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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: wuender am 26.04.2009, 19:18 Uhr

Titel: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 26.04.2009, 19:18 Uhr
Einleitung:

So, hier ist es nun, der versprochene Bericht von unserem diesjährigen Südwest-Urlaub.

Wenn nichts dazwischen gekommen wäre, wären wir sicherlich auch 2009 wieder irgendwann im August oder September in Urlaub gefahren. Was dazwischen kam, waren die LAN Error-Fares. Nach langem hin- und herüberlagen, wann und wohin es gehen soll, war LAN I zwar nicht mehr verfügbar, aber wir hatten - unterstützt durch Gipsys schönen Winter-Reisebericht (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=30549.0) - Blut geleckt und auch das Ziel stand fest: Frühlingsblumen und mit etwas Glück blühende Kakteen im tiefen Südwesten und deutlich angenehmere Wanderungen als im Sommer durch die milderen Temperaturen im klassischen Südwesten.

Bei der Planung war einmal wieder dieses Forum eine unersetzliche Hilfe, vor allem die Highlightdatenbank und die Reiseberichte. Nachdem wir Las Vegas schon kennen und Südkalifornien irgendwann später mal nachholen wollen, stand am Ende der Planungsphase eine etwas ungewöhnliche Tour, die in einem großen Kringel durch die Four Corners-Staaten führt - und noch einen fünften Bundesstaat ankratzt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/S%FCdwesten2009_%DCberblick.jpg)
Unsere Reiseroute durch den Südwesten der USA

Die Tageseinteilung der Etappen sah so aus:
5.3.2009: Anreise, Phoenix-Ajo
6.3.2009: Ajo-Tucson
7.3.2009: Tucson-Willcox
8.3.2009: Willcox-Gila Hot Springs
9.3.2009: Gila Hot Springs-Alamogordo
10.3.2009: Alamogardo-Carlsbad
11.3.2009: Carlsbad-Santa Fe
12.3.2009: Santa Fe-Alamosa
13.3.2009: Alamosa-Ouray
14.3.2009: Ouray-Cortez
15.3.2009: Cortez-Monument Valley
16.3.2009: Monument Valley-Moab
17.3.2009: Moab
18.3.2009: Moab
19.3.2009: Moab-Torrey
20.3.2009: Torrey-Escalante
21.3.2009: Escalante-Tropic
22.3.2009: Tropic-Springdale
23.3.2009: Springdale-Page
24.3.2009: Page-Grand Canyon Village
25.3.2009: Grand Canyon Village
26.3.2009: Grand Canyon Village - Phoenix
27.3.2009: Phoenix, Rückreise

Eine kleine Warnung an potenzielle Mitfahrer: Die Etappeneinteilung ist zwar im Vergleich zu unseren bisherigen Touren sehr konservativ (das ist die erste Reise, die ich so auch einem Einsteiger im Routenanalyse-Board weiterempfehlen würde ;-)). Das heißt aber nicht, dass Ihr lange ausschlafen könnt. Wir haben die zur Verfügung stehende Zeit nämlich einfach mit mit anderen Dingen vollgestopft: Wir haben viele bekannte und etwas unbekanntere Sehenswürdigkeiten besucht, uns auf abenteuerliche Gravelroads begeben, Trails abgelaufen, Berge bestiegen und sind in tiefe Canyons gekraxelt.

Es wäre schön, wenn sich wieder ein paar Mitfahrer finden würden. Wie gewohnt werden wir den Reisebericht abwechselnd ins Forum einstellen, es darf ab morgen jeden zweiten Tag mit einer neuen Etappe gerechnet werden.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Heiner am 26.04.2009, 19:28 Uhr
Hi Dirk!

Ich steige sofort bei Euch ein, und freue mich schon auf den Bericht.

Gruß Heiner
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Palo am 26.04.2009, 19:44 Uhr
Ich komme mit, freu mich schon :-)

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: funny1a am 26.04.2009, 19:46 Uhr
Na dann, dreh mal den Schlüssel um und las uns losfahren.
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Schneewie am 26.04.2009, 19:56 Uhr
Gerade die Tage bis Santa Fe interessieren mich sehr, da wir dort auch in 2 Wochen sein werden.

Bitte schnell loslegen, damit ich noch viel lesen kann.  :D
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: mrh400 am 26.04.2009, 20:00 Uhr
hallo,
das klingt nach einem ganz schön vollen Programm. Ich bin jedenfalls gerne dabei!
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: et am 26.04.2009, 20:43 Uhr
Hallo Dirk,

Mitfahrer gesucht - kein Problem! Südlich von Phoenix war eh noch nicht und auch ansonsten gibt's sicherlich Neues zu entdecken, alleine schon punkto Jahreszeit.

Volle Tage, no problem

toni
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: grille am 26.04.2009, 22:15 Uhr
Hey Dirk,

ich fahr auch gerne noch mit. Freu mich schon auf die Tour, die sicher wieder viel neues entdecken wird

LG
Ilka
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 26.04.2009, 23:51 Uhr
Ui, schon so viele Mitfahrer. Herzlich willkommen an Bord!

Morgen geht es richtig los. Ich hoffe, Ihr habt es alle bequem, leider werden wir uns gegen das Update auf einen Fullsize SUV (O-Ton Alamo-Mitarbeiter: "mit Tempomat" :lol:)  entscheiden, aber wir bekommen Euch schon irgendwie unter. Für den Notfall gibt es ja noch so praktische Dinge wie Anhänger oder Dachgepäckträger  :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Micha73 am 26.04.2009, 23:56 Uhr
Super daß es nun losgeht - auf den Reisebericht warte ich schon, seitdem ich weiß, daß ihr dieses Jahr "zufällig" fast die gleiche Strecke fahrt wie wir, nur ein paar Wochen früher.  :lol:

Also immer her mit den Geheimtips, dann baue ich die noch schnell in unsere Planung ein.  :wink:

Ich steige gerne zu euch in den Wagen, vielleicht paßt auch mein neues Zelt noch mit rein, das muß noch ausgetestet werden. :zeltfeuer:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 27.04.2009, 08:21 Uhr
Alle an Bord? Dann kann es ja losgehen:

Donnerstag, 5.3.09: München - Ajo
oder: Deutsche Würstchenschmuggler auf dem Weg nach Ajo

Auch wenn unser Flieger erst um elf Uhr geht, stehen wir trotzdem pünktlich um sieben auf. Die so gewonnene Zeit nutzen wir, um noch die letzten fehlenden Dinge einzupacken und mit der Vergess-Checkliste von USA-Reise.de noch einmal nachzuprüfen, ob alles dabei ist. Bis auf CDs fürs Auto haben wir aber schon an alles selber gedacht.

Dann machen wir uns gemütlich mit U- und S-Bahn auf den Weg zum Flughafen, wo wir 2,5 Stunden vor Abflug ankommen. Nach einem schnellen und problemlosen Check-In geht es weiter zur Security. Anscheinend sind die Kontrollen in München im Vergleich zu den letzten Malen schärfer geworden.

Der Flug nach London verläuft ereignislos. Da wir diesmal auf einer anderen Route einfliegen haben wir auch keinen Blick auf die Innenstadt.

Beim Aussteigen werden wir von einer alleinreisenden Dame aus der Nebenreihe angesprochen: Ob wir denn auch in die USA fliegen? Sie selbst besucht ihre beinahe 90-jährige Tante in Phoenix und hat Angst, sich am Londoner Flughafen zu verlaufen. Ob sie sich uns anschließen könnte? - Klar.

Der neue Terminal 5 ist beeindruckend und schön modern. Zwei Mankos des Londoner Flughafens sind durch ihn aber dennoch nicht behoben: Die Schlangen vor der Security sind immer noch sehr lang und das Abflug-Gate wird immer noch erst kurz vor der Boarding Time bekannt gegeben...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_05_01.jpg)
Die kanadische Küste aus dem Flugzeug

Auf dem Flug nach Amerika bieten sich wunderbare Blicke zuerst auf die verschneiten Berge Nordenglands und Schottlands, später dann auf die Gletscher Islands und Grönlands. Auch in der eisigen Einöde Kanadas herrscht gutes Wetter. Erst als wir die Grenze in die USA überquert haben und bald darauf unsere letztjährige Route kreuzen, hüllt sich das Land unter uns in Wolken. Über Salt Lake und seinen Skigebieten lacht dann wieder fröhlicher Sonnenschein. Auch den Grand Canyon können wir im Abendsonnenschein unter uns liegen sehen. Bald darauf erreichen wir das Lichtermeer von Phoenix, wo wir landen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_05_02.jpg)
Blick auf kanadische Waldlandschaft

Die Wartezeit an der Immigration ist sehr lang und wir schwitzen in unserer für dieses Klima viel zu warmen Kleidung. Endlich kommen wir an die Reihe. Es folgen die üblichen Fragen. Nur als wir Ajo als unseren heutigen Zielort angeben ist der Beamte ein wenig verwundert. - Für ihn liegt dieser Ort wohl am Ende der Welt.

Unsere Koffer sind mittlerweile alle auf der Gepäckausgabe. Weiter geht es zum Zoll. Als die Zollbeamtin sieht, dass wir Deutsche sind, fragt sie allen Ernstes, ob wir dann nicht Würste dabei hätten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_05_03.jpg)
Sonnenuntergang über dem Grand Canyon

Nun suchen wir den Shuttlebus zum Mietwagenzentrum und werden nach längerer Suche schließlich fündig. An der Station hat sich schon eine lange Warteschlange gebildet: Erst mit dem dritten Bus können wir mitfahren.

Nach einer scheinbar endlosen Fahrt erreichen wir dann das Mietwagenzentrum. Am Alamo-Schalter ist nichts los. Der Angestellte dort macht auf Kumpeltyp. Er akzeptiert ja, dass wir den Roadside Plan nicht wollen, aber muss ihn uns trotzdem erklären, dazu ist er verpflichtet. Dann schaut er uns sehr erwartungsfroh an…

Dennoch hat er mit uns kein Glück und auch ein größeres Auto wollen wir nicht. In der Choice-Line stürzen wir uns gleich auf einen fast neuen silbernen RAV4 - eine Liebe auf den ersten Blick.

Über die I17 und I10 verlassen wir die Stadt, dann nehmen wir die AZ85 nach Süden. Katharina döst auf dem Beifahrersitz ein. Auch Dirk, der fahren muss, ist mittlerweile schon sehr müde. - Warum haben wir eigentlich kein Motel in Gila Bend gebucht?!

Kurz hinter Gila Bend stoßen wir auf unsere erste Grenzkontrolle: Mitten in der Pampa ist auf der AZ 85 eine Straßensperre aufgebaut. Eine Gruppe junger Polizisten lehnt sichtlich gelangweilt am Auto und winkt uns ohne zu zögern durch.

Im Scheinwerferlicht tauchen am Straßenrand die ersten Saguaros auf: Ein eindrucksvoller Anblick, auch, da sie viel größer sind, als wir sie uns vorgestellt hatten.

Endlich erreichen wir dann Ajo und finden auch schnell das richtige Motel. Auch das Einchecken geht glücklicherweise recht schnell. Als wir unsere Cabin aufsperren hören wir irgendwo in der Ferne ein paar Coyoten heulen. Eigentlich sehr süß, doch wir sind zu müde um länger zuzuhören und fallen schnell ins Bett.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_40.png)   Hotelbewertung: La Siesta Inn, Ajo.
Sehr viel haben wir von diesem Hotel nicht gesehen, da wir erst spät gekommen und am nächsten Tag wieder sehr früh aufgebrochen sind. Wir wurden vom Nachtportier freundlich begrüßt, das Zimmer war eine sehr saubere und nette Cabin. Wir würden auf jeden Fall wieder hier buchen.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Susan26 am 27.04.2009, 09:01 Uhr
Hallo ihr Beiden,

schnell bin ich euch noch hinterhergeflogen, LAN machts möglich ;-), und freue mich nun auf alles, was wir erlben werden :-)

Und ihr hattet also keine Würste bei euch .... also wenn ich verreise  :lol:  :lol:  :lol:
Susan
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 27.04.2009, 09:58 Uhr
Sehnsüchtig drauf gewartet und dann den Abflug verpaßt.
Ich bin bei Eurer Tour auch gern wieder mit dabei. Die Planung liest sich schon mal sehr interessant und die Anreise ist ja glücklicherweise ohne Zwischenfälle verlaufen.
Freue mich schon auf die Weiterfahrt...
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: faulpelz am 27.04.2009, 11:28 Uhr
Und da steige ich doch noch mit ein! Bin schon gespannt darauf!  :D
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Kauschthaus am 27.04.2009, 12:21 Uhr
Hallo wuender,

das ist eine interessante Route, ich fahre auch mit.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: ilnyc am 27.04.2009, 12:54 Uhr
Hallo, da bin ich doch gern auch wieder dabei. Speziell die erste Hälfte der Route interessiert mich. Könnte nächstes Jahr ein Thema werden...  :wink:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Schneewie am 27.04.2009, 14:15 Uhr
Habe da eine Frage zum Flughafen Phönix und Vermietung.  :roll:

Ihr schreibt in Eurem Reisebericht von Shuttle zur Vermietstation und ich bin nun etwas irritiert, da ich dachte, das wäre alles direkt am Flughafen.


Wir fliegen ab Phönix zurück und müssen den Wagen (Alamo) dort abgeben. Ist die Abgabe direkt am Flughafen oder müssen wir nun woanders hin?

Wenn ja, habt Ihr da Infos für mich, nicht das wir durch die Gegend irren und den Flug nach Hause verpassen.


Vielen Dank.
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 27.04.2009, 14:58 Uhr
Schön, dass noch einige Mitfahrer zugestiegen sind. Willkommen! :winke: Hoffentlich gefällt es Euch auf unserer kleinen Rundreise.

Ihr schreibt in Eurem Reisebericht von Shuttle zur Vermietstation und ich bin nun etwas irritiert, da ich dachte, das wäre alles direkt am Flughafen.

Soweit ich informiert bin, lief die ganze Mietwagen-Geschichte bis vor einigen Jahren direkt am Flughafen ab. Das Rental-Car-Center ist nagelneu und klasse übersichtlich. Es liegt am westlichen Ende des Flughafengeländes und ist problemlos zu finden: Bei der Anreise muss man nur vor dem Terminalgebäude den passenden Shuttlebus finden (das kann nach einem Interkontinenatlflug und entsprechender Müdigkeit kleinere Probleme bereiten, da die Haltestelle für den normalen ÖPNV direkt nebenan ist). Bei der Abreise dagegen am Flughafen den Schildern "Rental Car Return" folgen. Zum Terminal dann den Shuttlebus nehmen. Das ist echt easy, da braucht Ihr Euch keine Sorgen zu machen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Schneewie am 27.04.2009, 14:59 Uhr
Schön, dass noch einige Mitfahrer zugestiegen sind. Willkommen! :winke: Hoffentlich gefällt es Euch auf unserer kleinen Rundreise.

Ihr schreibt in Eurem Reisebericht von Shuttle zur Vermietstation und ich bin nun etwas irritiert, da ich dachte, das wäre alles direkt am Flughafen.

Soweit ich informiert bin, lief die ganze Mietwagen-Geschichte bis vor einigen Jahren direkt am Flughafen ab. Das Rental-Car-Center ist nagelneu und klasse übersichtlich. Es liegt am westlichen Ende des Flughafengeländes und ist problemlos zu finden: Bei der Anreise muss man nur den passenden Shuttlebus finden (das kann nach einem Interkontinenatlflug und entsprechender Müdigkeit kleinere Probleme bereiten), bei der Abreise am Flughafen den Schildern "Rental Car Return" folgen. Zum Terminal dann den Shuttlebus nehmen. Das ist echt easy, da braucht Ihr Euch keine Sorgen zu machen.

Schöne Grüße,
Dirk

Herrlich, vielen Dank für die Info.  :D
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: mannimanta am 27.04.2009, 16:42 Uhr
Hi,
viele, für mich noch unbekannte Ziele auf eurer Tour!
Da fahre ich gerne mit.

Gruss,
Manni
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Woche
Beitrag von: USAflo am 27.04.2009, 16:50 Uhr
Moin!

Unbekannte Gegend für mich (zumindest ein Großteil) aber gerade deshalb fahre ich mit!
Der RB hat ja schon sehr schön angefangen! Bis gespannt, wie es weiter geht!

Tschau
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Fistball am 27.04.2009, 16:54 Uhr
Bei Nekochen und Wuender, möchte ich natürlich auch mit fahren, denn

1. gibt es da immer was zu erleben und

2. was tolles anzuschauen


Claus
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: HeikeME am 27.04.2009, 20:45 Uhr
Ich steige auch noch mit ein.

viele Grüße

Heike
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 27.04.2009, 22:24 Uhr
viele, für mich noch unbekannte Ziele auf eurer Tour!

Und zumindest am Schluß kommen noch einige Euch sicher sehr bekannte Ziele (habt Ihr eigentlich unsere Nachricht an Euch im Registrierbuch der Wave gefunden?)

Unbekannte Gegend für mich (zumindest ein Großteil) aber gerade deshalb fahre ich mit!

Na, dann hoffe ich mal, dass Dir diese Gegend ähnlich gut gefällt, wie uns.

1. gibt es da immer was zu erleben und

Hoffentlich enttäuschen wir Dich nicht. Immerhin kommen wir dieses mal ohne Autotausch aus und die obligatorische Reifenpanne verläuft auch ziemlich unspektakulär :wink: :lol:

Ich steige auch noch mit ein.

Hallo! Schön, das Du auch dabei bist.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: monika am 28.04.2009, 10:03 Uhr
Puh.....jetzt bin ich aber völlig aus der Puste.  :ohjeee:
Bin schnell noch hinterhergesprintet. Der Bericht interessiert mich brennend, denn auch werden werden in kürzester zeit (genauer gesagt in 9 Tagen!!  :D) eine ähnliche Tour fahren.
Bin schon auf den weiteren Bericht gespannt. Also......

Grüßle
Monika  :winke:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Kessy am 28.04.2009, 21:22 Uhr
Hallöchen!
Ich bin auch dabei! Sozusagen die Vortour von Micha und mir. Bin mal gespannt was wir noch für Tipps und Ideen von eurer Tour bekommen!
So, bin bereit, Kamera gezückt  :D kann weitergehen!

Kessy  8)
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Matze am 28.04.2009, 21:42 Uhr
Bin auch mit dabei! Und gespannt Landschaften mit "anderen Augen" zu sehen  :wink:, die wir auch bereist haben!
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: carovette am 28.04.2009, 22:29 Uhr
Hallo Dirk,

fast hätte ich deinen Reisebericht verpasst. Hab mal alles schnell nachgelesen und von mir aus kanns weitergehen.... :wink:

lg caro :D
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 28.04.2009, 22:51 Uhr
Hallo Monika, Kessy, Matze und Caro,

schön, dass Ihr auch mitfahrt. Morgen geht es richtig los, ich hoffe, dass wir Euch noch ein paar Tipps für die kommende Reise geben bzw. Erinnerungen an vergangene Reisen auffrischen können.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 29.04.2009, 07:40 Uhr
Guten Morgen allerseits,

hier nun unsere Erlebnisse vom ersten Tag der Südwestrunde:

Freitag, 6.3.09: Ajo - Tucson
oder: Angriff der Killer-Kakteen

Dirk kann wegen Jet-Lag seit halb drei Uhr nachts nicht mehr schlafen. Katharina schläft etwas länger, ist aber um kurz nach sechs auch schon putzmunter. Letztendlich sind wir um knapp vor Sonnenaufgang on the Road. Ajo ist ein nettes kleines Städchen mit spanisch geprägten Gebäuden und einer schönen Plaza. Wir halten uns aber nicht lange auf, kaufen noch an einer Tankstelle Sandwiches und verlassen dann die Stadt auf der AZ 85 Richtung Süden. Der Himmel ist stark bewölkt, ab und an schimmert ein blauer Fleck hindurch. Es könnte besser sein, es könnte aber auch schlechter sein. Links und rechts der Straße stehen jede Menge Saguaros, die bei Tageslicht noch wesentlich eindrucksvoller aussehen als gestern abend. Wir sind begeistert.

In Why folgen wir dem Verlauf der Straße und erreichen nach weiteren knapp acht Kilometern das Organ Pipe National Monument. Entgegen dem Namen stehen auch hier viele Saguaros am Straßenrand. Nach einiger Zeit mischt sich ganz schüchtern der eine oder andere Organ Pipe-Kaktus darunter. Die Landschaft ist richtig klasse: Am Horizont wird die mit Kakteen bewachsene Ebene von den Bergen der Ajo Range und Puerto Blanco Mountains eingefasst, die in Richtung Süden zusammenlaufen. Als wir nahe dem Visitor-Center die Berge schließlich erreichen sehen wir, dass auch diese über und über mit Saguagos bewachsen sind.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_06_04.jpg)
Blühende Frühlingsblumen im Organ Pipe National Monument

Zur Einstimmung wollen wir den kurzen Desert View Trail laufen. Das Visitor-Center hat noch zu, so dass wir direkt Richtung Campground abbiegen. Dort erwartet uns an der Schranke eine nette Rangerin, die uns zwar keinen Nationalparkpass verkaufen kann. Da wir aber nicht zelten wollen, lässt sie uns so durch. Wir stellen unseren RAV4 ab und packen vor der Wanderung erstmal die in Ajo gekauften Sandwiches für ein leckeres Frühstück aus.

Der Trail führt in einem weiten Bogen an den Rändern eines an einer Seite offenen Talkessels entlang. Hier kommen wir nun an der ganzen Bandbreite von Kakteen vorbei: Von Saguaros über Organ Pipes, Prickley Pears bis zu Chollas ist so ziemlich alles vertreten, was Rang und Namen hat. Zu fast jeder Pflanze wird im Lauf des Trails auf kleinen Täfelchen erklärt, wie diese von den Ureinwohnern und frühen Siedlern als Nahrung oder Baumaterial verwendet wurde. Besonders beeindruckend finden wir die hohlen Holzskelette der toten Saguaros.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_06_01.jpg)
Noch hängt der Teddy Bear Cholla nur an der Tasche...

Dirk probiert mit dem Autoschlüssel, ob er einen Teddy Bear Cholla zum springen bekommt, und ist aufgrund des ausbleibenden Erfolgs zunächst enttäuscht. Wenig später führt der Weg nahe an so einem Kaktus vorbei, und ein Ende bleibt an Katharinas Tasche hängen. Ah, der Trick liegt in den Wiederhaken! Katharina entfernt das stachelige Teil fachgerecht von der Tasche und will es dann schwungvoll wegschleudern. Zum schwungvoll Wegschleudern muss man zunächst Schwung holen und das ist der Fehler, denn letztendlich hängt der Cholla an ihrer Hand. Was nun folgt ist schmerzhaft, aber mit Zuhilfenahme der Zähne letztendlich erfolgreich. Als Folge macht Katharina im weiteren Verlauf des Tages einen großen Bogen um alles, was auch nur entfernt nach einem Cholla aussieht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_06_02.jpg)
Rückblick vom Ajo Mountain Drive ins Tal

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_06_03.jpg)
Blüte eines Ocotillo

Nach einem kurzen Besuch im Visitor-Center brechen wir - um einen Nationalparkpass reicher - in Richtung Ajo Mountain Drive auf. Diese 21 Meilen lange Gravelroad umrundet die Diablo Mountains und führt dabei bis knapp unterhalb des Ajo Mountain. Die Straße führt wunderschön durch dichte Kakteenfelder und gewinnt dabei stetig an Höhe. Waren anfangs nur wenige blühende Wildblumen zu sehen, so nimmt die Anzahl der blauen, roten, weißen und gelben Sprenkel neben der Straße nun deutlich zu. Auch einige knallrote Ocotilloblüten sind zu sehen. Wir nehmen uns viel Zeit und halten oft an. Besonders schön ist der Rückblick ins Tal. Am Arch Canyon-Trailhead halten wir an, um den Arch Canyon Trail zu laufen. Der schöne Felsbogen liegt oberhalb einer Steilwand im Berg und ist schon vom Parkplatz aus zu sehen. Der Trail führt in ein enges Tal hinter dem Bogen. Auch hier kommen wir an vielen blühenden Wildblumen vorbei, am schönsten sind die orangefarbenen Poppies und eine Blumenart, die rein von der Farbe her auch für die Deutsche Telekom Werbung machen könnte. Nach ungefähr einem Kilometer erreichen wir das Ende des Trails. Hier führt eine halboffizielle Fortsetzung des Weges steil in den Berg. Diese erweist sich als teilweise lustige Kletterei. Nachdem wir schon deutlich an Höhe gewonnen haben, aber kein Ziel in Sicht ist, entscheiden wir, nach einer kurzen Pause umzukehren. Während der Pause hören wir ein brummendes Geräusch. Sind so früh im Jahr schon derartig große Insekten unterwegs? Nein, letztendlich schwebt ein Kolibri in unser Gesichtsfeld. Eine schöne Überraschung, nachdem wir letztes Jahr in Crescent City an der kalifornischen Küste diese Vögel nur aus dem Augenwinkel gesehen haben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_06_05.jpg)
Natural Arch im Organ Pipe National Monument


Wir verlassen das Organ Pipe National Monument wieder in Richtung Norden und biegen in Why nach Osten auf die AZ 86 ab. Dass diese Straße eine der gefährlichsten Strecken der USA ist, wird an den vielen weißen Kreuzen am Straßenrand deutlich, die teilweise sehr liebevoll auf indianische Art gestaltet sind. Die Gefährlichkeit der Straße liegt übrigens in ihrem sehr langweiligen und monotonen Verlauf begründet, der dazu verführt, zu schnell zu fahren. Wir stellen unseren Tempomat auf etwas über 65 Meilen ein und lassen den Wagen gemütlich rollen. An der Abzweigung zum Kitt Peak Observatory fahren wir mit leisem Bedauern vorbei, ein Besuch erscheint uns aber beim derzeitigen Wetter nicht als lohnenswert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_06_06.jpg)
Tierstatuen im Arizona Sonora Desert Museum

Kurz bevor wir Tucson erreichen, biegen wir nach links in Richtung Arizona Sonora Desert Museum ab. Dieses Museum ist eine faszinierende Mischung aus Zoo und Freilichtmuseum zur Geschichte und Geologie der Sonora-Wüste. Überall stehen kleine Bronzestatuen von Wüstentieren herum. Zum Beispiel die kleinen Javelinas direkt am Eingang, die Dirk vor einiger Zeit einen Sieg beim Bilderrätsel eingebracht haben - damals hat er sie noch für Schweinchen gehalten. Im Museum selber sehen wir unter anderem eine nachgebaute Höhle und lernen, dass das Geheul von Kojoten manchmal nichts anderes ist, als für uns Menschen der Gesang in der Badewanne - faszinierend. Wir sehen jede Menge Tiere, darunter Schlangen, Elfeulen, Biber, Otter, Pumas und Präriehunde. Ein Höhepunkt ist das Kolibrigebäude, in dem jede Menge dieser kleinen Vögel umherschwirren. Allerdings sind wir uns nicht sicher, ob uns die in Gefangenschaft lebenden Tiere leid tun sollen oder nicht. Der gesamte südliche Teil des Freilichtgeländes ist eine "echte" Wüste, in der sich auch echte Wüstentiere tummeln können, wovor per Schild eindringlich gewarnt wird. Trotz intensiven Ausschau halten sehen wir aber keine der angekündigten Klapperschlangen. Schade!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_06_07.jpg)
Schlange im Arizona Sonora Desert Museum

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_06_08.jpg)
Kolibri im Arizona Sonora Desert Museum

Nach einigen Stunden brechen wir auf und fahren zum westlichen Teil des Saguaro National Parks, den wir eine halbe Stunde vor Ladenschluss des Visitor-Centers erreichen. In diesem Park stehen die Saguaros noch dichter als im Organ Pipe National Monument. Alleine der Blick vom Visitor-Center in Richtung Nordosten ist den Besuch wert: Im Hintergrund die Red Hills, davor tausende von Kakteen, von der schon tief stehenden Sonne golden angeleuchtet. Nach einiger Zeit reißen wir uns los und fahren weiter zum Loop Drive, wieder eine Gravelroad, die über neun Meilen als Einbahnstraße durch den Park führt. Hier laufen wir zwei Trails: Der Valley Overlook Trail führt durch den Kakteenwald zu einem schönen Aussichtspunkt. Am Signal Mountain Trail kommen auch noch prähistorische Felszeichnungen dazu.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_06_09.jpg)
Eingangsschild vom Westteil des Saguaro National Parks

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_06_10.jpg)
Saguaro National Park

Für die Weiterfahrt nach Tucson nehmen wir den kürzestmöglichen Weg über die Picture Rocks Road. Zwischendurch halten wir am Beginn des Prophecy Wash an, um den fantastischen Sonnenuntergang zu bewundern. Der Wolkendecke ist teilweise aufgerissen, und somit setzt die tiefstehende Sonne die Wolken gradezu in Flammen. Die Farben wirken nahezu irreal und wechseln in schneller Folge von Orange zu Hell- und dunkelrot. Nachdem die Sonne verschwunden ist, fahren wir nach Tucson und checken in unser über Hotwire erobertes Hotel ein. Nach dem Abendessen nutzen wir es aus, dass unser Hotel in direkter Nähe der Tucson Mall liegt und gehen ausgiebig zum Shoppen. Nach diesem abwechslungsreichen Tag fallen wir schließlich müde aber glücklich ins Bett.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_06_11.jpg)
Saguaros im Licht der tiefstehenden Sonne

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_06_12.jpg)
Sonnenuntergang auf dem Weg nach Tucson

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_35.png)   Hotelbewertung: Comfort Suites At Tucson Mall, Tucson, AZ.
Dieses Hotel haben wir uns billig bei Hotwire geschossen. Die Lage im Industriegebiet umgeben von Autohäusern ist sicherlich Geschmackssache. Shoppingfans haben es nicht weit zur Tucson Mall. Das Zimmer war sauber und relativ groß, das Frühstück gutes Motel-Mittelmaß.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Susan26 am 29.04.2009, 09:31 Uhr
Hallo Dirk,

da kommen Erinnerungen auf ;-) Tolle Bilder! Ich hatte Glück, dass uns 2007 kein Cholla angegriffen hat. Ich kann mir aber gut vorstellen, wie weh das tut :-(
Um das Kolibri-Bild beneide ich euch, denn das hab ich einfach nicht hingekriegt - die kleinen Dinger sind dermaßen schnell, aber deswegen ja auch so faszinierend.
Bin gespannt, wie es weitergeht!
Susan
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Matze am 29.04.2009, 17:33 Uhr
Klasse Tag in Tucson und Umgebung!  Alle Örtlichkeiten haben wir auch besucht und auch einige ebenso wie Ihr fotografiert (Natural Arch!)!

Desert Museum oder Anlage hat uns auch sehr gut gefallen - leider haben wir auch keine Klapperschlangen am Wege gesehen!
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: funny1a am 29.04.2009, 18:00 Uhr
Hi Dirk,

sehr schöner Bericht und tolle Bilder.

Bin gespannt.
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: HeikeME am 29.04.2009, 20:29 Uhr
Hallo Dirk,

klasse Fotos. :clap:

viele Grüße
Heike
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 29.04.2009, 23:09 Uhr
Um das Kolibri-Bild beneide ich euch, denn das hab ich einfach nicht hingekriegt - die kleinen Dinger sind dermaßen schnell, aber deswegen ja auch so faszinierend.

Oh ja, schnell sind die Kolibris. Es dauert ja alleine erst mal einige Zeit, bis man nach Betreten des Kolibrihauses überhaupt einen dieser Vögel findet. Ich glaube, für so ein Foto braucht man auch einiges an Glück...

Klasse Tag in Tucson und Umgebung!  Alle Örtlichkeiten haben wir auch besucht und auch einige ebenso wie Ihr fotografiert (Natural Arch!)!

Desert Museum oder Anlage hat uns auch sehr gut gefallen - leider haben wir auch keine Klapperschlangen am Wege gesehen!

Ich glaube, dass wir auch in den nächsten Tagen in der Nähe einer von Euch gefahrenen Route bleiben. Zumindest am übernächsten Tag unserer Reise besuchen wir nämlich einen Ort, den Du schon mal in einem Bilderrätsel gesucht hat :D

sehr schöner Bericht und tolle Bilder.

klasse Fotos. :clap:
Heike

Danke für das Lob  :oops:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: grille am 30.04.2009, 12:11 Uhr
Hallo Dirk,

sehr schöner Bericht mit tollen Fotos, besonders das Kolibri-Bild ist super gelungen  :daumen:

LG
Ilka
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: TheWurst am 30.04.2009, 12:23 Uhr
Als die Zollbeamtin sieht, dass wir Deutsche sind, fragt sie allen Ernstes, ob wir dann nicht Würste dabei hätten.

Spätestens jetzt habt Ihr eine dabei, bin nämlich schnell hinterhergehechelt und freue mich jetzt auf die Weiterfahrt...  :wink:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: SusanW am 30.04.2009, 15:07 Uhr
Hallo,

in der Hoffnung auf Anregungen für künftige Osterferien hänge ich mich auch noch schnell an
die Tour. Sehr vielversprechend bisher  :D
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 30.04.2009, 16:35 Uhr
Als die Zollbeamtin sieht, dass wir Deutsche sind, fragt sie allen Ernstes, ob wir dann nicht Würste dabei hätten.

Spätestens jetzt habt Ihr eine dabei, bin nämlich schnell hinterhergehechelt und freue mich jetzt auf die Weiterfahrt...  :wink:

(http://www.jivemagazine.com/images/smileys/super/relieved.gif) Gut, dass wir schon durch den Zoll sind...

Willkommen an Bord!

Hallo,

in der Hoffnung auf Anregungen für künftige Osterferien hänge ich mich auch noch schnell an
die Tour. Sehr vielversprechend bisher  :D

Auch dir ein herzliches  :welcome:!

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 01.05.2009, 09:57 Uhr
Guten Morgen zu einem weiteren Tag! Heute erwarten uns noch mehr Kakteen, ein Westernstädtchen und eine wunderschöne Höhle (in der das Fotografieren leider verboten ist)...

Samstag, 7.3.09: Tucson - Willcox
oder: Is it scary in there?

Auch heute werden wir wieder sehr früh wach und ein Blick aus dem Fenster zeigt, dass der Tag im Gegensatz zu gestern, schön sonnig zu werden verspricht. Allerdings gibt es Frühstück im Hotel erst um sieben, so dass wir noch ein wenig warten müssen. Das Warten lohnt sich aber, denn das Frühstück ist reichhaltig und nicht schlecht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_07_01.jpg)
Wiener-Mobil auf dem Hotelparkplatz

Um halb acht können wir dann losfahren. Da alle Innenstadt-Autobahnauffahrten in Tucson gerade wegen Bauarbeiten gesperrt sind, versuchen wir wieder genau so auf die Interstate zu fahren, wie wir gestern gekommen sind. Da wir im Hellen die Straßen, die wir gestern im Dunkeln gefahren sind, nicht mehr sicher wiedererkennen und uns mehrmals verfahren, geben wir schließlich auf und folgen unserem Navi-System zu einer der gesperrten Auffahrten und dann weiter der offiziellen Umleitung.

Obwohl dies etwas Zeit kostet, gelangen wir doch gegen acht Uhr fast als die ersten Touristen bei der Missionskirche San Xavier del Bac an. Wir besichtigen diese leuchtendweiße Kirche im spanischen Stil, die aussieht, als wäre sie aus einem (Italo-)Westernfilm entsprungen, ausführlich von innen und von außen. An der Fassade befinden sich, zwischen einer Menge anderer Verzierungen, auch zwei Figuren von einer Katze und einer Maus auf den gegenüberliegenden Seiten des Portals. Es heißt, die Welt wird untergehen, sollte es die Katze einmal schaffen, die Maus zu fangen. Das Innere der Kirche ist über und über mit bunten Fresken geschmückt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_07_02.jpg)
Fassade von San Xavier del Bac

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_07_03.jpg)
Turm von San Xavier del Bac

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_07_04.jpg)
Im Inneren von San Xavier del Bac

Nachdem wir uns sattgesehen haben, fahren wir zurück auf die Interstate. Uns fällt auf, dass hier auf der I-19 die Entfernungsangaben metrisch, also in Kilometern erfolgen. Laut Wikipedia ist dies so, da 1980, als diese Straße gebaut wurde, in den USA starke Bemühungen liefen, das metrische System einzuführen. Wir biegen nach Osten ab und fahren vorbei am Flugzeugfriedhof der Pima Air Force Base. Einige der verschrotteten Flieger sind auch von der Straße aus zu sehen.

Im Ostteil des Saguaro Nationalparks ist heute der Parkplatz am Visitor Center gesperrt, da heute eine Fiesta stattfindet. Auch der Eintritt ist frei: - Bis jetzt hat sich der neue Nationalpark-Pass ja schon wirklich gelohnt...

Wir fahren auf den Cactus Loop Drive. Hier stehen die Saguaros weniger dicht als im Westteil des Parks, dafür handelt es sich hier aber um besonders eindrucksvolle und mächtige Exemplare, die meisten sogar in „klassischer“ Saguaro-Form. Am hinteren Ende des Loops parken wir am Trailhead zum Loma Verde Loop. Der Trail führt zunächst einsam zwischen tot aussehenden Bäumen und riesigen Saguaros entlang. Unterwegs sehen wir viele kleinere Tiere wie Eidechsen, Kaninchen, eine Wachtel und viele andere Vögel. Nach einiger Zeit erreichen wir die Loma Verde Mine. Hier wurde früher Kupfer abgebaut, doch von der Mine ist nicht mehr übriggeblieben als ein unspektakuläres Loch im Boden. Wenn man sich genau umsieht, findet man noch ein paar Steine mit grünlichen Kupfererzen. Über den Pink Hill, von wo aus man einen schönen Überblick über den Kakteenwald hat, kehren wir wieder zum Auto zurück, wo wir nach 2 Stunden wieder ankommen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_07_05.jpg)
Saguaros am Loma Verde Loop

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_07_06.jpg)
Frisch knospender Arm eines Saguaros

Auf dem Cactus Loop Drive fahren wir weiter zum Freeman Homestead Trail. Dieser Lehrpfad führt vorbei zum ehemaligen Wohnhaus der Familie Freeman, von dem aber nur noch das Fundament übrig ist und dann wieder durch den Saguarowald. Zum Abschluss besuchen wir noch das Visitor Center, wo ein mexikanisches Volksfest aufgebaut ist. Wir kaufen Postkarten und etwas zu trinken und hören ein wenig der Band zu.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_07_07.jpg)
Saguaros am Freeman Homestead Trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_07_08.jpg)
Blüte eines Cholla-Kaktus

Dann verlassen wir den Park und fahren über die I-10 und die AZ 90 zu den Kartchener Caverns. Glücklicherweise haben wir vor unserer Abreise übers Internet Karten vorgebucht, denn alle Touren für heute sind ausgebucht. Bevor unsere Tour startet haben wir noch eine Stunde Zeit. Diese geht aber schnell vorbei mit der Besichtigung des Visitor Centers, einem 15-minütigen Einführungsfilm, dem Stöbern im Gift-Shop und einer Batwurst (!) im Bat Café.

Am Treffpunkt der Tour werden wir von einer Frau in gebrochenem Deutsch angesprochen: Sie wurde selber in Memmingen geboren, lebt aber schon seit 1957 in den USA. Wir unterhalten uns mit ihr ein wenig über unsere Reise, dann startet auch schon die Höhlen-Tour.

Mit einem kleinen Bähnchen fahren wir zu einem künstlichen Eingang in die feucht-warme Höhle voller wunderbarer lebender Tropfsteinformationen. Die Höhle wurde 1974 entdeckt und um sie zu schützen lange geheimgehalten. Erst 1999 startete die erste Tour. Der Tourguide ist sehr nett und lustig. Für Erheiterung sorgt auch ein etwa fünf- oder sechsjähriger Junge in Begleitung seiner Mutter. Ihm sind die Höhlen wohl nicht so ganz geheuer. So fragt er schon bevor wir hineingehen den Tourguide: "Is it scary in there?" Dieser antwortet schlagfertig: "Ich bin das furchteinflößendste da drin."

Es gibt zu der Höhle auch eine nette Anekdote, die vor allem der Bauingenieurin Katharina gut gefällt: Zwischen den beiden Haupträumen der Höhle befindet sich ein großer Raum, der ursprünglich ganz mit Schutt gefüllt war. Als es nun an die Planung ging, wo man künftige Touren am besten durch die Höhle führen kann, schlug einer der Verantwortlichen im Ministerium vor, den Schutt aus diesem Raum zu räumen und den Weg dort lang zu führen. Die Reaktion des verantwortlichen Ingenieurs war, das funktioniere "only in your imagination". - Der Raum wurde dann doch freigeräumt, durch eine Kette von Rangern, die jeden Stein von Hand weiterreichten, um die Höhle nicht zu gefährden und seitdem heißt diese Passage Imagination Room.

Den Höhepunkt der Tour bildet der sogenannte Thronsaal mit Kubla Khan, dem größten Stalagmiten Arizonas, - ein wirklich eindrucksvolles Gebilde. Zum Abschluss der Führung findet hier eine kleine Light-Show mit Musik statt. Alle sind begeistert, nur dem kleinen Jungen ist die Sache wieder etwas unheimlich: Wo kommt jetzt auf einmal die Musik her?!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_07_09.jpg)
Auf dem Weg nach Tombstone

Wieder ans Tageslicht zurückgekehrt entscheiden wir uns spontan, noch nach Tombstone zu fahren. An sich eigentlich ein nettes Westernstädtchen, doch alles, was hier wirklich historisch ist, ist unter tonnenweise Touristenkitsch begraben. Besonders schlimm ist es auf dem berühmten Boothill Friedhof, wo absolut gar nichts mehr original zu sein scheint.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_07_10.jpg)
Main Street Tombstone

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_07_11.jpg)
Pferdekutsche in Tombstone

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_07_12.jpg)
Auf dem Boothill Friedhof

Nach etwa einer Stunde fahren wir weiter. Kurz hinter Tombstone geraten wir wieder in eine Grenzkontrolle. So langsam bekommen wir Routine darin… Im Walmart von Benson decken wir uns noch mit einigen dringend benötigten Gegenständen ein, unter anderem einer Kühlbox und After-Sun-Lotion. Wir suchen auch nach einem Rand McNally-Atlas als Reise-Mitbringsel, werden aber trotz Hilfe der von einer Verkäuferin herbeigerufen Managerin nicht fündig. Über die I-10 fahren wir weiter nach Willcox, wo wir zu Abend essen und danach ein Zimmer im Motel 6 beziehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_30.png)   Hotelbewertung: Motel 6 Willcox, Willcox, AZ.
Ein normales Motel 6 ohne besondere positive oder negative Auffälligkeiten. Das Zimmer war sauber und ruhig.
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: mannimanta am 01.05.2009, 19:49 Uhr
Hi,
interessante Tour, gefällt mir gut!

Haben da ein paar schießwütige Cowboys rumgeballert, oder woher kommen
die vielen Löcher in den Kakteen...?  :kratz:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_07_05.jpg)

Gruss,
Manni
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Palo am 01.05.2009, 20:39 Uhr
Haben da ein paar schießwütige Cowboys rumgeballert, oder woher kommen
die vielen Löcher in den Kakteen...?  :kratz:


Na, Manni das weisst du doch ;-)

Toller Bericht!

