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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Scooby Doo am 14.01.2008, 10:24 Uhr

Titel: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 14.01.2008, 10:24 Uhr
Prolog

(http://mk-urlaub.de/fotos/zz/souvenirs/2007_usa.jpg)

Hallo, darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Bill. Buffalo Bill. Ich bin der 43. älteste in unserer Herde von 124 Tieren. Und mir ist so langweilig.

Ich wohne zurzeit im Souvenirshop im Badlands National Park, South Dakota, USA. Ab und an kommen kleine Kinder herein und schnappen sich wieder einen aus unserer Herde. Die Glücklichen. Die werden zuerst etwas von der Gegend sehen, bevor sie ein neues kuscheliges Zuhause in irgendeinem Kinderzimmer finden. Die werden gestreichelt, geliebt, gekuschelt – und ich? Mir ist so langweilig.
Ich hoffe, ich darf hier auch bald mal raus. Buffalo Little John ärgert mich jeden Tag. Er frisst mir immer die Hälfte von meinem Gras weg. So habe ich noch weniger zu essen und noch mehr Zeit für – gar nichts. Mir ist so langweilig.
Oder Buffalo G. Jack. Eigentlich ganz nett. Früher habe ich seine verrückten Geschichten geliebt, die er zu berichten hatte. Aber man erlebt ja nichts Neues, also kann sie auch immer nur dieselbe Geschichte immer und immer wieder zum Besten geben. Und das ist irgendwann tot langweilig.
Früher, da war noch alles anders. Als Buffalo C. Jane noch da war, da haben wir nachts immer die Beschriftungen an den Schautafeln verwechselt. Das war schön, wenn am nächsten Morgen die Ranger und Besucher nicht mehr wussten, wo die South Unit und die North Unit hingekommen waren oder was auf einmal ein natürlicher Steinbogen im Park machte. Ja, das war eine lustige Zeit. Doch Jane ging mit einem Rentnerpärchen auf Reisen. Ich hoffe, sie behandeln sie gut. Und seitdem ist mir so langweilig.

Buffalo Mary, meine ältere Schwester, hat es wesentlich besser angetroffen. Sie wurde von einer hochinteressanten Familie adoptiert. Der Vater arbeitet beim CIA. Sie schrieb mir, Anfang Januar hätten zwei Deutsche einen Flug von Düsseldorf über Amsterdam nach Chicago und zurück ab Seattle gebucht. Was die beiden dazwischen wohl anstellen werden? Kurz darauf folgte eine Mietwagenwagenbuchung bei National, wo sie einen SUV in Chicago übernehmen und drei Wochen später in Seattle wieder abgeben werden. Sehr klug, denn bei National zahlt man für die Einwegmiete, egal, wie weit, nur 199$ statt der sonst üblichen 500$.
Mann, äh. Bisonbulle meine ich, die haben es gut. Die werden einiges von unserem schönen Land sehen. Und so viele saftig Wiesen, die schönen Prärien, überall das leckere Gras, ach, ich hoffe, sie kommen auch in den Badlands NP und nehmen mich mit auf Reisen, damit mir nicht mehr so langweilig ist.

Ich hoffe es ganz stark. Ich bete auch jeden Abend zum heiligen Bisonitou. Wie ich erfahren habe, haben sie auch noch Unterkünfte im Yellowstone NP gebucht. Also meine Freunde werden sie da wohl besuchen wollen. Ach, wie gerne würde ich Buffalo Katarina mal wieder sehen, die sich am liebsten mitten auf die Straße setzt und für ein Verkehrschaos sorgt. Oder Buffalo Robin Will, der immer nur Schabernack mit den Touristen treibt, oder die eitle Buffalo Marilyn, die sich immer und überall ins Bild schmuggelt. Kein Bild der Herde im Buffalo Valley, dass die Menschen seltsamerweise Hayden Valley nennen (dumme Viecher), ohne Buffalo Marilyn. Und mir ist ja so langweilig.

Ok, ich schweife ab. Ich wollte ja noch etwas über Markus und Micky schreiben, ja, so heißen die beiden. Die haben also schon Übernachtungen im Yellowstone vorgebucht, was selbst im Januar schon relativ knapp war. Am Old Faithful waren nur noch primitive Cabins der Old Faithful Lodge frei. Alles andere bereits belegt. In Mammoth Hot Springs sah es da noch etwas besser aus. Dort hatten sie eine größere Auswahl, da haben sich die Cent-Fuchser (ex Pfennigfuchser) aber auch nur eine von den kleinen gemütlichen Cabins genommen.

Und ich glaube, sie werden im Yellowstone nicht alleine sein. Aus dem usa-reise.de Forum haben weitere zwei Mitglieder (Danilo aka freddykr und Anja aka Ha-Tschi) ohne vorherige Absprache für denselben Zeitraum Übernachtungen in den Cabins am Old Faithful gebucht. Na, das schreit ja förmlich nach einem kleinen Forumstreffen. Später hatten auch noch Monika (Crimson Tide) und ihr Mann Walter ihr Kommen in den Yellowstone zugesagt, aber vorerst ein Motel in West Yellowstone gebucht. Nachdem ihr Markus aber eine Nachricht geschickt hat, dass sie schon zu viert in den Cabins wohnen und sie eingeladen hat, mal vorbei zu schauen, kam ganz spontan eine Nachricht zurück, dass sie das Motel in West Yellowstone storniert und statt dessen ebenfalls die Old Faithful Lodge Cabins gebucht hätten. Und das war ganz knapp, weil zu diesem Termin nun nur noch 2 Cabins übrig sind. Na, das sind doch wohl beste Voraussetzungen für einen Urlaub, oder? Ich könnte mir keine bessere Reise vorstellen:

Chicago – Badlands NP Souvenirladen – Prärie - Yellowstone NP – mehr Prärie – Seattle

Ach, ich gerate ins Schwärmen, ich würde so gerne – hey, wer hat hier schon wieder das Licht ausgemacht? Typisch Ranger, als ob wir Bisons Röntgenaugen hätten. Ok, dann wird jetzt geschlafen und morgen geht es los mit dem Bericht von der ganz großen Reise einmal quer durch die USA mit dem Auto.

Herzlichst, euer Buffalo Bill.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Susan26 am 14.01.2008, 10:29 Uhr
Hallo Buffalo Bill,

das ist aber echt nett von dir, dass du dem Markus beim Reisebericht hilfst, denn so haben wir ja alle was davon! Bin schon ganz gespannt, ob du Glück hattest mit den beiden und endlich auch was erleben darfst!

Susan  :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Nekochan am 14.01.2008, 10:30 Uhr
Süüüß!! - Nach so einem Prolog muss ich natürlich mitlesen...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: freddykr am 14.01.2008, 10:36 Uhr
Hey Markus,

bin natürlich dabei, respektive, wir treffen uns ja sowieso unterwegs. :D
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Willi am 14.01.2008, 10:51 Uhr
In diese Herde reihe ich mich ein.

Wann trampeln wir los ?

(http://666kb.com/i/av8braf016y6f8u8a.gif)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Davidc am 14.01.2008, 10:52 Uhr
*GGGG*

Du Bufallo Bill. Wie groß bist du denn? Auf dem Foto hat man gar keinen Größenvergleich?!
Hoffen wir mal, dass er aus dem Souvenirladen auf eine spannede Reise kommt ;-)

Kommt er dann mit nach D, ganz ohne Pass?  8)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: wuender am 14.01.2008, 11:05 Uhr
Hallo Bill,  :lol:

da lese ich auch sehr gerne mit und bin mal gespannt, was Du auf der Reise alles so erleben wirst.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doc Snyder am 14.01.2008, 11:05 Uhr
Hi Bill,

da bin ich natürlich auch dabei.

Hoffentlich bekommt deine Schwester keinen Ärger mit der CIA, wenn du hier öffentlich Angelegenheiten der nationalen Sicherheit ausplauderst.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 14.01.2008, 12:56 Uhr
In diese Herde reihe ich mich ein.

Wann trampeln wir los ?

Ok, dann wird jetzt geschlafen und morgen geht es los mit dem Bericht von der ganz großen Reise einmal quer durch die USA mit dem Auto.

 :D

Du Bufallo Bill. Wie groß bist du denn? Auf dem Foto hat man gar keinen Größenvergleich?!

Schätz doch mal ;-)

Kommt er dann mit nach D, ganz ohne Pass?  8)

Ich sage mal so: Markus hat früher als Kind sogar Pässe für seine Kuscheltiere gemalt und mit auf den Familienurlaub nach Österreich genommen. Ich hoffe, er hatte das für mich auch gemacht?

Hoffentlich bekommt deine Schwester keinen Ärger mit der CIA, wenn du hier öffentlich Angelegenheiten der nationalen Sicherheit ausplauderst.

Öffentlich? Ich dachte, das bleibt jetzt hier unter uns.  :oops: (schon mal ein Bison gesehen, dessen Gesicht rot anläuft?)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Schneewie am 14.01.2008, 13:02 Uhr
Bin auf jeden Fall dabei, weil ich langweilige Autotouren mag.  :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: knutshome am 14.01.2008, 13:06 Uhr
Da spring ich doch glatt mit auf und freu mich schon auf die spannenden Erzählungen von Buffalo Bill und Markus.

Schön gespannt mit den Hufen schart und auf Weiterfahrt wartend.

Viele Grüsse
Carmen und ihre Bären
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 14.01.2008, 14:31 Uhr
Hi Markus!

Juhuuuu! Hipppiiieeeh! Homer S. würde vor Freunde rufen: "USA! USA! USA!"

 :D :lol: :D

Der Bericht unserer Reise geht los! Mensch, bin ich aber gespannt nochmal nachzulesen, was wir beide alles erlebt haben!  :daumen:

Dein Prolog macht Lust auf viel mehr! Ich bleibe dran und werde Deine Berichte natürlich kommentieren und auch mal die Erlebnisse aus meiner Sicht beschreiben.

Bitte, bitte schreib' bald weiter...

PS: Danke für die letzten Bilder. Am Samstag hatte ich sie in der Post!  :applaus:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Crimson Tide am 14.01.2008, 15:06 Uhr
 :D  Hallo, kleines Büffelchen!  :lol:

Da bist Du ja wieder! Ich habe Dich ja auch schon drüben streicheln dürfen!     (http://www.cosgan.de/images/midi/traurig/a020.gif) Danach ging es Dir ja schon viiiiiiel besser, und es war Dir auch bald gar nicht mehr langweilig! Ooooops.... :oops:.... da will ich Markus nicht vorgreifen, das wird Dein neuer Kumpel sicher bald erzählen!

Schön, daß ich Dich auf dem Foto wiedersehe! Ich bin schon ganz gespannt, wie es mit Deiner Langeweile weitergeht!  :wink:

Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 14.01.2008, 15:23 Uhr
Langeweile???  :?
Och, so ein bisschen Langeweile kann bei all dem Streß hier auch nicht schaden...  :wink: :lol:
Ich bin dabei  :P
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Matze am 14.01.2008, 15:47 Uhr
Immer diese langen Vorreden - lasst uns endlich losfahren....!  :wink: :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 14.01.2008, 15:53 Uhr
Hallo Matze!
Immer diese langen Vorreden - lasst uns endlich losfahren....!  :wink: :wink:
Dass DU endlich loswillst, ist mir schon klar. Wir fahren doch in deinen Lieblingspark!!!  :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Westernlady am 14.01.2008, 18:05 Uhr
Originelle Einleitung  :applaus:

Bill, es kann losgehen  :D
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: OWL am 14.01.2008, 18:05 Uhr
Ich komme auch mit, ebenso mein Reisebär (der immer ganz brav gegenüber Bisons ist :D)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Anne am 14.01.2008, 18:37 Uhr
Hi Markus,
ich möchte auch noch mitgenommen werden- als Eintrittskarte habe ich einen Büffeljungen mit an Bord dabei. :wink:
Tschüß
Karin
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Kauschthaus am 14.01.2008, 18:47 Uhr
Hi Bill, ich reise auch mit.
Aber vor meinen Kindern muss ich Dich verstecken. Sonst haben wir nächsten Sommer gleich 2 Büffel im Gepäck ...  :wink:

Dann leg' mal los!

Liebe Grüße, Petra
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: GreyWolf am 14.01.2008, 20:42 Uhr
Da freut man sich auf einen neuen Reisebericht von Scooby Doo und dann schreibt einfach irgend so ein Bison ....... :-)
Da mir auch langweilig ist, steige ich aber trotzdem ein.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: die_franken am 14.01.2008, 21:25 Uhr
Markus ned so lang warten geb endlich GAS ich will SPAß!!! :winke:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Mel on Tour am 14.01.2008, 22:21 Uhr
Hallo Bill, damit uns nicht so langweilig ist, setze ich mich zu Dir ins Regal und lausche Deiner Geschichte.  :D
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 15.01.2008, 09:13 Uhr
Bin auf jeden Fall dabei, weil ich langweilige Autotouren mag.  :wink:

Ich hoffe, dass wenigstens die Lektüre des Reiseberichts nicht langweilig wird.

Der Bericht unserer Reise geht los! Mensch, bin ich aber gespannt nochmal nachzulesen, was wir beide alles erlebt haben!  :daumen:

Das weißt du doch schon alles, oder haben wir etwa so viel erlebt, dass du die Hälfte schon wieder vergessen hast?

Originelle Einleitung  :applaus:

Bill, es kann losgehen  :D

Euch allen ist hoffentlich klar, der ganze Bericht ist aus dem Blickwinkel von Buffalo Bill geschrieben, nicht nur die Einleitung.

Aber vor meinen Kindern muss ich Dich verstecken. Sonst haben wir nächsten Sommer gleich 2 Büffel im Gepäck ...  :wink:

Och, wir sind pflegeleicht und auch nicht zu teuer.

Da freut man sich auf einen neuen Reisebericht von Scooby Doo und dann schreibt einfach irgend so ein Bison ....... :-)

Irgend so ein Bison - pfff - hier ist Buffalo Bill persönlich ;-) Was man sich von irgend so einem grauen Wolf anhören muss, der kleine Eisenbahnfreaks mit gute-Nacht-Lektüren beschäftigt, so dass sie nicht zum Verfassen eines Reiseberichts kommen.  :D

Markus ned so lang warten geb endlich GAS ich will SPAß!!! :winke:

Markus? Hier ist kein Markus. Hier ist Bill. Und nu mal langsam mit den jungen Bisons. So ein Bison ist ja auch kein D-Zug. Habe doch nur ein 1 BS (Bison-Stärke).
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 15.01.2008, 09:33 Uhr
01.09. Düsseldorf - Amsterdam - Chicago: Sears Tower am Abend

Hier ist Buffalo Bill und wir schreiben den 31. August des schönen Jahres 2007 als es sich ergibt, dass Christian, den alle immer nur Micky rufen, aus dem schönen Dorf Stöckse in das größte Dorf Deutschlands, nach Düsseldorf kommt. Unterm Strich kommt die Gesamtanreise nach Chicago so für beide am allergünstigsten unter der Voraussetzung, mit dem gleichen Flieger in den Urlaub durchzustarten.

In der folgenden Nacht testet Micky auf Markus’ Couch noch einmal die Übernachtungsqualität seines Schlafsacks, bevor es jetzt ernst wird: 1. September, die große Reise beginnt. Natürlich an einem Flughafen. Müde Gesichter, voller Vorfreude, sehen sich an. „Was ist an Flughäfen so hochinteressant?“ will Markus wissen. Micky antwortet: „Na, ist das nicht aufregend? Man kann in Ruhe ein Buch lesen, Musik hören, beobachten, entspannen, etwas essen…“ „Langweilig! Das kann ich in meiner Badewanne daheim auch alles, mit dem Vorteil, abhauen zu können, wenn es mir zu entspannt wird.“

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5852.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3805.php)
am Flughafen Amsterdam-Shiphol

Für alle, die die Fernsehserie „Die Simpsons“ nicht kennen: Hauptfigur, Familienoberhaupt und Oberchaot Homer Simpson kommentiert total uninteressante oder für ihn unwichtige Geschehnisse mit einem einzigen, gekonnt in die Länge gezogenen, resignierenden Ausruf „Langweilig“, ein Eckpfeiler dieses Berichts und Running-Gag während der Reise.

Aber alles motzen hilft nichts, alle anderen Alternativen zum Fliegen sind ja noch langweiliger (Kreuzfahrt über den Atlantik) bzw. mit noch mehr Warterei verbunden (Warten auf die nächste Eiszeit, um zu Fuß nach USA zu laufen). Da ist die Fliegerei doch noch die erträglichste Variante.

Die kleine Fokker hebt ab und landet wenig später, sogar wenige Minuten zu früh, am Flughafen Shiphol in Amsterdam. Zufälle gibt’s, die gibt’s gar nicht. Monika und Walter fliegen heute ab exakt diesem Flughafen ebenfalls in die USA und auch noch fast zur selben Minute, aber von einem anderen Terminal dieses etwas sehr ungewöhnlich gebautem Flughafen.
Über Handy wird versucht, eine Verbindung herzustellen, doch vom anderen Ende der Leitung krächzt nur jemand „wird wohl nicht gehen – lange Schlangen vor Kontrolle – sind auf dem Weg in Flieger“

Die Passkontrolle wird passiert und so lange sind die Schlangen hier doch gar nicht. Komisch. Also versucht Markus, doch noch schnell ins andere Terminal rüber zu laufen, aber zu spät. Monika und Walter sind schon in den Wartebereich ihres Gates hinter Milchglasscheiben verschwunden. Ohne eine Portion Bison-Power oder entsprechender Bordkarte ist hier kein Durchkommen.
Also zurück zum eigenen Terminal, aber vorher noch etwas zu trinken für den langen Flug gekauft. Kann man ja leider nicht mehr vom Supermarkt um die Ecke mitnehmen, weil nicht durch die Sicherheitskontrolle passierbar. Danke, liebe Terroristen. Ein misslungener Anschlag und der Rest der Welt darf verdursten oder am Hungertuch nagen, wenn man sich am Flughafen Nachschub besorgt.
Am eigenen Gate angekommen, offenbart sich der Grund, warum niemand gate-fremdes durchkommt: Hier befindet sich eine weitere Sicherheitskontrolle. Und davor eine hübsche kleine Schlange. Ach so, das meinte Monika eben. Deswegen konnten sie sich nicht mehr treffen.
Macht nichts. Hinter der Kontrolle gibt’s nächste Gelegenheiten für große Treffen: Markus’ Wasserflasche verabredet sich mit dem Mülleimer hinter dem Sicherheitsbeamten und Markus steigt durstig zu Micky ins gut gefüllt Flugzeug. Obwohl die beiden sehr früh heute Morgen am Flughafen waren, haben sie nur noch Sitzplätze in der Mitte des Fliegers bekommen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5853.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3806.php)
am Flughafen Amsterdam-Shiphol

Die nächste Hiobs-Botschaft: Kein Inseat-Entertainment System, an das man sich inzwischen schon so gut gewöhnt hat. Stattdessen wieder herkömmliches kabinenweites Starren an die Decke und jeden verfluchend, der sich gerade jetzt durch die Kabine bewegen will und ständig die Sicht versperrt. Die guten alten schlechten Zeiten.
Dafür muss mal erwähnt werden, dass das Flugzeugessen auf diesem Abschnitt äußerst geschmackvoll arrangiert ausgeteilt wird.

Wieder sehen sich zwei müde Gesichter, voller Vorfreude an: „Was ist am Fliegen so hochinteressant?“ will Markus wissen. Micky antwortet: „Na, ist das nicht aufregend? Man fliegt mit wahnsinniger Geschwindigkeit über den Wolken, kann aus dem Fenster sehen, Filme gucken, schlafen, beobachten, …“ „Langweilig! Das kann ich in meinem Bett daheim auch alles, mit dem Vorteil, abhauen zu können, wenn es mir zu entspannt wird.“

Die Immigration in Chicago läuft unterschiedlich ab. Markus ist sehr schnell durch, nachdem er dem netten Opa am Tresen als Grund für die Reise unter anderem den Yellowstone Nationalpark nennt. Man plaudert ein wenig über die Reise, wahrscheinlich auch über die leckeren Grassorten in der Prärie und das war’s dann.
Micky wird dagegen nicht so einfach durchgelassen. Keine Ahnung, was genau hinterfragt wurde, er muss noch eine Runde warten. Ok, Treffpunkt am Gepäckband.

Banges Warten dort, das Band läuft an und erste Koffer kommen zum Vorschein, dann ebbt es wieder ab. Bange Blicke in die Runde, ach, da stehen noch so viele Leute herum, da kommen noch weitere. Denkste. Das Band hält an. Und nu?
Wieder bange Blicke, doch noch schier endloser Zeit setzt sich das Band wieder in Bewegung. Nun ist auch Micky bei Markus eingetroffen und nimmt kurze Zeit später seine beiden Gepäckstücke vom Band. „Die wollen noch irgendetwas wegen den Koffern von mir, wir treffen uns draußen?“. Kein Problem und wieder heißt es Geduld haben…

Irgendwann reißt dem Kofferband die Geduld und es bleibt wieder stehen, ohne, dass Markus seinen Koffer hat. Komplizierte Menschen, was schleppen die auch alles mit sich herum? Als Bison hat man es da einfacher. Alles, was man braucht, hat man immer bei sich. Menschen sind schon komplizierte Viecher.
Markus bleibt nichts anderes übrig, als ohne lästige Gepäckschlepperei zum Hotel zu fahren. Der Koffer würde morgen nachgeschickt werden.
Micky staunt am Ausgang nicht schlecht, als Markus ihm von der frohen Botschaft erzählt, der Koffer wäre angeblich wegen zu knapper Umsteigezeit nicht mitgekommen. Ist aber auch gemein. Micky hat zwei Taschen und so gepackt, dass er im Notfall mit einer einen Tag auskommen könnte und die sind beide angekommen. Da war die Umsteigezeit nicht zu knapp. Echt gemein so etwas.

Im Autoland USA geht es vom Flughafen nun mit der Hochbahn, englisch „elevated train“ oder kurz „L“ in die Innenstadt von Chicago, wegen der Form der Hochbahn dort einfach nur Loop genannt (dt. Schleife), aber das ist gar nicht so einfach. Die Hinweisschilder deuten in alle möglichen Richtung zu zig Parkhäusern, nur das Stiefkind Hochbahn ist nur mit viel gutem Wille zu finden.
In der Bahn sehen sich zwei müde Gesichter, voller Vorfreude an: „Was ist an Zügen so hochinteressant?“ will Micky wissen. Markus antwortet: „Na, ist das nicht aufregend? Man kann sich entspannt zurücklehnen, während man am Stau vorbei und ohne Parkplatzsorgen in die Innenstadt gebracht wird, …“ „Langweilig! Das kann ich in meinen Träumen auch alles, mit dem Vorteil, abhauen zu können, wenn es mir zu entspannt wird.“

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5860micky.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3807.php)
ja, jetzt haben wir den Salat.
Überladener Wohnwagen

Das Hotel Best Western Grand Park ist schnell gefunden, war Markus doch erst vor 3 Monaten hier gewesen. Noch immer ist der Sommer zu Gast in der Stadt, doch leider sind Markus’ leichte Schuhe noch in Amsterdam. Alles, was ihm bleibt, sind seine dicken Winterstiefel, die er während des Fluges getragen hat. Und weil die zur kurzen Hose etwas blöd aussehen würden, bleibt die Hose lang und das Befinden heiß. Gewünscht ist nun eine kleine Shopping-Tour in wohl klimatisierten Geschäften, um das nötigste für einen Tag zu besorgen: Unterwäsche, Socken, T-Shirt, Zahnbürste. Selbst diese Kleinigkeiten summieren sich schon fast zu den von KLM zur Verfügung gestellten 50$ auf, so dass keine Ausnutzung der Lage für weitere T-Shirts oder Pullover im Sonderangebot bleibt.
Dafür wird der gute Vorsatz gefasst, bei der nächsten Reise sicher solche Kleinigkeiten im Handgepäck mitzuführen, denn Shoppen am ersten Tag mit dem Ziel, unbedingt etwas finden zu müssen, nervt einfach nur.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5861.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3808.php)
Sears Tower in Chicago

Kurz vor Sonnenuntergang wird der Plan gefasst, die Aussichtsplattform des Sears Towers zu besuchen. Zuerst geht es mit dem Aufzug nach unten und hinein in eine lange Schlange. Zwei müde Gesichter sehen sich voller Vorfreude an: „Was ist…“ „Ach, halt die Klappe.“
Doch hier ist ausnahmsweise das Beobachten wirklich mal hochinteressant: Wir befinden uns in Amerika, mitten in den USA. Leicht zu erkennen daran, dass jeder zweite hier wohl über 90 kg wiegt. Selbst die Kinder der beleibteren Eltern haben schon gut angesetzt. Du meine Güte.
Viel schöner und interessanter ist allerdings, wenn wieder ein Aufzug ankommt, eine Gruppe daraus entsteigt, man hört sie murmeln und plötzlich stehen sie in diesem großen Raum mit der langen Schlange, plötzlich Totenstille, ein ungläubiges Staunen und der innere Kampf in den Augen zu sehen, soll ich mich jetzt darüber aufregen oder ist es einfach nur zu warm und ich stelle mich schön brav hinten an?
Wenn sie in die Augen von Micky und Markus blicken, werden sie da wohl etwas wie Schadenfreude erkennen können und innere Freude, dass sie mit jedem Neuankömmling in der Schlange weiter nach vorne rutschen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5871.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3809.php)
Ausblick vom Sears Tower Richtung
Nordosten
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5894.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3810.php)
Ausblick vom Sears Tower Richtung
Norden

Es ist schon fast dunkel, als man endlich das Aussichtsdeck erreicht. Die Sonne selbst ist nicht mehr zu sehen, nur noch ihre himmelsfarbenen Hinterlassenschaften. Die Chicagoer Elektrizitätswerke freuen sich mal wieder über mehr Tageseinnahmen, als die Laternen in der Stadt eingeschaltet werden.
Der Blick geht Richtung Osten über den Lake Michigan, etwas versteckt hinter einem Hochhaus kann man noch klein den Buckingham Fountain erkennen, jedem bekannt aus der Eröffnung der Fernsehserie „eine schrecklich nette Familie“. Im Nordosten ein Hochhaus neben dem anderen, die aber alle unterhalb des Sears Towers ehrfürchtig enden, um ihm nicht den ersten Platz als höchstes Gebäude der USA streitig zu machen. In einiger Entfernung, an der nördlichen North Michigan Avenue, das Hancock Building, dessen Aussicht angeblich noch viel schöner ist. Und im Westen schließlich die schier unendlich weite Vorstadt, wo sich die geradlinigen Straßen wie Lichterstreifen bis zum Horizont erstrecken. „Können wir jetzt gehen?“ Micky wird schon ungeduldig, aber Markus ist mal wieder in seinem Element und schießt mehr Fotos, als jemals benötigt werden würden. Aber die Digitalkamera lädt einen ja förmlich dazu ein.
Als er sich endlich loseisen kann, weil nun langsam die tiefdunkle Nacht über die Stadt hereinbricht, ist das Desaster bereits geschehen: Jeder Besucher sieht die besten Motive für heute verschwunden und es hat sich eine nette Schlange vor dem Aufzug gebildet, die schon fast einmal rundherum durch die obere Etage führt.
Zwei müde Gesichter, voller Vorfreude auf die gemütlichen Betten sehen sich an – und schweigen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5896.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3811.php)
Ausblick vom Sears Tower Richtung
Osten
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5899.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3812.php)
Ausblick vom Sears Tower Richtung
Westen

Unten in der Halle ist es leerer geworden. Kaum noch jemand will noch nach oben, dafür aber alle Welt herunter. Draußen auf der Straße - hey, wer hat hier schon wieder das Licht ausgemacht? Typisch Ranger, als ob wir Bisons Röntgenaugen hätten. Ok, dann wird jetzt geschlafen und morgen weiter über die Stadt berichtet.

Herzlichst, euer Buffalo Bill.

Übernachtung: Best Western Grant Hotel - Chicago, IL (http://mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1651.php)
(http://mk-urlaub.de/img/bewertung/2.gif) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-2.php)
Bewertung: Gut!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 15.01.2008, 10:13 Uhr
Hallo!

Also der Hinflug war wirklich überhaupt nicht langweilig. Das erging nur Markus so. Die Zeit verging wie im Flug!

Zur Immigration:
„Die wollen noch irgendetwas wegen den Koffern von mir, wir treffen uns draußen?“.
Ja, diesmal wollten die Jungs von der Immigration wieder Genaueres über mich wissen. Aber es war eine reine Routine und der Officer war superlustig drauf. Wir hatten einen Small Talk über meine ganzen USA-Reisen und dann stellte er ein paar Standardfragen. -> Alles überhaupt kein Problem gewesen!

Die Koffer:
Markus, das mit Deinem nicht angekommenen Koffer war wirklich gemein. Entweder hatte ich unverschämtes Glück, dass meine beiden Gepäckstücke angekommen sind oder Du hattest einfach nur ziemlich Pech gehabt  :(. Ja, ich wäre auch nur mit einem meiner beiden Koffer ausgekommen. Aber zum Glück hatte sich Dein Problem ja schnell erledigt!

Die Metro-Fahrt:
Wie Markus schon geschrieben hat, war die Fahrt mit der Metro vom Flughafen in die City wirklich sehr langweilig für mich. Dieses Gefühl wurde dadurch bestärkt, dass ich einen riesigen Durst hatte! Was ich aber bei einer Ankunft in USA auf keinen Fall mache: Ich begnüge mich mit einem 08/15-Getränk.  :nono:
Mein erstes Getränk in USA muss ein richtig guter Drink sein. Also musste ich mich gedulden um meine hohen Ansprüche zu befriedigen. Aber irgendwann (Stunden später), nachdem wir im Hotel waren und dann entlang der Magnificent Mile gelaufen sind, habe ich eine Filiale von Walgreens gesehen. Ich wusste genau, dass es da MEINE Lieblingsgetränke gibt. Und hier sind sie:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12849/USA_008_kl.JPG)

Die Flaschen sind noch jungfräulich verschlossen. Ich zittere schon vor dem Glücksgefühl, das ich gleich haben werde. Nur noch schnell dieses Foto geschossen und dann war es endlich soweit!
Mmmmhh! Lecker!  :pepsi: Jetzt bin ich richtig angekommen und der Urlaub kann beginnen...  :D Ich weiß gar nicht mehr, welche Flasche ich zuerst genossen habe. Wahrscheinlich beide gleichzeitig  :wink:.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: OWL am 15.01.2008, 11:00 Uhr
Zitat
Aber alles motzen hilft nichts, alle anderen Alternativen zum Fliegen sind ja noch langweiliger (Kreuzfahrt über den Atlantik) bzw. mit noch mehr Warterei verbunden (Warten auf die nächste Eiszeit, um zu Fuß nach USA zu laufen). Da ist die Fliegerei doch noch die erträglichste Variante.
Das sind aber noch nicht alle Alternativen: Transsib bis Skoworodino, dann mit dem Auto nach Omsuktschan, Hundeschlitten zum Kap Dezhnjew, durch die Beringstraße schwimmen, dann mit dem Hundeschlitten den Iditarod andersrum nach Anchorage und ab da mit dem wagen in die Lower 48 :D

Langweilig? :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.01.2008, 11:45 Uhr
Zitat
Aber alles motzen hilft nichts, alle anderen Alternativen zum Fliegen sind ja noch langweiliger (Kreuzfahrt über den Atlantik) bzw. mit noch mehr Warterei verbunden (Warten auf die nächste Eiszeit, um zu Fuß nach USA zu laufen). Da ist die Fliegerei doch noch die erträglichste Variante.
Das sind aber noch nicht alle Alternativen: Transsib bis Skoworodino, dann mit dem Auto nach Omsuktschan, Hundeschlitten zum Kap Dezhnjew, durch die Beringstraße schwimmen, dann mit dem Hundeschlitten den Iditarod andersrum nach Anchorage und ab da mit dem wagen in die Lower 48 :D

Langweilig? :wink:
So ziemlich den gleichen Gedanken hatte ich auch, Thomas. Wer braucht schon eine Atlantikkreuzfahrt...  :wink: :lol:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Easy Going am 15.01.2008, 12:52 Uhr
Da freut man sich auf einen neuen Reisebericht von Scooby Doo und dann schreibt einfach irgend so ein Bison ....... :-)
Da man bei dem wenigstens in keine Häufchen tritt, schleiche ich auch mal hinterher  :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: IkeaRegal am 15.01.2008, 13:09 Uhr
Wunderschöne Bilder, die gefallen mir.  8)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: knutshome am 15.01.2008, 13:28 Uhr
Super schöner Bericht.   :clap:
Bill ich freu mich schon, wenn es morgen weitergeht.
Dann wird es mir in meinem Bettchen nicht ganz so langweilig. Und meine Bären sind auch ganz begeistert von dir. :-)   ;-)
Viele Grüsse
Carmen
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: reh am 15.01.2008, 15:27 Uhr
Ich fahr dann auch mal mit.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Schlumpfine am 15.01.2008, 15:30 Uhr
Schöner Bericht. Und auch wenn es langweilig wird -
Ich will auch noch mit! 8)

Viele Grüße
Liane
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: americanhero am 15.01.2008, 15:48 Uhr
oh, ein neuer Reisebericht. Da bin ich doch auch mit an Board.  :lol:

Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Willi am 15.01.2008, 16:53 Uhr
Die Metro-Fahrt:
Wie Markus schon geschrieben hat, war die Fahrt mit der Metro vom Flughafen in die City wirklich sehr langweilig für mich. Dieses Gefühl wurde dadurch bestärkt, dass ich einen riesigen Durst hatte!

Wie lange fährt man denn mit der "L" vom Flughafen in die Innenstadt ?
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: wuender am 15.01.2008, 17:14 Uhr
Wie lange fährt man denn mit der "L" vom Flughafen in die Innenstadt ?

Soweit ich weiß, dauert das ungefähr 50 Minuten.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: KarinaNYC am 15.01.2008, 20:03 Uhr
Sehr schöne Bilder!  :D Fahre auch noch mit wenns recht ist  :rollen:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Biggi am 15.01.2008, 20:27 Uhr
Du meine Güte, ist das alles langweilig.

 :lachroll:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: GreyWolf am 15.01.2008, 20:28 Uhr
Bored now!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Utah am 15.01.2008, 20:32 Uhr
Bin eben zugestiegen, Markus feuer frei  :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: knutshome am 15.01.2008, 20:34 Uhr
Bin eben zugestiegen, Markus feuer frei  :wink:

Aber bitte nicht auf den süssen Bill
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Heike am 15.01.2008, 22:08 Uhr
ich bin auch gerne mit dabei  :applaus: - Aufregung habe ich tagsüber schon genug  :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Susan26 am 15.01.2008, 22:46 Uhr
Bill, wie lang sind wir denn eigentlich unterwegs .. will nur wissen, wie lange ich mich schon einmal jeden Tag auf einen neuen interessanten Tag von dir freuen kann  :wink:
Susan
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: die_franken am 16.01.2008, 06:56 Uhr
(http://www.drechselmarkus.de/SMILIES/moooorgen.gif) is das alles Langweilig
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 16.01.2008, 09:26 Uhr
Also der Hinflug war wirklich überhaupt nicht langweilig. Das erging nur Markus so. Die Zeit verging wie im Flug!

