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Autor Thema: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen  (Gelesen 55469 mal)

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Saguaro

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Tolle Infos Dirk  :hand:,

da gibts ja noch genügend Trails für uns  :grins:.

Wir waren vor 2 Jahren in der Gegend, haben aber nur Gooseneck gesehen. Der Mule Canyon, Moki Duckway und die Needles fehlen noch auf der to do-Liste  :zwinker:.

Seid Ihr in Moab zwecks Wanderschuhen noch fündig geworden?

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


wuender

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da gibts ja noch genügend Trails für uns  :grins:.

Ich denke mal schon, ja ;-)

Unsere to-do-Listen sind übrigens momentan ziemlich komplementär, denn ich habe mit sehr viel Interesse in Deinem Reisebericht über die Wanderungen zum Yellow Rock und den Slot Canyons an der HITRR gelesen.

Seid Ihr in Moab zwecks Wanderschuhen noch fündig geworden?

Ja sind wir - im Gearheads Outdoor Store (Ecke Main Street/Uranium Avenue). Da ein echter Bergstiefel recht lange zum Eintragen braucht und im Südwesten eigentlich auch nicht nötig ist, ist es ein Trekkingschuh geworden. Und zwar ein (nomen es omen) Merrell Moab. Der hat den Rest der Reise treu mitgemacht.

Da wir auch in die Berge gehen, haben wir vor zwei Wochen in Deutschland noch ein Paar neuer Meindl Island Pro Lady geholt.

Schöne Grüße,
Dirk

Crimson Tide

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 :D  Hallo Dirk!

Schande über mein Haupt!  :oops:

Die letzten zwei Wochen war ich kaum zeitlich in der Lage, ins Forum reinzusehen, und prompt verpasse ich so einen tollen Reisebericht!  :|

Mit Hitze, Kakteen, dem Gunnison-Canyon im Schnee, den tollen Sonnenauf-und untergängen im Monument Valley!

Und von der Durango-Eisenbahn, ein wunderbares Bild!  :daumen:

Das war ja eine sehr abwechslungsreiche Reise-bisher! Nun hoffe ich, daß noch mehr davon kommt!  :popcorn: :pepsi:

L.G. Monika

wuender

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Hallo Monika,

schön, dass Du noch in den Reisebericht mit zugestiegen bist. Ob allerdings im weiteren Verlauf noch ein Bild eines Einzellers auftauchen wird, kann ich im Moment leider nicht sagen :wink: :lachen07:

Das war ja eine sehr abwechslungsreiche Reise-bisher! Nun hoffe ich, daß noch mehr davon kommt!  :popcorn: :pepsi:

Popcorn und Getränke sind eine gute Idee. Ich stelle gerne auch zusätzlich noch etwas Schokolade zur Verfügung

Schöne Grüße,
Dirk

Nekochan

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Alle eingedeckt mit Snacks? - Dann kann es ja weiter gehen...

Dienstag, 17.3.09: Moab
oder: So ein Arch!

Heute schlafen wir ein wenig länger aus und stehen erst gegen sieben auf. Dann geht es zum Frühstück mit hausgemachten schweizer Brot, das sehr lecker ist. Nach einem Zwischenstop an der Tankstelle um unsere Vorräte aufzufüllen fahren wir nach Norden zum Arches National Park.

Wir halten am Visitor Center, vor dessen Eingang die hiesige Fauna mit sehr schönen Bronzestatuen dargestellt ist. Wir kaufen Postkarten und sehen uns ein wenig im Inneren um, doch mittlerweile haben wir wohl schon so viele Nationalpark-Visitor-Center gesehen, dass wir das Ganze nicht mehr wirklich spannend finden. Schnell brechen wir wieder auf.

Über Serpentinen geht es nun hinauf auf das Hochplateau, das den Park bildet. Oben angekommen halten wir am Trailhead zur Park Avenue. Dieser Trail hat seinen Namen wohl von den steil aufragenden Felswänden zu beiden Seiten der Schlucht, die entfernt an Hochhäuser erinnern. Noch liegt dieses Tal fast ganz im Schatten. Der Trail folgt einem kleinen Wash, in dem an einigen Stellen sogar Wasserreste zu finden sind. Am hinteren Ende der Schlucht, wo der Trail wieder auf die Straße trifft befinden sich einige der eindrucksvollsten Felsen: The Organ (eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Orgel ist nicht zu verleugnen), der Sheep Rock und vor allem die Three Gossips. Letztere könnten auch aus dem Atelier eines expressionistischen Bildhauers stammen. Wir kehren wieder auf dem selben Weg zurück und sind überrascht, wie viel neues es hier noch zu entdecken gibt, nicht zuletzt, da die Schatten nun mehr und mehr zurückweichen.


