintereinander aussprechen und lachen uns einen weg :-) ) und kann dann danach die 4 einsamen Braukessel begutachten, die vereinsamt in einer Ecke einer großen Halle stehen. Das wars.

 

Ich hatte schon leichte Anflüge von Enttäuschung als dann jeder aus der Gruppe ein Bierglas in die Hand gedrückt bekam und zur Verkostung geladen wurde. Nun fanden wir uns alle an langen Tischreihen wieder und es wurden sehr viele Pitcher mit den diversen Sorten Sam Adams gefüllt und ausgeteilt. Guten Durst. Einzige Regel : Der Pitcher ist tabu, daraus wird nicht getrunken.

 Während man dann nun verschiedenste Sams verputzt hat, hat der Tourguide nun eine One Man Show hingelegt die vom feinsten war. Der komplette Saal hat auf dem Boden gelegen vor Lachen. Nebenbei wurden recht satirisch noch diverse Details über das Bier, über den Geschmack, über die richtige Farbe, die richtige Temperatur ….. erklärt.

Die ganze Aktion hat am Ende dann gut über ne Stunde gedauert. Gut unterhalten und mit genug Bier intus wurde man dann freundlich durch den obligatorischen Gift Shop entlassen.

Also von mir gibt’s ne eindeutige Empfehlung. Wenn ihr mal in Boston seid, dann den guten Samuel Adams auf die Liste schreiben.

So. Was nun ? Im Reiseführer stand drin, das man sich die Charles Street und im weiteren Verlauf die Beacon Street anschauen sollte. Schöne Straße, viele kleine Lädchen, Klimbim und Antiquitäten, alte Häuser. Nun, das könnte man doch noch machen. Um zur Station „Charles“ zu kommen musste ich auch nur einmal umsteigen (irgendwie ist das UBahn System in Boston komisch. Um von A nach B zu kommen geht es eigentlich nie ohne Umsteigen. Eine Linie die alles wichtige abklappert haben die nicht).

Bei „Charles/MGH“ wie die Station genau heißt, das MGH steht für irgendwas mit Hospital, steht man inmitten einer riesigen Baustelle und gefühlt drei Autobahnabfahrten. Das war jetzt erst mal nicht so sehr idyllisch. Mein GPS hat mir dann aber zuverlässig gesagt in welche Richtung ich diesen Verkehrsinfarkt verlassen musste. Schon nach ein paar Meters wurde es ruhig.

Die Charles Street ist recht grün, viele Lädchen, Cafes und kleinere Bistros.  Also unschön wars jetzt hier nicht, die Topempfehlung aus dem Reiseführer konnte ich jetzt aber auch nicht unbedingt nachvollziehen.


Am Park kreuzt die Beacon Street der ich dann noch ein wenig gefolgt bin. Hier gabs jetzt etliche schöne Stadthäuser. Ich habe mich schwer getan zu definieren ob alt oder doch recht aktuell. Ich entscheide mich für alt. War ganz nett. Nebenbei kommt man nach ein paar Metern am „original“ Cheers Pub vorbei. Wenn man es nicht wüsste, die vielen Banner und Schilder die rumhängen würden schon dafür sorgen, dass man es mitkriegt.

Was war jetzt hier nochmal so besonders ? Als dann noch Touristenbusse gestoppt haben und Busladungen wild knipsender Leute (nein keine Japaner) ausgespuckt haben, habe ich das Weite gesucht.

Mit nem Schlenker durch den Park bin ich dann zum Hotel marschiert. Verdammt beste Zeit um Fußball zu gucken. Heute war Deutschland gegen Algerien Achtelfinale. Ich hatte noch kurz überlegt ob ich irgendwo in ne Kneipe gehen soll, habe mich dann aber für mein weiches Bett und ESPN HD entschieden. Wie man ja weiß ist das Spiel dann noch in die Verlängerung gegangen. Das bedeutete schon mal das ich auf keinen Fall pünktlich zum Anpfiff beim Baseball im Fenway Park kommen würde.

Als ich dann schließlich die Hinreise angetreten habe, habe ich aber schon gemerkt, dass ein pünktlicher Beginn, bzw. eine pünktliche Anwesenheit auch für Bostoner nicht oberste Priorität beim Baseball hat. Das Spiel war jetzt schon ne gute halbe Stunde dran und ich war gemeinsam mit gefühlt tausenden auf der Anreise in der Bahn und den Straßen um das Stadion unterwegs.

 

Drinnen habe ich erst mal einen Rundumblick gemacht und mir das seinerseits älteste Stadion der Liga mal angeschaut. Nett kann ich da nur sagen. Solche alten Dinger sagen mir persönlich immer mehr zu als so geleckte Neubauten, die sich nicht mehr voneinander unterscheiden.

