Tag 20 Donnerstag 7.9.2017Kurz bevor der Wecker um 7 Uhr rappelte war ich wach. Ab 7 gibt es im Office Frühstück, da gibt es aber keine Sitzgelegenheiten also haben wir uns die Bagels, Philadelphia (diesmal mit Erdbeeer, das hatte ich noch nicht), Bananen ein paar abgepackte Süßteilchen, Kaffee und Orangensaft mit aufs Zimmer genommen. Ein paar Reste vom Frühstück gestern waren auch noch da und die Kühltasche muss langsam leer werden, ich habe also brav noch ein paar Haferflocken mit Milch gegessen. Kurz nach 8 sind wir zum Bus gegangen. Bei der großen Tanne vor dem Office turnte wieder ein Eichhörnchen rum, das habe ich gestern auch mehrmals gesehen, das wohnt wohl hier?
An der Bushaltestelle stand der Fahrer vor dem Bus und diskutierte mit einem Fahrgast und zeigte immer wieder nach oben. Oben am Baum saß ein Eichhörnchen und schmiss dem Fahrer Holzstückchen auf die Glatze und das macht es wohl öfter, der Mann hat sich sehr darüber amüsiert. Ab und zu kam der Bösewicht auch mal runter:
Ob das wohl Absicht ist? Vielleicht sucht es da oben ja nur Futter und schmeißt die Reste runter, jedenfalls war das sehr lustig.
Der Bus brauchte nur 7 Minuten bis zur Cog Railway Station. Der Zug auf den Pikes Peak fährt um 9 Uhr los, die Reservierung konnte man im Internet erledigen (wurde dann auch gleich von der Kreditkarte abgebucht) die Fahrkarten muss man aber vor Ort abholen und soll deshalb eine halbe Stunde vor Abfahrt vor Ort sein. Wir stellten uns also am Ticketschalter an. Die Reservierungen waren wohl nach Name sortiert die Leute vor mir mußten nur ihren Nachnamen sagen und bekamen die Karten. Als ich dran war waren auf meinen Namen keine Karten zu finden. Gar kein Problem, ich hatte meine Bestätigung der Reservierung natürlich ausgedruckt dabei. Und ihre Antwort war: „oh yes this was yesterday“. Da bin ich dann kurz erstarrt
sie aber gleich: kein Problem der erste Zug ist nicht ausgebucht, wir können 2 Karten bekommen. Große Erleichterung meinerseits, Glück muss man auch haben
da habe ich wohl einmal zu oft die Route umgeplant…
Wir hatten noch eine halbe Stunde Zeit und schauten in den Andenkenladen (da hätte man einen Film mit der Fahrt auf den Pikes Peak kaufen können die es angeblich nur hier zu erwerben gibt) außerdem haben wir die Örtlichkeiten aufgesucht, im Zug gibt es nämlich keine Toilette!
Schließlich kam der Zug reingefahren
die Zahnradbahn stammt übrigens aus der Schweiz und ist seit den 60er Jahren bis heute unfallfrei gefahren.
Josef und ich hatten Karten auf der Berg zugewandten Seite bekommen. Eine Hostess war an Bord und bevor es losging bekamen wir natürlich Sicherheitsinstruktionen (alle schön brav sitzen bleiben!). Der Zug hatte ein ganz gemächliches Tempo und längere Zeit sah man eine Mischung aus rosa Felsen und Wald
dazwischen auch mal ebene Flächen. Noch auf 3000 Meter standen Bäume, das ist für uns Europäer immer wieder erstaunlich.
unterwegs sah man auch ein paar Mal Murmeltiere aber um die zu fotografieren war die Bahn doch zu schnell.
Erst kurz vor dem Gipfel sah es dann so aus:
die Felsen heißen Pike Granit. Jetzt wurde es dann kühler ich war froh um meine Jacke, denn die Fenster waren alle offen. Später wurden wir dann aufgefordert alle Fenster zu schließen, dann wurde es etwas wärmer.