Nicht wirklich, aber es gibt Schlimmeres (den Rückflug) :D

Die Koffer:
Markus, das mit Deinem nicht angekommenen Koffer war wirklich gemein. Entweder hatte ich unverschämtes Glück, dass meine beiden Gepäckstücke angekommen sind oder Du hattest einfach nur ziemlich Pech gehabt  :(.

Ja, vor allem, weil mir das beim Rückflug vom letzten Urlaub auch passiert war. Jahrelang kam immer alles an und auf einmal zweimal direkt hintereinander kommt mein Koffer nicht mit.

Zitat
Aber alles motzen hilft nichts, alle anderen Alternativen zum Fliegen sind ja noch langweiliger (Kreuzfahrt über den Atlantik) bzw. mit noch mehr Warterei verbunden (Warten auf die nächste Eiszeit, um zu Fuß nach USA zu laufen). Da ist die Fliegerei doch noch die erträglichste Variante.
Das sind aber noch nicht alle Alternativen:

Ok, erwischt, aber alle anderen Alternativen dauern länger als ein Flug in die USA.

Da man bei dem wenigstens in keine Häufchen tritt, schleiche ich auch mal hinterher  :wink:

Meinst du?
(http://www.papier04.com/images/partner/ecofil1.gif)

Wunderschöne Bilder, die gefallen mir.  8)

Warte, bis wir im Yellowstone sind...

Dann wird es mir in meinem Bettchen nicht ganz so langweilig. Und meine Bären sind auch ganz begeistert von dir. :

Viele Grüße an deine Bären und weiterhin gute Besserung!

Wie lange fährt man denn mit der "L" vom Flughafen in die Innenstadt ?

Vom Flughafen, wenn man die Metro-Station endlich erreicht hat und endlich ein Ticket gezogen hat, etwa 45 Minuten bis Clark/Lake. An für sich eine schöne Fahrt und Einstimmung auf die 'L', aber zur Zeit wird praktisch das gesamte Netz saniert und es befinden sich eine Menge Langsamfahrstellen im ganzen Netz verstreut, was wirklich anfängt zu nerven, wenn die Bahn nur so daher schleicht. Und wenn selbst ich so etwas sage, dann will das was heißen.

Du meine Güte, ist das alles langweilig.

Langweilig, ja, aber hat ja keiner gesagt, dass wir dabei nicht auch unseren Spaß gehabt hätten. Es hatte sich während der Reise halt zu einem Running-Gag entwickelt, dass jeder von uns die Ideen des anderen stets mit dem Ausruf "Langweilig" kommentiert hatte.

Bill, wie lang sind wir denn eigentlich unterwegs .. will nur wissen, wie lange ich mich schon einmal jeden Tag auf einen neuen interessanten Tag von dir freuen kann  :wink:

Wir werden drei Wochen lang quer durch die USA bis nach Seattle fahren.

Sie schrieb mir, Anfang Januar hätten zwei Deutsche einen Flug von Düsseldorf über Amsterdam nach Chicago und zurück ab Seattle gebucht. Was die beiden dazwischen wohl anstellen werden? Kurz darauf folgte eine Mietwagenwagenbuchung bei National, wo sie einen SUV in Chicago übernehmen und drei Wochen später in Seattle wieder abgeben werden.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 16.01.2008, 09:27 Uhr
02.09. Chicago: Hancock Building, Wendella Bootstour, Ausflug mit dem Fahrrad

Hier ist wieder Buffalo Bill und heute ist der große Tag. Heute ist es endlich soweit. Heute ist der Tag, auf den Markus schon so lange entgegengefiebert hat. Heute, ja, heute! Heute soll sein Koffer kommen.
Es gibt auch kleine Dinge im Leben, die einem eine große Freude machen können. So groß, dass er sogar als erster aus dem Bett springt und sich für den Tag fertig macht. Ok, mag vielleicht auch andere Gründe haben als die Vorfreude auf seinen Koffer, aber als rational denkendes Bison fallen mir sonst nur Grasbüschel ein…

Mit der Hochbahn werden die paar Meter bis zum Chicago River im wahrsten Sinne des Wortes überbrückt. Zu Fuß geht es dann weiter über die North Michigan Avenue, die aufgrund der hier enorm hohen Preise für Grundstücke, Mieten, Einkaufsgüter und abzuzahlende Strafen für Ladendiebstahl „Magnificient Mile“ genannt wird. Vielleicht ist Chicago deshalb auch nicht mehr die verruchte Gangsterhochburg? Bei Mister Wash bekommt man die Geldwäsche sicher preiswerter hin.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5907micky.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3815.php)
Hancock Building, Chicago

Egal, Schwamm drüber. Das nächste Hochhaus will erklommen werden. Eine große breite Treppe führt ins Untergeschoss des Hancock Building. Warum beginnen eigentlich alle Fahrstühle zur obersten Etage im Tiefgeschoss? Müssen die erst Anlauf nehmen?

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5908.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3816.php)
Aussicht vom Hancock Building nach
Norden

Hier wartet überraschenderweise gar keine Schlange und man kann geradewegs den nächsten Aufzug nehmen.
Oben angekommen eröffnet sich ein für Markus noch ungewohnter Blick auf die Stadt. Den Sears Tower hatte er schon zweimal bezwungen, aber das Hancock Building ist Neuland. Bei Micky ist es genau umgekehrt, weswegen praktischerweise halt beide Türme an der Reihe sind.

Das Hancock Building steht näher am Lake Michigan, von daher sieht man hier auf eine Strandpromenade und gegenüber der daran vorbeiführenden mehrspurigen Schnellstraße die ersten Hochhäuser, die bis fast ans Wasser reichen. Nach Süden wieder die Hochhäuser der Innenstadt mit dem alle überragenden Sears Tower. Welche Aussicht ist nun die bessere?
Irgendwie sind beide gut. Ok, das Hancock Building überzeugt noch etwas durch den geringeren Ansturm und den Blick auf den Sears Tower, aber alle wollen sie auf den Sears Tower. Alle wollen sie nur von oben auf einen herabschauen. Widerlich.

Micky und Markus sind aber nicht ganz die einzigen hier oben. Da hinten sind noch zwei, die sich in Deutsch über die Aussicht unterhalten. Chicago ist halt eine schöne Stadt. Inzwischen hat Markus es aber aufgegeben, jemals jemanden vom usa-reise.de Forum zufällig in den USA zu treffen. Alle, die er bereits hintenherum gefragt hatte, woher sie ihre Reiseinfos hernehmen, haben meist auf kostspielige Druckerzeugnisse verwiesen. So wird es hier wohl auch wieder sein…

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5927.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3818.php)
Aussicht vom Hancock Building nach
Süden

Wieder zurück auf den Boden der Tatsachen, geht es zur Anlegestelle der Wendella Boote. „Ach, deshalb ist niemand oben auf dem Hancock Building, die stehen alle hier an.“ Zum Wunschtermin sind leider keine Tickets mehr zu bekommen, sondern erst in zwei Stunden. War das ein guter Deal? Wäre es nicht besser gewesen, sich zuerst ein Fahrrad zu mieten und am Abend mit dem Boot zu fahren, um genügend Zeit für die Fahrradtour zu haben? Jetzt müssen nämlich erstmal zwei Stunden totgeschlagen werden, die nachher vielleicht fehlen. Autsch, die armen Stunden.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5923.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3817.php)
'L' vom Hancock Building
aus betrachtet

„A walk in the park“ lautet das Motto, immer schön von Schatten zu Schatten. Kann man einen richtigen Sport draus machen. Markus ist noch immer mit seinen Winterstiefeln und der langen Hose bestraft. Man beschließt, eine Rast auf einer Bank einzulegen und die Energie für die geplante Fahrradtour aufzuheben.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5941.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3821.php)
Great Lawn vor dem Jay Pritzker
Pavilion im Millenium Park

Auf der Bank nebenan sitzt ein Amerikaner, der gerade sein Gesicht eincremt. Hätte Markus auch nötig, aber seine Sonnencreme ist bestenfalls gerade über Grönland. Man kommt in den üblichen Smalltalk. Woher? Wohin? Beautiful Trip. An den Akzenten verraten sich unsere beiden Mitteleuropäer natürlich mal wieder und so schwenkt auch der Amerikaner überraschend auf Deutsch um und erzählt von seiner Ehe in Deutschland, den Jahren in Heidelberg. Ein etwas komischer Kauz, dessen Gesicht die Sonnencreme scheinbar in sich aufsaugt und über die Arme und der Hand zurück in die Tube fließen lässt, denn bestimmt eine halbe Stunde lang wird gecremt wie ein Weltmeister.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5939.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3820.php)
Chicago Bean im Millennium Park

Markus und Micky, kurz M&M, verabschieden sich, da sie ihr Boot nicht verpassen wollen. An der Anlegestelle bildet sich wieder eine endlos lange Schlange. Wollen die etwa alle noch mit aufs Schiff? Also schnell nach oben gehechtet und einen Platz an der Sonne gesichert. Leider nicht an der Reling mit uneingeschränktem Blick, aber Hauptsache, nicht alles durch getönte Fensterscheiben sehen zu müssen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5855.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3813.php)
Wendella Bootsanlegestelle an der
North Michigan Ave

Es dauert unendlich lange, bis endlich alle an Bord sind und einen geeigneten Platz gefunden haben. Gedanklich ist man von „Hoffentlich geht’s bald los“ immer mehr zu „Langweilig!“ übergegangen. Ich kann die beiden gut verstehen. Boote haben meist die Angewohnheit, fernab jedem schönen Präriegrasbüschel zu verkehren…

Der Anker wird gelichtet und schon schaukelt man den Chicago River entlang. Da die meisten Sitze quer zur Fahrtrichtung angeordnet sind, blickt man nun vorzugsweise entweder nach rechts oder nach links. Interessante Fakten und Anekdoten werden von einer Sprecherin live auf dem Boot gesprochen, die neben der Schiffsbrücke steht und in Fahrtrichtung rechts blickt. Das heißt, alle, die sitzplatzbedingt nur nach links blicken, sehen ohne Verrenkungen gar nicht, worüber gerade gesprochen wird. Erst, als das Schiff wendet, haben sie die passende Aussicht, aber jetzt hat sich ja auch der Blickwinkel der Erzählerin geändert und dasselbe frustrierende Spielchen geht von vorne los.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5945.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3823.php)
unterwegs auf dem Chicago River

Am Ende des Chicago River befindet sich eine Schleuse, bevor man hinaus auf den Lake Michigan gelangt, der ein paar Zentimeter höher liegt. Für die Amerikaner scheint dies ein ganz besonderes Moment zu sein. Etwas, was viele noch nie zuvor gekannt, gesehen oder erst recht erlebt haben. Voller Spannung verfolgen sie die Prozedur. Die hintere Schleusenwand wird geschlossen und die vordere geöffnet, so dass Wasser vom See hineinströmt und den Höhenunterschied ausgleicht. Micky scherzt „Was die wohl sagen werden, wenn ich ganz laut Langweilig in die Runde rufe!?“ Wir werden es glücklicherweise nie erfahren.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5961.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3825.php)
unterwegs auf dem Lake Michigan

Ein Blick vom See auf die Stadt lohnt sich alle Male und es unterstreicht auch, dass die gewählte Reihenfolge erst Boot dann Fahrrad die richtige Entscheidung gewesen ist, denn bei einer abendlich statt findenden Tour hätte man sonst genau in die dann hinter den Häusern befindlichen Sonne geschaut.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5966.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3826.php)
Leuchtturm an der Hafeneinfahrt von
Chicago

Eine Schleife nach Norden bis auf Höhe des Hancock Buildings wird gedreht, dann wieder um den Navy Pier vorbei zurück nach Süden bis zum Sears Tower und schon ist die Zeit wieder um und wieder schicken uns an, erneut durch die Schleuse zu fahren. Jetzt wird auch offensichtlich, warum die Tour insgesamt 90 Minuten dauert, denn allein durch die beiden Schleusenfahrten geht etliche Zeit verloren.

Neben unserem Boot nutzen noch etliche andere Boote die Gelegenheit, sich 30 cm tiefer legen zu lassen. Es ist immerhin Wochenende, morgen sogar ein nationaler Feiertag (Labor Day), also ein verlängertes Wochenende und daher nicht verwunderlich, dass die Stadt vor lauter Besuchern nur so wimmelt. Schilder an der Einfahrt der Schleuse regeln ganz genau, wer hier Vorfahrt hat und wer bei gefüllter Schleuse draußen bleiben muss, doch eine Gruppe Legasthenikern zieht es vor, den Weg des Wendella Boots zu schneiden. Man lässt für die Touristen keine Attraktion aus und so wird einem statt einer langweiligen Schleusenfahrt noch ein mittleres Streitgespräch geboten.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5856.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3814.php)
Stadtrundfahrt per Boot auf dem
Chicago River

Wie schon erwähnt, will man sich am Nachmittag noch etwas sportlich betätigen und so werden am Nordende des Grant Parks Fahrräder gemietet. Micky ist anfangs noch etwas skeptisch. Mountain Biking geht er zu Hause regelmäßig, aber mit so einem früher von ihm nur belächelten City Bike mit breitem Lenker und ohne Gangschaltung durch die Stadt radeln, muss das wirklich sein?

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5985.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3827.php)
Hancock Building, Chicago

Nur wohin jetzt mit den Rucksäcken? Die ganze Fahrt über auf dem Rücken tragen? Nein, da gibt es doch noch so schöne Körbe, nur wie befestigt man sie am Fahrrad? Bei Markus’ Korb sind die Haltestangen so schön verbogen, dass man ihn leicht am Lenker befestigen kann. Micky ist etwas ratlos und bekommt vom Vermieter kurzerhand Kabelbinder, um das Problem zu fixieren.

Es geht los. Erst ein Stück bergauf und dann bis zum Lake Michigan bergab. Teilweise über sehr holpriges Gelände, so dass Markus’ Korb nicht nur einfach eingehangen wurde, sondern ebenso leicht auch wieder herausspringen kann. Tja, zuerst die scheinbar bessere Wahl verkehrt sich nun ins Gegenteil. Man behilft sich, indem die Geschichte bei zu erwartenden Unebenheiten halt festhält.
Ungewohnt bei diesen Bikes ist auch die Rücktrittbremse, denn zumindest Markus ist seit 16 von 27 Jahren nicht mehr auf einem Fahrrad dieser Bauart unterwegs gewesen, aber wie auch bei der Umstellung Schaltauto/Automatik geht das nach einiger Zeit recht gut. Nur der herab springende Korb, der dann dazu neigt, den Rucksack dabei auf die Straße zu werfen, nervt noch ein wenig. Da fehlt wohl ein Korbbeschwerer in Form eines Bisons.

Ziel des Ausflugs ist der Lincoln Park im Norden der Stadt. Stellt man sich in Deutschland darunter eine schöne Parkanlage mit gepflegten Wegen durch ein Blumenmeer vor, so findet man hier eine Straße quer durch den Park mit lauter Parkplätzen und ziemlich rauen, schmalen Wegen vor. Tja, ein Amerikaner fährt halt mit dem Auto so weit vor, wie er kann und braucht den Picknickkorb dann nicht mehr weit tragen, behauptet aber später, er wäre mitten im Park an frischer Luft im Grünen gewesen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5985micky.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3828.php)
per Fahrrad unterwegs im Lincoln
Park, Chicago

Außer einem schönen Ausblick auf die in der Ferne liegende Stadt mit dem Hancock Building als Erkennungszeichen gibt es nicht viel zu sehen oder zu tun in diesem großen Park. Auch für ein Picknick wird eine schönere Stelle am Ufer des Lake Michigan auserkoren. Von der Südspitze des Belmont Harbor Drives ist die Aussicht mindestens genau so schön, das Ziel per Fahrrad aber bequemer erreichbar als irgendeine Wiese im Lincoln Park und zudem noch ruhiger gelegen.

Statt ein paar Büschel der saftigen Wiese zu probieren, bevorzugen die beiden belegte Sandwiches von Subway. Menschen sind schon komische Viecher. Bezahlen ein Heidengeld dafür und lassen die besten Stücke einfach unbeachtet herumstehen. Ich denke, irgendwann werden die Menschen daher aussterben und wir Bisons wieder den Nordamerikanischen Kontinent beherrschen. Ein erster Schritt scheint ja schon getan: Heißt der derzeitige Herrscher nicht irgendetwas mit Busch oder so? Bei dem Gedanken alleine bekomme ich schon wieder Hunger.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_5993.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3829.php)
Buckingham Fountain im Grant Park

Ok, zurück zu Chicago. Der Rückweg in die Stadt steht an, aber mit diesen City-Bikes mit großzügiger Übersetzung geht die Fahrt recht gemütlich und entspannt. Micky ist inzwischen regelrecht begeistert und bezeichnet die Fahrradmiete als eine großartige Idee. Ihm wäre dies Vorhaben alleine nie in den Sinn gekommen. Tja, man muss halt auch mal etwas Neues ausprobieren.

Markus ist nun zum dritten Mal in Chicago und doch hat er es einfach noch nicht geschafft, die Schilder der legendären Route 66 zu fotografieren. Das muss jetzt unbedingt nachgeholt werden. Beim ersten Besuch hat er sogar auf der Route 66 (Adams Street) übernachtet, doch wegen Dunkelheit beim Passieren der Schilder dies immer auf später verschoben. Beim zweiten Besuch hat ihn die Memorial Day Parade abgelenkt, aber diesmal soll es endlich geschehen.
Ist sicher auch keine schlechte Tour. Wahrscheinlich sind gerade auch einige Besucher in der Stadt, die genau dies planen. Aber Ziel dieser Reise ist es ja, zuerst ein gelangweiltes Bison im Badlands NP zu befreien und danach Verwandte im Yellowstone zu besuchen. Hoffe ich doch.

Zurück im Hotel – die Spannung steigt – ist doch tatsächlich ein weiterer Mitreisender eingetroffen: Markus Koffer! Doch ist er nicht nur verspätet angekommen, sondern auch ziemlich mitgenommen. Eine Rolle von zwei ist schlichtweg abgerissen, so dass wir es nun mit einem einarmigen Banditen zu tun haben. Das kann ja heiter werden, denn - hey, wer hat hier schon wieder das Licht ausgemacht? Typisch Ranger, als ob wir Bisons Röntgenaugen hätten. Ok, dann wird jetzt geschlafen und morgen weiter über die erste Fahrt Richtung Wisconsin berichtet.

Herzlichst, euer Buffalo Bill.

Übernachtung: Best Western Grant Hotel - Chicago, IL (http://www.mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1651.php)

(http://www.mk-urlaub.de/img/bewertung/2.gif) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-2.php)
Bewertung: Gut!







Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: wuender am 16.01.2008, 09:43 Uhr
Tolle Bilder von einer tollen Stadt! Die Idee, den Fahrradverleih am Millenium Park zu nutzen, ist einfach genial.

Micky und Markus sind aber nicht ganz die einzigen hier oben. Da hinten sind noch zwei, die sich in Deutsch über die Aussicht unterhalten. Chicago ist halt eine schöne Stadt. Inzwischen hat Markus es aber aufgegeben, jemals jemanden vom usa-reise.de Forum zufällig in den USA zu treffen.

Ach Bill, dumm, dass Du damals nicht schon mit Markus mitgereist bist, sondern erst später dazugekommen bist. Du hättest nämlich bestimmt den potentiellen Spielgefährten (ein blaues Nilpferd) im Rucksack der Deutschen erschnüffelt und dann Markus auf die beiden aufmerksam gemacht...  :lol:

Übernachtung: Best Western Grant Hotel - Chicago, IL (http://www.mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1651.php)

Und es wäre sogar fast das selbe Hotel geworden - wir sind nur wegen den kostenfreien Parkplätzen ins BW River North statt ins BW Grand Park...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Nekochan am 16.01.2008, 09:45 Uhr
Da hinten sind noch zwei, die sich in Deutsch über die Aussicht unterhalten. Chicago ist halt eine schöne Stadt. Inzwischen hat Markus es aber aufgegeben, jemals jemanden vom usa-reise.de Forum zufällig in den USA zu treffen. Alle, die er bereits hintenherum gefragt hatte, woher sie ihre Reiseinfos hernehmen, haben meist auf kostspielige Druckerzeugnisse verwiesen. So wird es hier wohl auch wieder sein…

Ist sicher auch keine schlechte Tour. Wahrscheinlich sind gerade auch einige Besucher in der Stadt, die genau dies planen.

Ach deswegen ist es so langweilig (http://www.smilies.4-user.de/include/Schlafen/smilie_sleep_009.gif) (http://www.smilies.4-user.de) - das kenn´ ich ja alles schon! :wink:

Aber ganz so schön sind meine Fotos nicht. - Und eine Bootstour fehlt mir auch noch...

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 16.01.2008, 10:29 Uhr
Hallo Forum!

So groß, dass er (MARKUS!) sogar als erster aus dem Bett springt und sich für den Tag fertig macht.
Leute, merkt Euch dieses Ereignis! Markus ist vor mir aufgestanden! Wie Ihr vielleicht noch erfahren werdet, ist das ein äußerst rares Vorkommnis.  :lol: :wink:

Oben angekommen eröffnet sich ein für Markus noch ungewohnter Blick auf die Stadt. Den Sears Tower hatte er schon zweimal bezwungen, aber das Hancock Building ist Neuland. Bei Micky ist es genau umgekehrt, weswegen praktischerweise halt beide Türme an der Reihe sind.
Nein, bei mir war so, dass ich zuvor schon einmal auf dem Sears Tower war und zweimal auf dem Hankock Tower. Das waren also für mich alles Wiederholungen, was bestätigt, wie langweilig das alles doch ist...  :wink:

Auf der Bank nebenan sitzt ein Amerikaner, der gerade sein Gesicht eincremt. (...) Ein etwas komischer Kauz, dessen Gesicht die Sonnencreme scheinbar in sich aufsaugt und über die Arme und der Hand zurück in die Tube fließen lässt, denn bestimmt eine halbe Stunde lang wird gecremt wie ein Weltmeister.
Der Typ war wirklich ein echter Freak. Sein Körper muss voll mit Sonnencreme gewesen sein! Na ja, wir hatten keine Sonnencreme und zumindest ich hatte schnell einen Sonnenbrand, der sich aber in wenigen Tagen in Bräune gewandelt hat. Das Wetter war ja auch spitze!  :sun:

Micky ist anfangs noch etwas skeptisch. Mountain Biking geht er zu Hause regelmäßig, aber mit so einem früher von ihm nur belächelten City Bike mit breitem Lenker und ohne Gangschaltung durch die Stadt radeln, muss das wirklich sein?
(...)
Micky ist inzwischen regelrecht begeistert und bezeichnet die Fahrradmiete als eine großartige Idee. Ihm wäre dies Vorhaben alleine nie in den Sinn gekommen. Tja, man muss halt auch mal etwas Neues ausprobieren.
Markus, das rechne ich Dir wirklich hoch an. Diese Fahrräder heißen "Cruiser", glaube ich und sie waren supergut! Die Radtour hat echt Spaß gemacht. Und auf dem Bike habe ich mich wirklich wohl gefühlt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12849/USA_066a_kl.JPG)

Während der Radtour haben wir noch eine weitere interessante Beobachtung gemacht. Ihr kennt doch alle diese Autoproleten?!  :arrow: Meist Jugendliche, die mit ihren gepimpten Autos auf ländlichen oder vorstädtischen Supermärkten bei lauter Musik abhängen?!
Genau das gibt es in Chicago in ähnlicher Form. Man trifft sich mit seinen Booten auf dem Lake Michigan, hört Musik, trinkt etwas und hängt einfach nur auf den Booten ab:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12849/USA_068_kl.JPG)

Ich fand das schon sehr eigenartig...  :kratz: Aber nicht langweilig!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Willi am 16.01.2008, 12:19 Uhr
Toller Bericht und tolle Bilder  :daumen:

Das macht schon wieder richtig Lust auf Chicago. Mal schaun, vielleicht klappts ja doch noch im September  :roll:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: americanhero am 16.01.2008, 13:45 Uhr
Es gibt auch kleine Dinge im Leben, die einem eine große Freude machen können. So groß, dass er sogar als erster aus dem Bett springt und sich für den Tag fertig macht.


Also, das ist wirklich ein Ereignis und kommt wirklich nicht so oft vor.  :lol: :lol: :lol:
Ein toller Bericht und die ganzen Bilder von Chicago machen Lust auf mehr. Die Bootsfahrt ist ja echt eine klasse Sache gewesen. Wie lange im Voraus hast du die gebucht?


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: ilnyc am 16.01.2008, 14:22 Uhr
Sehr schön. Eines meiner letzten Reiseziele (Chicago) mit dem künftigen (Yellowstone) verknüpft. Die Fotos lassen viel Schönes erwarten - bin dabei!  :groove:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 16.01.2008, 14:30 Uhr
Tolle Bilder von einer tollen Stadt! Die Idee, den Fahrradverleih am Millenium Park zu nutzen, ist einfach genial.

So etwas habe ich auch schon mal in San Francisco gemacht, von daher war die Idee nicht ganz neu.

Und es wäre sogar fast das selbe Hotel geworden - wir sind nur wegen den kostenfreien Parkplätzen ins BW River North statt ins BW Grand Park...

Hätte aber auch ncihts gebracht, weil wir uns ja noch nicht kannten.

Ach deswegen ist es so langweilig (http://www.smilies.4-user.de/include/Schlafen/smilie_sleep_009.gif) (http://www.smilies.4-user.de) - das kenn´ ich ja alles schon! :wink:

Weißt du, dass ich im Moment echt ernsthaft nach günstigen Flügen suche, um dieses Jahr eine Tour auf der Route 66 zu unternehmen? Ihr seid mit schuld.

Aber ganz so schön sind meine Fotos nicht. - Und eine Bootstour fehlt mir auch noch...

Höchstens das Bild vom Hancock Building, da sieht man noch einige Spiegelungen in der Scheibe, aber ansonsten stehen eure Fotos doch in nichts, aber rein gar nichts, denen meinen nach. Wie ich eben nochmal gesehen habe, ihr hattet ja auch so super Wetter, als ihr in Chicago wart. Zufälle gibt's ;-)
Und die Bootstour hatte ich mir auch schon häufiger vorgenommen - dank dieses Forums - aber erst bei meinem dritten Besuch hat es endlich geklappt.

Leute, merkt Euch dieses Ereignis! Markus ist vor mir aufgestanden! Wie Ihr vielleicht noch erfahren werdet, ist das ein äußerst rares Vorkommnis.  :lol: :wink:

Ich denke, meine Langschläfrigkeit hat sich hier schon weit herumgesprochen.

Nein, bei mir war so, dass ich zuvor schon einmal auf dem Sears Tower war und zweimal auf dem Hankock Tower.

Ach so? Dann hattest du mich aber wirklich die ganze Tour im Glauben gelassen, du wärst noch nie auf dem Sears Tower gewesen. War das damals bei dir eine andere Besucherführung unten im Keller? An die Zwangsfilmvorstellung und diese bescheuerte Drehtür konntest du dich nämlich scheinbar nicht mehr erinnern.

Markus, das rechne ich Dir wirklich hoch an. Diese Fahrräder heißen "Cruiser", glaube ich und sie waren supergut! Die Radtour hat echt Spaß gemacht. Und auf dem Bike habe ich mich wirklich wohl gefühlt.

Ja, wie ich später gemerkt habe, konntest du deine Begeisterung ja sonst eher nur schwer zeigen, aber hier sprudelte es ja nur so aus dir heraus. Im Nachhinein betrachtet also wirklich eine super Freizeitbeschäftigung.

Das macht schon wieder richtig Lust auf Chicago. Mal schaun, vielleicht klappts ja doch noch im September  :roll:

Mal sehen, vielleicht treffen wir uns ja dann dort, denn wie weiter oben geschrieben, ich plane nun relativ sicher eine Fahrt auf der Route 66 und die beginnt ja bekanntermaßen in Chicago, also werde ich um die Stadt wohl nicht drum herum kommen.

Also, das ist wirklich ein Ereignis und kommt wirklich nicht so oft vor.  :lol: :lol: :lol:

Das stimmt, so habe ich es noch gar nicht gesehen.

Die Bootsfahrt ist ja echt eine klasse Sache gewesen. Wie lange im Voraus hast du die gebucht?

Etwa 2 Stunden. Deshalb mussten wir ja noch die Stunden tot schlagen und sind in den Grant Park gelaufen, weil wir auf das Schiff 2 Stunden früher nicht mehr drauf gekommen sind.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doc Snyder am 16.01.2008, 14:55 Uhr
@wuender: Wen ihr auf eurer Tour alles nicht getroffen habt  :wink:.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: AndyOne am 16.01.2008, 15:56 Uhr
Hallo Bill,

selbstverständlich begleite ich Dich auch auf Deiner Tour.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Schneewie am 17.01.2008, 08:10 Uhr
Da ich mir die Reiseberichte ja meist erst nach dem Ende ausdrucke (geht ja leider mit der SW hier nicht mehr seitenweise) wird das ganz schön viel werden.  :wink:

Den Anfang habe ich schon gelesen, super Einstieg. Bitte schnell weiterschreiben, damit ich nicht so lange mit meinem Druck warten muß.  :D
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 17.01.2008, 09:11 Uhr
03.09. Chicago - Illinois Railway Museum - Wisconsin Dells - Minneapolis

Hier ist wieder Buffalo Bill, der euch mal wieder eine aufregend langweilige Geschichte zu erzählen hat. Draußen ist es noch dunkel, als Markus erneut vor Micky aufsteht und sich nach einer schönen warmen Dusche an den Sommerklamotten im Koffer zu schaffen macht. So ein Koffer ist doch etwas Feines, jedenfalls bis es nun zurück zum Flughafen geht.
Wie gestern schon erwähnt, kam der Koffer leicht lädiert in Chicago an. Im fehlt eine von zwei Rollen und so wird er nun mehr über die Straße geschleift denn gerollt. Der erhöhte Widerstand macht den Weg zur Hochbahn-Station nicht gerade einfach.

Die Fahrt zieht sich durch zahlreiche Baustellen und damit verbundenen Langsamkriechstellen. Außerdem hat sich die Gegend seit den letzten zwei Tagen nur unwesentlich verändert. Was auffällt: Auf der Milwaukee Avenue ist das rote Auto abgefahren, dafür steht da nun ein blaues und ein grünes und an der Station Division wurden die Mülltonnen geleert. Ansonsten ist alles wie vorgestern.

Wir erreichen den Flughafen. So, das war es dann wohl. War schön, dass ihr mitgelesen habt, aber jetzt trennen sich die Wege. Der Rückflug steht an.

…zumindest für die meisten, die mit unseren tapferen Helden zum Flughafen gefahren sind. Markus muss noch zum KLM-Schalter, um seine gesammelten Quittungen vom Kauf der notwendigsten Sachen gegen Geld einzutauschen. Micky macht es sich derzeit auf der Bank bequem. Recht hat er, ist ja auch noch früh am Morgen.
Anstandslos wird alles aufaddiert und ein persönlicher Scheck ausgestellt. Na, dann kann es ja ab zur Autovermietung gehen. Die Hinweisschilder dieses wunderschönen Flughafens zeigen wieder in jede mögliche Richtung zu den Parkhäusern, aber auch an verschiedenen Stellen zu Autovermietungen. Das mit den Richtungen erklärt sich schnell, denn zur Autovermietung muss man nur einfach das Terminal verlassen und einen bunt angemalten Bus zu sich winken. Am geschicktesten wählt man den mit der Aufschrift der Mietwagenfirma, für die man einen Voucher besitzt, denn dort sind die Wahrscheinlichkeiten groß, dass dieser auch eingelöst werden kann.

Ein freundlicher Herr hinter dem Tresen tippt wie wild alle möglichen Daten in seinen Computer, wo jeder logisch denkende Mensch doch sonst annimmt, die ganzen Daten wären seit der Buchung bereits hinterlegt. Dem ist scheinbar nicht so. Einige Angaben werden von Markus und Micky noch handschriftlich notiert, die der National Mitarbeiter dann erstmal in amerikanischen Buchstaben übersetzt und dann in seinen Computer hackt. Die haben also selbst bei der Schrift einen Slang.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/jeep.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3846.php)
unser Jeep Grand Cherokee

Dann geht es raus auf den Hof, wo im hinteren Teil Haufen SUV stehen. Eine Reihe kann man es echt nicht nennen, Haufen trifft es da wohl eher, denn die Wagen stehen in hintereinander in drei Reihen. Die Koffer werden abgestellt und die schönsten Autos herausgesucht. „Ich habe hier einen Trailblazer gefunden – Mist, hier kann ich meinen I-Pod nicht anschließen“ hört man von Micky. Als zweites Wunschauto gilt der Jeep Grand Cherokee, der auch über die nötigen Kabelanschlüsse verfügt. Aber welchen jetzt nehmen? Die Auswahl ist ziemlich groß, da die meisten Urlaubsflieger erst noch im Anflug auf die Stadt sind, wenn überhaupt schon in der Luft.
Ganz vorne steht einer, der hat aber schon etliche Meilen über dem Tacho. In der letzten Reihe, also gut zugeparkt, steht das Objekt der größten Begierde: Jeep Grand Cherokee, grün (Hauptsache nicht weiß, denn weiße Autos sind langweilig), helle Ledersitze und weniger als 10.000 Meilen unter den Hufen. „Ich schau mal, ob ich jemanden finde, der uns den Wagen herausholt.“, doch Markus bremst Mickys Tatendrang: „Die Schlüssel stecken doch, das ist eine Choice Line. Wir können uns doch den Wagen selber ausparken.“
Gesagt, getan. Jetzt nur noch Gepäck einladen, das Auto am Ausgang kurz unter den Scanner halten, endgültige Papiere übernehmen und ab auf die Autobahn.

Warum wurde der Wagen eigentlich am Flughafen und erst am dritten Tag gemietet? Dies hatte mehrere Gründe: Man muss sich nicht durch den Stadtverkehr von Chicago quälen, hat eine größere Auswahl an Fahrzeugen durch die Choice Line, die es am Flughafen, nicht aber in der Stadt gibt und man mietet den Wagen zu einer besseren Tageszeit, nämlich früh morgens, wenn nur die wenigsten Flieger von weither eingetroffen sind. Gar nicht so dumm für zwei Zweibeiner.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6031.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3830.php)
im Illinois Railway Museum

Markus fährt, während Micky die Autoelektronik um weitere mitgebrachte Spielzeuge ergänzt. I-Pod ans Radio angeschlossen, um wenigstens die nächsten hunderten Stunden eigene Musik hören zu können, Laptop an den zweiten Zigarettenanzünder, GPS-Maus ins Fenster, um die GPS-Katze zu provozieren und schon können wir unser erstes Ziel ansteuern: Illinois Railway Museum.
Dank dem auf dem Laptop installierten Street Atlas und GPS-Technik einfach zu finden. Markus nutzt dennoch die Gelegenheit, sich über den Zustand einer Sackgasse im Weltstädtchen Union, Illinois zu informieren, bevor das Auto in der prallen Sonne auf dem großen Parkplatz vor dem Hof mit den vielen Schienen abgestellt wird. Wie aufregend!

Markus hatte zuerst Bedenken, Micky überhaupt nach der Möglichkeit zu fragen, ob man Eisenbahnmuseen mit in die Tour einbauen könnte, doch er meinte, ihn interessiere das Thema auch. Na, umso besser. Da heute Labour Day ist, also ein amerikanischer Feiertag und damit praktisch ganz USA frei hat, haben heute auch noch alle möglichen Museen usw. geöffnet, doch ab morgen beginnt wieder die Schule, so dass die Hauptsaison vorbei ist und viele Einrichtungen nur noch an Wochenenden, wenn überhaupt, geöffnet haben. So bleibt dieses Eisenbahnmuseum auch das einzige auf dieser Tour. Schade eigentlich, denn gerade so scheinbar langweilige Staaten wie Wisconsin, Minnesota oder Iowa haben auf diesem Gebiet einiges zu bieten.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6045.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3831.php)
im Illinois Railway Museum

Zuerst einmal wird ein Stück mit der Straßenbahn auf der Museumsstrecke hin und her gefahren. Man ist ja so lange schon nicht mehr gefahren.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6048.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3832.php)
Dieselloks im Illinois Railway
Museum

Die Strecke an sich gibt nicht sehr viel her, offenbart höchstens einen Einblick auf das, was die nächste Tage auf die beiden zukommen wird: Endlos gerade Streckenführung, weite Felder rechts und links, leckere Grasbüschel, wenige Gebäude, wenige Bäume und Büsche in weiter Entfernung, nur Schaukeln auf schlecht ausgebauten Wegen unter dem strahlend blauen Himmel bei netten heißen Temperaturen.

Zurück am Bahnhof, werden die verschiedenen Lokschuppen unsicher gemacht. Teilweise stehen die Exponate auch draußen abgestellt. Letzteres hat natürlich den großen Vorteil, dass sich die stolzen Loks aus der Zeit, wo Reisen noch Luxus war, fotogen in der Sonne präsentieren. In den Wagenhallen dagegen das schon erwartete Spielchen: Viel zu dicht gedrängt steht Lok an Lok, so dass man sie nur schwer von allen Seiten in Augenschein nehmen kann.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6060.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3833.php)
im Illinois Railway Museum

Interessant ist auch die Möglichkeit, einige Dieselloks von innen zu besichtigen und mal auf dem Lokführersitz Platz zu nehmen oder den Gang nach hinten vorbei an den gewaltigen Maschinen zu laufen. Dabei sollte man allerdings nicht den besten Zwirn tragen, denn eine Putzfrau ist hier wohl noch nie durchgekommen.

Nach der Hälfte der Wagenhallen drängt Micky auf die Rückkehr zum Auto. Ihm ist es zu heiß und die Wege zu weit. Ok, obwohl man sich nicht mehr in der Stadt aufhält, deren Gebäude die Wärme gut speichern und dem erfrischenden Wind im Wege stehen, herrschen hier noch immer Temperaturen, die eher an Hochsommer erinnern als das bald Herbst ist. Markus, durch seinen Koffer nun endlich mit Sommerschuhen und kurzer Hose ausgestattet, erträgt die Hitze da etwas besser. Im Vergleich zu gestern halt ein enormer Fortschritt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6062.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3834.php)
im Illinois Railway Museum

Oder liegt es etwa doch an den wunderschönen Eisenbahnen, die hier ausgestellt sind?

Im hinteren Teil des Museums ist es ruhig und man kann einige Aufnahmen machen, ohne, dass gleich Horden von Touristen durchs Bild laufen. Das Museum verfügt nicht nur über die bereits erwähnte Paradestrecke, sondern auch noch zusätzlich über einen Rundkurs einmal um das gesamte Areal. Gar nicht so dumm, kann man sich hier doch zu verschiedenen Wagenhallen fahren lassen und dabei gleichzeitig weitere Straßenbahn in Aktion erleben.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6070.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3836.php)
Capitol in Madison, Hauptstadt von
Wisconsin

Zurück am Auto, findet er Micky vor, wie er gelangweilt mit seinem Laptop spielt. Der Motor tuckert vor sich hin, so dass die Klimaanlage den Fahrgastraum einem Kühlschrank gleichstellt. Die Temperaturanzeige im Auto behauptet, es wären über 96°F draußen.
Trotzdem wird der Wagen in Madison, der Hauptstadt von Wisconsin, noch einmal verlassen, um ein wenig die Hauptstraße rauf und runter zu gehen. Komischerweise wählt Micky, der immer drei Schritte voraus läuft, hier die Sonnenseite des Gehweges. Ist ihm jetzt auf einmal nicht mehr zu heiß? Dafür schwitzt Markus nun ein wenig. Ausgleichende Gerechtigkeit?

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6072.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3837.php)
Hauptstraße in Madison,
Wisconsin

Ein Besuch von Wisconsin Dells rundet den Tag ab. Auch Männer gehen gerne shoppen und so nimmt man sich massig Zeit, nämlich ganze 45 Minuten, das Outlet vor der Stadt leer zu kaufen. Mehrere Hemden, Pullover und T-Shirts wechseln den Besitzer und Micky besorgt sich eine neue Winterjacke. Verrückt. Was will man bei diesen Temperaturen mit einer Winterjacke? Die Anprobe im wohl klimatisierten Geschäft wird aber wohl erträglich gewesen sein.

Der Ort Wisconsin Dells selbst ist sehr skurril. Mitten in Wisconsin, wo man es überhaupt nicht erwartet, erhebt sich ein touristisch geprägtes Örtchen aus dem Boden. Überall sind Achterbahnen, Freizeitparks und allerlei verrückte Gebäude zu sehen, z.B. Nachbauten berühmter Häuser, Denkmäler oder Sehenswürdigkeiten. Hier findet man ein trojanisches Pferd, antike Tempel und sogar ein Haus, das scheinbar auf dem Dach liegt. Im Vorbeifahren werden einige Fotos geschossen, aber nicht weiter angehalten, denn es gilt noch ein Termin zu erfüllen. Eine Fahrt mit der Riverside & Great Northern Railroad, wenn es Recht ist.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6073micky.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3838.php)
Wisconsin Dells, ein Ort voller
verrückter Bauten

Der Bahnhof wirkt verlassen. Sind wir schon zu spät dran? Ist der Zug schon weg? Aber es stehen keine Autos auf dem Hof. Ist denn niemand mitgefahren? Heute ist Labour Day, wie bereits schon einmal festgestellt und da sollte die Bahn eigentlich noch fahren.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6084.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3841.php)
Bahnhof der Riverside & Great
Northern Railway

Ok, man freut sich über eine gewonnene Stunde. Die Fahrt wird heute Abend noch lange genug.

Über die Interstate geht es schnurstracks nach Minneapolis. Auf der Gegenspur ein Stau, als ob die alle nach Wisconsin Dells wollten und dort die Parkplätze knapp wurden. Logischer ist vielmehr die Erklärung, die ganzen Leute waren im Norden unterwegs und sind nun auf der Rückfahrt in den Großraum Chicago, um morgen ihre Arbeit wieder aufnehmen zu können.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6078.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3839.php)
Lokschuppen der Riverside &
Great Northern Railway

Glücklicherweise sind die Menschen aus Minnesota scheinbar nicht so reiselustig, denn in Richtung St. Paul/Minneapolis ist nicht die Spur eines Staus zu erkennen. Luck gehaved.

In Minneapolis wurde das Hotel auch schon vorgebucht, da man mit einer späten Ankunft rechnete. Nur wo ist dieses dämliche Motel hingekommen? Irgendwo in der Nähe der Mall of America, aber wo genau? Es hilft alles nichts, der Street Atlas von DeLorme muss noch einmal ran. Laptop rauskramen, hochfahren, langweilen, einschalten, merken, dass man etwa 100m vom Ziel entfernt ist und nur einfach ein Stückchen weiter geradeaus fahren müsste. Ok, einchecken - hey, was ist das denn für ein Lärm? Hihi, Ranger, diesmal war ich schneller, bist in meine Falle getappt auf dem Weg zum Lichtschalter. Leg dich nie mit Buffalo Bill an!
Ok, dann wird jetzt geschlafen und morgen weiter über St. Paul / Minneapolis berichtet.

Herzlichst, euer Buffalo Bill.

Übernachtung: Super 8 Hotel - Bloomington, MN (http://www.mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1655.php)






Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 17.01.2008, 09:11 Uhr
Dann hattest du mich aber wirklich die ganze Tour im Glauben gelassen, du wärst noch nie auf dem Sears Tower gewesen. War das damals bei dir eine andere Besucherführung unten im Keller? An die Zwangsfilmvorstellung und diese bescheuerte Drehtür konntest du dich nämlich scheinbar nicht mehr erinnern.
Das war dann wohl ein Missverständnis. Im Jahr 2000 war ich beim Sears Tower. Das war so lange her, dass ich mich deshalb vielleicht nicht erinnern konnte. Oder die haben umgebaut?!

Ja, wie ich später gemerkt habe, konntest du deine Begeisterung ja sonst eher nur schwer zeigen, ...
Markus, das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich nicht begeistert war. Wie Du schreibst: Manchmal kann ich das nur schwer zeigen.  :arrow: Unser Urlaub war doch klasse! Und total langweilig...  :wink: :lol:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Anne am 17.01.2008, 09:53 Uhr
Hi Bill,
ich habe richtig mitgezittert, ob Markus seinen Koffer wiederbekommt. Im letzten Sommer haben wir nämlich auf unsere 6! Koffer in Etappen 4 Tage warten müssen- mit vier Personen und einem nackt :wink:gebuchten Wohnmobil war das eine echter Herausforderung.  :oops:

Die Zweibeiner haben ein tolles Auto ausgesucht- Elektronik und Geländegängigkeit- ein richtig schönes Spielzeug!!

Tschüß und ich freue mich auf die Weiterfahrt- psst- ich mag langweilige Prärie noch lieber als Städte :wink:
Karin
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 17.01.2008, 10:46 Uhr
Jeep Grand Cherokee, grün (Hauptsache nicht weiß, denn weiße Autos sind langweilig).
Hey, werdet mal Eurem Motto nicht untreu  :!: :!: :!:
In diesen Bericht hätte definitiv ein weißes Auto gehört...  :dozent:

Luck gehaved.
Vorsicht, das könnte eine Klage von Volker alias Lal@ wegen Verletzter Urheberrechte nach sich ziehen  :lol: :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Sammy06 am 17.01.2008, 13:06 Uhr
Wow da komm ich ja grad noch halbwegs pünktlich
um noch mit zu fahren.  :D
So einen tollen Buffalo hab ich nirgends gesehen,schade. :(
Na dies Jahr kann ich ja mal im Badlands NP gucken.

Gruss Renate
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 17.01.2008, 15:21 Uhr
Hallo!

... das Objekt der größten Begierde: Jeep Grand Cherokee, grün (Hauptsache nicht weiß, denn weiße Autos sind langweilig), helle Ledersitze...
In diesen Bericht hätte definitiv ein weißes Auto gehört...  :dozent:
Ich hätte ja soooo gern einen coolen weißen SUV gehabt. Dazu innen beige oder braune Ledersitze. So muss das sein und das wäre überhaupt nicht langweilig! Weiße Autos sind der Hit!

I-Pod ans Radio angeschlossen, um wenigstens die nächsten hunderten Stunden eigene Musik hören zu können, ...
Ja, unser Musikgeschmack war äußerst kompatibel. Wir haben ständig gute Mucke aus den 70er und 80er Jahren gehört!  :groove: :gitarre:

Markus hatte zuerst Bedenken, Micky überhaupt nach der Möglichkeit zu fragen, ob man Eisenbahnmuseen mit in die Tour einbauen könnte, doch er meinte, ihn interessiere das Thema auch. Na, umso besser.
Also am besten haben mir die alten Eisenbahnwaggons (Streamliner???) gefallen, durch die wir laufen konnten. Die hatten schon eine nette Innenausstattung. Da wäre ich gern mal mitgefahren, aber die Zeiten sind wohl vorbei  :?.

... und Micky besorgt sich eine neue Winterjacke. Verrückt. Was will man bei diesen Temperaturen mit einer Winterjacke?
Wirklich verrückt? Was soll ich mit einer Winterjacke? Mir ist ja eh meist zu warm als zu kalt. Winterjacke? Nee, nee.  :wink:
Na gut, ich gebe es zu. In der letzten Zeit trage ich die Jacke teilweise hier in D.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 18.01.2008, 09:17 Uhr
Den Anfang habe ich schon gelesen, super Einstieg. Bitte schnell weiterschreiben, damit ich nicht so lange mit meinem Druck warten muß.  :D

Eile mit Weile. Es kommen MO-FR jeweils ein Tagesbericht hinzu, also wirst du dich mit dem Gesamtausdruck auch noch etwas gedulden müssen.

ich habe richtig mitgezittert, ob Markus seinen Koffer wiederbekommt. Im letzten Sommer haben wir nämlich auf unsere 6! Koffer in Etappen 4 Tage warten müssen- mit vier Personen und einem nackt :wink:gebuchten Wohnmobil war das eine echter Herausforderung.  :oops:

Ihr seid mit dem WoMo dann auch schon unterwegs gewesen? Sind die Koffer hinterher geschickt worden?

- psst- ich mag langweilige Prärie noch lieber als Städte :wink:

Das mag ich (Markus) ehrlich gesagt auch. Heute kommt noch St. Paul / Minneapolis und damit ein sehr gelungener Tag, aber ab nächste Woche fahren wir dann auch endlich durch die "langweilige Mitte".

Vorsicht, das könnte eine Klage von Volker alias Lal@ wegen Verletzter Urheberrechte nach sich ziehen  :lol: :wink:

Wieso? Benutzt der meinen Spruch etwa auch? Ich habe nur ein paar seiner Reiseberichte gelesen, aber diesen Ausdruck "luck gehaved" hatten wir vor über 15 Jahren schon auf meinem Gymnasium verwendet. Wie auch einige andere denglischen Stilblüten.

So einen tollen Buffalo hab ich nirgends gesehen,schade. :(
Na dies Jahr kann ich ja mal im Badlands NP gucken.

Och, die gibt's wie Sand am Meer. Im Souvenirshop im Badlands NP und in allen Souvenirshops im Yellowstone habe ich die Biester gesehen. Und mit 8.90$ beim derzeitigen Kurs nun wirklich ein Schnäppchen.

Hallo!

Ich hätte ja soooo gern einen coolen weißen SUV gehabt. Dazu innen beige oder braune Ledersitze. So muss das sein und das wäre überhaupt nicht langweilig! Weiße Autos sind der Hit!

Weiße Autos sind langweilig. Niemand fährt ein weißes Auto. Sieh dich doch mal auf deutschen Straßen um. Alle weißen Autos sind Firmenwagen, weil man auf dem weißen Untergrund besser Werbung anbringen kann. Aber weil Weiß so dermaßen unbeliebt ist, setzen einige Firmen jetzt sogar auch schon auf andere Farben, weil man die Autos nachher dann besser verkaufen kann.

Also am besten haben mir die alten Eisenbahnwaggons (Streamliner???) gefallen, durch die wir laufen konnten. Die hatten schon eine nette Innenausstattung. Da wäre ich gern mal mitgefahren, aber die Zeiten sind wohl vorbei  :?.

Ja, die Zeiten sind vorbei. Wenn überhaupt, kann man so etwas nur noch teuer mieten und sich an bestehende Züge anhängen lassen oder auf Teilstrecken in Museumszügen fahren. Amtrak hat eine völlig andere Flotte nun.

... und Micky besorgt sich eine neue Winterjacke. Verrückt. Was will man bei diesen Temperaturen mit einer Winterjacke?
Wirklich verrückt? Was soll ich mit einer Winterjacke? Mir ist ja eh meist zu warm als zu kalt. Winterjacke? Nee, nee.  :wink:
Na gut, ich gebe es zu. In der letzten Zeit trage ich die Jacke teilweise hier in D.

Warte ab, ich muss den Spannungsbogen doch aufbauen, denn auf die Jacke komme ich am Beartooth Highway nochmal zu sprechen.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: knutshome am 18.01.2008, 09:20 Uhr
Weisse Autos sind gar nicht LANGWEILIG.

Das ist die neue Modefarbe auch wieder hier in Deutschland.......
Nicht nur bei Firmenwagen. :-)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 18.01.2008, 10:03 Uhr
04.09. St. Paul / Minneapolis erkunden(81 Meilen / 130 km)

Hier ist wieder Buffalo Bill und es ist Zeit zum Aufstehen. Um die Statistik auszugleichen, lässt Markus heute Micky den Vortritt im Badezimmer, danach geht es in die Stadt. Ja, aber welche der Twin Cities zuerst? Das Motel liegt in der Nähe der Mall of America, nicht ganz ohne Hintergedanken, dass man von hier leicht mit der Straßenbahn ins Stadtzentrum von Minneapolis fahren kann. St. Paul dagegen ist wohl nur mit dem Auto sinnvoll zu erkunden.

Lange vor Abflug in die USA wurden zahlreiche Informationen zu allen möglichen Zielen entlang der Route gesammelt, wie z.B. Anfahrt, Eintrittskosten oder Öffnungszeiten. Die Informationen wurden in einem Word-Dokument zusammengefasst und liegen nun ausgedruckt im Wagen als Reiseführer. Und genau dieses schlaue Blättchen verrät, dass der Ratskeller im State Capitol nur vormittags geöffnet hat, weswegen die Entscheidung auf St. Paul als erstes Tagesziel fällt.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6093.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3842.php)
Zentrum von St. Paul, MN

Noch bevor der Laptop mit der Navigationssoftware hochgefahren ist, gibt es allerdings schon einige Entscheidungen zu treffen. Um Zeit zu gewinnen, fährt Markus kurzerhand eine kleine Runde über das Gelände des Flughafens St. Paul/Minneapolis. Auch hier befindet sich ein wunderschönes Parkhaus. Na, so etwas muss man doch mal gesehen haben, oder?

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6097.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3844.php)
Kirche in St. Paul, MN

Ok, Street Atlas ist gestartet, dann kann ja mit der Navigation zu den echten Highlights begonnen werden. In St. Paul wird das State Capitol gesucht – und irgendwie nicht wirklich gefunden. Laut dem Stadtplan müsste es links auftauchen – ne rechts – oder doch eigentlich links? Was ist das da für ein Gebäude? Das hat eine Kuppel wie ein Capitol, liegt aber an völlig falscher Stelle. Ist das das Capitol?
Der Wagen wird geparkt, Kleingeld besorgt, eine Parkuhr gut gefüttert und zu Fuß die Innenstadt erkundet.

Entweder hat die Stadt irgendetwas Besonderes mit den Peanuts zu tun oder aber es sind gerade Charlie Brown Wochen – jedenfalls kann man an vielen Ecken Snoopy, Lucy und wie sie alle heißen als Statue bewundern. Doch das ist eigentlich nicht das Ziel.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6096.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3843.php)
Cathedral of St. Paul in St. Paul,
MN

Quer durch die Häuserschluchten wird sich zu dem Gebäude durchgeschlagen, welches einem Capitol am nächsten kommt. Ein anderes Gebäude mit so einer gewölbten Kuppel ist jedenfalls nicht zu sehen.
Per Luftlinie kann es nicht mehr weit sein, aber warum steht das so hoch oben auf einem Berg? Markus will schon gleich losstürmen, doch Micky bremst ihn: Zu anstrengend. Er will lieber zurück zum Auto und dort hinauf fahren. Markus lässt sich breit schlagen, gelangt später dann auch zur Einsicht, dass es so besser ist, denn obwohl das Gebäude sehr nah aussieht, so ist es doch viel weiter entfernt als angenommen.

So wird direkt wieder vom teuer bezahlten Parkplatz ausgeparkt und dem nächsten Glücklichen eine halbe Stunde Parken geschenkt. Wieder fährt man unterhalb des vermeintlichen Capitols entlang, da klingelt Mickys Handy. Immer diese wichtigen Leute. Am anderen Ende der Leitung ist Monika, die einen kleinen Smalltalk halten möchte. Wie geht es? Was habt ihr vor? Wo kommt ihr her? Ach ne, letzteres wohl eher nicht.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6098.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3845.php)
Mickey's Diner in St. Paul, MN

Markus kämpft derweil mit dem Verkehr. Halb auf den Laptop starrend, halb in Gedanken bei Monika in Alabama befielt Micky: „Hier links abbiegen.“ Die Ampel wird grün, der Abbiegevorgang ausgeführt und schon landet man schnurstracks auf dem Freeway. Bye bye Capitol, vielleicht sieht man sich mal wieder. Das Gespräch mit Monika wird auf spätere Zeiten verschoben und per Routensoftware versucht, den Schaden zu begrenzen. „Wir sind Stars, holt uns hier raus“.
Die nächste Abfahrt in unendlich weit erscheinender Entfernung wird genommen und die Sache von hinten aufgerollt. Wow, vor dem „Capitol“ gibt’s ja sogar kostenlose Parkplätze, ein guter Blick auf die Stadt und auf noch ein weißes Capitol in weiter Entfernung. Und wo ist eigentlich die Cathedral of St. Paul?
Ok, so langsam kapieren die beiden die Lage: Sie haben die ganze Zeit von unten die Kathedrale angestarrt. Das Capitol ist eigentlich ganz woanders.

Nachdem dies Missverständnis geklärt ist und der Kathedrale ein ihr zustehender Besuch abgestattet wurde, geht es per Auto rüber zum „echten“ Capitol. Dort sind die Parkplätze leider nicht kostenlos, aber glücklicherweise noch nicht alle Parkuhren abgelaufen. Auf einer ist noch knapp über eine halbe Stunde übrig, das muss reichen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6110.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3848.php)
Capitol von Minnesota in St. Paul

Über die schöne breite Treppe geht’s nach oben. Im Innern ratloses Staunen: Schönes Gebäude, aber wo ist der Ratskeller?
Keller? Klingt nach unten. Aber wo sind die Treppen? Ein Lageplan muss her. Gut, dass alles, was man in Amerika besichtigen kann, mit genügend Info-Material überschwemmt wird, so findet sich auch hier eine passende Broschüre mit Lageplan.

Der Ratskeller ist zwar diesen Vormittag nicht abgeschlossen, aber ausgeschenkt wird ebenso wenig. Macht aber nichts, denn was hier interessant ist, sind die zahlreichen deutschen Trinksprüche an den Wänden. Im zweiten Weltkrieg übermalt, wurden sie nach und nach wieder restauriert. Deutsche Gemütlichkeit ist inzwischen wieder beliebt bei den Amerikanern. Bleibt nur die Frage übrig, was sie mit all den Sprüchen hier anfangen? Lesen werden es wohl nur die wenigsten können…

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Ratskeller im Capitol von Minnesota

Draußen ist es wieder sommerlich heiß geworden, als man den Parkplatz verlässt und dem nächsten die Möglichkeit gibt, noch 13 Minuten und 46 Sekunden kostenfrei zu parken. So gesehen klappt ja alles wie am Schnürchen. Noch einmal vorbei an der Kathedrale, fahren die beiden die Summit Avenue entlang, eine vornehme Wohngegend der Stadt. Teilweise monumentale Bauten zeigen, dass hier das Geld wohnt. Die Fahrt quer durch die Stadt dient allerdings nicht nur der Ergötzung am Reichtum anderer Leute, sondern auch dem nächsten Tagesziel: Choo Choo Bob’s Eisenbahnladen.

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prächtige Wohngegend: Die
Summit Avenue in St. Paul

Markus ist etwas skeptisch und in der tat, der Laden ist nicht bedeutend groß. Nicht mal gescheite „Quängelware“ wird angeboten. Kein Schulbus oder sonst irgendein Auto lädt zum Kauf ein, nur zahlreiche Gebäudebausätze und ebenso viele abgepackte Waggons und Loks. Ohne Kenntnis von konkreten Bestellnummern ein mühseliges unterfangen, hier etwas finden zu können.
Das kurioseste an dem Laden: Im hinteren Bereich ist ein leerer Raum angeschlossen, den man als Party-Raum mieten kann. „Feiern sie ihren nächsten Geburtstag doch einfach beim Einzelhandelsgeschäft um die Ecke, damit der sich nicht so langweilt!“.

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prächtige Wohngegend: Die
Summit Avenue in St. Paul

Und das Beste habe ich mir für den Schluss aufgehoben: Der Besuch dieses Geschäfts war Mickys Idee. Ich schwöre bei allen mir bekannten Grasbüscheln!

Nun wird es Zeit, St. Paul zu verlassen und nach Minneapolis zu wechseln. Über eine Stadtautobahn ist dies schnell geschehen. Micky lotst Markus. „Noch zwei Meilen weiterfahren… dahinten links halten… und hier rechts war mal eine Brücke.“ Eine trockene makabere Bemerkung. Die beiden passieren ein größeres Straßenkreuz, wo alle Spuren nach Norden gesperrt sind. Sieht auf den ersten Blick aus wie eine Großbaustelle, aber es steckt mehr dahinter: Vor etwas mehr als einen Monat ist an dieser Stelle eine Brücke über den Mississippi eingestürzt und hat für zahlreiche Tote gesorgt.

Noch intakt ist dagegen eine Fußgängerbrücke über den Mississippi, die Stone Arch Bridge. Der nächste Parkplatz fordert einen Obolus, doch auch hier kann wieder kostenfrei geparkt werden. Es stehen zwar keine Parkuhren herum, wo eventuell noch Restzeit vom Vorgänger nicht abgelaufen ist, jedoch ist der einzige Parkscheinautomat des Platzes defekt.

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Spiegelbilder in Minneapolis

Von der Stone Arch Bridge und der Aussicht auf den Mississippi hat man sich irgendwie mehr versprochen. Eine moderne ausgebaute Brücke über einen feuchten Fluss. Könnte irgendeine Brücke sonst wo sein, jedoch denkt man bei der Hitze garantiert nicht an den Norden der USA.

Schnell wieder rein in den Wagen und ab ins Zentrum von Minneapolis. Hier ist das Finden eines Parkplatzes nicht mehr ganz so einfach. Hier eine Ladezone, dort nur für Anwohner, dahinten ein Behindertenparkplatz, Busspur, nur Kurzparker, Taxi-Zone und Einfahrten. Himmel ... und Zwirn. Es nützt nichts, nach mehrmaligem Umrunden verschiedener Häuserblocks wird einer von den großen kostenpflichtigen Parkplätzen angefahren. Nicht ganz wohl ist den beiden, als der Parkwächter fordert, mind. einen Autoschlüssel zu behalten als Pfand. Doch was sind die Alternativen?

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Downtown Minneapolis

Markus ist an Stadtverkehr ja durchaus gewohnt, denn er wohnt selber in einer, aber diese Parkplatzsuche in der Innenstadt – ne, das ist echt nicht sein Fall. Da wird er schnell etwas ungeduldig.

Und was wollen wir nun eigentlich hier? Richtig, den Foshay Tower finden. Vom Parkplatz auch nicht weiter schwierig, man schaue einfach geradewegs nach oben. Von da oben soll man eine schöne Aussicht haben. Als marsch auf die andere Straßenseite, doch eine Baustelle versperrt genau das Gebäude, was wohl den direkten Zugang darstellt. Also probiert man es hintenrum. Über das Innere der Hochhäuser, über die Zugänge zum Skywalk-System folgt man den Schildern zum Foshay Tower und muss auch hier vor einer Baustelle kapitulieren. Dann halt nicht.
Kurz mal über die Einkaufsstraße Nicollet Avenue gelaufen, hat man bei der Hitze einfach keine Lust, sich noch weiter hier aufzuhalten.

Stattdessen kauft man dem Parkwächter den Autoschlüssel wieder ab und fährt zum Skulpture Garden südlich der Stadt. Eine grüne Oase, ein Ort zum Verweilen. Bekanntestes Motiv ist ein überdimensional großer Löffel, auf den eine Kirsche balanciert. Dahinter liegt die Skyline der Stadt. Eine Bank im Schatten lädt zum Rasten ein, doch Micky wirkt unruhig. Warum denn schon wieder so schnell weiterhechten? Man hat doch Urlaub und sollte sich auch mal Zeit nehmen, einfach nur dazusitzen, Leute zu beobachten und sich in der Hitze nicht zu überanstrengen. Komisch, am Flughafen macht er doch genau das so gerne. Da ist ihm angeblich gar nicht langweilig.

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Spoonbridge im Minneapolis
Sculpture Garden

Zurück am Auto nutzen unsere Ausgeschwitzten ein nettes Feature amerikanischer Autos. Per Fernbedienung kann schon von weitem der Motor angelassen werden. Damit nimmt auch schon mal die Klimaanlage ihren Betrieb auf. Aber ob die 15 Sekunden längerer Betrieb wirklich so viel nützen? Markus wagt es zu bezweifeln.
Eine kleine Seenrundfahrt entlang der Uferstraßen vom Lake of the Isles, Lake Calhoun und Lake Harriet kühlen die beiden wieder auf Normaltemperatur herab, was sich auch in der Mall of America fortsetzt. Amerikaner und ihre geliebten Klimaanlagen. Oft verhasst wegen der trockenen Luft, doch an Tagen wie diesen überaus angenehm.

Am Nachmittag trennt man sich. Markus fährt mit der Straßenbahn zurück in die Innenstadt von Minneapolis, während Micky den Einsamen Schützen mimt. Er nimmt die Gelegenheit wahr, auf einem Schießstand einige Kugeln abzufeuern.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6142.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3854.php)
Straßenbahn in der Innenstadt
von Minneapolis

Zurück in der Innenstadt, erforscht Markus das System der Skywalks. Wunderbare Sache das. Im Winter kann man trockenen Fußes und ohne hinaus in die Kälte zu müssen von Gebäude zu Gebäude laufen, ja, sogar quer durch die Stadt, und im Sommer dasselbe Spielchen kühlen Kopfes durch die zahlreichen Klimaanlagen – wenn sie denn funktionieren. In einem längeren Übergang ist genau das Gegenteil der Fall und hinter dem Glas heizt sich die Luft wunderbar auf.
Aber ich als zivilisiertes Bison würde in dieser Stadt auch nicht leben wollen. Kein einziger der Gänge hat einen Grasteppich.

Und noch etwas kann Markus nun ungestört tun: Sooft und so lange er will Straßenbahnen fotografieren. So gesehen war die Tageseinteilung optimal gewählt. Man war mit dem Auto, wo man nur mit dem Wagen hinkommt, hat alles Pflichtprogramm gemeinsam erledigt und die Dinge, die für den anderen langweilig sind, macht man halt getrennt. Hoffentlich laufen noch mehr tage so unbeschwert ab.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6156.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3858.php)
Downtown Minneapolis

Es wird spät, als Markus sich losreißen kann. Aber wie kommt man aus dem Netzwerk von Skywalks wieder heraus? Das ist irgendwie gar nicht so einfach. Brücken über Straßen gibt es viele, aber an deren Ende nur selten Treppen nach unten. Die gibt es nur in der Mitte eines Gebäudekomplexes und da ist es nicht selten, dass man unvermittelt in der Lobby eines Büroturms landet. Rennt man dann auf einen vermeintlichen Ausgang zu, der in guter amerikanischer Manier mit "Exit" überschrieben wird, kann es sein, dass man Alarm auslöst, weil es eigentlich nur ein Notausgang war.
Aus den Augenwinkeln kann Markus noch den Sicherheitsbeamten erkennen, der dem naiven Touristen resigniert nachschaut.

Da ist es doch einfacher, mit der Straßenbahn zurück zur Mall of America zu fahren. Darin ist Markus geübt.
An der Mall ist es bereits dunkel geworden und eine Frage beschäftigt ihn die ganze Fahrt über: Wie kommt er jetzt zum Hotel? Laufen? Ist ja eigentlich nicht so weit, aber er ist eben in Minneapolis schon einiges gelaufen. Micky anrufen? Ist der denn schon zurück? Und funktionieren die Handys mal wieder, nachdem es am Chicagoer Flughafen ja leider nicht geklappt hat? Oder fährt gar ein Bus dahin?
An der Endstelle der Straßenbahn liegen einige Faltblätter mit Busfahrplänen aus. Markus scharfe Kombinierungsgabe und sein Orientierungssinn verraten ihm ziemlich schnell, dass wohl Buslinie 5 eine hervorragende Wahl wäre. Wann fährt denn der nächste? In 2 Minuten. Na, passt das nicht wie die Faust auf’s Auge?

Schon bald treffen sich beide wieder im Motel wieder. Ich kann euch sagen, dass – hey, wo ist der Ranger hin? Macht denn heute gar niemand das Licht aus? Ich kann doch bei Licht nicht einschlafen. Menno, das kann ja eine Nacht werden. Ok, werde ich morgen weiter darüber berichten, wie öde und langweilig eine Fahrt quer durch Minnesota sein kann. Ich habe jetzt andere Probleme.

Herzlichst, euer Buffalo Bill.

Übernachtung: Super 8 Hotel - Bloomington, MN (http://mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1655.php)
Bewertung: guter Durchschnitt





Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 18.01.2008, 10:22 Uhr
Vorsicht, das könnte eine Klage von Volker alias Lal@ wegen Verletzter Urheberrechte nach sich ziehen  :lol: :wink:

Wieso? Benutzt der meinen Spruch etwa auch? Ich habe nur ein paar seiner Reiseberichte gelesen, aber diesen Ausdruck "luck gehaved" hatten wir vor über 15 Jahren schon auf meinem Gymnasium verwendet. Wie auch einige andere denglischen Stilblüten.
Mal ehrlich, wer macht das nicht, bzw. hat das nicht schon gemacht  :wink: :lol:
Aber Volker ist zumindest bekannt dafür, daß er in seinen Reiseberichten regelmäßig Gebrauch davon macht... aber das muß ich echten USA-Reisebericht-Fans sicher nicht erzählen  :shock: :P

Zurück in der Innenstadt, erforscht Markus das System der Skywalks. Wunderbare Sache das. Im Winter kann man trockenen Fußes und ohne hinaus in die Kälte zu müssen von Gebäude zu Gebäude laufen, ja, sogar quer durch die Stadt
Ja, das ist schon eine coole Sache. Haben wir (wie Du ja auch schon) in Calgary bereits bewundert und für gut befunden. Nebeneffekt da war allerdings, daß man auf den Straßen kaum eine Kneipe entdecken konnte... wir haben uns bald dämlich gesucht, bis wir begriffen haben, daß die in den Skywalks in der ersten Etage zu finden sind.
Ist das in Minneapolis auch so???
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 18.01.2008, 10:35 Uhr
Ja, das ist schon eine coole Sache. Haben wir (wie Du ja auch schon) in Calgary bereits bewundert und für gut befunden. Nebeneffekt da war allerdings, daß man auf den Straßen kaum eine Kneipe entdecken konnte... wir haben uns bald dämlich gesucht, bis wir begriffen haben, daß die in den Skywalks in der ersten Etage zu finden sind.
Ist das in Minneapolis auch so???

Ich fand das in Calgary extremer. Da waren mehr Shops im Skywalk System. In Minneapolis gibt's immerhin noch die Nicollet Mall, eine Einkaufsstraße quer durch die Innenstadt. Aber abseits dieser Straße sieht es auch mau aus. Meist nur Hochhäuser.

Habt ihr eigentlich auch immer Probleme gehabt, Ein- und Ausgänge in das System zu finden?
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 18.01.2008, 11:14 Uhr
Hallo!