Beim Zug am den ganzen Getränke- und Essensständen entlang habe ich gemerkt, dass die hier ganz amtliche Preise aufrufen. Das hat die Leute aber auch nicht davon abgehalten hier Großfamilienladungen Bier und Esszeugs abzugreifen. Angesichts der Preise habe ich mir auch mal den Besuch des Fanshops gespart. Ich wollte eigentlich garnicht mehr wissen wie teuer ein Trikot oder ne Kappe waren.

 

Am Spielfeld war ich dann angenehm überrascht. Es sah optisch sehr voll aus. Und die Hauptbeschäftigung der Leute war es NICHT ständig rein und raus zu rennen um mit Armen voll Futter und Trank zurückzukommen. Wenn überhaupt, dann sind die Leute um mich herum in den Inning Pausen aufgestanden und haben was geholt. Die meisten haben wirklich das Spiel verfolgt. Das Spiel was ich mal in New York gesehen habe war dazu das genaue Gegenteil. Da war Baseball die uninteressante Hintergrundkulisse für Essen und Trinken.

 Tjaaaa. Ich habe dann auch versucht angestrengt das Spiel zu verfolgen und genauso begeistert zu sein wie die Leute um mich herum. So wirklich gelungen ist mir das jetzt nicht. Laaaangweilig ……


Als dann irgendwann endlich mal Zahlen größer Null auf der Anzeige waren, war es selbst für mich erkennbar das Boston heute einen auf die Mütze kriegt, oder wahlweise auf die rote Socke. Ich bin dann gegangen. Ich hatte das gesehen was ich wollte. Ich bin dann unweit des Stadions zu „Boston Beerworks“ gegangen und durfte dann beim Bier und etwas zu Futtern live im Fernsehen das Spiel sehen, welches auf der anderen Straßenseite gerade gespielt wurde. Jetzt so drüber nachgedacht schon recht bizarr.

Als das Spiel dann irgendwann aus war und die ersten Wellen von Leuten in das Lokal reinschwappten habe ich mich auch aus dem Staub gemacht. Das hatte natürlich zur Folge, das ich mit dem Riesenbetrieb jetzt zur Bahnstation dackelte. Aber das war jetzt garnicht so wild. Der Abfluss der Leute war wirklich sehr gut. Die Bahnen standen schon parat und gingen im Minutentakt weg. Trotz der vielen Menschen war ich schon kurze Zeit später wohl am Boston Common angekommen.

Damit war das geplante und ungeplante Boston Programm auch abgearbeitet. Morgen ist der erste Reisetag. Morgen geht’s weiter nach Memphis.


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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #22 am: 02.08.2014, 05:56 Uhr »
Ein weiterer Blue Man fan! YAY! :) Wo hast Du die Show schon gesehen?

Deine Reise ist interessant, ich war grad erst in Anchorage, ich bin gespannt was Du da gesehen hast.
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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #23 am: 02.08.2014, 17:53 Uhr »
Hi.
Die blauen Männer spielen in Boston im "Charles Playhouse".
Das is bei Chinatown.

Habe die Blue Man bisher schon in Las Vegas (damals im Luxor), zweimal in New York im Astor und mehrmals in Berlin gesehen. Und jetzt halt noch in Boston.

Gruß
Bernd
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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #24 am: 02.08.2014, 18:00 Uhr »
Dienstag, 01.07.2014 - Memphis ? Fahre Memphis !

Preisfrage. Wer kennt von SWR3 noch die Comedy mit Taxifahrer Ützwurst der immer nach Memphis fahren will ? Genau diese Comedy fiel mir am Morgen meiner Anreise nach Memphis wieder ein. Memphis ? Fahre Memphis !

Nun. Zuerst aber die Anreise. Da ich jetzt mittlerweile wusste das nur zwei Blocks weiter vom Hotel auch ne Bahnstation war, habe ich heute diese Bahn genommen. Der Zug fährt von hier in die Nähe vom Airport. Beim Ausstieg sieht man schon die Busse die zum Flughafen fahren und die Terminals abklappern. Also das war ja jetzt 100 mal stressfreier als die andere Route die ich bei der Hinfahrt genommen hatte.

Im Flughafen das Automatencheckin (25$ für meine Tasche musste ich noch löhnen) war auch easy. Auch hier (wie auch im Rest des noch folgenden Urlaubes) war kein menschliches Wesen mehr an einem Schalter. Nur noch Automaten. Lediglich am Schalter wo man das Gepäck abgegeben hat war noch jemand, der kontrolliert hat das auch ein Herr Steinke hier Gepäck für einen Herrn Steinke auf die Reise geschickt hat.