Park Avenue im Arches National Park


Three Gossips und Sheep Rock im Arches National Park

Mit dem Auto fahren wir weiter entlang der wunderschön beleuchteten Great Wall. Unser nächstes Ziel ist die Windows Section. Hier laufen wir zuerst zum Turret Arch. Dieser sieht mit seinen zwei Öffnungen ein wenig aus wie eine Hauswand mit Tür und Fenster. Weiter geht es zu den beiden Windows, die durch ihre Größe sehr beeindrucken. Am östlichen Horizont können wir nun auch die schneebedeckten La Sal Mountains sehen. Ebenfalls in der Windows Section befindet sich der Double Arch. Auch von diesem sind wir überwältigt: Auf Fotos war uns nie klar geworden wie riesig diese Steingebilde eigentlich sind. Wir klettern auf dem Felsen unter den Bögen so weit nach oben wie möglich und bestaunen sie von allen Seiten.


Turret Arch im Arches National Park


Double Arch im Arches National Park

Nachdem wir uns schließlich losreißen konnten, fahren wir weiter zum nördlichen Ende der Parkstraße zum Devils Garden Trailhead. Der Parkplatz hier ist schon sehr überfüllt, aber nach kurzer Suche finden wir doch ein Plätzchen für uns. Die ersten beiden Bögen auf diesem Trail, Tunnel Arch und Pine Arch, sind zwar recht nett, aber nicht wirklich spektakulär zu nennen.

Ganz anders der Landscape Arch, den wir als nächstes erreichen: - Das so etwas filigranes überhaupt noch hält, grenzt schon fast an ein Wunder. Seit Jahren wird mit dem Einsturz des Bogens gerechnet, erst recht, seit 1991 einige Felsbrocken herabstürzten. Seither ist der Trail, der einst darunter führte, gesperrt.


Landscape Arch im Arches National Park

Wie es aussieht, nachdem ein Arch eingestürzt ist, können wir einige Meter weiter begutachten: Bis vor einem halben Jahr, genauer, dem 4. August 2008, stand hier der Wall Arch. Noch immer deutet ein Schild darauf hin, doch von dem Bogen ist nur noch ein Trümmerhaufen übrig...


Hier stand einmal ein Arch...

Der Weg erklimmt hier nun eine der Felsrippen, aus denen sich die Bögen gebildet haben, und wird im weiteren Verlauf immer oben auf diesen Rippen entlang führen. Nach einger Zeit führt eine Abzweigung hinauf zum Partition Arch, einem kleinen Löchlein im Felsen, das wir schon von unten bemerkt hatten, und zum etwas versteckten Navajo Arch. Weiter geht es durch die bizarre Landschaft aus Felsrippen, bis wir nach längerer Wanderung den Double-O-Arch erreichen. Diese zwei direkt übereinander liegenden Bögen sind sehr beeindruckend, doch leider auch sehr überlaufen, nicht zuletzt, da viele ihre Wanderung hier beenden und erst einmal Brotzeit machen. Angelockt von dessen Namen laufen wir weiter zum Dark Angel. Dieser entpuppt sich als einsam stehender, dunkel gefärbter Monolith - 2001 lässt grüßen...


Double-O-Arch im Arches National Park


Dark Angel im Arches National Park

Abenteuerlust und Neugier treiben uns dazu, auf dem Primitive Loop zum Parkplatz zurückzukehren. Anfangs ist der Weg nicht wirklich schwierig. Erste kleine Klettereinlagen werden dann auf der Abzweigung zum Private Arch, einem sehenswerten kleinen Arch, nötig. Danach folgt eine lustige Kletterei über steile Felsplatten. An einer Stelle sind gerade drei Ranger dabei, ein Stahlseil auszutauschen und haben statt dessen ein Kletterseil gespannt. - Wenn die drei nicht so aufmerksam zusehen würden, wäre es doch eigentlich gar nicht so schwierig... Diese Stelle mit dem Seil ist die schwierigste des ganzen Trails. Danach folgt dieser erst einem trockenen Bachbett und dann einem sehr sandigen Pfad. Hier zieht es sich ein wenig. - Endlich taucht vor uns wieder der Landscape Arch auf: Wir sind wieder auf dem Haupttrail angelangt. Das letzte Stück zum Auto ist dann auch schnell zurückgelegt.


Auf dem Primitive Loop im Arches National Park

Nun ist erst einmal eine Mittagspause fällig! Wir fahren zur nächsten Picknickarea und genießen unsere mitgebrachte Brotzeit. Etwas erholt fahren wir weiter zu Sand Dune und Broken Arch. Der erste der beiden Arches liegt versteckt in einem kleinen schattigen Canyon, wo gerade einige Kinder Fußball spielen. Zum Broken Arch führt dann ein kleiner, sehr sandiger Trail. Der Arch selbst ist wieder unglaublich groß und beeindruckend.


Sand Dune Arch im Arches National Park

Um uns nach den ganzen Wanderungen ein wenig zu erholen und für die letzte große Anstrengung des Tages wieder fit zu werden, fahren wir als nächstes die verschiedenen Viewpoints des Parks ab. Jetzt am Nachmittag sind auch die La Sal Mountains besonders schön zu sehen. Auch dem Balanced Rock, der ein wenig aussieht wie eine überdimensionale Schachfigur statten wir einen Besuch ab.


Balanced Rock im Arches National Park

Dann geht es zum letzten Höhepunkt des Tages: dem Delicate Arch. Wir stellen unser Auto am Trailhead ab. Nach einem recht flachen Anfang geht es bald wieder steile Felsplatten hinauf, die nicht enden zu wollen scheinen. Als sie dann schließlich doch enden, führt ein relativ schmaler Weg zwischen einer Felswand auf der einen Seite und einem großen Talkessel auf der anderen Seite entlang. Auch hier gibt es ein paar Felsbögen, die aber wohl niemand für beachtenswert hält.

Der Weg macht eine Kurve- und dann liegt er plötzlich vor uns: In einer Art natürlichem Amphietheater erhebt sich wohl einer der schönsten Felsbögen, dahinter stehen die schneebedeckten Berge. Wir sind nicht die einzigen, die hier den Sonnenuntergang erleben wollen: das Amphietheater ist schon gut gefüllt und es kommen immer noch mehr Leute nach. - Wir wollen gar nicht wissen, was hier im Sommer los ist... Leider haben sich mittlerweile ein paar Wolken vor die Sonne geschoben. Nur zwei Mal reißen diese für kurze Zeit auf und tauchen den Bogen in ein wunderbares goldfarbenes Licht. Allein dafür hat sich der Aufstieg auf jeden Fall gelohnt!


Delicate Arch im Arches National Park

Als die Sonne schließlich verschwunden ist, machen wir uns im Dämmerlicht wieder auf den Abstieg. Noch ist es ausreichend hell, dass wir unsere mitgenommene Stirnlampe nur für die letzten Meter zum Auto benötigen. Während des Abstiegs sehen wir immer wieder kleine Fledermäuse durch die Luft schwirren. Durch den dunklen Park fahren wir zum Ausgang. Besonders die Three Gossips sehen im Dunkeln irgendwie unheimlich aus... Wir kehren zurück nach Moab, wo wir bei Wendy's noch ein kleines Abendessen zu uns nehmen, bevor wir wieder ins Motel fahren.

   Hotelbewertung: Inca Inn, Moab, UT.
Im Prinzip hat sich das Hotel seit der vorherigen Nacht natürlich nicht verschlechtert. Allerdings mussten wir ja das Zimmer wechseln und das zweite Zimmer war nicht ganz so gut in Schuss wie das erste, zudem roch es leicht muffig. Alle gestern genannten positiven Punkte bleiben bestehen, mit am wichtigsten das leckere Frühstück.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
The best creator next to God is a civil engineer

Crimson Tide

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Heute schlafen wir ein wenig länger aus und stehen erst gegen sieben auf.

Erst...... :shock:..... :lol: 

Immer noch ganz schön früh für die Urlaubszeit!  :wink:

L.G. Monika

Saguaro

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Hallo Dirk,

immer wieder toll, der Arches N. P. Auch dieses Jahr haben wir - aber nur ganz kurz - Hallo gesagt.

