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Autor Thema: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen  (Gelesen 55426 mal)

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TheWurst

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Im Radio Shack gibt es keine Objektivdeckel, wir sollen es mal beim Wal Mart probieren. Im Wal Mart gibt es auch keine Objektivdeckel, aber wir sollen es mal beim Radio Shack probieren.

Hehe, ich hatte genau das selbe Problem...meiner ist im Joshua Tree NP in eine Felsspalte gerutscht, nach ca. 10 Tagen (und diversen WalMarts und Radio Shacks) wurde ich dann vom Best Buy St. George zum "Camera Land" gegenüber geschickt, da hab ich endlich einen gekriegt. Ich glaub ich hab da ne Marktlücke entdeckt... (wenn das mit dem Karottenshop in Oatman nix wird) ;)



Und die höchste Brücke von Texas... :shock: :shock: :shock:
(spätestens da wäre bei meinen Mädels Schluss gewesen) :wink:

Bei mir aber auch...   :shock: :?

wuender

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(spätestens da wäre bei meinen Mädels Schluss gewesen) :wink:

Hey Manni, mal nicht so bescheiden. Zumindest einem der beiden auf folgendem Foto (aufgenommen nach einer kleinen Kletterpartie) abgebildeten Menschen traue ich so eine Tour durchaus zu. Wen ich meine, darf sich jeder selber denken :wink: :lachen07:

Hehe, ich hatte genau das selbe Problem...meiner ist im Joshua Tree NP in eine Felsspalte gerutscht, nach ca. 10 Tagen (und diversen WalMarts und Radio Shacks) wurde ich dann vom Best Buy St. George zum "Camera Land" gegenüber geschickt, da hab ich endlich einen gekriegt. Ich glaub ich hab da ne Marktlücke entdeckt... (wenn das mit dem Karottenshop in Oatman nix wird) ;)

Du hast letztendlich einen Deckel gefunden :shock: Gratuliere!

Falls es mit dem Kamerashop und dem Karottenshop nichts wird, würde ich als Alternative zu einer Tankstelle irgendwo zwischen Cameron und Page raten :D

Schöne Grüße,
Dirk

Nekochan

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Vielleicht noch eine kleine Ergänzung, um Missverständnissen vorzubeugen: Mit "höchstgelegen" ist die absolute Höhe über Normal-Null gemeint (grob geschätzt 2400 m), nicht die Höhe der Brücke über dem Erdboden. Da gibt es sicher auch in Texas höhere...

Viele Grüße,
Katharina
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Doreen & Andreas

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Was für eine tolle Wanderung  :respekt:
Könnt Ihr sagen, wie viele Höhenmeter der Trail überwindet? Die Aussicht von oben ist ja wirklich grandios, ganz tolle Bilder  :daumen:
Viele Grüße,
Andreas
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wuender

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Könnt Ihr sagen, wie viele Höhenmeter der Trail überwindet? Die Aussicht von oben ist ja wirklich grandios, ganz tolle Bilder  :daumen:

Es sind ungefähr 860 Meter. Der Blick ins Tal ist deswegen so beeindruckend, weil der Pine Spring Campground selber schon um einiges höher liegt als die umgebende Wüste.

Schöne Grüße,
Dirk

Schneewie

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Und die höchste Brücke von Texas... :shock: :shock: :shock:
(spätestens da wäre bei meinen Mädels Schluss gewesen) :wink:

Gruss,
Manni

Schluß nicht unbedingt, aber ich wäre langsam und immer an der Wand über die Brücke gegangen, oder ganz schnell, um ja nicht nach unten zu sehen.

Vorher hätte mein Mann die aber testen müssen, ob sie für mich "wandertauglich" ist. WEnn er hinüber geht und für ihn war es ok oder nicht schlimm, dann schaffe ich es auch mit "Augen zu". Hat er auch Probleme, dann haben wir beide ein Problem - nämlich über die Brücke zu kommen.  :shock:
Gruß Gabriele

wuender

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Schluß nicht unbedingt, aber ich wäre langsam und immer an der Wand über die Brücke gegangen, oder ganz schnell, um ja nicht nach unten zu sehen.