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 01.05.2009, 21:33 Uhr
Haben da ein paar schießwütige Cowboys rumgeballert, oder woher kommen
die vielen Löcher in den Kakteen...?  :kratz:

Na, Manni das weisst du doch ;-)

Nachdem wir uns so nah an der mexikanischen Grenze befinden, haben die Löcher bestimmt was mit der Schweinegrippe zu tun. Darum auch die ganzen Grenzkontrollen - jetzt wird mir einiges klar. Alles eine große Vertuschungsaktion! :wink: 8)

Im Ernst: Die Löcher werden von Spechten angelegt. Diese hauen sich immer wieder neue Löcher und in die verlassenen zieht allerhand anderes Getier ein wie Echsen, Bienen und andere Vögel (zum Beispiel Elf Owls, dabei handelt es sich um die kleinste Eulenart überhaupt. So eine haben wir im Desert Museum gesehen, absolut niedlich).

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Palo am 01.05.2009, 22:04 Uhr
Nachdem wir uns so nah an der mexikanischen Grenze befinden, haben die Löcher bestimmt was mit der Schweinegrippe zu tun. Darum auch die ganzen Grenzkontrollen - jetzt wird mir einiges klar. Alles eine große Vertuschungsaktion! :wink: 8)


klar doch, logisch :lol: warum bin ich da nicht drauf gekommen :lol:

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: grille am 01.05.2009, 22:10 Uhr
Wieder ein schöner Tag.
Schade, dass in der Höhle nicht fotografiert werden durfte.

Bin schon auf die Weiterfahrt gespannt

LG
Ilka
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 02.05.2009, 08:20 Uhr
Schade, dass in der Höhle nicht fotografiert werden durfte.

Das fanden wir auch ziemlich schade.

Da wir von dem Fotografierverbot vorher schon wussten, haben wir die Kameras gleich im Auto gelassen und daher nichtmal Bilder von dem recht schön angelegten überirdischen Gelände des State Parks machen können - nach der Höhlentour war ich dann zu faul dafür :oops:

Aber in vier (Reise-)Tagen kommen wir zu einer fast noch schöneren Höhle, in der man nach Herzenslust fotografieren darf... :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: mannimanta am 02.05.2009, 08:54 Uhr
Im Ernst: Die Löcher werden von Spechten angelegt. Diese hauen sich immer wieder neue Löcher und in die verlassenen zieht allerhand anderes Getier ein wie Echsen, Bienen und andere Vögel (zum Beispiel Elf Owls, dabei handelt es sich um die kleinste Eulenart überhaupt. So eine haben wir im Desert Museum gesehen, absolut niedlich).

Wieder was dazugelernt...

Gruss,
Manni
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Reisefan62 am 02.05.2009, 09:09 Uhr
Ich steige heute erst ein und hinke hinterher mit dem Lesen. Geht aber gleich los und wird sicher spannend.
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 03.05.2009, 09:02 Uhr
Guten Morgen allerseits,

heute fahren wir in ein sehr schönes National Monument zum Wandern:

Sonntag, 8.3.09: Willcox - Gila Hot Springs
oder: Rorschach-Test in 3D

Da heute die erste etwas größere Wanderung unseres Urlaubs ansteht, brechen wir sehr früh auf. Schnell noch das Auto aufgetankt und Verpflegung eingekauft und los geht's

Wir fahren durch Willcox nach Südosten und kommen dabei tatsächlich an einer winzigen aber recht hübschen Downtown vorbei. Dort halten wir uns aber nicht lange auf und fahren weiter auf die AZ 186 in Richtung Chiricahua National Monument. Die Sonne ist gerade erst aufgegangen und versteckt sich zunächst noch hinter den links von der Straße gelegenen Cabezas Mountains. Abgesehen von den Bergen ist die Landschaft bretteben und sehr weit. Die Prärie ist mit von der Sonne gelb gebranntem Gras bedeckt. Wir fühlen uns sehr an das herbstliche Montana erinnert, das wir wir einem halben Jahr besucht haben. Die Stichstraße zum Chiricahua National Monument führt von der Ebene geradewegs auf die Kette der Chiricahua Mountains zu.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_08_01.jpg)
Unterwegs auf der AZ 186 irgendwo zwischen Willcox und dem Chiricahua National Monument

Das Eingangshäuschen des National Monuments ist zu dieser frühen Stunde noch nicht besetzt, so dass unser Nationalparkpass einmal mehr ungenutzt bleibt. Kurz nach dem Parkeingang verändert sich die Landschaft radikal: Die Straße führt in ein enges Tal und gewinnt stetig an Höhe. Gleichzeitig ändert sich die Vegetation am Straßenrand: An die Stelle von Dornbüschen und vertrocknetem Gras tritt dichter Nadelwald, der uns in Kombination mit der engen und kurvigen Straße sehr an die österreichischen Alpen erinnert. Die beeindruckenden Felsnadeln, die ab und zu in den Bergen links und rechts der Straße zu erkennen sind, erinnern uns dagegen zum einen ein wenig an die sächsische Schweiz und zum anderen an einen Bryce Canyon, der über irgend etwas sehr erschrocken ist und dabei seine Farbe verloren hat.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_08_02.jpg)
Eingangsschild vom Chiricahua National Monument


Wir halten an mehreren Aussichspunkten und schauen uns um. Fast am Ende der Parkstraße, am Echo Canyon Overlook, darf unser Auto sich länger ausruhen. Wir schnüren unsere Wanderstiefel und machen uns auf. Wir folgen zunächst dem Echo Canyon Trail. Rechts von uns steht der schöne Sugarloaf Mountain, allerdings führt unser Weg schnell bergab und so verlieren wir den Berg rasch aus den Augen. Gleichzeitig betreten wir ein skurilles Gewirr von in Form von Türmchen und Haufen aufeinandergeschteten Felsen. Wieder drängt sich der Vergleich mit dem Bryce Canyon auf, nur dass in diesem nicht so viele Nadelbäume stehen wie hier. Alle paar Schritte bleiben wir stehen und bewundern ein neues fantastisches Steingebilde. Zwischendurch erreicht der Trail einen Talboden und verläuft hier deutlich unspektakulärer durch einen Mischwald. Doch bald verlässt der Weg den Wald wieder und verläuft sehr schön entlang einer Bergflanke. Hier öffnet sich zum ersten Mal der Blick in den Rhyolite Canyon nach Westen, bis in die weite Ebene außerhalb der Berge.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_08_03.jpg)
Sugar Loaf Mountain

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_08_04.jpg)
Gesteinstürmchen im Chiricahua National Monument


Wir biegen nach rechts auf den Upper Rhyolite Canyon Trail ab, der in den namensgebenden Canyon hinein führt. Zunächst wieder spektakulär an spitzen Felsnadeln vorbei, dann im Canyon an einem Bachbett vorbei. Von hier aus könnten wir geradeaus weiterlaufen und kämen so wieder zum Visitor Center zurück. Das wollen wir aber nicht, da wir ja zum einen zum Auto zurück wollen und zum anderen ein ganz bestimmtes Ziel im Park besuchen wollen: Um dieses zu erreichen, biegen wir auf den Sarah Deming Trail ab, der stetig bergauf mitten ins Zentrum des Chiricahua National Monuments führt. Dieses Zentrum wird als Heart of the Rocks bezeichnet. Schon kurz vorher kommen wir am Big Balanced Rock vorbei, einem 1000 Tonnen schweren Felsblock, der äußerst fragil ausbalanciert auf einer dünnen Felsnadel lagert. Wenn dieser Brocken irgendwann umfällt, wollen wir nicht in der Nähe sein...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_08_05.jpg)
Duck on a Rock

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_08_06.jpg)
Big Balanced Rock

War der Big Balanced Rock schon beeindruckend, so betreten wir auf dem Heart of the Rocks-Loop ein wahres Wunderland der Felsen. Irgendjemand hat diesen Teil des Parks einmal als Rorschach-Test in 3D bezeichnet und dieser jemand hatte absolut recht: Wir sehen uns umgeben von Gnomen, Kamelen, Enten, Kräuterhexen und vielen mehr. Die bekanntesten und auffälligsten Felsgebilde sind benannt, aber wer hier mit aufmerksamem Auge durchläuft und nur etwas Phantasie besitzt, wird noch dutzende weitere entdecken. Unterhalb des Pinnacle Balanced Rock packen wir unsere mitgebrachte Verpflegung aus, veranstalten ein gemütliches Picknick und laufen danach den Loop fertig.

Über den Big Balanced Rock Trail, Mushroom Rock Trail und Ed Riggs Trail gelangen wir - zunächst über einen Bergrücken, dann tief in einem schattigen Tal und am Schluß steil bergauf - wieder zurück zum Auto. Insgesamt waren wir etwas mehr als vier Stunden unterwegs und sind absolut begeistert.

Zum Abschluss besuchen wir den Massai Point ganz am Ende der Parkstraße. Hier bieten sich tolle Ausblicke sowohl ins Tal als auch auf die umgebenden Berge. Einer der auffälligsten davon ist der Cochise Head, der wirklich verblüffend wie das Gesicht eines liegenden alten Indianers aussieht. Cochise war ein berühmter Apachenführer, der lange Zeit versuchte, mit den weißen Eindringlingen friedlich auszukommen, dann aber doch in Gefechte verwickelt wurde. Die Indianer zogen sich in die Berge zurück, wo sie sich für viele Jahre gegen die Weißen zur Wehr setzen konnten.

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Cochise Head

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Blick vom Massai Point nach Westen

Nach einem ausführlichen Abstecher in das inzwischen geöffnete Visitor Center verlassen wir den Park und folgen zunächst unserer Fahrtstrecke von heute morgen zurück. Nach ungefähr 12 Meilen verlassen wir die asphaltierte Straße und biegen nach rechts auf die Apache Pass Road ein. Diese Straße führt über den Apache Pass vorbei an Fort Bowie zwischen den Cabezas Mountains und Chiricahua Mountains hindurch und war im 19. Jahrhundert eine wichtige Verbindung für die westwärts strebenden Siedler. Heute handelt es sich um eine unbedeutende Gravelroad mit aber sehr schöner Streckenführung. Den Abstecher zum historischen Fort Bowie sparen wir uns aus Zeitgründen und fahren nach Überqueren des Passes direkt weiter nach Bowie an der I10.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_08_09.jpg)
Unterwegs auf der Apache Pass Road in Richtung Norden

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_08_10.jpg)
Unser RAV4 auf dem Apache Pass


Kurz nachdem wir vor Bowie ausgedehnte Pistazienhaine durchquert haben, fahren wir auf die Autobahn Richtung Osten und verlassen auf dieser Arizona. New Mexico, wir kommen! Hier biegen wir bei Lordsburg auf die NM 90 nach Silver City ab. Diese Straße führt zunächst schnurgerade durch eine ziemlich öde Landschaft, dann aber sehr kurvig und spannend durch niedrige Berge. Hier überqueren wir die Continental Divide. In Silver City halten wir uns nicht länger auf als nötig. Nach einem kurzen Abendessen geht es auf der AZ 15 weiter nach Norden Richtung Gila Cliff Dwellings. Diese Straße führt mitten in die mit dichtem Wald bedeckten Berge und wird in ihrem Verlauf immer schmaler und kurviger. Das Fahren bzw. das Kurbeln auf dieser Strecke macht richtig Spaß. Während wir gerade langsam durch eine Haarnadelkurve rollen, fällt uns im Gebüsch am Straßenrand eine Bewegung auf. Wir halten an und können ein sich friedlich von dannen trollendes Javelina beobachten. Diese Tiere sehen zwar Schweinen zum Verwechseln ähnlich, sind aber keine direkten Verwandten. Optisch unterscheiden sie sich unter anderem durch den fehlenden Schwanz. Mit so einer Begegnung hätten wir eher in der Wüste und nicht hier in den Bergen gerechnet.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_08_11.jpg)
Auf der AZ 15 zwischen Silver City und dem Gila Cliff Dwellings National Monument

Nachem die Straße ihren höchsten Punkt überquert hat, wobei sich beeindruckende Blicke in die umgebenden Täler ergeben, führt sie sehr steil bergab in das Tal des Gila River. Am Ende dieses Tals liegen die Gila Cliff Dwellings, aber so weit wollen wir heute noch nicht. Wir halten in der kleinen Ortschaft Gila Hot Springs, wo wir ein Zimmer gebucht haben. Wir verpassen beim ersten Versuch die Abzweigung, die sich dann als eine äußerst abenteuerliche Buckelpiste erweist. Letztendlich erreichen wir aber erfolgreich unser winziges B&B. Wir werden zweimal freundlich begrüßt: Zuerst vom sehr verplant wirkenden Wirt und dann - in unserem Zimmer - von einer sehr anschmiegsamen Katze, der es bei uns scheinbar sehr gut gefällt und die den Rest des Abends bei uns verbringt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_08_12.jpg)
Katze bei der intensiven Studie unserer Reiseunterlagen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_25.png)   Hotelbewertung: The Wilderness Lodge, Gila Hot Springs, NM.
Eigentlich hätte dieses B&B aufgrund der tollen Lage eine bessere Note verdient. Aber begonnen mit der mißglückten Begrüßung hatten wir nie das Gefühl, gern gesehene Gäste zu sein. Höhepunkt war dann das ausgefallene Frühstück (siehe nächster Tag des Reiseberichts). Das allerletzte Stück der Anfahrt ist aufgrund der sehr schlechten Straße etwas beschwerlich. Es gibt für die Zimmer im ersten Stock nur ein geteiltes Bad.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: mrh400 am 03.05.2009, 09:44 Uhr
Hallo,
Die beeindruckenden Felsnadeln, die ab und zu in den Bergen links und rechts der Straße zu erkennen sind, erinnern uns ... zum anderen an einen Bryce Canyon, der über irgend etwas sehr erschrocken ist und dabei seine Farbe verloren hat.
Chiricahua hat mich von den Formationen auch sehr an Bryce Canyon erinnert - die Assoziation, daß der erschrocken ist, finde ich spitze.

... hatten wir nie das Gefühl, gern gesehene Gäste zu sein.
...wo Euch doch sogar die Katze akzeptiert hat!
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Schneewie am 03.05.2009, 14:25 Uhr
Auf die Wanderung im Chihahuhua NP freue ich mich auch schon, obwohl sie ja recht lang ist.

Wir werden es schon packen.  :wink:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Woche
Beitrag von: The Kickin Chicken am 03.05.2009, 19:04 Uhr
Ich hab die Reise im Schnelldurchgang durchfahren und springe noch schnell mit ein in Euren RAV4.
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 03.05.2009, 20:18 Uhr
... hatten wir nie das Gefühl, gern gesehene Gäste zu sein.
...wo Euch doch sogar die Katze akzeptiert hat!

Das ist natürlich ein Punkt. Vermutlich war sowieso die Katze der Wirt des B&B und der verplante Mensch, dem wir nach unserer Ankunft unsere Kreditkarte geradezu aufdrängen mussten, war nur ein Gast :D :wink:

Auf die Wanderung im Chihahuhua NP freue ich mich auch schon, obwohl sie ja recht lang ist.

Wir werden es schon packen.  :wink:

Das denke ich auch, dass Ihr das packen werdet :daumen:

Der letzte Stand Eurer Planung war - glaube ich - dass Ihr in Willcox übernachten und nach der Wanderung nach Alamogordo weiterfahren wollt. Ist das noch so aktuell?

Ich hab die Reise im Schnelldurchgang durchfahren und springe noch schnell mit ein in Euren RAV4.

Willkommen an Bord!

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Schneewie am 04.05.2009, 12:13 Uhr
...

Auf die Wanderung im Chihahuhua NP freue ich mich auch schon, obwohl sie ja recht lang ist.

Wir werden es schon packen.  :wink:

Das denke ich auch, dass Ihr das packen werdet :daumen:

Der letzte Stand Eurer Planung war - glaube ich - dass Ihr in Willcox übernachten und nach der Wanderung nach Alamogordo weiterfahren wollt. Ist das noch so aktuell?


Dirk



Fast richtig.
So sieht der Plan aus:


20.05. Mi   Tuscon - Tombstone : Mission San Xavier, Abkürzung über Box Canyon (Gravel)

21.05. DoTombstone – Alamogordo: Chiricahua NM: Heart of Rocks , Rhylite Canyon – ca. 15 km Wanderung, dann weiter Apache Pass (Gravel) und Fort Bowie nach Alamorgordo, abends zurück zum White Sand

22.05. Fr   Alamogordo – Santa Fe: Turquoise Trail: Albu nach Santa Fe - Autofahrt auf Sandia Peak

Also Übernachtung in Alamorgodo. Denke aber, das wir vielleicht nicht in Tombstone übernachten (von Tuscon nach Tombstone ist ja nicht soo weit) und dann doch bis Willcox fahren, um den Tag danach nicht ganz so viel Fahrtzeit zu haben.
Ein Muß in Tombstone zu übernachten ist es ja nicht wirklich.

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 04.05.2009, 14:51 Uhr
20.05. Mi   Tuscon - Tombstone : Mission San Xavier, Abkürzung über Box Canyon (Gravel)

21.05. Do          Tombstone – Alamogordo: Chiricahua NM: Heart of Rocks , Rhylite Canyon – ca. 15 km Wanderung, dann weiter Apache Pass (Gravel) und Fort Bowie nach Alamorgordo, abends zurück zum White Sand

22.05. Fr   Alamogordo – Santa Fe: Turquoise Trail: Albu nach Santa Fe - Autofahrt auf Sandia Peak

Also Übernachtung in Alamorgodo. Denke aber, das wir vielleicht nicht in Tombstone übernachten (von Tuscon nach Tombstone ist ja nicht soo weit) und dann doch bis Willcox fahren, um den Tag danach nicht ganz so viel Fahrtzeit zu haben.
Ein Muß in Tombstone zu übernachten ist es ja nicht wirklich.

Sehr schöne Planung, am liebsten würde ich mitfahren :D

Am Tag eins noch nach Willcox zu fahren ist zum einen Mal von der Zeit bequem machbar und zum anderen entspannt das den doch sehr vollen Tag zwei etwas (man möchte ja beim Wandern nicht immer auf die Uhr schauen).

Tombstone fanden wir - wie schon geschrieben - nicht so toll. Wir waren aber froh, den Abstecher gemacht zu haben, weil wir sonst den Rest der Reise gedacht hätte, wir hätten etwas tolles verpasst  :D :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Schneewie am 04.05.2009, 15:00 Uhr
20.05. Mi   Tuscon - Tombstone : Mission San Xavier, Abkürzung über Box Canyon (Gravel)

21.05. Do          Tombstone – Alamogordo: Chiricahua NM: Heart of Rocks , Rhylite Canyon – ca. 15 km Wanderung, dann weiter Apache Pass (Gravel) und Fort Bowie nach Alamorgordo, abends zurück zum White Sand

22.05. Fr   Alamogordo – Santa Fe: Turquoise Trail: Albu nach Santa Fe - Autofahrt auf Sandia Peak

Also Übernachtung in Alamorgodo. Denke aber, das wir vielleicht nicht in Tombstone übernachten (von Tuscon nach Tombstone ist ja nicht soo weit) und dann doch bis Willcox fahren, um den Tag danach nicht ganz so viel Fahrtzeit zu haben.
Ein Muß in Tombstone zu übernachten ist es ja nicht wirklich.

Sehr schöne Planung, am liebsten würde ich mitfahren :D

Am Tag eins noch nach Willcox zu fahren ist zum einen Mal von der Zeit bequem machbar und zum anderen entspannt das den doch sehr vollen Tag zwei etwas (man möchte ja beim Wandern nicht immer auf die Uhr schauen).

Tombstone fanden wir - wie schon geschrieben - nicht so toll. Wir waren aber froh, den Abstecher gemacht zu haben, weil wir sonst den Rest der Reise gedacht hätte, wir hätten etwas tolles verpasst  :D :wink:

Schöne Grüße,
Dirk

Den Abstecher wollen wir auf jeden Fall machen, auch wenn es touristisch ist  :wink:
Als Übernachtung hatten wir das http://www.trailridersinn.com/ ins Auge gefaßt, damit wir nach den Touri-Horden noch in den Ort gehen können und evtl. dort an einer Bar - glaube Kate´s Saloon - etwas trinken können.

Aber noch ist alles offen und wir werden das wahrscheinlich vor Ort spontan entscheiden.


In Willcox sind sicherlich alle Motelketten und Co ausreichend verfügbar, oder?
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 04.05.2009, 15:18 Uhr
Als Übernachtung hatten wir das http://www.trailridersinn.com/ ins Auge gefaßt, damit wir nach den Touri-Horden noch in den Ort gehen können und evtl. dort an einer Bar - glaube Kate´s Saloon - etwas trinken können.

Das sieht hübsch aus und hat auch bei Tripadvisor sehr gute Kritiken bekommen.

In Willcox sind sicherlich alle Motelketten und Co ausreichend verfügbar, oder?

Fast alle Ketten, die man so kennt: Super 8, Motel 6, Days Inn, Holiday Inn Express und noch jede Menge eigenständige Motels. Da findet Ihr auch spontan noch eine Übernachtungsmöglichkeit.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 05.05.2009, 08:11 Uhr
Einen schönen guten Morgen, allerseits! Heute geht es weiter mit noch mehr Felsen und jeder Menge Sand...

Montag, 9.3.09: Gila Hot Springs - Alamogordo
oder: Arme Yucca-Palme

Der Wirt des Bed & Breakfast hat uns gestern beim Einchecken gesagt, Frühstück gebe es um acht Uhr. Um den anderen Gästen im gemeinsamen Badezimmer nicht in die Quere zu kommen stehen wir um dreiviertel Sieben auf. Wegen der Zeitumstellung auf Sommerzeit ist es noch dunkel. Kaum öffnen wir die Zimmertür, haben wir auch schon wieder die Katze im Zimmer, doch ansonsten ist kein lebendes Wesen zu sehen. Wir machen uns fertig und kuscheln dann noch bis dreiviertel Acht mit der Katze.

Als wir dann den Rolladen aufziehen, stellen wir fest, dass es über Nacht geregnet hat, ja noch viel schlimmer: Es regnet immer noch! Wir tragen unsere Koffer zum Auto. Außer einem Hund ist auch unten im Haus niemand zu sehen. Wir warten noch bis Viertel nach Acht und brechen schließlich ohne Frühstück auf.

Wir sind also viel zu früh am Gila Cliff Dwellings National Monument, denn dieses öffnet erst um Neun - und damit ist nicht nur das Visitor Center gemeint, sondern auch der Trail zu eben den Cliff Dwellings... Am Parkplatz werden wir gleich freundlich von den Rangern begrüßt, die auch gerade erst gekommen sind und den Trail noch für den heutigen Tag vorbereiten müssen. Sie bieten uns an, uns bis sie damit fertig sind im kleinen Museum am Trailhead aufzuwärmen. Dieses enthält eine nette kleine Sammlung von präparierten Tieren und Pflanzen, Mineralien und indianischen Artefakten.

Endlich dürfen wir dann auf den Trail. Dieser führt durch ein waldiges enges Tal. An dessen hinterem Ende hat man dann zum ersten Mal Blick auf die Ruinen. Wie überdimensionierte Schwalbennester hängen diese in Höhlen auf halber Höhe der Felswand. Der Weg führt nun hinauf zu den Gebäuden. Durch Felsvorsprünge sind diese vom immer noch tröpfelnden Regen geschützt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_09_01.jpg)
Erster Blick auf die Cliff Dwellings

Der Ranger, der hier gerade noch den Weg gekehrt hat, gibt uns eine kleine Privatführung und erzählt uns vieles interessantes über die Ruinen und die Flora und Fauna der Umgebung. Viel weiß man allerdings nicht über die Ruinen und das geheimnisvolle Volk der Anasazi, das hier einst lebte. Das wenige, das man weiß, hat man aus den Gewohnheiten modernerer Indianerstämme, wie den Hopi und den Pueblo, rekonstruiert. Einzige gesicherte Erkenntnis über die Gila Cliff Dwellings ist, dass hier einst kultische Handlungen vollführt wurden. Ob es allerdings nur die Wohnung des Schamanen war, oder ob der ganze Stamm hier lebte wird wohl nie geklärt werden. Ebensowenig die Frage, warum die Anasazi nach sehr kurzer Zeit spurlos wieder verschwanden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_09_02.jpg)
In den Cliff Dwellings

Nachdem wir die Ruinen ausgiebigst erkundet haben, fahren wir zum Visitor Center des National Monuments. Unterwegs halten wir noch am Lower Scorpion Campground, wo der kurze Trail of the Past zu indianischen Wandmalereien und einem weiteren kleinen Cliff Dwelling führt. Überhaupt müssen die Anasazi, wie wir später immer wieder feststellen, sehr kleinwüchsig gewesen sein, so winzig wie ihre Behausungen waren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_09_03.jpg)
Indianische Felsmalerei

Insgesamt fanden wir den Besuch bei den Gila Cliff Dwellings sehr eindrucksvoll und lohnenswert, natürlich auch, da wir überall vollkommen allein waren. Das mag zum Teil auch an der Jahreszeit und Witterung gelegen haben, aber die Abgelegenheit dieses National Monuments ist sicher auch ein nicht zu unterschätzender Faktor...

Wir fahren auf der NM 15 wieder zurück Richtung Silver City. In höheren Lagen ist der Regen der Nacht als Schnee herunter gekommen. Zum Glück ist die Straße aber frei. Entgegenkommende Autofahrer, dem Kennzeichen nach aus Arizona, halten tatsächlich an, um ein wenig im Schnee zu spielen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_09_04.jpg)
Schnee auf dem Weg nach Pinos Altos

In Pinos Altos machen wir einen Abstecher in die historische Innenstadt. Am Ortseingang empfängt uns eine Herde Deers, davon abgesehen wirkt die Stadt recht ausgestorben. Der berühmte Buckhorn Saloon und das benachbarte Opernhaus haben wegen Renovierung geschlossen. Sonst gibt es hier nicht viel zu sehen und die Kälte lässt uns schnell weiterfahren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_09_05.jpg)
Der Buckhorn Saloon in Pinos Altos

In Silver City tanken wir, kaufen Briefmarken und machen dann einen Spaziergang durch Downtown. 1895 wurde die Main Street von einer, wohl durch Kahlschlag der umliegenden Hügel ausgelösten, Flutwelle weggespült. Heute befindet sich an ihrer Stelle ein 55 Fuß tiefer Graben. Von diesem abgesehen zeichnet sich die Stadt hauptsächlich durch alternative Geschäfte (z.B. ein Bio-Supermarkt) und Cafés aus. Insgesamt ist es ein recht nettes Städtchen aber nicht sonderlich beeindruckend.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_09_06.jpg)
In Silver City

Auf der US 180 fahren wir weiter nach Südosten. Nach lägerer Fahrt durch eine eher langweilige flache Landschaft erreichen wir den City of Rocks State Park. Während der Anfahrt hat man von einer Anhöhe aus den ersten Blick auf die wie künstlich aufgestellt wirkenden Basaltbrocken. Uns macht es sehr viel Spaß, ohne Trail zwischen und auf den Felsbrocken herumzuklettern. Immer wieder bieten sich neue und überraschende Ausblicke in dem Steinlabyrinth. Dank des schlechten Wetters ist auch die Gefahr beim Klettern auf eine Klapperschlange zu stoßen eher gering und die frühe Jahreszeit sorgt dafür, dass die Campingstellen zwischen den Felsen angenehm leer sind.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_09_07.jpg)
Felsengruppe in der City of Rocks

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_09_08.jpg)
Unterwegs in der City of Rocks

Nachdem wir uns von der bizarren Landschaft losreißen können, fahren wir weiter Richtung Süden und biegen dann ab auf die I10 nach Las Cruces. Auch hier ist die Gegend wieder langweilig und flach. Bei Las Cruces verlassen wir die Interstate und fahren auf der US 70 Richtung Alamogordo. Die Straße überquert nun die San Andres Mountains. Auf deren Ostseite ist das Wetter geringfügig besser. Hier liegt nun die White Sands Missile Ranch, wo unter anderem die erste Atombombe gestestet wurde. Nach längerer Fahrt tauchen dann auch am Horizont die ersten der namensgebenden weißen Dünen auf. Bevor wir aber das White Sands National Monument erreichen, müssen wir mal wieder eine Grenzkontrolle über uns ergehen lassen.

Dann erreichen wir das Visitor Center. Dort erfahren wir, dass um sechs eine rangergeführte Sonnenuntergangswanderung stattfindet. Die Stunde, die wir bis dahin haben, nutzen wir zu eigenen Erkundungen: Wir fahren bis zum Ende des Loop-Drives und wandern dann ein wenig in den unglaublich weißen Dünen herum. Besonders der Kontrast zwischen dem weißen Sand und den drohenden schwarzen Regenwolken hat einiges für sich...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_09_09.jpg)
Regnerische Stimmung in White Sands

Hier im hinteren Bereich des National Monuments gibt es ziemlich wenig Pflanzenbewuchs, umso mehr dafür weiter vorne, wo wir dann mit einer Rangerin und ein paar anderen Touristen zum Sunset Walk starten. Besonders auffällig unter den übrigen Touristen ist eine asiatische Familie, bestehend aus Vater, Mutter und einem halbwüchsigen Sohn, die erst etwas später zur Gruppe stoßen und alle drei auffällig wenig Englisch beherrschen und sich etwas abseits halten. Die Rangerin erzählt viele interessante Dinge über die Tiere und Pflanzen, die hier leben, und ihre nahezu unglaublichen Anpassungen an diese lebensfeindliche Umgebung. Yuccapalmen, zum Beispiel, fangen, wenn eine wandernde Düne sie trifft, an, wesentlich schneller zu wachsen, so dass ihre Spitze immer oben aus der Düne ragt. Pech für die Palme ist es allerdings, wenn die Düne weiterwandert und die Palme zurücklässt: der dünne lange Stil kann die Krone nicht mehr halten, die Yucca stürzt um und stirbt. Andere Pflanzen, wie der Sumach und die Rosmarinminze, halten den Sand zwischen ihren Wurzeln fest und bilden so Sandhügel, die wiederum vielen Tieren als Wohnung dienen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_09_10.jpg)
Yucca-Palme in White Sands

So interessant diese Dinge sind - als sich der westliche Horizont langsam rot färbt, lässt die Aufmerksamkeit für die Ausführungen der Rangerin zunehmend nach und einer nach dem anderen zieht los, um einen guten Standpunkt zum Fotografieren zu finden. Der Sonnenuntergang bietet ein wirklich atemberaubendes Schauspiel in allen erdenklichen Farben. Auch der sogenannte zweite Sonnenuntergang auf den Bergen im Osten ist - wegen dem schlechten Wetter allerdings nur kurz - zu sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_09_11.jpg)
Sonnenuntergang in White Sands

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_09_12.jpg)
Abendrot in White Sands

Im Mondschein verlassen wir dann den Park und fahren weiter nach Alamogordo. Im Golden Corral essen wir zu Abend und checken dann im Motel 6 nebenan ein. Hier werden wir doch tatsächlich gefragt, ob wir denn verheiratet sind. Als wir verneinen, redet die Rezeptionistin eine gefühlte Ewigkeit auf Dirk ein, worauf er denn warte und so weiter... Endlich kommen wir los. Wahrscheinlich war die Standpauke aber nur ein geschicktes Ablenkungsmanöver, denn bald stellen wir fest, dass uns ein Raucherzimmer zugeteilt wurde. Da wir aber beide keine größere Lust mehr verspüren, uns noch einmal an die Rezeption zu wagen, beißen wir die Zähne zusammen und fallen müde ins Bett.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_25.png)   Hotelbewertung: Motel 6, Alamogordo, NM.
Der Smalltalk mit der Dame an der Rezeption war zwar eigentlich noch ganz witzig. Dass wir trotz Buchung eines Nichtraucherzimmers dann ein Raucherzimmer bekommen haben, weniger. Ansonsten handelt es sich um ein relativ normales Motel 6.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 07.05.2009, 08:09 Uhr
Guten Morgen allerseits,

heute verlassen wir - wie angekündigt - ganz kurz den Bereich der Four Corners-Staaten. Nachdem wir vor zwei Tagen im Chiricahua NM eine im Großen und Ganzen flache Wanderung gemacht haben, soll es nun im nordwestlichen Eck von Texas etwas mehr in die Höhe gehen. Am Fuß des Berges angekommen, ist sich einer von uns beiden zunächst gar nicht sicher, ob er es überhaupt da hoch schaffen wird. Wie es ausgeht, könnt Ihr im Folgenden selbst nachlesen:

Dienstag, 10.3.09: Alamogordo - Carlsbad
oder: Auf Besuch bei der höchstgelegenen Brücke von Texas

Heute steht wieder Wandern auf dem Programm, und zwar im Guadalupe Mountains National Park in der westlichsten Ecke von Texas. Wir stehen früh auf und verlassen Alamogordo auf der US 54 in Richtung Süden. Während der Fahrt können wir wieder einen sehr schönen Sonnenaufgang bewundern, der den leicht wolkigen Himmel in durchdringendes Orange taucht. Die Straße führt schnurgerade durch die zum Großteil flache und nicht sehr abwechslungsreiche Landschaft. Wir kommen auf einer Strecke von 66 Meilen durch sage und schreibe eine Ortschaft, nämlich Orogrande - das aber augenscheinlich auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Einziger Höhepunkt der Fahrt in Richtung El Paso ist ein kleiner Roadrunner, der direkt vor uns die Straße überquert. Bald nachdem wir die Staatsgrenze von Texas überquert haben, erreichen wir die Ausläufer von El Paso. Wir wollen diese Stadt auf der TX 375 umfahren, die laut unserem Atlas außerhalb der Stadt verläuft. Die Kartendarstellung stimmt allerdings nicht so ganz, denn bald stecken wir mitten in der Stadt und im dichten Verkehrsgetümmel. Dennoch kommen wir gut voran.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_10_01.jpg)
Morgenstimmung auf der US 54 südlich von Alamogordo

An einer Kreuzung sehen wir einen gerade erst passierten Unfall: Ein relativ neuer SUV ist einem schönen alten 70er-Jahre-Straßenkreuzer ziemlich heftig in die Seite gekracht. Die Polizei ist schon da und auf dem begrünten Mittelstreifen hockt eine sichtlich tieftraurige Fahrerin. Ist es nur der Schock oder schon die Erkenntnis, eventuell unterversichert zu sein? Wir hoffen das beste für die Dame, sind heilfroh über das im Mietwagenvertrag inkludierte aufgestockte Haftpflichtpaket und fahren weiter. Im weiteren Verlauf durch El Paso fahren wir kilometerlang an der Fort Bliss Military Reservation vorbei, so dass wir Angst haben, in der Stadt keine Tankstelle mehr zu finden. Unser Auto hat nämlich Durst, wir brauchen auch noch Wegzehrung fürs Hiking - und die Straße östlich von El Paso sieht auf der Karte nicht so aus, als würden sich dort die Tankstellen stapeln. Letztendlich werden wir aber noch im Stadtgebiet fündig: Unser Auto darf sich ein paar Gallonen Regular reinschlürfen und wir decken und mit Sandwiches und ein paar Schokoriegeln ein.

Östlich von El Paso führt die US 180 durch eine interessante hügelige Landschaft, bedeckt mit hellgelbem Gras. Hier ist die Siedlungsdichte ähnlich dünn wie heute Morgen auf der US 54: Alle paar Kilometer stehen am Straßenrand ein paar Briefkästen oder eine Herde Kühe. Bald erscheinen die imposanten Guadalupe Mountains am Horizont. Die Bergkette ragt wie ein Riff abrupt aus der Ebene empor und stellt im Vergleich zu den doch relativ flachen Hügeln bisher einen relativ krassen Kontrast dar. Besonders beeindruckend ist der alleine stehende und besonders bei Kletteren sehr beliebte El Capitain. Die Straße führt in einem großen Bogen nach Norden, gewinnt kurzzeitig steil an Höhe und verläuft dann sehr pittoresk durch den Nationalpark. Aber wie auch schon oft im Forum geschrieben: Das hier ist kein Park zum durchfahren, hier muss man wandern. Die Berge stehen nun auf der linken Seite und wir biegen kurz nach dem ersten Parkeingangsschild nach links ab, nach Pine Springs. Am Visitor Center fahren wir zunächst vorbei und stellen unseren RAV4 am Parkplatz des gleichnamigen Campgrounds ab.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_10_02.jpg)
Anfahrt zu den Guadalupe Mountains

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_10_03.jpg)
Eingangsschild des Guadalupe Mountains National Park

Hier startet der Trail auf den Guadalupe Peak, den mit 2667 Metern höchsten Berg in Texas. Nun ist der Moment der Wahrheit gekommen: Katharina hat zwar eine ordentliche Langzeitkondition, dafür hapert es manchmal zu Beginn von längeren Wanderungen an der mentalen Stärke. Hier ist der Grund der Verunsicherung die offizielle Einordnung des Trails als "extremely strenuous". So schwer sieht es aber von unten gar nicht aus, zudem freuen wir uns seit Wochen auf diese Wanderung, so dass wir nach kurzem Zögern loslaufen. Der Weg führt zunächst flach auf den Fuß des Bergs zu und dann recht schnell in knackigen Serpentinen steil bergauf. Die Serpentinen machen uns keine Probleme, dafür aber der Wind, der in einer ziemlich steifen Brise an der Bergflanke entlangbläst. Wir hoffen, dass die Windstärke nach oben hin nachlässt und laufen weiter. Am oberen Ende der Serpentinen angelangt, führt der Weg zunächst um eine kleine Nase des Bergs und dann relativ eben weiter, teilweise durch lockeren Nadelwald. Hier oben ist es tatsächlich nahezu windstill. Es bieten sich schöne Ausblicke, die vorerst aber nicht allzu weit reichen: Wir sehen in den Pine Spring Canyon hinein und auf den gegenüber stehenden Hunter Peak. Zwischendrin gewinnt der Weg in zwei langgezogenen Switchbacks noch einige Höhenmeter, ehe er über ein schönes und weit ausgedehntes grasbewachsenes Hochplateau in Richtung Gipfel führt. Hier kommen wir auch an der Abzweigung zum Guadalupe Peak Campground vorbei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_10_04.jpg)
Serpentinen zu Beginn des Trails auf den Guadalupe Peak

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_10_05.jpg)
Trail auf den Guadalupe Peak

Kurz vor dem entgültigen Gipfelanstieg führt der Trail über eine kleine Holzbrücke - hierbei dürfte es sich wohl um die höchstgelegene Brücke in Texas handeln. Weiter geht es eben über einen kleinen Grat hinweg. Ab hier wird es ein klein wenig alpiner: Über Brocken aus hellem Kalkstein hinweg immer an der Bergflanke entlang bergauf. Irgendwie fühlen wir uns an die heimischen Kalkalpen erinnert. Nur dass das restliche Setting nicht so ganz den Kalkalpen entspricht. Das fängt schon beim Gipfelkreuz an, bei dem es sich nicht um ein Gipfelkreuz im eigentlichen Sinne, sondern um eine silberne Pyramide handelt, gesponsort von American Airlines. Der Ausblick ist phänomenal: Direkt vor uns steht der El Capitain, nach Südwesten dehnt sich die weit unter uns gelegene Wüste scheinbar endlos aus und im Norden sehen wir die Gebirgslandschaft des National Parks. Leider können wir den Gipfelblick nicht sehr lange genießen, denn unser Freund, der Wind, hat wieder aufgefrischt und fegt fast in Sturmstärke über uns und um uns hinweg. Noch schnell ein paar Erinnerungsfotos geschossen und auf geht es zum Abstieg. Auf dem Weg fällt Dirk auf, dass irgendwo der Deckel seines kleineren Kameraobjektivs verloren gegangen ist. Naja, kurzfristig den Deckel des Telezooms hernehmen, denn das größere Objektiv steckt eh' die meiste Zeit in seiner Schutzhülle. Ob es irgendwo auf unserer Route einen Ersatzdeckel zu kaufen gibt?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_10_06.jpg)
Die wohl höchstgelegene Brücke von Texas

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_10_07.jpg)
Rückblick auf den Anstiegsweg

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_10_08.jpg)
Gipfelpyramide auf dem Guadalupe Peak

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_10_09.jpg)
Blick auf El Capitan und die sich ausdehnende Wüste

Der Abstieg geht vergleichsweise schnell vonstatten, so dass wir nach einem kurzen Besuch im Visitor Center noch einen Abstecher in Richtung McKittrick Canyon machen: Dieses in die Berge hineinführende schmals Tal ist aufgrund der dort herrschenden feuchten Bedingungen dicht mit Pflanzen bewachsen und bildet somit eine Art Oase in der umgebenden Wüste. Der Canyon ist ein beliebtes Wanderziel, vor allem im Herbst, wenn er duch die sich rot und gelb verfärbenden Blätter der Laubbäume fantastisch eingefärbt wird. Wir schauen uns nur am Trailhead etwas um, genießen den schönen Blick auf die Berge und verzehren unsere mitgebrachten Sandwiches.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_10_10.jpg)
Blick auf die Guadalupe Mountains vom Trailhead des McKittrick Canyons

Wir fahren weiter nach Norden, Richtung Carlsbad. Da es noch relativ früh ist, biegen wir in den Carlsbad Caverns National Park ab. Die Straße führt hier zunächst kurvig durch ein flaches aber enges Tal, angefüllt mit blühenden Blumen, Büschen und Yuccapalmen. Nach einer scharfen Kehre gewinnt die Straße an Höhe und führt auf einer Hochebene zum Visitor Center. Diese Ebene stellt quasi die Fortsetzung der Guadalupe Mountains nach Norden da. Wenn man genau schaut, kann man die Guadalupes auch vom Parkplatz des Visitor Centers aus sehen. Wir betreten das Visitor Center 15 Minuten vor Schließung und fangen uns vom diensthabenden Ranger zunächst einen nicht näher definierbaren Blick ein. Wir können nicht einschätzen, ob Schadenfreude oder Mitleid vorwiegt, als er uns fragt: "Seid ihr erst jetzt gekommen?!". Der Gesichtsausdruck klärt sich aber recht schnell, als wir erklären, uns nur für morgen informieren zu wollen. Wir dürfen uns sogar noch den Höhleneingang am Amphitheater anschauen. Hier gibt es zu dieser Jahreszeit natürlich keine Fledermäuse, aber uns fallen immerhin einige Schwalben auf, die ziemlich tollkühn im Sturzflug in den Höhleneingang hineinfliegen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_10_11.jpg)
Amphitheater am Natural Entrance der Carlbad Caverns

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_10_12.jpg)
Blühende Yucca-Palme

In Carlsbad selber checken wir zunächst in unser Motel ein, gehen lecker Essen und dann zum Einkaufen - versuchen es zumindest: Im Radio Shack gibt es keine Objektivdeckel, wir sollen es mal beim Wal Mart probieren. Im Wal Mart gibt es auch keine Objektivdeckel, aber wir sollen es mal beim Radio Shack probieren. Hm, das war wohl nichts... Immerhin haben wir aber im dritten Anlauf nun endlich den Rand McNally-Atlas bekommen, den wir einer Forumsfreundin mitbringen wollen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_20.png)   Hotelbewertung: Motel 6, Carlsbad, NM.
Von den drei Motel 6 in denen wir während unserer Reise übernachtet haben, war dies das älteste und am meisten heruntergekommene. Die Umgebung hinter dem Motel und einige der anderen Gäste machten auch keinen allzu vertrauenserweckenden Eindruck. Da gibt es in der direkten Nachbarschaft bessere Alternativen.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: mannimanta am 07.05.2009, 08:17 Uhr
Hi,
White Sands...Ein Traum!
Leider haben wir es dieses Jahr nicht geschafft, lag zu weit von unserer Route.

Und die höchste Brücke von Texas... :shock: :shock: :shock:
(spätestens da wäre bei meinen Mädels Schluss gewesen) :wink:

Gruss,
Manni
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: TheWurst am 07.05.2009, 08:32 Uhr
Im Radio Shack gibt es keine Objektivdeckel, wir sollen es mal beim Wal Mart probieren. Im Wal Mart gibt es auch keine Objektivdeckel, aber wir sollen es mal beim Radio Shack probieren.

Hehe, ich hatte genau das selbe Problem...meiner ist im Joshua Tree NP in eine Felsspalte gerutscht, nach ca. 10 Tagen (und diversen WalMarts und Radio Shacks) wurde ich dann vom Best Buy St. George zum "Camera Land" gegenüber geschickt, da hab ich endlich einen gekriegt. Ich glaub ich hab da ne Marktlücke entdeckt... (wenn das mit dem Karottenshop in Oatman nix wird) ;)



Und die höchste Brücke von Texas... :shock: :shock: :shock:
(spätestens da wäre bei meinen Mädels Schluss gewesen) :wink:

Bei mir aber auch...   :shock: :?
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 07.05.2009, 09:38 Uhr
(spätestens da wäre bei meinen Mädels Schluss gewesen) :wink:

Hey Manni, mal nicht so bescheiden. Zumindest einem der beiden auf folgendem Foto (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12921/joshua08.jpg) (aufgenommen nach einer kleinen Kletterpartie) abgebildeten Menschen traue ich so eine Tour durchaus zu. Wen ich meine, darf sich jeder selber denken :wink: :lachen07:

Hehe, ich hatte genau das selbe Problem...meiner ist im Joshua Tree NP in eine Felsspalte gerutscht, nach ca. 10 Tagen (und diversen WalMarts und Radio Shacks) wurde ich dann vom Best Buy St. George zum "Camera Land" gegenüber geschickt, da hab ich endlich einen gekriegt. Ich glaub ich hab da ne Marktlücke entdeckt... (wenn das mit dem Karottenshop in Oatman nix wird) ;)

Du hast letztendlich einen Deckel gefunden :shock: Gratuliere!

Falls es mit dem Kamerashop und dem Karottenshop nichts wird, würde ich als Alternative zu einer Tankstelle irgendwo zwischen Cameron und Page raten :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 07.05.2009, 10:09 Uhr
Vielleicht noch eine kleine Ergänzung, um Missverständnissen vorzubeugen: Mit "höchstgelegen" ist die absolute Höhe über Normal-Null gemeint (grob geschätzt 2400 m), nicht die Höhe der Brücke über dem Erdboden. Da gibt es sicher auch in Texas höhere...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 07.05.2009, 10:15 Uhr
Was für eine tolle Wanderung  :respekt:
Könnt Ihr sagen, wie viele Höhenmeter der Trail überwindet? Die Aussicht von oben ist ja wirklich grandios, ganz tolle Bilder  :daumen:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 07.05.2009, 11:30 Uhr
Könnt Ihr sagen, wie viele Höhenmeter der Trail überwindet? Die Aussicht von oben ist ja wirklich grandios, ganz tolle Bilder  :daumen:

Es sind ungefähr 860 Meter. Der Blick ins Tal ist deswegen so beeindruckend, weil der Pine Spring Campground selber schon um einiges höher liegt als die umgebende Wüste.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Schneewie am 07.05.2009, 12:13 Uhr
Und die höchste Brücke von Texas... :shock: :shock: :shock:
(spätestens da wäre bei meinen Mädels Schluss gewesen) :wink:

Gruss,
Manni

Schluß nicht unbedingt, aber ich wäre langsam und immer an der Wand über die Brücke gegangen, oder ganz schnell, um ja nicht nach unten zu sehen.

Vorher hätte mein Mann die aber testen müssen, ob sie für mich "wandertauglich" ist. WEnn er hinüber geht und für ihn war es ok oder nicht schlimm, dann schaffe ich es auch mit "Augen zu". Hat er auch Probleme, dann haben wir beide ein Problem - nämlich über die Brücke zu kommen.  :shock:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 07.05.2009, 18:02 Uhr
Schluß nicht unbedingt, aber ich wäre langsam und immer an der Wand über die Brücke gegangen, oder ganz schnell, um ja nicht nach unten zu sehen.

Das erinnert mich irgendwie sehr an meine Chefin, die beim Betriebsausflug in der Höllentalklamm schon mehrere hundert Meter vor der Brücke das Tempo merklich beschleunigt hat, um alleine, unbeobachtet und sehr schnell über das Bauwerk zu kommen :D

Die Brücke in der Höllentalklamm (Foto hier (http://www.flickr.com/photos/30757446@N03/3370516945/)) ist übrigens um Welten schlimmer als das kleine Holzkonstrukt am Guadalue Peak - mit dem dürfte ernsthaft keines der hier anwesenden Forumsmitglieder auch nur das geringste Problem haben.

In eine nette Klamm kommen wir in unserem Bericht übrigens auch noch, und zwar in zwei Reisetagen...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: carovette am 07.05.2009, 21:02 Uhr
Hallo Dirk und Katharina, jetzt komme ich endlich auch mal dazu, euren Reisebericht weiter zu lesen, ich bin mit meinem heute mal schon früher fertig geworden.

In diese Ecke möchten wir auch unbedint mal, das haben wir uns ganz fest vorgenommen. Vor allem White Sands und auch Chiricahua NM hat es uns angetan.

Wie tief geht es denn diese Brücke runter??? Ich bin ja auch so eine höhenverängstigte (ich sag nur Shafer Trail.... :shock: ), aber immerhin habe ich die Bretter im Zion Overlook Trail ganz gut gemeistert *stolzaufmichbin*

Kann man das in etwa vergleichen oder ist diese Brücke viel grösser? Mir fehlt da ein Grössenvergleich.

lg caro :D
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 07.05.2009, 21:40 Uhr
Hallo Dirk und Katharina, jetzt komme ich endlich auch mal dazu, euren Reisebericht weiter zu lesen, ich bin mit meinem heute mal schon früher fertig geworden.

Habe ich auch gerade festgestellt und gelesen, und dieser Tag könnte fast unserem Bericht stammen.

In diese Ecke möchten wir auch unbedint mal, das haben wir uns ganz fest vorgenommen. Vor allem White Sands und auch Chiricahua NM hat es uns angetan.

Dann kann ja die Planung für 2010 schon losgehen. Die von Dir genannten Parks waren auf jeden Fall absolute Höhepunkte unserer Reise, die Euch sicher auch sehr gefallen werden.

Wie tief geht es denn diese Brücke runter??? Ich bin ja auch so eine höhenverängstigte (ich sag nur Shafer Trail.... :shock: ), aber immerhin habe ich die Bretter im Zion Overlook Trail ganz gut gemeistert *stolzaufmichbin*

Kann man das in etwa vergleichen oder ist diese Brücke viel grösser? Mir fehlt da ein Grössenvergleich.

Och, das ist gar nicht so schlimm. Dass das Ding auf 2400 Meter liegt heißt ja nicht, dass es an der Seite 2400 Meter runter geht.

Auf dem Bild eines nach dem Brückenbild sieht man schön, wie Brücke und Weg an der Seite des Bergs kleben. Das sieht auf dem ersten Blick vielleicht etwas verwegen aus. Aber der Weg ist (hier noch) recht breit, da sind viele Wanderwege in den Alpen doch deutlich anspruchsvoller.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Saguaro am 08.05.2009, 15:58 Uhr
Hallo Dirk,

ein ganz toller Reisebericht! Da ich (wie meist  :zwinker:) aus Zeitgründen immer "hinterher" laufe, bin ich erst heute dazu gekommen, den Bericht zu lesen. Einiges davon steht auch bei uns - evtl. nächstes Jahr - auf dem Programm und es ist schön, vorab schon darüber zu lesen.

Die "hohe" Brücke von Texas ist aber bestimmt nicht nur halb so wild. Solange die nicht schwankt, ist mir die Höhe egal  :usa:.

Freu mich schon auf mehr "Input".

LG,

Ilona

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 08.05.2009, 21:06 Uhr
ein ganz toller Reisebericht! Da ich (wie meist  :zwinker:) aus Zeitgründen immer "hinterher" laufe, bin ich erst heute dazu gekommen, den Bericht zu lesen. Einiges davon steht auch bei uns - evtl. nächstes Jahr - auf dem Programm und es ist schön, vorab schon darüber zu lesen.

Egal ob hinterher laufend oder von Anfang an: Schön, dass Du jetzt auch dabei bist!

Das Gebiet der Saguaros haben wir ja jetzt leider verlassen, aber vielleicht bleibst Du uns ja entgegen Deinem Nick auch weiterhin treu - vor allem da Ihr hoffentlich kommendes Jahr auch in diese Gegend kommt.

Freu mich schon auf mehr "Input".

Morgen geht es weiter, dann stellt wieder Katharina den Tagesbericht ein. Dann besuchen wir eine schöne Höhle, durchfahren ein UFO-Landegebiet und besichtigen amerikanische Baumaschinen :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 09.05.2009, 09:05 Uhr
Nachdem Dirk gestern schon so eine schöne Einführung gegeben hat, bleibt mir nichts anderes übrig, als euch viel Spaß mit dem heutigen Tag zu wünschen:

Mittwoch, 11.3.09: Carlsbad - Santa Fe
oder: Guano Happens

Auch heute sind wir wieder um sieben unterwegs und sind daher fast zu früh am Visitor Center der Carlsbad Caverns - auch wenn wir uns auf der Fahrt dorthin viel Zeit lassen und auch noch tanken. Es ist recht kalt und windig und daher warten wir im Auto, bis das Visitor Center um Acht öffnet. Von dort aus können wir auch beobachten, wie die Ranger die Flagge aufziehen, diese aber bald, vermutlich wegen des starken Windes, wieder einholen.

Als das Visitor Center offen hat, besorgen wir uns zunächst Karten für die Höhlen-Tour sowie Audio-Guides. Wir sind etwas überrascht, als wir in den hinter uns anstehenden Leuten die asiatische Familie wiedererkennen, die uns schon in White Sands begegnet ist. Die drei scheinen uns aber nicht zu bemerken.

Bis die Höhlen um halb neun öffnen, vertreiben wir uns die Zeit in der Ausstellung im Visitor Center und schauen uns noch einen kurzen Film über die Bedeutung von Höhlen für die Menschheit an. Das bemerkenswerteste an diesem Film sind allerdings die immensen technischen Probleme bis er schließlich läuft: Mal kommt das Bild ohne Ton, dann wieder der Ton ohne das Bild. Erst nach längerem Kampf zwischen einem Ranger und dem DVD-Player kommt dann beides synchron.

Nach dem Film können wir dann endlich in die Höhle. Im Vergleich zur Außentemperatur von 40°F ist die konstante Höhlentemperatur von 56°F fast schon warm. Wir haben uns für die Natural Entrance Tour entschieden. Vorbei an dem Amphitheater, das wir gestern schon gesehen haben, geht es in Serpentinen hinab in den Schlund der Höhle. Statt der berühmten Fledermäuse, die noch im Winterurlaub in Mexiko weilen, schwirren hier wie schon gestern abend Unmengen von Höhlenschwalben umher. Eine davon lässt uns zur Begrüßung ein Häufchen fallen - genau auf Katharinas Schulter. Na ja, Guano happens...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_11_01.jpg)
Natural Entrance der Carlsbad Caverns

Der Trail führt zunächst ein wenig in Richtung des Höhlenraums, in der im Sommer die Fledermäuse leben, dann knickt er ab. Ein letztes Mal durchqueren wir die Zwielicht-Zone, wo das Tageslicht durch den natürlichen Eingang einfällt. Danach geht es immer tiefer hinein in die Höhle. Diese ist allein schon durch ihre gigantischen Dimensionen atemberaubend: Immer wenn man denkt, noch tiefer kann es gar nicht hinunter gehen, knickt der Weg ab, und man steht vor einem neuen Abhang, während die Decke hoch über einem hängt.

Die Größe der Räume hat die Höhle der Tatsache zu verdanken, dass sie nicht, wie die meisten Höhlen durch Kohlensäure gebildet wurde, sondern durch wesentlich aggressivere Schwefelsäure, die aus dem gipshaltigen Gestein entstanden ist. Später hat allerdings Kohlensäure dazu geführt, dass die Höhle über und über mit Tropfsteinen in allen möglichen Formationen bedeckt ist. - "Dekorationen", wie der deutschsprachige Audio-Guide in drollig-wörtlicher Übersetzung sie nennt. - Dies ist nicht das letzte Mal, dass wir über die Formulierungen des, ansonsten sehr gut gemachten und informativen, Guides schmunzeln müssen.

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Popcorn-Strukturen in den Carlsbad Caverns

Nach etwa 1,5 Stunden erreichen wir den Big Room und schließen die dortige Tour an. Der Big Room, der in seiner Form an eine riesige Kathedrale erinnert, zeichnet sich durch besonders eindrucksvolle Formationen aus. Von dem großen Hauptraum öffnen sich überall Öffnungen in Nebenhöhlen, die zum Teil noch kaum erforscht sind. Hier gibt es auch viele kleine Tümpel, zum Beispiel den Mirror Lake, der mittlerweile aber gar nicht mehr so schön spiegelt, da wieder Wasser hineintropft.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_11_03.jpg)
Stalagmiten in den Carlsbad Caverns

Hier im Big Room fällt auch die, besonders im Vergleich zu anderen amerikanischen Höhlen, sehr dezente und stimmungsvolle Beleuchtung auf. Für diese wurde einst extra ein Braodway-Beleuchter engagiert. Eine gewisse Theatralik lässt sich auch mitunter nicht verleugnen...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_11_04.jpg)
Im Big Room

Nach ungefähr 3,5 Stunden in der Höhle kehren wir mit dem Aufzug ans Tageslicht zurück. Dieser spuckt uns, wie sollte es anders sein, im Bookstore aus. Ein wenig stöbern noch in diesem und im seperaten Gift Shop und fahren dann auf der US 285 weiter nach Norden. Wir durchqueren Carlsbad, dann geht es immer geradeaus durch das flache Tal des Pecos River. Die Straße ist gesäumt von gelben Wiesen, bedeckt von Yucca-Palmen und Chollas, von Zeit zu Zeit tauchen auch kleinere und größere Ortschaften auf.

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Der Carlsbad Caverns Nationalpark oberirdisch

Während wir uns Roswell nähern, kommt uns der Gedanke, dass es kein Wunder ist, wenn man in dieser langweiligen Landschaft anfängt UFOs zu sehen... Wir durchqueren Roswell, das vollgestopft ist mit Alien-Kitsch, und werfen einen Blick auf das schöne Gerichtsgebäude der Stadt. Nachdem wir diese hinter uns haben, wird die Gegend sogar noch einsamer. Die im Atlas verzeichneten Orte bestehen, wenn überhaupt, nur aus einem einsamen Haus. Erst Vaughn nach zig Meilen an der Kreuzung von US 54, 60 und 285, hat wieder Ähnlichkeit mit einer Stadt.

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Gerichtsgebäude von Roswell

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Alien-Souveniers in Roswell

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Auf der US 285 nördlich von Roswell

40 Meilen später überqueren wir die I40. Danach wird das Land hügeliger und am Horizont können wir schon die schneebedeckten Sangre de Christo Mountains erkennen. Doch wir haben uns schon zu früh gefreut unserem Ziel schon so nahe zu sein denn nun folgt eine kilometerlange Straßenbaustelle. Über weite Strecken ist die Straße nun nur noch einspurig, teilweise nur auf Kies, befahrbar. Zu allem Überfluss befindet sich ein paar Autos vor uns auch noch ein langsamer Schwertransport. Um allerdings das Gute an der Sache zu sehen: Jetzt haben wir endlich einmal Gelegenheit, die faszinierenden amerikanischen Baumaschinen in Aktion zu erleben...

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Amerikanische Baumaschine bei der Arbeit

Nachdem wir die Baustelle glücklich hinter uns gebracht haben, nähern wir uns sehr schnell Santa Fe. Zuerst fahren wir zum Essen ins Village Inn. Das Essen dort ist recht gut, allerdings ist der Kellner sehr verplant: Mehrmals muss er zurückkommen, da er vergessen hat, nach unseren Beilagenwünschen zu fragen, bringt einen Teil der Beilagen erst auf Nachfrage und vergisst auch noch fast den bestellten Nachtisch.

Gesättigt machen wir uns auf zum Hotel. Das bei Priceline ersteigerte La Posada Inn entpuppt sich als edles Wellnesshotel. Mehrere Häuschen gruppieren sich in einer gepflegten Parkanlage um Pool und Spabereich. Allein im Badezimmer unsres Zimmers würde so manches Motelzimmer Platz finden... Trotz allem Luxus machen wir erst noch einen ausgedehnten Abendspaziergang durch die Altstadt von Santa Fe. Die Stadt beeindruckt uns wieder genau so wie schon vor eineinhalb Jahren. Leider ist die schöne Kathedrale eingerüstet, doch auch sonst bietet die Stadt viel sehenswertes.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_11_10.jpg)
Burro Avenue in Santa Fe

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_11_11.jpg)
Blaue Stunde in Santa Fe

Zurück im Hotel zappt Dirk sich noch ein wenig durchs Fernsehprogramm: Der Slogan von VW ist doch tatächlich auch hier in Amerika "Das Auto"! - Leider hatten wir den Ton abgestellt, so dass wir nicht hören können, wie es ausgesprochen wird, und wir sehen den Spot später auch leider nie mehr... Beim Zappen auf einen Nachrichtenkanal sehen wir, dass es heute in Alabama einen Amoklauf mit elf Toten gab. Gerade überlegen wir, ob sich wohl unsere Verwandten zu Hause jetzt Sorgen um uns machen, da wir uns ja auch irgendwo in den USA befinden. Da sehen wir zu unserem Erschrecken in der nächsten Meldung, dass heute in Deutschland ein noch viel schlimmerer Amoklauf stattgefunden hat. Nach diesen schrecklichen Meldungen schalten wir den Fernseher aus und gehen erstmal schlafen...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_11_12.jpg)
Unser luxuriöses Hotelzimmer

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_45.png)   Hotelbewertung: La Posada Inn, Santa Fe, NM.
Zum regulären Preis hätten wir dieses Hotel niemals gebucht, über Priceline war es ein nettes Schnäppchen: Tolle Lage gleich hinter der Kathedrale, schöne Architektur und großes, gemütliches Zimmer. Obwohl wir zum Billigpreis gebucht hatten, wurden wir vom Personal immer äußerst zuvorkommend und freundlich behandelt. Tolles Hotel. Einziger kleiner Wermutstropfen waren die 30 $ Resort-Fee, die beim Einchecken fällig wurden.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 11.05.2009, 07:56 Uhr
Und weiter gehts...

Donnerstag, 12.3.09: Santa Fe - Alamosa
oder: The answer, my friend, is blowin' in the sand

Der freundliche Herr vom Valetparking ist über unser Trinkgeld sichtlich erfreut und beschreibt uns unter anderem sehr detailliert, wie wir Richtung Taos kommen. Die grobe Richtung hätten wir zwar auch so gefunden - schließlich ist Dirk zum dritten Mal in Santa Fe - nett ist es aber dennoch. Bevor wir die Stadt verlassen, tanken wir unser Auto noch an einer im Adobe-Stil gehaltenen Tankstelle voll. Weiter geht es auf der US 84 in nördliche Richtung. Die Straße führt durch zahlreiche kleinere Indianerreservate, was sich zuallererst an der sehr farbenfrohen Bemalung der über die Straße gespannten Brücken bemerkbar macht. Zudem kommen wir an einem großen Casinokomplex vorbei, dem Camel Rock Casino. Während wir noch darüber nachgrübeln, wo dieser Name herkommt, sehen wir links der Straße einen kleinen Hügel, an dessen einem Ende eine Art Hoodoo herausragt. Das Ganze sieht dermaßen kamelartig aus, dass wir kurz davor sind, umzudrehen und ein Beweisfoto zu schießen.

20 Kilometer hinter Santa Fe verlassen wir die US 84 und biegen auf die NM 503 ab. Nur einige Kilometer entfernt liegt die im indianischen Besitz befindliche Nambe Recreation Area, deren Hauptattraktionen das Nambe Reservoir und die direkt unterhalb des Stausees gelegenen Nambe Falls sind. Wir freuen uns sehr auf die Wasserfälle und sind daher ziemlich enttäuscht, als wir auf einem handschriftlichen Zettel die Mitteilung finden, dass der Park geschlossen ist. Naja, so haben wir immerhin einen Grund, wieder mal herzukommen. Wir fahren weiter nach Chimayo. Hier liegt das Santuario de Chimayo, eine kleine Adobekirche, die auch als das Lourdes von Amerika bezeichnet wird. Die Kirche liegt im Prinzip sehr hübsch inmitten einer schönen Landschaft, leider umgeben von einigen sehr schäbigen Wohnhäusern. Zum Besichtigen des Innenraums sind wir aufgrund der ausgefallenen Wanderung zu den Wasserfällen viel zu früh. Da wir nicht warten wollen und uns die Kirche zudem sehr kommerzialisiert vorkommt, brechen wir wieder auf.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_12_01.jpg)
Santuario de Chimayo

Wir folgen der NM 76 und der NM 518. Diese beiden Straßen bilden gemeinsam die so genannte High Road to Taos. Das High ist dabei wörtlich zu verstehen, die Straße führt wunderschön über Berge und Hügel, durch dichten Wald und ab und an auch durch kleine Ortschaften. In den Höhenlagen liegt noch Schnee und es ergeben sich immer wieder tolle Tiefblicke ins Tal und Blicke auf entfernt stehende, noch höhere Berge. Nach eifrigem Gekurbel erreichen wir viel zu schnell bei Ranchos de Taos das Ende der High Road to Taos. Hier schauen wir uns eine weitere alte Missionskirche an, die in Adobe-Bauweise errichtete San Francisco de Asis Church. Diese Kirche gefällt uns fast noch besser als das Santuario de Chimayo. Das sehr eckige und streng symmetrische Gebäude wirkt von der Straße aus gesehen sehr abweisend. Geht man jedoch um die Kirche herum, gelangt man zu ihrer schönen Vorderseite. Hier stehen Bäume und eine Statue des Franciscus von Assisi sowie einige Bänke, die zum Ausruhen einladen. Nach ausgiebigem Ausruhen wollen wir aber auch das Innere der Kirche ansehen. Leider ist das Eingangstor aber abgeschlossen. Wir warten kurz, schauen umher und fragen schließlich in einem der benachbarten Andenkenläden nach. Laut Auskunft der netten Bedienung müsste die Kirche schon lange offen sein. Da dem aber offensichtlich nicht so ist, greift sie sich kurzerhand einen großen Schlüssel und sperrt uns auf. Das ist ein Service... Der Innenraum der Kirche ist schlicht aber sehr schön. Fotografieren ist leider nicht gestattet.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_12_02.jpg)
Auf der High Road to Taos

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_12_03.jpg)
San Francisco de Asis Church

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_12_04.jpg)
Typischer Wandschmuck in New Mexico

Wir fahren weiter nach Taos. Die Hauptattraktion hier ist sicherlich das seit tausend Jahren bewohnte Taos Pueblo. Zu diesem Pueblo gibt es geteilte Meinungen, einige Besucher fühlen sich hier geneppt, da nicht nur pro Person, sondern auch noch pro Kamera eine Eintrittsgebühr zu entrichten ist. Wir kommen allerdings nicht dazu, uns eine eigene Meinung zu bilden, da schon unsere Recherche daheim ergeben hat, dass wir außerhalb der Saison da sind. Somit nutzen wir die Zeit, uns die Stadt Taos selber genau anzuschauen. Wir stellen das Auto ab und schlendern zu Fuß zur alten Plaza sowie durch die angrenzenden Gassen. Ähnlich wie in Santa Fe sind hier alle Häuser in Adobe-Bauweise errichtet, uns gefällt es richtig gut. Bevor wir wieder aufbrechen können, müssen wir uns noch einen nervenaufreibenen Konflikt mit einer uns nicht wohlgesonennen Fußgängerampel überstehen: Ohne Hilfe der Ampel ist ein Überqueren der vielbefahrenen Hauptstraße schier unmöglich. Die Ampel reagiert aber weder auf wiederholtes Drücken auf den dafür vorgesehenen Knopf noch auf gutes Zureden. Nach endlosen Minuten finden wir eine Lücke im Autostrom, durch die wir auf die andere Straßenseite schlüpfen können.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_12_05.jpg)
Plaza von Taos

Unser nächstes Ziel ist die Rio Grande Gorge und die darüberführende Stahlbrücke, 10 Meilen nordwestlich von Taos. Das imposante Bauwerk ist 200 Meter hoch und damit die fünfthöchste Brücke der USA. Wir halten sowohl auf der Ost- als auch auf der Westseite an, bestaunen den Blick in die Schlucht und wagen auch einen kurzen Spaziergang auf die Brücke. Ist schon der Blick über das Geländer nach unten nichts für zarte Gemüter, so können die Schwingungen in die das Bauwerk kommt wenn ein schwerer Truck darüber fährt, auch hartgesottene Menschen in Angst versetzen. Zumal zumindest das Fußgängergeländer einige deutlich sichtbare größere Roststellen aufweist... Während wir schon wieder aufbrechen, biegt übrigens ein ganz besonderes Auto auf den Parkplatz ein: Ein quietschgelber Smart mit Kennzeichen aus Washington State. Wow, eine dermaßen lange Strecke in dieser Hutschachtel zurückgelegt - Respekt!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_12_06.jpg)
Rio Grande Gorge Bridge bei Taos

Die US 64 und US 285 führen uns weiter nach Norden. Kurz hinter der Brücke sehen wir auf der rechten Seite einige witzige alternative Häuser. Das sieht irgendwie wie eine Mischung aus Hunderwasserhaus und Schrottplatz aus. Leider finden wir keinerlei Informationen zu diesen Gebäuden. Im weiteren Verlauf nach Norden gewinnt die Straße langsam aber stetig an Höhe. Besondes auffällig ist der links der Straße alleine stehende San Antonio Mountain, den wir kurz vor der Grenze nach Colorado passieren.

Der Bundesstaat Colorado rühmt sich gerne, colorful, also farbenprächtig zu sein. Irgendwie hat Colorado heute aber einen schlechten Tag erwischt: Die Kombination aus graugelbem Gras, dicht bewölktem Himmel und dem im Moment einsetzenden Schneeschauer wirkt alles andere als farbenfroh. Immerhin fügt sich unser silberner RAV4 prächtig ein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_12_07.jpg)
Noch erscheint uns Colorado nicht als besonders colorful...

Antonito, 9 Meilen nördlich der Staatsgrenze, ist der Startbahnhof der Cumbres & Toltec Scenic Railroad, die über 64 Schmalspurmeilen bis nach Chama führt. Im Winter ist die Eisenbahn nicht in Betrieb, aber wir schauen uns die dort abgestellten Lokomotiven und Waggons an. Das Gelände ist wie ausgestorben, wir verschrecken sogar unabsichtlich einen vorbeilaufenden Rotfuchs. Einerseits interessiert uns die Eisenbahn sehr, zumal uns das Ganze im Kombination mit dem kleinen Bahnhof und dem Wasserturm ziemlich an den Computerspielklassiker "Railroad Tycoon" erinnert. Andererseits treibt uns der anhaltende Schneeschauer nach einigen Minuten wieder ins Auto zurück.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_12_08.jpg)
Dampflok der Cumbres & Toltec Scenic Railroad im Schneesturm

In Conejos, der nördlich an Antonito anschließenden Ortschaft, machen wir noch einen Abstecher zur Our Lady of Guadelupe Church, der ältesten Kirche von Colorado. Das relativ modern anmutende Backsteingebäude ist immerhin 150 Jahre alt. Auffallendstes Merkmal sind die großen Glasfenster die im starken Kontrast zum sehr kargen Innenraum der Kirche stehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_12_09.jpg)
Our Lady of Guadelupe Church - die älteste Kirche von Colorado

Die weitere Strecke nach Alamosa verläuft relativ eintönig auf schnurgerader Strecke duch mehr oder weniger dicht besiedelte Landschaft. Sehr beeindruckend sind die am Horizont stehenden sehr hohen und schneebedeckten Berge. In Alamosa angekommen, besuchen wir als erstes den Wal Mart. Dirk kauft sich hier einen Ramsch-Polfiler als Ersatz für seinen verlorenen gegangenen Objektivdeckel. Das ist zwar irgendwie dekadent, aber Hauptsache, das Objektiv ist abgedeckt. Nach dem Einchecken im vorgebuchten Hotel gönnen wir uns ein kurzes Abendessen und brechen dann in Richtung Great Sand Dunes National Park auf. Das Wetter ist momentan ein halbwegs stabiles Sonne/Wolken-Gemisch. Am westlichen Horizont hängen aber sehr bedrohlich aussehende schwarze Gewitterwolken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_12_10.jpg)
Unterwegs auf der US 285 in Richtung Alamosa

Im Park besuchen wir zunächst das Visitor-Center. Dieses ist sehr klein, so dass wir uns bald zu unserem eigentlichen Ziel aufmachen können - dem Parkplatz direkt am Fuß der Sanddünen. Von hier aus zeigt die Landschaft zwei grundverschiedene Gesichter: Nach Osten hin sehen wir ganz normale Berge. Nach Westen hin dagegen kommen wir uns mitten in die Sahara oder auf den Wüstenplaneten Arrakis versetzt vor.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_12_11.jpg)
Im Great Sand Dunes National Park

Die Wanderung in die Dünen verläuft zunächst ein ganzes Stück eben, dann aber geht es steil mitten hinein. Das Laufen im Sand ist stellenweise relativ anstrengend, dann wieder sehr einfach, abhängig von der Konsistenz des Sandes. Außer uns sind noch viele andere Leute unterwegs. Wir treffen sogar die asiatische Familie vom White Sands National Monument und den Carlsbad Caverns wieder. Und nun kommen wir zum ersten Mal kurz ins Gespräch. Sie kommen aus Korea und die Aussage, dass wir aus Deutschland stammen, wird mit dem Kommentar quittiert, dass es ja in Deutschland keine Wüsten gäbe, aber Wald, und zwar den Schwarzwald. Aha!

Jedes Mal, wenn man eine Düne bestiegen hat, sieht der Gipfel des Sandgebirges ungefähr gleich weit entfernt aus, wie von der letzten Düne aus. Aus diesem Grund gibt Katharina nach ungefähr zwei Dritteln der Strecke auf. Dirk geht weiter und erreicht nach 15 weiteren anstrengenden Minuten einen letzten schmalen Grat und über diesen den Gipfel. Der Blick von hier über die Dünenlandschaft ist beeindruckend, der Blick auf die direkt heranrollenden Gewitterwolken dagegen weniger. Nach nur sehr kurzer Pause geht es daher wieder bergab. Der Abstieg verläuft halb springend und halb rutschend wesentlich einfacher und schneller als der Aufstieg und nach nur wenigen Minuten sind wir wieder am Auto angelangt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_12_12.jpg)
Dirk beim finalen Anstieg auf die Dünen im Great Sand Dunes National Park

Auf dem Weg zurück nach Alamosa begegnen wir noch jeder Menge Rehe, die friedlich in den Wiesen neben der Straße äsen. Irgendwie scheinen amerikanische Rehe deutlich intelligenter zu sein, als ihre europäischen Artgenossen. Auf einer Straße haben wir jedenfalls noch nie welche gesehen - eine Ausnahme waren letzes Jahr die Stadtrehe in Helena, die vor dem Überqueren der Straße brav nach recht und links geschaut haben. Im Hotel statten wir zum Abschluss des Tages noch dem Hot Tub einen Besuch ab und gehen dann ins Bett.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_40.png)   Hotelbewertung: Best Western Alamosa Inn, Alamosa, CO.
Die Zimmer befinden sich in einem im Grunde einfachem Motelgebäude. Die separat stehende Rezeption mit Frühstücksraum sowie der große Swimmingpool mit Hot Tob werten das Motel jedoch merklich auf. Sehr kompetente Mitarbeiter, hier sind wir endlich unsere Best Western-Geschenkkarte losgeworden (was unser aller Lieblings-BW in Rodgau nicht hinbekommen hat). Normales Motelfrühstück.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Palo am 11.05.2009, 11:49 Uhr
Ihr macht eine tolle Tour, der Bericht ist Klasse!

>>>>>> Kurz hinter der Brücke sehen wir auf der rechten Seite einige witzige alternative Häuser. Das sieht irgendwie wie eine Mischung aus Hunderwasserhaus und Schrottplatz aus. Leider finden wir keinerlei Informationen zu diesen Gebäuden. <<<<<<

Das sind sogen. Eco-Haeuser die teilweise unteirdisch gebaut sind. Ich habe mich nur gefragt was die Leute die dort ganz weit draussen wohnen wohl machen. Habe mir sagen lassen, dass manche von ihnen Kuenstler sind die in ihren Haeusern ihre Studios eingerichtet haben.

 

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 11.05.2009, 18:42 Uhr
Das sind sogen. Eco-Haeuser die teilweise unteirdisch gebaut sind. Ich habe mich nur gefragt was die Leute die dort ganz weit draussen wohnen wohl machen. Habe mir sagen lassen, dass manche von ihnen Kuenstler sind die in ihren Haeusern ihre Studios eingerichtet haben.

Danke für die Info. Dass dort Künstler wohnen ist ja sehr interessant. Du hast natürlich recht, die Lage ist ziemlich weit ab vom Schuss. Der Weg von dort ins Büro dürfte für einen normalen Arbeitnehmer schon ziemlich lang dauern. Oder wenn die Künstler mal zum Wal Mart wollen  :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: americanhero am 11.05.2009, 18:58 Uhr
ich muss jetzt auch mal ein Lob fuer diesen tollen RB aussprechen. Bisher war ich ja eher ein stiller Mitleser gewesen.
Aber mir gefaellt eure Tour sehr gut. Vieles haben wir schon gesehen, einiges werden wir dieses Jahr noch sehen. Eine tolle Mischung habt ihr da gemacht :daumen:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 11.05.2009, 20:00 Uhr
Hallo Yvonne,

Aber mir gefaellt eure Tour sehr gut. Vieles haben wir schon gesehen, einiges werden wir dieses Jahr noch sehen. Eine tolle Mischung habt ihr da gemacht :daumen:

dass Du mitfährst, freut mich ganz besonders. Schließlich hast Du mit vielen Tipps und Ratschlägen wirklich einiges zur Planung der Reise beigetragen. Ich kann jetzt schon versprechen, dass Dir einge Dinge, die wir im "klassischen Südwesten" (also im Red Rock Country 8)) unternommen haben, sehr bekannt vorkommen werden.

Die kommenden drei Tage - also ehe wir zu den roten Felsen kommen - werden übrigens nochmal richtig schön abwechslungsreich  :wink: :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: americanhero am 11.05.2009, 20:27 Uhr
Hallo Yvonne,

Aber mir gefaellt eure Tour sehr gut. Vieles haben wir schon gesehen, einiges werden wir dieses Jahr noch sehen. Eine tolle Mischung habt ihr da gemacht :daumen:

dass Du mitfährst, freut mich ganz besonders. Schließlich hast Du mit vielen Tipps und Ratschlägen wirklich einiges zur Planung der Reise beigetragen. Ich kann jetzt schon versprechen, dass Dir einge Dinge, die wir im "klassischen Südwesten" (also im Red Rock Country 8)) unternommen haben, sehr bekannt vorkommen werden.

Die kommenden drei Tage - also ehe wir zu den roten Felsen kommen - werden übrigens nochmal richtig schön abwechslungsreich  :wink: :D

Schöne Grüße,
Dirk



Dirk, das klingt aber so richtig schoen spannend. Ich freu mich schon darauf, was noch kommen wird. Im Moment geniesse ich die Bilder von der Taos Area, da es mich dahin dieses Jahr noch verschlagen wird.  :D
Uebrigens sind wir im Juli einige Tage in Muenchen  :wink: habt ihr evtl. Lust, euch mit uns mal zu treffen?
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Micha73 am 11.05.2009, 21:09 Uhr
Sehr schöner Reisebericht bis jetzt, macht weiter so. :)

Die US 64 und US 285 führen uns weiter nach Norden. Kurz hinter der Brücke sehen wir auf der rechten Seite einige witzige alternative Häuser. Das sieht irgendwie wie eine Mischung aus Hunderwasserhaus und Schrottplatz aus. Leider finden wir keinerlei Informationen zu diesen Gebäuden.

Zu diesen "Earthships (http://en.wikipedia.org/wiki/Earthship)" gabs neulich auf Spiegel Online einen Videobeitrag (http://km42.spiegel.de/home/index.php?directid=4184).
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 11.05.2009, 21:35 Uhr
Im Moment geniesse ich die Bilder von der Taos Area, da es mich dahin dieses Jahr noch verschlagen wird.  :D

Schön, dass Ihr da dieses Jahr noch hinkommt - es wird Euch sicherlich gefallen. New Mexico ist eh' einer meiner Lieblingsstaaten und die Ecke Santa Fe und Taos ist einfach toll.

Uebrigens sind wir im Juli einige Tage in Muenchen  :wink: habt ihr evtl. Lust, euch mit uns mal zu treffen?

Lust haben wir auf jeden Fall. Ich werde im Juli eine Woche beruflich unterwegs sein - da müssen wir uns kurzschließen, inwieweit unsere Termine zusammen passen. Das machen wir aber wohl besser per PN.

Zu diesen "Earthships (http://en.wikipedia.org/wiki/Earthship)" gabs neulich auf Spiegel Online einen Videobeitrag (http://km42.spiegel.de/home/index.php?directid=4184).

Danke für den genialen Link! Das sind genau die Häuser, die wir gesehen haben. Ich Idiot habe sogar letzte Woche die Schlagzeile des Berichts gesehen (bin regelmäßiger Spiegel online-Leser), ihn aber irgendwie spontan in die Schublade "nicht interessant" geschoben... :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 13.05.2009, 08:17 Uhr
Guten Morgen, allerseits! Hier kommt die nächste Etappe:

Freitag, 13.3.09: Alamosa - Ouray
oder: Now, this is Colorado!

Heute schlafen wir ein wenig länger aus und gehen erst gegen halb acht zum Frühstück. Etwa eine halbe Stunde später sind wir dann startklar und fahren auf der CO 17 nach Norden. Anfangs herrscht noch dichter Nebel. Als dieser sich schließlich lichtet, bieten sich wunderbare Blicke auf die umliegenden Berge, in denen über Nacht Neuschnee gefallen ist. Teilweise hängen in den Bergspitzen noch Wolken doch im Großen und Ganzen ist das Wetter wunderschön.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_13_01.jpg)
Morgenstimmung auf der CO 17

Bei Mineral Hot Springs treffen wir wieder auf die US 285, die uns durch die näherrückenden Berge hinauf zum Poncha Pass führt. Auf der Passhöhe verläuft die Grenze nach Chaffee County, das stolz auf einem Schild verkündet: "Now, this is Colorado". - Zugegeben, das ist nicht übertrieben: Die schmalen Täler zwischen hohen, mit Kiefern und Espen bewachsenen Bergen entsprechen doch sehr der Idealvorstellung von Colorado. Alles zuvor war nur ein müder Abklatsch.

Wir biegen ab auf die US 50 nach Westen und fahren vorbei am Monarch Skigebiet, wo reger Betrieb herrscht, hinauf zum 11.312 Fuß hohen Monarch Pass, der die Continental Divide überquert. Auf der Passhöhe halten wir an und schauen uns ein wenig um. Hier oben liegt noch jede Menge Schnee, die Klohäuschen sind von meterhohen Schneewällen umgeben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_13_02.jpg)
Am Monarch Pass

Auf der anderen Passseite fahren wir wieder hinunter in das sich weitende Tal nach Gunnison. In diesem netten Städtchen gehen wir ein wenig spazieren und betrachten die Häuser im Westernstil. Dann fahren wir weiter zur Curecanti Recreation Area. Gleich an deren Beginn halten wir an einem kleinen Rastplatz und laufen hinunter zum Gunnison River, der hier noch nicht aufgestaut ist. Malerisch schlängelt sich der Fluss zwischen schwarzen Felsen hindurch. Wäre er nicht mit dicken Eisschollen bedeckt, man käme sich vor, wie in der Kulisse eines Westernfilms.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_13_03.jpg)
In Gunnison

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_13_04.jpg)
Am Gunnison River

Wenig später erreichen wir den ersten der drei Stauseen, das Blue Mesa Reservoir. Noch ist dieser von einer dicken weißen Eisschicht bedeckt. Die Straße führt nun weiter entlang des Seeufers. Zu beiden Seiten erheben sich die Gipfel von dem, was wohl einst ein schöner Canyon war. Bei Elk Creek besuchen wir das Visitor Center, wo wir die einzigen Besucher sind. Die nette Rangerin dort deckt uns mit tonnenweise Infomaterial ein und bemerkt lakonisch: "In summer we are much more busy." Vermutlich ist sie froh, dass überhaupt jemand kommt. Kaum haben wir das Gebäude wieder verlassen, beobachten wir, wie sie die Flagge einholt, obwohl das Visitor Center offiziell bis vier geöffnet hat und es gerade erst Mittag ist...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_13_05.jpg)
Am Visitor Center der Curecanti Recreation Area

Wir folgen weiter der US 50 entlang des Seeufers. Dann kreuzt die Straße den See und läuft nun entlang des südlichen Ufers. Im Norden kann man die eindrucksvollen Dillon Pinnacles sehen. Bald darauf löst sich die Straße vom See und führt durch den malerischen Canyon des Blue Creek hinauf zum Blue Mesa Summit. Erst bei Cimarron kehrt sie wieder zurück zum Gunnison, der hier zum Crystal Reservoir aufgestaut ist.

Hier biegen wir ab und fahren zur Picknick-Area am Morrow Point Dam, einer schönen Bogenstaumauer. Die Schlucht hier bietet schon einen schönen Vorgeschmack auf den Black Canyon. Über einen durch die Schneeschmelze sehr rutschig und matschig gewordenen Pfad klettern wir hinab zum Flussufer. Wir laufen den Fluss ein wenig entlang bis zu einer schönen Holzbrücke und werfen noch einen Blick aufs andere Ufer. Weiterzulaufen hat bei diesen Wegbedingungen keinen Sinn, also kehren wir zurück zum Picknickplatz und machen Brotzeit.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_13_06.jpg)
Der Gunnison River beim Morrow Point Dam

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_13_07.jpg)
Der Morrow Point Dam

Auf dem Weg zurück auf die Bundesstraße halten wir noch am der dort ausgestellten Zug, bestehend aus einer Dampflokomotive sowie drei Waggons der Denver & Rio Grande Narrow Gauge Railroad, die bis 1949 entlang des Gunnison Rivers verlief. Dann geht es weiter zum Black Canyon of the Gunnison National Park. Leider hat die Straße entlang des South Rim noch für den Winter geschlossen. Wir erkundigen uns im Visitor Center und bekommen dort die Empfehlung, zu Fuß bis zum ersten Aussichtspunkt, dem Pulpit Rock, zu gehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_13_08.jpg)
Der Black Canyon of the Gunnison

Das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Wir umgehen also die Absperrung und genießen es, vollkommen allein in der Vorfrühlingslandschaft zu sein. Warum die Straße noch gesperrt ist, erschließt sich uns nicht so wirklich: bis auf wenige Reste ist sie eigentlich schneefrei. Die Straße führt die meiste Zeit weit abseits vom Rim, so dass Blicke in den Canyon eigentlich erst am Aussichtspunkt selber möglich sind. Diese sind dafür um so beeindruckender mit der rauhen schwarzen Felsenlandschaft und ganz untem dem rauschenden Fluss.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_13_09.jpg)
Aussicht vom Pulpit Rock

So sehr uns auch die anderen Aussichtspunkte reizen würden, beschließen wir doch umzukehren. Am Visitor Center wollen wir noch den Oak Flat Trail gehen, doch hinter dem ersten Aussichtspunkt ist im Schnee kein Weiterkommen mehr. Auch der Gunnison Point ist wegen Rutschgefahr gesperrt, obwohl dieser wiederum völlig schneefrei ist.

Auf dem Rückweg halten wir noch am Tomichi Point um noch einen anderen Blick auf den Canyon zu bekommen. Dann fahren wir weiter auf der US 50 nach Westen. In dem netten Städtchen Montrose essen wir zu Abend und biegen dann ab auf die US 550 nach Süden. Immer eindrucksvoller werden die Berge zu beiden Seiten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_13_10.jpg)
Auf der US 550

Gegen sechs Uhr erreichen wir unser heutiges Etappenziel, das ehemalige Bergarbeiterstädtchen Ouray. Wir haben in der Box Canyon Lodge ein Zimmer gebucht. Nachdem wir eingecheckt haben machen wir noch einen Spaziergang zum Box Canyon. Hinter dem Hotel führt ein gut gangbarer Weg zum Ice Park, einer Gruppe von künstlichen Wasserfällen, mit denen Ouray im Winter Eiskletterer anlockt.

Dann wird der Weg schwieriger: Im Sommer wohl kein Problem, gestaltet sich der Weg zu dieser Jahreszeit als abenteuerliche Rutschpartie über festgetrampelten Schnee. Wir atmen auf, als wir das Stahlgerüst erreicht haben, das in den Canyon hinein führt. Der Canyon selber ist sehr eindrucksvoll. Ein wenig erinnert er uns an die Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_13_11.jpg)
Im Box Canyon

Nachdem wir uns am Canyon sattgesehen haben, wollen wir nun auch noch hinauf zu der Brücke, die ihn überquert. Anfangs führt auch dieser Weg über Stahltreppen. Doch wir haben uns zu früh gefreut: Bald folgt wieder ein rutschiger, verschneiter Bergpfad. Nach längerer Rutschpartie durch den Wald stehen wir dann aber endlich oben auf der Brücke inmitten eines Gebirgswunderlandes. Unter uns leuchtet Ouray in der letzten Abendsonne.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_13_12.jpg)
Ouray im Abendlicht

Der Abstieg ist noch ein wenig schwierig, doch wir kommen heil unten an und kehren ins Hotel zurück. Zum Ausklang des Tages wollen wir die hoteleigene heiße Quelle nützen. Am Hang hinter dem Hotel sind Holzbottiche aufgestellt und in einem von diesen legen wir uns gemütlich ins 40°C warme Wasser und schauen zu, wie die Berggipfel ringsherum im Sonnenuntergang golden erstrahlen.

Als wir nach einiger Zeit wieder in unser Zimmer zurückkehren wollen, entdecken wir, dass keine 6m von uns entfernt drei Mule Deers friedlich grasen. Sie lassen sich durch uns nicht das kleinste bißchen stören und wir beobachten sie, bis es uns bei den ca. 2°C Außentemperatur im Badezeug zu kalt wird. Dann gehen wir in unser Zimmer zurück und nach dem ereignisreichen Tag bald schlafen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_45.png)   Hotelbewertung: Box Canyon Lodge and Hot Springs, Ouray, CO.
Ein absoluter Volltreffer. Absolut ruhig m Ortsrand von Ouray gelegen kann man zu Fuß die Box Canyon Falls besuchen. Sehr schöne Rezeption mit Kamin. Hier gibt es auch ein kleines Frühstück. Riesiges, sehr schönes und toll eingerichtetes Zimmer. Sehr zu empfehlen ist der Besuch der Hot Tubs, mit schönem Blick auf die umgebenden Berge.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 13.05.2009, 08:32 Uhr
Der Canyon selber ist sehr eindrucksvoll. Ein wenig erinnert er uns an die Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_13_11.jpg)
Der Gedanke kam mir auch beim Anblick des Bildes.
Sehr schöner, erlebnisreicher Tag. Euer Bericht gefällt mir wieder sehr gut  :daumen:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: SusanW am 13.05.2009, 21:40 Uhr
Hallo ihr zwei,

ein schöner Reisebericht, der wirklich Appetit auf Osterferien USA macht  :D Und eventuell könnte man sogar noch
die ein oder andere Abfahrt machen  8) (bisher ist meistens Skifahren zu der Zeit angesagt -leider gibts in Sicht keine
Winterferien in Niedersachen  :? )

Heute schlafen wir ein wenig länger aus und gehen erst gegen halb acht zum Frühstück.


ich bewundere alle Leute, die das schaffen. 7.30 Uhr Frühstück ist für uns definitiv Frühaufstehen -trotz munteren 9 1/2 jährigen Kerlchens

OT Danke auch für die Einschätzung zur Sage Creek Road. Steht somit definitiv auf dem Programm - widrige Wetterumstände ausgenommen.
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 14.05.2009, 07:39 Uhr
ich bewundere alle Leute, die das schaffen. 7.30 Uhr Frühstück ist für uns definitiv Frühaufstehen -trotz munteren 9 1/2 jährigen Kerlchens

Ganz zu Beginn der Reise hatten wir uns eigentlich vorgenommen, jeden Tag um 6:00 aufzustehen. Wegen den kürzeren Tagen im Frühling.

Wenn man das von Anfang an durchzieht, klappt es wider Erwarten auch ganz gut. Aber um ganz ehrlich zu sein: Der Zeitpunkt ist sukkzezive jeden Tag ein paar Minuten oder so nach hinten gerutscht (von zwei ganz großen Ausnahmen im Bereich der roten Felsen mal abgesehen). Denn die Motelbetten waren dann doch immer sehr bequem (http://www.smilies.4-user.de/include/Schlafen/smilie_sleep_088.gif)

OT Danke auch für die Einschätzung zur Sage Creek Road. Steht somit definitiv auf dem Programm - widrige Wetterumstände ausgenommen.

Gern geschehen. Ich hoffe, dass es Euch dort ebenso gut gefällt wie uns (und mit dem 9 1/2 jährigem Kerlchen unbedingt an der Präriehundkolonie anhalten!).

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 15.05.2009, 08:11 Uhr
Guten Morgen allerseits,

falls noch Interesse besteht: Heute geht es ins Hochgebirge mit richtig viel Schnee. Viel Spaß!

Samstag, 14.3.09: Ouray - Cortez
oder: Winter Wonderland

Heute ist das Wetter wieder sehr schön mit tollem blauen Himmel. Nach einem kleinen Frühstück im urigen und mit einem Kamin ausgestatteten Rezeptionsbereich der Box Canyon Lodge werden wir freundlich verabschiedet: An der Rezeption hängt ein VfB Stuttgart-Wimpel, der Mensch hinter der Rezeption ist vor vielen Jahren aus Deutschland ausgewandert und freut sich mit uns ein Schwätzchen in seiner Muttersprache halten zu können.

Ehe wir aufbrechen, machen wir noch einen kurzen Bummel durch Ouray. Da wir sehr früh unterwegs sind, liegt das Städchen noch im Schatten der umliegenden Berge. Dementsprechend bitterkalt ist es. Dennoch bewundern wir die schönen alten Häuser an der Mainstreet und unternehmen auch den einen oder anderen Abstecher in die Seitenstraßen. Dabei treffen wir auch eine sehr anschmeigsame graue Katze, die uns bestimmt eine Viertelstunde folgt, dann aber wieder nach Hause zurück läuft.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_14_01.jpg)
Walsh Library in Ouray

Am Ortsausgang biegen wir spontan nach rechts ab in Richtung der Ghosttown Camp Bird und dem Yankee Boy Basin. Die Straße führt zunächst an den vereisten Wasserfällen vorbei, wo sich eine größere Anzahl Eiskletterer auf den Tag vorbereitet. Weiter geht es steil in den Berg hinauf, bald nicht mehr auf Asphalt, sondern auf Gravel. Die Straße ist gut zu fahren, es macht richtig Spaß, dabei immer neue Ausblicke auf die beeindruckende Bergwelt zu bekommen. Allerdings liegt mit zunehmender Höhe immer mehr Schnee links und rechts der Straße, letztendlich auch auf der Straße und nach ungefäht zwei Dritteln der Strecke nach Camp Bird ist die Straße gesperrt. Schade, aber der Abstecher hat trotzdem Spaß gemacht.

Wir folgen ab dem südlichen Ortsausgang von Ouray der US 550 nach Süden. Diese Straße trägt neben der profanen Nummer auf dem Abschnitt zwischen Ouray und Silverton noch den Beinamen "Million Dollar Highway". Woher dieser Name kommt, ist unklar. Sind es die immens hohen Baukosten pro Meile? Oder der Wert des Golderzes im Material der für die Staße angelegten Aufschüttungen? Oder bezieht sich der Name einfach auf die schöne Landschaft, durch die die Strecke führt? Falls letzteres der Fall sein sollte, stimmen wir der Namenswahl zu. Die Straße führt teilweise durch dicht verschneiten Wald, teilweise dicht am Abgrund entlang, vorbei an alten Minenanlagen und schraubt sich dabei in vielen Kehren und Kurven immer höher in die Berge. Im Hintergrund ist dabei immer ein sehr beeindruckendes Bergpanorama. Am Red Mountain (der seinen Namen zurecht trägt) überqueren wir unserern ersten Gebirgspass für heute.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_14_02.jpg)
Spitzkehre auf dem Million Dollar Highway

Hinter dem Red Mountain Pass führt die Straße leicht abschüssig in einen Talkessel mit der Ortschaft Silverton. Silverton ist sehr malerisch, nicht viel größer als Ouray und liegt nicht ganz so eingezwängt im Tal. Die Hauptstraße ist asphaltiert, alle Nebenstraßen bestehen aus Gravel und sind mit Schlaglöchern übersät. Das gilt auch die Blair Street, mit zahlreichen Saloons, Spielhallen und Bordellen zu Hochzeiten der Stadt die eigentliche Hauptstraße. Wir machen uns den Spaß, zum Endbahnhof der Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad zu fahren. Im Winter fährt die Bahn von Durango aus nicht die volle Strecke bis nach Silverton und ein Bild des Bahnhofs in seinem jetztigen Zustand könnte in jedem Lexikon als Illustration unter dem Begriff "eingeschneit" stehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_14_03.jpg)
Winterstimmung kurz vor dem Red Mountain Pass

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_14_04.jpg)
San Juan County Courthouse in Silverton

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_14_05.jpg)
Häuser an der Blair Street in Silverton

Weiter geht es nach Süden mit vielen Stops zum Schauen und Staunen. Am Molas Pass treffen wir eine Gruppe Snowmobilefahrer und einen National Forest Ranger. Woher wir kommen? Ah aus Bayern, da müssen wir uns doch hier fast wie zu Hause fühlen. Das tun wir, und nicht nur das: Als Dirk eine schöne Perspektive für ein Foto sucht und dabei beim Besteigen eines Schneehügel bis fast zur Hüfte im Schnee versinkt, fühlt er sich nicht nur an zu Hause, sondern auch an seine Kindheit zurück erinnert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_14_06.jpg)
Auf dem Million Dollar Highway

Kurz vor Durango kreuzt die Durango & Silverton Railroad die US 550. Auf eine Eisenbahnfahrt haben wir verzichtet, um ausgiebig den Million Dollar Highway genießen zu können. Die Eisenbahn ist schon seit fast einer Stunde unterwegs, wir vermuten, dass sie hier schon vorbeigekommen ist. Als wir aber zwei mit Kameras bestückte Menschen sehen, die auf die Schienen schauen, treten wir in die Bremsen und fragen nach. Die beiden kommen aus Wisconsin, heute ist der letzte Tag ihres Urlaubs (wir haben Mitleid mit ihnen). Sie erzählen uns, dass sie die Eisenbahn vor wenigen Minuten an einem Haltepunkt etwas südlich gesehen haben und nun hier warten. Wir warten mit und erleben nur einige Minuten später, wie sich der Zug stark schnaufend bergauf um die Kurve quält und an uns vorbei fährt. Ein beeindruckendes Erlebnis, hier hatten wir wirklich Glück mit dem Timing.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_14_07.jpg)
Dampfzug der Durango & Silverton Railroad

Einige huntert Meter weiter sehen wir links der Straße Dampfwolken. Wir halten auch hier an und finden die Pinkerton Hot Spring, eine waschechte heiße Quelle die mit ihren aufgetürmten knallgelben und orangen Kalkablagerungen so auch im Yellowstone National Park stehen könnte. Jetzt im Winter wirkt der Kontrast zwischen der schneebedeckten Landschaft und dem dampfenden heißen Wasser natürlich besonders beeindruckend.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_14_08.jpg)
Pinkerton Hot Spring

Durango selber finden wir nicht so schön wie Ouray und Silverton. Uns ist diese Ortschaft zu groß und vor allem zu offensichtlich auf den Tourismus ausgerichtet. Nichtsdestotrotz schlendern wir ein bisschen durch die Downtown und statten dem einen oder anderen Geschäft einen Besuch ab, ehe wir die Stadt in Richtung Westen wieder verlassen. Bald nach dem Ortsausgang führt die Straße steil hinab in eine flache Ebene, somit haben wir für diese Reise das Hochgebirge hinter uns. Unser nächstes Ziel ist der Mesa Verde National Park. Schon aus einiger Entfernung ist die links der Straße gelegene namensgebende Mesa deutlich zu erkennen. Wo um Himmels Willen soll da eine Straße hoch führen? Kurz bevor wir nach links abbiegen und in den Nationalpark kommen, wird die abenteuerlich und sehr kurvig an der Kante des Bergs verlaufende Straße sichtbar.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_14_09.jpg)
Newman Block in Durango

Kurz nach dem Eingangshäuschen beginnt der steile Anstieg, zunächst bis zu einem Zwischenplateau, auf dem der Morefield Campground liegt, dann etwas flacher, bis auf fast 2600 Meter. Am Montezuma Valley Overlook halten wir an und bewundern den beeindruckenden Ausblick auf die sich unter uns in alle Richtungen scheinbar unendlich weit erstreckende Ebene. Da es Winter ist, sind große Teile des Parks geschlossen: Die Wetherill Mesa komplett, das Far View Visitor Center und auf der Chapin Mesa der Cliff Palace Loop. Wir schauen uns einfach den verbleibenden Rest des Parks etwas intensiver an und fahren den Mesa Top Loop ab. Hier lernt man einiges über die Geschichte der Siedlungen der Anasazi-Indianer hier oben: Die ersten Spuren sind primitive Behausungen in den Höhlen am Rand der Mesa. Dann zogen die Ureinwohner auf die Ebene der Mesa um und perfektionierten dort über viele Jahre ihre Architektur: Von einfachen zugedeckten Erdlöchern kam man so über viele Zwischenstufen zu Pueblos aus gemauerten Steinhäusern. Der riesige und nie fertig gestellte Sun Temple ist Höhepunkt dieser Phase. Die bekannten Cliff Dwellings dagegen entstanden erst etwas später. Auf dem Loop gibt es alle paar hundert Meter einen Haltepunkt von wo aus man über einen kurzen Trail Ausgrabugsstätten oder Aussichtspunkte auf Cliff Dwellings erreicht. Der Aussichtspunkt am Sun Temple ermöglicht den Blick auf eine Felswand mit insgesamt zwölf verschiedenen Cliff Dwellings. Die größeren wie Sunset House und Cliff Palace sind sofort zu erkennen. Um die kleineren Siedlungen zu finden, ist aber zum Teil ein gutes Auge und etwas Geduld notwendig.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_14_10.jpg)
Am Montezuma Valley Overlook im Mesa Verde National Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_14_11.jpg)
Cliff Palace im Mesa Verde National Park

Wir fahren weiter zum Chapin Museum. Nach kurzer Besichtigung der Ausstellung zu Geschichte und Kultur der Anasazi wollen wir den Petroglyph Point Trail laufen. Leider sind auch große Teile dieses Trails gesperrt, so dass wir nur bis zum sehr beeindruckenden Spruce Tree House kommen. Der Nachteil, dass wir aufgrund der Jahreszeit nur ein einziges Cliff Dwelling besuchen können wird durch den Vorteil aufgewogen, dass wir fast alleine sind. Am Spruce Tree House darf eine rekonstruierte Kiva, also ein unterirdischer Raum für rituelle Handlungen, per Leiter erkundet werden. Ein etwas einsam herumstehender Ranger erzählt über das Leben der Anasazi und beantwortet Fragen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_14_12.jpg)
Am Spruce Tree Housee im Mesa Verde National Park

Nach einem kurzem Stopp beim Cedar Tree Tower, hierbei handelt es sich um ein historisches Gebäude auf der Mesa, und einem Picknick am Montezuma Velley Overlook verlassen wir den Park wieder. Wir fahren auf der US 160 weiter nach Cortez, wo wir im Motel 8 einchecken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_25.png)   Hotelbewertung: Super 8, Cortez, CO.
Diese Buchung war ein Griff ins Klo: Eingentlich hatten wir damit gerechnet, von Hotwire das benachbarte Best Western zu bekommen. Leicht muffiges Zimmer mit tollem Blick auf eine zwei Meter vom Fenster entfernte Mauer. Der fensterlose Frühstücksraum liegt im Keller, das Frühstück selber war zwar essbar, ist aber eher als untere Mittelklasse einzuordnen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Heiner am 15.05.2009, 08:41 Uhr
Hi!

Da hab Ihr ja wieder einen super Tag gehabt.
Es macht richtig Spaß mitzulesen.
Das Foto "Dampfzug der Durango & Silverton Railroad" ist absolut Spitze.

Gruß Heiner
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: ilnyc am 15.05.2009, 10:55 Uhr
Das Foto "Dampfzug der Durango & Silverton Railroad" ist absolut Spitze.

Find ich auch! Auch wenn wir gerade auf die Rückkehr des Frühlings in Deutschland warten, sind es stimmungsvolle Schneebilder mit stahlblauem Himmel!
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: carovette am 15.05.2009, 13:47 Uhr
Tolle Bilder vom Winter Wonderland.  :applaus: Die Ecke steht auch noch auf unserer Wunschliste.....Ich bin schon gespannt, wo sich unsere Tour überschneidet und fahre natürlich gerne weiter mit!

lg caro :D
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Kessy am 15.05.2009, 18:16 Uhr
Hi Dirk,

"Im Winter fährt die Bahn von Durango aus nicht die volle Strecke bis nach Silverton und ein Bild des Bahnhofs in seinem jetztigen Zustand könnte in jedem Lexikon als Illustration unter dem Begriff "eingeschneit" stehen."

Hierzu habe ich ein Foto vermißt! Habt Ihr eines gemacht!?? *Neugier*  :oops:

Sehr schöne Bilder, besonders die Eisenbahn und der kahle Baum am Montezuma Viewpoint haben mir sehr gut gefallen.

Schöne Grüße, Kerstin
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: americanhero am 15.05.2009, 23:01 Uhr
Tolle Bilder von Colorado im Schnee, das hat ja echt was.   8)
Und schon erstaunlich, wie schnell sich die Landschaften innerhalb eines Tages aendern koennen.
Ich bin weiterhin mit an Board
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 16.05.2009, 07:34 Uhr
Hierzu habe ich ein Foto vermißt! Habt Ihr eines gemacht!?? *Neugier*  :oops:

Hallo Kessy, schön, dass Du auch dabei bist!

Ja, ein Foto haben wir gemacht. Zwar leider nur von der Seite des Gebädes mit den weniger großen Schneehaufen davor (die größten Mengen lagen direkt auf den Gleisen), aber für einen Eindruck reicht es:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/BahnhofSilverton.jpg)
Bahnhof von Silverton im Winter


Und schon erstaunlich, wie schnell sich die Landschaften innerhalb eines Tages aendern koennen.

Das fanden wir auch ziemlich beeindruckend. Während der nächsten Tagesetappe wird sich die Landschaft nochmal sehr ändern. Und zwar wird die vorherrschende Farbe dann die Lieblingsfarbe der Mehrzahl der Forumsmitglieder sein :wink: :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Kessy am 16.05.2009, 14:49 Uhr
Hi Dirk,

vielen Dank für den Willkommensgruß und für das Foto das ich mir gewünscht habe!!  :D
Klar bin ich dabei, Micha und ich haben ja zufällig eine sehr ähnliche Tour geplant...nur ob wir auch Schnee zu Gesicht bekommen...?   :wink: Da glaub ich ja derzeit nicht dran.
Aber das macht nix, ich habe ja dieses tolle Bild vom Bahnhof mit ganz viel Schnee und die anderen Bilder mit viel Schnee...wir zeigen sie dann ohne Schnee  :wink:

Hach, heute in 1 Woche geht der Flieger... *zappel*    :wink:
Liebe Grüße
Kessy
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Saguaro am 16.05.2009, 18:12 Uhr
Hallo Dirk,

ich hechte hinterher und bekomme immer mehr Lust auf CO !!!

Toller Bericht, tolle Fotos und auch den Mut, die Reise im "Winter" zu machen. Die meisten bevorzugen den Sommer in Colorado.

Weiter so  :applaus: (ich versuche jetzt dran zu bleiben  :grins:)

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 16.05.2009, 23:59 Uhr
Hach, heute in 1 Woche geht der Flieger... *zappel*    :wink:

Ist es bei Euch auch schon so weit - wie die Zeit vergeht :shock:

Falls wir uns nicht mehr lesen, wünsche ich Euch jetzt schon einen tollen Urlaub. Und während Ihr unterwegs seid, überlege ich mir weiter mögliche Reiserouten für 2010. Höchstwahrscheinlich fahren wir eh' wieder fast die gleiche Route wie Ihr. Nachdem 2008 Ihr knapp vor uns unterwegs wart und es dieses Jahr andersrum war, veranstalten wir nächstes Jahr irgendwo in den USA ein Forumstreffen :D

Toller Bericht, tolle Fotos und auch den Mut, die Reise im "Winter" zu machen. Die meisten bevorzugen den Sommer in Colorado.

Danke für das Lob. Der Sommer in CO reizt mich natürlich auch sehr, da man dann per Auto bzw. zu Fuß höher in die Berge kommt. Da ich in den Bergen aufgewachsen bin und den Winter sehr gerne mag bot sich aber der Abstecher in die Berge auch zu dieser Jahreszeit irgendwie an.

Ab morgen wird unsere Reise aber deutlich weniger winterlich, den Bericht wird dann wieder Katharina einstellen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 17.05.2009, 08:44 Uhr
Guten Morgen alle zusammen! Heute kommen wir nun wirklich zu den "Roten Felsen"...

Sonntag, 15.3.09: Cortez - Monument Valley
oder: Es wird rot

Auch heute stehen wir gegen sieben auf und "genießen" das Super-8-Frühstück. Nach dem Auschecken fahren wir beim Safeway vorbei und besorgen uns Sandwiches. Dann geht es auf der US160 nach Süden. Die Landschaft ist hier vollkommen anders als die letzten Tage: Viel offener und auch trockener.

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Auf der US 160 südlich von Cortez

Nach einiger Zeit erreichen wir Four Corners. Nach kurzem Überlegen entschließen wir uns dazu, die 3$ Eintritt pro Person zu zahlen,  auch wenn dieser Preis ein wenig überhöht erscheint. Schließlich wollen wir das Ganze wenigstens einmal gesehen haben - und die Navajo, auf deren Gebiet das Monument liegt, haben hier ja auch kaum andere Einnahmequellen. Wir begutachten also den einzigen Fleck in den USA, an dem vier Staaten aufeinandertreffen und machen die üblichen Scherze: alle vier Extremitäten in unterschiedliche Staaten stellen, von einem Staat in den anderen hüpfen,... Dann betrachten wir noch ausführlich die einzelnen Staatswappen, versuchen die lateinischen Staatsmotti zu verstehen - und können schon weiter fahren...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_15_02.jpg)
Four Corners Monument

Nun führt die Straße ein kurzes Stück durch Arizona. Bei Mexican Water biegen wir auf die US191 nach Norden ab und erreichen wenig später zum ersten Mal wirklich Utah. Nach längerer Fahrt durch die eindrucksvolle Landschaft voller kleiner Canyons und mit den ersten roten Felsen erreichen wir die Abzweigung ins Valley of the Gods.

Wir fahren nun den Loop durch diesen kleinen Bruder des Monument Valley. Eigentlich steht es diesem in nichts nach, - im hinteren Teil finden wir sogar eine Handschuh-Butte (wobei es sich hier wohl eher um einen Fingerhandschuh handelt...). Immer wieder halten wir an um die schöne Landschaft zu genießen. Zwischen den eindrucksvollen roten Felsen fühlen wir uns fast wie auf einem fremden Planeten - vielleicht haben wir auch einfach zu viele Science Fiction Filme gesehen, die hier im Südwesten gedreht wurden... Eine Frage wäre noch zu klären: Woher kommt bloß der hellgraue Belag der Schotterstraße? - Von diesem abgesehen ist hier nämlich alles tiefrot...

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Im Valley of the Gods

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Felsen im Vally of the Gods

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Fingerhandschuh-Butte im Valley of the Gods

Nach Beendigung des Loops fahren wir weiter zum Goosenecks State Park. Mit Blick auf die drei Schleifen des San Juan River, der sich hier einen tiefen Canyon gegraben hat, machen wir erstmal Brotzeit. Danach trauen wir uns etwas näher an die Rimkante und bewundern den Canyon mit seinen treppenförmigen Wänden und die unglaublich engen Mäander des Flusses. Auf diesem können wir auch einige Schlauchboote und Kayaks beobachten, die sich mutig der Strömung anvertrauen.

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Ein Gooseneck des San Juan River

Nun geht es aber weiter Richtung Süden. Schon von weitem können wir die Felsen des Monument Valley am Horizont erkennen. Bei Mexikan Hat machen wir noch einen kurzen Abstecher zu dem Felsen, dem dieser Ort seinen Namen verdankt. Mit etwas Phantasie kann man darin wirklich einen Mexikaner mit Sombrero erkennen.

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Mexican Hat Rock

Jetzt geht es aber wirklich zum Monument Valley. Immer deutlicher hebt es sich vor uns ab. Wir haben in dem neuen Hotel "The View" direkt neben dem Visitor Center ein Zimmer reserviert. Da es aber noch zu früh ist um einzuchecken, entschließen wir uns, gleich eine Jeeptour zu machen. Eine geführte Tour - das ist nach unseren traumatischen Erlebnissen mit einer Reifenpanne mitten im Loop des Valleys vor eineinhalb Jahren fällig.

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Blick von der US 163 auf das Monument Valley

Der Startpunkt der Touren ist durch rege Bautätigkeit ringsum gar nicht so leicht zu finden. Schließlich schaffen wir es aber doch und buchen eine Fototour. Auf dieser haben wir einen klapperigen Dodge-Bus und einen netten indianischen Führer ganz für uns allein.

Wir halten sehr oft an und der Indianer erklärt uns, woher die Felsen ihre Namen haben (auch wenn wir bis jetzt noch nicht die Elefanten auf der Elephant Mesa gefunden haben...), und erzählt uns von der Kultur der Navajo und welche Filme wo hier im Tal gedreht wurden. Allerdings werden wir bald als vollkommen filmunkundig abgestempelt, da wir beide noch keinen Film von John Ford gesehen haben... Die Tour führt auch in Bereiche, wo man mit dem eigenen Auto nicht hinkommt. Dort gibt es einige schöne Arches und auch ein paar Petroglyphen.

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Right Mitten und Merrick Butte im Monument Valley

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Echo Canyon im Monument Valley

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Sun's Eye im Monument Valley

Nach über drei Stunden kommen wir müde aber glücklich wieder am Ausgangspunkt an. Nun können wir auch unser gemütliches Zimmer beziehen. Wir machen es uns auf dem Balkon bequem, von wo aus man einen grandiosen Blick auf die Mittens und die Merrick's Butte. Hier warten wir auf den Sonnenuntergang und schauen zu, wie die Felsen in einem wunderbaren Farbenspiel erstrahlen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_15_12.jpg)
Abendlicher Blick von unserem Balkon auf die Mittens

Nachdem es dunkel ist, gehen wir hinüber zum Restaurant. Dort bestellen wir Tacos und Pizza "Navajo Style". Ein wenig überrascht sind wir schon, als sich beides als Maisfladen entpuppt. Diese sind aber sehr lecker und die Portionen mehr als reichlich. Gesättigt und müde kehren wir in unser Zimmer zurück.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_45.png)   Hotelbewertung: The View, Monument Valley, AZ.
Einziger Nachteil an diesem Hotel ist der exorbitant hohe Preis. Was das angeht, hatten wir allerdings Glück, da wir noch in der Nebensaison da waren. Sehr freundliches und kompetentes Personal. Schön eingerichtetes Zimmer mit naturgemäß tollem Blick. Gutes Restaurant, dem während unseres Besuchs leider einige Zutaten ausgegangen waren. Was wir toll fanden: Alle Mitarbeiter sind Natives.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: funny1a am 17.05.2009, 12:19 Uhr
Hallo Katharina,

schöner Bericht und tolle Bilder.

Wir sind auch in 14 Tagen im The View-Hotel im Monument Valley.

Habt Ihr die Tour direkt vor Ort gebucht, und welche Tour bzw. Veranstalter war das ?
 
Würdet Ihr dies wieder buchen ?
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 17.05.2009, 19:48 Uhr
Habt Ihr die Tour direkt vor Ort gebucht, und welche Tour bzw. Veranstalter war das ?
 
Würdet Ihr dies wieder buchen ?

Die Touren im Monument Valley werden zentral vor Ort verwaltet. Ein Vorbuchen ist nicht nötig.

Um eine Tour zu machen, geht man zur zentralen Vergabestelle, einem kleinen Holzhüttchen dirket an der Einfahrt ins Tal selber. Als wir dort waren, war es durch Baustellen nicht gerade leicht zu finden. Das Buchen der Tour selber lief dann sehr spontan und unkompliziert. An dem Holzhäuschen bekamen wir die verschiedenen möglichen Touren beschrieben (1,5h, 2,5h oder Fototour). Nachdem wir uns für die Fototour entschieden hatten (genauso wie die 2,5h-Tour aber mit beliebig langen Stops), bekamen wir einen Führer zugeteilt und fünf Minuten später konnten wir losfahren.

Man kann die Touren wohl auch im voraus buchen, die Nummern der Veranstalter findet ihr auf der offiziellen Seite: http://www.navajonationparks.org/htm/monumentvalley.htm (http://www.navajonationparks.org/htm/monumentvalley.htm). Unser Führer war Roland von Roland's Navajoland Tours.

Günstigste Tageszeit für die Tour ist der späte Nachmittag, da dann die Lichtverhältnisse besonders gut sind.

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: funny1a am 17.05.2009, 20:14 Uhr
Hallo Katharina,

danke, wenn wir das Holzhäuschen finden, werden wir das auch vor Ort buchen :lol:.

Wir wollen auf jedenfall den Sonnenuntergang auf dem Balkon des View Hotels geniesen.
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 17.05.2009, 20:20 Uhr
danke, wenn wir das Holzhäuschen finden, werden wir das auch vor Ort buchen :lol:.

Auch wenn das Häuschen etwas versteckter ist als zu den Zeitel vor dem "The View", solltet Ihr es problemlos finden: Einfach auf der Straße ein gutes Stück zurück in Richtung Parkausgang und direkt hinter dem Ende des Bauzauns auf der rechten Seite nach rechts abbiegen.

Wir wollen auf jedenfall den Sonnenuntergang auf dem Balkon des View Hotels geniesen.

Das ist problemlos zu schaffen: Für die Fototour 3,5 bis 4,0 Stunden einrechen, etwas Sicherheitspuffer einrechenn und einfach dementsprechend früh vor dem Sonnenuntergang losfahren. Hat bei uns problemlos geklappt.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Palo am 17.05.2009, 21:48 Uhr
Man kann die Touren wohl auch im voraus buchen, die Nummern der Veranstalter findet ihr auf der offiziellen Seite: http://www.navajonationparks.org/htm/monumentvalley.htm (http://www.navajonationparks.org/htm/monumentvalley.htm). Unser Führer war Roland von Roland's Navajoland Tours.


Roland kann ich uneingeschraenkt empfehlen.

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 17.05.2009, 22:27 Uhr
Roland kann ich uneingeschraenkt empfehlen.

Ja, der Roland ist klasse. Das Gespräch auf der Fahrt war eine tolle Mischung aus Small Talk, Witzen und sehr interessanten Informationen über das Leben der Natives.

Am meisten überrascht war ich, wo der schon überall rumgekommen ist: Als er mitbekommen hat, dass wir aus Deutschland kommen, hat er von seinen Besuchen in (AFAIR) Hamburg und Frankfurt erzählt.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 19.05.2009, 07:44 Uhr
Guten Morgen allerseits,

heute schauen wir uns jede Menge Steine an. Nicht nur rote, sondern auch grauweiße - diese übrigens in sehr interessanten Formen. Viel Spaß!

Sonntag, 16.3.09: Monument Valley - Moab
oder: Kein Trail für alte Typen - und auch nicht für alte Schuhe

Wenn man ein nicht gerade billiges Zimmer mit Ausblick auf das Monument Valley hat, dann muss man sich natürlich den Sonnenaufgang anschauen. Schon 45 Minuten bevor die Sonne aufgeht, ergibt sich am Himmel ein toller Farbverlauf von Blau oben zu Orange unten, vor dem sich die Mittens als schwarze Blöcke abheben. Einige Minuten vor dem eigentlichen Sonnenaufgang ist zu erkennen, dass die Sonne von unserem Balkon aus gesehen genau hinter der Merrick Butte aufgehen wird. Während Katharina auf dem Balkon bleibt und von dort den Sonnenaufgang beobachtet, schnappt Dirk sich Stativ und Kamera und hechtelt zur Terasse vor Restaurant und Gift Shop. Ganz im Eck der Terasse ist die zu dieser Jahreszeit einzige Möglichkeit, die Sonne über dem Horizont aufgehen zu sehen und dementsprechend viel ist auch los. Die Eile hat sich aber mehr als gelohnt, denn es bietet sich ein höchst interessantes Schauspiel: Kurz nachdem die Sonne in einem sehr flachen Winkel über den Horizont geklettert ist, geht sie einige Minuten später gleich wieder unter, indem sie hinter der Merrick Butte verschwindet.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_16_01.jpg)
Sonnenaufgang im Monument Valley

Nach einiger Zeit ist es dann wirklich Tag geworden und wir brechen auf. Es geht zurück Richtung Mexican Hat, wo wir auf die UT 261 abbiegen. Auch diese Strecke kennen wir schon von gestern, geht es doch vorbei am Goosenecks State Park und dem Beginn der Straße durch das Valley of the Gods. Was in dieser Fahrtrichtung allerdings auffällig ist, sind die riesigen Schilder, die vor dem Moki Dugway warnen. Der Moki Dugway wurde 1958 für den Transport von Uran gebaut und führt als Gravelroad äußerst abenteuerlich in vielen Spitzkehren auf die 350 Meter über der Ebene gelegene Cedar Mesa. Vor uns sind zwei Wohnmobile unterwegs, wir lassen uns daher etwas zurückfallen und genießen jeden Meter der Bergstrecke. Oben halten wir an. Von hier bietet sich ein toller Blick über die Ebene vom Valley of the Gods bis zurück zum Monument Valley. Einige hundert Meter nach der letzten Spitzkehre biegen wir nach links ab auf die Dirtroad zum Muley Point. Die Qualität dieser Straße ist gut, wir kommen gut voran, der Fahrer muß nur auf plötzlich auftauchende Schlaglöcher, Steine, Viehgatter und Kühe aufpassen. Der Ausblick vom Muley Point ist nochmal phantastischer als vom oberen Ende des Moki Dugway. Hier ist besonders schön, dass man die engen Schleifen des San Juan Rivers und damit den Goosenecks State Park von oben sieht.

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Letzter Blick auf das Monument Valley

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Auf dem Moki Dugway

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Blick zurück in die Ebene und auf das Valley of the Gods

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Am Muley Point

Über die UT 261 fahren wir durch eine interessante, sehr hügelige und überraschend grüne, Landschaft weiter nach Norden. Am Horizont stehen hohe und schneebedeckte Berge, etwas davor rote Tafelberge. Nach knapp 50 Kilometern kommen wir auf die in nordwestlicher Richtung verlaufende UT 95, der wir bis zum Natural Bridges National Monument folgen. Dieses National Monument besteht aus dem 14 Meilen langen Bridge View Drive, der als Einbahnstraße zu den Trailheads von Wanderungen zu drei verschiedenen Bridges führt. Im Gegenteil zu den ungleich bekannteren Arches wurden Bridges nicht durch Regen und Wind geformt, sondern durch ein hindurchfließendes Gewässer. So liegen die drei Brücken des National Monuments auch in einem tief eingeschnittenen Flußtal, fast schon einem Canyon, in das sich der White River eingegraben hat. Das Gestein im Park ist nicht rot, wie man es im Südwesten erwarten würde, sondern relativ hell. Nach einem kurzen Besuch des Visitor Centers beginnen wir mit dem ersten Trail, der zur Sipapu Bridge führt. Die Sipapu Bridge, die sich auch von einem Aussichtspunkt an der Straße aus bestaunen lässt, ist die zweitgrößte natürliche Brücke der Welt. Nur die bekannte Rainbow Bridge am Lake Powell ist größer. Der Weg führt über eine Treppe und drei Holzleitern in lustiger Kletterei nach unten. Die Brücke selber ist sehr beeindruckend und gigantisch, fotografisch von direkt unterhalb fast nicht festzuhalten. Da hilft selbst ein normales Weitwinkelobjektiv nicht viel.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_16_06.jpg)
Canyon des White River im Natural Bridges National Monument

Auf dem Trail begegnen wir einem stark schnaufenden und schwitzenden Amerikaner mittleren Alters, der uns sehr nett grüßt und noch den Kommentar hinerherschiebt, dass das hier "kein Trail für alte Typen, die keine Steigungen vertragen" ist. Obwohl er offensichtlich konditionsmäßig nicht mehr viele Reserven hat, treffen wir ihn auf allen weiteren Trails wieder: Bei den Horsecollar Ruins, der Kachima Bridge und der Owachomo Bridge. Jedes Mal gibt es neue flapsige Kommentare und bei der letzten Begegnung beglückwünschen wir ihn für sein Durchhaltevermögen. Während die Kachima Bridge relativ jung zu sein scheint und mehr oder weniger nur ein großes Loch in einer Felswand darstellt, ist die Owachomo Bridge ein ziemlich filigranes und dünnes Gebilde. Auf dem Viewpoint trefen wir ein Ehepaar aus dem Rheinland, die die schmale Brücke vor dem Hintergrund des Canyons zunächst gar nicht entdecken. Jeder der schonmal den Film "Indiana Jones and the last Crusade" gesehen hat, kennt diesen Effekt: Den Kopf leicht nach links und rechts bewegen, und die Brücke wird sichtbar. Von weiter unten, vom Trail aus betrachtet, hebt sie sich auch deutlich gegen den wolkenlosen blauen Himmel ab.

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Die Owachomo Bridge im Natural Bridges National Monument

Während der Trails haben wir entdeckt, dass hier leider nicht nur der White River ziemlich starke Erosionsspuren in der Landschaft hinterlassen hat. Mindestens genauso starke Erosion findet an der Sohle von Katharinas linkem Wanderstiefel statt, die sich im Alter von mehr als zehn Jahren langsam in ihre Einzelteile auflöst. Nach dem dritten Trail leidet darunter auch deutlich die Stabilität beim Laufen. Hm, was tun? Da wir im Verlauf der Reise noch einige größere Wanderungen vorhaben, muss Ersatz her. Wir hoffen sehr auf Moab, denn wenn man dort keine Wanderschuhe kaufen kann, wo dann in Amerika?

Wir fahren weiter auf der UT 95 nach Osten. Unser nächstes Ziel ist der Mule Canyon, den wir nicht komplett laufen wollen, sondern nur den ersten Teil bis zum House on Fire. Die Abzeweigung zum Trailhead ist leicht zu übersehen, zumal kurz vorher eine offizielle Ausschilderung zu direkt an der Straße gelegenen indianischen Ruinen abgeht. Wir erwischen die kleine Dirtroad jedoch, bezahlen die Fee und machen uns auf. Der Mule Canyon ist ein wunderschöner, schattig gelegener und dicht bewachsener kleiner Canyon. Da wir im Frühling da sind, sehen wir jede Menge blühende Blumen und Schmetterlinge und an der einen oder anderen schattigen Stelle noch Schneereste. Das House on Fire liegt etwa 1.25 Meilen hinter dem Trailhead relativ versteckt unter einem Feldvorsprung auf der rechten Seite des Canyons. Es ist beeindruckend, wie gut sich diese 800 Jahre alten antiken Gebäude hier erhalten haben. Hoffentlich bleibt das auch in Zukunft so, hoffentlich weiß auch in Zukunft jeder Besucher den Wert dieses kulturellen Erbes zu schätzen. Wir finden es ziemlich faszinierend, wie klein die Bewohner gewesen sein müssen, denn wir müssen schon in einiger Entfernung zum Haus wegen des niedrigen Felsvorsprungs unseren Kopf ziemlich einziehen. Da wir recht spät da sind, kommt der berühmte Feuereffekt leider nicht ganz zur Geltung. Trotzdem war das ein sehr lohnenswerter Abstecher.

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Unterwegs im Mule Canyon

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Das House on Fire im Mule Canyon

Eigentlich wäre allmählich ein verspätetes Mittagessen fällig. Da wir aber recht gut in der Zeit liegen, entscheiden wir uns, dieses auf einen ganz besonderen Ort zu verschieben, und zwar auf den laut Grundmann bestplazierten Picknicktisch der USA. Wir fahren auf der US 191 nach Norden, durch Blanding und Monticello hindurch, und biegen ungefähr 32 Kilometer nördlich von Monticello auf die kleine Straße zum Needles Overlook ab. Diese führt sehr kurvig und hügelig nach Westen. Überall in der Gegend liegen riesige abgerundete Felsbrocken herum, die an die Mesas im hinteren Teil vom Monument Valley erinnern, die wir dort auf unserer gestrigen Tour gesehen haben. Die Streckenlänge bis zum auf einer Felsnase gelegenen Overlook beträgt 35 Kilometer, aber es lohnt sich: Von dort aus bietet sich ein phantastischer Überblick auf die tief unter uns gelegene Ebene des Canyonlands National Park mit den vom Colorado River hineingefrästen Canyons. Hier verzehren wir unsere mitgebrachten Sandwiches und laufen danach die kurzen Trails ab, die um die Felsnase herumführen und so immer neue Blickwinkel nach unten ermöglichen.

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Church Rock an der US 191

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Der laut Grundmann bestplatzierte Picknicktisch der USA

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Blick vom Needles Overlook auf den Canyonlands National Park

Auf dem weiteren Weg nach Moab prägen die südöstlich dieser Stadt gelegenen La Sal Mountains, die noch mit Schnee bedeckt sind, das Bild. In Moab haben wir für zwei Nächte ein Zimmer im Inca Inn vorgebucht, aber leider erst ab morgen. Beim Inca Inn handelt es sich um ein etwas älteres Motel, dass von einem jungen Ehepaar aus der Schweiz geführt und tadellos in Schuss gehalten wird. Nach sehr netter Begrüßung fragen wir wegen einem Zimmer nach und dürfen unseren Aufenthalt um eine Nacht verlängern, erhalten sogar für die erste Nacht ein etwas besseres Zimmer mit Mikrowelle zum Preis der schon gebuchten beiden Nächte. Wieviel Glück wir dabei hatten, werden wir in den kommendan Tagen sehen: Da ist das Motel nämlich komplett ausgebucht.

Auf Ratschlag des Motelbesitzers hin fahren wir zu einem Outdoorshop neben dem City Market, um uns nach Ersatzschuhen für Katharina umzuschauen. Der Laden ist cool, mit beeindruckender Auswahl an Wander- und Outdoorsachen. Zudem ist die Beratung sehr freundlich und kompetent, so dass wir nach knapp zwanzig Minuten um 90 Dollar ärmer, aber um ein Paar leichte Wanderschuhe reicher, wieder zum Motel zurückkehren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_40.png)   Hotelbewertung: Inca Inn, Moab, UT.
Sehr nette und freundliche Begrüßung (die übrigens laut Webpage auch wahlweise in Schwitzerdütsch stattfinden kann). Das Motel ist schon ziemlich alt, aber sehr gepflegt. Während unserer ersten Nacht dort hatten wir ein großes Zimmer mit Mikrowelle, das perfekt in Schuß war. Sehr leckeres Frühstück mit selbst gebackenem schweizer Brot.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: ilnyc am 19.05.2009, 09:54 Uhr
Letztes Jahr habe ich "Grundmanns besten Picknickplatz" auch mal selbst in Augenschein genommen. War es bei Euch da auch so verlassen wie bei uns im September'07? Nur wenige fahren diese nicht enden wollende Route bis zum Viewpoint, hatte ich den Eindruck.
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 19.05.2009, 11:28 Uhr
War es bei Euch da auch so verlassen wie bei uns im September'07? Nur wenige fahren diese nicht enden wollende Route bis zum Viewpoint, hatte ich den Eindruck.

Ich hatte mir ja die ganze Zeit Sorgen gemacht, dass es da nur einen Picknicktisch gibt und der auch noch besetzt ist :D :wink:

Auf der Anfahrt sind dann alle Autos die in der selben Richtung unterwegs waren irgendwann nach rechts und links abgebogen, zum Beispiel auf den Windwhistle Campground. Als wir angekommmen sind, saß ein einziger anderer Besucher an einem der Tische. Als wir eine Stunde später wieder gefahren sind, war der wieder weg, dafür stand ein anderes Auto am Parkplatz dessen Fahrer wir aber nicht getroffen haben. Es war also schon geringfügig weniger los als zum Beispiel auf dem Times Square :wink:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: ilnyc am 19.05.2009, 11:46 Uhr
Es war also schon geringfügig weniger los als zum Beispiel auf dem Times Square :wink:

Also wie bei uns!  :lachroll:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Saguaro am 19.05.2009, 15:53 Uhr
Tolle Infos Dirk  :hand:,

da gibts ja noch genügend Trails für uns  :grins:.

Wir waren vor 2 Jahren in der Gegend, haben aber nur Gooseneck gesehen. Der Mule Canyon, Moki Duckway und die Needles fehlen noch auf der to do-Liste  :zwinker:.

Seid Ihr in Moab zwecks Wanderschuhen noch fündig geworden?

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 19.05.2009, 16:27 Uhr
da gibts ja noch genügend Trails für uns  :grins:.

Ich denke mal schon, ja ;-)

Unsere to-do-Listen sind übrigens momentan ziemlich komplementär, denn ich habe mit sehr viel Interesse in Deinem Reisebericht über die Wanderungen zum Yellow Rock und den Slot Canyons an der HITRR gelesen.

Seid Ihr in Moab zwecks Wanderschuhen noch fündig geworden?

Ja sind wir - im Gearheads Outdoor Store (Ecke Main Street/Uranium Avenue). Da ein echter Bergstiefel recht lange zum Eintragen braucht und im Südwesten eigentlich auch nicht nötig ist, ist es ein Trekkingschuh geworden. Und zwar ein (nomen es omen) Merrell Moab (http://www.rei.com/product/748515). Der hat den Rest der Reise treu mitgemacht.

Da wir auch in die Berge gehen, haben wir vor zwei Wochen in Deutschland noch ein Paar neuer Meindl Island Pro Lady geholt.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 19.05.2009, 18:48 Uhr
 :D  Hallo Dirk!

Schande über mein Haupt!  :oops:

Die letzten zwei Wochen war ich kaum zeitlich in der Lage, ins Forum reinzusehen, und prompt verpasse ich so einen tollen Reisebericht!  :|

Mit Hitze, Kakteen, dem Gunnison-Canyon im Schnee, den tollen Sonnenauf-und untergängen im Monument Valley!

Und von der Durango-Eisenbahn, ein wunderbares Bild!  :daumen:

Das war ja eine sehr abwechslungsreiche Reise-bisher! Nun hoffe ich, daß noch mehr davon kommt!  :popcorn: :pepsi:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 20.05.2009, 07:53 Uhr
Hallo Monika,

schön, dass Du noch in den Reisebericht mit zugestiegen bist. Ob allerdings im weiteren Verlauf noch ein Bild eines Einzellers auftauchen wird, kann ich im Moment leider nicht sagen :wink: :lachen07:

Das war ja eine sehr abwechslungsreiche Reise-bisher! Nun hoffe ich, daß noch mehr davon kommt!  :popcorn: :pepsi:

Popcorn und Getränke sind eine gute Idee. Ich stelle gerne auch zusätzlich noch etwas Schokolade zur Verfügung (http://www.smilies.4-user.de/include/Essen/smilie_essen_080.gif)

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 21.05.2009, 14:16 Uhr
Alle eingedeckt mit Snacks? - Dann kann es ja weiter gehen...

Dienstag, 17.3.09: Moab
oder: So ein Arch!

Heute schlafen wir ein wenig länger aus und stehen erst gegen sieben auf. Dann geht es zum Frühstück mit hausgemachten schweizer Brot, das sehr lecker ist. Nach einem Zwischenstop an der Tankstelle um unsere Vorräte aufzufüllen fahren wir nach Norden zum Arches National Park.

Wir halten am Visitor Center, vor dessen Eingang die hiesige Fauna mit sehr schönen Bronzestatuen dargestellt ist. Wir kaufen Postkarten und sehen uns ein wenig im Inneren um, doch mittlerweile haben wir wohl schon so viele Nationalpark-Visitor-Center gesehen, dass wir das Ganze nicht mehr wirklich spannend finden. Schnell brechen wir wieder auf.

Über Serpentinen geht es nun hinauf auf das Hochplateau, das den Park bildet. Oben angekommen halten wir am Trailhead zur Park Avenue. Dieser Trail hat seinen Namen wohl von den steil aufragenden Felswänden zu beiden Seiten der Schlucht, die entfernt an Hochhäuser erinnern. Noch liegt dieses Tal fast ganz im Schatten. Der Trail folgt einem kleinen Wash, in dem an einigen Stellen sogar Wasserreste zu finden sind. Am hinteren Ende der Schlucht, wo der Trail wieder auf die Straße trifft befinden sich einige der eindrucksvollsten Felsen: The Organ (eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Orgel ist nicht zu verleugnen), der Sheep Rock und vor allem die Three Gossips. Letztere könnten auch aus dem Atelier eines expressionistischen Bildhauers stammen. Wir kehren wieder auf dem selben Weg zurück und sind überrascht, wie viel neues es hier noch zu entdecken gibt, nicht zuletzt, da die Schatten nun mehr und mehr zurückweichen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_17_01.jpg)
Park Avenue im Arches National Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_17_02.jpg)
Three Gossips und Sheep Rock im Arches National Park

Mit dem Auto fahren wir weiter entlang der wunderschön beleuchteten Great Wall. Unser nächstes Ziel ist die Windows Section. Hier laufen wir zuerst zum Turret Arch. Dieser sieht mit seinen zwei Öffnungen ein wenig aus wie eine Hauswand mit Tür und Fenster. Weiter geht es zu den beiden Windows, die durch ihre Größe sehr beeindrucken. Am östlichen Horizont können wir nun auch die schneebedeckten La Sal Mountains sehen. Ebenfalls in der Windows Section befindet sich der Double Arch. Auch von diesem sind wir überwältigt: Auf Fotos war uns nie klar geworden wie riesig diese Steingebilde eigentlich sind. Wir klettern auf dem Felsen unter den Bögen so weit nach oben wie möglich und bestaunen sie von allen Seiten.

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Turret Arch im Arches National Park

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Double Arch im Arches National Park

Nachdem wir uns schließlich losreißen konnten, fahren wir weiter zum nördlichen Ende der Parkstraße zum Devils Garden Trailhead. Der Parkplatz hier ist schon sehr überfüllt, aber nach kurzer Suche finden wir doch ein Plätzchen für uns. Die ersten beiden Bögen auf diesem Trail, Tunnel Arch und Pine Arch, sind zwar recht nett, aber nicht wirklich spektakulär zu nennen.

Ganz anders der Landscape Arch, den wir als nächstes erreichen: - Das so etwas filigranes überhaupt noch hält, grenzt schon fast an ein Wunder. Seit Jahren wird mit dem Einsturz des Bogens gerechnet, erst recht, seit 1991 einige Felsbrocken herabstürzten. Seither ist der Trail, der einst darunter führte, gesperrt.

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Landscape Arch im Arches National Park

Wie es aussieht, nachdem ein Arch eingestürzt ist, können wir einige Meter weiter begutachten: Bis vor einem halben Jahr, genauer, dem 4. August 2008, stand hier der Wall Arch. Noch immer deutet ein Schild darauf hin, doch von dem Bogen ist nur noch ein Trümmerhaufen übrig...

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Hier stand einmal ein Arch...

Der Weg erklimmt hier nun eine der Felsrippen, aus denen sich die Bögen gebildet haben, und wird im weiteren Verlauf immer oben auf diesen Rippen entlang führen. Nach einger Zeit führt eine Abzweigung hinauf zum Partition Arch, einem kleinen Löchlein im Felsen, das wir schon von unten bemerkt hatten, und zum etwas versteckten Navajo Arch. Weiter geht es durch die bizarre Landschaft aus Felsrippen, bis wir nach längerer Wanderung den Double-O-Arch erreichen. Diese zwei direkt übereinander liegenden Bögen sind sehr beeindruckend, doch leider auch sehr überlaufen, nicht zuletzt, da viele ihre Wanderung hier beenden und erst einmal Brotzeit machen. Angelockt von dessen Namen laufen wir weiter zum Dark Angel. Dieser entpuppt sich als einsam stehender, dunkel gefärbter Monolith - 2001 lässt grüßen...

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Double-O-Arch im Arches National Park

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Dark Angel im Arches National Park

Abenteuerlust und Neugier treiben uns dazu, auf dem Primitive Loop zum Parkplatz zurückzukehren. Anfangs ist der Weg nicht wirklich schwierig. Erste kleine Klettereinlagen werden dann auf der Abzweigung zum Private Arch, einem sehenswerten kleinen Arch, nötig. Danach folgt eine lustige Kletterei über steile Felsplatten. An einer Stelle sind gerade drei Ranger dabei, ein Stahlseil auszutauschen und haben statt dessen ein Kletterseil gespannt. - Wenn die drei nicht so aufmerksam zusehen würden, wäre es doch eigentlich gar nicht so schwierig... Diese Stelle mit dem Seil ist die schwierigste des ganzen Trails. Danach folgt dieser erst einem trockenen Bachbett und dann einem sehr sandigen Pfad. Hier zieht es sich ein wenig. - Endlich taucht vor uns wieder der Landscape Arch auf: Wir sind wieder auf dem Haupttrail angelangt. Das letzte Stück zum Auto ist dann auch schnell zurückgelegt.

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Auf dem Primitive Loop im Arches National Park

Nun ist erst einmal eine Mittagspause fällig! Wir fahren zur nächsten Picknickarea und genießen unsere mitgebrachte Brotzeit. Etwas erholt fahren wir weiter zu Sand Dune und Broken Arch. Der erste der beiden Arches liegt versteckt in einem kleinen schattigen Canyon, wo gerade einige Kinder Fußball spielen. Zum Broken Arch führt dann ein kleiner, sehr sandiger Trail. Der Arch selbst ist wieder unglaublich groß und beeindruckend.

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Sand Dune Arch im Arches National Park

Um uns nach den ganzen Wanderungen ein wenig zu erholen und für die letzte große Anstrengung des Tages wieder fit zu werden, fahren wir als nächstes die verschiedenen Viewpoints des Parks ab. Jetzt am Nachmittag sind auch die La Sal Mountains besonders schön zu sehen. Auch dem Balanced Rock, der ein wenig aussieht wie eine überdimensionale Schachfigur statten wir einen Besuch ab.

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Balanced Rock im Arches National Park

Dann geht es zum letzten Höhepunkt des Tages: dem Delicate Arch. Wir stellen unser Auto am Trailhead ab. Nach einem recht flachen Anfang geht es bald wieder steile Felsplatten hinauf, die nicht enden zu wollen scheinen. Als sie dann schließlich doch enden, führt ein relativ schmaler Weg zwischen einer Felswand auf der einen Seite und einem großen Talkessel auf der anderen Seite entlang. Auch hier gibt es ein paar Felsbögen, die aber wohl niemand für beachtenswert hält.

Der Weg macht eine Kurve- und dann liegt er plötzlich vor uns: In einer Art natürlichem Amphietheater erhebt sich wohl einer der schönsten Felsbögen, dahinter stehen die schneebedeckten Berge. Wir sind nicht die einzigen, die hier den Sonnenuntergang erleben wollen: das Amphietheater ist schon gut gefüllt und es kommen immer noch mehr Leute nach. - Wir wollen gar nicht wissen, was hier im Sommer los ist... Leider haben sich mittlerweile ein paar Wolken vor die Sonne geschoben. Nur zwei Mal reißen diese für kurze Zeit auf und tauchen den Bogen in ein wunderbares goldfarbenes Licht. Allein dafür hat sich der Aufstieg auf jeden Fall gelohnt!

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Delicate Arch im Arches National Park

Als die Sonne schließlich verschwunden ist, machen wir uns im Dämmerlicht wieder auf den Abstieg. Noch ist es ausreichend hell, dass wir unsere mitgenommene Stirnlampe nur für die letzten Meter zum Auto benötigen. Während des Abstiegs sehen wir immer wieder kleine Fledermäuse durch die Luft schwirren. Durch den dunklen Park fahren wir zum Ausgang. Besonders die Three Gossips sehen im Dunkeln irgendwie unheimlich aus... Wir kehren zurück nach Moab, wo wir bei Wendy's noch ein kleines Abendessen zu uns nehmen, bevor wir wieder ins Motel fahren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_35.png)   Hotelbewertung: Inca Inn, Moab, UT.
Im Prinzip hat sich das Hotel seit der vorherigen Nacht natürlich nicht verschlechtert. Allerdings mussten wir ja das Zimmer wechseln und das zweite Zimmer war nicht ganz so gut in Schuss wie das erste, zudem roch es leicht muffig. Alle gestern genannten positiven Punkte bleiben bestehen, mit am wichtigsten das leckere Frühstück.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 21.05.2009, 15:00 Uhr
Heute schlafen wir ein wenig länger aus und stehen erst gegen sieben auf.

Erst...... :shock:..... :lol: 

Immer noch ganz schön früh für die Urlaubszeit!  :wink:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Saguaro am 21.05.2009, 15:22 Uhr
Hallo Dirk,

immer wieder toll, der Arches N. P. Auch dieses Jahr haben wir - aber nur ganz kurz - Hallo gesagt.

Nur das Inca Inn habe ich gemieden. Trotz neuen Eigentümern, haben wir auch in diesem Jahr lieber in Green River im Super 8 übernachtet. Schon vor 2 Jahren roch es muffig, das Bad war alt und ich habe nur auf den Fersen laufend die Dusche betreten. Da muss also noch viel passieren und nur wegen dem Frühstück ...  :nono: danke

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: americanhero am 21.05.2009, 17:22 Uhr
Arches NP pur, was fuer ein eindrucksvoller Tag mit vielen Bildern. Vielen Dank. Da seid ihr ja ganz ordentlich gelaufen an dem Tag. Also irgendwie ist das mit dem Wolken oben am Delicate Arch echt ganz schoen haeufig. Wir hatten das ja im letzten Jahr auch gehabt, echt bloede. Aber ihr habt den richtigen Moment gut abgepasst  :wink:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Matze am 21.05.2009, 17:51 Uhr
Nun habe ich wieder den Anschluss gefunden und viele Orte wieder mit "bereisen" können, wo wir auch waren und es uns gefallen hat: White Sands, Chiricahua, Tombstone, Carlsbad Cavern (dort sind Euch sogar Fotos gelungen!) usw.

Und die Winterbilder in Colorado....:daumen: :daumen:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 21.05.2009, 20:07 Uhr
Immer noch ganz schön früh für die Urlaubszeit!  :wink:

Wenn ich mal soviel verraten darf: Bei der nächsten Tagesetappe werden wir geringfügig früher aufstehen :wink: :lachen07:

immer wieder toll, der Arches N. P. Auch dieses Jahr haben wir - aber nur ganz kurz - Hallo gesagt.

Wir fanden diesen Nationalpark auch toll und waren echt froh, dass wir die vorherige Etappe bis nach Moab verlängert hatten. Denn ein ganzer Tag hat gerade mal so ausgereicht, die wichtigsten Punkte im Park abzuklappern.

Also irgendwie ist das mit dem Wolken oben am Delicate Arch echt ganz schoen haeufig. Wir hatten das ja im letzten Jahr auch gehabt, echt bloede. Aber ihr habt den richtigen Moment gut abgepasst  :wink:

Naja, abgepasst haben wir das nicht unbedingt. Wir haben halt jede halbe Minute ein Foto gemacht und danach alle außer den zwei oder drei schönsten wieder gelöscht :wink:

Nun habe ich wieder den Anschluss gefunden und viele Orte wieder mit "bereisen" können, wo wir auch waren und es uns gefallen hat: White Sands, Chiricahua, Tombstone, Carlsbad Cavern (dort sind Euch sogar Fotos gelungen!) usw.

Schön, dass Du wieder aufgeschlossen hast. Die Fotos in den Höhlen sind auch deswegen halbwegs etwas geworden, weil ich mein Stativ dabei hatte (und jedesmal, wenn ich beim Laufen mit dem Ding am Weg hängen geblieben bin, durch das Geklapper die halbe Höhle aufgeschreckt habe :oops:).

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: carovette am 21.05.2009, 20:45 Uhr
Das war ja ein toller Tag im Arches NP. Ich weiss schon, warum ich da unbedingt noch mal hin will......

lg caro :D

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 23.05.2009, 08:35 Uhr
Hallo allerseits,

auch bei uns geht es weiter. Ich hoffe, ein paar von Euch sind bereit, mit uns um fünf Uhr früh aufzustehen. Es lohnt sich!

Mittwoch, 18.3.09: Moab
oder: Chocolate Candy Rocks

Obwohl wir gestern spät ins Bett gekommen sind, quälen wir uns um fünf Uhr aus den Federn und brechen auf, in Richtung Island in the Sky Distrikt des Canyonlands National Park. Entgegen aller Befürchtungen verfahren wir uns im Dunklen nicht und finden sogar problemlos den Parkplatz am Trailhead der kurzen Wanderung zum Mesa Arch. Wobei das Finden des Parkplatzes zugegebenermaßen kein eigentliches Problem darstellt: Es handelt sich wohl um den einzigen Parkplatz hier im Nationalpark, der schon um sechs Uhr früh zugeparkt ist. Zudem werden wir gleich begrüßt: Ein aus Flagstaff stammender Amerikaner begrüßt uns und zeigt uns den Weg. Obwohl wir nicht als die ersten am Arch sind, bekommen wir noch problemlos einen Platz für unser Stativ. Im Laufe der nächsten Minuten füllt sich der zur Verfügung stehende Platz aber schnell auf und letztendlich stehen nicht weniger als zehn Stative dort. bestückt mit modernen digitalen Spiegelreflexkameras, aber auch mit Nachbauten von alten Plattenkameras. Alle warten nur auf den einen Moment, in dem die aufgehende Sonne die Unterseite des an einer Kante stehenden Mesa Arch trifft und diese somit rot aufglüht. Im Laufe der Wartezeit ergeben sich diverse Gespräche, es wird ausgetauscht, wer wo her kommt und das Equipment wird gegenseitig begutachtet. Dann ist es schließlich soweit und die Luft ist erfüllt vom Surren und Klicken der Kameras.

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Sonnenaufgang am Mesa Arch

Als alles vorbei ist, machen wir uns auf, den Rest des Parks zu erkunden. Nach kurzen Stopps am Buck Canyon Overlook und Orange Cliffs Overlook fahren wir zum Grand View Point Overlook. Ist der Blick von hier auf die unter uns liegende Ebene mit der White Rim Road und dem Colorado River beeindruckend, so wird er noch beeindruckender, als wir einem kleinen Trail nach Südwesten folgen, direkt an eine spitze Felsnase mit Blick auf die Junction Butte. Als nächstes fahren wir zum Trailhead am Upheaval Dome und laufen den kurzen Trail zu den beiden Overlooks. Der Upheaval Dome hat die Form eines großen Kraters. Im Inneren befinden sich faszinierende grüne Gesteinsstrukturen. Die Entstehung des Kraters ist bis heute unter Geologen umstritten: Während die einen an einen Meteoreinschlag glauben, präferieren die anderen die Theorie eines unterirdischen Salzlagers, das unter Druck nachgegeben hat und eingebrochen ist.

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Blick vom Orange Cliffs Overlook auf den Candlestick Tower

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Straße im Canyonlands National Park

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Krater des Upheaval Dome

Auf dem Weg zurück zum Visitor Center halten wir noch an zwei Aussichtspunkten: Der Green River Overlook bietet einen schönen Blick auf eine enge Schleife des Green River, den sogenannten Turks Head. Der Shafer Canyon Overlook liegt direkt an der Engstelle, über die der Island in the Sky-Distrikt mit der Außenwelt verbunden ist und über die auch die Straße führt. Von hier aus kann man den gesamten Verlauf des Shafer Trails überblicken, der als Gravelroad in steilen Spitzkehren mehr als 300 Meter in die Tiefe führt. Das Visitor Center befindet sich gerade im Umbau: Mehr als die Hälfte des Innenraums ist abgesperrt, im Rest befindet sich lediglich ein 3D-Relief des Parks und der Giftshop. Dirk fragt den anwesenden Ranger nach dem Zustand von Shafer Trail und der nach Moab weiter führenden Potash Road. Die Straßen seien in einem sehr guten Zustand, wir bräuchten aber High Clearance. Mit dem RAV4 sei diese Strecke aber auf alle Fälle zu schaffen. Dirk zögert aber dennoch: Einerseits würde er diese Strecke gerne fahren. Andererseits haben wir uns ja vor eineinhalb Jahren auf der Gravelroad durch das Momument Valley eine Reifenpanne eingefangen und wollen dieses Erlebnis nicht unbedingt wiederholen.

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Blick vom Green River Overlook auf Turks Head

So oder so fahren wir aber zunächst zum Dead Horse Point State Park. Dieser wird scheinbar im Moment komplett renoviert: Es gibt nur Behelfsparkplätze und um zum Aussichtspunkt zu bekommen muß man um Baumaschinen herum quer durch das Gelände laufen. Der Ausblick ist dennoch beeindruckend: Unter uns erstreckt sich eine rotbraune Mondlandschaft. Weit unter uns sehen wir den grünbraunen Colorado, der sich einen tiefen Canyon gegraben hat. Auf einer etwas höher gelegenen Zwischenebene verläuft die Potash Road. Im Westen sieht man die hellblauen Becken, in denen durch Verdunstung Kalisalz gewonnen wird, dahinter am Horizont die schneebedeckten La Sal Mountains. Wenn man weiß, wie Kalisalz auf Englisch heißt, weiß man übrigens auch, woher die Potash Road ihren Namen hat.

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Schleife des Colorado River vom Dead Horse Point State Park aus gesehen

Nach dem Besuch des Dead Horse Point kehren wir wieder zum Canyonlands National Park zurück, um noch das obligatorische Foto vom Eingangsschild zu schießen - heute früh war es ja zu dunkel dafür. Danach kommt der Moment der Wahrheit: Shafer Trail fahren oder nicht? Nach längerem Zögern entscheiden wir uns schließlich dafür, denn wir wissen ja nicht, wann unser nächster Besuch hier in der Gegend ansteht. Also die asphaltierte Strecke verlassen und los geht es. Zunächst eben durch eine Wiese, erreichen wir bald die Abbruchkante und nur etwas später die berühmten Haarnadelkurven. Der Ranger hatte recht, diese Strecke ist absolut leicht zu fahren. Natürlich ist es keine Gravelautobahn - wir kommen nur langsam voran und müssen höllisch auf Steine und Schlaglöcher achten. Aber bei den Tiefblicken auf die beeindruckende Canyonlandschaft, die sich während der Fahrt bieten, würde man sowieso nicht viel schneller fahren wollen. Und so oder so sind wir relativ fix am unteren Ende der Straße angelangt. Das war ein absolut spaßiges Erlebnis!

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Shafer Trail

Auf Ausflüge in Richtung Muselman Arch auf der White Rim Road verzichten wir und biegen sofort nach links auf die Potash Road ab. Und hier zeigt sich recht schnell, warum uns im Visitor Center High Clearance angeraten wurde. Die Qualität der Straße schwankt in den nächsten Kilometern von katastrophal mit großen Gesteinsbrocken über normale Schotterpiste zu Gravelautobahn und wieder zurück. Hier zu fahren ist um einiges schwieriger als auf dem Shafer Trail. Links von uns stehen die hohen Klippen des Canyonlands National Park und des Dead Horse Point State Park, deren Farbe von Rostrot zu Dunkelbraun wechselt und stellenweise sehr an Schokolade erinnert. In einiger Entfernung rechts von uns fließt etwas unterhalb der Colorado. An einigen Stellen nähert sich die Straße auch direkt dem majestätisch und träge dahinfließenden Fluss und ermöglicht so schöne Blicke. Nach einiger Zeit überquert direkt vor uns ein Cowboy hoch zu Pferd mit seinem Hund die Straße. Spätestens jetzt fühlen wir uns wie mitten in einen Werbespot für eine bekannte Zigarettenmarke versetzt. Dirk bewegt unseren Toyota konzentriert voran und nach einiger Zeit erreichen wir die hellblauen Verdunstungsbecken. Hier wird die Potash Road von einigen Privatstraßen der Kalibergbaufirma gekreuzt. Witzigerweise sind diese Nebenstraßen in wesentlich besserem Zustand als die vermeindliche Hauptstraße. Direkt an der Potash Boat Ramp endet der unausgebaute Bereich der Straße und es geht auf Asphalt weiter. Die Fahrt hat zwar Spaß gemacht, aber wir auch froh, das Auto heil wieder auf festen Belag gebracht zu haben.

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Unterwegs auf der Potash Road

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Gooseneck des Colorado River von der Potash Road aus gesehen

Im weiteren Verlauf verläuft die Straße sehr schön entlang des Colorado Rivers, immer auf der linken Seite begleitet von der am Kaliwerk startenden Eisenbahnstrecke. Kurz bevor diese nach links abknickt und durch den Bootlegger Canyon führt, halten wir am Trailhead des Trails zum Corona Arch. Die Wanderung zum Bogen verläuft abwechslungsreich durch eine felsige Landschaft. Zunächst relativ eben, gibt es im weiteren Verlauf einige leichte Kletterpassagen und Teilstücke über große Platten aus Slickrock. Auf halber Strecke können wir einen Zug beobachten, der von zwei Diesellokomotiven gezogen schwer schnaufend bergauf durch durch Bootlegger Canyon fährt. Vorbei am aus der Ferne zu sehenden Pinto Arch und dem schönen Bowtie Arch erreichen wir nach kurzer Wanderung den Corona Arch. Dieser steht sehr eindrucksvoll und herausstechend am Rand eines Felsplateaus. Hier sind viele andere Wanderer unterwegs, auch einige Kletterer, die sich per Seil vom Bogen hinunterlassen.

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Eisenbahnlinie durch den Bootlegger Canyon

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Corona Arch

Auf dem Weg zurück nach Moab legen wir noch einen kurzen Stop an den direkt neben der Straße gelegenen Petroglyphen ein. In Moab entscheiden wir uns für ein Abendessen im ZAX. Dirk probiert die Pizza, all-you-can-eat, und muß feststellen, dass die Pizzen hier zwar wie normale mitteleuropäische Pizzen aussehen. Aber der teilweise süßliche, teilweise übertrieben scharfe Geschmack hat irgendwie nicht viel mit den Pizzen zu tun, die wir von daheim oder aus Italien kennen.

Im Licht der schon tiefstehenden Sonne verlassen wir Moab in nördlicher Richtung und biegen auf die nach Osten führende UT 128 ab. Diese Straße verläuft - quasi als Fortsetzung der Potash Road - eingerahmt von Felsklippen entlang des Colorado Rivers. Auf dem Plateau links von uns befindet sich, von hier unten nicht zu erkennen, der Arches National Park. Wir folgen der Straße ungefähr 35 Kilometer, bis das enge Tal sich weitet. Rechts von uns stehen die Fisher Towers, das sind an Kathedralen erinnernde Gebilde aus Fels. Aus dem Forum haben wir die Beschreibung eines guten Foto-Standorts: Hinter einem Viehgitter an einer bestimmten Stelle anhalten und zum Colorado runterklettern - das hört sich leichter an als getan. Zuerst muss man die richtige Stelle finden, dann ist die Kletterei zum Fluß auch nicht ohne und zuletzt muß man es schaffen, auf einen winzigen im Fluß gelegenen Stein sein Stativ aufzubauen ohne dabei in den Fluß zu fallen. Letztendlich schaffen wir es, gesund, trocken und mit eingen schöne Fotos im Gepäck wieder in unseren RAV4 zu steigen.

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Fisher Towers

Da die Sonne schon recht tief steht, schauen wir uns die Fisher Towers nur kurz vom Trailhead aus an und fahren dann wieder zurück nach Moab. Auf knapp der halben Strecke blinkt das Reifendruck-Warnsignal unseres Autos auf. Das kann doch nicht wahr sein! Wir schauen nach: Der Reifen vorne recht verliert sehr langsam Luft. Wir kommen noch problemlos in langsamer Fahrt nach Moab aber dort nimmt der Reifendruck weiter unerbittlich ab. Da es sich aufgrund der Nähe anbietet, stellen wir das lahmende Auto gleich am nur wenige hundert Meter vom Motel entfernten Chip's Grand Tire Service ab. Dirk macht sich Vorwürfe, weil er unbedingt den Shafer Trail fahren wollte. In Kombination mit unserer Panne vor eineinhalb Jahren scheint es so, als wären wir trotz vorsichtiger Fahrweise nicht in der Lage, vernünftig über Gravelroads zu kommen. Was wohl die Ursache sein mag?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_35.png)   Hotelbewertung: Inca Inn, Moab, UT.
Da wir das Motel und das Zimmer nicht gewechselt haben, ist die Bewertung von gestern unverändert gültig.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Micha73 am 23.05.2009, 10:43 Uhr
Da sind ja wieder tolle Fotos dabei - besonders das von den Fisher Towers ist klasse.  :D

So ungefähr könnte unser Urlaubstag dort auch aussehen - aber das mit der Potash Road überlege ich mir besser nochmal, auf Probleme mit dem Reifendruck kann ich verzichten...

Morgen gehts los, dann folgen wir euren Spuren und schauen uns das alles live an.  :D
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: man-of-aran am 23.05.2009, 15:25 Uhr
Das haut mich echt weg - sensationelle Fotos!
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Saguaro am 23.05.2009, 16:44 Uhr
Hallo Dirk,

die "Kletterei" fürs Fisher Towers Foto hat sich doch auf jeden Fall gelohnt  :hand:.

Bei ZAX waren wir dieses Jahr auch zum 1. Mal. Die amerik. Pizzen sind natürlich nicht mit den europäischen zu vergleichen, wobei die von ZAX durch den Holzofen relativ gut geschmeckt hat. Wir hatten uns aber nicht fürs Buffet entschieden, sondern haben uns eine Pizza frisch zubereiten lassen.

LG,

Ilona



Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 23.05.2009, 19:26 Uhr
So ungefähr könnte unser Urlaubstag dort auch aussehen - aber das mit der Potash Road überlege ich mir besser nochmal, auf Probleme mit dem Reifendruck kann ich verzichten...

Morgen gehts los, dann folgen wir euren Spuren und schauen uns das alles live an.  :D

Genauere Infos gibt es zwar erst in der nächsten Etappe, aber da Ihr morgen schon aufbrecht verrate ich jetzt schon, dass der Luftverlust am Auto nicht direkt etwas mit den Befahren der Gravelroads zu tun hatte. Von daher ist das kein Grund, der Euch von einer Tour auf der Potash Road abhalten sollte. Sicherheitshalber aber vorher beim Visitor Center die aktuellen Straßenbedingungen nachfragen (http://www.smilies.4-user.de/include/Fahrzeuge/smilie_car_146.gif)

Auf jeden Fall wünsche ich Dir und Kessy einen tollen Urlaub und freue mich schon auf den Reisebericht.

Das haut mich echt weg - sensationelle Fotos!

Vielen Dank für das Lob :oops:

Die amerik. Pizzen sind natürlich nicht mit den europäischen zu vergleichen, wobei die von ZAX durch den Holzofen relativ gut geschmeckt hat.

Das hatte ich auch befürchtet. Trotzdem bin ich vier Tage später in Springdale das Risiko nochmal eingegangen und habe mir eine Fünf-Käse-Pizza bestellt. Und die hat zu meiner Überraschnung tatsächlich ziemlich gut geschmeckt (http://www.smilies.4-user.de/include/Essen/smilie_essen_147.gif)

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 24.05.2009, 12:51 Uhr
Immer noch ganz schön früh für die Urlaubszeit!  :wink:

Wenn ich mal soviel verraten darf: Bei der nächsten Tagesetappe werden wir geringfügig früher aufstehen :wink: :lachen07:

Dirk

Na, für DEN ANBLICK

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_18_01.jpg)
Sonnenaufgang am Mesa Arch


würde ich auch noch eher aufstehen. Das möchte ich auch unbedingt mal miterleben, und eure Befürchtung, die Stelle nicht rechtzeitig zu finden, die kann ich gut nachvollziehen. Ein Glück, daß immer genug andere Fotofreunde den Augenblick miterleben möchten, so daß man im Notfall Hilfe bekommt, den Mesa Arch rechtzeitig zu finden!  :lol: :wink:

Hat eigentlich schonmal jemand hier aus dem Forum geschafft, ganz alleine dort oben zu stehen beim Sonnenuntergang?  :wink:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 25.05.2009, 08:35 Uhr
Guten Morgen! - Da ihr sicher schon gespannt seid, wie es weiter geht, hier die nächste Etappe:

Donnerstag, 19.3.09: Moab - Torrey
oder: Auf der Suche nach der Beryllium-Kugel

Auch heute schlafen wir bis sieben aus. Während Dirk sich auf den Weg zur Autowerkstatt macht, bleibt Katharina noch ein wenig liegen und macht sich dann gemütlich fertig. Bald kommt auch Dirk wieder zurück: Die Werkstatt öffnet erst um acht. Wir frühstücken also erst einmal in aller Ruhe und gehen dann gemeinsam die paar Blocks zur Werkstatt. Auch ohne Termin kommen wir schnell an die Reihe und nach einer weiteren kurzen Wartezeit, die wir unter anderem mit dem Blättern in amerikanischen Frauenzeitschriften herumbringen, bekommen wir unser Auto repariert zurück. Die Diagnose: Ein Nagel! - Unsere ganzen Selbstvorwürfe bezüglich Gravel Roads waren also unbegründet. Irgendwo, vermutlich im Straßengraben bei den Fisher Towers, hatte also einfach so ein blöder Nagel rumgelegen und nur auf uns gewartet um uns einen Schrecken einzujagen...

Wir fahren noch einmal zurück zum Motel um unser Gepäck einzuladen und auszuchecken und verlassen dann auf der US 191 Moab Richtung Norden. Vorbei an den beiden Nationalparks geht es durch karge Steppenlandschaft zur I70. Dieser folgen wir nun etwa 50 Meilen nach Westen. Die Fahrt geht nun durch eine noch wüstenartigere Landschaft, während zu unserer Rechten die grauen Karstgebilde der Book Cliffs emporragen. Hinter Green River biegen wir ab nach Süden auf die UT 24. Dieser folgen wir nun entlang der grauen Hügel der San Raffael Swell bis zur Abzweigung zum Goblin Valley. Die Gegend hier ist so einsam, dass bald schon wieder eine Kuhherde mit süßen kleinen Kälbchen die Straße blockiert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_19_01.jpg)
Die Book Cliffs an der I70 nord-westlich von Moab

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_19_02.jpg)
Kälbchen auf der Zufahrt zum Goblin Valley

Glücklich an den Kühen vorbeigekommen erreichen wir schließlich das Goblin Valley. Nachdem wir einen schönen Parkplatz für unser Auto gefunden haben stürzen wir uns hinein ins Vergnügen. Hier wurde die "Beryllium-Kugel-Szene" aus der Science-Fiction-Parodie Galaxy Quest gedreht - zugegeben, eine gute Wahl: Es gibt wohl kaum einen ähnlich bizarren Ort auf der Welt: Überall stehen die knubbeligen roten Sandsteingebilde herum, für die die Bezeichnung "Goblin" also Gnom durchaus passend gewählt wurde. Die meisten ähneln kugeligen Pilzen doch es gibt auch jede Menge andere Formen, die die Fantasie anregen. Je weiter wir nach hinten in das Tal, bzw. die drei Täler, vordringen, desto dichter stehen die Gebilde, dazwischen türmen sich große Bentonithaufen. Es macht uns riesigen Spaß, zwischen den Goblins und auf den Bentonithaufen herumzuklettern und faszinierenderweise findet sich, egal wo man gerade ist, immer ein Weg, auf dem man weiter kommt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_19_03.jpg)
Im Goblin Valley

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_19_04.jpg)
"Goblin" im Goblin Valley

Nachdem wir uns ausgetobt haben, fahren wir hinüber zum Little Wildhorse Canyon, der nur ein kurzes Stück vom Goblin Valley entfernt ist. Über eine kurze Gravel Road erreichen wir den Trailhead, von wo aus der Trail zunächst einem trockenen Wash folgt. Zu beiden Seiten bilden dort Bäume eine Art Spalier. Nach einer kleinen Kletterpartie, da der Durchgang durch einen kleinen Canyon versperrt ist, erreichen wir dann den Anfang des Little Wildhorse Canyon. Der Canyon ist abwechselnd ein schmaler Slot Canyon, dann öffnet sich wieder ein weites Tal - so wird es nie langweilig. Besonders faszinierend sind natürlich die Slot-Canyon-Abschnitte. Der Sandstein wirkt wunderbar weich, wie er vom Wasser so schön glatt geschliffen ist - man wünscht sich fast eine Badewanne aus diesem Material. Eindrucksvoll sind auch die verschiedenen Gesteinsschichten, die hier schräg zum Canyonboden verlaufen, so dass die Wände, mal rosafarben, mal schokoladenbraun sind. Ein leicht mulmiges Gefühl bleibt trotzdem beim Besichtigen des Slot Canyons: Man weiß ja nie so genau, ob es irgendwo stromaufwärts vielleicht gewittert - und einen Fluchtweg im Falle einer Flash Flood gibt es hier definitiv nicht...

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Im Little Wildhorse Canyon

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Im Little Wildhorse Canyon

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Im Little Wildhorse Canyon

Wir kehren aber nach einer ausgedehnten Wanderung wohlbehalten zum Auto zurück und folgen nun weiter der UT 24 durch Hanksville hindurch Richtung Capitol Reef. Vor uns können wir schon von weitem die weißen und roten Felsen des Nationalparks sehen, dahinter wieder schneebedeckte Berge, während zu unseren beiden Seiten die Karstgebilde der Cainville Mesas aufragen. Das Capitol Reef empfängt uns mit einem fröhlich zwischen hohen Felsen dahinplätschernden Bach. Nach dem ganzen Tag in der kargen wüstenartigen Landschaft wirken die baumbestandenen Täler hier wie ein kleines Paradies. Der Park hätte durchaus einen weniger profanen Namen verdient...

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Auf der UT 24 in den Cainville Mesas

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Im Capitol Reef National Park

Wir parken am Bach und gehen den kurzen Trail zur Hickman Bridge, einer sehr schönen natürlichen Brücke. Danach steigen wir auf dem 2.25 Meilen langen Rim Overlook Trail weiter hinauf zur Kante des "Riffs". Entlang des Weges liegen viele schwarze kugelförmige Steine, anscheinend vulkanischen Ursprungs, die hier irgendwie nicht hinpassen. Die rot-weiß gestreiften Felswände mit eingestreuten grünen Bäumen dagegen machen uns irgendwie Appetit auf Lasagne... Der Weg zieht sich ein bißchen: Immer wenn man denkt man ist oben, kommt eine Kurve und dahinter exakt das gleiche Plateau, das man gerade schon überquert hat. Von der Kante aus hat man dann aber einen wunderschönen Blick hinunter ins Fruita Valley, in dem mormonische Siedler vor etwa hundert Jahren Obstgärten angelegt haben, die gerade in voller Blüte stehen. Leider hat sich das Wetter inzwischen ein wenig verschlechtert; der Himmel ist nun dießig grau.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_19_10.jpg)
Hickman Bridge im Capitol Reef National Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_19_11.jpg)
Auf dem Weg zur "Riff"-Kante im Capitol Reef National Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_19_12.jpg)
Blick ins Fruita Valley im Capitol Reef National Park

Wir steigen wieder hinab zum Auto und fahren bis zum Best Western in Torrey. Nach dem Einchecken begeben wir uns auf Nahrungssuche. Gar nicht so leicht hier, weitab jeder Ortschaft, die diese Bezeichnung verdient... An der Kreuzung mit der UT 12 werden wir schließlich fündig: In einem, ansonsten scheinbar auf Anglerbedarf spezialisierten, Tankstellenshop ist ein Taco Time untergebracht, den wir dankbar aufsuchen. Danach geht es zurück zum Hotel und bald ins Bett.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_40.png)   Hotelbewertung: Best Western Capitol Reef Resort, Torrey, UT.
Schmucker, relativ neuer Motelkomplex direkt vor dem westlichen Eingang des Capitol Reef National Park. Großes und sauberes Zimmer, schönes Bad.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: mannimanta am 25.05.2009, 17:32 Uhr
Hi,
den Little White Horse Canyon haben wir im April gecancelt, weil
schon beim Goblin Valley ein saumäßig starker Wind mit ekligem Sandsturm
herrschte. Schön, daß wir jetzt doch noch Bilder davon sehen! :daumen:

Bei den Caineville Mesa's dachten wir, wir sind jetzt auf dem Mars.
So unwirklich waren auf einmal diese grauen Cliffs nach dem wunderschönen
Rot-Tönen des Capitol Reefs. Hattet ihr auch dieses Feeling?
Auf der UT191 kamen uns auch einige freilaufende Rinder entgegen, obwohl das Weideland
entlang des Highways auf 50 Meilen eingezäunt war. Die haben bestimmt eine Lücke gefunden.
Ein Horror, die Vorstellung, dort mal Nachts lang zu fahren... :shock:

Sorry, aber zwei Sachen muss ich richtig stellen:
(zumindest war das bei uns anders)

Zitat
Nach dem Einchecken begeben wir uns auf Nahrungssuche. Gar nicht so leicht hier, weitab jeder Ortschaft, die diese Bezeichnung verdient...An der Kreuzung mit der UT 12 werden wir schließlich fündig:

So weit hättet ihr nun wirklich nicht fahren müssen, denn:
Es gibt vier Restaurants direkt beim Best Western Capitol Reef.