Von Boston aus gibts keine direkten Verbindungen nach Memphis (zumindest keine bezahlbaren) so das ich erst mal einen Stopp in Charlotte einlegen würde. Von dort gehts dann weiter nach Memphis. Kleine Anekdote am Rande. Der Flughafen in Memphis heißt zwar "International Airport", dort landen aber keine internationalen Flüge. Die letzte noch verbliebene Verbindung aus Mexiko glaube ich wurde auch eingestellt. Dementsprechend ist eine spontane Anreise aus dem Ausland direkt nach Memphis nicht wirklich möglich.

Der Flug nach Charlotte ging pünktlich weg und dann hieß es noch ein wenig warten. Ich hatte als Angstbucher mal wieder die Umsteigezeit großzügig bemessen, so das ich in Charlotte noch zwei Stündchen totzuschlagen hatte. Dank WLAN und Ipad ging das aber. Charlotte scheint ein Drehkreuz für Miniflüge in die kleinsten Örtchen der USA zu sein. Als ich mal das Terminal auf und ab marschiert bin habe ich Ortsnamen an den Gates gelesen, die ich im Leben noch nie gehört hatte. Ich habe teilweise erst mal bei Google Maps nachgeschaut, wo diese Käffer überhaupt sind.


Als die Abflugzeit nach Memphis näher rückte passierte erst mal nix an meinem Gate. Später tauchten ein paar Gestalten auf, die irgendwas von "maintainance" faselten. Übersetzung : Verspätung. Bei dieser Gelegenheit habe ich gesehen das da vor mir ein Mädel mit deutschem Reisepass in der Hand recht verloren rumstand. Sie war heute früher aus Deutschland angekommen und jetzt auch auf dem Weiterflug nach Memphis.

Sie hieß Charlotte. Wenn das mal kein Zufall ist. Ich meinte noch zu ihr, das die Tatsache das Charlotte heute in Charlotte gelandet ist bestimmt ein paar nette Kommentare von den Einreisebeamten gegeben hätte.

 Letztendlich ging der Flieger dann doch noch nicht total verspätet los. Kleine Maschine mit 2x2 Sitzkonfig. Flug ca. 2 Stunden. Bei Ankunft wieder Uhr umstellen. 1 Stunde gespart.

 Charlotte wurde hier von ihrem Freund abgeholt. Eigentlich Schade :-) An dieser Stelle : Herzliche Grüße an Charlotte aus Trier. Hoffentlich hattest du ein paar schöne Tage.

Ich bin mit meinem Gepäck dann den Schildern mit Bussymbol gefolgt. Nur um dann später bei Bullenhitze in einem großen Bus-Taxi-Auto - Terminal zu stehen und weit und breit gähnende Leere vorzufinden. Hier war kein Mensch zu sehen. Und vor allem kein Bus. Leicht daran zweifelnd hier nochmal wegzukommen habe ich dann irgendwo an einem Taxistand jemanden gesehen. Die Tante habe ich mal nach dem Bus gefragt. "the Mädä bus ?" bekam ich als Rückfrage zu hören. Ja, der würde wohl da drüben an Bay xyz halten. Nun gut. Ganz falsch war ich nicht. Nach weiteren 15 Minuten in der Hitze sah ich dann doch echt einen richtigen Bus um die Ecke biegen.


Im Bus musste ich der dicken Frau am Steuer erst mal haarklein darlegen wo ich den hinwolle. Die Angabe Memphis Downtown reicht ihr aus irgendeinem Grund nicht. Erst nach Nennung einer Kreuzung (ich hatte zum Glück ungefähr im Kopf wo das Hotel war) gab sie sich zufrieden. Meine Frage, ob ich denn jetzt nicht noch ein Ticket kaufen müsse wurde dann negativ beschieden. Hm. Warum brauch ich kein Ticket ? Ist der Bus vom Flughafen aus umsonst ? Ein wenig komisch war das schon, das jeder andere der an den folgenden Haltestellen einstieg brav ein Ticket kaufte oder vorzeigte.

Na egal. Der an jeder Kaffeekanne haltende Bus bescherte mir eine unfreiwillige Rundfahrt durch die Randgebiete der Innenstadt. Ehrlicherweise muss ich ja zugeben, das da jetzt nichts bei war was mich besonders aufmerksam gemacht hätte. Teilweise wars doch recht schäbbich.