Das erinnert mich irgendwie sehr an meine Chefin, die beim Betriebsausflug in der Höllentalklamm schon mehrere hundert Meter vor der Brücke das Tempo merklich beschleunigt hat, um alleine, unbeobachtet und sehr schnell über das Bauwerk zu kommen :D

Die Brücke in der Höllentalklamm (Foto hier) ist übrigens um Welten schlimmer als das kleine Holzkonstrukt am Guadalue Peak - mit dem dürfte ernsthaft keines der hier anwesenden Forumsmitglieder auch nur das geringste Problem haben.

In eine nette Klamm kommen wir in unserem Bericht übrigens auch noch, und zwar in zwei Reisetagen...

Schöne Grüße,
Dirk

carovette

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Hallo Dirk und Katharina, jetzt komme ich endlich auch mal dazu, euren Reisebericht weiter zu lesen, ich bin mit meinem heute mal schon früher fertig geworden.

In diese Ecke möchten wir auch unbedint mal, das haben wir uns ganz fest vorgenommen. Vor allem White Sands und auch Chiricahua NM hat es uns angetan.

Wie tief geht es denn diese Brücke runter??? Ich bin ja auch so eine höhenverängstigte (ich sag nur Shafer Trail.... :shock: ), aber immerhin habe ich die Bretter im Zion Overlook Trail ganz gut gemeistert *stolzaufmichbin*

Kann man das in etwa vergleichen oder ist diese Brücke viel grösser? Mir fehlt da ein Grössenvergleich.

lg caro :D

wuender

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Hallo Dirk und Katharina, jetzt komme ich endlich auch mal dazu, euren Reisebericht weiter zu lesen, ich bin mit meinem heute mal schon früher fertig geworden.

Habe ich auch gerade festgestellt und gelesen, und dieser Tag könnte fast unserem Bericht stammen.

In diese Ecke möchten wir auch unbedint mal, das haben wir uns ganz fest vorgenommen. Vor allem White Sands und auch Chiricahua NM hat es uns angetan.

Dann kann ja die Planung für 2010 schon losgehen. Die von Dir genannten Parks waren auf jeden Fall absolute Höhepunkte unserer Reise, die Euch sicher auch sehr gefallen werden.

Wie tief geht es denn diese Brücke runter??? Ich bin ja auch so eine höhenverängstigte (ich sag nur Shafer Trail.... :shock: ), aber immerhin habe ich die Bretter im Zion Overlook Trail ganz gut gemeistert *stolzaufmichbin*

Kann man das in etwa vergleichen oder ist diese Brücke viel grösser? Mir fehlt da ein Grössenvergleich.

Och, das ist gar nicht so schlimm. Dass das Ding auf 2400 Meter liegt heißt ja nicht, dass es an der Seite 2400 Meter runter geht.

Auf dem Bild eines nach dem Brückenbild sieht man schön, wie Brücke und Weg an der Seite des Bergs kleben. Das sieht auf dem ersten Blick vielleicht etwas verwegen aus. Aber der Weg ist (hier noch) recht breit, da sind viele Wanderwege in den Alpen doch deutlich anspruchsvoller.

Schöne Grüße,
Dirk

Saguaro

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Hallo Dirk,

ein ganz toller Reisebericht! Da ich (wie meist  :zwinker:) aus Zeitgründen immer "hinterher" laufe, bin ich erst heute dazu gekommen, den Bericht zu lesen. Einiges davon steht auch bei uns - evtl. nächstes Jahr - auf dem Programm und es ist schön, vorab schon darüber zu lesen.

Die "hohe" Brücke von Texas ist aber bestimmt nicht nur halb so wild. Solange die nicht schwankt, ist mir die Höhe egal  :usa:.

Freu mich schon auf mehr "Input".

LG,

Ilona

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


wuender

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ein ganz toller Reisebericht! Da ich (wie meist  :zwinker:) aus Zeitgründen immer "hinterher" laufe, bin ich erst heute dazu gekommen, den Bericht zu lesen. Einiges davon steht auch bei uns - evtl. nächstes Jahr - auf dem Programm und es ist schön, vorab schon darüber zu lesen.

Egal ob hinterher laufend oder von Anfang an: Schön, dass Du jetzt auch dabei bist!

Das Gebiet der Saguaros haben wir ja jetzt leider verlassen, aber vielleicht bleibst Du uns ja entgegen Deinem Nick auch weiterhin treu - vor allem da Ihr hoffentlich kommendes Jahr auch in diese Gegend kommt.