1. Das Restaurant des BW selber. (hervorragende Küche, Steaks, Ribs und frische Salatbar)
2. Direkt auf der anderen Strassenseite, klein, urig: Burgers, Pizzen, e.t.c. ("Red Rock View", oder so ähnlich)
3. 50m weiter eine Bar mit Restaurant, (haben wir nicht getestet)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12921/torrey01.jpg)

4. nur 800m weiter eine Tankstelle mit Restaurant (Punkt A)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12921/torrey02.jpg)

Zitat
Hotelbewertung: Best Western Capitol Reef Resort, Torrey, UT.
Schmucker, relativ neuer Motelkomplex

In diesem Motel waren wir schon 1990 das erste Mal. Also mindestens 20 Jahre alt... :pfeifen:

Die Zimmer waren aber bei uns im April renoviert und sehr kuschelig eingerichtet.
Daher wahrscheinlich der Eindruck des "Neuen"...?


Gruss,
Manni
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Saguaro am 25.05.2009, 17:36 Uhr
Im Goblin "herumzustreunen" macht einfach Spass  :groove:. Vor allem kann man der Phantasie freien Lauf lassen und sich Namen für die Figürchen ausdenken  :grins:.

Waren bei Euch auch so viele Leute im Little Wild Horse unterwegs? Der Slot ist sehr beliebt.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 25.05.2009, 21:38 Uhr
Bei den Caineville Mesa's dachten wir, wir sind jetzt auf dem Mars.
So unwirklich waren auf einmal diese grauen Cliffs nach dem wunderschönen
Rot-Tönen des Capitol Reefs. Hattet ihr auch dieses Feeling?

Ja, dieser Farbwechsel war schon faszinierend. Aber ich muss sagen, dass wir auch schon während den Tagen vorher den stetigen Wechsel der Farben und Struktur der Landschaft ganz allgemein faszinierend fanden (z.B. Moab - Book Cliffs an der I70 - Capitol Reef). Verstärkt wurde dieses Gefühl noch dadurch, dass wir ja nur ein paar Tage vorher im Hochgebirge unterwegs waren.

So weit hättet ihr nun wirklich nicht fahren müssen, denn:
Es gibt vier Restaurants direkt beim Best Western Capitol Reef.

Diese Restaurants haben wir natürlich gesehen. Hier hat sich Katharina im Bericht ein wenig zu knapp ausgedrückt: Wir haben zehn Minuten vor Ladenschluss des Hotelrestaurants eingecheckt. Haben dann, da es schon relativ spät war, im Guest Directory den Subway an der Kreuzung mit der UT 12 rausgesucht. Die Fahrt dorthin quer durch das Nichts zog sich dann subjektiv ein wenig - und letztendlich haben wir dann gemeinerweise sogar den Subway verschmäht und sind zur Konkurrenz gegangen...

In diesem Motel waren wir schon 1990 das erste Mal. Also mindestens 20 Jahre alt... :pfeifen:

Bist Du ganz sicher? Laut Tante google ist das Hotel 1992 gebaut worden (und wurde 2004 zum letzten Mal renoviert).

Im Goblin "herumzustreunen" macht einfach Spass  :groove:. Vor allem kann man der Phantasie freien Lauf lassen und sich Namen für die Figürchen ausdenken  :grins:.

.. und danach ausdiskutieren, ob es sich um einen Puma oder eine Schnecke handelt, richtig?  :lachen07: 8)

Waren bei Euch auch so viele Leute im Little Wild Horse unterwegs? Der Slot ist sehr beliebt.

Überraschenderwiese hielt sich die Anzahl der Leute in Grenzen: Wir waren fast durchgehend völlig alleine unterwegs, nur drei oder vier mal sind andere Gruppen entgegen gekommen. Auffälligste Ausnahme war eigentlich nur die Gruppe Kindergartenkinder die mitsamt den Begleitpersonen auf dem Rückweg an einer Stelle den Canyon mehr oder weniger komplett blockiert hatten :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: mannimanta am 25.05.2009, 22:39 Uhr
Bist Du ganz sicher? Laut Tante google ist das Hotel 1992 gebaut worden (und wurde 2004 zum letzten Mal renoviert).

Stimmt! Natürlich waren wir 1992 zum ersten Mal dort... :platsch:
Aber das ist ja auch schon 17 Jahre her...

Gruss,
Manni

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: SusanW am 26.05.2009, 16:41 Uhr
Hi,
sehr schöne Tour bisher und jetzt kommen wir auch noch in Bereiche, die wir demnächst
ansteuern werden  8)

Auffälligste Ausnahme war eigentlich nur die Gruppe Kindergartenkinder die mitsamt den Begleitpersonen auf dem Rückweg an einer Stelle den Canyon mehr oder weniger komplett blockiert hatten :D

Dann brauch ich wohl nicht mehr zu fragen, ob das für unser Kerlie machbar wär  :D
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 26.05.2009, 22:10 Uhr
Auffälligste Ausnahme war eigentlich nur die Gruppe Kindergartenkinder die mitsamt den Begleitpersonen auf dem Rückweg an einer Stelle den Canyon mehr oder weniger komplett blockiert hatten :D
Dann brauch ich wohl nicht mehr zu fragen, ob das für unser Kerlie machbar wär  :D

Wenn euer Sohn nur im Ansatz so drauf ist wie ich es in seinem Alter war, ist der Canyon für ihn nicht nur machbar, sondern er wird begeistert sein: Ein schön kurviger Canyonverlauf, wechselweise breite und ziemlich schmale Passagen, immer mal wieder Möglichkeiten zum Rumklettern und faszinierende Gesteinsstrukturen (Löcher, Einschlüsse, ...). Allgemein denke ich, dass ihm die Kontraste auf der Reise (Nordwesten mit den Geysieren und Tieren im Yellowstone und danach der Südwesten) gefallen werden.

BTW: Steht Eure Reiseroute inzwischen genauer fest? Habt Ihr es geschafft, die überzähligen Tage zu kürzen oder doch noch eine Woche Urlaub mehr aufgetrieben?

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 27.05.2009, 07:45 Uhr
Guten Morgen allerseits,

weil es im Capitol Reef National Park gestern so schön war, gehen wir heute nochmal zum Wandern dorthin. Aber wir schauen uns auch einen schönen Wasserfall an und fahren eine der klassischen Gravelroads dieser Gegend. Viel Spaß!

Freitag, 20.3.09: Torrey-Escalante
oder: Unterwegs vom goldenen Thron zum Garten des Teufels

Nach dem Auschecken fahren wir zurück in den Capitol Reef National Park. Auch in dieser Fahrtrichtung sieht dieser Park einfach toll aus: Links und rechts der Straße sehen wir wie wild durcheinandergewürfelt unterschiedlich ausgerichtete Gesteinsschichten in weiß-rot mit grünem Bewuchs oder in dunkelrot und braun. Im Fruita Historic District biegen wir nach rechts auf den Scenic Drive ab und halten zunächst kurz am kleinen aber feinen Visitor Center. Dirk als technisch interessierter Mensch ist besonders fasziniert vom vor dem Besucherzentrum stehenden Mülleimer für Getränkedosen mit einer bestechend simplen Apparatur zum Zusammenquetschen der Dosen oben drauf. Zum Glück haben wir eine leere Getränkedose dabei und können den Mechanismus ausgiebig ausprobieren.

Die nach Süden führende Straße verläuft zunächst durch die schönen Obstgärten voller schöner blühender Aprokosenbäume. Wir kommen auch an mehreren historischen Gebäuden vorbei. Nach einigen hundert Metern aber wird es wieder unwirtlicher, denn wir befinden uns wieder im geologischen Wonderland. Der Straßenverlauf ist sehr abwechslungsreich, es geht um enge Kurven und immer wieder bergauf und bergab. Quer zur Scenic Road führen zwei enge Schluchten in die Waterpocket Fold. Sowohl in den Grand Wash als auch in die Capitol Gorge führen Gravelroads. Wir fahren zunächst in den Grand Wash, da wir den Trail zum Cassidy Arch laufen wollen. Dieser Bogen liegt 300 Meter oberhalb des Grand Wash in den Felsen nördlich davon. Nach kurzer und leicht rumpeliger Fahrt erreichen wir den Trailhead und müssen eine Enttäuschung erleben: Der Trail ist wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Auf der Rückfahrt durch den Grand Wash können wir immerhin einen kurzen Blick auf den Cassidy Arch erhaschen.

Die Ersatzwanderung, für die wir uns entscheiden, führt uns in die Capitol Gorge: Der Hike zum Golden Throne Overlook ähnelt vom Verlauf her im Prinzip demjenigen zum Cassidy Arch, nur dass halt am Ende kein Bogen steht. Der Weg führt an der Nordseite der Gorge entlang steil nach oben und schlängelt sich dabei immer wieder in Seitentäler, die auf die Gorge treffen. Es bieten sich tolle Ausblicke auf die gefalteten und verschobenen Gesteinsschichten der umgebenden Berge. Nach zwei Meilen kommen wir zum nicht zu übersehenden Ende des Trails: Vor uns steht ein großes Holzschild mit der Beschriftung "End of Trail". Der Golden Throne, bisher immer mal wieder zu erahnen, zeigt sich hier in seiner ganzen Pracht: Ein zylinderförmiges Gebilde, ein wenig an einen Zahn erinnernd, aber an einen Zahn mit Kuppel drauf, bestehend aus teilweise gelblichen und teilweise rötlichgelben Gestein. Wir bewundern den Throne und gehen dann zur Kante des Plateaus, auf dem wir uns befinden. Hier gibt es auf dem Boden jede Menge kryptobiotische Krusten und wir bewegen uns dementsprechend vorsichtg, um möglicht nichts von diesem empfindlichen Material zu beschädigen. Der Blick von der Kante nach unten ist atemberaubend: Auf der einen Seite sehen wir mehr oder weniger senkrecht auf die durch die enge Capitol Gorge führende Straße hinab, auf einer anderen Seite weiten sich die Talwände der Gorge langsam und geben den Blick auf die im Westen liegenden Boulder Mountains frei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_20_01.jpg)
Golden Throne

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Blick vom Golden Throne Overlook auf den Ausgang der Capitol Gorge

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Beim Abstieg vom Golden Throne Overlook

Da wir nach dieser schönen Wanderung relativ früh wieder zurück am Auto sind, entscheiden wir uns, etwas tiefer in die Gorge zu laufen: Hinter dem Parkplatz hört die Straße auf. Nur noch ein Trail führt durch die hier abermals enger werdende Schlucht. Die Felswände links und rechts sind teilweise dermaßen glatt und senkrecht, dass sie fast wie ein künstliches Bauwerk wirken. Wir kommen am Pioneer Register vorbei, wo sich schon vor fast einhundert Jahren die ersten Siedler mit ihren Namen verewigt haben. Einige der Inschriften sind so hoch an der Wand der Schlucht angebracht, dass eine bergsteigerische Meisterleistung notwendig gewesen sein muss, um sie dort anzubringen. Wir finden auch einige deutlich neuere Namenszüge. Das bringt uns zu der Frage, ab welchem Alter diese Schriftzüge von einer Verschandelung der Natur zu erhaltenswerten historischen Dokumenten werden.

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Pioneer Register

Knapp eine Meile hinter dem Trailhead führt der Weg ein kurzes Stück auf der Nordseite der Gorge steil bergauf und endet dann schließlich bei den Tanks. Dem Namen nach mag man künstliche Wassertanks vermuten, aber es handelt sich um natürliche Reservoirs, die nach Regen große Menge Wasser für längere Zeit speichern und somit vielen Tieren das Überleben in dieser unwirtlichen Gegend sichern. Solche Tanks gibt es hier überall, nach ihnen hat auch die gesamte Waterpocket Fold ihren Namen erhalten. Die ersten der Tanks sind leer, aber wir klettern weiter und kommen tatsächlich zu einem schattigem Loch, welches Wasser enthält.

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Natürliches Wasserreservoir im Capitol Reef National Park

Zum Abschluss unseres Besuchs im Capitol Reef National Park halten wir noch einmal im Fruita Historic District an. Wir spazieren durch den Obstgarten mit den blühenden Bäumen und schauen uns das winzige alte Schulhaus an. Dann verlassen wir den Park. Dieser Nationalpark hat uns sehr positiv überrascht. Wer hier nur auf der Straße durchfährt, wird ihn für sehr unspektakulär halten. Aber wenn man sich etwas abseits der Straße umschaut und auch etwas Zeit für Wanderungen einplant, bieter der Park ein wahres Füllhorn an Möglichkeiten. Wir haben ja selber nur einen kleinen Teil dieser Möglichkeiten ausgenutzt.

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Aprikosenbäume im Fruita Historic District

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Unterwegs auf der UT 24 im Capitol Reef National Park

Wir fahren durch Torrey und biegen nach Süden auf die UT 12 ab. Dies führt zunächst durch eine schöne grüne Graslandschaft und gewinnt dann steil an Höhe um die Boulder Mountains zu überqueren. Die Straße ist dicht von Nadelbäumen gesäumt. In den höheren Lagen sehen wir neben der Straße sehr viel Schnee, das hätten wir so im Südwesten nicht erwartet. Vor Boulder verliert die Straße wieder steil an Höhe. Bolder selber ist sehr unauffällig. Danach geht es über weiße Gesteinsklippen wieder steil bergauf und auf ein Hochplateau. Hier überqueren wir die Grenze zum Grand Staircase Escalante National Monument. Bald erreichen wir die Kante des Plateaus, von wo aus sich ein phantastischer Blick nach unten bietet. Die Straße führt über einen Felssporn, nun haben wir rechts und links von uns einen Abgrund - sehr abenteuerlich! Dann geht es steil und kurvig bergab, ein großes Schild verkündet die Steigung, es handelt sich um 14 % - das ist schon ziemlich steil. Nach ungefähr drei Vierteln des Gefälles biegen wir rechts ab und parken unser Auto am Trailhead der Lower Calf Creek Falls.

Die Wanderung zu den Lower Calf Creek Falls verläuft durch eine sehr breit geratene Schlucht, eher ein Tal mit steilen Wänden links und rechts. Durch das Tal fließt der Calf Creek, ein lebhafter kleiner Bach. Ab und zu kommen wir dem Gewässer nahe und sehen, dass sich darin jede Menge Forellen befinden. Die Gegend ist wunderschön grün mit Bäumen, Gras und Binsen bewachsen. Die Seitenwände des Tals sind weiß und rot, mit teilweise gigantischen Alkoven darin. Der Weg ist sehr einfach zu laufen, da er zum Großteil eben verläuft. Nach etwas weniger als drei Mailen erreichen wir einen kleinen Wald und an dessen Ende eine steile Gesteinswand. Hier überwindet das Wasser des Calf Creek ein fast 40 Meter hohes Gefälle. Der Wasserfall ist sehr schön und viel größer, als wir erwartet hätten. Wir sind völlig alleine und bewundern den Wasserfall ausgiebig aus allen möglichen Blickwinkeln.

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Tal des Calf Creek

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Lower Calf Creek Falls

Wir laufen zum Auto zurück und fahren weiter Richtung Süden. Kurz vor Escalante führt die Straße über einen faszinierend weißen Felsrücken und im weitern Verlauf stetig abfallend nach Escalante hinein. Hier checken wir im Circle D Motel ein, brechen aber nach nur kurzer Pause wieder auf. Wir fahren auf der UT 12 einige Meilen zurück in die Richtung aus der wir gekommen sind, bis zur Abzweigung der Hole in the Rock Road. Diese Straße führt nach Süden, direkt ins Grand Staircase Escalante National Monument. Nach nicht sehr ermutigenden Einschätzungen auf usa-reporter.com über den Zustand der Straße sind wir überrascht, als wir einen sehr angenehm zu fahrende Gravelroad vorfinden, die sich schön durch grüne Weiden mit vielen Kühen windet. Die Strecke zum Devils Garden ist in wenigen Minuten zurückgelegt, die kurze Stichstraße zum Parkplatz ist geringfügig spannender zu fahren.

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Unterwegs auf der Hole in the Rock Road

Der Devils Garden ist eine tolle Ansammlung von Knubbeln aus weißen und roten Sandstein, die im Licht des Spätnachmittags schön glühen. Die tiefe Sonne wirft jede Menge Schatten, die dafür sorgen, dass man in den Felsen mit etwas Phantasie Drachen, Gnome und viele andere Figuren erkennen kann. Wir schauen uns ausgiebig um, und finden nach einger Zeit auch den bekannten Metate Arch.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_20_11.jpg)
Metate Arch im Devils Garden

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_20_12.jpg)
Abendstimmung im Devils Garden

Zurück in Escalante entscheiden wir uns für ein schnelles Abendessen. Dies nehmen wir im Subway ein, dabei handelt es sich um unseren ersten Besuch überhaupt in einem amerikanischen Subway. Trotz teilweise anderer Zutaten als in Deutschland klappt die Besetllung aber gut und das Resultat schmeckt auch prima, mal abgesehen vom sehr labbrigem Brot.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_40.png)   Hotelbewertung: Circle D Motel, Escalante, UT.
Das Motel wird gerade im größeren Stil renoviert, von daher haben wir zunächst die Rezeption nicht gefunden. Dann allerdings wurden wir äußerst herzlich begrüßt. Kleines aber sehr schönes und sauberes Zimmer mit zwar etwas älterem aber sehr gepflegtem Bad.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: SusanW am 27.05.2009, 22:06 Uhr
Hallo Dirk,

eine Woche mehr (oder auch zwei  :wink: ) Urlaub wären schön. Da aber Arbeitgeber da nicht mehr so mitspielen,
müssen wir die zwei Wochen wohl auf die nächsten günstig gelegenen Osterferien legen  8) Was heisst, dass wir
an der "Wunschroute" doch hauptsächlich im Südwesten gekürzt haben.  Wenn ich jetzt diese Bilder sehe, komm ich
doch wieder ins Schwanken  :roll:
Die Etappen stehen, mit einigen Alternativen. Mal sehen, was letztlich bei herauskommt  :D
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 28.05.2009, 12:31 Uhr
Was heisst, dass wir an der "Wunschroute" doch hauptsächlich im Südwesten gekürzt haben.  Wenn ich jetzt diese Bilder sehe, komm ich doch wieder ins Schwanken  :roll:

Naja, wenn Ihr die Route so lasst, gibt es zumindest einen Grund für Euch, mal wieder dorthin zu fahren. Und dann den Südwesten genauer unter die Lupe zu nehmen (http://www.smilies.4-user.de/include/Sonstige/smilie_sonst_014.gif)

Die Etappen stehen, mit einigen Alternativen. Mal sehen, was letztlich bei herauskommt  :D

Da drauf bin ich auch sehr gespannt.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 29.05.2009, 08:22 Uhr
Guten Morgen! - Hier folgt nun der nächste Tag:

Samstag, 21.3.09: Escalante - Tropic
oder: I wanna be sunlight in the Bryce

Wieder stehen wir um sieben auf. Nach dem Auschecken folgen wir weiter der UT 12 Richtung Westen. Nach einer Fahrt über Berg und Tal, mal mit mehr, mal mit weniger Schnee am Straßenrand, erreichen wir Cannonville. In der dortigen Tankstelle versorgen wir uns mit Essen, dann biegen wir ab nach Süden in Richtung Kodachrome Basin State Park.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_21_01.jpg)
Auf der UT 12 westlich von Escalante

Dort angekommen beschließen wir, zunächst den Panorama Trail zu laufen. Gleich an dessen Beginn erwartet uns ein Felsen, der nach Fred Feuerstein benannt ist - uns erinnert er aber eher an das HB-Männchen...Weiter geht es auf einem schmalen Pfad durch Sagebrush- und Wacholder-Gestrüpp, vorbei an Felsen in allen Schattierungen. Nicht immer ist der Weg eindeutig zu erkennen, noch erschwert dadurch, dass wohl auch Besucher vor uns unsicher waren und daher überall Fußspuren sind. Von einigen ungewollten Umwegen abgesehen kommen wir aber gut voran. Immer wieder gibt es auch erhöhte Stellen, die einen guten Überblick über das Tal liefern. Als dann auch noch die Sonne hervorkommt, die sich bisher hinter Wolken versteckt gehalten hatte, und die Felsen ringsum aufleuchten, wird der Name des Parks quasi selbsterklärend.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_21_02.jpg)
Fred Flintstone Spire im Kodachrome Basin State Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_21_03.jpg)
Ballerina Spire im Kodachrome Basin State Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_21_04.jpg)
Auf dem Panorama Trail im Kodachrome Basin State Park

Nach etwa 1.5 Stunden Trail kommen wir wieder am Auto an und fahren weiter zum Shakespeare Arch. Dieser nette kleine Arch ist über einen kurzen Trail schnell erreicht. Der Trail geht aber noch weiter: teilweise etwas ausgesetzt umrundet er einen Felsen und führt dann auf den Sentinel, einen etwas vorgelagerten Hügel. Von dort aus hat man eine wunderbare Aussicht, auch auf die Cottenwood Canyon Road. Am Horizont können wir auch schon die rosafarbenen Felsen des Bryce Canyon erkennen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_21_05.jpg)
Aussicht vom Sentinel im Kodachrome Basin State Park

Wieder am Auto angekommen verlassen wir den Park und fahren erst einmal auf der Cottenwood Canyon Road ein Stück nach Süden. Obwohl an deren Eingang ein Schild vor dem Befahren warnt, ist ihr Zustand recht gut. Wieder geht es durch Sagebrush und Wacholder, einmal muss auch ein kleiner Bach durchquert werden - bei ungünstigerer Witterung sicher kein Vergnügen... Nach einigen Meilen erreichen wir den Grosvenor Arch, einen wunderschönen, doppelten Bogen- diesmal in Gelb.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_21_06.jpg)
Auf der Cottonwood Canyon Road

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_21_07.jpg)
Der Grosvenor Arch

Nachdem wir diesen ausgiebig gewürdigt haben fahren wir wieder zurück nach Norden, durch Cannonville hindurch und dann weiter auf der UT 12 nach Westen. Kurz hinter Tropic tauchen dann auch schon die ersten rosa Gesteinssäulen neben der Straße auf. - Unglaublich, dass so eine Farbe in der Natur vorkommt!

Unser erster Weg im Bryce Canyon Nationalpark führt ins Visitor Center, um uns zu erkundigen, welche Trails zu dieser Jahreszeit schon gangbar sind. Wir erfahren, dass die Verbindung Peckaboo Trail - Bryce Point noch gesperrt ist und entscheiden uns daher für eine Verbindung von Queens Garden Trail und Navajo Loop. Ein Blick auf die Wettervorhersage für morgen (Schneesturm), nimmt uns dann auch die Entscheidung ab, wann wir gehen wollen - nämlich sofort, auch wenn jetzt wieder Wolken aufziehen.

Wir fahren also zum Sunrise Point, wo ein unangenehm kalter Wind weht, werfen einen ersten Blick auf den Canyon - und sind begeistert: ein unglaubliches Farbenspiel in rosa, apricot, orange und rostrot, noch verstärkt durch das Weiß des Schnees, der hier immer noch liegt, und dazu die Formen der Hoodoos, die teilweise aussehen wie gedrechselt...

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Aussicht vom Sunrise Point im Bryce Canyon National Park

Der Queens Garden Trail führt zwischen den Felsnadeln nach unten in das Tal, teilweise sind auch Löcher in den Fels gebrochen, durch die der Trail dann führt. Immer wieder bieten sich neue faszinierende Ausblicke auf die Felsenlandschaft. Je weiter wir nach unten kommen, desto feuchter wird es - teilweise ist es richtig schlammig. Da wir uns stur an die Wegweiser halten, verpassen wir die Abzweigung zu "Queen Victoria" und laufen gleich weiter auf der Verbindung zum Navajo Loop. Als uns unser Fehler bewußt wird, sind wir schon so weit, dass wir deswegen auch nicht mehr umkehren wollen...

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Auf dem Queens Garden Trail im Bryce Canyon National Park

Nach einer kurzen Wanderung durch das waldige Tal, erreichen wir den Navajo Loop und steigen über die Wall Street wieder nach oben. Bei dieser handelt es sich um eine immer schmaler werdende Schlucht.- Erstaunlich, was bei der Namensgebung in Nationalparks alles Assoziationen an die Hochhäuser New Yorks ausgelöst hat... Hier ist der Weg noch dick mit Eis bedeckt. Entgegenkommende mit Turnschuhen bekleidete Wanderer haben hier so ihre Probleme. Aber auch mit unseren Wanderschuhen ist das Stück nicht gerade leicht zu überwinden. Nach kurzer Zeit weitet sich die Schlucht wieder auf und der Weg führt in Serpentinen steil nach oben. Auch hier liegt noch jede Menge Schnee und Eis. Immer wieder müssen wir nun von oben kommenden Gruppen Auskunft erteilen, wie weit es noch nach unten ist, und ob der Weg irgendwann besser wird.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_21_10.jpg)
Die Wall Street im Bryce Canyon National Park

Oben am Sunset Point angekommen genießen wir die wunderbare Aussicht, bis eine deutschsprachige Reisegruppe den Aussichtspunkt stürmt. Wir treten die Flucht entlang des Rims zurück zum Sunrise Point und unserem Auto an. Nun fahren wir noch die anderen Aussichtspunkte ab: Zuerst Inspiration Point (gibt es eigentlich einen Nationalpark ohne einen Aussichtspunkt mit diesem Namen?) und Bryce Point am sogenannten Amphietheater, wo die Steinsäulen dichter stehen, dann fahren wir zum Rainbow Point am südlichsten Ende der Parkstraße und arebeiten uns dann View Point für View Point wieder nach Norden vor. Jeder der Aussichtspunkte hat seine eigenen Reize. Im südlichen Teil gibt es zwar weniger Hoodoos, dafür bieten sich fantastische Ausblicke in die Ebene. Ein besonderes Schmankerl ist die Natural Bridge, natürlich in Bryce-Rosa.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_21_11.jpg)
Ausblick vom Rainbow Point im Bryce Canyon National Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_21_12.jpg)
Natural Bridge im Bryce Canyon National Park

Im nun besser werdenden Licht statten wir dem Sunset Point noch einen letzten Besuch für heute ab, wo gerade jede Menge Reisebusse ihren Inhalt ausspucken. Wir genießen noch einmal den schönen Ausblick, dann fahren wir zum Ruby's Inn um dort einzuchecken. Unsere Gefühle gegenüber diesem riesigen Komplex mit Souvenier Shop, mehreren Restaurants (von denen zu dieser Jahreszeit nur eines geöffnet hat), eigenem Postamt und einer Unmenge an Zimmern schwnken zwischen Faszination und Abscheu. Wir beziehen unser Zimmer in einem der Nebengebäude und gehen dann im Hauptgebäude Abendessen, wo wir uns das recht gute Buffet gönnen. Müde kehren wir dann ins Zimmer zurück.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_30.png)   Hotelbewertung: Best Western Ruby's Inn, Tropic, UT.
Das ist kein Motel, das ist ein Motelkomplex, dementsprechend viel ist auch los. Beim Einchecken bekommt man zuerst mitgeteilt, in welchem der Gebäude das Zimmer ist und dann erst die Zimmernummer. Das Zimmer selber war normaler Moteldurchschnitt. In Anbetracht der Lage - direkt am Eingang des Bryce Canyon National Park gelegen - und des günstigen Preises würden wir jederzeit den Touristenrummel in Kauf nehmen und wieder dort übernachten.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Saguaro am 30.05.2009, 17:41 Uhr
Den Bryce Canyon haben wir die letzten beiden Jahre auch eher verschneit erlebt. Das gibt zwar wunderschöne Fotos, doch wenn dort oben der Wind so pfeift, dann hat man wenig Lust zum wandern. Wenn die Wege dazu noch matschig sind, sollte man gar nicht runter laufen, denn schnell hat man die Profile mit dickem Lehm verstopft und findet keinen Halt mehr.

LG,

Ilona

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 30.05.2009, 22:59 Uhr
Den Bryce Canyon haben wir die letzten beiden Jahre auch eher verschneit erlebt. Das gibt zwar wunderschöne Fotos, doch wenn dort oben der Wind so pfeift, dann hat man wenig Lust zum wandern. Wenn die Wege dazu noch matschig sind, sollte man gar nicht runter laufen, denn schnell hat man die Profile mit dickem Lehm verstopft und findet keinen Halt mehr.

Wir hatten eigentlich damit gerechnet, dass die Trails noch wegen Schnee gesperrt sind. Als sie es dann nicht waren, sind wir einfach mal losgelaufen. Letztendlich wurde es zwar streckenweise recht schlammig aber mit nicht ganz so gravierenden Folgen, wie Du sie beschreibst. Das sah ein, zwei Wochen früher mit mehr Schnee und Schmelzwasser vielleicht noch ganz anders aus.

Ziemlich heftig fand ich dagegen den dick vereisten Anstieg in der Wall Street. Vor allem wenn man mal vergleicht, welche Trails im Black Canyon of the Gunnison NP wegen eines kleinen Schneehäufchens noch gesperrt waren. Mit Bergschuhen kam man ja einigermaßen bergauf, aber was die Leute, die uns entgegen kamen an Schuhen anhatten, kann man nur noch als unadäquant bezeichnen.

So oder so: Der Bryce in weiß ist einfach toll - das muss man mal gesehen haben.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 31.05.2009, 10:15 Uhr
Und weiter gehts:

Sonntag, 22.3.09: Tropic-Springdale
oder: Vom Winde verweht

Nach dem Aufstehen sind wir überrascht, als uns draußen statt des angekündigten Schneegestöbers ein wolkenloser blauer Himmel erwartet. Daher machen wir uns schnell aufbruchbereit und fahren noch einmal in den Bryce Canyon National Park. Für den eigentlichen Sonnenaufgang sind wir zwar zu spät, doch auch so erzeugt die tiefstehende Sonne ein schönes Licht sowie faszinierende Licht-Schattenspiele im Gewirr der Gesteinstürmchen. Wir fahren zu zwei Viewpoints: Zuerst zum Bryce Point und dann zum Sunset Point. Dann geht es zurück zum Ruby's Inn, wo wir auschecken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_22_01.jpg)
Morgenstimmung im Bryce Canyon National Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_22_02.jpg)
Morgenstimmung im Bryce Canyon National Park

Wir fahren auf der UT 12 weiter nach Westen und kommen durch den Red Canyon. Dieser besteht aus wunderschönen Felsformationen direkt neben der Straße, irgendwie erinnert das Ganze ein wenig an eine kleinere Variante des Bryce Canyon. Die Straße führt hier durch die berühmten und oft fotografierten Tunnel, die in nur wenig abgewandelter Form auch in der Traumsequenz im Film "Cars" vorkommen. Hinter dem Red Canyon verliert die Straße einiges an Höhe und trifft etwas südlich von Panguitch auf die in Nord-Süd-Richtung verlaufende US 89. Diese Straße führt durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft: Wir sehen jede Menge grüne Weiden und Wald sowie viele kleine Ortschaften. Wieder einmal präsentiert sich uns der Südwesten ganz anders, als wir ihn uns vorgestellt haben.

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Tunnel im Red Canyon

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Auf der US 89 südlich von Panguitch

Je weiter wir nach Süden kommen, desto mehr verschlechtert sich leider das Wetter. Der Himmel ist nicht mehr makellos blau und es ziehen immer mehr dunkle Wolken auf. In Mount Carmel Junction halten wir an um zu tanken und kaufen uns auch eine Brotzeit. Dabei treffen wir auch auf einen der großen Reisebusse mit Landsleuten, die wir schon gestern im Bryce Canyon National Park gesehen haben. Die Szenerie erinnert uns gespenstisch an die Kultserie "Wilder Westen Inclusive". Auch wenn jeder so reisen soll, wie er es mag, so sind wir doch froh, zu zweit in unser eigenes Auto einsteigen und weiterfahren zu können.

Weiter geht es nach Westen auf der UT 9, die sehr abwechslungsreich bergauf und bergab in Richtung des Zion National Park führt. Der Park begrüßt uns mit einer fantastischen Berglandschaft. Die Straße schlängelt sich in einem engen Tal hindurch und ermöglicht so immer neue und tolle Ausblicke auf die umgebenden Felsen. Wir sind begeistert. Kurz hinter dem Parkeingang kommen wir zur Checkerbord Mesa, das ist der berühmte weiße Bergkamm aus horizontal verlaufenden Gesteinsschichten, die in Kombination mit vertikal verlaufenden Brüchen ein Muster ähnlich einem Schachbrett ergeben. Zum Glück ist aber noch niemand auf die Idee gekommen, jedes zweite Feld schwarz anzumalen...

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Auf der UT 9 in Richtung Zion National Park

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Checkerboard Mesa

Kurz vor dem Tunnel stellen wir unser Auto ab und laufen den kurzen Trail zum Canyon Overlook. Dieser Weg verläuft teilweise an einer steilen Felsflanke und überquert einen kleinen Hügel. Endpunkt ist ein Aussichtspunkt auf die Straße, die sich hinter dem Tunnel in engen Serpentinen in das mit viel Grün bewachsene Tal des Virgin River hinab schlängelt. Links und rechts türmen sich senkrechte rotbraune Felswände auf und in der Entferung sehen wir rechts den Eingang in den Zion Canyon, der das Herzstück des Zion National Park darstellt. Nun ist der Himmel vollkommen mit Wolken bedeckt und zudem weht eine steife Brise. Hoffentlich verschlechtert sich das nicht, denn wir wollen heute noch wandern.

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Unterwegs im Zion National Park

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Ausblick vom Canyon Overlook

Wir durchfahren den Tunnel und kurbeln das Auto danach hinunter ins Tal. Dort angekommen biegen wir nach rechts in den Zion Canyon ab. Aufmerksame Leser, die den Zion National Park kennen werden jetzt fragen, wieso wir einfach in den Canyon fahren dürfen und keinen Shuttlebus benutzen müssen. Die Lösung liegt im frühen Termin unserer Reise, denn wir sind genau eine Woche da, bevor der Canyon während der Sommersaison für Privatautos gesperrt wird. Der Sinn und Zweck der Einführung der Shuttlebusse wird aber auch schon jetzt sehr deutlich: Fast alle Parkplätze sind überfüllt, zum Beispiel am Weeping Rock steht eine Menge Fahrzeuge hinter dem Parkplatz sehr abenteuerlich im Straßengraben abgestellt.

Wir haben uns mehrere größere und kleinere Trails rausgesucht. Da das Wetter einigermaßen stabil ausschaut, entscheiden wir uns zum Einstieg gleich für den spektakulärsten davon, den Weg auf Angels Landing. Wir stellen unser Auto also nach längerer Parkplatzsuche bei the Grotto ab und marschieren los. Die steife Brise ist immer noch da und beschert uns im unteren und sandigen Teil des Trail leichte Schwierigkeiten. Ins Auge geflogene Sandkörner sind nunmal nicht sonderlich angenehm. Als es bergauf und damit in den ersten Teil des Trails mit Serpentinen und steinigem Untergrund geht, bessert sich die Situation aber zunächst wieder. Ab einer gewissen Höhe aber wird der Wind mit jedem Höhenmeter stärker. Als uns auf drei Vierteln der Höhe dieser Serpentinen eine Sturmböe fast vom Berg runterweht, veranstalten wir einen Kriegsrat: Umkehren oder nicht? Da wir nicht wissen, wie stark der Wind oben auf dem exponierteren Teil des Trail ist, sprechen wir ein älteres auf dem Bergabweg befindliches Pärchen an: Weiter oben ist es noch viel schlimmer, die beiden mussten auf dem einen Klettersteig ähnlichen Teil des Trails umdrehen. No way - wir treten ohne langes Zögern den Rückweg an - einige andere Wanderer folgen übrigens unserem Beispiel. Morgen ist ja noch ein Tag, da können wir es nochmal probieren. Leider verraten uns die beiden amerikanischen Wanderkollegen aber auch den Wetterbericht für morgen. Dieser kündigt netterweise Regen an.

Wir laufen zurück zum Auto und überlegen uns ein Ersatzprogramm: In der Nähe des Talbodens gelegene und möglichst von Felswänden vor dem Wind geschützte Wege sollten machbar sein. Also fahren wir zunächst zum Temple of Sinawava, also zum nördlichen Ende des Canyons. Auf der Fahrt dorthin sehen wir, dass der Sturm auch den Bäumen des Parks stark zusetzt - die Straße ist übersät mit runtergerissenen Ästen der schönen großen Alleebäume. Am Temple of Sinawava ist die Situation aber wie erwartet viel besser, so dass wir zum Riverside Walk aufbrechen können. Dieser Weg führt immer entlang der steilen Canyonwand auf der einen Seite und dem Virgin River auf der anderen Seite in das sich stetig verengende nördliche Ende des Canyons. Ein wirklich schöner Weg. Am Ende führen die Narrows als Fortsetzung des bisherigen Weges noch weiter nach Norden. Hierzu müsste man durch den Fluss waten und dieser Weg ist im Moment gesperrt, wohl aufgrund der Jahreszeit. Das hindert Dirk nicht daran, ein wenig im Fluss rumzustapfen und seine Bergstiefel auf Wasserdichtigkeit zu überprüfen. Auf dem Rückweg werden wir prompt von zwei Amerikanern auf das Ergebnis dieser Überprüfung angesprochen. Das sind zwar etwas ältere aber tiptop gepflegte Meindl Island Pro, natürlich sind die wasserdicht!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_22_09.jpg)
Startpunkt der Wanderung in die Narrows

Unser letzter Trail für heute führt uns zu den drei Emerald Pools. Diese drei Becken liegen etwas oberhalb des Talbodens und sind auf relativ einfachem Weg von der Zion Lodge aus zu erreichen. Der Lower Emerald Pool besteht aus einem Wasserbecken und einer Felskante, von der ein hübscher Wasserfall in das Becken stürzt. Der Middle Emerald Pool liegt direkt oberhalb und ist über einen kurzen Trail zu erreichen. Hier sind wir etwas enttäuscht, da der Middle Pool nur aus zwei kleinen nicht sehr spektakulären Wasserbecken besteht. Weiter führt der Weg zum Upper Emerald Pool, nun etwas steiler bergauf und teilweise über größere Felsbrocken hinweg. Der Upper Pool gefällt uns sehr gut: Das Wasser des Heaps Canyon Creek erreicht hier das Ende des gleichnamigen Slotcanyons und fällt als spektakulärer und 150 Meter hoher Wasserfall in das mit braunem Wasser gefüllte Becken des Pools.

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Lower Emerald Pool

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_22_11.jpg)
Wasserfall am Upper Emerald Pool

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Virgin River im Zion National Park

Wir kehren zum Auto zurück und verlassen den Park Richtung Süden. Da es immer noch stürmt, verzichten wir auf weitere größere Trails und schauen uns lieber ausführlich im schönen und informativen Visitor Center um. Der hier aushängende Wetterbericht für morgen verspricht viel weniger Wind als heute und es sind auch weniger Wolken vorhergesagt. Das hört sich doch gut an, wir kommen auf jeden Fall wieder! In Springdale checken wir in unser Hotel ein und gehen danach zwei Häuser weiter in die Zion Pizza & Noodle Co wo wir dem Namen des Restaurant entsprechend lecker Pizza und Nudeln essen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_45.png)   Hotelbewertung: Pioneer Lodge, Springdale, UT.
Ein sehr hübsches Motel direkt in der Innenstadt von Springdale gelegen. Zum Zion National Park braucht man mit dem Auto weniger als fünf Minuten, auch lassen sich verschiedene Restaurants gut zu Fuß erreichen. Das Zimmer war zwar etwas klein aber nett rustikal eingerichtet. Schönes modernes Bad.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 02.06.2009, 08:26 Uhr
Und weiter geht's...

Montag, 23.3.09: Springdale - Page
oder: Houston, the Angel has landed

Das Wetter heute Morgen ist wesentlich besser als gestern. Nur noch an den Gipfeln der Berge hängen einige Wolkenreste, ansonsten erstrahlt alles im Sonnenlicht. Wir fahren wieder nach Norden in den Zion National Park bis zur Grotto, um unsere gestern unterbrochene Wanderung wieder aufzunehmen. Heute ist es hier absolut windstill.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_23_01.jpg)
Morgenstimmung im Zion National Park

Bei diesem Wetter läuft es sich viel angenehmer als gestern und wir gewinnen schnell an Höhe. Bald schon erreichen wir wir die Stelle an der wir gestern umkehren mussten. Ein paar Kurven weiter kommen wir in eine enge Schlucht. Nachdem wir diese durchquert haben, erreichen wir  Walter's Wiggles. Im Voraus haben diese vor allem Katharina Angst gemacht, so sind wir positiv überrascht, dass diese Serpentinen, die auf Fotos immer so respekteinflößend und anstrengend aussehen, sich als "Baby-Serpentinen" herausstellen: jede der Kehren ist nicht länger als fünf Schritte. Das einzige, das stört: Warum muss ein Bergweg betoniert sein? Gerade wenn man es wie wir gewöhnt ist, mit Wanderstecken zu laufen wirkt der harte Belag doch sehr erschwerend... Am oberen Ende der Wiggles verzweigt sich dann der Weg: Der eine Weg geht als West Rim Trail weiter nach Norden, der andere Weg führt hinüber auf Angel's Landing.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_23_02.jpg)
Walter's Wiggles

Moment, Weg?! Wo soll hier ein Weg sein? Vor uns steht ein Felsen, auf den ein schmaler Grat führt. Erst beim genaueren Hinsehen erkennen wir die Ketten, die zur Sicherung angebracht sind. Wir verstecken unsere Stecken, die wir hier wohl kaum brauchen, und machen uns todesmutig auf. So schwer, wie es aussah, ist es dann gar nicht: Ein Weg ist immer klar zu erkennen und mit etwas Trittsicherheit geht es gut voran. Nur sollte man tunlichts vermeiden, in den Abgrund, der zu beiden Seiten gähnt zu schauen.

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Aufstieg zu Angel's Landing

An der Spitze angekommen machen wir erstmal Brotzeit, während wir das grandiose Panorama bestaunen: Nach Süden stehen die Berge des Zion Canyon majestätisch im Sonnenlicht, nach Norden verengt sich das Tal in Richtung der Narrows und direkt unter uns liegt der Big Bend des Virgin River. Noch einmal Mut gefasst, dann geht es an den Abstieg. Während wir vorhin noch fast allein unterwegs waren, kommen uns nun Scharen von Wanderern entgegen. Einige springen geradezu bergziegenhaft von Felsen zu Felsen, andere bilden, freundlich gesagt, das andere Ende des Spektrums. Ein Teenager-Mädchen jammert ihrer Mutter vor: "Ich komm' da niemals wieder runter!" Als die Mutter sie darauf aufmerksam macht, dass runter immer leichter ist, ändert sie ihren Text ab: "Ich komm da niemals hoch!". Dies hat auch nicht den gewünschten Effekt auf die Mutter und nun werden höhere Mächte angefleht. Der Text lautet nun nur noch: "Oh, my God!".

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Blick von Angel's Landing auf den Zion Canyon

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Blick von Angel's Landing auf den Big Bend des Virgin River

Wir erreichen unser Auto wohlbehalten und fahren noch ein letztes Mal den Canyon ab. Noch einmal halten wir am Trailhead des Riverside Trail, um den Wasserfall dort auch einmal bei schönem Wetter zu sehen. Nächster Halt ist der Big Bend - schließlich wollen wir den auch mal von unten sehen. Alle anderen Parkplätze sind heillos überlastet, so dass wir dort nicht halten können. Das macht einmal mehr klar, warum im Sommer, wenn hier noch mehr los ist, der Canyon für Autos gesperrt ist.

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Die Three Patriarchs im Zion National Park

Wir fahren wieder zurück Richtung Tunnel. An dessen Eingang bekommen wir von dem Ranger dort eine Art Staffelstab in die Hand gedrückt, den wir an der anderen Seite wieder abgeben sollen: wir sind das letzte Fahrzeug, das von dieser Seite in den Tunnel einfahren darf, bevor von der anderen Seite ein Fahrzeug mit Übergröße einfährt. Der Rangerin am anderen Ende hat wohl schon jeden Witz, den man über diese Übergabe machen kann, tausendfach gehört. ALs wir ihr den Stab in die Hand drücken, lächelt sie nicht einmal müde über unseren Kommentar "You've got mail".