In der Stadt dann angekommen bin ich sogar richtig ausgestiegen, so das der Weg zum Hotel nur noch zwei Blocks weit war. Trotzdem kam ich dann etwas abgekämpft im Hotel an. Ich hatte für Memphis per Priceline das Peabody Hotel bekommen. Schönes altes Hotel mit Geschichte und genug Sternen für einen guten Aufenthalt.

 

Nachdem ich mich im Zimmer ausgebreitet hatte (schönes Zimmer aber verdammt kleines Bad) wars jetzt schon um die 5 Uhr. Huh. Eigentlich hatte ich heute noch nix gemacht als an Flughäfen zu sitzen und auf Flieger zu warten. Und trotzdem war der Tag schon fast rum. Trotzdem es so spät war, wars aber noch deutlich zu früh den Tag zu beenden. Außerdem hatte ich jetzt Hunger. Da sich der gewissenhafte Reisende ja vorbereitet, hatte ich schon ein paar interessante Essensgelegenheiten im Vorfeld ergoogled. Unter anderem war im Reiseführer zu diesem Thema das „Rendezvous“ gelistet als „Must“ der BBQ Restaurants.

Wie der Teufel es wollte, war dieses Etablissement unmittelbar auf der anderen Straßenseite vom Hotel in einer kleinen Gasse beheimatet.

Ich also hin. Und wieder mal kann ich nur die Aussage treffen, das ich hier garantiert ohne guten Grund niemals hinmarschiert wäre. Hinterhof. Abluftanlagen und Müllcontainer. Rauchpause einlegende (Küchen-)Angestellte von sonstwo her.

Und genau vor dem einen Schild was da rumhängt knubbeln sich die Leute. Anscheinend war der Laden echt ne Attraktion, da sich etliche der Leutchen hier draußen noch extra mit der Eingangstüre zusammen fotografieren ließen. Nun, meine Abenteuerlust war geweckt und ich bin rein. Man muss nach unten in den Keller steigen und steht recht unvermittelt vor einem recht proppevollen Gastraum.


Ich konnte für mich alleine direkt an der Bar platznehmen. Als „Speisekarte“ dient ein einlaminiertes Papier. Im Prinzip gibt’s nur Pork. Wenn man nicht Rippchen will, ginge noch ein oder zwei andere Varianten von Pork (pulled pork und sowas). Die Rippchen kommen rasch und vor allem ohne Besteck. Also mit der Lizenz zum Sauerei machen. Am Ende muss ich sagen, das das Full Rack Rips echt gut war. Sogar die „hot“ Soße dabei war ganz OK. Nur irgendwie isses nicht unbedingt magenfüllend. Zudem die Rippe ohne Beilagen daher kommt. Also Fazit : Es ist gut und es schmeckt, ist aber recht teuer.

 Wieder am Tageslicht angekommen bin ich zur Beale Street gegangen. Vom Hotel aus war das jetzt 3 oder 4 Blocks einfach die Straße gerade runter. Die Beale Street ist hier die Kneipenstraße und teilweise auch open air Veranstaltungsstraße mit unzähligen Musikkneipen und sonstigen Klimbimläden. Beale Street Zentrum sind im wesentlichen zwei Straßenblöcke. Hier konzentriert sich das meiste. Diese beiden Blöcke sind auch mit Straßensperren abgeriegelt und es steht immer genug Polizei hier herum. In diesem „regulierten“ Bereich gibt es auch Ausschank draußen. Man kann sein Bier ungetarnt draußen trinken.

 

 

Ich bin erst mal noch bei Resttageslicht hoch und runter und habe mal alles begutachtet. Da wo laut meiner Karte das Hard Rock Cafe sein sollte, war nur ein Haus mit schwarz verklebten Fenstern. Der Hardrock Cafe habe ich später am anderen Ende der Straße unweit von der B.B. King Bar gefunden. Die waren erst diese Woche umgezogen und hatten auch noch garnicht richtig geöffnet. Offizielle Neueröffnung sollte am 3. Juli sein.

 Meine erste Anlaufstelle für Musik war das Jerry Lee Lewis Cafe. Dort spielte ein Elvis. Also auch wenn er außer den Koteletten keine weitere Ähnlichkeit hatte, hat er seine Sache doch recht gut gemacht. Der Laden war gut gefüllt und das Publikum ging gut mit. Ich hab mich an die Bar gesetzt und ein Bier bestellt. Ein Pabst, hier allgemein PBR genannt. Das sollte mich unglaubliche 2 Dollar kosten. Zuerst wusste ich garnicht was die Tante von mir wollte. 2 Bucks. Ich dachte ich sollte ne Anzahlung leisten oder so. Aber nein. Mit den zwei Dollar war das ganze Bier bezahlt. Man kann es sich schon ausrechnen. Hier bin ich geblieben. Mister Elvis zuhören und Bierchen für kleines Geld schlürfen. So gefällt mir Memphis.

 

Als dann der Elvis gegen 9 Uhr zu seiner großen Pause ging habe ich mich dann doch hier verabschiedet. Weiter hoch die Straße bin ich auf beiden Seiten noch in ein paar Kneipen gewesen. Meist zwar recht schnell wieder raus, nur bei einem Laden bin ich noch wieder länger hängen geblieben, hier wurde auch eine wirklich gute handgezupfte Musik hergestellt.

Hier könnte es mir gefallen. Viele Läden mit guter handgemachter Musik. Stimmung überall sehr entspannt bis ausgelassen. Es wurde nett gefeiert ohne das es eskalierte oder irgendwelche Alk-Leichen herumlagen. Es war einfach klasse hier.

Noch später am Abend merkte ich dann das ich zum einen hundemüde war und das ich zum anderen jetzt mittlerweile echt einen im Tee hatte. Da konnte auch der Burger den ich noch kurz vor Mitternacht verschnabuliert habe (ich hab ja gesagt, so groß war die Portion Rippchen nicht) nix ändern. Ich habe mich von der Band losgerissen und mich zurück zum Hotel begeben. Reicht für heut.

 
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Marthe

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #25 am: 02.08.2014, 21:07 Uhr »
Hallo Bernd,
Deine Art zu Reisen und die Reiseberichte zu schreiben gefällt mir sehr. Bin deshalb gerne auch bei diesem mit dabei.

Liebe Grüsse
Marthe

Anti

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #26 am: 02.08.2014, 21:35 Uhr »
So wie du es beschreibst, muss die Beale Street für jeden Fan von guter Musik und leckerem Bier ein Muss sein. Du bringst das alles wunderbar herüber, so dass man fast dabei ist bzw. bedauert, dass man es eben gerade nicht ist.

U2LS

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #27 am: 03.08.2014, 10:27 Uhr »
Schöner Bericht! Ich überlege mir gerade, ob ich im Oktober auch unbedingt zu den Red Sox muss  :think:
Gruß
Lothar

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MisterB

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #28 am: 03.08.2014, 14:44 Uhr »
Mittwoch, 02.07.2014 - Memphis Downtown, Pyramiden, BBQ und Gibson Gitarren

Heute dachte ich mir : Mach mal einen Zug durch die Stadt und schau mal was Memphis dir zu bieten hat. Zuerst aber wurde ich gestoppt vom „March of the Peabody Ducks“. Warum zum Henker liegt hier im Foyer ein roter Teppich und warum zum Henker sind hier so viele Leute ? Ich war mitten in die Vorbereitungen zur Entenparade geraten. Das Peabody Hotel bietet als DIE große Attraktion zweimal täglich eine Entenparade an. Es gibt Enten, die auf dem Dach des Hotels wohnen. Diese Enten werden jeden Tag um 11 Uhr mit dem Aufzug herunter in die Hotelhalle gefahren, watscheln dann über den roten Teppich zum Springbrunnen der mitten im Foyer steht und paddeln dann den ganzen Tag in diesem Springbrunnen herum.

 

Nachmittags um 17 Uhr wird der ganze Zinnober in umgekehrter Richtung veranstaltet. Jedes Mal mit einen Kastellan in roter Uniform, der noch die Geschichte der Enten erzählt und einem gespielten Marsch. Und unglaublich vielen Leuten die sich das ansehen.

 

Ok. Da war ich ja jetzt auch bei. Aber eigentlich nur, wie die Gaffer auf der Autobahn, die beim größten anzunehmenden Unfall auch nicht weggucken können. Ich habe meine Fotos gemacht um dieses Schauspiel zu dokumentieren. Das sollte es aber auch gewesen sein.

Nach diesem ganzen Tschingderassebumm aber nun wirklich raus auf die Straße. Ich dachte, geh mal die Union runter bis zur Mainstreet und von dort kann man bestimmt ne schöne Rundfahrt mit der Trambahn machen. Tjaaa. Hätte man können, wenn die Trambahnen nicht zuletzt „suspended“ worden wären. Aus irgendeinem, nicht weiter kommunizierten, Grund waren die Trambahnen zuletzt mal aus dem Verkehr gezogen worden. Auf die Frage ob nur kurzzeitig oder für immer habe ich auch im Hotel nur Schulterzucken geerntet (Update: Intensives Googlen förderte folgendes zu Tage: Alle Streetcars werden auf unbestimmte Zeit repariert, instandgesetzt und generalüberholt).

Es gibt einen Bus-Ersatzverkehr, der sich laut Plan lose an den Streetcar Routen orientiert. Schade eigentlich. So ne alte Old-School-Straßenbahn wäre ich schon gerne gefahren.

 

 

Da ja keine Bahn unterwegs war bin ich nun der Main Street den Schienen entlang gefolgt. Die Häuser entlang der Straße waren teilweise sehr schön. Teils mit vielen Schnörkeln verbaut oder mit Verzierungen draußen dran. Es gibt Grünflecken und große Brunnen wo Kinder drinne rumspringen. In der Adams Avenue mal abgebogen kommt man am Feuer-Museum vorbei, einer großen Polizeistation und schließlich an einen fetten Gerichtsgebäude. Zurück auf der Mainstreet trifft man nach kurzem weiteren Weg auf den Overpass der Interstate. Spätestens ab hier wird die Gegend links und rechts der Straße aber dann doch einigermaßen schnell recht beliebig und fast schon ein kleinwenig schäbig.

Ich habe es noch durchgehalten bis zum Depot der Busgesellschaft wo ich noch schnell zwei Bus-Tageskarten für heute und morgen gekauft habe. Hier unten bin ich rumgedreht, da der weitere Verlauf der Mainstreet nicht sehr vielversprechend aussah. Direkt mal das Busticket aktiviert und mit dem nächsten Bus wieder zurück gefahren. Ausgestiegen bin ich in Höhe des Civic Center. Hier in der Höhe ist eine Straße weiter in der Front Street der Eingang zur Bahn nach Mud Island.

 

Ich weiß garnicht wie ich genau Mud Island beschreiben soll. Man kann mit einem Bähnchen rüberfahren. Kommt dann in einem fetten Komplex an der irgendwie den Eindruck macht komplett aus Beton gegossen zu sein an. Und irgendwie ist da dann nix. Auf einer der leeren Etagen ist noch ein Museum. Das hätte ich zwar auch im Eintritt dringehabt, aber irgendwie hatte ich heute keine Lust auf Museum. Ansonsten war der restliche Komplex erstaunlich …. leer.

 

Draußen hat man den Verlauf des Mississippi nachgebaut. Der komplette Verlauf durch die zig Bundesstaaten ist im Maßstab 1:irgendwas nachgebaut. Es fließt zwar Wasser. Aber hauptsächlich hatte sich hier auch wieder jemand mit ganz viel Beton verausgabt. Zumindest hier draußen waren auch noch ein paar Leute. Ich habe mich mal ein wenig in den Schatten gesetzt und es auf mich wirken lassen. Irgendwie kam mir das so vor, als ob man unbedingt irgendwas extravagantes bauen wollte und dann nach dem Motto „baue es und sie werden kommen“ gehofft hat, das die Leute schon kommen werden.

 Verschweigen möchte ich allerdings auch nicht, das man von hier einen echt schönen Blick über den breiten Mississippi und zu beiden Seiten die Brücken über den Fluß auch recht gut sehen kann.

Ich meine, Memphis hat Erfahrung damit so zu handeln. Wenn ich die Geschichte richtig interpretiert habe, dann war es mit der riesigen Memphis Pyramide nämlich ganz genauso. Irgendwann dachte man sich, wir wollen irgendwas haben, was unsere Verbindung zu Ägypten und den alten Pharaonen symbolisiert (Memphis halt). Es war schnell ein Stararchitekt gefunden der eine riesige Pyramide inmitten von zahlreichen Straßenbrücken und Interstateabfahrten hingestellt hat. Von der Brücke nach Mud Island rüber hat man da eine sehr gute Sicht drauf. Nach den Motto „baue es und sie werden kommen“ hat man diese silberne Pyramide verkauft als das neue Zentrum mit Restaurants, Shoppingmalls, Geschäften und Events. Das Teil wurde eröffnet mit großen Brimborium. Allerdings leider ohne Restaurants, Shoppingmalls, Geschäften …. . Das Teil war der größte Flop in der jüngeren Baugeschichte von Memphis und der ganze Komplex steht seit 20 Jahren nun komplett leer! Wenn ich es richtig gesehen habe waren mal wieder Bestrebungen im Gange eventuell 2014 da was aufzumachen.