So sah es auf der anderen Seite aus:
am Windy Point (hier war mal eine Bahnstation)
und noch mal ein Blick in die andere Richung. Also so wahnsinnig viel hat man nicht gesehen unterwegs
Und dann waren wir oben. Ich habs nachgeschaut: das sind 4300 Meter! Erstaunlicherweise hatte ich keinerlei Herzprobleme. Vielleicht war ich jetzt schon gut akklimatisiert und ich bin natürlich faul im Zug gesessen und nicht gelaufen.
Es gibt auch eine Straße auf den Pikes Peak, aber da die keine Leitplanken hat kam das für mich nicht in Frage! Der Parkplatz:
Leider war die Sicht sehr schlecht, wahrscheinlich war das noch der Smog der Waldbrände
nach einer Pinkelpause im Bergrestaurant habe ich mich etwas umgeschaut, wir hatten eine halbe Stunde Aufenthalt oben.
Da war gerade ein Hochzeitsgesellschaft auf dem Pikes Peak
Die Braut habe ich ja bewundert, es war nämlich a....kalt hier oben. Den Kindern sieht man an wie sie frieren
Dann sind wir ein paar Meter gelaufen (weit kommt man nicht es gibt Absperrungen) aber leider war die Sicht in alle Richtungen schlecht
Ich habe Fotos gesehen: wenn die Sicht klar ist hat man hier oben einen gigantischen Blick. Heute leider gar nicht.
so waren wir dann gar nicht böse als es nach einer halben Stunde wieder hieß: bitte alle einsteigen. Die Fahrt runter war ziemlich langweilig, das hatte man nun ja alles schon gesehen und runter gehts auch nicht schneller als rauf...um halb eins waren wir wieder unten. Und mit dem Shuttle kurz drauf wieder am Hotel.
Wir haben dann wie üblich Kaffee gekocht.
Der Blick aus dem Fenster:
Blöderweise zogen jetzt ganz dunkle Wolken auf:
das ist der Blick Richtung Pikes Peak. Gut dass wir keinen Karten für Nachmittags gekauft haben, da wären wir womöglich noch ins Unwetter gekommen!
Ich wurde nun aber doch etwas nervös. Heute Nachmittag wollten wir die Paint Mines in Calhan besichtigen und dafür braucht man unbedingt gutes Wetter! Eigentlich ist das Licht dort am Nachmittag am besten aber weil wir nicht wußten wie lange das Wettter mitspielt sind wir schon um 2 Uhr los gefahren. Vom Hotel bis zum Parkplatz der Paint Mines waren es ziemlich genau eine Stunde zu fahren und zum Glück war auf der Interstate durch Colorado Springs kein Stau. In Calhan gab es zweimal kleine braune Hinweisschilder am Straßenrand, aber anhand der Schilder hätte man niemals erahnen können was für eine Sensation sich ganz in der Nähe verbirgt. Am Parkplatz sah es immer noch ganz unspektakulär aus und außer uns waren nur 2 weitere Autos dort. Gott sei dank hatten wir das schlechte Wetter hinter uns gelassen, es war zwar etwas bewölkt wurde aber im Lauf des Nachmittags noch sonniger
mit 29950 ist nicht das Jahr der Entstehung vor Christus gemeint sondern schlicht die Adresse: 29950 Paint Mines Road, Calhan, CO 80808
es gibt einen Rundweg, den Plan haben wir von zuhause mitgebracht. Wir waren sehr gespannt was uns erwartet.