Wir verlassen den Park wieder nach Osten, von wo wir gestern gekommen sind. In Mount Carmel Junction biegen wir dann auf die US 89 nach Süden ab. Im Süden hängen einige drohende Regenwolken und wir beginnen für unsere für morgen geplante Wanderung zu fürchten. Durch eine wunderschöne Canyonlandschaft fahrend erreichen wir Kanab, dann geht es entlang der Vermillion Cliffs weiter nach Osten.

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Unterwegs auf der US 89

Wir halten bei der Paria Contact Station, um uns nach Wetter- und Straßenbedingungen für morgen zu erkundigen. Die Antwort fällt recht positiv aus: "Euer Auto ist der RAV4 da draußen? - Ja, mit dem geht es."

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Bei der Paria Contact Station

Beruhigt fahren wir weiter und halten wenig später am Trailhead zu den Toadstool Hoodoos. Über einen Trail entlang eines kleinen Washes sind schnell einige Hoodoos aus rotem Gestein erreicht. Auch wenn es nicht gerade viele sind, so sind diese doch sehr beeindruckend in ihren teilweise recht filigranen Formen. Als wir um einen Grat herum ein Stück weiter nach Norden wandern, entdecken wir noch eine Ansammlung hübscher weißer Hoodoos.

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Die Toadstool Hoodoos

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Die Toadstool Hoodoos

Nachdem wir ausgiebig zwischen Hoodoos und Bentonithaufen herumgeklettert sind fahren wir weiter nach Page. Unterwegs halten wir noch an ein paar Aussichtspunkten auf den Lake Powell, doch ein starker unangenehmer Wind treibt uns jedes Mal schnell wieder ins Auto zurück. Am Glenn Canyon Dam besuchen wir noch einmal das Visitor Center, welches wir schon vor 1.5 Jahren besichtigt haben. Allein für das dort aufgestellte 3D-Modell der Umgebung hat sich dieser Besuch gelohnt, erkennen wir doch jetzt viel mehr davon, als bei unserem letzten Besuch. Auf eine Führung in die Staumauer und das Kraftwerk verzichten wir heute. Als wir nach einiger Zeit wieder losfahren, fällt uns auf, dass bei unserem Toyota während dem Start die "Maintenance"-Warnleuchte aufblinkt. Naja, es ist ja nicht mehr weit bis Phoenix.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_23_11.jpg)
Am Lake Powell

Wir halten noch einmal an einem Aussichtspunkt mit schönem Blick auf den Damm, dann fahren wir weiter zum Hotel. Wir haben uns eine Free Night im Super 8 erobert, die auch problemlos akzeptiert wird. Wir müssen nicht einmal Tax bezahlen. Nachdem wir eingecheckt und unser Zimmer bezogen haben, fahren wir noch einmal in die Stadt, wo wir zu Abend essen und im Wal-Mart noch Vorräte für morgen einkaufen. Dann kehren wir zum Hotel zurück und gehen bald ins Bett.

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Blick auf den Glenn Canyon Dam

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_15.png)   Hotelbewertung: Super 8, Page, AZ.
Das war das mit Abstand schlechteste Motel unserer Reise: Muffiges und nicht ausreichend geputztes Zimmer mit Schimmelflecken im Bad. Das Frühstück war auch nicht viel besser - das wird aber im kommenden Tagesbericht etwas detaillierter beschrieben.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: dashy am 02.06.2009, 08:34 Uhr
Hallo Ihr zwei,

ich fahre ja auch schon wieder still und heimlich mit :lol: aber jetzt muss ich schon mal sagen : das Foto "Morgenstimmung im Zion National Park" ist wirklich absolut Spitze!
Wahnsinn diese Wolkendecke über den Spitzen der Berge :clap:

Ein wirklich gelungener Reisebericht!

Grüße
Sherry
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Saguaro am 02.06.2009, 17:14 Uhr
Höhenangst habt Ihr wohl keine  :zwinker:, denn ich glaube nicht, dass ich zu Angels Landing gekommen wäre, da hätten meine Knie vor Angst geschlottert  :grins:.

Dafür habe ich schon die "Kneippkur" durch den Virgin zu den Narrows gemacht, das war aber im Hochsommer :grins:. Im Frühjahr kann man nur mit Neopren-Anzug rein, denn stellenweise reicht das Wasser bis zur Hüfte und ist auch immer Sommer noch recht kalt. Dirk, wenn Du bei diesem Wetter durchgewandert wärst, dann hätte ich mich :verneig:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 03.06.2009, 16:13 Uhr
ich fahre ja auch schon wieder still und heimlich mit [...]
Ein wirklich gelungener Reisebericht!

Hallo Sherry, freut mich sehr, dass Du mitfährst und dass es Dir gefällt.

Höhenangst habt Ihr wohl keine  :zwinker:, denn ich glaube nicht, dass ich zu Angels Landing gekommen wäre, da hätten meine Knie vor Angst geschlottert  :grins:.

Nachdem wir vor zwei Wochen hier in Deutschland einen kurzen Klettersteig gegangen sind, den ich von vor einigen Jahren als sehr einfach und problemlos machbar in Erinnerung hatte, würde ich der Aussage mit der fehlenden Höhenangst vehement widersprechen :D :wink:

Wenn ich bedenke, wie Ihr beide in den unterschiedlichen Canyons rumgekraxelt seit, glaube ich übrigens schon, dass Du Angels Landing problemlos schaffen würdest (http://www.smilies.4-user.de/include/Draussen/smilie_out_027.gif)

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: SusanW am 03.06.2009, 19:34 Uhr
Hallo

sammle weiter Anregungen für unsere Oster-Südwest-Tour 201?  :D
Ist zwar nicht grad so als wären wir dann das erste Mal dort unterwegs, aber so einiges
haben wir schon verpasst  8) Und interessant zu lesen, was so im März machbar ist.

Angels Landing sieht wie immer sehr respekteinflößend aus  :shock: Vielleicht weniger, wenn man erstmal
davor steht. naja, irgendwann wagen wirs vielleicht auch mal....

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 03.06.2009, 20:55 Uhr
Und interessant zu lesen, was so im März machbar ist.

Das hat uns selber auch ziemlich überrascht. Die einzigen Einschränkungen aufgrund der frühen Reisezeit waren die gesperrten Wasserfälle nördlich von Santa Fe, das geschlossene Taos Pueblo und die nur sehr eingeschränkt geöffneten Nationalparks am Black Canyon und Mesa Verde. Der ganze "klassische" Südwesten war ohne große Einschränkungen machbar - bei im Vergleich zum Hochsommer sehr angenehmen Temperaturen.

Angels Landing sieht wie immer sehr respekteinflößend aus  :shock: Vielleicht weniger, wenn man erstmal
davor steht. naja, irgendwann wagen wirs vielleicht auch mal....

Einfach hingehen und schauen, ob einem der Weg zusagt. Umkehren kann man immer noch. Aber wenn man sich nicht vom etwas ausgesetzt wirkenden Gesamteindruck verrückt machen lässt und sich Schritt für Schritt auf den Weg konzentriert, sollte das jeder schaffen, der halbwegs trittsicher ist.

Nach Angels Landing kommen übrigens in den nächsten beiden Tagen unserer Reise noch zwei andere sehr schöne Höhepunkte. Vielleicht sind da ein paar weitere Anregungen für Eure zukünftige Reise dabei - morgen früh geht's weiter.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 04.06.2009, 08:03 Uhr
Guten Morgen allerseits,

heute wandern wir zu einer sehr bekannten Gesteinsformation und auch ein bisschen in der Umgebung. Wer mitwandern will: Schuhe anziehen und los geht's - viel Spaß!

Dienstag, 24.3.09: Page-Grand Canyon Village
oder: Die perfekte Welle

Heute steht erneut ein Höhepunkt unserer Reise auf dem Programm. Aber zunächst beginnt der Tag mit einem Frühstück. Das Frühstück im Super 8 bestätigt die von uns schon gestern gemachten Beobachtungen zur Qualität des Motels: Zum Beispiel ist die Saftmaschine kaputt. OK, das hatten wir im Verlauf dieser Reise auch schon in anderen Motels. Aber hier kommt niemand auf die Idee, einen Krug mit Saft aufzufüllen und als Ersatz hinzustellen - schwach! Naja, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.

Wir decken uns an einer Tankstelle mit Sandwiches und Trinken für den Verlauf des Tages ein und verlassen Page denn auf der US 89 in Richtung Westen. Wir fahren vorbei an der Paria Contact Station und biegen kurz darauf auf die nach Süden führende House Rock Valley Road ab. Diese hat - wie auf usa-reporter.com angekündigt - streckenweise tiefe Längsrillen. Teilweise aber auch Querrillen und ziemlich große Steine auf der Straße. Letztendlich ist die Straße schwieriger zu fahren als die Hole in the Rock Road und die Cottonwood Canyon Road aber erheblich leichter als die Potash Road. Wir kommen jedenfalls ohne Panne nach kurzer Zeit am Wirepass Trailhead an. Nur kurz hinter uns folgen drei weitere Autos, was zu einem kurzfristigen Run auf das einsame Klohäuschen am Parkplatz führt.

Wir wollen die eigentliche Route der Wanderung zur Wave hier nicht im Detail beschreiben. Nur soviel: Anhand der Fotobeschreibung des BLM ist die Wave sehr leicht zu finden. Dirk schaut zwar regelmäßig auf unser GPS-Gerät, aber hauptsächlich zur Kontrolle, um sich sicher zu sein, dass wir am Abend auch den Rückweg finden. Der im Forum gerne geäußerte Ratschlag, man könne doch einfach den Spuren im Sand folgen, ist übrigens nicht wirklich hilfreich, wenn man an einem Tag als erstes unterwegs ist: Vor uns läuft im Abstand von ein paar hundert Metern eine weitere Zweiergruppe, die kurz nachdem der Weg nach Süden abknickt irgendwo im Gelände verschwindet und erst deutlich nach uns an der Wave auftaucht.

Als wir den letzten Anstieg hinter und gebracht haben und vor bzw. in der Wave stehen, sind wir zunächst einmal begeistert von den geschwungenen Formen und den Farben der perfekt abgeschliffenen Oberfläche. Da wir sehr früh hier sind, veranstalten wir zunächst im schmalen Westausgang der Wave ein Picknick und schauen uns danach die nähere Umgebung an: Nach kurzer Kletterei stehen wir auf einem Plateau zwischen der Wave und dem Top Rock-Plateau und laufen hier zur Second Wave. Diese lang geschwungene Gesteinsformation ist kleiner als wir es erwartet hätten. Da das beste Fotolicht für die Second Wave am späten Nachmittag ist, laufen wir zurück zur Wave. Dabei kommen wir an einem kleinen Hamburger vorbei. Und natürlich an den Brainrocks, deren Namensgebung von dieser Seite aus betrachtet sofort ersichtlich wird: Die Wirbel und Schleifen in diesen Steinen sind einfach phantastisch und erinnern teilweise auch an die Kunstwerke von Salvador Dali.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_24_01.jpg)
Die Wave

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_24_02.jpg)
In der Wave

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_24_03.jpg)
Blick von oben auf die Wave

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_24_04.jpg)
Brain Rocks

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_24_05.jpg)
Hamburger Hill

Nun ist die richtige Zeit, um Fotos von der Wave zu schießen. Als wir damit fertig sind, beginnen wir eine kleine Rundtour durch die Umgebung: Durch einen schönen Canyon aus rotem Gestein steigen wir ab in die Sand Cove, einem breiten und flachen Talboden. Hier liegen jede Menge filigraner Boxwork-Strukturen auf dem Boden herum. Wir fühlen uns an unseren letztjährigem Besuch in den Höhlen des Wind Cave National Parks in South Dakota erinnert. Am Ende der Sand Cove wollen wir nach links auf das Top Rock-Plateau klettern. Ein Unterfangen, das schwieriger ist als es aussieht, wenn man am dort befindlichen und mit Kaminen versehenen Gesteinshang nicht den richtigen Einstieg findet. Letztendlich stehen wir aber wohlbehalten auf der hier sehr flachen Ebene des Top Rock-Plateaus und laufen weiter nach Westen. Dann - teilweise durch ein ausgetrocknetes Bachbett - wieder nach unten und dort quer durch die Steppe weiter. Hier macht das Laufen richtig Spaß. Im Vergleich zu den Wanderungen in den National Parks auf angelegten Wegen befinden wir uns nun wirklich in der Wildnis.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_24_06.jpg)
Unterwegs zur Sand Cove

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_24_07.jpg)
Boxwork in der Sand Cove

Direkt vor uns stehen nun die South Teepees, faszinierende Gebilde aus rotbraunem Gestein, die isoliert mitten aus der Ebene ragen. Wir durchqueren die South Teepees, biegen nach Norden ab und kommen einige Zeit später zu den North Teepees. Diese lassen sich auf einen schmalen Durchgang durchqueren.Nun steht im Westen in einigen hundert Metern Entfernung wieder das Top Rock-Plateu direkt vor uns. Hier gilt es erneut, den richtigen Einstieg zu finden. Eine kurze Kletterei über einen Hang aus Slickrock mit Querrillen später stehen wir vor dem großen Bruder des von uns heute Morgen zwischen der Wave und der Second Wave fotografierten Hamburgers, einem ausgewachsenen Big Mac. Um jeglichen Verdacht der Schleichwerbung auszuräumen, würden wir das Ding aber auch wahlweise als Dopplewhopper durchgehen lassen - es sieht auf jeden Fall sehr lecker aus. Direkt weiter in Richtung Top Rock Plateau zu klettern geht wegen eines Überhangs nicht. Wenn man sich etwas in Richtung Norden vortastet, kommt man allerdings zu einer einfachen Stelle und so stehen wir nur einige Minuten später wieder ganz oben. Hier suchen wir den Melody Arch, finden aber nur zwei große und mit Sand gefüllte Alkoven. Wieder daheim in Deutschland werden wir auf Fotos sehen, dass der Bogen die Seitenwand eines solchen Alkovens bildet. Standen wir nur wenige Meter von dem Arch entfernt und haben ihn übersehen? Um das klären zu können, bleibt uns wohl nur, die Wave irgendwann nochmal zu besuchen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_24_08.jpg)
Die North Teepees

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_24_09.jpg)
Rückblick auf die South Teepees

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_24_10.jpg)
Der Big Mac

Der Abstieg zum Zwischenplateau mit den Brainrocks und der Second Wave ist wieder eine diffizile Angelegenheit: Wer nicht die richtige Stelle findet, wird relativ schnell hilflos in einer steilen Wand hängen. Wir tasten uns vorsichtig Schritt für Schritt nach unten und kommen überraschend schnell etwas nördlich von der Second Wave raus. Das Licht ist nun wesentlich geeigneter zum Fotografieren, wenn auch nicht perfekt. Da für morgen der nach Angels Landing und der Wave dritte große Höhepunkt unserer Reise ansteht, haben wir noch eine längere Strecke mit dem Auto vor uns. Daher lassen wir es dabei bewenden, statten der eigentlichen Wave noch einen Besuch ab und laufen dann wieder zurück zum Trailhead. Etwas mehr als eine Stunde und einen Eintrag im Trailregister (inklusive Grüßen an mannimanta und Familie - diese haben Permits für einen Besuch nur einige Tage nach uns) später kommen wir wieder am Auto an. Das war ein tolles Erlebnis!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_24_11.jpg)
Blick vom Top Rock Plateau auf die Brain Rocks

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_24_12.jpg)
Die Second Wave

Weiter geht es nach Page, wo wir zu Abend essen und uns in einem Supermarkt für unserer morgige Wanderung mit Verpflegung und jeder Menge Getränken ausstatten. Auch unser RAV4 darf ein paar Literchen Regular schlürfen. Dann geht es weiter nach Süden, inzwischen ist es dunkel. Wir fahren über weite Strecken hinter einem LKW her. Der Fahrer kennt die Strecke scheinbar auswendig und steuert bei einem Tempolimit von 65 Meilen sein großes Gefährt mit über 70 Meilen pro Stunde sehr sicher durch die engsten Kurven und steilsten Gefällestrecken. Wir kommen daher sehr gut voran und können um viertel vor zehn in der Bright Angel Lodge im Grand Canyon National Park einchecken. Wir haben eine sehr schöne kleine Cabin nur knapp hundert Meter von der Rimkante entfernt. Nachdem der Wetterbericht für morgen sehr positiv ist, stellen wir unseren Wecker auf kurz vor fünf Uhr morgens und schlafen nach dem ereignisreichen Tag müde aber glücklich und in Vorfreude auf morgen ein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_40.png)   Hotelbewertung: Bright Angel Lodge, Grand Canyon Village, AZ.
Hier hatten wir eine nette kleine Cabin, nicht weit vom Rand des Canyons entfernt. Das Zimmer war sauber und gemütlich - wie eigentlich die ganze Anlage.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Palo am 04.06.2009, 08:15 Uhr
Wow, heute sind euch wieder ganz tolle Photos gelungen :verneig:

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 04.06.2009, 08:34 Uhr
Ich bin auch begeistert.
Ein ganz außergewöhnlicher Tag. Was mir besonders gefällt: Ihr habt nicht nur die Wave besucht und die üblichen Fotos davon gemacht, sondern auch ganz internsiv die Umgebung erkundet. Das Bild vom Weg zur Sand Cove gefällt mir außerordentlich gut  :daumen:

So wie es aussieht, wollt Ihr morgen in den Grand Canyon wandern... na, da bin ich ja auch schon gespannt.
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Hanksville am 04.06.2009, 11:04 Uhr
Hallo Dirk und Katharina,

da habt ihr einen tollen Tag gehabt und schöne Bilder mitgebracht.

Die Gegend um die Wave ist wirklich genauso sehenswert und man kann nur jedem empfehlen, sie zu erkunden. Bei unserem diesjährigen Besuch haben wir aber leider auch nicht alle geplanten Ziele in der Umgebung gefunden bzw. geschafft.

Auf die anscheinend anstehende Wanderung in den Grand Canyon bin ich auch schon sehr gespannt.

Gruß - Heiko
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Saguaro am 04.06.2009, 17:33 Uhr
Hallo Dirk und Katharina,

schon wieder mutig, Ihr 2 !!! Wir standen vor dem Aufstieg aufs Top Rock Plateau, aber ich habe mich dann doch nicht getraut, denn es dauert bestimmt sehr lange, bis die "Bergrettung" in diese entlegene Gegend kommt  :zwinker:.

LG,

Ilona

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: SusanW am 04.06.2009, 19:48 Uhr
Nicht zuviel versprochen ... wieder tolle Bilder !!! :rollen: :applaus:
Bin schon gespannt auf den Grand Canyon

auch wenns bald erstmal gaaanz woanders hingeht  :wink:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Matze am 04.06.2009, 21:01 Uhr
Klasse, ihr seid Angels Landing hoch - will ich ja auch immer! Werde aber wohl das letzte Stück allein gehen müssen, Martina "streikt" hier bestimmt!

Und hier wollen wir dieses Jahr auf alle Fälle hin - ist schon lange unser Wunsch gewesen!
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Crimson Tide am 05.06.2009, 10:23 Uhr
Die Morgenstimmung im Zion N.P. ist einfach toll! Ich liebe Wolkenbilder!

Auch wunderbar, und wirklich mal ganz anders, Eure Bilder von der Wave! Und so natürlich, ohne knallige, künstliche Farbzusätze!  :clap: :clap: :clap:

Bei euch gucken die Landschaften so aus den Bildern heraus, wie Ihr sie gesehen und erlebt habt!

Ein ganz toller Reisebericht! Es macht Spaß, mit euch mitzureisen!
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 05.06.2009, 19:35 Uhr
Vielen Dank allen Mitfahrern für die Meldungen und Kommentare!

Wow, heute sind euch wieder ganz tolle Photos gelungen :verneig:

Nicht zuviel versprochen ... wieder tolle Bilder !!! :rollen: :applaus:

Danke sehr an Euch beide für das Lob!

Die Gegend um die Wave ist wirklich genauso sehenswert und man kann nur jedem empfehlen, sie zu erkunden. Bei unserem diesjährigen Besuch haben wir aber leider auch nicht alle geplanten Ziele in der Umgebung gefunden bzw. geschafft.

Naja, da bietet sich doch als Kommentar der alte aber oft sehr passende Spruch an: Jetzt habt Ihr immerhin einen Grund, noch mal hinzufahren. Uns fehlt - wie geschrieben - ja auch noch der Melody Arch. Und ich frage mich immer noch, wo das Ding gewesen sein soll (bin mit dem GPS-Empfänger in der Hand bestimmt fünf Minuten lang Kringel um die Stelle gelaufen, wo der Bogen einzezeichnet war)

Wir standen vor dem Aufstieg aufs Top Rock Plateau, aber ich habe mich dann doch nicht getraut, denn es dauert bestimmt sehr lange, bis die "Bergrettung" in diese entlegene Gegend kommt  :zwinker:.

Respekt für Deine damalige Entscheidung - dass man sich auch mal dafür entscheiden kann, eine knifflige Stelle wegzulassen, macht meiner Meinung nach den erfahrenen Wanderer/Bergsteiger aus. Oberhalb des Zwischenplateaus in der Nähe der Second Wave haben sich laut Berichten im Internet schon so manche Leute ziemlich verstiegen...

Klasse, ihr seid Angels Landing hoch - will ich ja auch immer! Werde aber wohl das letzte Stück allein gehen müssen, Martina "streikt" hier bestimmt!´

Wie haben hier im Rahmen unseres Route 66-Berichts mal psychologische Tricks überlegt, wie Willi seine Frau in den Tonnen-Aufzug im Gateway Arch reinbekommt. Vielleicht funktioniert so etwas bei Martina auch :wink: :D

Im Prinzip würde ich ihr die Wanderung zum Angels Landing nämlich zutrauen. Wie weiter oben geschrieben: Einfach mal ausprobieren. Wer sich nicht weiter traut, kann zum Beispiel den ersten (leichteren) Teil des Klettersteigs gehen und an der Stelle warten, an der wir unsere Wanderstöcke versteckt haben - von da aus hat es auch einen tollen Ausblick.

Auch wunderbar, und wirklich mal ganz anders, Eure Bilder von der Wave! Und so natürlich, ohne knallige, künstliche Farbzusätze!  :clap: :clap: :clap:

Ich habe mich nach langem Überlegen direkt vor der Reise entschieden, keinen Polfilter oder ähnliches für die neue DSLR anzuschaffen - nachbearbeitet ist auch nichts. Dass man dann für die naturgemäß ein wenig blasseren Fotos auch noch gelobt wird, freut mich ganz besonders - danke dafür!

So wie es aussieht, wollt Ihr morgen in den Grand Canyon wandern... na, da bin ich ja auch schon gespannt.

Messerscharf kombiniert :wink: 8)

Der Cliffhanger wird aber erst morgen früh aufgelöst, denn dann kommt der nächste Tagesbericht.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 06.06.2009, 10:29 Uhr
Guten Morgen! Wie schon vermutet, geht es heute in den Grand Canyon. Aber zuvor noch eine

Warnung!
Wir waren im März dort unterwegs, bei angenehmen Temperaturen von ca. 20°C im Canyon-Inneren. Bei derartigen Bedingungen ist der Ab- und Aufstieg innerhalb eines Tages, wie wir es gemacht haben, problemlos möglich.
Anders im Hochsommer. Dann erreichen die Temperaturen im Canyon um die 40°C - wodurch so eine Tour um einiges anspruchsvoller wenn nicht gar unmöglich wird.

So, genug der Vorrede - und los geht's:

Mittwoch, 25.3.09: Grand Canyon Village
oder: Am Abgrund

Wir werden gegen fünf Uhr wach. - Wollten wir nicht eigentlich schon vor zehn Minuten aufstehen?! Schnell machen wir uns fertig, hüpfen ins Auto und fahren zum Trailhead des South Kaibab Trail. Da die Zufahrt direkt zum Trailhead für Privatautos gesperrt ist, stellen wir unser Auto an einem Picknickplatz neben der Straße ab und laufen die letzten paar Meter zum Rim.

Dann liegt er vor uns: Konnten wir gestern im Dunkeln nur ahnen, dass irgendwo neben uns ein Canyon liegen müsste, so liegt er jetzt im Dämmerlicht vor uns. Zwar ist die Wirkung nicht mehr ganz so atemberaubend wie beim ersten Mal vor eineinhalb Jahren, doch auch heute sind wir gebührend beeindruckt von diesem Naturwunder. Vielleicht auch, weil uns bewußt wird, dass wir dessen gewaltige Dimensionen heute auch noch auf andere Art ermessen werden...

Wir machen uns also auf den Weg. Anfangs geht es in Serpentinen abwärts. Diese sind ziemlich ausgetreten und die Hölzer, die wohl ursprünglich hier eingebaut wurden um die Erosion zu verhindern, machen den Abstieg nicht gerade einfacher. Bald geht die Sonne auf und taucht die obersten Spitzen der Canyonwände in ein goldenes Licht - ein eindrucksvolles Schauspiel. Dieses wirkt besonders beeindruckend am Oh Ah Point, von wo aus sich ein toller Blick auf einen exponierten Gesteinsgrat bietet. Wir steigen weiter hinunter durch die zunehmend wüstenartige Landschaft. Bald tauchen am Wegrand blühende Kakteen und Agaven auf.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_25_01.jpg)
Sonnenaufgang am Grand Canyon

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_25_02.jpg)
Der South Kaibab Trail

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Blühende Kakteen im Grand Canyon

Vorbei am Skeleton Point erreichen wir schließlich das Plateau, das sich etwa auf einem Drittel der Canyonhöhe erstreckt und das von der Rimkante aus fast überall den Blick auf den Fluss verdeckt. Irgendwo hier müsste der West Tonto Trail abgehen, der eine Abkürzung hinüber zum Indian Garden bildet. Ursprünglich wollten wir uns diesen als Option offenhalten, falls wir das Gefühl hätten, den gesamten Canyon nicht zu schaffen. Da wir uns noch recht fit fühlen, brauchen wir diesen Trail eigentlich nicht. Dennoch sind wir etwas beunruhigt, als wir ihn nirgends sehen. Sind wir vielleicht falsch abgebogen und schon mitten auf dem Weg über das Plateau? Wir fragen zwei entgegenkommende Wanderer. Wo wir hin wollen? Nach unten? - Dann sind wir definitiv auf dem richtigen Weg.

Bald können wir das selber sehen: Wir erreichen die Kante zum inneren Canyon. Hier ändert sich die Landschaft gravierend: Während im oberen Canyonbereich die Tafelberge vorherrschten, die man auch vom Blick von oben kennt, besteht der untere Canyonteil aus steilen Felswänden, wie wir sie schon im Black Canyon of the Gunnison gesehen haben - nur diesmal in rot. Teilweise erinnert uns die Landschaft an Bilder, die wir vom Himalaya gesehn haben und fast rechnen wir damit, hinter der nächsten Wegbiegung ein Kloster wie ein Schwalbennest an der Wand kleben zu sehen. Dies sehen wir zwar nicht, dafür ein paar Dickhornschafe. Hier kommt uns nun auch die erste Mulikarawane entgegen. Geduldig warten wir am Wegrand, bis die Reiter vorbeigezogen sind. Jeder von diesen hat einen anderen vermeintlich witzigen Spruch auf Lager, dem Inhalt, wie arm wir doch wären, das alles zu Fuß zurücklegen zu müssen, was sie bequem auf dem Mulirücken erreichen.

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Mulikarawane auf dem Weg nach oben

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Der innere Canyon

Kurz darauf bietet sich uns der erste Blick auf den Colorado und auf die Kaibab Suspension Bridge, eine schöne Hängebrücke aus dem Jahr 1921. Durch einen kleinen Tunnel betreten wir die Brücke und überqueren auf ihr den Fluss. Am anderen Ufer kommen wir zunächst an einigen indianischen Ruinen vorbei. Dann sehen wir vor uns das saftig grüne Wäldchen an der Mündung der Bright Angel Creek. Unglaublich, was hier alles wächst! Hier geht der Trail zur Phantom Ranch ab, wo anscheinend gerade die beliebteste Zeit zum Aufbruch herrscht, jedenfalls sind Heerscharen vollbepackter Wandrerer unterwegs. Wir setzten uns auf eine Holzbank und verzehren unser Frühstück, das wir vehement gegen ein vorwitziges Squirrel verteidigen müssen.

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Die Kaibab Suspension Bridge

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Am Bright Angel Creek

Gestärkt ziehen wir weiter und erreichen wenig später eine weitere Hängebrücke, die in den 60ern zusammen mit der Pipeline zur Versorgung der Phantom Ranch gebaut wurde. Auf ihr gelangen wir wieder auf das südliche Flussufer. Der Trail folgt noch einige Zeit lang dem Fluss und gewinnt auch schnell an Höhe. - Doch zu früh gefreut: bald geht es wieder hinab und als sich der Weg schließlich ganz vom Fluss trennt, sind wir wieder fast auf Uferhöhe.

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Am Colorado River

Jetzt geht es aber wirklich nach oben und zwar durch einen kleinen Nebencanyon, in dem ein kleines munteres Bächlein fließt. An ein paar Stellen müssen wir dieses sogar durchqueren. Nach längerem Anstieg erreichen wir ein geradezu paradiesisches grünes Wäldchen, dessen Bäume teilweise leuchtend-lila blühen: Die ersten Ausläufer des Indian Garden? Der Gedanke, dass es bis dorthin nun nicht mehr weit sein kann, erweist sich aber als Trugschluss. Trotz der schönen Landschaft zieht sich dieses Stück Weg dann doch ganz schön, vor allem, da wir hier keine Anhaltspunkte dafür haben, wie weit oben wir schon sind. Endlich erreichen wir aber doch den Indian Garden und legen hier erst einmal eine kleine Rast ein.

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Blühende Bäume am Bright Angel Trail

Hinter dem Indian Garden verläuft der Weg einige Zeit sehr flach, doch vor uns erhebt sich schon die scheinbar unbezwingbare Wand. In Serpentinen geht es dann wieder nach oben. Je höher wir kommen, desto mehr Menschen begegnen uns, teilweise noch auf dem Abstieg, teilweise auf dem Aufstieg. Bei dem Anblick einiger von ihnen, wird uns klar, warum davor gewarnt wird, an einem Tag nach unten und wieder hinauf zu steigen. Nicht, dass diese Menschen nicht fit wären, nein, das sind sie definitiv, doch sie haben zum Großteil wohl keinerlei Bergerfahrung und wissen nicht, wie sie ihre Kräfte einteilen sollen. Wie oft werden wir in einem riesigen Tempo überholt, nur um den Überholer wenig später keuchend am Wegrand stehen zu sehen - und wenig später zieht er wieder an uns vorbei. Für uns ist es eine große moralische Stütze, dass sich auf dem Bright Angel Trail, auf dem wir uns hier befinden, in regelmäßigem Abstand von 1.5 Meilen jeweils ein Rasthäuschen befindet. Diese könnenh wir uns schön als Etappenziele setzten und sie zeigen uns, dass wir gut vorankommen.

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Rückblick auf den Bright Angel Trail

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Menschenmassen auf dem Bright Angel Trail

Als wir schließlich den Rim erreichen, kommen wir uns vor, als wären wir in einer andern Welt gelandet: Alles ist voller leichtbekleideter lärmender Leute. Wir kaufen uns jeder ein Eis, setzten uns auf eine Bank und genießen es, endlich unsere Füße von uns strecken zu können. Dann besteigt Dirk den Shuttlebus um unser Auto wieder zu holen, während Katharina in die Cabin zurückkehrt, die verschwitzten Klamotten wechselt und den roten Staub vom Körper duscht. Genau dies tut auch Dirk, als er schließlich nach einer Odyssee durch den halben Park zurückkehrt.

Nachdem wir uns noch ein wenig ausgeruht haben, gehen wir wieder zum Rim und beobachten den Sonnenuntergang. Dieser fällt allerdings recht mager aus, da mittlerweile wieder Wolken aufgezogen sind. Nun begeben wir uns zum Restaurant und bekommen dort einen Beeper, mit dem wir angebeept werden, sobald ein Tisch frei ist. Bis es so weit ist, stöbern wir noch ein wenig im Gift Shop. Das Essen tut gut nach dem anstrengenden Tag, auch wenn die Lasagne nicht ganz das ist, was wir uns darunter vorgestellt haben. Müde kehren wir dann in unsere Cabin zurück.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_25_12.jpg)
Sonnenuntergang am Grand Canyon

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_40.png)   Hotelbewertung: Bright Angel Lodge, Grand Canyon Village, AZ.
Das wir die Cabin nicht gewechselt haben, ist unsere Bewertung von gestern unverändert gültig.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: rallarose am 06.06.2009, 11:05 Uhr
 :respekt: eine tolle Wanderung.

Nur noch eine Frage: Wie lange habt ihr gebraucht? Reine Laufzeit?

Gruß Susanne


P.S. Verfolge euren superschönen Reisebericht meist still, bin sehr begeistert.
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 06.06.2009, 12:28 Uhr
P.S. Verfolge euren superschönen Reisebericht meist still, bin sehr begeistert.

Hallo Susanne, schön, dass Du mit dabei bist!

Zu Deiner Frage betreffend der reinen Laufzeit: Wir sind um 6:15 an der Rimkante losgelaufen und waren um viertel vor drei Uhr nachmittags wieder oben. Das macht achteinhalb Stunden, abzüglich ungefähr einer Stunde Pausen also siebeneinhalb Stunden.

Wenn man diese Wanderung selber machen will, sollte man unbedingt drei Punkte beachten:

1) Bergab kommt man immer viel schneller voran als bergauf. Für den Rückweg sollte man grob die doppelte Zeit einplanen wie für den Hinweg und ggf. umdrehen, wenn man merkt, dass es knapp wird. Von daher auch: So früh wie es geht loslaufen und schauen, dass man in ungefähr drei Stunden unten ist. Dann bleibt genügend Zeit für den anstrengenderen Weg bergauf.

2) So eine Wanderung sollte nur jemand machen, der ohne zu Wimper zu zucken etwas ähnliches auch in Europa laufen würde. Der Bright Angel Trail - also der Weg den wir hoch gelaufen sind - überwindet 1330 Höhenmeter auf einer Strecke von 8 Meilen - solche Entfernungen sind in den Alpen zwar üblich, können bei hohen Temperaturen aber schon durchaus ziemlich anstrengend sein.

3) Ganz wichtig: Ausreichend Getränke und Verpflegung mitnehmen.

Wir hatten vorher schon ein wenig Bammel, weil wir fast nur warnende Stimmen gehört hatten. Es war aber letztendlich ein phantastisches Erlebnis.

Schöne Grüße,
Dirk


Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: rallarose am 06.06.2009, 13:01 Uhr
Hallo Dirk,
danke für diese ausführliche Antwort.

Wir sind durchschnittlich fit und waren schon das ein oder andere Mal wandern.
Dennoch werden wir uns das ganze gut überlegen. Wir werden vorher auf unserer Reise schon im Zion und im Bryce wandern und sehen wie wir zurechtkommen. Von den Temperaturen lassen wir uns nicht schrecken, da wir erst kurz vor Holloween am Grand Canyon sein werden. Da ist sicher eher kalt.
Könntest du alternativ etwas dazu sagen ggf. nur bis Indian Garden zu gehen? Lohnt sich das?
Ich weiß noch nicht ganz genau wieviel Zeit wir haben.

Gruß Susanne
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 06.06.2009, 15:50 Uhr
Dennoch werden wir uns das ganze gut überlegen. Wir werden vorher auf unserer Reise schon im Zion und im Bryce wandern und sehen wie wir zurechtkommen.

Das ist sicherlich eine weise Entscheidung.

Ich würde empfehlen, den kompletten Grand Canyon nur dann in Angriff zu nehmen, wenn man sich sicher ist, bei den aktuellen Wetterbedingungen (im Canyon ist es sehr viel wärmer als an der Rimkante!) und einem nicht allzu langsamen Tempo zehn Stunden durchmarschieren zu können (drei runter, sechs hoch plus Sicherheit). Nicht zu vergessen: Es handelt sich um fast 30 Kilometer Strecke!

Könntest du alternativ etwas dazu sagen ggf. nur bis Indian Garden zu gehen? Lohnt sich das?

Das lohnt sich sicherlich. Diese Route hat den Vorteil, dass es an den Rasthäusern Wasserstellen gibt (diese fehlen am South Kaibab Trail). Wenn man merkt, dass es nicht gut läuft, kann man an einem der Rasthäuser umdrehen. Oder wenn es gut läuft: Bis zum Plateau Point weiterlaufen - von wo aus man auch schon einen tollen Blick auf den Colorado River hat. Das hat susan26 vor einigen Jahren mal im Hochsommer gemacht - eine sehr schöne Wanderung.

Alternativ könnte man auch den South Kaibab Trail bis zur Cedar Ridge oder zum Skeleton Point laufen. Das letztere hat Gabriele (Schneewie) im gerade abgelaufenen Urlaub gemacht und es hat ihr sehr gut gefallen. Vorteil: Weniger Leute unterwegs als am Bright Angel Trail. Nachteil: Keine Wasserstellen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Matze am 06.06.2009, 16:05 Uhr
Schöne, aber auch anstrengende Wanderung! Ich gehöre ja nach wie vor zu den Kritikern einer Tagestour zum Colorado und wieder hoch!

Sehe und lese aber hier, dass es unter besonderen Bedingungen möglich ist: Tagestemperatur (wir waren dort im Hochsommer, da ist es absolut nicht zu empfehlen!!!), eine gewisse Fitness und eine wirklich realistischen Einschätzung der Kräfte! Wer auch nur ein wenig Zweifel hat, sollte es wirklich lassen!

Aber grundsätzlich eine schöne Tour - mich würde ja ganz sehr eine Querung vom South Rim zum North Rim reizen!


PS.: Eine weitere interessante Möglichkeit gibt es bei einer Wanderung über den Tonto Trail! Dieser zweigt ab vom South Kaibab Trail und führt hinüber zu Indian Garden!
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Saguaro am 06.06.2009, 16:52 Uhr
Hallo Dirk,

für uns "Wandersleut"  :grins: ist das natürlich ganz weit oben auf der to-do-Liste. Und solange ich laufen kann, schone ich die Mulis  :groove:.

Ich habe nur eine Frage: schwankt die Hängebrücke??? Wenn ja, brauche ich gar nicht runter zu laufen, denn dort müsste ich auf jeden Fall umkehren. Ich kann auf nichts laufen, das sich unter meinen Füssen bewegt  :never:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: ilnyc am 06.06.2009, 17:00 Uhr
Tolle Schilderung der Wanderung, wenngleich man die Anstrengung, die Ihr in den Antworten in dem Thread ja verdeutlicht, im Bericht selbst gar nicht wirklich raushört. Da wirkt es ja fast lässig wie Ihr das da mal "schnell" gelaufen seid! Respekt für die Leistung und danke, dass wir das lesend nacherleben dürfen.
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: mannimanta am 06.06.2009, 17:33 Uhr
Eine tolle Wanderung...Respekt!
Hätten wir uns nicht zugetraut.

Zitat
Geduldig warten wir am Wegrand, bis die Reiter vorbeigezogen sind. Jeder von diesen hat einen anderen vermeintlich witzigen Spruch auf Lager, dem Inhalt, wie arm wir doch wären, das alles zu Fuß zurücklegen zu müssen, was sie bequem auf dem Mulirücken erreichen.

Freunde von uns haben die Wanderung auch zu Fuß vor zwei Jahren gemacht.
Die wären niemals auf so ein Muli gestiegen... :shock:
Das schaukelt wie Hulle und man weiß nie, wo das Tier hintritt... :shock:
Gruss,
Manni
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: SusanW am 06.06.2009, 18:33 Uhr
 :respekt: Für solch eine Tour müssten wir "Flachlandtiroler" wohl erstmal zum
Höhentraining in die Alpen  :wink: Reizen würd mich das auch - aber in zwei Tagen!

Die Brücke sieht ja auch magenkribbelnd aus - schwankt die arg?

Ansonsten wieder wunderschöne Eindrücke  :D
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 07.06.2009, 11:30 Uhr
Sehe und lese aber hier, dass es unter besonderen Bedingungen möglich ist: Tagestemperatur (wir waren dort im Hochsommer, da ist es absolut nicht zu empfehlen!!!), eine gewisse Fitness und eine wirklich realistischen Einschätzung der Kräfte! Wer auch nur ein wenig Zweifel hat, sollte es wirklich lassen!

Aber grundsätzlich eine schöne Tour - mich würde ja ganz sehr eine Querung vom South Rim zum North Rim reizen!

PS.: Eine weitere interessante Möglichkeit gibt es bei einer Wanderung über den Tonto Trail! Dieser zweigt ab vom South Kaibab Trail und führt hinüber zu Indian Garden!

Tja, Deinem Posting kann ich nichts hinzufügen - besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können.

Bei der von Dir angesprochenen Tour von Rim zu Rim würden wir sehr gerne mitlaufen - dann aber die Wanderung auf mindestens zwei Tage verteilt :D :wink:

Den Tonto Trail hatten wir übrigens bis zum Schluss auch als Abkürzung im Auge. Aber nachdem wir uns sehr fit gefühlt haben, sind wir halt einfach weiter gelaufen...

Ich habe nur eine Frage: schwankt die Hängebrücke??? Wenn ja, brauche ich gar nicht runter zu laufen, denn dort müsste ich auf jeden Fall umkehren. Ich kann auf nichts laufen, das sich unter meinen Füssen bewegt  :never:.

Die Brücke sieht ja auch magenkribbelnd aus - schwankt die arg?

Die beiden Suspension Bridges sind keine Hängebrücken im klassischen Sinne: Sie sind aus Stahlträgern konstruiert und somit ist die Konstruktion relativ steif. Bei der schwarzen (älteren) Brücke über die man zuerst kommt, haben wir eigentlich keine Schwankungen festgestellt. Die silberne (neuere) Brücke dagegen hat ganz leicht vibriert - das fühlte sich ungefähr so an, wie auf einem hohen Hochhaus oder Fernsehturn. Dürfte für Euch kein Problem sein, denke ich mal.

Man muss den Fluss übrigens gar nicht überqueren, da es auch eine Verbindung auf der Südseite das Colorado River gibt. Auf dieser kommt man zwar nicht ganz zum Fluss runter und auch nicht in die schöne grüne Gegend am Bright Angel Creek. Aber als allerletzte Notlösung kann man diesen Weg im Hinterkopf behalten.

Tolle Schilderung der Wanderung, wenngleich man die Anstrengung, die Ihr in den Antworten in dem Thread ja verdeutlicht, im Bericht selbst gar nicht wirklich raushört. Da wirkt es ja fast lässig wie Ihr das da mal "schnell" gelaufen seid!

Naja, wenn man sich den Verlauf unserer Reise und die gelaufenen Hikes anschaut, haben wir eigentlich drei Wochen lang für diese eine Wanderung trainiert: viele längere und kürzere Wanderungen mit mal mehr und mal weniger Steigungen drin. Von daher lief es besser, als wir nach all den mahnenden Stimmen befürchtet hatten.

Wie Du richtig feststellst, mische ich mich im Nachhinein mit den von mir hier geschriebenen Antworten trotzdem in den Chor der mahnenden Stimmen ein. Und zwar einfach deswegen weil ich nicht will, dass jemand der unseren Bericht liest diese Wanderung im Hochsommer macht und sich denn beklagt, dass von uns alles als viel zu einfach dargestellt wurde. Ich bin schon oft bei 30° C in den Alpen unterwegs gewesen und hätte Angst vor längeren Strecken bei nochmal 10° C mehr.

Freunde von uns haben die Wanderung auch zu Fuß vor zwei Jahren gemacht.
Die wären niemals auf so ein Muli gestiegen... :shock:
Das schaukelt wie Hulle und man weiß nie, wo das Tier hintritt... :shock:

Solange man mich nicht mit dem Rollstuhl fahren muss, werde ich auch immer meine eigenen Beine dem Ritt auf so einem Tier vorziehen. Ein Vorteil hat die Muliwanderung aber doch: Man kommt wohl - wenn ich das richtig verstanden habe - ein wenig kurzfristiger an Übernachtungen auf der Phantom Ranch, als wenn man diese separat buchen will. Dafür ist so ein Muliritt aber auch nicht wirklich billig.

Morgen früh fahren wir weiter.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 08.06.2009, 07:32 Uhr
Guten Morgen allerseits,

alle von der gestrigen Wanderung erholt? Dann geht es weiter, ein gutes Stück nach Süden - fast bis zurück zum Ausgangspunkt unserer Reise:

Donnerstag, 26.3.09: Grand Canyon Village-Scottsdale
oder: Rückkehr ins Land der Kakteen

So langsam neigt sich nun auch unser Urlaub dem Ende entgegenen. Nachdem wir für heute keine größeren Trails oder sonstige Höhepunkte geplant haben, schlafen wir mal etwas länger aus als sonst. Wir checken aus, schauen uns aber noch ein wenig um: Wir kennen die Rimkante des Grand Canyon schon von vor eineinhalb Jahren. Trotzdem besuchen wir den Yavapai Point und den Mather Point. Am letzteren Aussichtspunkt werden wir von einem amerikanischen Pärchen angesprochen, ob wir denn ein Fernglas dabei hätten, damit könnten wir eine Herde Dickhornschafe in der Canyonwand beobachten. Tatsächlich sehen wir eine Gruppe von fünf oder sechs dieser Tiere, die äußerst halsbrecherisch in der fast senkrechten Wand umherturnen. Beeindruckend! Wir laufen zum Visitor Center, von wo aus wir den grünen Shuttlebus nehmen und zum Yaki Point fahren. Hier bietet sich ein atemberaubender Blick auf den Canyon und den Verlauf des ersten Teils unserer gestrigen Wanderung: Wir sehen den Oh Ah Point sowie weite Teile des South Kaibab Trails. Schön!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_26_01.jpg)
Ausblick vom Yaki Point

Wir verlassen den Nationalpark auf der AZ 64 nach Süden in Richtung Flagstaff, nicht aber ohne noch ein Foto des Eingangsschilds zu machen - vorgestern ging das ja nicht, da wir im Dunklen angekommen sind. In Flagstaff halten wir kurz an einer Tankstelle, um den Fußraum unseres Mietwagens etwas zu säubern (ohne Fußmatten sieht es dort nach drei Wochen Südwesten nicht mehr sehr schön aus) und mit einer Wäsche die gröbsten Mengen rotem Sand von der Karosserie zu waschen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_26_02.jpg)
Unterwegs auf der AZ 64

Flagstaff selber kennen wir auch schon. Auch wenn es uns sehr gut gefallen hat, beschränken wir uns daher auf einen Besuch des auf einem Hügel oberhalb der Stadt gelegenen Lowell Observatory. Von hier bietet sich schon bei der Anfahrt ein toller Blick auf Flagstaff. Das Observatorium selber liegt in einem schönen Parkgelände. Wir schauen uns die kleine aber nette Ausstellung an und machen dann eine Führung mit. Diese führt als Höhepunkte zum Mausoleum von Percival Lowell und zu einem unter einer Holzkuppel befindlichen mehr als hundert Jahre altem 24 Zoll-Refraktorteleskop. Ein wirklich beeindruckendes Gerät. In einem zusätzlichen Gebäude sehen wir eine kleine Ausstellung zur Entdeckung durch William Tambaugh und der darauffolgenden sehr schwierigen Namensgebung von Pluto. Sehr geschickt angelegt ist die hier am Ausgang angebrachte Spendenbox: Diese ist in drei Teile angelegt und die Besucher können mit ihrer Spende abstimmen, ob der kürzlich zum Zwergplaneten degradierte Pluto ihrer Meinung nach weiterhin als ausgewachsener Planet betrachtet werden sollte oder nicht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_26_03.jpg)
Das Mausoleum Percival Lowells

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_26_04.jpg)
Blick vom Lowell Observatorium auf Flagstaff

Weiter geht es Richtung Süden auf der AZ 89A, die Richtung Sedona zunächst sehr malerisch durch den dicht mit Nadelbäumen bewachsenen Oak Creek Canyon führt. Vor dem Beginn dieses Canyons halten wir am Oak Creek Canyon Overlook an und genießen einige Zeit den beeindruckenden Ausblick. Im weiteren Verlauf führt sie Straße durch einge Haarnadelkurven zunächst steil nach unten und mit kleiner werdender Entfernung zu Sedona vorbei an immer mehr schönen Formationen aus roten Felsen. Sedona selber gefällt uns nicht sehr gut: Es handelt sich zwar um eine hippe und moderne (es gibt sogar Kreisverkehre!) Stadt, uns erscheint sie aber trotzdem als eine einzige riesige und von Menschen überlaufene Touristenfalle. Was uns gefällt sind die zahlreichen netten Skulpturen, die hier ausgestellt sind.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_26_05.jpg)
Der Oak Creek Canyon

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_26_06.jpg)
Unterwegs im Oak Creek Canyon

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_26_07.jpg)
In Sedona

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_26_08.jpg)
Skulptur in Sedona

Auf der AZ 179 quälen wir uns über eine riegige Baustelle aus Sedona raus und wieder in die schöne Landschaft, die diese Stadt umgibt. Bäume gibt es hier nun fast keine mehr, wir rollen durch eine Steppenlandschaft vorbei an der Courthouse Butte und dem Bell Rock in Richtung I 17. Allerdings verlassen wir die Autobahn nach Erreichen fast sofort wieder, um zum Montezuma National Monument zu fahren. Dieses National Munument besteht aus mehreren Teilen. Wir besuchen zuerst die Montezuma Well, ein tiefes und mit warmen Wasser gefülltes Loch mitten in der Wüste. Diese Oase wurde schon von den Sinagua-Indianern entdeckt, die in den Seitenwänden Cliff Dwellings anlegten. Ein Weg führt über eine kleine Treppe bis hinunter zum Wasserspiegel und zum Abfluss des Sees: Hier haben die Indianer ziemlich lange Bewässerungskanäle zu ihren Feldern gegraben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_26_09.jpg)
Courthouse Butte und Bell Rock

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_26_10.jpg)
Die Montezuma Well

Inzwischen weht ein starker Wind. Als wir zum eigentlichen Montezuma Castle weiterfahren, weht dieser richtig schön wie in einem Westernfilm jede Menge Tumbleweeds über die Straße. Wir fühlen uns an unsere Route 66-Tour erinnert, als wir uns wie die Schneekönige über unser erstes Tumbleweed gefreut haben. Als wir am Montezuma Castle ankommen, ist es fast schon 17:00, worauf uns die Rangering am Eingang des Visitor Centers unmißverständlich aufmerksam macht. Aber da wir versprechen uns zu beeilen, dürfen wir noch rein. Sehr viel zu sehen gibt es eh nicht: Hinter dem winzigen Visitor Center führt ein kleiner Trail zu einer Felswand in der sich das eigentliche Cliff Dwelling befindet. Hier lebten bis zu Beginn des 15. Jahrhunderts Sinagua-Indianer. Warum die Siedlung dann verlassen wurde ist bis heute nicht klar. In Diskussion stehen Ursachen wie Überbevölkerung oder Konflikte mit anderen, neu in die Gegend gewanderten, Indianerstämmen. Auf dem Rückweg zum Auto sehen wir am Visitor Center einen blühenden Kaktus, den ersten auf unserer Reise außerhalb des Grand Canyons.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_26_11.jpg)
Montezuma Castle

Wir fahren zurück auf die I17 und auf dieser weiter nach Süden in Richtung Phoenix. Die Landschaft, durch die wir kommen, ist sehr grün und erinnert uns streckenweise absurderweise sehr an Irland. Wir sehen viele Prickley Pears und je weiter wir nach Süden kommen auch immer mehr Saguaros. Hier schließt sich der Kreis unserer Rundreise langsam wieder. Einerseits freuen wir uns, diese mächtigen Säulenkakteen wieder zu sehen, aber andererseits fühlen wir uns aufgrund der näherrückenden Rückreise etwas schwermütig. Unserem Auto scheint es ähnlich zu gehen, denn nachdem die gewünschte Maintenance nun seit über 500 Meilen überfällig ist, leuchtet die Warnlampe dauerhaft.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_26_12.jpg)
Unterwegs auf der I17

Die Autofahrer hier scheren sich übrigens einen Dreck um die Verkehrsregeln. Was hier abgeht erinnert uns penetrant an die A8 zwischen München und Augsburg am frühen Morgen. Wir schaffen es, uns aus dem größten Getümmel rauszuhalten und steuern in Phoenix zum Abendessen eine Fast-Food-Kette an, die im Südwesten leider kaum vertreten ist: Culvers. Auf deren hervorragenden Butterburger hat Dirk sich schon während der ganzen Reise gefreut und er wird nicht entäuscht - es schmeckt wie immer prima.

Wir fahren auf der AZ 101 um Phoenix herum nach Scottsdale. Für hier haben wir uns vor drei Tagen per Priceline ein nobles Hotel geschossen, das Mondrian. Dummerweise finden wir dieses selbst mit Hilfe unseres Navigationssystems nicht. Mitten in der Altstadt von Scottsdale fragen wir Passanten um Hilfe und werden zu einem fast vollständig von einer Mauer umgebenen Grundstück mit einer kleinen Einfahrt geschickt. Unser Navisystem wollte uns mitten durch die Mauer lotsen, na toll.

Das Hotel erscheint im Eingangsbereich sehr hipp und nobel, wir kommen uns wie in eine Kulisse von CSI Miami versetzt vor. Das eigentliche Zimmer wird aber der angegebenen Anzahl von Sternen nicht gerecht, es handelt sich um ein nur leidlich aufgehübschtes älteres Appartement. Obwohl es schon dunkel ist, unternehmen wir noch einen ausgedehnten Spaziergang durch die Innenstadt von Scottsdale: Hier ist alles auf Westernstadt getrimmt, unserer Meinung nach gibt es aber zu wenige normale Geschäfte und Kneipen und zu viele Kunstgalerien. Das ist aber sicherlich Geschmackssche. Wir laufen nach Norden bis zur Waterfront. Nach einem ausgedehnten Einkauf bei Borders geht es zurück zum Hotel. Auch hier weht ein sehr heftiger Wind. Wir hoffen stark, dass dieser keine Auswirkungen auf unseren für morgen Abend angesetzten Rückflug hat.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/Wertung_30.png)   Hotelbewertung: The Mondrian, Scottsdale, AZ.
Unsere Einstellung zu diesem Hotel ist etwas zwiespältig: Der Eingangsbereich ist ziemlich opulent und plüschig. Die Zimmer dagegen sind in alten etwas zurechtgemachten Betonblöcken untergebracht. Die Inneneinrichtung des winzigen Zimmers ist wieder sehr plüschig. Nicht alle Details passen so recht, wie zum Beispiel der (Blut)Fleck auf dem Lampenschirm. Den regulären Preis ist dieses Hotel unserer Meinung nach nicht wert, über Priceline haben wir es als etwas "anderes" 4-Sterne-Erlebnis gerne mitgenommen.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: rookie am 09.06.2009, 17:53 Uhr
Hallo Dirk und Katharina,
ich muss schon sagen, dass ist ein toller Reisebericht den Ihr hier schreibt, bin ganz begeistert (http://www.seychellen-infos.de/seyforum/images/smilies/BOUNCE.GIF).

Danke.

LG Rookie
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Annika1503 am 09.06.2009, 18:25 Uhr
Hallo,
ja, die Bilder sind klasse... Schade, dass der Bericht sich nun dem Ende neigt!
LG Annika
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: rallarose am 09.06.2009, 19:15 Uhr
 :sun: Danke für eure schönen Bilder. Toller Bericht.

Nur mal eine Frage, lohnt sich Montezumas Castle auch , wenn wir schon in Mesa Verde waren?

Gruß Susanne
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Palo am 09.06.2009, 19:37 Uhr
Nur mal eine Frage, lohnt sich Montezumas Castle auch , wenn wir schon in Mesa Verde waren?


Nein, wenn ihr schon in Mesa Verde wart lohnt es sich nicht. Obwohl Montezuma Castle nicht von den Anazazi gebaut wurde, sondern von den Sinagua, entstand dieser Bau zur gleichen Zeit und sieht ziemlich genau so aus.
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: rallarose am 09.06.2009, 19:44 Uhr
Vielleicht hast du dennoch einen Tip für uns. Machen in Sedona eine Zwischenübernachtung vom GC nach Tucson. Was wäre denn einen Besuch wert? Oder auch einen kleinen Hike?
Danke.
Susanne
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Palo am 09.06.2009, 20:00 Uhr
Sedona ist ein Traum fuer hiker

hier kannst du dir aussuchen was dir gefaellt

http://www.greatsedonahikes.com/

Ausserdem wuerde ich zur Chapel od the Holy Cross hoch fahren, tolle Aussicht von dort

http://www.chapeloftheholycross.com/store/

http://www.sedona-attractions.10-best.info/sedonachapel.html

http://www.tripadvisor.com/Attraction_Review-g31352-d117113-Reviews-Chapel_of_the_Holy_Cross-Sedona_Arizona.html

ebenso vom Airport Mesa

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 09.06.2009, 20:39 Uhr
ich muss schon sagen, dass ist ein toller Reisebericht den Ihr hier schreibt, bin ganz begeistert (http://www.seychellen-infos.de/seyforum/images/smilies/BOUNCE.GIF).

ja, die Bilder sind klasse... Schade, dass der Bericht sich nun dem Ende neigt!

Schön, dass es Euch gefällt.

Ja, so langsam geht der Bericht leider dem Ende entgegen. Aber einen Tag haben wir ja noch und zum Abschluss wird es zusätzlich ein Fazit sowie die schon von unserem Route 66-Bericht bekannte Rubrik "Aussortierte Bilder" geben.

Nur mal eine Frage, lohnt sich Montezumas Castle auch , wenn wir schon in Mesa Verde waren?

Wie Palo schon geschrieben hat, bietet Montezumas Castle im Vergleich zu Mesa Verde nicht wirklich viel neues. Wenn man dort vorbei fährt (z.B. auf dem Weg nach Sedona), würde ich trotzdem dort anhalten: Es ist eine nette Abwechslung und der Besuch kostet nicht wirklich viel Zeit.

Sedona ist ein Traum fuer hiker

Die Umgebung sah wirklich superklasse aus. Ich bin mir sicher, dass wir mit etwas mehr Zeit zum Wandern ein positiveres Bild von dieser Stadt gewonnen hätten. Hoffentlich kommen wir nochmal dort hin, um das nachzuholen.

Morgen geht es weiter...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: mannimanta am 09.06.2009, 20:58 Uhr
Ja, ist irgendwie komisch...
An Sedona scheiden sich wohl die Geister.
Von "wow, total toll!" bis " nee, ist überhaupt nix für uns" gehen die Meinungen
hier im Forum auseinander, ähnlich wie zu Las Vegas.

Wobei für mich, allein das ein Grund wäre, mal nach Sedona zu fahren:  :applaus:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_26_09.jpg)

Freue mich schon auf die "aussortierten"
Gruss,
Manni

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 10.06.2009, 08:18 Uhr
So, und hier kommt nun leider schon der letzte Tag...

Freitag/Samstag, 27./28.3.09: Scottsdale - München
oder: Farewell to the desert

Heute schlafen wir noch einmal etwas länger aus. Der Sturm hat sich über Nacht gelegt und draußen herrscht schönster Sonnenschein. Wir packen unsere Koffer fertig und checken dann aus.

Wir fahren nun zum Desert Botanical Garden, der direkt an der Stadtgrenze zwischen Scottsdale und Phoenix gelegen ist. Hier findet zur Zeit eine Ausstellung eines Glasbläser-Künstlers statt und anscheinend sind wir nahezu die einzigen Besucher, die nicht wegen der Skulpturen gekommen sind. Wir sind dafür umso begeisterter von den Pflanzen: während wir die letzten drei Wochen nördlicher unterwegs waren, hat hier die Kakteenblüte eingesetzt und überall blüht es in allen Farben des Regenbogens. Sehr interessant sind auch die "Gärten", in denen gezeigt wird, wie die indianischen Ureinwohner die Wüstenpflanzen genutzt haben und was für Pflanzen die spanischen Conquistadores aus ihrer Heimat mitbrachten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_27_01.jpg)
Cholla-Blüte im Desert Botanical Garden

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_27_02.jpg)
Glas-Skulptur im Desert Botanical Garden

Ein besonderes Highlight bildet der Schmetterlings-Pavillon. Gerade gestern ist, wie eine der Aufseherinnen mitteilt, eine frische FedEx-Lieferung Schmetterlinge aus Florida eingetroffen. Die Falter flattern durch den Pavillon, saugen an Blüten - und lassen sich auch mal auf den Besuchern nieder. Mit einer Art Staubwedel bewaffnete Damen sorgen dafür, dass die Schmetterlinge, wenn sie sich auf dem Weg niederlassen, nicht zusammengetreten werden und dass kein Falter auf einem Besucher als blinder Passagier in die Freiheit trampt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_27_03.jpg)
Schmetterling im Butterfly Pavillon des Desert Botanical Garden

In einem anderen Teil des Parks sind wiederum Stauden gepflanzt, die besonders anziehend auf Bienen, Schmetterlinge und Kolibris wirken sollen. Mit Bienen und Schmetterlingen haben wir Glück und können diese massenweise auch freilebend beobachten. Den einzigen Kolibri sehen wir aber an anderer Stelle: profanerweise direkt zwischen Souveniershop und Klohäuschen...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_27_04.jpg)
Kolibri im Desert Botanical Garden

Nach mehreren Stunden im Park brechen wir wieder auf und fahren nun zur Downtown von Phoenix. Wir parken bei der St. Mary's Basilica und schlendern ein wenig herum. Irgendwie kommt uns die Stadt ein wenig halbherzig vor: Hochhäuser gibt es kaum und die wenigen sind nicht sonderlich hoch oder sonstwie architektonisch herausstechend; historische Gebäude lassen sich an einer Hand abzählen. Dennoch gefällt es uns hier recht gut, vor allem wegen der überall herumstehenden Skulpturen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_27_05.jpg)
St. Mary's Basilika in Phoenix

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_27_06.jpg)
Rosson House in Phoenix

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_27_07.jpg)
Hochhäuser in Phoenix

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_27_08.jpg)
Skulptur in der Downtown von Phoenix

Nach dem Stadtbummel fahren wir weiter zum Arizona State Capitol. Der historische Bau mit Kuppel ist ein wenig eingezwängt zwischen modernen Verwaltungsklötzen aus Beton. Im Inneren sind interessante Ausstellungen untergebracht über den Bau selber, über Arizonas Staatssymbole und über die USS Arizona, eines der Schiffe, die beim Angriff der Japaner auf Pearl Harbor versenkt wurden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_27_09.jpg)
Das Arizona State Capitol

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_27_10.jpg)
Im Arizona State Capitol

Unser nächstes Ziel ist der South Mountain, der größte städtische Park der Welt. Zugegeben, unter "Park" stellt man sich etwas anderes vor: Es handelt sich um ein wirklich gigantisch großes Gelände mit einigen kakteen- und dornsträucherbestandenen Hügeln mitten im Stadtgebiet. Von oben hat man eine wunderbare Aussicht auf das gesamte Sun Valley, das ganz von Städten zugewuchert ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_27_11.jpg)
Blick vom South Mountain auf Phoenix

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/2009_03_27_12.jpg)
Straße am South Mountain

Zum Abschluss gönnen wir uns noch ein Essen bei Cracker Barrel, einer unserer Lieblings-Restaurantketten. Danach fahren wir zum Flughafen. Die Mietwagenrückgabe klappt problemlos. Auch der Flug verläuft ohne weitere Zwischenfälle. Den Transatlantikflug verschlafen wir weitgehend. Europa liegt unter einer dichten Wolkendecke, so dass es auf dem Flug von London nach München wenig zu sehen gibt. München begrüßt uns mit einem regnerischen Schmuddelwetter, nicht funktionierenden Fahrkartenautomaten und unfreundlichen Passanten. - Der Alltag hat uns wieder...

ABER: Wie Dirk schon angekündigt hat folgt noch ein Fazit mit fotografischen "Outtakes". - Also dranbleiben!  :wink:

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: rallarose am 10.06.2009, 10:11 Uhr
 :applaus: :applaus: :applaus:

Freu moch noch auf die Fotos, trotzdem erst einmal danke für den tollen Bericht. War ne angenehme, überaus interessante Fahrt mit euch.

Gruß Susanne
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: carovette am 10.06.2009, 13:10 Uhr
Och schade, jetzt fliegt ihr schon wieder nach Hause. :heulend:

Dann bedanke ich mich mal für den schönen Bericht, in dem  ja doch einige Überschneidungen zu unserer Tour drin waren :groove: Schön wars.... :applaus: Und auf die "Outtakes" bin ich schon sehr gespannt!

lg caro :D
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 10.06.2009, 14:34 Uhr
Freu moch noch auf die Fotos, trotzdem erst einmal danke für den tollen Bericht. War ne angenehme, überaus interessante Fahrt mit euch.

Schön, dass Dir die Reise gefallen hat. Ich hoffe, Du hast die eine oder andere Anregung für Eure Tour im Herbst mitnehmen können.

Och schade, jetzt fliegt ihr schon wieder nach Hause. :heulend:

Tja, genau den Gedankengang hatten wir am letzten Tag in Phoenix auch irgendwie die ganze Zeit... :D

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Palo am 10.06.2009, 15:22 Uhr
Das war ein sehr schöner Reisebericht!  Danke !

(http://i248.photobucket.com/albums/gg187/pavlovia/danke1jpg.gif)


Werde aber zur "Aussortierung" dabei sein.

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Hanksville am 10.06.2009, 16:27 Uhr
Danke, Katharina und Dirk, für den schönen Reisebericht.  :applaus:

Da schlug doch öfter das Herz des Wanderers etwas höher. Irgendwann ist der GC vielleicht auch mal dran. War sehr interessant, eure Beschreibung in einer für uns interessanten Jahreszeit zu lesen. Die Steigerung wäre aber bestimmt Rim to Rim, solche Berichte verfolge ich auch mit großem Interesse, träumen ist ja erlaubt.  :D

Gruß Heiko



Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Annika1503 am 10.06.2009, 18:30 Uhr
Wundervoller Bericht mit klasse Fotos!!!
Da kommt Fernweh auf!

Vielen Dank dafür!!!

Freu mich auf die noch kommenden Fotos!:dafuer:

LG Annika
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 10.06.2009, 20:19 Uhr
Das war ein sehr schöner Reisebericht!  Danke !

Danke für das Lob! Wir fanden es auch schön, dass Du mit dabei warst.

Da schlug doch öfter das Herz des Wanderers etwas höher. Irgendwann ist der GC vielleicht auch mal dran. War sehr interessant, eure Beschreibung in einer für uns interessanten Jahreszeit zu lesen. Die Steigerung wäre aber bestimmt Rim to Rim, solche Berichte verfolge ich auch mit großem Interesse, träumen ist ja erlaubt.  :D

Rim-to-Rim wäre auch für mich ein Wunschtraum. Nachdem weiter oben schon Matze Interesse an so einer Wanderung bekundet hat, ergibt sich ja eventuell mal Gelegenheit, so einen Trip mit einem Forumstreffen zu verknüpfen :wink:

Da kommt Fernweh auf!

Prima, dann hat der Bericht eines seiner Ziele erreicht :-D
Zum Teil müsste sich unsere Route doch auch mit Eurer vom letzten Herbst überschnitten haben, oder?

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: SusanW am 10.06.2009, 21:27 Uhr
Och, wie schade schon zu Ende  :(

Hat viel Spaß gemacht bei euch mitzufahren, Katharina und Dirk, danke schön für
den tollen Reisebericht und die vielen Anregungen :D

Auf ein nächstes Mal
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 10.06.2009, 22:44 Uhr
Auf ein nächstes Mal

Das nächste Mal wird von unserer Seite noch ein wenig dauern, denn ein USA-Urlaub ist - wenn überhaupt (es gibt ja auch noch so viele schöne andere Ziele auf der Welt) - erst wieder irgendwann in 2010 fällig. Für diesen Herbst haben wir bis jetzt eisern allen Error-Fares widerstanden und bleiben bei unserer Planung, eine Woche Bergsteigen zu gehen :D

Ich denke, dass zuvor also noch ein oder sogar zwei Reiseberichte von Euch fällig werden. Dabei bin ich vor allem auf Eure Erlebnisse im Nordwesten sehr gespannt.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 12.06.2009, 08:55 Uhr
Als vorletzter Teil unseres Reiseberichts hier eine Sammlung von interessanten oder amüsanten Bildern, die aus Platzgründen nicht in den Tagesetappen gezeigt wurden. Viel Spaß damit!

Aussortierte Bilder
Aufmerksame Leser unserer bisherigen Reiseberichte werden sich gefragt haben, ob denn unser Reise-Nilpferd dieses Mal wieder mit dabei war. Natürlich war es das, hier ein Beweisfoto. Bei der Herstellung dieses Fotos sind übrigens keine Tiere zu Schaden gekommen: Nilpferde haben eine dicke Haut, so dass es die Stacheln gar nicht gespürt hat.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Aussortiert01.jpg)
Ein auf einem Saguaro sitzendes Nilpferd

Im Desert Botanical Garden in Tucson wird der Besucher am Eingang des Wüstenareals eindringlich vor den dort lauernden Gefahren gewarnt. Dass sich nicht nur menschliche Besucher diese Warnung sehr zu Herzen nehmen, sieht man am skeptischen Blick des kleinen Gesellen im Hintergrund.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Aussortiert02.jpg)
Nach Klapperschlangen Ausschau haltender Chipmunk

Javelinas haben wir während der Reise sowohl im Zoo als auch in freier Wildbahn gesehen. Die Kaffeesorte Java kennen wir auch. Aber die Kombination aus beidem war uns bisher fremd.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Aussortiert03.jpg)
Was um Himmels Willen macht das Schwein - pardon, das Javelina - in der Kaffeetasse?

Die Verwaltung der Carlsbad Caverns traut den Besuchern des Natural Entrance von der Fitness her scheinbar nicht sonderlich viel zu. Irgendwie wäre so ein Schild am Beginn der Trails in den Grand Canyon doch ein klein wenig passender.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Aussortiert04.jpg)
Werden da nur Leute mit einem BMI unter 25 und guten Laktatwerten reingelassen?

In der am 11.5. geposteten Etappe wurde beschrieben, dass wir in Taos einige Zeit an einer ganz offensichtlich nicht richtig funktionierenden Fußgängerampel warten mussten. Das Problem hatten scheinbar schon andere Leute vor uns. Diese haben sich dann die Zeit mit kreativen Verschönerungen der Ampel vertrieben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Aussortiert05.jpg)
Ampel-Kunst in Taos

Am selben Tag sind wir einem quietschgelber Smart über den Weg gelaufen - äh pardon - gefahren. Faszinierend, der Fahrer ist mit dem Teil von Washigton State bis nach New Mexico gefahren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Aussortiert06.jpg)
Auch in den USA werden kleinere Autos so langsam Mode

Die Cumbres & Toltec Scenic Railroad hat keine stinknormalen Service-Lokomotiven, hier ist alles eine Spur verwegener. Ob das Ding tiefer gelegt ist und ob ein Fuchsschwanz dran hängt, haben wir leider nicht geschaut.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Aussortiert07.jpg)
Interessant zurechtgemachte Lokomotive in Antonito

Oberste Regel in vielen Arealen des Südwestens ist es, auf den Wegen zu bleiben, um die empfindliche kryptobiologische Schicht des Wüstenbodens zu schonen. Nun mag der eine oder andere verantwortungslose Mensch nicht einsehen, was an diesen dunklen Bröseln so besonders sein soll. Ganz einfach - es tut den Bröseln weh, wenn man drauf tritt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Aussortiert08.jpg)
Kryptobiologischer Boden im Arches National Park

Am Delicate Arch auf das beste Licht während des Sonnenuntergangs zu warten, ist nicht unbedingt spannend. Dabei kommt man auf die seltsamsten Ideen und fängt beispielsweise an, sein Fotoequipment zu fotografieren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Aussortiert09.jpg)
Ist das ein Arch? Nein, es ist das Bild eines Arches!

In der am 23.5 geposteten Tagesetappe haben wir den Fotografenauflauf am Mesa Arch beschrieben, sowie die teilweise echt faszinierenden Kameras, die dabei verwendet wurden. Beides sieht man auf folgendem Foto sehr schön - man beachte vor allem die zweite Kamera von links.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Aussortiert10.jpg)
Alte und neue Technik friedlich vereint am Mesa Arch im Canyonlands National Park

Dirk war in der am 27.5. geposteten Etappe sehr begeistert vom Mülleimer mit integriertem Dosenzerquetscher im Capitol Reef National Park. Als wir zwei Tage später im Zion National Park ein baugleiches Exemplar entdeckt haben, war glücklicherweise eine leere Getränkedose zu Hand, so dass wir topexklusiv für usa-reise.de folgendes Demonstrationsfoto schießen konnten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Aussortiert11.jpg)
Faszinierendes High Tech-Spielzeug made in USA

Zum Abschluss hier ein kurz vor Sedona stehendes Straßenschild, das wir besser schon vor dem Monument Valley oder spätestens vor Moab gesehen hätten. Wer weiß, wie wir uns während der Reise anders verhalten hätten, wenn wir gewarnt worden wären, dass große rote Felsen kommen...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Aussortiert12.jpg)
Solche Straßenschilder machen nur im Südwesten der USA Sinn...

Dirk wird morgen oder übermorgen, je nach Zeit, noch unser Fazit posten.

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: ilnyc am 12.06.2009, 14:24 Uhr
Tolle Outtakes, die definitiv und unbedingt In-Takes werden mussten!!! Köstlich!
Danke dafür wie für den tollen Bericht.  :clap:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Palo am 12.06.2009, 14:40 Uhr
Die aussortierten Bilder sind ja witzig :groove:

Was man nicht alles auf so einer Reise entdeckt  :D
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: SusanW am 12.06.2009, 14:45 Uhr
Herrlich  :lol: Nochmal ein toller Abschluss !

Offensichtlich habt ihr nicht nur ähnliche Reiserouten und gleiches Fotoequipment,
sondern schleppt ebenfalls ein Nilpferd mit durch die Gegend  :shock: 8) :D
Unseres ist dunkelgrün, etwas abgegriffener und reist seit 9 Jahren in Gesellschaft
von Kerlies Kuscheltieren :wink:

Ich denke, dass zuvor also noch ein oder sogar zwei Reiseberichte von Euch fällig werden. Dabei bin ich vor allem auf Eure Erlebnisse im Nordwesten sehr gespannt.

I 'll do my very best  :wink:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Nekochan am 13.06.2009, 10:00 Uhr
Tolle Outtakes, die definitiv und unbedingt In-Takes werden mussten!!! Köstlich!
Danke dafür wie für den tollen Bericht.  :clap:

Die aussortierten Bilder sind ja witzig :groove:

Was man nicht alles auf so einer Reise entdeckt  :D

Schön, dass sie euch gefallen. Wir waren selber überrascht, wie viele derartige Bilder wir doch finden konnten...

Offensichtlich habt ihr nicht nur ähnliche Reiserouten und gleiches Fotoequipment,
sondern schleppt ebenfalls ein Nilpferd mit durch die Gegend  :shock: 8) :D
Unseres ist dunkelgrün, etwas abgegriffener und reist seit 9 Jahren in Gesellschaft
von Kerlies Kuscheltieren :wink:

Unser Reisenilpferd lässt eures herzlich grüßen  :D!

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Saguaro am 13.06.2009, 16:54 Uhr
Hallo Ihr Zwei,

da ich geahnt habe, dass noch "outtakes" folgen :zwinker:, sage ich jetzt erst DANKE für den tollen Reisebericht. Ich bin gerne mitgefahren.

Falls Ihr irgendwann mal RIM-TO-RIM plant und es zufällig  :zwinker: im März/April sein sollte, dann denkt an uns  :grins:. Wir bräuchten dann keinen Shuttle zu organisieren  :dance:.

LG,

 :winke:

Ilona
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Gipsy am 14.06.2009, 12:14 Uhr
Hallo Dirk und Katharina,

Da muss man überraschend von jetzt auf so sofort ins Krankenhaus und wird dort dann ewig festgehalten, so dass ich fast Euren tollen Reisebericht verpasst hätte. Das wäre echt schade gewesen. Aber nachdem ich jetzt endlich einen Laptop hier im Krankenhaus habe, bin ich noch ganz schnell hinterhergehechtet und der sonst sehr langweilige Sonntagvormittag verging wie im Flug.

Vielen, vielen Dank für den tollen Bericht und die vielen klasse Bilder, die wunderschöne Erinnerungen geweckt haben. :groove: Ich bin sehr gerne noch ganz spät hinterhergespurtet. War einfach toll.

 :winke: :clap: :dance: :dance:

Gipsy
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 14.06.2009, 20:04 Uhr
Falls Ihr irgendwann mal RIM-TO-RIM plant und es zufällig  :zwinker: im März/April sein sollte, dann denkt an uns  :grins:. Wir bräuchten dann keinen Shuttle zu organisieren  :dance:.

Wir werden dran denken...  :wink: 8)

Da muss man überraschend von jetzt auf so sofort ins Krankenhaus und wird dort dann ewig festgehalten, so dass ich fast Euren tollen Reisebericht verpasst hätte. Das wäre echt schade gewesen. Aber nachdem ich jetzt endlich einen Laptop hier im Krankenhaus habe, bin ich noch ganz schnell hinterhergehechtet und der sonst sehr langweilige Sonntagvormittag verging wie im Flug.

Von jetzt auf so sofort ins Krankenhaus :shock: Ich hoffe, dass es nichts schlimmes ist und wünsche Dir gute Besserung.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 14.06.2009, 20:06 Uhr
So liebe Leute,

nach einem schönen und sonnigen Wochenende kommt nun - ein klein wenig später als geplant - der endgültig allerletzte Teil unserer Reise, das Fazit.

Vielen Dank allen Mitfahrern! Ich hoffe, das Lesen hat Euch ähnlich viel Spaß gemacht wie uns das Schreiben.

Und nun: Petra, mach' den Daumen dran! :wink:

Fazit

Nach unserem letzten Reisebericht haben wir im Fazit die Frage in den Raum gestellt, ob uns der Südwesten der USA auch so gut gefallen wird, wie der Nordwesten. Diese Frage können wir nun beantworten: Die drei Wochen im Südwesten waren eine absolut fantastische Zeit.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Fazit01.jpg)
Ajo Mountain Drive im Organ Pipe National Monument

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Fazit02.jpg)
Sonnenuntergang im White Sands National Monument

Ob uns drei oder vier Wochen nur rote Steine gefallen würden, können wir allerdings immer noch nicht sagen. Denn schließlich bestand unsere Tour aus einer bunten Mischung unterschiedlicher Gegenden und Sehenswürdigkeiten: Wüsten und Kakteeen im Süden Arizonas, Wandern in New Mexico und Texas, weiße Sanddünen, Adobehäuser in Santa Fe, der Great Sand Dunes National Park, Hochgebirgsstimmung in den Rockies, rote Felsen im Monument Valley und um Moab, das Wanderparadies Capitol Reef National Park, der Bryce Canyon National Park, der schöne Zion National Park, die Wave und als Höhepunkt natürlich die Wanderung in den Grand Canyon.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Fazit03.jpg)
Unterwegs auf dem Million Dollar Highway

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Fazit04.jpg)
Im Monument Valley

Nachteile oder EInschränkungen wegen der frühen Reisezeit haben wir dabei kaum gemerkt: Die Nanbe Falls mussten wir streichen, der Black Canyon of the Gunnison National Park war zum Großteil geschlossen, ebenso der Mesa Verde National Park. Das war's aber auch schon, ansonsten war unsere Reise vergleichbar mit einer Südwest-Tour im Sommer. Mit den kleinen aber feinen Unterschied, dass wir angenehm kühle Temperaturen hatten (und es - das muss man der Fairness halber auch zugeben - in den Rockies bitterkalt war).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Fazit05.jpg)
Unterwegs wurden alle interessanten Dinge fürs Forum dokumentiert

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Fazit06.jpg)
Im Natural Bridges National Monument

Zu Beginn der Plaung hatten wir uns entschieden, fast keine Übernachtungen vorbuchen zu wollen - das war nur für die absolut wichtigsten Fixpunkte geplant (Monument Valley, Moab, Grand Canyon). Im Lauf der Zeit ist dieser Entschluss immer mehr aufgeweicht, was sich aber nicht negativ auf den Reiseverlauf ausgewirkt hat. So Perlen wie die schöne Box Canyon Lodge in Oury direkt an den Box Canyon Falls entdeckt man eben nicht durch Zufall. Letztendlich haben wir nur bei sehr wenigen Etappen den Übernachtungsort bewusst offen gelassen haben, um flexibel zu sein. Nur ein einziges Mal haben wir das ausgenutzt und sind weiter gefahren als ursprünglich angedacht. Das war die Etappe, als wir in einem Rutsch vom Monument Valley nach Moab gefahren sind.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Fazit07.jpg)
Ungewöhnliche Perspektive des Mesa Arch im Canyonlands National Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Fazit08.jpg)
Das Making-of unserer Fotos von den Fisher Towers


Daraus lässt sich schließen, dass auch die Tageseinteilug so im Großen und Ganzen OK war. Für unsere Verhältnisse waren es relativ kurze Fahrtstrecken. Wir sind - wie schon in der Einleitung angekündigt - genau so früh aufgestanden und waren genau so lange unterwegs wie auf unseren bisherigen Reisen. Die frei gewordenen Zeit haben wir einfach für mehr und längere Wanderungen genutzt. Letztendlich würde ich niemanden hier davon abraten, diese Reise genau so oder mit kleinen Änderungen nachzufahren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Fazit09.jpg)
Unterwegs im Bryce Canyon National Park

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Fazit10.jpg)
Anstieg zu Angels Landing und Tal des Virgin River im Zion National Park

Wir wollen hier Dank loswerden an all die Hilfe, die wir bei der Plaung unserer Reise bekommen haben. Hauptsächlich natürlich hier im Forum: aus unzähligen Reiseberichten, Wanderbeschreibungen oder sonstigen Posts konnten wir Informationen ziehen; die wenigen zusätzlich von uns aktiv gestellte Detailfragen wurden immer schnell und kompetent beantwortet. Sehr hilfreich waren auch die vielen Gespräche und Diskussionen beim Wochenendevent in Rodgau. All diese Punkte zusammengenommen haben mitgeholfen, unsere Reise zu einem einmaligen Erlebnis zu machen - vielen Dank an Euch alle dafür!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Fazit11.jpg)
Sonnenaufgang auf dem South Kaibab Trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/LandDerKontraste_Fazit12.jpg)
Und nun sind wir endgültig am Ende des Berichts angelangt!

Zum Abschluss die Antwort auf die Standardfrage: Werden wir wieder in die USA fahren? Das steht im Moment noch in den Sternen. Unser Sommerurlaub 2009 wird jedenfalls in Europa stattfinden, das ist klar. Zweimal USA pro Jahr geht gar nicht, dafür gibt es unserer Meinung nach zu viele andere schöne Ecken auf der Welt. Und 2010? Gute Frage - falls es wieder Amerika werden sollte, stehen bis jetzt zwei oder drei schöne Routen zur Auswahl. Primär rote Steine beinhaltet keine davon, denn wir wollen ja auch die Ecken dieses faszinierenden Landes kennen lernen, die wir noch nicht gesehen haben. Dieses Forum wird jedenfalls im Fall der Fälle sowohl bei der Planung als auch bei der Nachbearbeitung der Reise beteiligt sein.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Palo am 14.06.2009, 20:59 Uhr
Das sind ja nochmal tolle Bilder. Danke!
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Angie am 14.06.2009, 21:55 Uhr
Hallo Dirk,

Und nun: Petra, mach' den Daumen dran! :wink:

Ich hoffe, du akzeptierst mich - als Daumen-dran-Macherin :wink: - auch. Was du nicht weißt ist, dass ich heimlich, still und leise zuerst nach- und dann mitgelesen und den Bericht genossen habe!! Vielen Dank fürs Mitnehmen!


LG, Angie

Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 15.06.2009, 07:56 Uhr
Ich hoffe, du akzeptierst mich - als Daumen-dran-Macherin :wink: - auch.

Aber sicher doch (http://www.smilies.4-user.de/include/Schilder/smilie_d_002.gif)

Schön, dass Dir unsere Reise gefallen hat.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.06.2009, 10:34 Uhr
Nachdem nun auch der letzte Nachhall Eures tollen Reiseberichtes verklungen ist, bedanke auch im mich ganz herzlich für´s virtuelle Mitnehmen.
Es war eine interessante, gut vorbereitete Tour und Ihr habt sie sowohl anschaulich beschrieben als auch mit grandiosen Bildern untermalt.
Egal, wohin es Euch im nächsten Jahr verschlägt, ich würde gern wieder darüber lesen  :daumen: :verneig:
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: Kessy am 01.07.2009, 22:29 Uhr
Hallo Katharina und Dirk !

Jetzt endlich habe ich mir die Zeit genommen und Euren tollen Bericht fertig gelesen, den ich ja zwischendurch mal unterbrechen mußte für den 3 wöchigen Live-Anschauung  :wink: des Südwesten.... Wir sind zwar leider schon gut 2 Wochen wieder zurück, aber ich kam bisher noch nicht dazu Euch nachzureisen.

Toll! Vielen Dank für die tollen Fotos und den interessanten Bericht! Klasse "Ausschussware", wobei dieser Begriff die armen genialen Bilder  degradiert, das haben sie nicht verdient!  :lol:

Großen Respekt möchte ich Euch vor Eurer Wanderung in den GC aussprechen!
Es war schön einen Großteil unserer Reiseziele zu einer kälteren Jahreszeit zu sehen und von den dortigen Erlebnissen zu lesen! Und die Wave...die will ich ja auch irgendwann nochmal live sehen. Also es gibt immer einen Grund wiederzukommen  :D

Liebe Grüße (bin gespannt wohin Euch und uns die nächste USA-Reise führt...  :wink:)
Kerstin
Titel: Re: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen
Beitrag von: wuender am 05.07.2009, 19:55 Uhr
Hallo Kerstin,

klasse, dass Ihr nach Eurer Reise noch unseren Bericht zu Ende gelesen habt und danke für das Lob. Nun bin ich aber - wie sicherlich auch viele andere Forumsmitglieder - sehr auf Eure eigenen Urlaubserlebnisse gespannt. Wird es wieder einen Bericht geben?

Liebe Grüße (bin gespannt wohin Euch und uns die nächste USA-Reise führt...  :wink:)

Das bin ich genauso :wink:

Zur Info: Falls es 2010 wieder eine USA-Reise wird, dann wohl entweder schwerpunktmäßig nach Kalifornien, um die uns dort noch fehlenden Nationalparks zu besuchen bzw. zu bewandern. Was uns aber andererseits auch sehr reizt, ist die Ostküste: Flug nach Charleston, dann über Atlanta und die Smokies nach Norden fahren, dort die großen Städte anschauen und zum Abschluss eventuell Neuengland mit Indian Summer. Das ist aber alles noch in der Entwicklungsphase...

Schöne Grüße,
Dirk