Nur das Inca Inn habe ich gemieden. Trotz neuen Eigentümern, haben wir auch in diesem Jahr lieber in Green River im Super 8 übernachtet. Schon vor 2 Jahren roch es muffig, das Bad war alt und ich habe nur auf den Fersen laufend die Dusche betreten. Da muss also noch viel passieren und nur wegen dem Frühstück ...  :nono: danke

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


americanhero

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Arches NP pur, was fuer ein eindrucksvoller Tag mit vielen Bildern. Vielen Dank. Da seid ihr ja ganz ordentlich gelaufen an dem Tag. Also irgendwie ist das mit dem Wolken oben am Delicate Arch echt ganz schoen haeufig. Wir hatten das ja im letzten Jahr auch gehabt, echt bloede. Aber ihr habt den richtigen Moment gut abgepasst  :wink:

Matze

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Nun habe ich wieder den Anschluss gefunden und viele Orte wieder mit "bereisen" können, wo wir auch waren und es uns gefallen hat: White Sands, Chiricahua, Tombstone, Carlsbad Cavern (dort sind Euch sogar Fotos gelungen!) usw.

Und die Winterbilder in Colorado....:daumen: :daumen:
Gruß Matze




San Francisco!!

wuender

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Immer noch ganz schön früh für die Urlaubszeit!  :wink:

Wenn ich mal soviel verraten darf: Bei der nächsten Tagesetappe werden wir geringfügig früher aufstehen :wink: :lachen07:

immer wieder toll, der Arches N. P. Auch dieses Jahr haben wir - aber nur ganz kurz - Hallo gesagt.

Wir fanden diesen Nationalpark auch toll und waren echt froh, dass wir die vorherige Etappe bis nach Moab verlängert hatten. Denn ein ganzer Tag hat gerade mal so ausgereicht, die wichtigsten Punkte im Park abzuklappern.

Also irgendwie ist das mit dem Wolken oben am Delicate Arch echt ganz schoen haeufig. Wir hatten das ja im letzten Jahr auch gehabt, echt bloede. Aber ihr habt den richtigen Moment gut abgepasst  :wink:

Naja, abgepasst haben wir das nicht unbedingt. Wir haben halt jede halbe Minute ein Foto gemacht und danach alle außer den zwei oder drei schönsten wieder gelöscht :wink:

Nun habe ich wieder den Anschluss gefunden und viele Orte wieder mit "bereisen" können, wo wir auch waren und es uns gefallen hat: White Sands, Chiricahua, Tombstone, Carlsbad Cavern (dort sind Euch sogar Fotos gelungen!) usw.

Schön, dass Du wieder aufgeschlossen hast. Die Fotos in den Höhlen sind auch deswegen halbwegs etwas geworden, weil ich mein Stativ dabei hatte (und jedesmal, wenn ich beim Laufen mit dem Ding am Weg hängen geblieben bin, durch das Geklapper die halbe Höhle aufgeschreckt habe :oops:).

Schöne Grüße,
Dirk

carovette

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    • carovette
Das war ja ein toller Tag im Arches NP. Ich weiss schon, warum ich da unbedingt noch mal hin will......

lg caro :D


wuender

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Hallo allerseits,

auch bei uns geht es weiter. Ich hoffe, ein paar von Euch sind bereit, mit uns um fünf Uhr früh aufzustehen. Es lohnt sich!

Mittwoch, 18.3.09: Moab
oder: Chocolate Candy Rocks

Obwohl wir gestern spät ins Bett gekommen sind, quälen wir uns um fünf Uhr aus den Federn und brechen auf, in Richtung Island in the Sky Distrikt des Canyonlands National Park. Entgegen aller Befürchtungen verfahren wir uns im Dunklen nicht und finden sogar problemlos den Parkplatz am Trailhead der kurzen Wanderung zum Mesa Arch. Wobei das Finden des Parkplatzes zugegebenermaßen kein eigentliches Problem darstellt: Es handelt sich wohl um den einzigen Parkplatz hier im Nationalpark, der schon um sechs Uhr früh zugeparkt ist. Zudem werden wir gleich begrüßt: Ein aus Flagstaff stammender Amerikaner begrüßt uns und zeigt uns den Weg. Obwohl wir nicht als die ersten am Arch sind, bekommen wir noch problemlos einen Platz für unser Stativ. Im Laufe der nächsten Minuten füllt sich der zur Verfügung stehende Platz aber schnell auf und letztendlich stehen nicht weniger als zehn Stative dort. bestückt mit modernen digitalen Spiegelreflexkameras, aber auch mit Nachbauten von alten Plattenkameras. Alle warten nur auf den einen Moment, in dem die aufgehende Sonne die Unterseite des an einer Kante stehenden Mesa Arch trifft und diese somit rot aufglüht. Im Laufe der Wartezeit ergeben sich diverse Gespräche, es wird ausgetauscht, wer wo her kommt und das Equipment wird gegenseitig begutachtet. Dann ist es schließlich soweit und die Luft ist erfüllt vom Surren und Klicken der Kameras.


Sonnenaufgang am Mesa Arch

Als alles vorbei ist, machen wir uns auf, den Rest des Parks zu erkunden. Nach kurzen Stopps am Buck Canyon Overlook und Orange Cliffs Overlook fahren wir zum Grand View Point Overlook. Ist der Blick von hier auf die unter uns liegende Ebene mit der White Rim Road und dem Colorado River beeindruckend, so wird er noch beeindruckender, als wir einem kleinen Trail nach Südwesten folgen, direkt an eine spitze Felsnase mit Blick auf die Junction Butte. Als nächstes fahren wir zum Trailhead am Upheaval Dome und laufen den kurzen Trail zu den beiden Overlooks. Der Upheaval Dome hat die Form eines großen Kraters. Im Inneren befinden sich faszinierende grüne Gesteinsstrukturen. Die Entstehung des Kraters ist bis heute unter Geologen umstritten: Während die einen an einen Meteoreinschlag glauben, präferieren die anderen die Theorie eines unterirdischen Salzlagers, das unter Druck nachgegeben hat und eingebrochen ist.


Blick vom Orange Cliffs Overlook auf den Candlestick Tower


Straße im Canyonlands National Park


Krater des Upheaval Dome

Auf dem Weg zurück zum Visitor Center halten wir noch an zwei Aussichtspunkten: Der Green River Overlook bietet einen schönen Blick auf eine enge Schleife des Green River, den sogenannten Turks Head. Der Shafer Canyon Overlook liegt direkt an der Engstelle, über die der Island in the Sky-Distrikt mit der Außenwelt verbunden ist und über die auch die Straße führt. Von hier aus kann man den gesamten Verlauf des Shafer Trails überblicken, der als Gravelroad in steilen Spitzkehren mehr als 300 Meter in die Tiefe führt. Das Visitor Center befindet sich gerade im Umbau: Mehr als die Hälfte des Innenraums ist abgesperrt, im Rest befindet sich lediglich ein 3D-Relief des Parks und der Giftshop. Dirk fragt den anwesenden Ranger nach dem Zustand von Shafer Trail und der nach Moab weiter führenden Potash Road. Die Straßen seien in einem sehr guten Zustand, wir bräuchten aber High Clearance. Mit dem RAV4 sei diese Strecke aber auf alle Fälle zu schaffen. Dirk zögert aber dennoch: Einerseits würde er diese Strecke gerne fahren. Andererseits haben wir uns ja vor eineinhalb Jahren auf der Gravelroad durch das Momument Valley eine Reifenpanne eingefangen und wollen dieses Erlebnis nicht unbedingt wiederholen.


Blick vom Green River Overlook auf Turks Head

So oder so fahren wir aber zunächst zum Dead Horse Point State Park. Dieser wird scheinbar im Moment komplett renoviert: Es gibt nur Behelfsparkplätze und um zum Aussichtspunkt zu bekommen muß man um Baumaschinen herum quer durch das Gelände laufen. Der Ausblick ist dennoch beeindruckend: Unter uns erstreckt sich eine rotbraune Mondlandschaft. Weit unter uns sehen wir den grünbraunen Colorado, der sich einen tiefen Canyon gegraben hat. Auf einer etwas höher gelegenen Zwischenebene verläuft die Potash Road. Im Westen sieht man die hellblauen Becken, in denen durch Verdunstung Kalisalz gewonnen wird, dahinter am Horizont die schneebedeckten La Sal Mountains. Wenn man weiß, wie Kalisalz auf Englisch heißt, weiß man übrigens auch, woher die Potash Road ihren Namen hat.


Schleife des Colorado River vom Dead Horse Point State Park aus gesehen

Nach dem Besuch des Dead Horse Point kehren wir wieder zum Canyonlands National Park zurück, um noch das obligatorische Foto vom Eingangsschild zu schießen - heute früh war es ja zu dunkel dafür. Danach kommt der Moment der Wahrheit: Shafer Trail fahren oder nicht? Nach längerem Zögern entscheiden wir uns schließlich dafür, denn wir wissen ja nicht, wann unser nächster Besuch hier in der Gegend ansteht. Also die asphaltierte Strecke verlassen und los geht es. Zunächst eben durch eine Wiese, erreichen wir bald die Abbruchkante und nur etwas später die berühmten Haarnadelkurven. Der Ranger hatte recht, diese Strecke ist absolut leicht zu fahren. Natürlich ist es keine Gravelautobahn - wir kommen nur langsam voran und müssen höllisch auf Steine und Schlaglöcher achten. Aber bei den Tiefblicken auf die beeindruckende Canyonlandschaft, die sich während der Fahrt bieten, würde man sowieso nicht viel schneller fahren wollen. Und so oder so sind wir relativ fix am unteren Ende der Straße angelangt. Das war ein absolut spaßiges Erlebnis!


Shafer Trail

Auf Ausflüge in Richtung Muselman Arch auf der White Rim Road verzichten wir und biegen sofort nach links auf die Potash Road ab. Und hier zeigt sich recht schnell, warum uns im Visitor Center High Clearance angeraten wurde. Die Qualität der Straße schwankt in den nächsten Kilometern von katastrophal mit großen Gesteinsbrocken über normale Schotterpiste zu Gravelautobahn und wieder zurück. Hier zu fahren ist um einiges schwieriger als auf dem Shafer Trail. Links von uns stehen die hohen Klippen des Canyonlands National Park und des Dead Horse Point State Park, deren Farbe von Rostrot zu Dunkelbraun wechselt und stellenweise sehr an Schokolade erinnert. In einiger Entfernung rechts von uns fließt etwas unterhalb der Colorado. An einigen Stellen nähert sich die Straße auch direkt dem majestätisch und träge dahinfließenden Fluss und ermöglicht so schöne Blicke. Nach einiger Zeit überquert direkt vor uns ein Cowboy hoch zu Pferd mit seinem Hund die Straße. Spätestens jetzt fühlen wir uns wie mitten in einen Werbespot für eine bekannte Zigarettenmarke versetzt. Dirk bewegt unseren Toyota konzentriert voran und nach einiger Zeit erreichen wir die hellblauen Verdunstungsbecken. Hier wird die Potash Road von einigen Privatstraßen der Kalibergbaufirma gekreuzt. Witzigerweise sind diese Nebenstraßen in wesentlich besserem Zustand als die vermeindliche Hauptstraße. Direkt an der Potash Boat Ramp endet der unausgebaute Bereich der Straße und es geht auf Asphalt weiter. Die Fahrt hat zwar Spaß gemacht, aber wir auch froh, das Auto heil wieder auf festen Belag gebracht zu haben.


Unterwegs auf der Potash Road


Gooseneck des Colorado River von der Potash Road aus gesehen

Im weiteren Verlauf verläuft die Straße sehr schön entlang des Colorado Rivers, immer auf der linken Seite begleitet von der am Kaliwerk startenden Eisenbahnstrecke. Kurz bevor diese nach links abknickt und durch den Bootlegger Canyon führt, halten wir am Trailhead des Trails zum Corona Arch. Die Wanderung zum Bogen verläuft abwechslungsreich durch eine felsige Landschaft. Zunächst relativ eben, gibt es im weiteren Verlauf einige leichte Kletterpassagen und Teilstücke über große Platten aus Slickrock. Auf halber Strecke können wir einen Zug beobachten, der von zwei Diesellokomotiven gezogen schwer schnaufend bergauf durch durch Bootlegger Canyon fährt. Vorbei am aus der Ferne zu sehenden Pinto Arch und dem schönen Bowtie Arch erreichen wir nach kurzer Wanderung den Corona Arch. Dieser steht sehr eindrucksvoll und herausstechend am Rand eines Felsplateaus. Hier sind viele andere Wanderer unterwegs, auch einige Kletterer, die sich per Seil vom Bogen hinunterlassen.


Eisenbahnlinie durch den Bootlegger Canyon


Corona Arch

Auf dem Weg zurück nach Moab legen wir noch einen kurzen Stop an den direkt neben der Straße gelegenen Petroglyphen ein. In Moab entscheiden wir uns für ein Abendessen im ZAX. Dirk probiert die Pizza, all-you-can-eat, und muß feststellen, dass die Pizzen hier zwar wie normale mitteleuropäische Pizzen aussehen. Aber der teilweise süßliche, teilweise übertrieben scharfe Geschmack hat irgendwie nicht viel mit den Pizzen zu tun, die wir von daheim oder aus Italien kennen.

Im Licht der schon tiefstehenden Sonne verlassen wir Moab in nördlicher Richtung und biegen auf die nach Osten führende UT 128 ab. Diese Straße verläuft - quasi als Fortsetzung der Potash Road - eingerahmt von Felsklippen entlang des Colorado Rivers. Auf dem Plateau links von uns befindet sich, von hier unten nicht zu erkennen, der Arches National Park. Wir folgen der Straße ungefähr 35 Kilometer, bis das enge Tal sich weitet. Rechts von uns stehen die Fisher Towers, das sind an Kathedralen erinnernde Gebilde aus Fels. Aus dem Forum haben wir die Beschreibung eines guten Foto-Standorts: Hinter einem Viehgitter an einer bestimmten Stelle anhalten und zum Colorado runterklettern - das hört sich leichter an als getan. Zuerst muss man die richtige Stelle finden, dann ist die Kletterei zum Fluß auch nicht ohne und zuletzt muß man es schaffen, auf einen winzigen im Fluß gelegenen Stein sein Stativ aufzubauen ohne dabei in den Fluß zu fallen. Letztendlich schaffen wir es, gesund, trocken und mit eingen schöne Fotos im Gepäck wieder in unseren RAV4 zu steigen.


Fisher Towers

Da die Sonne schon recht tief steht, schauen wir uns die Fisher Towers nur kurz vom Trailhead aus an und fahren dann wieder zurück nach Moab. Auf knapp der halben Strecke blinkt das Reifendruck-Warnsignal unseres Autos auf. Das kann doch nicht wahr sein! Wir schauen nach: Der Reifen vorne recht verliert sehr langsam Luft. Wir kommen noch problemlos in langsamer Fahrt nach Moab aber dort nimmt der Reifendruck weiter unerbittlich ab. Da es sich aufgrund der Nähe anbietet, stellen wir das lahmende Auto gleich am nur wenige hundert Meter vom Motel entfernten Chip's Grand Tire Service ab. Dirk macht sich Vorwürfe, weil er unbedingt den Shafer Trail fahren wollte. In Kombination mit unserer Panne vor eineinhalb Jahren scheint es so, als wären wir trotz vorsichtiger Fahrweise nicht in der Lage, vernünftig über Gravelroads zu kommen. Was wohl die Ursache sein mag?

   Hotelbewertung: Inca Inn, Moab, UT.
Da wir das Motel und das Zimmer nicht gewechselt haben, ist die Bewertung von gestern unverändert gültig.

Schöne Grüße,
Dirk

Micha73

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Da sind ja wieder tolle Fotos dabei - besonders das von den Fisher Towers ist klasse.  :D

So ungefähr könnte unser Urlaubstag dort auch aussehen - aber das mit der Potash Road überlege ich mir besser nochmal, auf Probleme mit dem Reifendruck kann ich verzichten...

Morgen gehts los, dann folgen wir euren Spuren und schauen uns das alles live an.  :D

man-of-aran

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Das haut mich echt weg - sensationelle Fotos!
und täglich träume ich vom Juli 2008...

Saguaro

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Hallo Dirk,

die "Kletterei" fürs Fisher Towers Foto hat sich doch auf jeden Fall gelohnt  :hand:.

Bei ZAX waren wir dieses Jahr auch zum 1. Mal. Die amerik. Pizzen sind natürlich nicht mit den europäischen zu vergleichen, wobei die von ZAX durch den Holzofen relativ gut geschmeckt hat. Wir hatten uns aber nicht fürs Buffet entschieden, sondern haben uns eine Pizza frisch zubereiten lassen.

LG,

Ilona



Liebe Grüße

Ilona

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