Also los gehts:
zunächst gab es nur Pampa zu sehen doch die ist hier sehr belebt
dass Kaninchen durchscheinende Ohren haben ist mir früher nie aufgefallen
auf die Kaninchen ist man fast drauf getreten so zahlreich waren sie. Also so wie ich mir das im Rabbit Valley erwartet hätte. Wir haben bestimmt 15-20 Kaninchen gesehen
dann kamen die ersten Felsformationen ins Bild zuerst fast ausschließlich weiß
die Hasen waren nie weit weg, ist der nicht total süß? Ich hätte ihn am liebsten eingepackt
weiter hinten wurde es richtig bunt, einfach nur fantastisch
und je weiter man kam umso fantastischer wurde es
Größenvergleich mit Mensch
die bekannteste Ecke im Park, leider war hier das Licht gerade nicht so gut
diesen Felsen findet man auf allen Artikeln über die Paint Mines
Schilder mit Erläuterungen gab es auch
wir waren völlig begeistert von den Farben und Formen hier. An keinem Tag habe ich mehr Fotos geschossen. Nach sorgfältiger Auswahl blieben 100 Stück übrig die ich gern zeigen würde, das mache ich natürlich nicht
ich habe einfach noch ein paar besonders tolle ausgesucht
irgendwie unwirklich oder? Wir waren total happy dass das noch geklappt hat und nach 3 Stunden gegen sechs Uhr wurde es dunkler und wir machten uns auf den Rückweg. Vom vorgeschriebenen Wanderweg waren wir lange abgekommen wir sind einfach zwischen und über den Felsen rumgelaufen. Das Garmin hatte den Weg aufgezeichnet sonst hätte die Parkplatzsuche schwierig werden können.
zurück am Parkplatz setzen wir uns auf eine Picknickbank und genossen zum letzten Mal in diesem Urlaub den köstlichen Starbucks Kaffee
wenn man hier in die Landschaft schaut kann man wirklich nicht erraten welche Farbwunder sich in unmittelbarer Nähe erstrecken
Um 19 Uhr waren wir wieder am Hotel, ab Manitou Springs hat es geregnet, da haben wir mit den Paint Mines richtig Glück gehabt!
Um viertel nach 7 gingen wir zum Abendessen, der Regen hat wieder aufgehört. Alle Andenkenläden bis auf einen waren schon geschlossen. Es waren auch wieder nur sehr wenig Leute unterwegs (diesmal aber ganz normale Touris, keine seltsamen Penner wie gestern). Wir gingen ins Creekside Inn das wir uns gestern ausgesucht haben und setzten uns in den Außenbereich. Es war etwas kühl aber mit der Fleecejacke konnte man gut draußen sitzen. Es waren nur wenige Tische besetzt. Wir bestellten ein Craft-Weißbier, das war leider etwas wassrig
Zu essen gabs hier Pizza, Steaks und Hamburger. Wir haben als Vorspeise Salat bestellt und dann Pizza. Der Spinatsalat mit Käse war eine riesige Portion, von der Pizza habe ich deshalb nur gut die Hälfte geschafft, meinem Freund ging es ebenso. Die Pizza war aber schön dünn und lecker, wir wollten uns die Reste einpacken lassen. Der Kellner war da aber schon sehr unaufmerksam, er und seine Kollegen hatten drinnen schon zum Putzen und Aufräumen angefangen. Sowas kann ich ja gar nicht haben. Ich mußte schließlich ins Lokal gehen und eine Schachtel für die Pizza und die Rechnung verlangen. Insgesamt haben wir 70 $ bezahlt. Vorm Heimgehen haben wir über die Mauer in den creek geschaut (im Sitzen sah man leider nicht rüber) und haben 2 Waschbären entdeckt
Leider nur ein Handyfoto, ich hatte die Kamera nicht dabei. Das sind doch Waschbären oder?
Zurück im Hotel haben wir den Rest Rotwein getrunken und auf den letzten Abend in USA angestoßen. Wir waren jetzt schon der Meinung dass es ein äußerst gelungener Urlaub war!
Hotel: Americas Best Value Inn Villa Motel in Colorado Springs, 186,53 $ incl. tax für 2 Nächte
Tier des Tages: die Hasen in den Paint Mines. Hier sehr schön zu sehen der namensgebende weiße Schwanz (cottontail rabbit) und der braune Streifen im Nacken, den sie alle hatten
Die heutige Route: