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Autor Thema: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007  (Gelesen 57146 mal)

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Scooby Doo

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Uff, da waren ja einige Hammeretappen mit dabei.

Die Meilen/Km-Angaben sind die tatsächlich gefahrenen, d.h. inklusive aller Umwege, Verfahrer, Supermarkt-, Hotel-, Viewpoint-Anfahrten. Sie haben sich so ergeben, waren aber teilweise nicht so geplant. Man soll ja immer mit deutlich weniger Meilen/Km planen und das ist oft auch das Problem, wenn man sich an den RBs orientiert bei der Reiseplanung, denn hier sind die Tage stets voll gepackt. Gelingt eine Kleinigkeit nicht, kann man den Tag so nicht mehr 100%ig nachfahren.
Wir haben auch weniger geplant, z.B. einen vollen Tag Mount Rainier, aber wenn das Wetter einem einen Strich durch die Rechnung macht, man mittags im Mount Rainier NP steht, alle Viewpoints angefahren, auf Hikes keinen Bock, weil keine Sicht auf die Umgebung + Regen, dann fährt man halt weiter. Und dennoch sind wir in Astoria im Hellen angekommen.
Ok, Whitefish (Glacier) - Yakima war heftig, aber das war einer der drei geplanten reinen Fahrtage. Die anderen beiden waren Minneapolis - South Dakota soweit es geht und Black Hills - Cody

Ich bin sehr auf den Abschluss der Reise in Vancouver gespannt.

Wer sagt denn, in Vancouver sei Schluss?  :D

@Petra
Und wovon träumst du nachts?  :lol:
Viele Grüße, Markus

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Scooby Doo

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20.09. Vancouver - Seattle(153 Meilen / 246km)

Good morning et bonjour. Nous sommes in Canada and weil this land is deux-sprachig, every Schild is aussi in two Sprachen gewritten. Sometimes very komisch.

Vom Flughafen sind es natürlich wieder ein paar Kilometer bis in die Stadt, doch da wir gestern kaum Zeit hatten, uns von der Schönheit Vancouvers zu überzeugen, holen wir das jetzt nach, auch, wenn es aufgrund des Regens mächtig schwer fallen wird. Markus hat die Stadt ja vor 3 Jahren schon mal bei schönstem Wetter kennen gelernt, nur Micky muss noch von der Lebensqualität überzeugt werden. Wie gesagt, schwieriges Unterfangen.


Steamclock in Gastown, Vancouver

In Gastown angekommen, stellt sich erneut das Problem, einen Parkplatz zu finden. Micky kündigt eh an, bei dem Wetter lieber etwas herum zu fahren und sich die Stadt vom Auto aus anzusehen. Auch gut, braucht's wenigstens keinen Parkplatz. Markus setzt mal wieder auf seine Füße und klappert das wichtigste im Raum Gastown ab: Das Denkmal von Gassy Jack (geschwätzigen Jack), einem Barbesitzer, nach dem das Stadtteil benannt ist, die Steam Clock, scheinbar ein Relikt aus der Zeit der Dampfmaschine, in Wirklichkeit aber neueren Datums und einfach nur eine nette Alternative, Überdruck aus unterirdischen Fernwärmeleitungen abzulassen. Nicht wie aus New York bekannt, schlicht über rauchende Gully-Deckel, sondern halt stilvoll durch eine Uhr, die zu jeder vollen Stunden völlig schief Big Ben imitiert.


Gassy Jack Denkmal, Gastown,
Vancouver

Dann noch einen Streifzug durch die Souvenirläden, wo sich Markus vor 3 Jahren einen Blockhausbausatz gekauft hatte und dieses nun durch ein weiteres Gebäude ergänzen möchte, nur die Modellserie gibt es scheinbar nicht mehr.

Dann halt auf zu Markus’ Lieblingsspielzeug, dem Skytrain. Diese computerbetriebene Hochbahn verbindet die Innenstadt von Vancouver mit dem Umland und bietet die Chance, vorne auf dem Fahrerplatz Platz zu nehmen, mit bestem Blick auf die Strecke. Die Millennium Line beschreibt eine Schleife durch die Vororte und die Zeit sollte reichen, bis zum verabredeten Treffpunkt einmal rund herum gefahren zu sein. Sollte. Denn der Plan muss fallen gelassen werden, als bekannt wird, dass man Schwierigkeiten mit der Stromversorgung auf der Strecke hat. Statt Logenplatz ganz vorne heißt es also in eine überfüllte Bahn quetschen. Fazit: Insgesamt von Vancouver nicht sehr viel gehabt.