Freu mich schon auf mehr "Input".

Morgen geht es weiter, dann stellt wieder Katharina den Tagesbericht ein. Dann besuchen wir eine schöne Höhle, durchfahren ein UFO-Landegebiet und besichtigen amerikanische Baumaschinen :D

Schöne Grüße,
Dirk

Nekochan

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Nachdem Dirk gestern schon so eine schöne Einführung gegeben hat, bleibt mir nichts anderes übrig, als euch viel Spaß mit dem heutigen Tag zu wünschen:

Mittwoch, 11.3.09: Carlsbad - Santa Fe
oder: Guano Happens

Auch heute sind wir wieder um sieben unterwegs und sind daher fast zu früh am Visitor Center der Carlsbad Caverns - auch wenn wir uns auf der Fahrt dorthin viel Zeit lassen und auch noch tanken. Es ist recht kalt und windig und daher warten wir im Auto, bis das Visitor Center um Acht öffnet. Von dort aus können wir auch beobachten, wie die Ranger die Flagge aufziehen, diese aber bald, vermutlich wegen des starken Windes, wieder einholen.

Als das Visitor Center offen hat, besorgen wir uns zunächst Karten für die Höhlen-Tour sowie Audio-Guides. Wir sind etwas überrascht, als wir in den hinter uns anstehenden Leuten die asiatische Familie wiedererkennen, die uns schon in White Sands begegnet ist. Die drei scheinen uns aber nicht zu bemerken.

Bis die Höhlen um halb neun öffnen, vertreiben wir uns die Zeit in der Ausstellung im Visitor Center und schauen uns noch einen kurzen Film über die Bedeutung von Höhlen für die Menschheit an. Das bemerkenswerteste an diesem Film sind allerdings die immensen technischen Probleme bis er schließlich läuft: Mal kommt das Bild ohne Ton, dann wieder der Ton ohne das Bild. Erst nach längerem Kampf zwischen einem Ranger und dem DVD-Player kommt dann beides synchron.

Nach dem Film können wir dann endlich in die Höhle. Im Vergleich zur Außentemperatur von 40°F ist die konstante Höhlentemperatur von 56°F fast schon warm. Wir haben uns für die Natural Entrance Tour entschieden. Vorbei an dem Amphitheater, das wir gestern schon gesehen haben, geht es in Serpentinen hinab in den Schlund der Höhle. Statt der berühmten Fledermäuse, die noch im Winterurlaub in Mexiko weilen, schwirren hier wie schon gestern abend Unmengen von Höhlenschwalben umher. Eine davon lässt uns zur Begrüßung ein Häufchen fallen - genau auf Katharinas Schulter. Na ja, Guano happens...


Natural Entrance der Carlsbad Caverns

Der Trail führt zunächst ein wenig in Richtung des Höhlenraums, in der im Sommer die Fledermäuse leben, dann knickt er ab. Ein letztes Mal durchqueren wir die Zwielicht-Zone, wo das Tageslicht durch den natürlichen Eingang einfällt. Danach geht es immer tiefer hinein in die Höhle. Diese ist allein schon durch ihre gigantischen Dimensionen atemberaubend: Immer wenn man denkt, noch tiefer kann es gar nicht hinunter gehen, knickt der Weg ab, und man steht vor einem neuen Abhang, während die Decke hoch über einem hängt.

Die Größe der Räume hat die Höhle der Tatsache zu verdanken, dass sie nicht, wie die meisten Höhlen durch Kohlensäure gebildet wurde, sondern durch wesentlich aggressivere Schwefelsäure, die aus dem gipshaltigen Gestein entstanden ist. Später hat allerdings Kohlensäure dazu geführt, dass die Höhle über und über mit Tropfsteinen in allen möglichen Formationen bedeckt ist. - "Dekorationen", wie der deutschsprachige Audio-Guide in drollig-wörtlicher Übersetzung sie nennt. - Dies ist nicht das letzte Mal, dass wir über die Formulierungen des, ansonsten sehr gut gemachten und informativen, Guides schmunzeln müssen.


Popcorn-Strukturen in den Carlsbad Caverns

Nach etwa 1,5 Stunden erreichen wir den Big Room und schließen die dortige Tour an. Der Big Room, der in seiner Form an eine riesige Kathedrale erinnert, zeichnet sich durch besonders eindrucksvolle Formationen aus. Von dem großen Hauptraum öffnen sich überall Öffnungen in Nebenhöhlen, die zum Teil noch kaum erforscht sind. Hier gibt es auch viele kleine Tümpel, zum Beispiel den Mirror Lake, der mittlerweile aber gar nicht mehr so schön spiegelt, da wieder Wasser hineintropft.


Stalagmiten in den Carlsbad Caverns

Hier im Big Room fällt auch die, besonders im Vergleich zu anderen amerikanischen Höhlen, sehr dezente und stimmungsvolle Beleuchtung auf. Für diese wurde einst extra ein Braodway-Beleuchter engagiert. Eine gewisse Theatralik lässt sich auch mitunter nicht verleugnen...


Im Big Room

Nach ungefähr 3,5 Stunden in der Höhle kehren wir mit dem Aufzug ans Tageslicht zurück. Dieser spuckt uns, wie sollte es anders sein, im Bookstore aus. Ein wenig stöbern noch in diesem und im seperaten Gift Shop und fahren dann auf der US 285 weiter nach Norden. Wir durchqueren Carlsbad, dann geht es immer geradeaus durch das flache Tal des Pecos River. Die Straße ist gesäumt von gelben Wiesen, bedeckt von Yucca-Palmen und Chollas, von Zeit zu Zeit tauchen auch kleinere und größere Ortschaften auf.


Der Carlsbad Caverns Nationalpark oberirdisch

Während wir uns Roswell nähern, kommt uns der Gedanke, dass es kein Wunder ist, wenn man in dieser langweiligen Landschaft anfängt UFOs zu sehen... Wir durchqueren Roswell, das vollgestopft ist mit Alien-Kitsch, und werfen einen Blick auf das schöne Gerichtsgebäude der Stadt. Nachdem wir diese hinter uns haben, wird die Gegend sogar noch einsamer. Die im Atlas verzeichneten Orte bestehen, wenn überhaupt, nur aus einem einsamen Haus. Erst Vaughn nach zig Meilen an der Kreuzung von US 54, 60 und 285, hat wieder Ähnlichkeit mit einer Stadt.


Gerichtsgebäude von Roswell


Alien-Souveniers in Roswell


Auf der US 285 nördlich von Roswell

40 Meilen später überqueren wir die I40. Danach wird das Land hügeliger und am Horizont können wir schon die schneebedeckten Sangre de Christo Mountains erkennen. Doch wir haben uns schon zu früh gefreut unserem Ziel schon so nahe zu sein denn nun folgt eine kilometerlange Straßenbaustelle. Über weite Strecken ist die Straße nun nur noch einspurig, teilweise nur auf Kies, befahrbar. Zu allem Überfluss befindet sich ein paar Autos vor uns auch noch ein langsamer Schwertransport. Um allerdings das Gute an der Sache zu sehen: Jetzt haben wir endlich einmal Gelegenheit, die faszinierenden amerikanischen Baumaschinen in Aktion zu erleben...


Amerikanische Baumaschine bei der Arbeit

Nachdem wir die Baustelle glücklich hinter uns gebracht haben, nähern wir uns sehr schnell Santa Fe. Zuerst fahren wir zum Essen ins Village Inn. Das Essen dort ist recht gut, allerdings ist der Kellner sehr verplant: Mehrmals muss er zurückkommen, da er vergessen hat, nach unseren Beilagenwünschen zu fragen, bringt einen Teil der Beilagen erst auf Nachfrage und vergisst auch noch fast den bestellten Nachtisch.

Gesättigt machen wir uns auf zum Hotel. Das bei Priceline ersteigerte La Posada Inn entpuppt sich als edles Wellnesshotel. Mehrere Häuschen gruppieren sich in einer gepflegten Parkanlage um Pool und Spabereich. Allein im Badezimmer unsres Zimmers würde so manches Motelzimmer Platz finden... Trotz allem Luxus machen wir erst noch einen ausgedehnten Abendspaziergang durch die Altstadt von Santa Fe. Die Stadt beeindruckt uns wieder genau so wie schon vor eineinhalb Jahren. Leider ist die schöne Kathedrale eingerüstet, doch auch sonst bietet die Stadt viel sehenswertes.


Burro Avenue in Santa Fe


Blaue Stunde in Santa Fe

Zurück im Hotel zappt Dirk sich noch ein wenig durchs Fernsehprogramm: Der Slogan von VW ist doch tatächlich auch hier in Amerika "Das Auto"! - Leider hatten wir den Ton abgestellt, so dass wir nicht hören können, wie es ausgesprochen wird, und wir sehen den Spot später auch leider nie mehr... Beim Zappen auf einen Nachrichtenkanal sehen wir, dass es heute in Alabama einen Amoklauf mit elf Toten gab. Gerade überlegen wir, ob sich wohl unsere Verwandten zu Hause jetzt Sorgen um uns machen, da wir uns ja auch irgendwo in den USA befinden. Da sehen wir zu unserem Erschrecken in der nächsten Meldung, dass heute in Deutschland ein noch viel schlimmerer Amoklauf stattgefunden hat. Nach diesen schrecklichen Meldungen schalten wir den Fernseher aus und gehen erstmal schlafen...


Unser luxuriöses Hotelzimmer

   Hotelbewertung: La Posada Inn, Santa Fe, NM.
Zum regulären Preis hätten wir dieses Hotel niemals gebucht, über Priceline war es ein nettes Schnäppchen: Tolle Lage gleich hinter der Kathedrale, schöne Architektur und großes, gemütliches Zimmer. Obwohl wir zum Billigpreis gebucht hatten, wurden wir vom Personal immer äußerst zuvorkommend und freundlich behandelt. Tolles Hotel. Einziger kleiner Wermutstropfen waren die 30 $ Resort-Fee, die beim Einchecken fällig wurden.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
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wuender

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Und weiter gehts...

Donnerstag, 12.3.09: Santa Fe - Alamosa
oder: The answer, my friend, is blowin' in the sand

Der freundliche Herr vom Valetparking ist über unser Trinkgeld sichtlich erfreut und beschreibt uns unter anderem sehr detailliert, wie wir Richtung Taos kommen. Die grobe Richtung hätten wir zwar auch so gefunden - schließlich ist Dirk zum dritten Mal in Santa Fe - nett ist es aber dennoch. Bevor wir die Stadt verlassen, tanken wir unser Auto noch an einer im Adobe-Stil gehaltenen Tankstelle voll. Weiter geht es auf der US 84 in nördliche Richtung. Die Straße führt durch zahlreiche kleinere Indianerreservate, was sich zuallererst an der sehr farbenfrohen Bemalung der über die Straße gespannten Brücken bemerkbar macht. Zudem kommen wir an einem großen Casinokomplex vorbei, dem Camel Rock Casino. Während wir noch darüber nachgrübeln, wo dieser Name herkommt, sehen wir links der Straße einen kleinen Hügel, an dessen einem Ende eine Art Hoodoo herausragt. Das Ganze sieht dermaßen kamelartig aus, dass wir kurz davor sind, umzudrehen und ein Beweisfoto zu schießen.

20 Kilometer hinter Santa Fe verlassen wir die US 84 und biegen auf die NM 503 ab. Nur einige Kilometer entfernt liegt die im indianischen Besitz befindliche Nambe Recreation Area, deren Hauptattraktionen das Nambe Reservoir und die direkt unterhalb des Stausees gelegenen Nambe Falls sind. Wir freuen uns sehr auf die Wasserfälle und sind daher ziemlich enttäuscht, als wir auf einem handschriftlichen Zettel die Mitteilung finden, dass der Park geschlossen ist. Naja, so haben wir immerhin einen Grund, wieder mal herzukommen. Wir fahren weiter nach Chimayo. Hier liegt das Santuario de Chimayo, eine kleine Adobekirche, die auch als das Lourdes von Amerika bezeichnet wird. Die Kirche liegt im Prinzip sehr hübsch inmitten einer schönen Landschaft, leider umgeben von einigen sehr schäbigen Wohnhäusern. Zum Besichtigen des Innenraums sind wir aufgrund der ausgefallenen Wanderung zu den Wasserfällen viel zu früh. Da wir nicht warten wollen und uns die Kirche zudem sehr kommerzialisiert vorkommt, brechen wir wieder auf.


Santuario de Chimayo

Wir folgen der NM 76 und der NM 518. Diese beiden Straßen bilden gemeinsam die so genannte High Road to Taos. Das High ist dabei wörtlich zu verstehen, die Straße führt wunderschön über Berge und Hügel, durch dichten Wald und ab und an auch durch kleine Ortschaften. In den Höhenlagen liegt noch Schnee und es ergeben sich immer wieder tolle Tiefblicke ins Tal und Blicke auf entfernt stehende, noch höhere Berge. Nach eifrigem Gekurbel erreichen wir viel zu schnell bei Ranchos de Taos das Ende der High Road to Taos. Hier schauen wir uns eine weitere alte Missionskirche an, die in Adobe-Bauweise errichtete San Francisco de Asis Church. Diese Kirche gefällt uns fast noch besser als das Santuario de Chimayo. Das sehr eckige und streng symmetrische Gebäude wirkt von der Straße aus gesehen sehr abweisend. Geht man jedoch um die Kirche herum, gelangt man zu ihrer schönen Vorderseite. Hier stehen Bäume und eine Statue des Franciscus von Assisi sowie einige Bänke, die zum Ausruhen einladen. Nach ausgiebigem Ausruhen wollen wir aber auch das Innere der Kirche ansehen. Leider ist das Eingangstor aber abgeschlossen. Wir warten kurz, schauen umher und fragen schließlich in einem der benachbarten Andenkenläden nach. Laut Auskunft der netten Bedienung müsste die Kirche schon lange offen sein. Da dem aber offensichtlich nicht so ist, greift sie sich kurzerhand einen großen Schlüssel und sperrt uns auf. Das ist ein Service... Der Innenraum der Kirche ist schlicht aber sehr schön. Fotografieren ist leider nicht gestattet.


Auf der High Road to Taos


San Francisco de Asis Church


Typischer Wandschmuck in New Mexico

Wir fahren weiter nach Taos. Die Hauptattraktion hier ist sicherlich das seit tausend Jahren bewohnte Taos Pueblo. Zu diesem Pueblo gibt es geteilte Meinungen, einige Besucher fühlen sich hier geneppt, da nicht nur pro Person, sondern auch noch pro Kamera eine Eintrittsgebühr zu entrichten ist. Wir kommen allerdings nicht dazu, uns eine eigene Meinung zu bilden, da schon unsere Recherche daheim ergeben hat, dass wir außerhalb der Saison da sind. Somit nutzen wir die Zeit, uns die Stadt Taos selber genau anzuschauen. Wir stellen das Auto ab und schlendern zu Fuß zur alten Plaza sowie durch die angrenzenden Gassen. Ähnlich wie in Santa Fe sind hier alle Häuser in Adobe-Bauweise errichtet, uns gefällt es richtig gut. Bevor wir wieder aufbrechen können, müssen wir uns noch einen nervenaufreibenen Konflikt mit einer uns nicht wohlgesonennen Fußgängerampel überstehen: Ohne Hilfe der Ampel ist ein Überqueren der vielbefahrenen Hauptstraße schier unmöglich. Die Ampel reagiert aber weder auf wiederholtes Drücken auf den dafür vorgesehenen Knopf noch auf gutes Zureden. Nach endlosen Minuten finden wir eine Lücke im Autostrom, durch die wir auf die andere Straßenseite schlüpfen können.


Plaza von Taos

Unser nächstes Ziel ist die Rio Grande Gorge und die darüberführende Stahlbrücke, 10 Meilen nordwestlich von Taos. Das imposante Bauwerk ist 200 Meter hoch und damit die fünfthöchste Brücke der USA. Wir halten sowohl auf der Ost- als auch auf der Westseite an, bestaunen den Blick in die Schlucht und wagen auch einen kurzen Spaziergang auf die Brücke. Ist schon der Blick über das Geländer nach unten nichts für zarte Gemüter, so können die Schwingungen in die das Bauwerk kommt wenn ein schwerer Truck darüber fährt, auch hartgesottene Menschen in Angst versetzen. Zumal zumindest das Fußgängergeländer einige deutlich sichtbare größere Roststellen aufweist... Während wir schon wieder aufbrechen, biegt übrigens ein ganz besonderes Auto auf den Parkplatz ein: Ein quietschgelber Smart mit Kennzeichen aus Washington State. Wow, eine dermaßen lange Strecke in dieser Hutschachtel zurückgelegt - Respekt!


Rio Grande Gorge Bridge bei Taos

Die US 64 und US 285 führen uns weiter nach Norden. Kurz hinter der Brücke sehen wir auf der rechten Seite einige witzige alternative Häuser. Das sieht irgendwie wie eine Mischung aus Hunderwasserhaus und Schrottplatz aus. Leider finden wir keinerlei Informationen zu diesen Gebäuden. Im weiteren Verlauf nach Norden gewinnt die Straße langsam aber stetig an Höhe. Besondes auffällig ist der links der Straße alleine stehende San Antonio Mountain, den wir kurz vor der Grenze nach Colorado passieren.

Der Bundesstaat Colorado rühmt sich gerne, colorful, also farbenprächtig zu sein. Irgendwie hat Colorado heute aber einen schlechten Tag erwischt: Die Kombination aus graugelbem Gras, dicht bewölktem Himmel und dem im Moment einsetzenden Schneeschauer wirkt alles andere als farbenfroh. Immerhin fügt sich unser silberner RAV4 prächtig ein.


Noch erscheint uns Colorado nicht als besonders colorful...

Antonito, 9 Meilen nördlich der Staatsgrenze, ist der Startbahnhof der Cumbres & Toltec Scenic Railroad, die über 64 Schmalspurmeilen bis nach Chama führt. Im Winter ist die Eisenbahn nicht in Betrieb, aber wir schauen uns die dort abgestellten Lokomotiven und Waggons an. Das Gelände ist wie ausgestorben, wir verschrecken sogar unabsichtlich einen vorbeilaufenden Rotfuchs. Einerseits interessiert uns die Eisenbahn sehr, zumal uns das Ganze im Kombination mit dem kleinen Bahnhof und dem Wasserturm ziemlich an den Computerspielklassiker "Railroad Tycoon" erinnert. Andererseits treibt uns der anhaltende Schneeschauer nach einigen Minuten wieder ins Auto zurück.


Dampflok der Cumbres & Toltec Scenic Railroad im Schneesturm

In Conejos, der nördlich an Antonito anschließenden Ortschaft, machen wir noch einen Abstecher zur Our Lady of Guadelupe Church, der ältesten Kirche von Colorado. Das relativ modern anmutende Backsteingebäude ist immerhin 150 Jahre alt. Auffallendstes Merkmal sind die großen Glasfenster die im starken Kontrast zum sehr kargen Innenraum der Kirche stehen.


Our Lady of Guadelupe Church - die älteste Kirche von Colorado

Die weitere Strecke nach Alamosa verläuft relativ eintönig auf schnurgerader Strecke duch mehr oder weniger dicht besiedelte Landschaft. Sehr beeindruckend sind die am Horizont stehenden sehr hohen und schneebedeckten Berge. In Alamosa angekommen, besuchen wir als erstes den Wal Mart. Dirk kauft sich hier einen Ramsch-Polfiler als Ersatz für seinen verlorenen gegangenen Objektivdeckel. Das ist zwar irgendwie dekadent, aber Hauptsache, das Objektiv ist abgedeckt. Nach dem Einchecken im vorgebuchten Hotel gönnen wir uns ein kurzes Abendessen und brechen dann in Richtung Great Sand Dunes National Park auf. Das Wetter ist momentan ein halbwegs stabiles Sonne/Wolken-Gemisch. Am westlichen Horizont hängen aber sehr bedrohlich aussehende schwarze Gewitterwolken.


Unterwegs auf der US 285 in Richtung Alamosa

Im Park besuchen wir zunächst das Visitor-Center. Dieses ist sehr klein, so dass wir uns bald zu unserem eigentlichen Ziel aufmachen können - dem Parkplatz direkt am Fuß der Sanddünen. Von hier aus zeigt die Landschaft zwei grundverschiedene Gesichter: Nach Osten hin sehen wir ganz normale Berge. Nach Westen hin dagegen kommen wir uns mitten in die Sahara oder auf den Wüstenplaneten Arrakis versetzt vor.


Im Great Sand Dunes National Park

Die Wanderung in die Dünen verläuft zunächst ein ganzes Stück eben, dann aber geht es steil mitten hinein. Das Laufen im Sand ist stellenweise relativ anstrengend, dann wieder sehr einfach, abhängig von der Konsistenz des Sandes. Außer uns sind noch viele andere Leute unterwegs. Wir treffen sogar die asiatische Familie vom White Sands National Monument und den Carlsbad Caverns wieder. Und nun kommen wir zum ersten Mal kurz ins Gespräch. Sie kommen aus Korea und die Aussage, dass wir aus Deutschland stammen, wird mit dem Kommentar quittiert, dass es ja in Deutschland keine Wüsten gäbe, aber Wald, und zwar den Schwarzwald. Aha!

Jedes Mal, wenn man eine Düne bestiegen hat, sieht der Gipfel des Sandgebirges ungefähr gleich weit entfernt aus, wie von der letzten Düne aus. Aus diesem Grund gibt Katharina nach ungefähr zwei Dritteln der Strecke auf. Dirk geht weiter und erreicht nach 15 weiteren anstrengenden Minuten einen letzten schmalen Grat und über diesen den Gipfel. Der Blick von hier über die Dünenlandschaft ist beeindruckend, der Blick auf die direkt heranrollenden Gewitterwolken dagegen weniger. Nach nur sehr kurzer Pause geht es daher wieder bergab. Der Abstieg verläuft halb springend und halb rutschend wesentlich einfacher und schneller als der Aufstieg und nach nur wenigen Minuten sind wir wieder am Auto angelangt.


Dirk beim finalen Anstieg auf die Dünen im Great Sand Dunes National Park

Auf dem Weg zurück nach Alamosa begegnen wir noch jeder Menge Rehe, die friedlich in den Wiesen neben der Straße äsen. Irgendwie scheinen amerikanische Rehe deutlich intelligenter zu sein, als ihre europäischen Artgenossen. Auf einer Straße haben wir jedenfalls noch nie welche gesehen - eine Ausnahme waren letzes Jahr die Stadtrehe in Helena, die vor dem Überqueren der Straße brav nach recht und links geschaut haben. Im Hotel statten wir zum Abschluss des Tages noch dem Hot Tub einen Besuch ab und gehen dann ins Bett.

   Hotelbewertung: Best Western Alamosa Inn, Alamosa, CO.
Die Zimmer befinden sich in einem im Grunde einfachem Motelgebäude. Die separat stehende Rezeption mit Frühstücksraum sowie der große Swimmingpool mit Hot Tob werten das Motel jedoch merklich auf. Sehr kompetente Mitarbeiter, hier sind wir endlich unsere Best Western-Geschenkkarte losgeworden (was unser aller Lieblings-BW in Rodgau nicht hinbekommen hat). Normales Motelfrühstück.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk

Palo

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Ihr macht eine tolle Tour, der Bericht ist Klasse!

>>>>>> Kurz hinter der Brücke sehen wir auf der rechten Seite einige witzige alternative Häuser. Das sieht irgendwie wie eine Mischung aus Hunderwasserhaus und Schrottplatz aus. Leider finden wir keinerlei Informationen zu diesen Gebäuden. <<<<<<

Das sind sogen. Eco-Haeuser die teilweise unteirdisch gebaut sind. Ich habe mich nur gefragt was die Leute die dort ganz weit draussen wohnen wohl machen. Habe mir sagen lassen, dass manche von ihnen Kuenstler sind die in ihren Haeusern ihre Studios eingerichtet haben.

 

Gruß

Palo

wuender

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Das sind sogen. Eco-Haeuser die teilweise unteirdisch gebaut sind. Ich habe mich nur gefragt was die Leute die dort ganz weit draussen wohnen wohl machen. Habe mir sagen lassen, dass manche von ihnen Kuenstler sind die in ihren Haeusern ihre Studios eingerichtet haben.

Danke für die Info. Dass dort Künstler wohnen ist ja sehr interessant. Du hast natürlich recht, die Lage ist ziemlich weit ab vom Schuss. Der Weg von dort ins Büro dürfte für einen normalen Arbeitnehmer schon ziemlich lang dauern. Oder wenn die Künstler mal zum Wal Mart wollen  :D

Schöne Grüße,
Dirk