..., da klingelt Mickys Handy. Immer diese wichtigen Leute. Am anderen Ende der Leitung ist Monika, die einen kleinen Smalltalk halten möchte. Wie geht es? Was habt ihr vor? Wo kommt ihr her? Ach ne, letzteres wohl eher nicht.
Markus kämpft derweil mit dem Verkehr. Halb auf den Laptop starrend, halb in Gedanken bei Monika in Alabama befielt Micky: „Hier links abbiegen.“ Die Ampel wird grün, der Abbiegevorgang ausgeführt und schon landet man schnurstracks auf dem Freeway. Bye bye Capitol, vielleicht sieht man sich mal wieder. Das Gespräch mit Monika wird auf spätere Zeiten verschoben und per Routensoftware versucht, den Schaden zu begrenzen. „Wir sind Stars, holt uns hier raus“.
Puh, da war ich aber auch ziemlich überfordert!  :roll: Ich musste gleichzeitig: mit Monika telefonieren, navigieren, aus dem Fenster schauen, ein- & ausatmen usw. Nein, nein, das ging nicht. Da war ich absolut am Ende mit meiner Multitaskingfähigkeit.  :oops:

..., während Micky den Einsamen Schützen mimt. Er nimmt die Gelegenheit wahr, auf einem Schießstand einige Kugeln abzufeuern.
Jaaaa! Das war eine aufregende Sache. Ich hatte mir in D schon die Adresse und Daten von "Bill's Gun Shop & Range" (www.billsgs.com (http://www.billsgs.com)) rausgesucht. Dort hatte ich zum ersten und bisher einzigen Mal in meinem Leben die Gelegenheit, einen Smith & Wesson 500 im Kaliber .500 S&W zu schießen. Für alle Nicht-Fachleute: Das ist das z.Zt. stärkste Revolverkaliber.
Das muss man doch mal ausprobieren...  :D :lol:

Macht denn heute gar niemand das Licht aus? Ich kann doch bei Licht nicht einschlafen. Menno, das kann ja eine Nacht werden.
Oooh, was war denn los? Ich kann mich gar nicht an diesen Abend erinnern. Lass mich raten: Ich bin abends noch stundenlang durchs Internet gesurft und spät schlafen gegangen??!
Ja, in diesem Urlaub war ich ausnahmsweise der Spät-Ins-Bett-Geher  :o. Und als Internet-Junkie musste ich auch jede Gelegenheit nutzen, wenn ich schonmal WLAN hatte.  :D
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 18.01.2008, 11:27 Uhr
Puh, da war ich aber auch ziemlich überfordert!  :roll: Ich musste gleichzeitig: mit Monika telefonieren, navigieren, aus dem Fenster schauen, ein- & ausatmen usw. Nein, nein, das ging nicht. Da war ich absolut am Ende mit meiner Multitaskingfähigkeit.  :oops:

Hättest ja letzteres auslassen können :lolsign:

Macht denn heute gar niemand das Licht aus? Ich kann doch bei Licht nicht einschlafen. Menno, das kann ja eine Nacht werden.
Oooh, was war denn los? Ich kann mich gar nicht an diesen Abend erinnern.

Das sind ja auch die Worte von Buffalo Bill im Souvenirshop. Kam scheinbar nicht deutlich genug heraus, dass er sich jeden Abend zuerst mit exakt denselben Worten verabschiedete und es nun von Tag zu Tag leicht variiert.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 18.01.2008, 12:55 Uhr
Entweder hat die Stadt irgendetwas Besonderes mit den Peanuts zu tun oder aber es sind gerade Charlie Brown Wochen – jedenfalls kann man an vielen Ecken Snoopy, Lucy und wie sie alle heißen als Statue bewundern. Doch das ist eigentlich nicht das Ziel.
:dozent: Charles M. Schulz, der Erfinder der Peanuts, ist in St. Paul aufgewachsen. Das habe ich aber auch erst später wieder hier in D herausgefunden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12849/USA_128a_kl.JPG)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 18.01.2008, 13:43 Uhr
Ja, das ist schon eine coole Sache. Haben wir (wie Du ja auch schon) in Calgary bereits bewundert und für gut befunden. Nebeneffekt da war allerdings, daß man auf den Straßen kaum eine Kneipe entdecken konnte... wir haben uns bald dämlich gesucht, bis wir begriffen haben, daß die in den Skywalks in der ersten Etage zu finden sind.
Ist das in Minneapolis auch so???

Ich fand das in Calgary extremer. Da waren mehr Shops im Skywalk System. In Minneapolis gibt's immerhin noch die Nicollet Mall, eine Einkaufsstraße quer durch die Innenstadt. Aber abseits dieser Straße sieht es auch mau aus. Meist nur Hochhäuser.

Habt ihr eigentlich auch immer Probleme gehabt, Ein- und Ausgänge in das System zu finden?
Ja, bis wir das System und unseren Plan davon *gg* kapiert haben. Dann haben wir die Skywalks gar nicht mehr verlassen (das Leben spielt sich ohnehin dort ab und nicht auf der Straße) und sind in diesen Gängen direkt bis zu unseremHotel gelangt.
Aber das gehört eigentlich nicht in diesen Bericht  :oops:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: dschlei am 18.01.2008, 14:24 Uhr
Nun ist es an der Zeit, dass ich ein Kommentar zu eurem netten Reisebericht geben kann!  Auf dem Weg von Madison zu den Twin Cities seit ihr relativ dicht an meinem haus vorbeigefahren, und haettet ruhig einmal fuer ein Kaeffchen vorbeischauen koennen!

Spaeter habt ihr sogar meine Arbeitstaette fotografiert, und auch da haette ich euch gerne eine Efrischung spendiert!  Und zwar ist das das Gebauede auf dem 2. Bild von der Summit Avenue, das Gebaude ist das Germanic-American Institut, welches ich leite.

Entgegen eurer Meinung gibt es eigentlich relativ viele Menschen in St. Paul, die die Inschriften im Ratskeller des Capitols lesen koennen, da St. Paul fruehr eine von Deutschstaemmigen domineirte Stadt war, und die ersten Sitzungen im Capitol in deutscher Sprache abgehalten wurden.  Bis zum 1. Weltkrieg wurde im Capitol hauptsaechlich Deutsch gesprochen!

Der Grund warum ihr alle die Peanuts Gestalten in St. Paul gesehen habt, ist der, das Charles Schulz urspruenglich aus St. Paul ist, und der Stadt das Recht gegeben hat, diese Figuren ab und zu mal als Werbegeck auszustellen.

Der Foshay Tower war zur Kindheit meiner Frau das hoechste Gebaeude in Minneapolis und sogar das hoechste Gebauede zwischen Seattle und Chicago.  Zur Aussichtsplattform des Towers wurden dann immer Famileienausfluege gemacht.  Der IDS Tower ist allerdings vieeeel hoeher, und frueher konnte man da auch drauf, es gab oben sogar ein Restaurant, bei gutem Wetter konnte man vom IDS Tower angeblich bis nach Milwaukee sehen.  Heute ist er aber nicht mehr zu besichtigen, ich glaub aus Versicherungsgruenden wurde das Rstaurant geschlossen.

Also dann noch schoene Weiterfahrt durch die Low Plains von West Minnesota und Ost Sued Dakota.  Vor etwa 200 Jahren fing kurz hinter denTwin Cities die endlose Prairie an.  Das Mississippi Tal gehoert noch zu der sogenannten Oak Savannah, die den Uebergang zwischen den Great Woods und der Prairie bildet.  Daher miuesst ihr euch jetzt von dichten Baumbestant fuer einige 100 Km verabschieden!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Anne am 18.01.2008, 14:37 Uhr
Hi Markus,
ich bin schon wieder einen Tag hinterhergereist.
An der "eingestürzten Brückenbaustelle" hatte ich Gänsehaut.  :(

Zu unserem verspäteten Gepäck.
Kurzform: Wir haben nach 48 Stunden drei Gepäckstücke bekommen- darunter die Schlafsäcke.
Allerdings ist es gruselig :shock:, am Flughafen von SFO mit einem 30-Fuß-Wohnmobil über lange Zeit im Schritttempo die Auffahrtsrampe rauf und runterzufahren- stehenbleiben ist verboten und teuer.  :(
Als am dritten Morgen das restliche Gepäck zumindest in Deutschland gefunden wurde (endlich"relocated") , haben wir in Nordkalifornien beschlossen, nicht zurückzufahren, sondern die restlichen Koffer zum Eugene Airport, Oregon, schicken zu lassen. Das war zumindest ein näherer Flughafen an der Route als SFO.
Nach vollen 4 Tagen war dann das Gepäck komplett.

Seither bin ich am Gepäckband irgendwie nervöser als früher.....
Aber ich telefoniere mit jeder amerikanischen Hotline ohne Hemmungen- das habe ich dabei gelernt- stundenlang...

Tschüß
Karin
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Canyoncrawler am 19.01.2008, 09:00 Uhr
Hallo Ihr Drei :lol: ,

ich bin dabei und freue mich schon auf die langweilige Fahrt gen Westen.

Schöner Bericht und tolle Fotos.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 21.01.2008, 09:59 Uhr
05.09. Minneopa SP - Pipestone NM - Blue Mounds SP - Sioux Falls - Mitchell - Kennebec(452 Meilen / 727km)

Hier ist wieder Buffalo Bill. Ich hoffe, ihr seid alle ebenso ausgeschlafen, denn heute geht es endlich in die aufregend weite Welt. Die Stadt mit all ihren Verkehrsproblemen, hohen Häusern und vielen Menschen wird hinter uns gelassen. Die scheinbar langweilige Mitte soll erkundet werden.

Eine Zugstrecke neben der Straße begleitet Markus und Micky bis hinter Mankato. Markus klebt aufgeregt hinter der Scheibe, den Fotoapparat im Anschlag. Hoffentlich kommt hier auch ein Zug. Hoffentlich fährt hier auch ein Zug. Hoffentlich sehen wir hier auch einen Zug.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6180.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3860.php)
Bahnübergang in Minnesota

Dann, endlich, die Gebete wurden erhört. Da hinten hinter den Büschen ist ein Zug. Er verschwindet im Einschnitt. Ist nicht mehr zu sehen. Micky biegt ab. Die Straße führt über einer Brücke über die Zugstrecke. Markus setzt seinen allerbesten treuesten Blick auf. Jetzt geht es um alles oder nicht.
Bange Frage von Micky: „Anhalten?“ „Oh ja, ich bitte darum.“ Micky bringt den Wagen im Rückwärtsgang zurück auf die Brücke. Gleich müsste der Zug kommen. Man kann ihn sogar schon hören. Warten….. ungeduldiges Warten….. verzweifeltes Warten….. Er wird doch nicht dahinten einfach eine andere Strecke gefahren sein? Ist der Zug etwa auch abgebogen? Hat uns der Zug etwa verarscht? Diese treffende Erkenntnis geistert durch Markus Kopf. Es hilft nichts, der Zug ist wohl abgefahren.

Dann halt auf zum Minneopa State Park und seinem netten kleinen Wasserfall. Hoffentlich ist da nicht auch schon alles Wasser alle. Am Park Eingang befindet sich eine dieser Self Pay Stationen, wo man guten Gewissens seinen Parkeintritt selber bezahlen kann. 5$ will man für die Tagesnutzung haben. Das schließt wohl auch Wasserfälle-Gucken mit ein, oder?

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6175.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3859.php)
Wasserfall im Minneopa SP,
Minnesota

Unter stillem Protest von Micky bezahlt Markus die Gebühr und man sieht sich so an, wofür man denn eigentlich bezahlt hat. Micky ist von dem kleinen gut zugänglichen Wasserfall begeistert, während Markus noch seinem verpassten Zug hintertrauert.
Für ein Picknick ist es jetzt noch viel zu früh, daher wird schon kurze Zeit später der Park wieder verlassen. Ihn zu finden ist gar nicht so einfach, denn das ausgeschilderte größere Areal dieses State Parks liegt 500m weiter nördlich auf der anderen Seite der SR-68. Der kleine unscheinbare Wasserfall dagegen versteckt in der Nähe der Kreuzung SR-69/SR-117.

Gerade will man wieder seine Reisegeschwindigkeit aufnehmen, da fällt der Blick auf eine Reklametafel: „Don’t miss Wall Drug Store“. Die Drogerie in Wall, South Dakota, berühmt geworden mit ihrem kostenlosen Wasser mitten in der Wüste, für frühere Reisende längst keine Selbstverständlichkeit. Inzwischen ist aus Wall ein Touristenmagnet, ja, schon eine regelrechte Touristenfalle geworden. Kein Wunder bei der penetranten Werbung, mit der man bereits mitten in Minnesota beginnt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6185.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3861.php)
unterwegs in Minnesota auf der
US-14

Doch vorher liegt die große, weite, unbekannte Mitte vor einem. Endlos gerade Highways, bis zum Horizont führend, kaum Verkehr, rechts und links Maisfelder, Kornfelder und was man sonst noch gewinnbringend anbauen kann, goldene Ären, die in der Sonne glänzen. Immer wieder zweigen benannte Staubstraßen rechts und links ab, die sich in den Weiten verlieren. Einsame Briefkästen entlang der Straße weisen die Welt darauf hin, dass am Ende der Einsamkeit sogar noch Menschen wohnen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6197.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3863.php)
Denkmal der Dakota & Minnesota
Eastern Railroad

Obwohl dies eine der langweiligsten Gegenden der USA sein sollte, kaum Sehenswürdigkeiten, kaum Abwechslung, so ist dies doch verglichen mit schon anderen befahrenen Straßen eine interessante Strecke. Oder liegt es daran, dass diese Art der Landschaft noch relativ neu für unsere deutschen Urlauber ist?

Markus versucht bei jeder auftauchenden Farm, das perfekte Bild dieser zu schießen. Micky hat es da nicht so eilig: „Da werden noch sehr viele von kommen.“ Es sei vorweg genommen, das dies nicht ganz korrekt ist, denn heute Nachmittag mit dem Übergang nach South Dakota werden die Farmen seltener und die wirklich langweilige Prärie nimmt zu – was lese ich hier in Markus Aufzeichnungen? Langweilige Prärie? Das kann ich als Bison ja wohl kaum unterschreiben. Ne, da erzähle ich nicht weiter. Nun bin ich beleidigt…

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6192.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3862.php)
Farm in Minnesota



Na schön, nachdem mir Markus versprochen hat, mir mehr Gras zu geben, mache ich weiter. Ist ja schon gut.

Am Pipestone National Monument wird die nächste Pause eingerichtet. Der Park ist nicht besonders spektakulär. Ein kurzer Rundweg führt über blühende Wiesen, glücklicherweise auch durch ein kurzes Schatten spendendes Waldstück, was in der aufkommenden Mittagshitze doch nicht zu verachten ist. Es ist ruhig. Nur wenige Touristen verschlägt es in diese Abgeschiedenheit und dann auch noch ausgerechnet in dieses National Monument.
Über Jahrhunderte haben die Native Americans hier den Sandstein für ihre Pfeifen in Steinbrüchen abgebaut und dürfen dies auch heute noch, obwohl sonst die Gebiete, die unter Naturschutz gestellt wurden, nicht in dieser Art verändert werden dürfen. Aber dieses National Monument dient wohl mehr der Erhaltung und Weitervermittlung der alten indianischen Kunsthandwerke. Native Americans und Ranger arbeiten hier heute Hand in Hand.

Es folgt die nächste Autofahrt durch mehrere kleine Ortschaften, deren Namen man schon wieder vergessen hat, bevor man aus dem Ort heraus ist. Hat man keine Landkarte Maßstab 1:10000, man würde sie sonst wohl auch gar nicht finden. Eine Hauptstraße, rechts und links ein paar Geschäfte, die wahrscheinlich noch nie ein Tourist von innen gesehen hat, 2-3 Blocks mit Wohnhäusern dahinter und ein mächtiges Getreidesilo vor dem Ort. Ein Ort wie der andere.

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US-14 vorbei am Lake Yankton

Der Blue Mounds State Park wird erreicht. Schon wieder ein Kassenhäuschen und wieder sind hier 5$ zu entrichten. Hektisches Kramen in den Unterlagen: Was gibt es hier zu sehen?

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6220.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3867.php)
im Blue Mounds SP

Einstimmig wird beschlossen, den Park auszulassen. Die Einstimmigkeit währt etwa die nächsten 500 Meter, dann bekommt Micky Zweifel. Auf einmal will er es genau wissen: Was gibt es in diesem Park?
Ausnahmsweise gibt’s hier keine Self Pay Station, sondern ein besetztes Ranger Häuschen. Gemütlich eingerichtet, fehlt nur noch, dass die betagte Dame an ihrem Schal weiterstrickt, wenn die drei Besucher des Tages durch sind.

Sie erzählt, der Park habe eine Menge zu bieten. Wanderwege, Picknick-Plätze, das übliche für einen State Park halt. Ach ja, und ganz nebenbei auch noch Beißens, aber niemand weiß, wo die gerade sind. Moment, wer wird hier gebissen? Beißens? Ach, Bison, das i wie ei aussprechen, Bisons, Büffel gibt’s hier. Das klingt ja schon mal verlockend.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6225.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3869.php)
Felswand im Blue Mounds SP

Gerade will die Rangerin eine Tageskarte ausstellen und sprudelt weiter in ihrem Redefluss – ich meine, sie war sicher froh, dass überhaupt mal jemand kam und ihr zuhörte. Sie erzählt, dieser Pass sei ein Tag lang gültig in allen Minnesota State Parks. „Moment, wir haben doch heute im Minneopa schon mal 5$ bezahlt.“ Gut, dass der Pass noch nicht im nächsten Altpapiercontainer gelandet ist, weil es hier so wenige davon gibt. Kommt der doch glatt noch mal zum Einsatz.

Der Nordteil des Parks ist schnell abgehakt, aber der Südteil zeigt sich heute von seiner interessanteren Seite. Ein primitiver Wanderweg, der wohl einfach mit dem Rasenmäher in die Prärie geschnitten wurde, führt herauf auf ein Hochplateau. Und dahinter bewegt sich was. Mein Gott, Beißens – äh Bisons in freier Natur. Schönen Gruß von mir an euch, Jungs und Mädels.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6213.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3866.php)
Ausblick vom Blue Mounds SP
über die Prärie

Was es sonst noch im Südteil des Parks zu sehen gibt: Eine etwa 100 Fuß hohe Wand, Felsen, Gestein, dass auf die ersten Trecks, die hier durchkamen, blau gewirkt hatte in der Ferne, so dass sie sie kurzerhand blaue Hügel oder zu englisch Blue Mounds getauft haben. Auch interessant ist eine Art Amphitheater. Hier wäre ein Open Air Konzert mal wirklich etwas ganz anderes.
Danke an Micky, dass dieser schöne Park nicht ausgelassen wurde.

Der Übergang zu South Dakota wird total verschlafen oder aber jemand hat das Schild als Souvenir mitgenommen. Urplötzlich ist Sioux Falls als nächste Ausfahrt angeschrieben. Die gleichnamigen Fälle sind nach etwas Suchen auch gefunden. Man hat sogar einen kleinen Stadtpark um die namensgebenden Fälle angelegt, mit Aussichtsturm. Nein, Micky, keine Sorge, hier muss man nichts bezahlen, man darf kostenlos hoch, wo man einen noch besseren Überblick über die berauschende Sache hat.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6230.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3871.php)
Ausblick vom Besucherturm am Sioux
Falls Park

Er wollte doch tatsächlich direkt weiter fahren, nachdem er sich seinen obligatorischen Magneten aus dem Souvenirgeschäft gekauft hat. Wenn er das bei jeder Sehenswürdigkeit bis zum Ende des Urlaubs beibehalten will, wird er wohl arm werden: So viele Magneten und dann wird noch ein neuer größerer Kühlschrank fällig, wo die alle angebracht werden können.

Die Stadt Sioux Falls selber ist mit einem Wort beschrieben: hässlich. Viele Gewerbegebiete, viele herunter gekommene Gebäude an den Ausfallstraßen, nicht gerade das Aushängeschild einer Stadt. Etwas schöner ist die Wohngegend an der Summit Avenue – déjà-vue? War doch in St. Paul auch schon so gewesen.

Nächster Halt: Mitchell. In dieser Kleinstadt macht der Corn Palace auf sich aufmerksam. Corn ist das englische Wort für Mais. Wer jetzt aber einen ganzen Palast gebaut aus Mais vor Augen hat, der liegt etwas daneben: Der Corn Palace ist ein solides Gebäude und nur die Außenfassade wird mit Motiven aus Mais geziert. Da der Mais nicht ewig hält, müssen die Früchte regelmäßig ausgetauscht werden, so dass der Corn Palace bei jedem Besuch in neuem Gewand erscheint.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6234.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3873.php)
Corn Palace in Mitchell, South
Dakota

Geschichtlicher Hintergrund der Dorfverschönerung ist, dass Louis und Clark in ihrem Tagebuch vermerkt haben, dass diese Gegend absolut nutzlos wäre. Hier würde rein gar nichts wachsen können.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6231.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3872.php)
Das Innere des Corn Palace in
Mitchell, South Dakota

Die tapferen Bauern aus Mitchell wollten dies jedoch nicht auf sich sitzen lassen und bauten diesen Palast. Sie verschwendeten ihre Ernte, um die Motive zu gestalten, um so zu zeigen, in welchem Überfluss sie doch leben.
Der heutige Corn Palace ist übrigens schon das dritte Gebäude seiner Art, nachdem die beiden Vorgänger zu klein geworden waren. Im Innern befindet sich eine Art Gemeindehaus mit all seinen Funktionen, in amerikanischen Verhältnissen ausgedrückt, es befindet sich eine Turnhalle mit Basketballfeld darin.

Bei Chamberlain wird der Missouri überquert. Kurz davor weisen Schilder auf einen Aussichtspunkt hin. Da man hier auch mit dem Auto vorfahren kann, wird wohl auch Micky nichts dagegen haben und so wird hier kurzerhand unplanmäßig angehalten. Ein Schild warnt vor Klapperschlangen, aber so viele Touristen, wie hier unterwegs sind, sollten sie lieber Warnschilder für die Klapperschlangen aufstellen: Vorsicht, Touristen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6238.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3875.php)
Querung des Missouri bei
Chamberlain, South Dakota

Übernachtet wird heute in einer Holzhütte (Cabin) auf dem KOA Camping-Platz in Kennebec. Vorreserviert war gar nichts, aber man hat dennoch Glück und bekommt die allerletzte noch verfügbare Cabin. Scheint noch immer Hochsaison zu sein. Alle Cabins ausgebucht. Und Markus und Micky protzen natürlich etwas und belegen gleich einmal 50% aller Cabins auf dem Platz.
„Wohin müssen wir?“ „Die erste Cabin nicht, also ist die Zweite unsere.“

Erste Cabin, erster Grill vor der Hütte, nun versuchen unsere beiden Möchtegerncamper, ihre ersten Steaks zu grillen. Kohle auf den Grill geworfen, etwas Grillanzünder drüber, kurz ein Feuerzeug drangehalten, 10 Sekunden das schönste Feuer und danach nur Qualm. Diese Prozedur wird etwa eine halbe Stunde ständig wiederholt, bis man bei den Kohlen nicht mehr von roter Farbe, sondern auch von so etwas wie einer Glut sprechen kann.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6242.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3876.php)
der erste Versuch zu grillen

Hoch darüber auf dem Rost wird das Grillgut platziert und schon nach mehreren Stunden gibt’s dann auch schon Abendessen. Steaks Medium.

Doch die ganzen Leckereien auf dem Tisch lassen nicht nur Markus und Micky das Wasser im Mund zusammen laufen. Auch der Hund der Campground-Pächter sowie eine ganze Bustruppe Mücken. Der Schaden wird sich am nächsten Tag noch gut zeigen…

Hey, ich habe es heute geschafft, den Tagesbericht zu Ende zu schreiben, bevor der Ranger das Licht ausgeschaltet hat. Bin ich nicht gut?

Herzlichst, Euer Buffalo Bill.

Übernachtung: KOA Campground - Kennebec, SD (http://www.mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1966.php)
Bewertung: nicht ganz so toll







Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 21.01.2008, 11:00 Uhr
Auf dem Weg von Madison zu den Twin Cities seit ihr relativ dicht an meinem haus vorbeigefahren, und haettet ruhig einmal fuer ein Kaeffchen vorbeischauen koennen!

Hattest nur leider vergessen, ein Schild an die Interstate zu stellen: Zum Forumstreffen hier entlang ;-)

Spaeter habt ihr sogar meine Arbeitstaette fotografiert, und auch da haette ich euch gerne eine Efrischung spendiert!

Wow, das nennt man Zufall. Ok, wir haben auf der Summit Avenue noch einige andere Gebäude fotografiert, aber noch mal Zufall, dass ich genau dieses Bild auch noch für den Reisebericht ausgewählt habe.

Entgegen eurer Meinung gibt es eigentlich relativ viele Menschen in St. Paul, die die Inschriften im Ratskeller des Capitols lesen koennen, da St. Paul fruehr eine von Deutschstaemmigen domineirte Stadt war, und die ersten Sitzungen im Capitol in deutscher Sprache abgehalten wurden.  Bis zum 1. Weltkrieg wurde im Capitol hauptsaechlich Deutsch gesprochen!

War ja auch nur eine Vermutung. Nur, können heute noch immer entsprechend viele Leute dort Deutsch?

An der "eingestürzten Brückenbaustelle" hatte ich Gänsehaut.  :(

Ich auch ein ganz klein wenig. Vor Ort hatte ich gar nicht mehr an den Brückeneinsturz gedacht, weil man mit den Gedanken ja eher bei dem bereits erlebten bzw. den weiteren Plänen für den Tag war, aber als mein Navigator dann trocken diesen Spruch rausließ "und da war mal eine Brücke", da wurde mir das erst bewusst.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Willi am 21.01.2008, 15:01 Uhr
...nun versuchen unsere beiden Möchtegerncamper, ihre ersten Steaks zu grillen. Kohle auf den Grill geworfen, etwas Grillanzünder drüber, kurz ein Feuerzeug drangehalten, 10 Sekunden das schönste Feuer und danach nur Qualm. Diese Prozedur wird etwa eine halbe Stunde ständig wiederholt, bis man bei den Kohlen nicht mehr von roter Farbe, sondern auch von so etwas wie einer Glut sprechen kann.

Hoch darüber auf dem Rost wird das Grillgut platziert und schon nach mehreren Stunden gibt’s dann auch schon Abendessen. Steaks Medium.

Das erinnert mich doch stark an unsere ersten Grillversuche im Joshua Tree NP  :lol:

Aber ich denke, Markus und Micky sind inzwischen routinierte Griller geworden. (http://www.smilies.4-user.de/include/Draussen/smilie_out_029.gif) (http://www.smilies.4-user.de)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: dschlei am 21.01.2008, 15:28 Uhr

War ja auch nur eine Vermutung. Nur, können heute noch immer entsprechend viele Leute dort Deutsch?
Verglichen mit anderen grossen staedten in den USA kann ich da nur "ja" sagen.  Die Uni hat eine der groessten Germanistk-Abteilungen in den USA (und ist glaub ich, die zweitgroesste Uni in den USA), ausserdem gibt es recht viele deutsche Ex-Pats hier (bedingt durch recht viele deutsche Firmen), Deutsch wird an fast allen High Schools gelehrt, und es gibt eine German Immersion School mit ein paar hundert Schuelern hier, und 3 German Immersion Preschools!

Zitat
An der "eingestürzten Brückenbaustelle" hatte ich Gänsehaut.  :(

Ich auch ein ganz klein wenig. Vor Ort hatte ich gar nicht mehr an den Brückeneinsturz gedacht, weil man mit den Gedanken ja eher bei dem bereits erlebten bzw. den weiteren Plänen für den Tag war, aber als mein Navigator dann trocken diesen Spruch rausließ "und da war mal eine Brücke", da wurde mir das erst bewusst.

Meine Frau ist nur etwa 45 Minuten vor dem Einsturtz auf ihrem Heimweg wie imme ueber die Bruecke gefahren!  Sie hat mich gleich nach dem Einsturtz angerufen, und gesagt, dass sie OK ist, da sie normalerweise etwa eine Stunde spaeter nach Hause faehrt!  Glueck oder Eingebung sind da auf unserer Seite gewesen!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 21.01.2008, 16:56 Uhr
Aber ich denke, Markus und Micky sind inzwischen routinierte Griller geworden. (http://www.smilies.4-user.de/include/Draussen/smilie_out_029.gif) (http://www.smilies.4-user.de)
Hallo Willi!

Na klar, irgendwann haben wir das auch gelernt. Danilo hat uns später gezeigt, wie es funktioniert...  :lol: :D
Danach mussten wir nicht mehr so lange hungern!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Kauschthaus am 21.01.2008, 18:46 Uhr
Aber ich denke, Markus und Micky sind inzwischen routinierte Griller geworden. (http://www.smilies.4-user.de/include/Draussen/smilie_out_029.gif) (http://www.smilies.4-user.de)
Hallo Willi!

Na klar, irgendwann haben wir das auch gelernt. Danilo hat uns später gezeigt, wie es funktioniert...  :lol: :D
Danach mussten wir nicht mehr so lange hungern!

Na ja, Städter ... :platsch: :roll: :wink:

Wir können ja mal einen usa-reise.de Kurs machen. Thema "Grillen in allen Urlaubslagen" :lachroll:

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 22.01.2008, 07:42 Uhr
Na ja, Städter ... :platsch: :roll: :wink:
Hallo Petra!
Nein, nein, ich bin Dörfler. Allerdings erst seit ca. 3 Jahren, davor war ich Städter. Muss also noch etwas üben mit dem Grillen  :oops:. Aber wie Markus bestimmt noch schreiben wird, klappte das später schon ganz gut...  :D
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Palo am 22.01.2008, 07:48 Uhr
Toller Reisebericht mit herrlichen Bildern, macht Spaß mitzufahren :)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 22.01.2008, 09:05 Uhr
06.09. Pierre, SD - Bad River Road - Wall - Badlands NP - Black Hills(393 Meilen / 632km)

Hallo, hier ist wieder Buffalo Bill. Hier im Souvenirshop ist noch alles ruhig. Alle Bisons schnarchen noch. Auf dem Camping-Platz in Kennebec sieht das dagegen schon ganz anders aus. Micky hat den Wecker wie immer sehr früh gestellt, doch da man sich westwärts bewegt und die nächste Zeitzone noch nicht erreicht hat, bleibt es heute länger dunkel als die Tage zuvor.
Im Dunkeln ertastet man sich den Weg aus dem warmen, gemütlichen, kuscheligen Schlafsack durch die kühle Cabin und dem eiskalten Campground zu den gemeinschaftlichen Duschen.
Erst beim Frühstück kommen die ersten Sonnenstrahlen über die Hügel. So gut wie alle anderen auf dem Platz tun das einzig Wahre und schlafen noch tief und fest.

Es hat sich nun eingebürgert, dass Micky immer morgens fährt und irgendwann im Verlauf des Tages gewechselt wird. Wenn man Markus so in Gedanken versunken im Halbschlaf ansieht, macht diese Regelung amerikanische Highways doch gleich viel sicherer.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6261.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3880.php)
Capitol in Pierre, South Dakota

Der Tag beginnt mit einem kleinen Umweg. Über den Native American Scenic Byway (SR-1806) geht es querfeldein fernab jeglicher Zivilisation in Richtung Pierre, der Hauptstadt von South Dakota. Das Ziel selbst kann man sich gerne schenken, aber der Weg dorthin ist nicht von schlechten Eltern. Die Straße windet sich über eine ganze Reihe grüner und gelber Hügel mit zahlreichen Ausblicken auf den breiten Missouri.

An der erstbesten Tankstelle in Pierre wird Eis für die Kühlbox nachgekauft und dort auch gleich mal ein kleiner Stadtplan von Pierre mitgenommen. Übersichtlich, kann man dazu nur sagen. Was aber besonderes Interesse erweckt: Eine kleine Straße, die in Fort Pierre von der 1806 abzweigt und scheinbar parallel zum Highway 14 gen Westen führt. Schnell wird im Street Atlas nachgesehen, wo genau die Bad River Road denn so eilig hin möchte. Bingo, sie trifft sich irgendwann mit der US-14. Juhu! Die erste Staubstraße dieser Tour.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6262.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3881.php)
Bad River Road, South Dakota

An malerisch gelegenen Orten wie Cottonwood verläuft diese Staubpiste immer entlang der Eisenbahnlinie. Cottonwood ist zwar sehr schön gelegen, abseits, ruhig und mit Blick auf die Eisenbahn, nur kann man unmöglich glauben, dass die auf dem Ortsschild angekündigten 311 Einwohner in den 5 Hütten dahinten leben. Wo ist der Rest vom Ort? Wahrscheinlich sind die anderen Häuser mit Tarnfarbe gestrichen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6267.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3882.php)
Zug neben der Bad River Road, South
Dakota

Auf der ganzen 54 Meilen langen Straße kommen den beiden Jungs nur drei Autos und zwei Züge entgegen. Ein Rekord, der wohl nur schwer zu überbieten ist.

Kaum ist man wieder auf der Hauptstraße, wird man auch gleich wieder daran erinnert, nur ja nicht Wall Drugstore zu versäumen. Noch immer gäbe es dort kostenloses Eiswasser. Noch immer gibt’s da Tausende Souvenirs.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6275.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3884.php)
im Innern von Wall Drug

Je näher man dieser Ortschaft kommt, desto häufiger die Reklametafeln, wobei das jetzt eigentlich unsinnig ist. Wer es einmal bis hierher geschafft hat, der wird eh nicht mehr an Wall vorbeifahren. Markus rechnet mit dem schlimmsten, doch als Wall erreicht wird, hält sich der Besucheransturm eigentlich in Grenzen. Man findet sogar einen Parkplatz auf der Hauptstraße vor dem Hauptgebäude des den ganzen Ort einnehmenden Drug Store. Es scheint, als ob alles mal klein angefangen hat und immer mehr und mehr angebaut und erweitert wurde. Außer einer unglaublichen Menge an Souvenirläden, die praktisch alle dasselbe verkaufen, kann man diesem Ort aber nichts Besonderes abgewinnen. Eher als geplant ist man wieder unterwegs.

Man erreicht den Badlands National Park, meine Heimat. Bei etwas störendem Gegenlicht wird versucht, die ersten Eindrücke am Pinnacles Overlook festzuhalten, einem der schönsten Punkte im Nordteil des Parks, doch so richtig zufrieden stellend will keines der Bilder genießen. Durch die Sonnenbrille sehen die Motive so genial aus, doch setzt man sie zum Fotografieren ab, um keinen falschen Eindruck des Bildes zu bekommen, macht sich die Enttäuschung regelrecht breit.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6281.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3886.php)
Pinnacles Overlook, Badlands NP,
South Dakota

Denselben Effekt hat man auch bei den meisten der weiteren Aussichtspunkte, da der Blick stets Richtung Süden und damit genau in die Sonne geht. Hat man die Möglichkeit, so sollte man diesen Teil des Parks nicht zur Mittagszeit besuchen.

Auf dem Weg Richtung Osten gibt es unheimlich viele Aussichtspunkte. Alle für sich lohnend, angefahren zu werden, doch manchen Ausblicken schenkt Micky weniger Beachtung. „Sieht doch alles gleich aus.“ Er kann seine Begeisterung nur schwer zeigen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6292.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3888.php)
Burns Basin Overlook, Badlands NP,
South Dakota

Auch am Fossil Exhibit Trail braucht Markus schon etwas Überredungskunst, um Micky in der Hitze für diesen kleinen Spaziergang zu begeistern, doch am Ende sind beide etwas enttäuscht: Unterwegs liegen unter Glasvitrinen kleine Überreste von urzeitlichen Tieren. Ständen keine Schilder daneben, man wüsste nicht mal, was man da überhaupt vor sich hat.
Diese alten Knocken hätte man genauso gut in ein Museum transportieren und da ausstellen können. Dafür braucht man keine Touristen 10 Minuten durch die Wildnis zu jagen, denn zwischen den Schaukästen gibt es nicht viel Abwechslung.

Gefrustet von diesem Erlebnis ist es nunmehr unmöglich, Micky zu einer weiteren Wanderung zu überreden, dabei hätte man noch so viel Tag übrig. Wie gerne wäre Markus noch den Castle Trail, Medicine Root Trail, Notch-, Window- oder Door Trail gelaufen. Aber keine Chance. Ein kurzer Stop am Window Trailhead, kurz in die Landschaft gestarrt und ein allessagendes „Langweilig“ und jede Diskussion ist im Keim erstickt.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6282.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3887.php)
Pinnacles Overlook, Badlands NP,
South Dakota

Zurück am Ben Reifel Visitor Center will Micy sich noch seinen üblichen Magneten kaufen. Wenn er doch für das Original so viel Begeisterung wie für seine Magnetensammlung aufbringen würde. Wie gesagt, er kann es halt nur schwer zeigen und man fragt sich langsam, ob die Ausrufe „Langweilig“ noch immer den Running Gag darstellen oder inzwischen ernst gemeint sind.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6293.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3889.php)
Burns Basin Overlook, Badlands NP,
South Dakota

Ich sehe, wie die beiden durch den Souvenirshop laufen. Markus bleibt vor der Büffelherde stehen, hebt Buffalo Little John hoch, der mir immer meine Ration Gras weg frisst, ja, nimm ihn, dann kann ich ab morgen wieder mehr fressen. Nimm ihn! Ja, nein, nicht wieder abstellen, nein, menno!
Er dreht sich wieder ab und macht Scherze über Mickys Magnetensammlung. Dann irgendwann kommt die Einsicht, er braucht von dieser Reise ebenso ein Souvenir. Wieder fällt sein Blick auf unsere Büffelherde und auf einmal fühle ich den Boden unter den Boden verlieren und danach die kalte Fläche neben der Kasse. Er nimmt mich!

In meinem temporären Zuhause, Markus Rucksack auf der Rückbank unseres schönen grünen Jeep Grand Cherokee, von wo ich alles wunderbar überblicken kann, umrunden wir einen Teil des Badlands National Park und fahren über die 44 und 509 zum Yellow Mounds Overlook wieder in den Park hinein. Wie aufregend, ich fahre in einem Auto!
Am Picknick-Platz von Conata wird Rast gemacht. Einzelnen Tisch-Bank-Kombinationen sind mit einem strandkorb-ähnlichen Dach ausgestattet, so dass man den Eindruck gewinnen könnte, man säße an einem wunderschönen Strand. Der weiße Sand und die Sonne passen schon mal sehr gut, nur auf das Wasser zum Schwimmen muss man noch ein wenig warten.

Über die Sage Creek Road erreichen wir die zweite Staubstraße des Tages. Obwohl diese waschbrettartige Straße doch ziemlich durchschüttelnd ist, scheint hier ein SUV nicht unbedingt nötig zu sein, denn etwa eben so viele normale Autos kommen uns entgegen wie Geländewagen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6313micky.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3891.php)
Präriehund an der Sage Creek
Road, Badlands NP

Und schon auf den ersten Metern stehen die ersten Zaungäste neben der Spur. Besonders auffällig sind die zahlreichen Präriehunde, die aufgeregt vor den Eingängen ihres Höhlensystems stehen und lautstark pfeifen. Was wollen sie uns damit sagen? „Hey, nimmt mich mit!“? „Hey, bitte nicht mit so schweren Autos über unsere Gänge fahren!“? „Hey, hast du mal’n Dollar?“ Leider spreche ich nicht so gut Präriehundisch.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6320.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3892.php)
Bisons an der Sage Creek Road,
Badlands NP

Besser verstehe ich da die nächsten Kameraden. Eine Herde Bisons. Scheinbar ist die Mittagszeit vorbei und alles liegt bequem in der Sonne herum, wartend auf das Abendessen. In respektvollem Abstand wird das Auto zum Stillstand gebracht und diese majestätischen Tiere bestaunt. Kein Zaun weit und breit zu sehen, so fällt es nicht all zu schwer sich vorzustellen, wie es einmal ausgesehen haben muss, als die weite Prärie von diesen Tieren beherrscht wurde.

Die Aussichtspunkte entlang der Sage Creek Road verlieren immer mehr an Bedeutung. Die wahre Schönheit dieses Teils des Parks oder viel mehr der interessante Aspekt sind hier eindeutig die Tiere, denen man stundenlang zuschauen könnte, wenn man dürfte. Ein paar mal noch windet die Straße sich um einige Kurven und bietet noch mehrfach einen Blick auf dieselbe Bisonherbe, bevor auch dieses Kapitel abgeschlossen ist und man mal wieder vor den Toren des Parks landet. Ein Cattle-Guard in der Straße und schon heißt es Bisons ade. Bis hierher und nicht weiter.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6329.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3894.php)
Aussicht vom Sheep Mountain Table,
Badlands NP

Sehr lohnenswert ist ein Abstecher auf den Sheep Mountain Table. Eine unscheinbare, alles durchrüttelnde Stichstraße zweigt von der 27 nach Westen ab und bietet nach fünf oder sechs Meilen einen phantastischen Ausblick auf einen ruhigen und unheimlich grünen Teil des Parks. Auch so kann die Prärie ausschauen. Die Prärie ist halt unheimlich vielseitig.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6327.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3893.php)
Aussicht vom Sheep Mountain Table,
Badlands NP

Und wir haben diesen Aussichtspunkt für uns alleine. Kein weiteres Auto zu sehen. Wir haben uns diesen Blick alleine erkämpft.

Ok, genug vom Badlands National Park gesehen, über eine weitere Schotterstraße, diesmal Nummer zwei, geht es nun endgültig auch um den südlichen Parkteil herum und den Black Hills entgegen. Aus dem Radio tönt nette Musik, die Stimmung ist gut, das Wetter in der Ferne sieht schon ziemlich bedrohlich aus. Hoffentlich kommen wir da in kein Unwetter. Wie gesagt, die Stimmung ist gut, eine nette kleine Lampe erstrahlt am Armaturenbrett, begleitet von einem netten surrenden Geräusch, das nun überhaut nicht zum Takt der Musik bleibt. Was hat denn unser lieber Jeep? Ist ihm etwas aufgestoßen? Tanken müssen wir doch noch lange nicht. Was könnte denn dieses Symbol bedeuten, das da so wie ein Reifen ausschaut? Micky spricht es aus, woran Markus nicht gerne denken möchte: „Wir haben einen Platten.“ „Ach du, Sch…“

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6329micky.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3895.php)
platter Reifen an unserem Jeep
Grand Cherokee

Der Wagen wird zum Stillstand gebracht und die Reifen kontrolliert. Hinten links ist deutlich ein Loch im Reifen zu sehen, aus dem es noch fröhlich laut pfeift. Markus ahnt schon das schlimmste: Na toll, Urlaubsunterbrechung. Jetzt muss sich um den Reifen gekümmert werden.

Motorhaube hoch, das Zeichen in Amerika, dass man ein Problem mit dem Wagen hat und tatsächlich, zwei Minuten später kommt der erste Wagen vorbei und hält auch direkt. Micky bittet den Fahrer, im nächsten Visitor Center Bescheid zu sagen, dass wir einen Platten haben und eventuell Hilfe benötigen. Markus packt inzwischen das Gepäck um, um an das Werkzeug zu kommen, was beim Grand Cherokee unglücklicherweise im Boden des Kofferraums versteckt ist. Als der Ranger eintrifft, hat man das Werkzeug inzwischen schon gefunden und lässt sich vom Fachmann nur noch erklären, wo der Wagenheber anzusetzen ist, nämlich vor der Hinterachse, nicht dahinter.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6332.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3896.php)
Highway 2, südlich des
Badlands NP

Wagen aufbocken, Radmuttern lösen, Reifen wechseln, Wagen ablassen – so schwer ist das doch eigentlich gar nicht. Hätten wir auch ohne Ranger hinbekommen, aber es gibt ein gutes Gefühl, wenn jemand hinter einem steht, der weiß, was zu tun ist und der im Notfall auch einen Rettungswagen hätte herbeiordern können, wenn uns der Wagen auf den Fuß gefallen wäre.

Mit einem platten Reifen unter dem Kofferraum, einem etwas komischen Gefühl in der Magengegend und die Gewissheit, einen Reifen wechseln zu können, nähern wir uns der Gewitterfront, die sich bedrohlich vor einem aufbaut. Es dauert nicht lange und es beginnt zu regnen. Gut, dass wir nicht jetzt einen Platten haben.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6333.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3897.php)
Aussicht vom Highway 2,
südlich des Badlands NP

Es beginnt nicht nur zu regnen, es gießt, es schüttet, es hagelt! Blitze zucken, der Donner kracht etwas hinkend hinterher, doch der ist schon gar nicht richtig zu hören. Vielmehr ist der Hagel auf der Windschutzscheibe und auf dem Dach zu hören. Meine Güte, bitte jetzt nicht auch noch einen Hagelschaden in der Scheibe. Die Fahrt wird zu einer einzigen Kriechfahrt, aber Sicherheit geht vor. Noch gerade so ist die Straßenbegrenzung zu sehen und der Scheibenwischer müht sich echt einen ab.
Das Blöde an der Schleicherei, man entkommt so dem Wetter so noch langsamer.

So schnell, wie das Unwetter gekommen war, so schnell ist es auch wieder verschwunden. Der nächste Ort, Keystone, wird erreicht. Micky interessiert sich nicht mehr für einen Urlaub, er ist besessen von dem Gedanken, den defekten Ersatzreifen gegen einen neuen auszutauschen.
In Keystone gibt es nur eine einzige Tankstelle, aber keine Werkstatt. Wir wollen unser Glück in Hill City versuchen. Diese kann auf mehreren Strecken erreicht werden, am kürzesten ist eine kleine asphaltierte Nebenstraße ab durch die Mitte, doch Micky ist beunruhigt. Er will lieber kein Risiko eingehen und über die gut ausgebaute US-16 außen herum fahren. Man kann es auch übertreiben. Ich meine, sollte der höchst unwahrscheinliche Fall eintreten und man bekommt binnen wenigen Minuten den nächsten Platten, kann man noch immer einen Abschleppdienst rufen. Gehen tut vieles.

In Hill City sieht es ähnlich mau aus. Gegenüber einer Tankstelle gibt’s eine Autowerkstatt, doch diese ist bereits geschlossen. Es ist nach 18 Uhr abends. Und nein, auch, wenn wir 5 Minuten eher hier gewesen wären, es hätte alles nichts gebracht. Die Geschichte mit dem Reifen muss auf morgen verschoben werden.

Jetzt freuen wir uns erstmal auf leckere Bratwürste. Nun wissen wir ja, wie man das anstellt – oder doch nicht?
Vor unserer Cabin befindet sich eine Feuerstelle tief im Erdreich, darüber in etwa 30cm Abstand ein Rost, das nicht in der Höhe verstellbar ist. Als um 22 Uhr die Würstchen noch immer nicht durch sind, pickst sie Markus einzeln auf und hält sich minutenlang in geringem Abstand über die inzwischen wenigstens ansehnliche Glut.
Mit knurrenden Magen wird schlafen gegangen. Der gewünschte Erfolg ist leider ausgeblieben. Und ich? Ich schreibe im Schein von Markus Taschenlampe noch diese Zeilen und freue mich über ein paar neue Grasbüschel.

Herzlichst, Euer Buffalo Bill.

Übernachtung: KOA Campground - Mount Rushmore / Hill City, SD (http://mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1967.php)
Bewertung: Gut!





Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 22.01.2008, 10:01 Uhr
Hallo!

Über den Native American Scenic Byway (SR-1806) geht es querfeldein fernab jeglicher Zivilisation in Richtung Pierre, der Hauptstadt von South Dakota. Das Ziel selbst kann man sich gerne schenken, aber der Weg dorthin ist nicht von schlechten Eltern. Die Straße windet sich über eine ganze Reihe grüner und gelber Hügel mit zahlreichen Ausblicken auf den breiten Missouri.
Diesen Streckenabschnitt würde ich als eines der Highlights unserer Tour beschreiben! Ich fand die Strecke sehr aufregend. So eine Landschaft hatte ich zumindest in den USA bisher nicht gesehen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12849/USA_211_kl.JPG)

Durch die Sonnenbrille sehen die Motive so genial aus, doch setzt man sie zum Fotografieren ab, um keinen falschen Eindruck des Bildes zu bekommen, macht sich die Enttäuschung regelrecht breit.
Na ja, dann betrachtet man eben alles durch die Sonnenbrille  8). Ich fand den Punkt gar nicht so schlecht!  :D

Hinten links ist deutlich ein Loch im Reifen zu sehen, aus dem es noch fröhlich laut pfeift. Markus ahnt schon das schlimmste: Na toll, Urlaubsunterbrechung. Jetzt muss sich um den Reifen gekümmert werden.
Das war für mich alles superspannend!  :shock: Autounfälle hatte ich schon zweimal in den USA (einmal Totalschaden), aber noch nie hatte ich eine Reifenpanne  :shit:. Und jetzt war es soweit. Durch solche kleinen Unannehmlichkeiten gewinnt man doch nur an Erfahrungen. Natürlich müssen sie nicht unbedingt sein, aber wenn alles gutgeht, dann ist man beim nächsten Mal längst nicht mehr so unbeholfen. Ich finde solche außergewöhnlichen Ereignisse einfach nur interessant und sie geben einem (nach erfolgreicher Lösung des Problems) doch nur mehr Selbstvertrauen und Sicherheit!  :hand:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Easy Going am 22.01.2008, 10:09 Uhr
Hi Markus,

war die Piste hoch zum Sheep Mountain Table zu schlecht zu befahren - oder warum seid Ihr nicht bis zum Blick auf den kleinen Canyon hochgefahren (oder habt Ihr das doch gemacht) ?

Ach ja, willkommen im Plattfuß-Club.  :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 22.01.2008, 10:13 Uhr
Na ja, Städter ... :platsch: :roll: :wink:

Wir können ja mal einen usa-reise.de Kurs machen. Thema "Grillen in allen Urlaubslagen" :lachroll:
Hihi... coole Idee.
Obwohl ich zugeben muß, daß wir in Canada auch den Unterschied zwischen Firewood und Premium Firewood deutlich zu spüren bekommenhaben... bis wir einen Crashkurs in the Canadian Art of Firemaking bekamen... mit Hilfe des Benzinkanisters  :shock: :zuberge: :doh:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 22.01.2008, 10:25 Uhr
Durch die Sonnenbrille sehen die Motive so genial aus, doch setzt man sie zum Fotografieren ab, um keinen falschen Eindruck des Bildes zu bekommen, macht sich die Enttäuschung regelrecht breit.
Na ja, dann betrachtet man eben alles durch die Sonnenbrille  8). Ich fand den Punkt gar nicht so schlecht!  :D

Der Punkt war ja auch nicht schlecht, daher habe ich davon ja auch einige Bilder hier veröffentlicht. Nur wenn man alles durch die Sonnenbrille gesehen hatte und sie dann absetzte, dann war der Ausblick im Vergleich zur Sicht mit Sonnenbrille enttäuschend. Hattest du da oben doch sogar selbst zugegeben.
Ich weiß noch, wie du Fotos gemacht hattest und vom Ergebnis ebenso enttäuscht warst, so dass du versuchsweise ein Foto durch die Sonnenbrille gemacht hattest.

Das war für mich alles superspannend!  :shock: Autounfälle hatte ich schon zweimal in den USA (einmal Totalschaden), aber noch nie hatte ich eine Reifenpanne  :shit:. Und jetzt war es soweit. Durch solche kleinen Unannehmlichkeiten gewinnt man doch nur an Erfahrungen. Natürlich müssen sie nicht unbedingt sein, aber wenn alles gutgeht, dann ist man beim nächsten Mal längst nicht mehr so unbeholfen. Ich finde solche außergewöhnlichen Ereignisse einfach nur interessant und sie geben einem (nach erfolgreicher Lösung des Problems) doch nur mehr Selbstvertrauen und Sicherheit!  :hand:

Sagen wir mal so, langweilig war es nicht, da man ja plötzlich vor einer Reihe von Aufgaben stand, an die man sich teilweise herantasten musste. Und ja, ich bin froh, nun guten Gewissens behaupten zu können, ich kann einen Reifen wechseln, aber ich hätte doch gerne auf den ganzen Ärger drumherum verzichten zu können, siehe mein Beitrag morgen.

war die Piste hoch zum Sheep Mountain Table zu schlecht zu befahren - oder warum seid Ihr nicht bis zum Blick auf den kleinen Canyon hochgefahren (oder habt Ihr das doch gemacht) ?

Wir sind so weit gefahren, bis keine erkennbare Straße mehr weiter führte. Und von da oben hatten wir die Aussicht wie auf den Bildern zu sehen:

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6329.jpg)
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6327.jpg)

Wäre es noch weiter gegangen?
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: americanhero am 22.01.2008, 10:29 Uhr
oh, ich glaube in Sachen Grillen braucht ihr noch dringend Nachhilfestunden  :lol: :lol: :lol:
Und ein toller Tag im Badlands NP. Die diversen Trails dort hätten wir auch sehr zugesagt.
Und da hattet ihr ja noch mal richtig Glück, den Reifen trocken wechseln zu können, ehe das ganze Unwetter losbrach.


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 22.01.2008, 10:40 Uhr
oh, ich glaube in Sachen Grillen braucht ihr noch dringend Nachhilfestunden  :lol: :lol: :lol:

Haben wir im Yellowstone bekommen. Warte mal ab bis zum Glacier NP, da haben wir es wirklich perfekt hinbekommen. Aber da bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen ist...

Und da hattet ihr ja noch mal richtig Glück, den Reifen trocken wechseln zu können, ehe das ganze Unwetter losbrach.

Glaub mir, bei DEM Unwetter hätten wir im Wagen gewartet, bis sich die Sache beruhigt hat und hätten danach den Reifen gewechselt.

Schade, mir fällt gerade ein, wir hätten mal rechts ran fahren sollen und das Unwetter filmen sollen. Bewegte Bilder und Ton hätten es hier viel besser zur Geltung gebracht. Aber an so etwas denkt man vor Ort ja nicht.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Easy Going am 22.01.2008, 10:42 Uhr
Wäre es noch weiter gegangen?
klar - siehe Bild der Forumshistorie (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=12542.msg150564#msg150564)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Willi am 22.01.2008, 11:51 Uhr
Wie gerne wäre Markus noch den Castle Trail, Medicine Root Trail, Notch-, Window- oder Door Trail gelaufen. Aber keine Chance. Ein kurzer Stop am Window Trailhead, kurz in die Landschaft gestarrt und ein allessagendes „Langweilig“ und jede Diskussion ist im Keim erstickt.

Das ist aber schade. Der Notch-Trail hat uns dort am besten gefallen. Und obwohl ganz allein unterwegs war es uns gar nicht langweilig.  :)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Anne am 22.01.2008, 17:58 Uhr
Hi Bill,
ich fürchte, ich bin in einem frühren Leben auch Büffel gewesen- die grauen Berge und die ganze Landschaft gefällt mir einfach zu gut- ich habe es doch geahnt, als wir noch Städte durchquerten. :lol:
Irgendwann ist man mit dem Platten einfach mal "dran".  :wink:

Tschüß
Karin
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: O.S. am 22.01.2008, 19:20 Uhr
das mit dem Grillen finde ich lustig. Wollte 2006 in Colter Bay Village auch so ein Monstrum von Grillrost in Gang bringen, mit viel Baustahl und nicht höhenverstellbar und die Amis rund herum haben schon mächtig gefeixt, weil ich nur so eine kleine Tüte Grillkohlen dabei hatte und "nur" 2 Steaks braten wollte. Es hat furchbar gezogen und eigentlich war das Ganze hoffnungslos, aber als erfahrener Thüringer Rostwurstbrater läßt man sich von solchen Kleinigkeiten nicht abschrecken. Fix etwas Alufolie um den Grill (Kaminwirkung und hält die Wärme) und raz faz waren die Steaks fertig. Die Amis haben Bauklötze gestaunt, bei denen wäre sicher 1 qm Holz draufgegangen für die beiden Steaks. Mit den "Erdgrills" geht das genausogut, Alufolie zum Abdichten ggf. dort drauf die Würste braten.

Gruß O.S.  :lol: :lol: :lol:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Crimson Tide am 22.01.2008, 19:28 Uhr
 :oops:  Bei dem Pech, mit Gewitter UND Platten muß ich mich ja noch hinterher schämen, daß ich mich über EINE WOLKE aufgeregt habe im Badlands NP.... :lol:

Bisher hatten wir noch nie einen Platten auf Reisen... *aufholzklopf*

Trotzdem....herrlich beschrieben....so beim Lesen kann man ja Spaß haben mit so einem Platten, so wie Du das darstellst.... :lol:   :clap: :clap: :clap:

@ schön, daß wir nun ein Foto von Wall Drug bei Dir betrachten können, denn wir haben das ja ausgelassen.... :zuck:

Ob wir da was verpaßt haben????
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Westernlady am 22.01.2008, 20:14 Uhr
Bill, Markus und Mickey - ein Plattfuß  :shock: Gleich bei der ersten Gravelroad...  :roll:
Ich hoffe, das es bei dem einen Platten blieb  :daumen:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: dschlei am 22.01.2008, 20:47 Uhr
Ich glaube fast, dass wir in dem gleichen Gewittergebiet waren.  Zu dem Zeitpunkt fuhr ich gerade auf der I 80 in Nebraska nach Osten, und war nahe der Abzweigung mit der I 76, und da war vor mir und nach Norden ein riesiges, schwarzes Wolkenfeld mit jeder Menge Blitze.  Un dann kam auf dem Weather Radio die Warnung, nicht weiter in richtung Nord Osten zu fahren, da dort schon 3 Tornados gesichtet wurden.

Da habt ihr eigentlich noch mal Glueck gehabt, dass da nicht auch ein Tornado entstanden ist, denn solche Gewitter sind normalerweise die Ausloeser dafuer!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 23.01.2008, 09:39 Uhr
Wäre es noch weiter gegangen?
klar - siehe Bild der Forumshistorie (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=12542.msg150564#msg150564)

Oha, dann haben wir da echt noch etwas verpasst. Ok, da wussten wir ja noch nicht, welches Unwetter sich dem Badlands näherte, also im Nachhinein betrachtet sehr gut, dass wir da nicht länger geblieben sind aber auf jeden Fall ein Grund, da nochmal hinzufahren.

Das ist aber schade. Der Notch-Trail hat uns dort am besten gefallen. Und obwohl ganz allein unterwegs war es uns gar nicht langweilig.  :)

Glaube mir, wäre ich alleine dort gewesen, ich wäre da auch noch den einen oder anderen Trail gelaufen. Die Landschaft des Badlands NP hat mir nämlich sehr gut gefallen. Das ist wirklich ein sehr schöner Park.

ich fürchte, ich bin in einem frühren Leben auch Büffel gewesen- die grauen Berge und die ganze Landschaft gefällt mir einfach zu gut- ich habe es doch geahnt, als wir noch Städte durchquerten. :lol:
Irgendwann ist man mit dem Platten einfach mal "dran".  :wink:

Nur seltsam, dass es mir mit Micky passiert ist und nicht mit dem King of Flat Tires, Horst (Easy Going). Musst ihn mal fragen, der hat in mind. jedem zweiten Urlaub, auch auf geteerten Straßen, einen Plattfuss. Als ich 2006 mit ihm unterwegs war, wäre er statistisch gesehen wird dran gewesen, aber da ist nichts passiert, obwohl wir den Wagen da wesentlich mehr strapaziert hatten als den Jeep auf dieser Tour.

@O.S.
Warte mal, bis wir im Glacier NP waren. Ich wollte eigentlich nicht zu viel vorweg nehmen, aber da haben wir wirklich perfekte Steaks hinbekommen.

:oops:  Bei dem Pech, mit Gewitter UND Platten muß ich mich ja noch hinterher schämen, daß ich mich über EINE WOLKE aufgeregt habe im Badlands NP.... :lol:

Och, über das Unwetter habe ich mich überhaupt nicht aufgeregt. Uns hat's ja nichts ausgemacht. Das Besichtigungsprogramm haben wir im Trocknen hinbekommen, die Reifenpanne auch und danach war es im Prinzip egal.

Wie gesagt, das Unwetter hat mich weniger gestört, im Gegenteil, ließ es die Straße doch noch dramatischer aussehen:
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6332.jpg)
Was mehr gestört hatte war der Plattfuss und seine Folgen, siehe nachfolgenden Tagesbericht.

Bisher hatten wir noch nie einen Platten auf Reisen... *aufholzklopf*

Wir auch nicht, aber wie Micky schon schrieb, es ist ein gutes Gefühl nun zu wissen, dass man sich in so einer Situation helfen kann.

Trotzdem....herrlich beschrieben....so beim Lesen kann man ja Spaß haben mit so einem Platten, so wie Du das darstellst.... :lol:   :clap: :clap: :clap:

Ja, im Nachhinein kann man über solche Geschichten immer lachen und die machen einen Bericht ja auch erst interessant.

schön, daß wir nun ein Foto von Wall Drug bei Dir betrachten können, denn wir haben das ja ausgelassen.... :zuck:

Ob wir da was verpaßt haben????

Meiner Meinung nach nicht wirklich etwas verpasst. Ich wollte eigentlich auch gar nciht hinfahren, aber man hatte es uns hier im Forum wärmstens empfohlen, also sind wir hin, aber mir hat es absolut nicht gefallen. Viele Souvenirshops, viele Touristen, sehr überlaufen, eine wahre Touristenfalle.

Bill, Markus und Mickey - ein Plattfuß  :shock: Gleich bei der ersten Gravelroad...  :roll:
Ich hoffe, das es bei dem einen Platten blieb  :daumen:

:dozent: Technisch gesehen war es die vierte Gravel Road, aber am ersten Gravel Tag. Heute sind wir ja bereits die Bad River Road, Sage Creek Road und den Abstecher zum Sheep Mountain Table gefahren.

Ich glaube fast, dass wir in dem gleichen Gewittergebiet waren.  Zu dem Zeitpunkt fuhr ich gerade auf der I 80 in Nebraska nach Osten

Das heißt, zwei Tage zuvor warst du gar nicht in St. Paul / Minneapolis? Dann hätten wir dich ja überhaupt nicht besuchen können.

Aber kann gut sein, dass es dasselbe Gewitter war. Danilo und Anja sprachen einen Tag vorher in ihrem Bericht ja auch von einer Gewitterfront.

Da habt ihr eigentlich noch mal Glueck gehabt, dass da nicht auch ein Tornado entstanden ist, denn solche Gewitter sind normalerweise die Ausloeser dafuer!

Ne, einen Tornado hatten wir nicht gehabt. Das Gewitter mit Hagel hatte gereicht, einem einen kleinen Schrecken einzujagen.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 23.01.2008, 09:47 Uhr
07.09. Black Hills: Mount Rushmore, 1880 Train, Crazy Horse Memorial, Custer SP(168 Meilen / 270km)

Hallo, hier ist wieder Buffalo Bill. Wie gerne würde ich euch heute früh von weiteren Urlaubserlebnissen berichten, doch bei meinen beiden Fahrern dreht sich gerade alles nur um Thema Reifen und Autos. Männergespräche halt.
Schon gestern hat Markus mit der Autovermietung National telefoniert. Die sagten, es gäbe jetzt mehrere Möglichkeiten:
-zum Reifenhändler fahren und den Reifen flicken lassen
-einen neuen Reifen kaufen
-in einer nahe gelegenen Zweigstelle von National das Fahrzeug zu tauschen
Letztere Variante trifft auf breite Zustimmung, aber nur so lange, bis Micky bei National in Rapid City angerufen hat und erfährt, dass man dort nur einen Wagen der Premium-Kategorie abgeben könnte. Ne, das ist nicht das Wahre. Es wurde ja schließlich ein SUV bezahlt.
Die nächsten National Vertretungen befinden sich in Sioux Falls (zu großer Umweg) und sonst erst wieder in Jackson, Wyoming, aber da morgen schon die nächste Dirt Road ansteht, muss die Wurzel des Problems behandelt werden, der Reifen. Da das Loch aber daumendick ist und sich an unpassender Stelle befindet, ist nicht an Flicken zu denken. Ein neuer Reifen muss also her und zwar dasselbe Modell, ansonsten will National die Kosten dafür nicht übernehmen.

Der Reifenhändler in Hill City wird angefahren. Da es noch sehr früh ist, hatte Markus vorgeschlagen, zuerst noch den nahe gelegenen Mount Rushmore zu besuchen, aber wie schon gestern erwähnt, Micky ist besessen von dem Gedanken, zuerst den Reifen zu tauschen. Also fahren wir nach Hill City und stehen uns vor dem Eingang des Reifenhändlers die Beine in den Bauch. Ein freundlicher Amerikaner kommt irgendwann auf uns zu und wir verfallen im Small Talk. Nach und nach stellen wir fest, der Typ ist gar nicht der Besitzer der Garage. Dieser taucht erst wesentlich später auf und ist auch nicht gerade der Hilfsbereiteste.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6335.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3898.php)
Mount Rushmore National Memorial

Mürrisch untersucht er den gelochten Reifen und wie es das Leben so will, genau dieses Modell von Goodyear hat er nicht auf Lager. Eventuell bestünde die vage Wahrscheinlichkeit dass es vielleicht möglich wäre, so einen unter Umständen Reifen in naher Zukunft geliefert zu bekommen. Der freundliche Amerikaner von vorhin beschleunigt die Angelegenheit ein wenig und macht uns auf den nächsten Goodyear Händler in Rapid City aufmerksam. Das passt dem Autohändler nicht so ganz in den Kram, sieht er doch jetzt seine Kunden abwandern, aber wie gesagt, richtig bemühen tut er sich auch nicht.

Also fahren wir nach Rapid City. Die Werkstatt ist schnell gefunden, ein Mechaniker, der sich unseren Wagen annimmt, aber nicht so schnell. Vor uns sind noch einige weitere Kunden. Man verspricht uns, in etwa einer Stunde wäre ein neuer Reifen auf die Felge aufgezogen und so ziehen wir ein wenig um die Häuser. Micky entwickelt eine neue fixe Idee. Er würde gerne in die Black Hills auswandern und hier einen Autowerkstatt eröffnen. Er würde dabei gerne seine Kunden auf Händen tragen, ihnen eine Shuttle-Service zum Hotel anbieten oder eine Rundfahrt durch den Custer SP während der Wagen in der Werkstatt steht.
Wahrscheinlich ist das seine Art, seinen Unmut über den verlorenen Urlaubstag Ausdruck zu verleihen.

Zurück bei Goodyear wird unsere Geduld noch weiter auf die Probe gestellt. Der Mechaniker erklärt uns, dass sie jetzt den Ersatzreifen auf die Originalfelge aufziehen und den neuen Reifen auf die Ersatzradfelge und dieser wieder unter den Kofferraum befestigen. Klingt nicht übel, bedeutet aber, weitere kostbare Urlaubsminuten verstreichen.
Wir sitzen im Wartebereich des riesigen, unaufgeräumten Ladens und langweilen uns zu tote. Ab und an kommen Mechaniker und Kunden vorbei, um sich am bereitgestellten Kaffee zu bedienen. Einer treibt es dabei noch auf die Spitze und gießt in sein Wasser mit Kaffeegeschmack noch zusätzlich Wasser, um die Brühe noch weiter zu verdünnen. Widerlich.
Nebenbei läuft der Fernseher, wo sich in einer albernen Talkshow gerade über die Probleme pubertierender Kinder gestritten wird. „Langweilig!“

Endlich ist unser Auto fertig und es geht ans zahlen. Wieder ganz dem typischen amerikanischen Smalltalk verfallen, will der Händler die Lage etwas auffrischen und fragt Micky, ob er mit seinem Sohn einen netten Ausflug unternimmt. Markus, der Sohn von Micky? Die beiden trennen gerade mal 5 Jahre. Ok, Markus trägt heute seine College-Jacke, was ihn wohl ein paar Jahre jünger erscheinen lässt und Micky ist dagegen „ordentlich“ gekleidet, aber Vater und Sohn?

Ok, zurück in den Black Hills, können wir nun endlich wieder Urlaub machen? Ja? Danke! Es ist schon Mittag und der morgendliche Zug ab Hill City längst verpasst. Um die Zeit bis zum nächsten Zug sinnvoll zu nutzen, wird Mount Rushmore angefahren. Die vier großen Präsidenten sind schon von der Straße Nummer 244 aus gut zu erkennen. Viele Touristen nutzen die Gelegenheit, die 8$ für das Parkhaus zu sparen und halten nur kurz auf dem Seitenstreifen an. Seltsamerweise stehen auch nirgends Verbotsschilder.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6340.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3899.php)
Avenue of Flags, Mount Rushmore
National Memorial

Markus und Micky wollen es aber genauer wissen und löhnen den kleinen Obolus. Macht ja nur 4$ für jeden. Was wir erst am Kassenhäuschen erfahren: Das ausgestellte Ticket ist zugleich Tageskarte und so können wir auch am Abend zur Lichtershow zurückkehren.
Am Ende der Avenue of the Flags bietet sich der beste Ausblick auf die meterhohen in Stein geschlagenen Präsidentenköpfe. Schnell sind alle Fotos im Kasten, da entschließt sich die Sonne, nun doch zum Vorschau zu kommen und so darf die ganze Fotoserie wiederholt werden.

Als nächstes folgt die Fahrt mit dem 1880 Train von Hill City nach Keystone. Zuerst werden die Tickets gekauft und die paar Minuten bis zur Abfahrt des Zuges ein Schnellimbiss im Ort gesucht. Irgendetwas. Subway, Taco Bell, wenn es sein muss auch nur ein einfacher Hotdog, doch nichts zu machen. Rein gar nichts. Alles nur Restaurants mit Bedienung und sicher langen Wartezeiten, wo der Zug inzwischen weg wäre.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6357.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3903.php)
auf der Main Street in Hill City,
South Dakota

Bleibt nichts anderes übrig als sich dem Monopol des Bahnhofsrestaurants hinzugeben und in die ewig lange Schlange einzureihen, die sich hier offensichtlich nicht ohne Grund gebildet hat.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6396.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3907.php)
Dampflok des 1880 Train in den
Black Hills, South Dakota

Die anschließende Fahrt wird im offenen Waggon genossen. Man will ja schließlich hautnah mitbekommen, wie dies schnaufende, fauchende Ungetüm von Dampflok da vorne unseren Zug durch die Wälder South Dakotas zieht. Zahlreiche Bahnübergänge werden überquert, immer von derselben Straße mit immer denselben Autos, wo man hinter der Windschutzscheibe nur Fotoapparate statt Menschen sieht.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6389.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3906.php)
1880er Train zwischen Keystone und
Hill City, SD

Warum aber hat man die Strecke so oft die Straße kreuzen lassen? Eigentlich ist es genau umgekehrt, plappert die Zugbegleiterin. Die Eisenbahn war zuerst da und hat praktisch die beste Route durch das Tal erwischt. Die Straße musste sich dem Gelände mehr anpassen und schlängelt sich munter hindurch. An einer Stelle liegen zwei Bahnübergänge sogar nur 100 Meter auseinander.
Auf der Rückfahrt nach Hill City wird statt dem offenen Wagen dagegen ein nostalgischer Wagen aus den Glanzzeiten der Eisenbahn gewählt, wo man noch mit Stil gereist ist und nicht einfach nur, um ohne Auto von A nach B zu kommen.

Der Nachmittag beginnt und weil man sich viel zu lange mit der Reifengeschichte beschäftigt hatte, müssen leider die Besuche der umliegenden Höhlen ausfallen. Keine Juwel Cave, keine Wind Cave und auch keine Mount Rushmore Cave wird angesteuert, sondern als nächstes das Crazy Horse Memorial, das wiederum gut von der Straße aus zu sehen ist. Statt 8$ pro Auto werden hier aber 10$ pro Person verlangt und das nur, um den gleichen Effekt zu bekommen wie es ein guter Kamerazoom auch schafft. Einmal von der Hauptstraße abgebogen, ist man aber schon in einer Einbahnstraße gefangen, die unweigerlich auf die Kassenhäuschen zuführt. Große Schilder warnen alle paar Meter, dass Wenden über den Mittelstreifen verboten sei. Ok, dann halt den Rückwärtsgang eingelegt und gemacht, dass man Land gewinnt.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6399.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3908.php)
Crazy Horse Memorial

Kleiner Umweg über Custer und schon geht es über die Sylvan Lake Road und dem Needles Highway zu den berühmten Felsspitzen und engen Tunnel des Custer State Park. Am Sylvan Lake wartet zudem noch eine besondere Aufgabe auf uns. Wolfgang (Greywolf) hat ein altes Tagebuch aus 1924 (http://www.greywolfsreisen.de/frame1924.htm) ausgegraben, wo frühere Urlauber auf eine Abenteuerreise von Chicago nach San Francisco gefahren sind. Er hat dazu aufgerufen, heutige Vergleichsbilder der alten Fotos zu machen, um so die Veränderungen der direkt gegenüber stellen zu können. Schon im Mai hatte Markus gute Bilder aus Chicago und San Francisco beigesteuert und der Sylvan Lake ist auf dieser Reise der erste Verknüpfungspunkt mit der alten Fahrt.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6403.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3909.php)
Sylvan Lake am Needles Highway im
Custer SP

Als nächstes sind noch irgendwelche Felsspitzen irgendwo am Needles Highway abzulichten, doch die genaue Stelle könnte überall sein. In Ruhe mehrmals mal irgendwo zum Vergleichen anzuhalten stößt nur auf bedingte Gegenliebe. Man merkt, Micky ist eher an Autofahrten, frühem Ankommen im Motel, langweiligen Flughäfen und Autohändlern interessiert.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6408.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3911.php)
Needles Eye am Needles Highway im
Custer SP
[td [/td][td](http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6407micky.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3910.php)
Tunnel am Needles Highway im Custer
SP
[/td][/tr][/table]

Obwohl die Aussicht vom Mount Coolidge laut Reiseführer nicht besonders lohnend sein soll, wird sich darauf geeinigt, da hinauf zu fahren. Kein Wunder, da kann man ja auch mit dem Auto vorfahren.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6412.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3912.php)
Ausblick vom Mt. Coolidge Fire
Tower im Custer SP

Der Reiseführer hat allerdings Recht. Oben auf der Spitze wurden mehrere Antennenmasten installiert und diese auch gut mit Kabeln am Boden verankert, die nun die Sicht in die Ferne stören.

Also schnell wieder runter und dem letzten der ganz großen Ziele gewidmet, dem Wild Life Loop. Zuerst eher enttäuschte Blicke. „Die hätten hier wenigstens mal ein Bison abstellen können, damit die Touristen begeistert sind“ Solche und ähnliche Sprüche muss ich mir über meine Artgenossen anhören. Man spricht schon von Kontaktschleifen im Boden und dass noch zu wenige Autos gezählt wurden, um die teuren Bison-Attrappen herauszuholen.
Bin ich etwa eine Attrappe?

Dann endlich, ein paar grasende Bisons. Der Tag ist gerettet. Einsam am Horizont sieht man die kleinen Punkte sich bewegen. Die einstigen Herrscher der Prärie. Der Inbegriff des Tieres im mittleren Westen. Wie gesagt, der Tag ist gerettet, man hat aus der Not noch das Beste herausgeholt und trotz Umweg nach Rapid City noch etwas von den Black Hills gesehen.

Na, dann fahren wir nun noch mal zum Mount Rushmore, Hügel rauf, Hügel runter, Hügel rauf – Stopp! Bisons. Bisons, so weit das Auge reicht. Die ganze Prärie ist voll mit denen. Obwohl hier schon mehrere Autos stehen, sind Menschen ganz klar in der Minderheit. Die Bisons laufen einzeln über die Straße und trotten langsam zu einem Wasserloch. Das ist mal eine aufregende und spannende Geschichte. Dafür ist man doch hier her gekommen, um Tiere zu sehen. Autohändler hat man auch in Deutschland, nicht aber Bisons, die zum Wasserloch traben, um das ganze trockene Gras herunter zu spülen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6415.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3913.php)
Bisons an der Wildlife Loop Road im
Custer SP

Teilweise nur wenige Meter neben den Autos laufen die gewaltigen Tiere entlang. Man mag es ihnen kaum zutrauen, aber trotz ihres Gewichts können die ungemein schnell rennen, bis zu 50km/h. Man sollte sie daher tunlichst nicht reizen, denn man würde mit Sicherheit den Kürzeren ziehen. Aus dem vermeintlich sicheren Auto wird weiter beobachtet, wie die Herde die Autos umkreist. Ich möchte aber nicht wissen, wie es sich anhört bzw. anfühlt, wenn einer von denen auf die Idee kommt, mal anzuklopfen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6420.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3914.php)
Bisons an der Wildlife Loop Road im
Custer SP

Irgendwann bildet sich wieder eine kleine Gasse und im Schritttempo kann weiter gefahren werden. Auch Buffalo Jerry und Buffalo Tom, die sich direkt vor unserem Auto gestritten haben, manches Mal einen bösen Blick auf die Zuschauer geworfen haben, dann aber doch auf Markus Beten gehört haben, sich bitte wieder mit sich selbst zu beschäftigen und nicht auszuprobieren, ob ein Jeep in eine Streichholzschachtel passt, geben den Weg wieder frei und wir können weiter fahren.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6423.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3915.php)
Bisons an der Wildlife Loop Road im
Custer SP

Dass auf der Iron Mountain Road noch die interessanten Tunnel mit den Pig Tail (Ringelschwanz) Kurven auf uns warten, daran denkt kein Mensch mehr. Zumindest Markus ist noch gedanklich bei den Bisons, wohingegen Micky so aussieht als probiere er, in wie viele unterschiedliche Anordnungen man die Buchstaben des Wortes „Langweilig“ bringen könnte.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6445.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3916.php)
Tunnel an der Iron Mountain Road im
Custer SP

Mount Rushmore am Abend – noch immer gut besucht. Am Ende der Avenue of the Flags wird auf einer großen Tribüne Platz genommen und ausgeharrt, was da kommen mag. Ein Ranger veranstaltet zur Überbrückung der Zeit ein kleines Quiz und fragt das Publikum über die amerikanische Geschichte und die einzelnen Präsidenten aus. Ein paar Antworten wissen sogar unsere beiden Ausländer.
Dann heißt es Licht aus, Regen an. Zuerst noch leichte Tropfen, die Markus als erhöhte Luftfeuchtigkeit abtut. Micky wird schon ungeduldig und würde am liebsten unter das Dach verschwinden. Noch steht da niemand. Nach 5 Minuten, als der zweite Tropfen fällt, ist auch Markus überzeugt. Als dann der große Regen einsetzt, sind nur noch Plätze in den hinteren Reihen unterm Dach übrig, von wo aus man nicht mehr auf die große Leinwand sehen kann, wo die vier Präsidenten Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln kurz vorgestellt werden und erklärt wird, warum gerade sie ausgewählt wurden, den heiligen Berg der Lakota-Indianer zu zieren, eine bewusste Provokation gegenüber den Indianern, die ihren heiligen Berg damit als entweiht ansehen.

Am Ende der Vorführung werden die vier Köpfe am Berg von großen Flutlichtern angestrahlt. Die Nationalhymne wird gespielt und während die Fahne auf der Bühne eingeholt wird, stehen Veteranen daneben, um dieses Ereignis zu feiern. Für die „Helden“ der amerikanischen Kriege eine besondere Ehre. Nun darf der Reihe nach jeder seine Hand auf die Flagge legen und nennt Namen und Dienstgrad. Das ganze ist eine höchst patriotische Zeremonie. Die Amerikaner sind unheimlich stolz auf ihr Land und zeigen dies sehr offen, was für Deutsche oftmals befremdlicht wirkt. Zwar verlief die „Lichtershow“ nicht wie erwartet kitschig amerikanisch, aber ein eindrucksvolles Erlebnis war der Abend auf alle Fälle.

So, jetzt werde ich aber wieder ins Traumreich der kleinen Bisons verschwinden. Morgen geht es weiter über die endlose Prärie Richtung Westen.

Herzlichst, Euer Buffalo Bill.

Übernachtung: KOA Campground - Mount Rushmore / Hill City, SD (http://mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1967.php)
Bewertung: Gut!





Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 23.01.2008, 10:11 Uhr
Hallo Markus!

..., aber wie schon gestern erwähnt, Micky ist besessen von dem Gedanken, zuerst den Reifen zu tauschen.
Ist das denn wirklich so verkehrt? Also ohne einen funktionsfähigen Ersatzreifen möchte ich wirklich nicht gern herumfahren. Wenn dann etwas passiert, hat man nämlich ein richtiges Problem. Warum also nicht sofort einen Reifen besorgen? Irgendwann brauchen wir ihn sowieso!

Man merkt, Micky ist eher an Autofahrten, frühem Ankommen im Motel, langweiligen Flughäfen und Autohändlern interessiert.
Zumindest Markus ist noch gedanklich bei den Bisons, wohingegen Micky so aussieht als probiere er, in wie viele unterschiedliche Anordnungen man die Buchstaben des Wortes „Langweilig“ bringen könnte.
Mein Gott, bist Du am meckern.  :shock: Mir hat es in den Black Hills wunderbar gefallen und es war doch ein toller Tag! Die kleinen Städtchen waren doch richtig schön und von der Fahrt mit dem 1880 Train träume ich heute noch. Besonders die Rückfahrt in dem geschlossenen Waggon war klasse!  :D
Die Bisons waren schon spektakulär so aus nächster Nähe. Das ist schon beeindruckend, wenn sie so nah an den Autos vorbeilaufen. Aber irgendwann (nach vielen Stunden bzw. ganz vielen Bisons) gewöhnt man sich halt daran. Das fand ich dann zum Schluss nicht mehr so spannend, aber das heißt doch lange nicht, dass es langweilig war.  :never:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doc Snyder am 23.01.2008, 10:53 Uhr
und fragt Micky, ob er mit seinem Sohn einen netten Ausflug unternimmt.
:lachroll: Haha, wenn alle in den USA so gut schätzen können ist es kein Wunder, dass sie immer eine ID sehen wollen.

Markus und Micky wollen es aber genauer wissen und löhnen den kleinen Obolus. Macht ja nur 4$ für jeden. Was wir erst am Kassenhäuschen erfahren: Das ausgestellte Ticket ist zugleich Tageskarte und so können wir auch am Abend zur Lichtershow zurückkehren.

Ist keine Tageskarte. Ihr hättet noch bis zum 31.12.2007 jeden Tag hinfahren können, ohne erneut Eintritt zu zahlen (klugscheiß  :wink:)

Die Nationalhymne wird gespielt und während die Fahne auf der Bühne eingeholt wird, stehen Veteranen daneben, um dieses Ereignis zu feiern. Für die „Helden“ der amerikanischen Kriege eine besondere Ehre. Nun darf der Reihe nach jeder seine Hand auf die Flagge legen und nennt Namen und Dienstgrad. Das ganze ist eine höchst patriotische Zeremonie.

Wir hatten den Eindruck, als wäre Mount Rushmore mit der abendlichen Zeremonie eine Art "Wallfahrtsort", den jeder Amerikaner einmal in seinem Leben gesehen haben muss.

aber ein eindrucksvolles Erlebnis war der Abend auf alle Fälle.

Ging uns genau so. Man fühlte sich anchließend richtig patriotisch.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: OWL am 23.01.2008, 11:00 Uhr
@ Buffalo Bill!

Schön, daß Du endlich aus eigenem Erleben berichten kannst und nicht nur nacherzählst, was Dir Markus über seine Reise berichtet hat! :D

Deine Kollegen im Custer sind aber ganz schön beeindruckend, wenn auch nicht so knüffelig wie Du! 8)

Und noch eine ganz skurile Frage: Ist das in der Avenue of Flags ganz rechts die Flagge des DC? Wenn der da vertreten ist, würde mich das etwas wundern.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 23.01.2008, 11:04 Uhr
Ist das denn wirklich so verkehrt? Also ohne einen funktionsfähigen Ersatzreifen möchte ich wirklich nicht gern herumfahren. Wenn dann etwas passiert, hat man nämlich ein richtiges Problem. Warum also nicht sofort einen Reifen besorgen? Irgendwann brauchen wir ihn sowieso!

Wir hatten den Typen in der Tankstelle, wo wir ja auch noch dieses Luftdruckprüfgerät gekauft hatten doch nach den Öffnungszeiten gefragt. Wir wussten doch, dass wir zu früh dran waren und so hatte ich doch vor Ort vorgeschlagen, doch zuerst den Mount Rushmore zu besuchen, weil wir mit dem Campground doch sehr nahe dran waren.

Erst nach Hill City, Reifen besorgen, zurück zum Mount Rushmore, dann wieder nach Hill City, Zug fahren, wieder nach Süden hielt ich für zu viel Zickzack-Fahren.

Mir hat es in den Black Hills wunderbar gefallen und es war doch ein toller Tag!

Ok, dass es dir da gefallen hat, hat man immerhin daran gemerkt, dass du dort eine Autowerkstatt eröffnen wolltest. Aber ansonsten hatte sich die Begeisterung mal wieder etwas in Grenzen gehalten, zumindest, was Bisons angeht. Es war nicht einfach einzuschätzen, wann ein Ausruf "Langweilig" ernst gemeint war und wann nicht. War wirklich schwer. Tut mir wirklich Leid, wenn es an einigen Stellen falsch herüber gekommen ist.

Zumindest weiß ich, dass dir Jackson und Astoria auf der weiteren Fahrt auf jeden Fall gut gefallen haben. 

Die kleinen Städtchen waren doch richtig schön

Stimmt, irgendwann nach dem Yellowstone hattest du mir ja mal gesagt, du hast mal wieder eine richtig schöne Stadt vermisst, nur durch Hill City sind wir ziemlich schnell durchgerannt, in Keystone bist du im Zug geblieben und auch später in Deadwood haben wir nicht mal angehalten. Das macht es dann echt schwer zu merken, wann dir ein Ort gefällt und wann nicht.

Das fand ich dann zum Schluss nicht mehr so spannend, aber das heißt doch lange nicht, dass es langweilig war.  :never:

Genau und bei mir war es ganz anders. Selbst im Grand Teton fand ich die Bisons noch immer hochinteressant, auch, wenn ich mich da inzwischen mit dir über die Touris lustig gemacht habe, die für einen einzigen Bison angehalten haben, ohne zu ahnen, welche Massen sie im Yellowstone erwarten werden.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doc Snyder am 23.01.2008, 11:12 Uhr
Ist das in der Avenue of Flags ganz rechts die Flagge des DC?

Sehr gut erkannt. Ist mir beim Durchgehen gar nicht aufgefallen.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: OWL am 23.01.2008, 11:34 Uhr
Danke!

Auf dem Bild sieht man klar, das kann nur DC sein. Ungewöhlich, da er ja kein Mitgliedsstaat im eigentlichen Sinne ist.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: mrh400 am 23.01.2008, 12:29 Uhr
Hallo,
schön, daß wir nun ein Foto von Wall Drug bei Dir betrachten können, denn wir haben das ja ausgelassen.... :zuck:
Ob wir da was verpaßt haben????
Meiner Meinung nach nicht wirklich etwas verpasst. Ich wollte eigentlich auch gar nicht hinfahren, aber man hatte es uns hier im Forum wärmstens empfohlen, also sind wir hin, aber mir hat es absolut nicht gefallen. Viele Souvenirshops, viele Touristen, sehr überlaufen, eine wahre Touristenfalle.
angesichts Deiner Enttäuschung hoffe ich, nicht aufgrund meiner Schilderung (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=22702.msg281762;topicseen#msg281762) zu den Empfehlern gezählt zu werden. Jedenfalls "wärmstens" wäre übertrieben, aber so schlecht fand ich es auch wieder nicht. Nach einiger Sucherei habe ich immerhin einen recht schönen, nicht überteuerten und auch hier tragbaren Gürtel erstanden. (und außerdem einen kleinen Bruder von Buffalo Bill, der jetzt irgendwo mit dem Nachwuchs der Verwandtschaft rumtoben darf   :wink: ). Man muß sicher nicht dort gewesen sein im Sinne von nichts verpassen - aber es gibt schlimmeres

Wir hatten den Eindruck, als wäre Mount Rushmore mit der abendlichen Zeremonie eine Art "Wallfahrtsort", den jeder Amerikaner einmal in seinem Leben gesehen haben muss.
ja, das hat so was von Kaaba oder Lourdes - mir alles fremd :zuck:

ui, habe ich mich jetzt als Mitfahrer geoutet :?: :oops: 8) :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 23.01.2008, 12:51 Uhr
und fragt Micky, ob er mit seinem Sohn einen netten Ausflug unternimmt.
:lachroll: Haha, wenn alle in den USA so gut schätzen können ist es kein Wunder, dass sie immer eine ID sehen wollen.

Das hatte sich später sogar noch einmal wiederholt, wenn auch nicht so krass: In der Million Dollar Bar in Jackson, WY, musste ich meine ID zum Altersnachweis vorzeigen, Micky nicht.

Ich vermute wirklich mal stark, mit der Collage-Jacke hatte er mich für einen Senior irgendeiner High School oder tatsächlich für einen Collage-Studenten gehalten.

Die Nationalhymne wird gespielt und während die Fahne auf der Bühne eingeholt wird, stehen Veteranen daneben, um dieses Ereignis zu feiern. Für die „Helden“ der amerikanischen Kriege eine besondere Ehre. Nun darf der Reihe nach jeder seine Hand auf die Flagge legen und nennt Namen und Dienstgrad. Das ganze ist eine höchst patriotische Zeremonie.

Wir hatten den Eindruck, als wäre Mount Rushmore mit der abendlichen Zeremonie eine Art "Wallfahrtsort", den jeder Amerikaner einmal in seinem Leben gesehen haben muss.[/quote]

Ja, das umschreibt die Sache sehr gut. Als die Veteranen der Reihe nach ihren Namen nannten, ich meine, einige hatten sogar Tränen in ihren Augen.
Wie gesagt, es war nicht dass, was ich erwartet hatte, aber es war ein Erlebnis.

angesichts Deiner Enttäuschung hoffe ich, nicht aufgrund meiner Schilderung (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=22702.msg281762;topicseen#msg281762) zu den Empfehlern gezählt zu werden.

Keine Sorge, ich werde sicher hier niemanden verurteilen, der einen Tipp gegeben hat, mit dem ich nicht so viel anfangen konnte. Es gibt halt einfach Orte, die gefallen dem einen besser, dem anderen weniger. Die Geschmäcker sind halt verschieden.

Mir hat Wall halt nicht gefallen und ich werde da höchstwahrscheinlich nicht noch einmal hinfahren, aber andere können gerne davon begeistert sein.

Dafür habe ich mit dem Flughafen London, der Stadt London, Tagesausflug nach Tijuana usw. keine Probleme, wo andere immer dringend von abraten. Wir sind nunmal alle verschieden.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: dschlei am 23.01.2008, 15:14 Uhr

Ich glaube fast, dass wir in dem gleichen Gewittergebiet waren.  Zu dem Zeitpunkt fuhr ich gerade auf der I 80 in Nebraska nach Osten

Das heißt, zwei Tage zuvor warst du gar nicht in St. Paul / Minneapolis? Dann hätten wir dich ja überhaupt nicht besuchen können.


Das geht mir jetzt auch auf!  Da war ich gerade in Moab!  Hab also falsche Versprechungen gemacht!  Daher, Asche auf mein Haupt!

Aber auf jeden Fall, wenn jemand nach St. Paul zur Summit Avenue kommt, mal kurz beim Germanic-American Institut vorbei schauen, fuer eine Tour von dieser, im original Stiel belassenen Villa und nen Kaffe oder ein Bier!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 23.01.2008, 15:25 Uhr
Das geht mir jetzt auch auf!  Da war ich gerade in Moab!  Hab also falsche Versprechungen gemacht!  Daher, Asche auf mein Haupt!

Aber auf jeden Fall, wenn jemand nach St. Paul zur Summit Avenue kommt, mal kurz beim Germanic-American Institut vorbei schauen, fuer eine Tour von dieser, im original Stiel belassenen Villa und nen Kaffe oder ein Bier!

Genau, könnte sien, das ich es hier gelesen habe
http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=19801.msg337198#msg337198
und deshalb gar nicht nach einer Treffmöglichkeit gefragt habe.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: dschlei am 23.01.2008, 15:31 Uhr


Wir hatten den Eindruck, als wäre Mount Rushmore mit der abendlichen Zeremonie eine Art "Wallfahrtsort", den jeder Amerikaner einmal in seinem Leben gesehen haben muss.

Eigentlich nicht.  Ich habe mehr Amerikaner kennen gelernt, die noch nie dort waren, und auch kein Interesse haben, das zu sehen, als ich Amerikaner kenne, die schon mal dort waren!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doc Snyder am 23.01.2008, 15:47 Uhr


Wir hatten den Eindruck, als wäre Mount Rushmore mit der abendlichen Zeremonie eine Art "Wallfahrtsort", den jeder Amerikaner einmal in seinem Leben gesehen haben muss.

Eigentlich nicht.  Ich habe mehr Amerikaner kennen gelernt, die noch nie dort waren, und auch kein Interesse haben, das zu sehen, als ich Amerikaner kenne, die schon mal dort waren!

Wie Markus schon beschrieben hat: Ein nicht unerheblicher Anteil der Besucher sind Veteranen.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: dschlei am 23.01.2008, 17:41 Uhr


Wir hatten den Eindruck, als wäre Mount Rushmore mit der abendlichen Zeremonie eine Art "Wallfahrtsort", den jeder Amerikaner einmal in seinem Leben gesehen haben muss.

Eigentlich nicht.  Ich habe mehr Amerikaner kennen gelernt, die noch nie dort waren, und auch kein Interesse haben, das zu sehen, als ich Amerikaner kenne, die schon mal dort waren!

Ist doch logisch, denn groesste Anteil der maennlichen amerikanischen Bevoelkerung ueber 50 sind Veteranen!

Wie Markus schon beschrieben hat: Ein nicht unerheblicher Anteil der Besucher sind Veteranen.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: OWL am 23.01.2008, 20:12 Uhr
Na ja, es gibt ja für USA-Patrioten mehr als nur diesen einen Wallfahrtsort. So wie ja auch nicht jeder wallfahrende Katholik nach Lourdes fährt. :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: GreyWolf am 23.01.2008, 20:23 Uhr
Auf der ganzen 54 Meilen langen Straße kommen den beiden Jungs nur drei Autos und zwei Züge entgegen. Ein Rekord, der wohl nur schwer zu überbieten ist.

Ich glaube, Ihr wart noch nie auf kleineren Straßen in Nevada unterwegs. Da ist schon Hauptverkehrszeit, wenn man auf 100 Meilen EIN Auto sieht. Und Züge gibt es da schon gar nicht.  :-)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: OWL am 23.01.2008, 20:32 Uhr
Und Züge gibt es da schon gar nicht.  :-)

Und was soll Markus dann da? :lachen07:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 24.01.2008, 09:25 Uhr
08.09. Deadwood - Lead - Devils Tower NM - Sheridan - Bighorn Canyon NRA - Cody(528 Meilen / 849km)

Hallo, hier ist wieder Buffalo Bill mit America’s Lieblingsshow „Geh auf’s Ganze!“ Ja, meine Damen und Herren, nun rückt die Entscheidung näher: Tor 1, 2 oder 3? „Ich wähle Tor 2“. Und hinter Tor zwei verbirgt sich: Eine wärmere Dusche als hinter Tor 1. Jedenfalls hatte sich Markus gestern furchtbar über die Wassertemperatur der gemeinschaftlichen Duschen des KOA Mount Rushmore beschwert, heute sieht er etwas glücklicher aus.
Neben unserer Cabin bepacken Motorradfahrer gerade ihre Maschinen. Auch sie beklagen sich lautstark über eine zu kalte Dusche. Ich vermute mal, sie hatte heute Tor 1 gewählt. Wie wir wollen auch sie in zwei Tagen im Yellowstone ankommen. Wir fragen neugierig, wo sie denn wohnen würden und ob man sie eventuell wieder sieht. Sie antworten, sie haben noch nichts vorgebucht, wollen aber im Park übernachten. Na dann viel Glück! Wie schon im Prolog erwähnt, bereits im Januar war vieles ausgebucht gewesen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6455.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3917.php)
Pactola Reservoir, South Dakota

Bei wirklich phantastisch schönem Wetter verlassen wir die Black Hills und begeben uns gut gelaunt auf einen der längsten Fahretappen der Tour. Bei dem guten Wetter sind aber sicher einige nette Pausen dabei.

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Deadwood, South Dakota, im Nebel

Die Straße 385 Richtung Deadwood windet sich immer höher die Berge hinauf, bis wir uns auf einmal in einer hübschen Nebelsuppe wieder finden. Man sieht die Straße vor dem Wagen kaum noch. Ebenso Hinweisschilder werden erst im letzten Moment erahnt.
Irgendwie finden wir aber dennoch nach Deadwood, das zuerst richtig langweilig auf einen wirkt, aber dann abseits der Durchgangsstraße mit einem wunderschönen Ortskern aufwartet. Die nördlichere Main Street (kurioserweise gibt es gleich zwei Straßen mit diesem Namen im Ort) führt vorbei an rauen Fassaden einer schönen Stadt, so richtig typisch für den moderneren mittleren Westen. Also keine Holzhütte, wie man sie aus Western kennt, sondern eher das typische Kleinzentrum irgendeiner Stadt, die zu Zeiten des Gold- und Silberrauschs die Mittel hatte, bereits solidere Gebäude aus Stein zu errichten.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6463.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3919.php)
Main Street in Deadwood, South
Dakota

In einem unsere Reiseführer wird Deadwood im selben Atemzug genannt mit dem Nachbarörtchen Lead, dass allerdings nicht ganz so prächtig sein soll. Naja, was soll ich dazu sagen? Halb verfallen trifft da wohl eher zu, oder? Man vergleiche einfach die Fotos der Hauptstraße der beiden Orte.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6469.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3921.php)
Lead

Dafür gibt es in Lead immerhin eine Autowerkstatt. Nach dem Erlebnis mit dem platten Reifen sticht einem so etwas direkt ins Auge.
Und noch etwas Kurioses: In Lead gibt es das „Haus of Kaffee“. Denglisch für die Amerikaner.

Aber nicht nur wegen dieser beiden Orte sind wir diesen kleinen Umweg gefahren, wo wir doch heute eigentlich weit nach Westen kommen wollen, sondern auch wegen dem Spearfish Canyon Scenic Byway durch den gleichnamigen Canyon. Leider hält sich der Nebel noch immer so hartnäckig, dass aus der Idee, hier irgendwo ein Picknick zu machen, nichts wird. Mit dem Nebel ist nämlich auch die Temperatur weit gesunken.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6478.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3922.php)
Spearfish Canyon

In Spearfish öffnet sich die Landschaft wieder, doch leider nicht der Himmel. Es bleibt bewölkt und wir haben so unseren ersten Tag der Reise, wo man das Wetter als nicht sommerlich bezeichnen könnte, wenn man es vorsichtig ausdrückt.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6481.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3923.php)
Devils Tower

Auch der Devils Tower macht uns Sorgen. Von der vorbeiführenden Straße 24 ist er noch gut zu erkennen, nur als wir im National Monument am Ende der Stichstraße aus dem Wagen steigen und zu einer Umrundung des natürlichen Türmchens ansetzen wollen, ist die Frage mehr als berechtigt: „Wo ist er hin?“ Devils Tower hat sich komplett in Nebel eingehüllt. Nichts zu sehen, nichts zu tun, nichts zu machen und so reisen wir unverrichteter Dinge wieder ab. Unterwegs hat er mal kurz ein Einsehen und zeigt sich für einen Augenblick, der gerade lang genug für ein Foto ist, danach ist der Berg wieder verschwunden, auf den einer Indianerlegende zufolge Krieger vor einem riesigen Bären geflüchtet sind. Der Bär konnte den Turm nicht erklimmen und rutschte immer wieder ab, wobei er seine Krallen fest in den Felsen gebohrt hatten, wodurch die typischen den Devils Tower umgebenden Abschürfungen entstanden sein sollen.

Bis zur Ortschaft Buffalo kann man sich jeglichen Reisebericht sparen. Die Fahrt auf der Autobahn 90 in diesem Bereich ist einfach nur eintönig und total langweilig. Auch die Ortschaften entlang der Strecke geben nichts her. Moorcraft z.B. mussten wir einmal komplett durchqueren, um auf die Interstate zu gelangen. Wenn die Stadt nicht eine kleine Eisenbahn im Stadtwappen tragen würde, hätte sie damit den einzigen nennenswerten Punkt verloren.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6486.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3924.php)
I-90 zwischen Spearfish, SD und
Buffalo, WY

Wie gesagt, erst Buffalo wird wieder etwas interessanter, womit ausnahmsweise nicht wir Tiere gemeint sind, sondern die Ortschaft. Es ist Mittag und man ist auf der Suche nach Nahrung, obwohl wir doch eben an so vielen saftigen Grasflächen vorbeigekommen sind, ohne anzuhalten. Meine menschlichen Begleiter diskutieren noch aus, ob heute ein Fastfood-Tag ist. Markus würde lieber in ein kleines Restaurant gehen und darf sich in Sheridan eins aussuchen. Das Essen und die Preise sind ganz ok und man nutzt auch noch gleich die Gelegenheit, mal für Königstiger zu verschwinden, aber das gewisse Örtchen ist hier wirklich eine Erwähnung wert: Das Badezimmer ist hier nämlich gleichzeitig Abstellkammer. In dem etwa 6m² großen Raum stolpert man erstmal über allerlei Putzzeug, einer Leiter und einer Reihe abgestellter Stühle. Versteckt in einer Ecke steht sogar noch ein Klo. Ich möchte nicht wissen, wie viele hier schon wieder rückwärts raus sind, weil sie annahmen, sich in der Tür geirrt zu haben oder vor lauter Staunen vergessen haben, was sie hier wollten.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6492.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3925.php)
Hauptstraße in Sheridan,
Wyoming
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6493.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3933.php)
WC eines Restaurants in Sheridan

Gesättigt machen wir uns auf den Weg, den Mageninhalt kräftig durchzuschütteln. Aus dem usa-reise.de Forum mit seinen unerschöpflichen Wissen und Tipps hat man uns eine Fahrt über die Red Grade Road (26) statt über die 14 empfohlen. Endlich wieder Gravel. Hoffentlich halten nur alle 4 Reifen dicht.
 Die ersten Meilen sind in der Tat etwas holprig, doch später beruhigt sich die Lage – oder man hat sich zunehmend daran gewöhnt. Zuerst windet sich die Straße die Berge hinauf, von wo man noch einen letzten Blick auf Sheridan und die dahinter liegende weite Prärie blicken kann – sicher ein traumhafter Ausblick, wenn heute keine graue Suppe zum trocknen am Himmel aufgehängt worden wäre. Danach geht es mehr oder weniger stets durch ein Waldgebiet. Es regnet und auf den Straßen haben sich nette Pfützen gebildet. Da wir keine Zeit verlieren wollen, verpassen wir einfach während der Fahrt unserem Auto eine neue Farbe. Darf ich vorstellen: Unser braun gesprenkelter Jeep. Einzig am Dach müssen wir noch etwas arbeiten.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6504.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3928.php)
Ausblick von der Red Grade Road

Mit dieser Tarnfarbe erreichen wir die US-14, wechseln aber rüber auf die US-14A, eine in zahlreichen Reiseführern als landschaftlich reizvolle Strecke gekennzeichnet. Na, also ich kann ihr wenig abverlangen. Liegt vielleicht auch an der durch den Nebel fehlenden Landschaft. Unser Auto testet die Funktion der nächsten Warnlampe, doch diesmal glücklicherweise kein Platten, sondern wir werden freundlich darauf hingewiesen, dass die Temperatur bis fast auf den Gefrierpunkt gefallen ist und es draußen damit stellenweise glatt sein könnte.

Nach etwa 22 Meilen erreichen wir das Ende des Tafelbergs und es geht wieder herab in die Prärie. Mit abnehmender Höhe wird es auch wieder wärmer und die Sicht wird klarer. Vor uns breitet sich eine herrliche Landschaft aus roten und gelben Bergen aus, durchsetzt mit grünen und gräulich anmutenden Büschen, vereinzelten Wasserläufen und viel Grasfläche.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6514.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3929.php)
Five Springs Falls

Auf großen Schildern wird vor einem enormen Gefälle gewarnt. Mehrmals werden Lastwagenfahrer angewiesen, niedrige Gänge zu benutzen. Alle 2 Meter befindet sich eine Auslaufzone für unbremsbare Fahrzeuge, die Geschwindigkeitsbegrenzung wird mehrfach herabgesetzt – für amerikanische Verhältnis wirklich eine ungewöhnlich steile und kurvenreiche Straße, für uns Europäer, die auch schon mal in den Alpen unterwegs waren, eine harmlose gebogene Straße.

Doch kaum sind wir unten, folgen wir einer kleinen Stichstraße zu den Five Springs Falls, laut Reiseführer nahe einem kleinen Campground gelegen. Oh Mann, bei diesem Talblick muss der Campground ja traumhaft liegen, ein echter Geheimtipp. Wir fahren weiter und weiter, die Straße wird immer schlechter und dann ist eine Kuppe erreicht. Etwas flacher fahren wir durch einen kleinen Hain in eine Art Canyon, wo ganz versteckt in sehr schattiger Lage besagter Camping-Platz auftaucht. Von schöner Aussicht keine Spur mehr.
Auch die Five Springs Falls, wo wahrscheinlich heute 4 der fünf Quellen wegen Instandsetzungsanlagen geschlossen sind, überzeugen nicht wirklich. So bleibt es halt bei einem kleinen Ausflug und einer Erfahrung mehr.

Richtig und interessant präsentiert sich dagegen die Bighorn Canyon National Recreation Area. Zwar ist die Stichstraße hierhin etwas länger, dafür aber durchgehend asphaltiert, absolut leer und wunderbar zu fahren. Und dieser Canyon ist der Umweg allemal wert.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6517.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3931.php)
Devils Overlook in der Bighorn
Canyon NRA

Zwischen roten, grauen und braunen Felsen windet sich der Bighorn River durch die enge Schlucht. Teilweise senkrecht fallen die Felswände in die Tiefe ab. Unten ist ein kleines Boot zu sehen, dass in den Abendstunden auf dem Wasser einsam dahin schwimmt. Mensch, die müssen es gut haben. Wenn wir hier oben nicht so viel Zeit mit Urlaub machen verbringen würden, würde ich nur zu gerne mit ihnen tauschen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6528.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3932.php)
Devils Overlook in der Bighorn
Canyon NRA

Im Reiseführer sind zwei sehr gute Bilder abgebildet, einmal vom Devils Overlook und dann noch der Eagle Point. Letzteren zu finden stellt sich als nicht einfach heraus. Bis zum Ende der asphaltierten Straße kennt kein Schild entlang des Weges so einen Aussichtspunkt. Auch die Parkbroschüre, erhältlich am Parkeingang gibt resigniert auf. Die Suche nach diesem Punkt hat uns zwar veranlasst, länger hier zu bleiben, aber ich bereue keine dieser Minuten. Von mir aus könnten wir noch stundenlang hier bleiben, aber es dämmert langsam und wir müssen noch eine Unterkunft finden.

Lovell, die Stadt der Rosen, lassen wir heute aus. Rosig sieht der Ort auch bei weitem nicht aus. Zwar kommt dies schöne Gewächs auf so ziemlich jedem Reklameschild im Ort vor, aber von echten Rosen kaum eine Spur.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6516.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3930.php)
Straße durch die Bighorn
Canyon NRA

Obwohl es nur noch 44 Meilen bis Cody sind und der Bordcomputer eine Restfahrstrecke von etwa 60 Meilen angibt, würde Markus gerne in diesem Ort tanken, weil der Sprit hier relativ günstig ist. Micky ist da anderer Ansicht. Er meint, selbst, wenn die 60 Meilen um sind, kann man noch immer locker 40 Meilen weiter fahren. Da ist genügend Spiel drinnen, weil die US-Autofirmen es nicht riskieren könnten, verklagt zu werden, wenn irgendwo jemand wegen Benzinmangels liegen bleibt, wenn der Bordcomputer noch 2 Meilen Restfahrstrecke anzeigt.

Markus Argument des günstigen Sprits entkräftigt er mit der Ansicht, bei getankten 10 Gallonen beträgt die Ersparnis höchstens 20-30 Cent, was Markus auch einleuchtet. Man ist zu sehr aus Deutschland gewohnt, sich darüber aufzuregen, dass der Sprit an einer Tankstelle ein Cent billiger als woanders ist. Das andere Argument von Micky, dass man bei längeren Tankabständen weniger tanken muss und somit Zeit spart, kann Markus nicht nachvollziehen. Sind wir hier auf der Flucht?

Als noch zwischen 4 und 8 Meilen im Tank übrig sind (wo sich der Computer auch nicht mehr so ganz sicher ist), erreichen wir Cody und damit auch die Avenue der ausgebuchten Hotels. Eine große Rodeo-Veranstaltung lockt über Wochenende zahlreiche Gäste an und so sind alle bis auf das allerletzte Motel ausgebucht. Die Auswahl fällt nicht sonderlich schwer.

Da haben es Monika (Crimson Tide) und Walter wohl einfacher, denn sie hatten in Robin’s Nest, einem Bed & Breakfast auf der Alger Avenue vorgebucht. Ob wir mal bei ihnen vorbeischauen sollen, ob sie schon angekommen sind? Eigentlich war als Treffpunkt der Yellowstone Nationalpark ausgemacht, aber wie sich später herausstellte, kreuzen sich nicht nur im Yellowstone und am Flughafen von Amsterdam (siehe Tag 1) unsere Wege, sondern auch hier.
Ok, Alger Avenue, aber welche Nummer? Alle Häuser sehen im Dunkeln irgendwie gleich aus. Nirgendwo groß Reklame für ein B&B. Und der Tank meldet sich auch wieder zu Wort, er möchte diesen Abend sich gerne einen hinter den Tankdeckel kippen.
Also ab zur Tankstelle und gleich dort mal nach den hiesigen B&B gefragt.
Nummer 1508? Ok, vielen Dank. Mit dieser Information und der nüchternen Erkenntnis, dass auf der anderen Seite des Ortes noch sehr viele Motels frei sind und wir einfach nur der falschen Ausfallstraße gefolgt sind, fahren wir noch mal die Alger Avenue ab.

Da ist Nummer 1508. Ob sie daheim sind? Oben ist Licht, aber können wir um diese Zeit noch klopfen? Monika und Walter werden sicher im Ort unterwegs sein. Wenn doch hier wenigstens unsere Handys funktionieren würden, doch scheinbar hat Cody etwas gegen ausländische Handys. Weder Markus noch Micky’s Funktrommeln funktionieren.
Ach, lassen wir ihnen einfach ein Zettel da und hoffen, sie morgen zum Frühstück im Irma Hotel zu treffen. Dann mal jetzt gute Nacht!

Herzlichst, Euer Buffalo Bill.

Übernachtung: Grizzly Bear Lodge - Cody, WY
Bewertung: guter Durchschnitt





Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Susan26 am 24.01.2008, 09:39 Uhr
Hallo Bill und Markus,

schöner Bericht  :wink: ... mal ein ganz neuer Blickwinkel.

Aber warum sind denn die tollen Bilder so klein?! ... oder ist das nur bei mir so? So schöne Landschaften und Örtchen, aber ich kann kaum was erkennen  :(

Susan
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: wilma61 am 24.01.2008, 09:46 Uhr
HI Susan...

ÄÄÄHMMMM, einfach mal draufklicken???? :roll:

WIlma
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Susan26 am 24.01.2008, 10:01 Uhr
HI Susan...

ÄÄÄHMMMM, einfach mal draufklicken???? :roll:

WIlma

Auch ne Möglichkeit, aber bei vielen Bildern einfach zu umständlich  :wink:
Aber bei den Bildern, die mir ganz toll gefallen, kann ich das ja jetzt machen  8)
Danke!
Susan
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: mrh400 am 24.01.2008, 10:06 Uhr
Hallo,
...auf den einer Indianerlegende zufolge Krieger vor einem riesigen Bären geflüchtet sind. Der Bär konnte den Turm nicht erklimmen und rutschte immer wieder ab, wobei er seine Krallen fest in den Felsen gebohrt hatten, wodurch die typischen den Devils Tower umgebenden Abschürfungen entstanden sein sollen.
:dozent: viel hübscher finde ich die Legende, wonach sieben kleine Mädchen auf der Flucht vor dem Bären waren und sich je nach Variante auf einen Baumstumpf oder einen kleinen Felsen geflüchtet hatten, der zu ihrer Rettung bis in den Himmel wuchs. Da damit aber auch der Weg nach unten abgeschnitten war, wurden die Mädchen gleich in den immel aufgenommen und leuchten dort als die sieben Plejaden.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Crimson Tide am 24.01.2008, 10:10 Uhr
Hallo,
...auf den einer Indianerlegende zufolge Krieger vor einem riesigen Bären geflüchtet sind. Der Bär konnte den Turm nicht erklimmen und rutschte immer wieder ab, wobei er seine Krallen fest in den Felsen gebohrt hatten, wodurch die typischen den Devils Tower umgebenden Abschürfungen entstanden sein sollen.
:dozent: viel hübscher finde ich die Legende, wonach sieben kleine Mädchen auf der Flucht vor dem Bären waren und sich je nach Variante auf einen Baumstumpf oder einen kleinen Felsen geflüchtet hatten, der zu ihrer Rettung bis in den Himmel wuchs. Da damit aber auch der Weg nach unten abgeschnitten war, wurden die Mädchen gleich in den immel aufgenommen und leuchten dort als die sieben Plejaden.

 :D  Pah, da kommt Ihr wohl alle Beide etwas zu spät mit der Story!  :wink:

(Über dem Bild des Devils Towers mit den Sonnenblumen)

http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=28748.270
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: mrh400 am 24.01.2008, 10:25 Uhr
Hallo,
:D  Pah, da kommt Ihr wohl alle Beide etwas zu spät mit der Story!  :wink:
sorry, wenn ich Deinen Bericht noch im Kopf gehabt hätte, hätte ich natürlich darauf verlinkt. Der hatte sich mir wohl nicht eingeprägt, weil die Story da für mich nicht mehr neu war.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Willi am 24.01.2008, 12:46 Uhr
schöner Bericht  :wink: ... mal ein ganz neuer Blickwinkel.

So schöne Landschaften und Örtchen....

Find ich auch, aber ich frage mich, ob Ihr Eure Kameras immer auf die Örtchen mitnehmt  :kratz:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 24.01.2008, 12:53 Uhr
Find ich auch, aber ich frage mich, ob Ihr Eure Kameras immer auf die Örtchen mitnehmt  :kratz:

Lässt du deine Wertgestände etwa unbeobachtet herumliegen? :D

Nein, im Ernst. Micky ist zuerst gegangen, ich blieb bei unserem Krempel. Dann kam er zurück mit seinem Erlebnisbericht und forderte mich auf, wenn ich da noch hin müsste, unauffällig meinen Fotoapparat mitzunehmen.
Ist doch ganz einfach, oder?

Und Züge gibt es da schon gar nicht.  :-)

Und was soll Markus dann da? :lachen07:

Der war gut.
Aber im Ernst: Ich kann auch ab und an auf meine Züge verzichten. Ich habe ja auch schon mal 2 Wochen Urlaub in Island/Grönland gemacht und da gibbet auch keine Züge.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Anne am 24.01.2008, 13:24 Uhr
Hi Markus,
mein Göttergatte, der eigentlich den Tank gerne ausreizt :lol:, tankt mittlerweile so früh, dass der Seelenfrieden seiner hysterischen Gattin nicht leidet :lol: :roll:- oder, falls ich abgelenkt bin und das Thema Tanken vernachlässige- später.... (Ich muss allerdings gestehen, dass wir noch nie liegengeblieben sind :lol:Das Wissen hilft mir im Einzelfall aber nicht wirklich weiter :shock: :lol:)
Allerdings sind wir uns einig, dass wir uns kindisch über 2 gesparte Cent pro Gallon bei Safeway mit Clubkarte freuen..... (bei Meaverik sind es sogar 3! :lol:)
Wir hätten in jedem Fall in der Pampa bei der billigen Tankstelle einen großen Schluck genommen! :wink:

Tschüß
Karin
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Easy Going am 24.01.2008, 13:44 Uhr
Hi Markus,
ich hätte auch an der ersten Tanke getankt - aber weniger wegen dem Sprit für das Auto sondern um meinen Tank wieder mit Kaffee zu füllen.  :wink:

Übrigens Dein kleiner Büffel hat schriftstellerisches Talent - guter Kauf.  8)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Westernlady am 24.01.2008, 18:08 Uhr
Markus, ich finde die Five Spring Falls gar nicht unspektakulär!
Mir gefällt das Bild sehr gut  :D
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 24.01.2008, 19:53 Uhr
Hallo allerseits!

An diesem Reisetag habe ich morgens übrigens meine Beine fotografiert. Die Mücken hatten in den Vortagen ganze Arbeit geleistet.  :shock:
Weh getan und gekratzt hat es nicht mehr, aber es sieht brutal aus:  :? :lol:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12849/USA_336_kl.JPG)

..., verpassen wir einfach während der Fahrt unserem Auto eine neue Farbe. Darf ich vorstellen: Unser braun gesprenkelter Jeep. Einzig am Dach müssen wir noch etwas arbeiten.
Ja, unser Jeep Cherokee sah endlich aus, wie sich das gehört. Endlich konnte man das Nummernschild nicht mehr erkennen. Das kann von Vorteil sein, falls man mal flüchten muss.  :wink:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12849/USA_355_kl.JPG)

Das andere Argument von Micky, dass man bei längeren Tankabständen weniger tanken muss und somit Zeit spart, kann Markus nicht nachvollziehen. Sind wir hier auf der Flucht?
Nein Markus, man muss nicht weniger tanken, man muss seltener tanken. Wir waren natürlich nicht auf der Flucht, trotz unseres dafür geeigneten Kennzeichens hinten  :wink:. Aber knapp war es doch trotzdem überhaupt nicht.

..., aber ich frage mich, ob Ihr Eure Kameras immer auf die Örtchen mitnehmt  :kratz:
Hallo Willi! In den USA nehme ich eigentlich schon die Kamera mit auf's Örtchen. Da kann man interessante Dinge fotografieren. Manchmal gibt es dort Sachen zu sehen, die bei uns in D unvorstellbar sind!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: dschlei am 24.01.2008, 20:34 Uhr

Hallo Willi! In den USA nehme ich eigentlich schon die Kamera mit auf's Örtchen. Da kann man interessante Dinge fotografieren. Manchmal gibt es dort Sachen zu sehen, die bei uns in D unvorstellbar sind!

Und in den USA eigentlich auch!  Wenn dort der zutaendige Gesundheitsinspektor seine Arbeit richtig gemacht haette, wuerden die Stuehle und Bierfaesser jetzt schon  lange bei der Abfallverwertung liegen!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: OWL am 24.01.2008, 22:57 Uhr
Micky, das sieht ja böse aus! :traurig:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 25.01.2008, 10:17 Uhr
Ich muss allerdings gestehen, dass wir noch nie liegengeblieben sind :lol:Das Wissen hilft mir im Einzelfall aber nicht wirklich weiter :shock: :lol:

Ich bin glücklicherweise auch noch nie wegen Benzinmangels liegen geblieben, obwohl es in jedem Urlaub bisher mind. einmal irgendwie eng wurde.
Aber hier habe ich Micky ganz klar gesagt, dass er schieben muss oder zum nächsten Telefon zu rennen hat, sollte wir zwischen Lovell und Cody liegen bleiben.

ich hätte auch an der ersten Tanke getankt - aber weniger wegen dem Sprit für das Auto sondern um meinen Tank wieder mit Kaffee zu füllen.  :wink:

Ich weiß, das war ja dein Markenzeichen auf unserer Tour. Aber auch bei uns wurde das Benzin ja mal knapp. Erinnerst dich noch an Bluff?

Übrigens Dein kleiner Büffel hat schriftstellerisches Talent - guter Kauf.  8)

Danke! Ich habe einfach den genommen, der ein Tagebuch unter den Hufen geklemmt hatte.

Markus, ich finde die Five Spring Falls gar nicht unspektakulär!
Mir gefällt das Bild sehr gut  :D

Ok, da fehlt der Größenvergleich. Außerdem sollten sie laut Reiseführer höher sein, aber da die in einem Felseinschnitt lagen und rundherum nur Berge waren, konnte einfach kein anderer Wasserfall gemeint gewesen sein.

An diesem Reisetag habe ich morgens übrigens meine Beine fotografiert. Die Mücken hatten in den Vortagen ganze Arbeit geleistet.  :shock:
Weh getan und gekratzt hat es nicht mehr, aber es sieht brutal aus:  :? :lol:

Mist, das hatte ich vergessen am Vorvortag zu erwähnen. Meine Notizen waren da wohl nicht vollständig, so dass ich das ausgelassen hatte. Auch ich war unheimlich verstochen.
Arme, Beine, überall juckte es unheimlich. Mein Schreiberling hatte ja angedeutet, dass unsere Grillversuche in Kennebec nicht unbeobachtet blieben und sich allerlei Mückenzeugs auf unser Essen stürzten. Als wir das Essen gerettet hatten, stürtzten sie sich auf uns. Vielleicht hätten wir ihnen doch das Brot und den Salat geben sollen.

Nein Markus, man muss nicht weniger tanken, man muss seltener tanken.

Das meinte ich doch. Die Anzahl der Tankstopps waren weniger. Ergo, man muss weniger (häufig) tanken.
Aber wir hatten ja auch noch andere regionale sprachliche Unterschiede festgestellt: Du hattest ja auch nicht verstanden, als ich von einer langen Haltestelle sprach.

Wir waren natürlich nicht auf der Flucht, trotz unseres dafür geeigneten Kennzeichens hinten  :wink:. Aber knapp war es doch trotzdem überhaupt nicht.

Fand ich schon, als der Bord-Computer in Cody plötzlich meinte, dass noch 0 Meilen zu fahren sind, dann wieder 4, dann wieder 0...
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: americanhero am 25.01.2008, 10:22 Uhr
hm, das mit dem Knappwerden vom Sprit kommt mir auch bekannt vor. Hatten wir ja letztes Jahr auch, aber trotz leuchtender Anzeige haben wir es dann doch noch gut nach Page geschafft. Muß ich aber nicht ständig haben.
Markus, die Five Spring Falls sind echt toll. Also das muß ich mir mal merken. Komischerweise hatte ich da bisher noch nie was von gehört. Liegt aber wohl daran, daß ich mich mit der Ecke noch nicht so intensiv beschäftigt habe


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: OWL am 25.01.2008, 10:31 Uhr
Mir gefallen die Five Spring Falls auch! Größe ist nicht alles, auch kleinere Objekte können hübsch sein! Wie hoch sind sie denn?
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 25.01.2008, 10:41 Uhr
Markus, die Five Spring Falls sind echt toll. Also das muß ich mir mal merken. Komischerweise hatte ich da bisher noch nie was von gehört.

Mist, hätte ich mal als Bilderrätsel stellen sollen...

Hier wird z.B. darüber geschrieben:
http://www.blm.gov/wy/st/en/field_offices/Cody/rec/camping.html

Allerdings "This site offers breathtaking views of the northern Bighorn Basin with a panoramic view of the Bighorn, Pryor, and Absaroka Mountains." trifft jedenfalls nicht auf den Campgrpund selbst zu, denn der liegt in einer Schattenecke zwischen den Bergen. Aber von der Zufahrtsstraße bis vielleicht einer halben Meile vor dem Campground ist dieser Blick wirklich gegeben und unheimlich schön.

Mir gefallen die Five Spring Falls auch! Größe ist nicht alles, auch kleinere Objekte können hübsch sein! Wie hoch sind sie denn?

Ich würde sagen, die Fälle, die man auf dem Bild sieht, sind einen knappen Meter hoch. Vielleicht lag es wie im Yosemite auch passiert, einfach an der falschen Jahreszeit und im Frühling kommt da wesentlich mehr Wasser von der Schneeschmelze herunter und lässt die Fälle dann gewaltiger erscheinen.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 25.01.2008, 10:48 Uhr
09.09. Cody - Beartooth Highway - Yellowstone NP: Tower Falls, Blacktail Plateau(206 Meilen / 331km)

Hier ist wieder Buffalo Bill. Heute berichte ich aus Cody, der Stadt, die von meinem menschlichen Namensvetter gegründet wurde. Was William Frederick Cody aber diesen Spitznamen eingebracht hatte, lässt mir nur einen Schauer den Rücken runter laufen.

Naja, wie gestern auf der Nachricht an Monika angekündigt, würden wir die beiden gerne im Irma Hotel treffen. Ob die beiden schon dort sind? Haben sie überhaupt die Nachricht erhalten? Da wir etwas früh dran sind, fahren wir einfach noch mal zu ihrem Bed & Breakfast Robin’s Nest und treffen Monika vor der Haustüre an, wie sie gerade den Weg zur Straße herunter rennt, uns aber scheinbar nicht bemerkt, sondern in Gedanken ganz woanders ist. Markus lässt die Scheibe herunter und fragt ganz ruhig: „Monika, wohin so eilig?“
Sie wollte ins Irma Hotel, um uns dort abzufangen und auf ein handgemachtes Frühstück bei Robin einzuladen. So kommen wir ihr noch zuvor und es gibt ein großes Hallo. Wunderbar, dass dieses Treffen geklappt hat. Obwohl unsere Handys nicht funktionieren, womit man mal wirklich merkt, wie abhängig wir doch von der Technik geworden sind, haben wir uns dennoch gefunden.

Im gemütlichen Haus von Robin ist der Tisch bereits für insgesamt sechs Personen gedeckt. Neben Monika und Walter wohnt  hier heute noch ein weiteres amerikanisches Pärchen, dass mit dem Motorrad in den Bergen unterwegs sind. Und für wen sind die anderen beiden Gedecke? Genau, für Markus und Micky. Sie sind eingeladen und das lassen sie sich bestimmt nicht zweimal sagen.
Es gibt Ei, Schinken und die allerbesten French Toast auf der ganzen Welt. Als Nachspeise gibt’s noch selbstgemachten Obstsalat.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6532.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3934.php)
Frühstück zusammen mit
Monika und Walter

Das Esszimmer ist gemütlich eingerichtet. Überall hängen Bilder, die von Robin selbst gemalt wurden und es steht Allerlei in den Ecken, liebevoll über Jahre gesammelt. Ein Frühstück in einem Privathaus ist halt etwas ganz anderes als in einem Kettenrestaurant. Wenn die Übernachtungen in Bed & Breakfast in USA nur nicht so teuer wären.

Wir fragen Monika und Walter, was sie sich denn für heute vorgenommen haben, denn bisher wissen wir nur, dass sie zumindest morgen Abend in den Cabins am Old Faithful übernachten werden. Monika erklärt, sie würden heute gerne über den Beartooth Highway in den Yellowstone fahren. Was für ein Zufall, genau da wollen wir auch entlang fahren, auch, wenn es einen kleinen Umweg nach Montana bedeutet.

Nach dem Frühstück trennen wir uns, denn Monika und Walter müssen noch für das große BBQ morgen Abend einkaufen, Micky will sich im Buffalo Bill Historic Center langweilen und Markus ergreift die Gelegenheit, sich ein wenig die Umgebung anzusehen. Da das Wetter allerdings nicht das beste ist, bleibt es bei einem kurzen Besuch am Buffalo Bill Reservoir, einem aufgestauten See westlich der Stadt sowie zur Old Trail Town.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6537.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3935.php)
Pizzeria in Cody, Wyoming
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6547.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3937.php)
Einkaufsstraße in Cody,
Wyoming
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6551.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3938.php)
Buffalo Bill Reservoir

Pünktlich um 11 Uhr treffen wir uns vor dem Buffalo Bill Museum und wir starten mit unseren beiden Wagen in Richtung Montana. Eigentlich blöd, dass wir vorfahren, denn damit nehmen wir Monika und Walter die Chance, schöne Fotos von der Landschaft zu machen, weil ein brauner Jeep mit grünem Dach ihnen die Sicht versperrt und nicht gerade sehr ansehnlich ist.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6562.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3939.php)
Auf der US 310 unterwegs von Cody
nach Montana

Auf dem Highway 308, dem Verbindungsstück von Belfry nach Red Lodge, machen wir unsere erste Pause. Erste Bestandsaufnahme: Fahren wir zu schnell? Alles ok bei euch? Monika macht ganz große Augen: „Habt ihr euch mal auf der Karte angesehen, was wir für einen Umweg fahren?“ Nun, uns ist das klar, Monika hatte sich scheinbar am Frühstückstisch geirrt. Statt Beartooth Highway wollten sie eigentlich über den Buffalo Bill Cody Scenic Byway in den Park fahren. Aber für einen Rückzug ist es jetzt zu spät. Mitgehangen, mitgefangen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6581.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3941.php)
Beartooth Highway

Wir fahren weiter und stoppen noch einmal am Beartooth Highway. Erste Bäume zeigen ein weißen Hauch von Raureif. Die Temperatur ist schon wieder auf knapp über dem Gefrierpunkt gefallen. Kein Vergleich mehr zu den heißen Sommertagen am Anfang der Reise.
Wir fahren den Pass weiter hoch, womit die Temperatur immer weiter abnimmt. Im Minutentakt purzeln die Grade wie beim Börsenkrach die Aktienpreise. Wow, 26°F, nein, nur noch 25°F. Och, schade, wieder auf 26 gestiegen. Nein, halt, jetzt sind es nur noch 24°F.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6592.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3942.php)
Beartooth Highway

Die Landschaft ist inzwischen nicht mehr weiß angehaucht, sie ist nun flächendeckend mit einer Schneedecke überzogen. Wir halten erneut an mit Blick auf einen schönen See. Schilder weisen auf Wanderwege hin, aber wir entschließen uns schweren Herzens, heute doch keine Wanderungen durch hohen Schnee zu unternehmen. Inzwischen ist auch der Kauf der Winterjacke in Wisconsin Dells alles andere als verrückt, auf einmal erfüllt sie gute Dienste.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6595.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3943.php)
Beartooth Highway

Wieder unten im Tal sind wir um einige Erinnerungen reichen, aber noch nicht wirklich wieder aufgewärmt. In Cooke City gönnen wir uns eine Runde schöner heißer Schokolade in einem urigen Restaurant. Bei Berghüttenflair mit großen Kamin, Jagdtrophäen an der Wand und Holz als Hauptgestaltungswerkstoff schmeckt das wärmende Getränk doch gleich noch mal so gut.
Der Ort selbst ist etwas abseits vom Yellowstone NP gelegen, aber erfüllt seinen Zweck für Ausflüge in die Umgebung. Vor der Tankstelle steht sogar schon ein Schneemobil mit Schlittenanhänger für den Winter bereit. Monika und Walter werden sogar nach einige Tagen im Yellowstone noch einmal hierher zurückkehren. Wenn wir nicht selber noch schöne Parks auf dem Programm stehen hätten könnte man richtig neidisch werden.

Und dann erreichen wir ihn endlich, den ältesten Nationalpark der USA, dem eigentlichen Ziel dieser Reise, um das wir eine Tour aufgebaut haben, das Ziel, für das wir die meiste Zeit eingeplant haben, der Park, der absolut lohnenswert ist, aber unglücklicherweise soweit abseits liegt, dass man ihn nicht mal eben so mitnehmen kann, der Park, der aber dennoch sehr gut besucht wird, weil er so beliebt ist, wahrscheinlich wegen seinen unvergleichbaren natürlichen Attraktionen wie Schluchten, Wasserfällen, Seen, Berge, Wälder, Bisons, heißen Quellen und natürlich Geysiren. Natürlich rede ich vom Yellowstone National Park. Endlich habe ich es auch mal in diesen Park geschafft.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6616.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3945.php)
Einfahrt in den Yellowstone
National Park

Wir fahren durchs Lamar Valley und Langeweile macht sich breit. Wo sind denn all die eben beschriebenen Attraktionen? Hier ist ja nichts los.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6623.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3946.php)
Lamar Valley, Yellowstone NP

Die Fahrt zieht sich ganz schön, dann endlich ein Stau! Juhu! Jeder geplagte Pendler wird uns jetzt für verrückt erklären, aber dieser Stau kann einfach nur bedeuten, dass sich hier ein Tier in der Nähe befinden muss. Doch so sehr wir auch unsere 10 Augen bemühen, da ist nichts zu sehen. Ich erschnuppere nur frisches Gras, aber von Tieren keine Spur.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6624.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3947.php)
Bär im Yellowstone NP

Wir fragen mal bei den anderen Leuten herum, ob sie nur aus Sympathie ihre Kamera auf ein paar Büsche richten, doch sie meine, der Stein da hinten wäre ein Bär. Weiter gespanntes beobachten.
Walter holt das Fernglas heraus und reicht es reihum. „Das ist doch nur ein Stein!“ Auf einmal geht ein raunen durch die Menge und man hört Kameras klicken. Der Stein bewegt sich. Er erhebt sich, trottet nur unglücklicherweise entfernend in Richtung Wasser.
Ein Mann neben uns schwärmt, er käme nun schon zum zehnten Mal in den Park und dies wäre das erste Mal, dass er einen Bären gesehen hat. Sollen wir ihm sagen, dass wir alle hier zum allerersten Mal sind? Der denkt dann sicher, wir würden ihm einen Bären aufbinden wollen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6628.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3948.php)
Monika, wie sie einen Bären
fotografiert

So gesehen sind die Bisons, die wir anschließend sehen, schon gar nichts Besonderes mehr. Was ist schon eine Herde Bisons gegenüber einem Bären? Bisons kann man, wenn man will, hier doch an jeder Straßenecke sehen. Ok, weil Monika gestern erst aus Alabama hierher geflogen ist, hatte sie wahrscheinlich dazu noch keine Gelegenheit und aus Freundlichkeit halten wir einfach mal an. Blöd ist nur, da man besser nicht aussteigt, um den gewaltigen Tieren nicht zu nahe zu kommen, wann kann es weiter gehen? Sind die im anderen Auto schon mit Staunen fertig?

Eigentlich war ja gar nicht geplant, dass sie mit uns über den Beartooth Highway in den Park fahren. Es wird spät und sie müssen noch bis zum Old Faithful, während wir die erste Nacht im Park in Mammoth Hot Springs verbringen werden. Damit wir den Besuch des Nordostteils des Parks abschließen können, kommen wir bis zum Tower Fall noch mit, danach trennen sich unsere Wege.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6648.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3950.php)
Tower Fall im Yellowstone NP

Wir kommen gerade zurück von den Fällen, da fängt es mal wieder kräftig an zu regnen, aber so schnell, wie der starke Schauer gekommen ist, so schnell ist er auch wieder verschwunden und die Sonne kommt heraus, im Hintergrund aber die noch immer pechschwarzen Wolken, was einige interessante Motive erzeugt.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6659.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3951.php)
Baum auf dem Blacktail-Plateau,
Yellowstone NP

Auch, wenn die Fahrtrichtung des Blacktail Mountain Drive, einer Einbahnstraße parallel zur Hauptstraße zwischen Tower-Roosevelt und Mammoth Hot Springs, entgegen der unseren ist, nehmen wir auch diese mit und müssen den entsprechenden Abschnitt der Hauptstraße zwischen Anfang und Ende der Einbahnstraße halt doppelt fahren. Aber doppelt gemoppelt hält ja bekanntlich besser. Vom Plateau hat man teilweise eine schöne Aussicht auf das Tal und den Waldgebieten auf den Bergen. 1988 wurden erhebliche Flächen Waldgebiet durch ein Großfeuer zerstört. Auch, wenn sich im Unterholz schon kurze Zeit später neues Leben gebildet hat, junge Bäume hervorsprießten, so ist das Ausmaß der Zerstörung heute noch immer deutlich erkennbar. Noch immer ragen die schwarzen, toten Baumstümpfe wie Mahnmäler gen Himmel.

Ein kurzer Stopp noch bei den Undine Falls, die direkt neben der Straße liegen und schon wird in der Cabin in Mammoth Hot Springs eingecheckt. Diese Cabins unterscheiden sich deutlich von den Hütten auf den KOA-Campgrounds. Die Inneneinrichtung ist komfortabler, das Bett gemütlich und ohne Schlafsack zu benützen, doch handelt es sich bei den meisten Cabins um Doppelhäuser, wobei die Trennwand nicht besonders stark isoliert und wir so die Pläne unserer Nachbarn für den nächsten Tag gut mit anhören können.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6660.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3952.php)
im Nordteil des Yellowstone NP

 Ein kurzer Besuch der Sinterterrassen folgt noch, doch wie wir morgen sehen werden, sind diese viel schöner im morgendlichen Sonnenschein als wenn sich abends die Sonne bereits hinter den Bergen versteckt hat.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6662.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3953.php)
im Nordteil des Yellowstone NP

So lange es aber noch einigermaßen hell ist, wollen Markus und Micky draußen vor der Hütte sitzen und den morgigen Tag planen, doch schneller als erwartet sind sie wieder drinnen. Na Jungs, ist wohl etwas frisch draußen, oder? Tja, seid hier in den Bergen. Hier ist schon fast Winter. Und ihr Jammerlappen habt nicht mal so ein schönes Fell wie ich.
Ich frage mich nur bis heute, warum ich in dieser Nacht draußen schlafen soll.

Herzlichst, Euer Buffalo Bill.

Übernachtung: Mammoth Hot Springs Hotel & Cabin - Yellowstone NP, WY (http://mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1653.php)
Bewertung: guter Durchschnitt






Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: freddykr am 25.01.2008, 11:15 Uhr
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6624.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3947.php)
Bär im Yellowstone NP
Hier wäre vielleicht mal ein roter Pfeil angebracht, wo der Bär eigentlich sein soll. ;-) :lol:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: OWL am 25.01.2008, 11:18 Uhr
Was für ein Wetter! :bibber:

Zum Glück hat Bill ein dickes Fell! Und den anderen Reisenden hilft nur :fire:

Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 25.01.2008, 11:19 Uhr
@freddykr
Na, der dicke dunkle Punkt genau in der Bildmitte. Sieht man doch, oder etwa nicht?

Ok, vor Ort haben wir zuerst ja auch etwas blöd geguckt, was man hier eigentlich sehen soll, aber mit dem Fernglas und dem Wissen, was man sehen kann, ging es dann. Der Bär war halt unheimlich weit weg von der Straße und ich frage mich bis heute, wie der erste, der hier angehalten hat, ihn entdecken konnte.

@OWL
Was erwartest du sonst auf über 3000m Höhe?
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: freddykr am 25.01.2008, 11:21 Uhr
@freddykr
Na, der dicke dunkle Punkt genau in der Bildmitte. Sieht man doch, oder etwa nicht?
Sieht für mich eher wie ein überdimensionierter Maulwurfshügel aus. ;-)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 25.01.2008, 11:24 Uhr
Sieht für mich eher wie ein überdimensionierter Maulwurfshügel aus. ;-)

Und auf uns wirkte es wie ein Stein, aber durchs Fernglas haben wir eindeutig gesehen, wie er sich bewegt hat. Später ist er aber noch weiter von uns weg gelaufen und hat uns seinen Hintern zugestreckt, daher gibt's von mir keine besseren Bilder. Hatte auf die Fotos von Monika gehofft mit ihrem Tele vor der Kamera

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6628.jpg)

Eventuell liefert sie noch ein schöneres Bild nach.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doc Snyder am 25.01.2008, 11:27 Uhr
@freddykr
Na, der dicke dunkle Punkt genau in der Bildmitte. Sieht man doch, oder etwa nicht?

Dachte erst das Foto hätte Bill gemacht, da das Grasbüschel in der Mitte etwas größer ist als die anderen  :lol:  :nixwieweg:

Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Nekochan am 25.01.2008, 11:28 Uhr
Übrigens Dein kleiner Büffel hat schriftstellerisches Talent - guter Kauf.  8)
Danke! Ich habe einfach den genommen, der ein Tagebuch unter den Hufen geklemmt hatte.
Ist das denn nicht Sklavenhandel  :shock:

Viele Grüße,
Katharina
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Anne am 25.01.2008, 12:34 Uhr
Hi Markus,
ich habe auch ein Bild von einem Bärenpo in meiner Sammlung, der Bär , obwohl näher dran, war schnell beim Abhauen. :wink:
Ist das nicht komisch, dass ein Bär in freier Wildbahn- so weit weg er auch ist, tausenmal spannender zu beobachten ist als ein Zoobär direkt vor einem? :)

Toll, dass wir im Yellowstone sind- bitte noch lange bleiben!