Dominion Building

Zurück an der amerikanischen Grenze werden wir im Prinzip durch gewunken. Pässe vorzeigen, sehen, dass die grünen Zettelchen noch drinnen sind und schon geht’s weiter.
 Everett war eigentlich auch noch angedacht, nur sind wir dafür viel zu spät dran. Laut Internet sind die nachmittäglichen Touren bereits ausgebucht. Macht nichts, Markus macht sich eh nichts aus Flugzeugen und auch Micky nimmt es recht gelassen hin.


Universität von Seattle

Wir erreichen Seattle, der Stadt, der man ein ewiges Tiefdruckgebiet und viel Regen nachsagt. Und was soll ich sagen. Das Wasser plätschert nur so dahin – allerdings nur im Brunnen vor der Universität, die wir als erstes besuchen. Im Gegensatz zu Vancouver ist es hier trocken. Bewölkt, aber trocken.

Wir beziehen unser Hotel in der Nähe des Space Needle und freuen uns über eine grandiose Aussicht. Bester Blick auf die Schnellstraße und auch am Dolby Surround System wurde nicht gespart. Man hört jede Bodenwelle, jeden kleinsten Verhuster eines Autos. Wahnsinn. Und das ganz ohne Aufpreis.


Hausbootsiedlung in Seattle

Die paar Schritte rüber zum Space Needle sind schnell gelaufen, da begrüßt uns auch schon die Monorail hoch über unseren Köpfen. Retro ist ja wieder modern, nur ist das hier keine Wiederbelebung der guten alten Zeit, nein, es sind noch immer die ursprünglichen Fahrzeuge. Ihr Design muss bei der Inbetriebnahme hochmodern gewesen sein. Heute wirkt es nicht alt und heruntergekommen, sondern nostalgisch. Ein Verkehrssystem der Zukunft der 60er, nur leider einer Zukunft, die so nicht eingetreten ist.


Monorail in Seattle

Aber im ernst, eine Monorail ist ja ein nettes Spielzeug, aber was da für dicke Betonträger in der Stadt verbaut wurden, dann noch die unhandliche Trassenführung, wo Weichen nur höchst kompliziert zu verwirklichen sind, da war eigentlich schon abzusehen, dass sich so ein System einfach nicht als ultimative Lösung aller Verkehrsprobleme durchsetzen kann. Aber wie gesagt, nettes Retro-Teilchen und die Fahrt macht ja auch viel Spaß. Schade nur, dass es keinen Tagespass gibt – oder vielleicht auch besser so, weil sonst würde Markus wohl für den Rest des Urlaubs zu tun haben.


Fahrt mit der Monorail vom Space
Needle in die City

In der Innenstadt steigen wir also nach 2,5 Minuten Fahrtzeit wieder aus und finden uns mitten in einem Einkaufszentrum wieder und müssen uns erstmal den Ausgang ersuchen.
Es folgt ein kleiner Abendspaziergang durch die Stadt. In Reisekatalogen würde diese Vorgehensweise typischerweise mit „Orientierungsrundgang“ betitelt werden. Alles mal kurz anschnuppern und dann die Rosinen morgen herauspicken.

Es grüßt herzlich Euer Rosinen futternder Buffalo Bill.

Übernachtung: Seattle Pacific Hotel - Seattle, WAKommentar: ziemlich abseits, laute Straßen vor der Tür, Parken kostenpflichtig


Bewertung: nicht ganz so toll







Viele Grüße, Markus

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Kauschthaus

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@Petra
Und wovon träumst du nachts?  :lol:

Natürlich von einem Zelt mit Aussicht.  :roll:  :lol:

Das war ja eine kurze Stippvisite in Vancouver.  :( Schade, dass das Wetter nicht mitgemacht hat.

Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Doreen & Andreas

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Gastown im Regen... irgendwie kommt mir das bekannt vor.
Aber aus dieser Perspektive (Bild 1) sieht das Harbor Center aus, wie ein UFO  :lol: :wink:
Viele Grüße,
Andreas
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Scooby Doo

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Natürlich von einem Zelt mit Aussicht.  :roll:  :lol:

Das hatte ich schon mal auf Grönland gehabt. Zelt mit Ausblick auf einen Fjord, wo Eisberge umhertrieben.

Das war ja eine kurze Stippvisite in Vancouver.

Vancouver war ja eigentlich überhaupt nicht geplant gewesen und wurde kurzfristig auch nur wegen dem Besuch der ehemaligen Klassenkameradin eingebaut. Sonst hätten wir sicher auch was anderes gemacht.

Gastown im Regen... irgendwie kommt mir das bekannt vor.
Aber aus dieser Perspektive (Bild 1) sieht das Harbor Center aus, wie ein UFO  :lol: :wink:

Ja, jetzt wo du es sagst, stimmt genau. Diesen Winkel hatte ich gewählt, um die Uhr und das Harbor Center gleichzeitig drauf zu bekommen. 2004 habe ich auch noch andere Aufnahmen vom Harbor Center gemacht.
Viele Grüße, Markus

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Scooby Doo

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21.09. Seattle: Space Needle, Monorail, Underground-Tour, Bank of America Tower(31 Meilen / 50km)

Guten Morgen, hello World. Hier ist wieder Buffalo Bill und ich melde mich live von der höchsten Nadel der Welt, dem Space Needle. Ok, der Name trügt etwas, bis in den Weltraum hinein piekt der Turm zwar nicht, aber für einen netten Ausblick auf die Stadt reicht es schon. Und ich sage bewusst Ausblick und nicht Überblick, denn in Downtown gibt es genügend Gebäude, die noch höher sind.

Zurück auf dem Boden der Tatsachen wird es auch so langsam mal Zeit, Tatsachen zu schaffen. Wie man sich zurück erinnern möchte, hatten wir im Badlands NP eine Reifenpanne gehabt und auf Anraten der Autovermietung auf unsere Rechnung einen neuen Reifen besorgt. Das Geld dafür würden wir gerne wieder sehen, unser Auto unter der Schlammschicht eigentlich auch, also wäre es keine schlechte Idee, das Auto mal einem Wasserstrahl vorzustellen. Als Ort dieses netten Dates wählen wir eine Autowaschanlage, nur wo war hier doch gleich noch eine? Wir fahren und fahren. Überall stehen schmucke Wagen in den Einfahrten wie gerade aus dem Ei gepellt. Sind die Schmutz abweisend geboren worden? Oder werden sie nicht benutzt? Oder gibt es hier tatsächlich irgendwo Waschanlagen?


Space Needle, Wahrzeichen der Stadt
Seattle

Blick vom Space Needle auf Downtown
und die Monorail

Ausblick vom Space Needle, Seattle,
nach Süden

Endlich, nachdem man schon fast zu Plan B wie „Blöd aus der Wäsche schauen“ übergegangen ist, hat der Herr der Wasserwerke ein Einsehen mit uns und lässt aus dem Nichts eine Waschanlage erscheinen. Micky quittiert dies mit einem beherzten Tritt auf die Bremse. Da er unserem Wagen die größten Schlammbrocken eingebrockt hat (siehe Grand Teton NP), darf er sich nun auch versuchen, den Überzug zu entfernen.

Wie ein kleines Kind in der Badewanne geht die lustige Planscherei los, nur dass im Gegensatz zur heimischen Dusche hier ein paar Bar mehr am Werk sind. Nach wenigen Minuten sieht unser Wagen aus wie frisch lackiert. Aber ist er auch wirklich sauber?

Auf dem nassen Wagen sieht man keinen Dreck mehr, aber als der Wagen abtrocknet, kommt wieder die wunderschöne feine braune Schicht zum Vorschein. Egal, schlafen wir eine Nacht drüber. Zwischen den ganzen Sorgen um des Deutschen liebsten Kindes wollen wir auch noch ein wenig Urlaub haben. Es wird mal wieder Zeit für eine Fahrt mit der Monorail und anschließenden Fußmarsch zum Pioneer Square. Hier sind wir im Herzen der Altstadt und Zentrum der Untergrundtour.


Downtown Seattle

Untergrundtour? Begeben wir uns jetzt auf eine Reise zu den Maffia-Bossen? Oder zur nächsten U-Bahn Baustelle? Nein, die Sache liegt ganz anders. Wir begeben uns in die heutigen Keller der umliegenden Gebäude, um einige Nettigkeiten über die Stadt Tacoma zu hören. Egal, was in Seattle schief läuft, daran ist Tacoma schuld. Wenn jemand aus Seattle Frust abladen will, bedient er sich in sehr bildlicher Sprache, in der allerlei Zewa Soft oder Charmin Deluxe vorkommt, der Stadt Tacoma. Ach ja, und ganz nebenbei erfahren wir auch vom Neubau der Stadt Seattle, ohne die alte Stadt jemals abgerissen zu haben.
Was das heißen soll?