Nun gut. Genug Abschweifung. Wieder zurück auf dem Festland habe ich mir einen der Tram-Ersatzbusse geschnappt und bin zum Bahnhof gefahren. Zumindest wollte ich, musste aber feststellen, dass diese Ersatzbusse die Tramlinie sehr frei interpretieren. In der Nähe vom Bahnhof dachte ich „Ok. Nur noch ein paar Meter und wir sind da“ und prompt bog der Bus rechts ab und fuhr schnurstracks vom Bahnhof weg. Grr. Also unfreiwillige Stadtrundfahrt. Ich bin mit dem Bus wieder zurück in die Nähe von Mud Island gefahren und dort raus. Dann bin ich zur nächsten Haltestellte gegangen in die Richtung Bahnhof. Nach ca. 10 Minuten warten ist dann da der gleiche Bus vorbeigekommen aus dem ich eben ausgestiegen war. Der Busfahrer wird sich wohl auch seinen Teil gedacht haben als ich da wieder eingestiegen bin. Egal. Diesmal habe ich den Absprung früh genug geschafft und bin zum Bahnhof. Ich wollte mal schauen, wo die Amtrak Station ist.

Die Eingangstür habe ich gefunden. Auf der stand auch das eigentlich immer geöffnet sei. Nur war die Türe verschlossen. Aha. Na egal. Ich lass mich übermorgen mitm Taxi hier hinfahren. Der Fahrer wird wohl wissen, wo es hier rein geht.

Vom Bahnhof wars nicht weit zum nächsten Reiseführer BBQ Must Eat. Das Central BBQ. Wieder wurden die Ecken wo man durchmarschierte erst mal ein wenig undurchsichtig. Offensichtlich ist es hier einfach so, dass die besten BBQ Länden in den abgeschranztesten Ecken liegen. Das Central BBQ hatte auch nen ziemlichen Betrieb. Auch hier hab ich aber für mich alleine direkt ein Plätzchen an der Theke gefunden. Man muss hier beim Eingang vorher bestellen und zahlen. Dann kriegt man das Essen zum Platz gebracht. Wenn die persönliche Bestellnummer aufgerufen wird muss man sich nur bemerkbar machen.

 

Die Portion Nachos mit BBQ Chicken und vielem scharfen Zeugs und der BBQ Pulled Pork Burger mit viel Fleisch, BBQ Sauce und Coleslaw waren ein Gedicht ! Und es war eigentlich garnicht teuer. Also der Laden ist echt ein Tipp. Zu Stoßzeiten kann es aber hier sehr voll werden und da muss man scheinbar auch lange auf ein Plätzchen warten.

Eine Ecke weiter wie das Central BBQ ist das Lorraine Motel. Das ist das Motel, wo damals Martin Luther King auf einem der Balkone erschossen wurde. Mittlerweile hat man ein Museum für afroamerikanische Geschichte aus dem ganzen Komplex gemacht. Irgendwo auf den Motelbalkonen soll wohl auch eine Markierung sein, wo King damals gestanden hat.

 

Auf einmal fing es aus heiterem Himmel an zu regnen. Das gabs gestern Abend auch schon mal. Ohne Hinweise wie eine dunkle Wolke plötzlich Wasser von oben. Gestern Abend ging das noch einigermaßen. Heute wars allerdings noch ne Spur wärmer als gestern und der Regenschauer erzeugte augenblicklich eine Luftfeuchtigkeit und Schwüle die sich gewaschen hatte. Ich bin zur nächsten Tram-Ersatzbus-Haltestelle gegangen und habe dort beim warten auf den Bus leise vor mich hingeschwitzt.

An der Haltestelle Beale Street raus bin ich auf dem Weg zur 2nd Street an einer Elvis Statue vorbeigekommen. Das große Gebäude was da im Weg stand war die Zentrale von Memphis Gas, Wasser, Sch.....eibe. Dahinter, also einmal quasi um den Block gegangen kann man schon das große Gebäude des Gibson Gitarren Werkes sehen. Irgendwie war hier aber alles verdächtig menschenleer. Falsche Seite. Der Eingang war nicht an der 2nd sondern an der 3rd Street.

 Drinnen kann man erst mal eigentlich garnix machen außer den Empfangsschalter begutachten, ein großes leeres Treppenhaus und den hauseigenen Gitarrenshop besuchen. Selbst jemand wie ich der eigentlich kein Musikinstrument beherrscht wird da in dem Laden von den glänzenden und glitzernden Gitarren magisch angezogen. Keine Ahnung was so ein normaler Kurs für ne Gibson E Gitarre ist, es hingen auf jeden Fall Stücke für knapp 5.000 Dollar da rum.

Hier im Shop kann man sich auch das Ticket für die Werksführung kaufen. Heute hatte ich ausnahmsweise mal Glück. Für die letzte Führung des Tages war genau noch ein Platz frei. Und da ich genau nur eine Person bin passte das ausnahmsweise mal wie die Faust aufs Auge.