Fangen wir vorne an. Flüssigkeiten haben die wunderschöne Eigenschaft, flüssig zu sein. Sie können durch die Gegend fließen. In den meisten Fällen tun sie dies bergab, also von einem hohen Punkt zu einem niedrigen. Blöd ist nur, wenn der niedrige Punkt nicht immer niedriger ist, sprich die See Gezeitenschwankungen unterliegt und den schönen entsorgten braunen Ausguss zurück in die Stadt spült. Nicht gut? Das fanden die Einwohner von Seattle auch. Sie wünschten sich eine Stadt, die etwas höher liegen würde, so dass auch bei Flut ein entsprechendes Gefälle bestehen bleibt. Unser Guide meinte, Seattle roch damals so, wie es Tacoma heute tut. So weit kann man noch folgen?


auf der Underground Tour in Seattle

Ok, hat der Stadtrat also beschlossen, die Stadt höher zu legen und angefangen, Mauern zu bauen und zwar zwischen Gehsteig und Straße, also dort, wo der Bordstein sich befindet. Zwischen den Mauern hat man Erde gekippt und auf diesem Damm eine neue Straße angelegt. Stellt euch das mal bildlich vor. Rechts und links stehen Häuser, dann ein Graben, wo sich der Gehweg befindet und dann in der Mitte keine Hochbahn, sondern eine Hochstraße. Wie kommt man nun von der Straße zu den Häusern? Ein Problem, aus dem die Stadt fein raus war, denn das war das Problem der Hauseigentümer. Und diese haben dann das Beste aus ihrer Not gemacht und einfach in der ursprünglichen ersten Etage eine neue Eingangstüre heraus gebrochen und den Gehweg entweder ebenso wie die Straße mit Erde aufgefüllt oder mit Oberlichtern abgedeckt.

Und genau damit beschäftigt sich die Untergrund-Tour. Mit der alten Stadt, die an vielen Stellen noch unter der heutigen Stadt vorhanden ist. Alte Gehwege unterhalb der neuen. Alte Verkaufsräume, die jetzt Keller sind. Alte Eingänge, die nun unter der Erde liegen. Fotovergleiche von der neuen Türe in der alten ersten Etage und einer Zeit, wo dies noch eine obere Etage war.

Und wie gesagt, alle möglichen anzüglichen Vergleiche mit Tacoma. Eine sehr unterhaltsame und witzig gestaltete Tour, wo man nicht nur über die Geschichte der Stadt informiert wird, sondern auch gut unterhalten wird, vorausgesetzt, man ist nicht aus Tacoma.


Downtown Seattle

Nach dem Blick in Seattles Unterwelt steht jetzt genau das Gegenteil wieder auf dem Programm, Aussicht auf die Stadt vom Bank of America Tower. Doch wo befindet sich der Aufzug zur Aussichtsplattform? Keine Hinweisschilder, kein Kassenhäuschen, Mann, das haben sie aber gut versteckt. Wir fragen uns durch und werden am Security Schalter der Bank fündig, wo normalerweise die Angestellte zum schlafen – äh arbeiten – in ihre Büros verschwinden. Ja, kein Problem, man würde uns gleich zum Aussichtsdeck hinauf geleiten. Über Funk wird uns ein persönlicher Wachmann gerufen und wir müssen einen Moment warten. Inzwischen bekommen wir über Funk noch ganz andere Sachen mit. Scheinbar ist die Bank in höchster Gefahr. Man teilt sich gegenseitig mit, wer auf der gegenüberliegenden Seite steht und Fotos vom Gebäude macht.


Ausblick vom Bank of America Tower,
Seattle

Also, liebe Touristen, wenn ihr den amerikanischen Arbeitsmarkt beleben wollt, macht viele Fotos von Hochhäusern, damit mehr Sicherheitspersonal eingestellt werden muss. Ah, endlich, unser Wachmann erscheint und führt uns hinauf in die Chefetage zur Aussichtsplattform, einem Flur entlang den Fenstern mit Blick auf Space Needle, Downtown, Pioneer Square und in der Ferne Tacoma. Der Wachmann verabschiedet sich. Runter dürfen wir alleine. Was soll dieser Unsinn? Warum brauchen wir eine Eskorte hierhin? Wenn wir absichtlich Büroetagen besuchen wollten, könnten wir das auf dem Weg nach unten noch immer. Und auf dem Weg nach oben verlaufen könnte man umgehen, indem man Schilder aufhängt. Und dass es sich um einen Geheimtipp handele und nur einmal pro Woche Besucher hier rauf geführt werden, kann auch nicht sein, denn hier oben sind schon genügend Touristen zugange.


Ausblick vom Bank of America Tower,
Seattle

Seattle von Westen (Puget Sound)
aus gesehen

Keine Ahnung, vielleicht will man aber auch nur Angestellte aus Tacoma fern halten. Mann, jetzt fange ich auch schon an, über die Stadt zu lästern.
Schlagen wir mal keine hohen Wellen, sonst kippt die schöne Fähre nach Bainbridge Island noch um. Was wir auf Bainbridge Island wollen? Eigentlich gar nichts und so fahren wir auch sofort nach Ankunft sofort wieder zurück. Was der ganze Aufwand dann soll? Genau dasselbe tun, was auch New Yorker Touristen mit der Staten Island Fähre anstellen: Sich aufs Boot stellen und wenn man weit genug vom Ufer entfernt ist, fotografieren wie die Weltmeister. Statt einer Lady in Green mit Taschenlampe und Nachtlektüre steht hier links neben der Skyline allerdings der Space Needle, wo man schon eine ganze Weile warten muss, bis man ihn und die Stadt mit dem Weitwinkel auf ein Bild bekommt. Kurz danach geht die Sonne weg, aber egal, die Aufnahmen sind ja im Kasten.


Seattle von Westen (Puget Sound)
aus gesehen

Zurück an Land geht es zurück zum Space Needle. Unser Ticket beinhaltet die Option, innerhalb desselben Tages ein weiteres Mal die Aussicht zu genießen und dies wollen wir nun zur „blauen Stunde“ tun, der Zeit am Abend, wo der Himmel von der untergehenden Sonne noch blau schimmert, die Stadt aber schon ihren Lichterteppich ausgerollt hat. Ein wunderschöner Abschluss, denn jetzt heißt es packen. Alles aus dem Auto muss auf Hauptgepäck und Rucksack verteilt werden. Und da sammelt sich erfahrungsmäßig einiges an. Ich werde mich dann mal ins Reich der Büffelträume zurückziehen und meine menschlichen Begleiter packen lassen. Bis morgen, euer Buffalo Bill.


Ausblick vom Space Needle, Seattle,
nach Süden

Übernachtung: Seattle Pacific Hotel - Seattle, WA


Bewertung: nicht ganz so toll






Viele Grüße, Markus

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Palo

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Schoen, dass ihr die Undergrund Tour gemacht habt. Mir hat die gut gefallen und man lernt viel dabei - und nicht nur ueber Tacoma ;-)
Gruß

Palo

Scooby Doo

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22.09. Abflug von Seattle(15 Meilen / 24km)

Der Wecker ist kaum zu überhören. Micky rumort im Bad. Wie kann man an so einem Tag nur freiwillig so früh aufstehen? Heute ist Abflug in die Heimat. Und dann noch alle Fenster aufreißen und für Kälte sorgen, die das Aufstehen nur umso mehr erschwert. Nichts, worauf man sich freuen könnte, außer vielleicht die eigenen vier Wände am Ende zweier langen langweiligen Flüge.

Zuerst zu National und die Geschichte mit dem Reifenschaden klären. Die Managerin will uns den Reifen nicht ersetzen, weil wir den beschädigten Reifen nicht vorzeigen können. Sie hätte sich gerne ein Bild vom Reifen gemacht, ob ein Neukauf wirklich notwendig gewesen wäre. Nach einigem hin und her können wir raushandeln, dass von jedem die Hälfte übernommen wird. Bleiben wir auf etwa 100$ sitzen, durch zwei geteilt, ist das zu verschmerzen.

Beim Check-In am Flughafen fällt dann die halbe Waage auseinander. Markus Koffer hat Übergewicht. Klar, liegt wohl an den ganzen Broschüren, die sich so im Laufe der Zeit angesammelt haben, also hektisch umpacken in den Rucksack. Immer noch 55 Pfund, aber das lässt man durchgehen.


Blick vom Space Needle auf Downtown
und die Monorail

Nächster Punkt auf der Tagesordnung: Markus muss noch einen persönlichen Scheck einlösen, den KLM/Northwest ausgestellt hatte, weil sein Koffer am Anfang des Urlaubs nicht pünktlich eintraf. Angeblich soll es eine Bank in der Nähe geben, nur wo? Wir fragen an der Information. „Zur Türe raus und dann rechts“ Machen wir, Türe raus, dann rechts, da ist das Flughafengebäude leicht zurückversetzt, aber keine Bank.
Ok, wieder rein, den nächsten gebildet aussehenden Menschen gefragt. „Zur Türe raus und dann hinter dem Gebäude rechts“. Also wieder raus und das ganze noch mal. Vor dem zurückversetzten Gebäudeteil befindet sich ein Busbahnhof, durch den wir uns durchkämpfen und werden noch angepflaumt, weil wir hier herum laufen. Hätten sie einen Gehweg angelegt, müssten wir auch nicht so zwischen den Bussen durch. Und hinter der Gebäudeecke? Na? Natürlich keine Bank. Micky wird ungeduldig. Typisch, er muss ja nicht zur Bank. Was würde er denn an Markus Stelle tun? „Jemanden fragen“. Das haben wir gemacht und mehrfach die gleiche Antwort bekommen. Da muss also ein Körnchen Wahrheit dran sein. Und zeitig genug sind wir auch dran, warum dann nicht mal gründlich die Gegend absuchen? Ach ja, unser Fußkranker mag nicht mehr. Kann er wenigstens auf Markus Rucksack aufpassen, während er sich am Flughafen langweilt? Nö, das geht jetzt nicht, er möchte gerne schon durch die Sicherheitskontrolle und dann ganz entspannt zum Gate. „Dann mach doch was du willst!“ Ich glaube, Markus ist leicht sauer. Er schnappt sich seinen viel zu schweren Rucksack und tigert alleine los und erzielt auch einen Teilerfolg: Bank gefunden, aber leider noch geschlossen. Und vor Abflug öffnet sie auch nicht. Klasse!

Also wieder zurück ins Terminal? Nö, genießen wir die Freiheit, so lange wir es noch können. Einfach mal die Straße auf und ablaufen, in einem Fastfood-Tempel die letzten Dollars verprassen. Die ganze Zeit in geschlossenen Räumen rum sitzen kann man immer noch.


Wolken über dem Puget Sound

Wesentlich später als Micky, aber immer noch mit genügend zeitlicher Reserve trottet nun auch Markus durch die Sicherheitskontrolle. „Ist das ihr Rucksack, Sir?“ „Ja, was stimmt damit nicht?“ „Was ist da drinnen, da kann man ja gar nicht durchsehen!“ Ja, die ganzen umgepackten Prospekte bilden einen schönen Bleimantel, sowohl gewichtsmäßig als auch röntgenaugentechnisch. Aber wir haben ja Zeit.
Und hinter der Sicherheitskontrolle? Och, warum nicht noch mit der vollautomatischen Bahn ein paar Runden unterm Terminal fahren. Runde für Runde. Wir haben ja Zeit.

Dann ab in den Flieger und sich über das Fernsehprogramm aufregen. Praktisch nichts Vernünftiges. Und dann immer dieses kalte Gebläse von oben und jemand neben einen, der diese auch noch voller Freude aufdrehen muss, weil es angeblich überall ja nur zu heiß wäre.
So dick verpackt in Pullover, zugeknöpft bis oben hin und unter einer Decke eingemummelt saß Markus wohl noch nie in einem Flieger, auch nicht in der Maschine nach Grönland. Irgendwie kein schöner Abschluss des Urlaubs, auch noch eine Erkältung zu bekommen, aber in Deutschland haben wir ja wieder viel Zeit, diese auszukurieren, während man gelangweilt vorm Fernseher hockt.

Herzliche Grüße, Euer Buffalo Bill.


PS: Wer möchte, kann sich Markus nun auf einer Reise in den fernen Osten anschließen.
Auf dem Programm stehen 18 Tage Japan zur Kirschblütenzeit:
http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=36914







Viele Grüße, Markus

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Danke Bill, dass du uns auf deiner Reise mitgenommen hast.

Es hat mir sehr viel Spass gemacht, deine bzw. Eure Erlebnisse zu lesen. Auch wenn die Pause dazwischen doch recht lange war und ich schon dachte, du hättest dich in den nächsten Flieger zurück nach USA gesetzt und wir wüssen nicht, wie die Reise ausgeht. :-)

Hoffe dir gefällt es auch hier in good old germany.

Viele Grüsse von
Carmen und den Bären.