 

Die Führung beginnt in einem zu so etwas wie einer Hall of Fame umgebauten Korridor. Hier haben recht viele bekannte Musiker den Gibsons eine ihrer Gitarren signiert wieder zurückgestiftet. Vom Februar dieses Jahres war sogar eine Widmung der Toten Hosen hier zu finden.

Wenn man die Werkshalle dann betritt hat man sofort einen tollen Geruch nach Holz in der Nase. Jedes noch so kleinste Teil Holz für die Gitarren wird hier in Handarbeit gesägt, gefeilt, geklebt, poliert, lackiert ..... . So eine Gitarre besteht zu 100% aus Handarbeit ! Der einzige Computer den ich gesehen habe wurde zum Laservermessen von irgendwas benutzt. Wenn der Computer dann irgendwelche Abweichungen festgestellt hat wurde es angezeigt und dann stand wieder jemand mit ner verdammt kleinen Holzfeile daneben und hat gefeilt und geschliffen was das Zeug hält.

 

Der "Guide" unserer Führung war ein Althippie mit langem Rauschebart. Er hatte ein kleines tragbares Lautsprecherchen dabei damit man ihn verstand. Allerdings hat das auch nix genützt. Sein komischer Dialekt und der allgemeine Geräuschpegel in der Halle haben mich nicht viel verstehen lassen. Aber im Prinzip brauchte man auch nicht so viel Erklärung. Die Arbeiten die man gesehen hat erklärten sich eigentlich auch von selbst.

Auch an der letzten Station wo die Elektrik in die Gitarren eingebaut wird wurde handgelötet. Während einer längeren für mich nicht verstehbaren Erklärung unseres Guide-Catweasel habe ich mal länger einem der Leutchen zugeschaut wie der mit Engelsgeduld einen Drehknopf in den Korpus eingefriemelt hat und dann die diversen Kontakte und Kabel schön sauber handverlötet hat. Das sah echt nach einer Arbeit aus wo nur tiefenentspannte Menschen für geeignet sind.

 Toll. Jetzt hab ich auch mal gesehen wie ne Gitarre gebaut wird. Der nächste Programmpunkt bot sich dann direkt auf der anderen Straßenseite an. Das Memphis Rock & Soul Museum. Ich muss ja gestehen bis eben gerade hatte ich gedacht das hätte "Rock & Roll Museum" geheißen. An der Kasse interessierte man sich woher ich denn käme. Dschörmenie. Oh. Deutschläänd ! Und schon war ich mittendrin in einem netten Gespräch über Fußball und die WM und das deutsche Team. Am Ende meinte der Typ nur das er überzeugt wäre, Deutschland würde Weltmeister. Tja, wenn man da schon gewusste hätte das der Mann recht behält, hätte man schnell mal ein paar Wetten abschließen müssen.

 

 

Die Ausstellung fängt mit einem kurzen Film an der Lust auf mehr macht. Allerdings kann die Ausstellung meiner Meinung nach das geweckte Interesse nicht soooo ganz befriedigen. Ich bin eigentlich recht schnell durch. Vermutlich interessiert mich die ältere Geschichte und die Anfänge des Blues und die Anfänge der schwarzen Musiker nicht genug. Natürlich gibt es reichlich was über B.B. King und Co. Aber auch sehr viel von Leuten wo zumindest ich nie was von gehört habe. Aktuelle Musikgeschichte wird am Ende auf einer kleinen Wand nur ganz kurz gestreift.

Nun ja. Um sich während eines Regenschauers mal drinnen aufzuhalten passt es ganz gut, ein Muss Stopp ist das hier aber auf jeden Fall nicht.

Es war jetzt so gegen 6 Uhr und ich bin kurz zum Hotel. Da zerstreuten sich gerade die Massen nach der abendlichen Entenparade. Ich hab noch ein wenig die Füße hochgelegt und das Umsonst-WLAN genutzt. Gegen 8 Uhr bin ich dann wieder zur Beale Street gegangen.

 

Um die spektakulärsten Umbauten war auch immer ne riesige Menschentraube drum herum. Mächtig was los hier auf einmal. Nach Begutachtung von diversen Maschinen bin ich zu dem Schluss gekommen, das Motorräder, bzw. deren Umbau in Amerika scheinbar rechtsfreier Raum ist. Was ich da teilweise gesehen habe. Bei uns wäre der TÜV mit nem Sondereinsatzkommando angerückt und hätte die Hälfte der Maschinen direkt stillgelegt.

Den restlichen Abend habe ich dann beim B.B. King verbracht. Die Band die hier spielte war einfach gut.


 
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Andie

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #29 am: 03.08.2014, 20:46 Uhr »
Sehr schöner Schreibstil - ich werde weiter dabei bleiben und Ideen sammeln.

Gruss Andie