Tschüß
Karin
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 25.01.2008, 13:37 Uhr
... Micky will sich im Buffalo Bill Historic Center langweilen...
Ha! Das war aber überhaupt gar nicht langweilig  :nono:, sondern äußerst interessant und stressig, weil Ihr mir ja nur ganz, ganz wenig Zeit gelassen hattet. Wie kurz? 1,5h? 1h? Ich weiß es nicht mehr. Aber das Buffalo Bill Historical Center enthält wahrscheinlich ein Tages füllendes Programm:
- Buffalo Bill Museum*
- Whitney Gallery of Western Art*
- Plains Indian Museum
- Draper Museum of Natural History
- Cody Firearms Museum*
Geschafft bzw. durchgelaufen bin ich fix durch die drei mit * markierten Museen. Das konnte ich gar nicht genießen. Ein gutes Bild muss man sich einfach länger als 2-3s ansehen.  :? Und die Geschichte von Buffalo Bill kann man sich nicht in weniger als 5 Minuten komplett aneignen. :|
Also: Da in dieses Buffalo Bill Historical Center muss ich irgendwann nochmal hin. Das geht nicht anders!

@all: Das war übrigens (außer Eisenbahnmuseen natürlich) das einzige "richtige" Museum auf unserer ganzen Reise. Und Markus hat sich als Kulturbanause erwiesen und hat es nicht besucht.  :heulend:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Crimson Tide am 25.01.2008, 14:34 Uhr
Sieht für mich eher wie ein überdimensionierter Maulwurfshügel aus. ;-)

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6628.jpg)

Eventuell liefert sie noch ein schöneres Bild nach.

 :lol:  Also, das GESTELLTE BILD auch noch ein zweites Mal reinzusetzen, ist schon frech!  (http://www.cosgan.de/images/midi/boese/n055.gif)

Aber ich verstehe ja Spaß!  :lol:

Und der Bär war da wirklich!  (http://www.cosgan.de/images/midi/verschiedene/n080.gif)

Zitat
Fahren wir zu schnell? Alles ok bei euch? Monika macht ganz große Augen: „Habt ihr euch mal auf der Karte angesehen, was wir für einen Umweg fahren?“ Nun, uns ist das klar, Monika hatte sich scheinbar am Frühstückstisch geirrt. Statt Beartooth Highway wollten sie eigentlich über den Buffalo Bill Cody Scenic Byway in den Park fahren. Aber für einen Rückzug ist es jetzt zu spät. Mitgehangen, mitgefangen.....


....und das haben wir überhaupt nicht bereut!  :wink:

Und daß wir immer auf Euer schmutziges Fenster sehen konnten, hatte was Beruhigendes, denn solange wußten wir, daß man immer noch fahren konnte-trotz Schnees....Ihr wart sozusagen die "Vorkoster" der spannenden Strecke!  :lol:

Hatte auf die Fotos von Monika gehofft mit ihrem Tele vor der Kamera
Eventuell liefert sie noch ein schöneres Bild nach.

Ich kann Walter ja mal bitten, das Papierbild einzuscannen. Aber das habe ich NICHT mit aufgestütztem Arm gemacht!  :nono: :never:  :D

Aber ich hab ja schon beschrieben: Ein Stückchen Landschaft mit einem schwarzen Punkt in der Mitte-das ist dann der Bär!  :zuck: :mrgreen:

Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: OWL am 25.01.2008, 14:50 Uhr


Und der Bär war da wirklich!  (http://www.cosgan.de/images/midi/verschiedene/n080.gif)



Wenn Du SO drauf pochst, ist das ja fast wieder verdächtig! :wink: War wohl doch nur ein Erdhaufen.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Crimson Tide am 25.01.2008, 14:52 Uhr


Und der Bär war da wirklich!  (http://www.cosgan.de/images/midi/verschiedene/n080.gif)



Wenn Du SO drauf pochst, ist das ja fast wieder verdächtig! :wink: War wohl doch nur ein Erdhaufen.

Seit wann können Erdhaufen laufen, und das mehrere Tage hintereinander?
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: OWL am 25.01.2008, 14:57 Uhr
Dann wäre jetzt ein kleiner Film als Beleg angebracht! :pfeifen:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Crimson Tide am 25.01.2008, 15:00 Uhr
Dann wäre jetzt ein kleiner Film als Beleg angebracht! :pfeifen:

Wir haben einen Film von ca. 1. Minute, dann stand da "Tape End", den kann Walter vielleicht hier reinzaubern, mal sehen!  :wink:

Markus wollte Euch hier wirklich keinen "Bären aufbinden"  :lol:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: OWL am 25.01.2008, 15:04 Uhr
Na gut, überzeugt! :lol:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 25.01.2008, 16:30 Uhr
Ich frage mich nur bis heute, warum ich in dieser Nacht draußen schlafen soll.
Also mal ehrlich, das habt Ihr dem armen Bill angetan???
Ihr Sadisten!!!  :never:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Thomas_W am 25.01.2008, 16:48 Uhr
Hallo ScoobyDoo

sehr schöner Reisebericht und Pics.
Den Sheep Mountain Table habe nun auch auf unsere "to do" Liste im Badlands NP gesetzt, aber hoffentlich ohne Reifenpanne.  :lol:

Grüße

Thomas

Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 25.01.2008, 17:17 Uhr
Ist das denn nicht Sklavenhandel  :shock:

Ne, denn er verlangt dann immer die Premium Variante des Grases zum Fressen, wenn ich ihn bitte, mal wieder etwas für mich zu schreiben. Könnte also höchstens Schwarzarbeit sein.  :D

Ist das nicht komisch, dass ein Bär in freier Wildbahn- so weit weg er auch ist, tausenmal spannender zu beobachten ist als ein Zoobär direkt vor einem? :)

Na, komisch finde ich es nicht, aber die Chancen, im Yellowstone einen Bären zu sehen, sind halt geringer als in einem Zoo. Und da freut man sich natürlich umso mehr.

Toll, dass wir im Yellowstone sind- bitte noch lange bleiben!

Keine Angst, da bleiben wir noch ein wenig, schon allein, weil wir erst Montag weiter fahren werden. Übers Wochenende stelle ich keine Berichte ein.

Also mal ehrlich, das habt Ihr dem armen Bill angetan???

Ja, er meinte doch, im Gegensatz zu uns hätte er so ein dickes Fell und wir sollten uns nicht so anstellen, nicht mal ein paar Minuten auf der Terrasse auszuhalten.
Ich denke aber, er hat es genossen, mal neue Gräser probieren zu können.

sehr schöner Reisebericht und Pics.
Den Sheep Mountain Table habe nun auch auf unsere "to do" Liste im Badlands NP gesetzt, aber hoffentlich ohne Reifenpanne.  :lol:

Danke dir. Neben Pinnacle View Point und Sage Creek Road war das eine meiner Lieblingsstellen im Park, vor allem, weil man da Ruhe vor den anderen Touristen hatte. Die Straße ist aber definitiv nur mit einem SUV zu schaffen, wohingegen die Sage Creek Road auch mit einem normalen PKW machbar ist. Davon sind da genügend herum gefahren.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Palo am 25.01.2008, 17:55 Uhr
Toller Bericht!

Mir Bären hatte ich mehr Glück im Yellowstone, habe dort verschiedene Schwarzbären und zwei Grizzlies gesehen (auf verschiedene Touren)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: BigDADDY am 25.01.2008, 18:37 Uhr
Soo,

habe jetzt den ganzen RB nachgearbeitet, tolle Tour, :respekt: freue mich auf die Fortsetzung am Montag...
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: knutshome am 25.01.2008, 21:25 Uhr
Da ja diese kleinen Geschöpfe waren zwar noch nicht im Yellowstone,
aber damit ihr auch ein paar Bären zu Gesicht bekommt.
Aber der mittlere von den dreien, hat schon eine schöne Südwest-Tour gemacht. :-)
( www.carmibaer.de )

Freuen uns schon so auf die Weiterfahrt mit Bill und Markus und Micky :-)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Canyoncrawler am 26.01.2008, 07:54 Uhr
Hi,

ich bin auch noch munter mit dabei.

Der Yellowstone hat es bei uns auch gut gemeint mit Bear-Viewing.
Nachdem wir im Yosemite keinen einzigen zu Gesicht bekamen, präsentierte sich im Yellowstone bereits kurz nach dem Westeingang ein Schwarzbär direkt neben der Strasse entlang des Firehole Rivers und kurze Zeit später dann noch Bisons.
Ich war happy und der Yellowstone der schönste Park der Welt ... :D
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Sammy06 am 27.01.2008, 15:50 Uhr
Habe jetzt mal den ganzen Bericht am Stück gelesen.
Da ich dies Jahr fast die gleiche " langweilige" Tour machen will. 
Toller Bericht und schöne Bilder,hab mir schon die wichtigsten
Sachen rausgeschrieben.
Aber eine Frage hätt ich doch: da ich ja allein fahre sollte es
mit einem oder zwei Tage mehr gut zu schaffen sein, oder ?

Gruss Renate
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 28.01.2008, 10:56 Uhr
Aber eine Frage hätt ich doch: da ich ja allein fahre sollte es
mit einem oder zwei Tage mehr gut zu schaffen sein, oder ?

Von wo nach wo willst du denn fahren? Wenn ich die Tour noch einmal machen würde, ich würde zur Entspannung wirklich hier und da noch einen Tag einfügen.

Chicago->St. Paul/Minneapolis in 2 statt einem Tag
St.Paul/Minneapolis->Badlands->Black Hills in 3 statt 2 Tagen.
Black Hills->Devils Tower->Sheridan->Cody->Yellowstone in 3 statt 2 Tagen.

und auch im weiteren Verlauf nach Seattle würde ich noch mehr Tage unterbringen wollen.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 28.01.2008, 13:21 Uhr
10.09. Yellowstone: Mammoth Hot Sp., Norris, Grand Cy., Hayden Valley, Yellowst. Lake, West Thumb(100 Meilen / 160km)

Hier ist ein halberfrorener Buffalo Bill, der sich in Zukunft mit Witzen über die Felldicke doch eher zurückhält. Hier im Yellowstone ist es definitiv nicht mehr so schön kuschelig warm wie in Markus Rucksack oder im Souvenirladen im Badlands NP. Auch unser Auto durfte die Erfahrung machen und muss jetzt erstmal vom Eis befreit werden. Mangels eines Eiskratzers muss der Wagen halt mehrere Minuten lang vorgewärmt werden, bis die Scheiben endlich wieder ein Guckloch freigeben.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6668.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3955.php)
Sinterterrassen bei Mammoth Hot
Springs, Yellowstone
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6671.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3956.php)
Sinterterrassen bei Mammoth Hot
Springs, Yellowstone
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6689.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3958.php)
Mammoth Hot Springs, Yellowstone

Als wir dann bei den Sinterterrassen von Mammoth Hot Springs eintreffen, ist auch die Sonne über die Berge geklettert und verleiht dem Morgen den ersten Hauch von angenehmer Wärme. Micky hatte Recht, heute früh sehen die Terrassen von der Sonne beleuchtet wirklich wesentlich besser aus, dennoch war es sicher eine gute Entscheidung, auch gestern schon einmal hier vorbeigeschaut zu haben, denn wer konnte schon voraussehen, welch traumhaft schönes Wetter uns heute erwartet?
Wir laufen zuerst vom unteren Parkplatz auf den extra dafür angelegten Brettstegen durch die Gegend. Eine gute Sache, diese Bretterwege, so wird der empfindliche Boden wenigstens vor den Fußtritten der Touristen geschützt, von denen es hier im Yellowstone mehr als reichlich gibt. Landkarten an den größten Abzweigungen und Namensschilder vor Quellen, Seen und Geysiren erleichtern die Orientierung. Nachteil ist leider, dass die Holzbalken auch mal ausgewechselt werden müssen und so einige Wege und Verbindungen gesperrt sind, so wie hier, so dass wir einige Bereiche leider nicht gescheit erreichen können.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6694.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3959.php)
Sinterterrassen bei Mammoth Hot
Springs, Yellowstone

Anschließend geht es noch hinauf zum oberen Parkplatz, was allgemeine Zustimmung findet, denn warum soll man hier zu Fuß hochkraxeln. Ist doch noch früh am Morgen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6701.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3960.php)
Sinterterrassen bei Mammoth Hot
Springs, Yellowstone

Wobei, früh am Morgen, das ist mein Stichwort. Ich habe Hunger und sehne mich nach frischem Gras. Doch nicht nur ich bin so eingestellt, auch viele der im Yellowstone wild lebende Tiere bedrängt nun der kleine Hunger, und da der Milch Reis Sorte Naturgras gerade etwas knapp ist, hilft es nur, sich an der Bodenanpflanzung zu bedienen. Bei den Twin Lakes erspähen wir ein einsames Bison und einen Elch. Letzterer wollte aber in seiner Ruhe nicht gestört werden, weswegen es hiervon nur unscharfe Bilder gibt, wie das Tier scheu im Unterholz verschwindet. Aber es sollte auch nicht der letzte Elch auf der Tour sein.

Etwas mehr Zeit nehmen wir uns für Norris. Kurz den Plan studiert, entscheiden wir uns einstimmig, nämlich Markus’ seine eine Stimme, für einen großen Rundweg, der alle Teile des Norris Geysir Basin berührt. Teilweise auf geteertem Weg, teilweise über die schon bekannten Bretterwege geht es in eine spannende Welt von rauchenden Löchern im Boden, brodelnde Seen, Rauchschwaden über Wasserläufen, von Algen, Bakterien und sonstigen primitiven Organismen gefärbten Wasser.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6726.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3961.php)
überall zischt und dampft es
in Norris, Yellowstone NP

Wir steigern uns langsam. Haben wir bei Mammoth Hot Springs zwar eine phantastische Farbenwelt gesehen, so zeigt sich hier auch die erste natürliche Aktivität, doch es stellt sich die berechtigte Frage, wo sind die großen Geysire? Die, die den Park so berühmt gemacht haben?

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6734.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3962.php)
Dampfwolken über Norris,
Yellowstone NP

Na, einige davon stehen im Upper Geysir Basin, einem aus meiner Erfahrung nach noch aktiverem Gebiet, zum anderen erlebt man einen Geysirausbruch zumindest heutzutage nicht mehr im Vorbeilaufen. Man muss eine Menge Geduld mitbringen oder unheimliches Glück haben. Vor einigen Dekaden war das noch anders. Hier in Norris befindet sich z.B. der Minute Geysir, der, wie der Name schon suggeriert, etwa jede Minute ausgebrochen ist. Frühe Touristen fanden es aber unheimlich witzig, in den Geysir Münzen, Steine und sonst etwas hineinzuwerfen. Und irgendwann gibt dieses empfindliche Naturphänomen dann leider nach. Heute ist der Minute Geysir nichts mehr als eine stark blubbernde Quelle und Mahnmal früherem Vandalismus. Inzwischen hat zwar die Parkverwaltung aus solchen unwiderrufbaren Vorfällen gelernt, nur leider noch immer nicht jeder Tourist.

Obwohl es erst früher Vormittag ist und wir alle noch die Kälte des gestrigen Tages am Beartooth Highway in Erinnerung haben, meint es die Sonne heute wieder sehr gut und lässt den Sommer zurückkehren. Micky kehrt auch zu einer alten Gewohnheit zurück und lässt im Auto schon mal die Klimaanlage an, während Markus noch den Ausbruch eines kleinen Geysirs abwartet und eh etwas länger braucht mit seinen zahlreichen Fotos. Der Yellowstone National Park ist ein echter Akkukiller und Speicherplatzfresser.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6736.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3963.php)
überall zischt und dampft es
in Norris, Yellowstone NP

Weiter geht es ins Canyon Village, nicht aber, ohne vorher die Neugierde an den Virginia Cascades zu stillen, doch groß vom Hocker reißen einem diese Stromschnellen nicht, die von der Straße zudem noch etwas schwer sichtbar sind.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6807.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3967.php)
höchst interessanter Baum im
Yellowstone

Auch der Grand Canyon of the Yellowstone kann weder bei Micky noch bei Markus sehr groß punkten. Der größte Teil liegt im Schatten, der Rest ist dagegen so grell angeleuchtet, dass die gesamte Schlucht praktisch nur schwarz/weiß präsentiert. Eine Reizüberflutung gemischt von falschen Erwartungen. Es fehlen z.B. die für den Grand Canyon (Arizona) typischen Mäanderförmigen Auswaschungen in den verschiedenen Höhenlagen. Und beim Namen „Grand Canyon“ erwartet man halt etwas in der Art. Auch die Dimensionen sind ganz andere als beim „echten“ Grand Canyon.
Wie gesagt, wahrscheinlich alles nur durch falsche Erwartungen hervorgerufen, obwohl die Schlucht an sich schon sehenswert ist.

Ein Stück stromaufwärts liegen die oberen (Upper) und unteren (Lower) Wasserfälle (Falls) des Yellowstone River, die man von mehreren Aussichtspunkte ansehen kann und nach Belieben auch etwas näher heran kommt auf Wanderwegen, die hinab in die Tiefe führen. Obwohl es wieder ein sehr heißer Tag zu werden verspricht und die einem entgegenkommenden Wanderer leicht bis völlig geschafft aus der Wäsche gucken, begeben sich unsere beiden Urlauber ebenfalls auf die Strapazen der beiden Wanderwege hinab, einmal aus einiger Entfernung, einmal direkt neben den Fällen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6790_4.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3965.php)
Lower Falls, Canyon Village,
Yellowstone NP

Diese Ausflüge dürfen nun endlich zu den ersten beiden ernst zu nehmenden Wanderungen dieser Tour gezählt werden. Ob sich die Mühe gelohnt hat? Beim Ausblick aus der Ferne mit Sicherheit, kommt man so doch so nah wie sonst nirgendwo an die Fälle heran, um sie möglichst nah direkt von vorne zu sehen. Beim Wanderweg direkt an die Fälle heran ist das so eine Sache. Hier ist man dann halt so nahe daran, dass der Überblick verloren geht, aber man kann sich nah an der Abbruchkante postieren, wo das Wasser drüber hinausschießt, um dann nach einem freien Fall wieder flüssigen Boden unter den Tropfen zu haben.

Also entweder den Fotographenstandort oder den für die Stauner, die hautnah dabei sein wollen – eure Wahl. Vielleicht auch wie wir einfach beide, wenn man genügend Zeit im Yellowstone verbringt, wozu ich nur raten kann. Der Park ist groß, die Wege weit und die Anzahl der zu entdeckenden Highlights riesig.
Natürlich darf auch ein Besuch der Upper Falls nicht fehlen. Der schönste Aussichtpunkt bietet sich von einem Parkplatz an der Straße zum Artist Point. Letzterer ist leider zur Zeit gesperrt, weil sie die Straße dorthin ausbessern. So endet die Fahrt schon nach wenigen Metern, bevor wir umkehren und zur Hauptstraße zurückkehren müssen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6815.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3968.php)
Upper Falls, Yellowstone NP

Das Hayden Valley passieren wir am frühen Nachmittag. Schon fast erwartungsgemäß entdecken wir in einer großen Senke eine Herde Bisons. Hat der Reiseführer also nicht gelogen, als er im Abschnitt über den Yellowstone behauptete, hier hätte man besonders morgens wie auch nachmittags die besten Chancen, Tiere anzutreffen. Die höheren Temperaturen dürften zudem dafür sorgen, dass sich die Tiere bevorzugt am kühlenden Wasser des Yellowstone River aufhalten. Ich rufe in meinem Badländische Akzent einige Brocken zu, doch Yellowstonisch ist ja noch übler. Markus steht neben mir und schießt die sicher besten Bison-Bilder des Tages, während Micky im Auto wartet und kontrolliert, dass auch die Klimaanlage keinen Leistungsabfall erfährt. Hier könnte man sicher Stunden zubringen, die Tiere zu beobachten, aber wir müssen ja auch an die Zeit denken. Es gibt hier einfach noch so viel zu tun. Nur 3 Tage für den Park anzusetzen rächt sich so langsam.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6816.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3969.php)
Bisons im Hayden Valley,
Yellowstone NP
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6819.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3970.php)
Bisons im Hayden Valley,
Yellowstone NP

Der Spaziergang am Mud Volcano zur Dragon’s Mouth und was es sonst noch hier gibt, fällt etwas kürzer aus, zumindest bei 50% meiner Mitreisenden, ebenso auch an der Fishing Bridge. Markus Neugierde ist geweckt, als er am südwestlichen Ende der Brücke einen kleinen Trampelpfad auf einen der Hügel folgt. Vielleicht hat man von da oben ja einen schönen Ausblick auf Lake Yellowstone. Die Sicht ist gar nicht mal so schlecht, aber auf dem Rückweg findet er etwas noch viel interessanteres. Nördlich der Fishing Bridge sind zwei Bisons aus dem Wald zum Ufer gekommen. In relativ geringem Abstand, aber dennoch ziemlich sicher, nämlich von der Brücke auf das darunter liegende Ufer, beobachtet er die beiden Gesellen. Zuerst genieren sie sich etwas, ins kalte Wasser zu steigen, aber dann endlich trauen sie sich doch noch. Geduld ist halt eine unschlagbare Waffe. Dies werden eindeutig die besten Bison-Bilder des Tages.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6837.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3971.php)
Yellowstone Lake
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6840.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3972.php)
Fishing Bridge, Yellowstone NP
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6853.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3973.php)
Bisons im Yellowstone NP

Die nächste Gruppe Bisons lässt nicht lange auf sich warten. An der Lake Lodge, zu der wir eigentlich nur hinfahren, um uns ein Bild davon zu machen, ob sie sich auch für eine Übernachtung bei einem zukünftigen Besuch eignen würde, liegen am Strand des Yellowstone Lake Bisons faul in der Sonne wie Urlauber auf Mallorca. Das werden eindeutig die besten Bison-Bilder des Tages.

So langsam wird es Zeit, an das 25. usa-reise.de Treffen zu denken, dass hier im Yellowstone statt finden soll. Oder doch noch nicht? Markus fährt, als Micky ein Nickerchen hält. Tja, das kommt vom vielen Frühaufstehen – oder doch etwa von den ersten beiden kleineren Wanderungen?
Die Frage, ob West Thumb noch heute oder erst übermorgen auf dem Weg zum Grand Teton besucht werden soll, ist noch nicht abschließend geklärt, aber wenn man schon mal hier ist, wer weiß, wie übermorgen das Wetter wird.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6862.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3974.php)
West Thumb Geysir Basin,
Yellowstone NP
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6877.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3977.php)
heiße Quelle, West Thumb,
Yellowstone NP
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6870.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3975.php)
Strand am Yellowstone Lake,
Yellowstone NP
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6874.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3976.php)
heiße Quelle, West Thumb,
Yellowstone NP

Es ist schon bemerkenswert. Hier hat man wieder eine Reihe heißer Quellen und dampfende Bäche, die sich kontinuierlich in den Yellowstone Lake entleeren, doch dieser ist und bleibt in seiner Gesamtheit eiskalt. Ein typischer Bergsee halt.
Diese bittere Erfahrung machen auch Jahr für Jahr viele Urlauber, die aufgrund des warmen Wetters und den heißen Zuflüsse an den See falsche Erwartungen stellen. Auch, wenn das Ufer teilweise dazu verleitet, wir befinden uns nicht an einem Traumstrand in der Karibik.

Wie gesagt, heute soll hier im Yellowstone das große Jubiläumstreffen des usa-reise.de Forums stattfinden. Aus allen Richtungen sollen Teilnehmer dazu stoßen, unter anderen Anja und Danilo aus südlicher Richtung. Ob sie ebenfalls die Gelegenheit wahrnehmen, bei der Einfahrt in den Park noch das West Thumb Geysir Basin zu besuchen?

Wenn man intensiv auf der Suche nach etwas ist, dann findet man es auch irgendwann. Markus, ausgestattet mit einem wirklich sehr schlechten Personengedächtnis, meint in den beiden Figuren da drüben gerade Anja und Danilo erkannt zu haben. Alle stehen sie an unterschiedlichen Aussichtspunkten um eine Schlammpfütze herum, die nur über weit hintenherum führende Wege verbunden sind. Der potenzielle Danilo sieht herüber, zeigt aber keine Reaktion. Ist er das nun oder nicht? Verdammt, mit schlechtem Personengedächtnis muss man darauf hoffen, dass der andere den ersten Schritt macht. Wieder sieht Danilo herüber, aber scheinbar sind Schlammbläschen im Augenblick interessanter. Also muss eine List her, um nicht dumm sterben zu müssen: Schnell ein Foto der beiden gemacht und am Abend werden schlicht die Klamotten verglichen. Dann herrscht Klarheit.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6887.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3979.php)
Anja und Danilo am West Thumb
Geysir Basin

Am Old Faithful wird eingecheckt. Hinter der Rezeption und im nahe gelegenen Visitor Center ist die Zeit des nächsten Ausbruchs von Old Faithful, dem alten Getreuen angeschlagen. Sein letzter Ausbruch ist gerade ein paar Minuten her, aber wir wohnen ja gleich nebenan, also werden wir den schon noch irgendwann zu Gesicht bekommen. Wir fragen, ob denn Monika, Walter, Anja und Danilo schon eingecheckt hätten. Die Zimmernummern will man uns nicht geben, aber Nachrichten will man ihnen zukommen lassen.

Nun, wie Monikas Auto aussieht, wissen wir ja nun, daher ist es nicht schwer, sie nur 3 Türen von unserem Eingang entfernt ausfindig zu machen. Auch Anja und Danilo kreuzen bald auf dem Gelände auf, dann sind wir ja fast komplett. Ein schneller Vergleich des Fotos mit ihrer Kleidung beweist, wir haben uns eben am West Thumb tatsächlich schon gegenüber gestanden, ohne uns zu erkennen. Wie klein die Welt doch ist.

18 Uhr war als Treffpunkt ausgemacht und geplant war, vor den Hütten zu grillen. Auf allen möglichen Campground gibt’s dafür entsprechende Feuerstellen, nur vor unseren dicht gedrängt gebauten Hütten ist keine entsprechende Apparatur zu finden. Die Hütten haben ja nicht einmal eine Veranda, wo man sich einmal hinsetzen und warten könnte.
Wir erkundigen uns beim Visitor Center nach einem Grillplatz im Park und der freundliche Ranger erklärt, die meisten wären während des Sommers aus Sicherheitsgründen (Waldbrandgefahr) abgebaut worden, findet dann aber noch zwei Picknickplätze in der näheren Umgebung, wo wir aber mit dem Auto hinfahren müssten.
Old Faithful wird auch in den nächsten Minuten wieder ausbrechen, aber jetzt gilt es, das Treffen zu organisieren. Außerdem macht sich ein leichtes Hungergefühl bemerkbar. Wir wohnen so dicht dran, Old Faithful werden wir schon irgendwann zu Gesicht bekommen.
Zurück an den Hütten ist User Kuschelwuschel mit Anhang noch immer nicht eingetroffen. Wir warten noch bis kurz nach 18:30, doch dann müssen wir wirklich aufbrechen, sonst wird es einfach zu spät.

Am Picknick-Platz, etwas abseits der Hauptstraße im Park, werden erstmal die Vorräte ausgepackt. Monika beginnt unverzüglich, einen leckeren Salat anzumachen, während Anja und Danilo uns zeigen, wie man ein richtiges Grillfeuer anzündet. Etwas Hochleistungskohle, jedenfalls wird sie von uns so genannt, weil sie im Gegensatz zu unserer Kohle auch direkt brennen mag, darüber jede Menge Grillanzünder, kurz mit dem Feuerzeug an die Sache ran und bis der Grillanzünder verbraucht ist, sind die Kohlen schon gut am Glühen. Ist doch gar nicht so schwer. Das werden wir demnächst ebenso probieren.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6891.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3980.php)
25. usa-reise.de Forumstreffen im
Yellowstone NP
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6895.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3981.php)
25. usa-reise.de Forumstreffen im
Yellowstone NP

Nach 5 Magengrummeln sind die Steaks perfekt Medium – oder so ähnlich, denn bei der einsetzenden Dunkelheit kann man das nicht mehr so ganz erkennen. Schmecken tun sie jedenfalls ganz vorzüglich.
Nach und nach werden dickere Pullover und Jacken aus den Autos geholt, denn die Nacht in den Bergen ist frisch. Auch etwas mehr Licht wäre nicht verkehrt gewesen. Anja und Danilo, perfekt ausgerüstet für die Wildnis mit Camping-Besteck, Decken für die kalte Bank, Klappspaten und Hochleistungskohle, zaubern auch noch eine kleine Taschenlampe hervor. Licht – daran hatten wir bei der Vorbereitung nicht mehr gedacht, als wir verteilten, wer was mitbringen soll.
Zwar nicht ganz so romantisch, aber wenigstens zeitweise ganz brauchbar ist auch das Standlicht unserer Autos. So drehen wir unseren Jeep entsprechend, dass unser Picknick-Platz beleuchtet ist, nur schaltet sich das Standlicht nach ein paar Minuten immer wieder von selber aus. Auch nicht die beste Lösung.

Als alle satt sind, wird aus dem kleinen Grillfeuer ein schönes großes, wärmendes Lagerfeuer gemacht, um das wir herumstehen und uns begeistert von unseren bisherigen Erlebnissen berichten und Tipps an die anderen weitergeben. Das ist der Vorteil von sich kreuzenden Touren. Jeder war schon irgendwo, wo die anderen noch hinwollen und umgekehrt. So bekommt man live vor Ort direkt die besten Tipps, was sich lohnt und was noch unbedingt einzubauen ist und welche Verhältnisse aktuell dort anzutreffen sind.
Den Nachschub für unser gefräßiges Feuer zu finden, gestaltet sich zunehmend schwieriger. Alle kleinen Stöcke wurden schon Opfer der Flammen, also muss nun ein größerer Ast daran glauben. Damit die Sache aber weiterhin kontrolliert abläuft, muss dieser erst einmal zerkleinert werden, was in einer heiteren Runde Teamwork ausartet.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6898.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3982.php)
25. usa-reise.de Forumstreffen im
Yellowstone NP
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6901.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3983.php)
25. usa-reise.de Forumstreffen im
Yellowstone NP

An diesem gemütlichen Abend wird viel gelacht, aber als es nach viel zu kurzer Zeit dann doch etwas kalt wird, packen wir die Hälfte unseres mitgebrachten Krempels ungenutzt wieder ein und werden die nächsten Tage sicher gut davon leben können. So gut es geht, wird die noch verbliebene Glut unseres Lagerfeuers mit Erde abgedeckt, bevor wir jeden rügen, der zum Austreten kurz in den Wald verschwindet, statt das kostbare Nass auf unsere Kohlen zu gießen.
Zurück an den Cabins lohnt es sich aufgrund der Dunkelheit nicht, noch auf den nächsten Ausbruch von Old Faithful zu warten, aber wir wohnen so nah dran, den werden wir sicher noch ausbrechen sehen. Wie eben schon einmal erwähnt, sind die Cabins hier recht dicht beieinander gebaut, so dass Parkplätze etwas rar sind. Ein Bewohner war so dreist und hat sich genau in unsere Einfahrt gestellt, so dass uns nichts anderes übrig bleibt, als uns direkt dahinter zu parken, um nicht auch noch die Fahrstraße zu versperren. So ein rücksichtsloses Verhalten gehört halt einfach bestraft.

Herzlichst, euer Buffalo Bill.

Übernachtung: Old Faithful Lodge Cabins - Yellowstone NP, WY (http://mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1654.php)






Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: mrh400 am 28.01.2008, 14:18 Uhr
Hallo,
höchst interessanter Baum im Yellowstone
willkommen im Club der Baumfans (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=22702.msg286420#msg286420)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Crimson Tide am 28.01.2008, 14:37 Uhr
Hallo,
höchst interessanter Baum im Yellowstone
willkommen im Club der Baumfans (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=22702.msg286420#msg286420)

 :lol:  Ja, genau! Ein neues Fan-Mitglied für immer den gleichen Baum!  :wink:

http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=28748.135

Vielleicht kann man einen Verein gründen zur Erhaltung dieses Exemplars, damit noch Viele Freude haben an dem Baum auf Beinen! :lol:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Crimson Tide am 28.01.2008, 14:42 Uhr
Ein Bewohner war so dreist und hat sich genau in unsere Einfahrt gestellt, so dass uns nichts anderes übrig bleibt, als uns direkt dahinter zu parken, um nicht auch noch die Fahrstraße zu versperren. So ein rücksichtsloses Verhalten gehört halt einfach bestraft.


 :lol:  Den hast Du aber auch zugeparkt.... :wink: ....da war ich ganz gespannt auf den nächsten Morgen! :D

Nach dem "anstrengenden" BBQ mußte man ja schließlich ausschlafen.....

So gut es geht, wird die noch verbliebene Glut unseres Lagerfeuers mit Erde abgedeckt, bevor wir jeden rügen, der zum Austreten kurz in den Wald verschwindet, statt das kostbare Nass auf unsere Kohlen zu gießen....


 :oops: :oops: :oops:  ...na, DAS hätte mir ja noch gefehlt..... :oops: :oops: :lol:

Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Sammy06 am 28.01.2008, 20:04 Uhr
Aber eine Frage hätt ich doch: da ich ja allein fahre sollte es
mit einem oder zwei Tage mehr gut zu schaffen sein, oder ?

Von wo nach wo willst du denn fahren? Wenn ich die Tour noch einmal machen würde, ich würde zur Entspannung wirklich hier und da noch einen Tag einfügen.


Hi Markus,
in 14 Tagen von Minneapolis über Yellowstone,Mt.Rainier,Mt.St. Helens,Olympic NP evtl.Glacier NP
nach Seattle.

Gruss Renate
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 29.01.2008, 12:34 Uhr
:lol:  Den hast Du aber auch zugeparkt.... :wink:
Hallo Monika! Ich glaube, ich war das. Weiß nicht mehr genau. Jedenfalls hatte ich meine Freude an der Aktion  :lol: :D.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 29.01.2008, 13:45 Uhr
Mann, ist das laaaangweilig hier.
Wo bleibt denn die Fortsetzung  :?: :?: :?:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Palo am 29.01.2008, 13:50 Uhr
Mann, ist das laaaangweilig hier.
Wo bleibt denn die Fortsetzung  :?: :?: :?:
Jaaa! :(
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: knutshome am 29.01.2008, 18:54 Uhr
Wie, was ist los Markus und Bill?
Dachte ich habe heute ein abendfüllendes Programm.

Na ja, dann eben übermorgen, wenn ich einen freien Tag habe. :-)

Carmen und die lieben Bären
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 29.01.2008, 22:22 Uhr
11.09. Yellowstone: Upper Geyser Basin, Midway Geyser Basin, Lower Geyser Basin

Hier ist wieder Buffalo Bill mit einem weiteren Tag im Yellowstone Nationalpark. Das Forumstreffen gestern Abend war wirklich ein voller Erfolg und sollte an diesem Morgen direkt fortgesetzt werden. Wir alle verabredeten uns zum Frühstück kurzerhand im Old Faithful Inn. Selten in diesem Urlaub wurde so stilvoll gefrühstückt. Einzig das gemütliche Beisammensein bei Robin in Cody ist noch ein Tick besser gewesen.

Wir fragen in die Runde, was die einzelnen Gruppen denn heute vorhaben. Monika und Walter haben sich gestern schon das Upper Geyser Basin angesehen, welches Micky und Markus noch fehlt und da Anja und Danilo erst gestern angekommen sind, steht die Einteilung schnell fest: Anja und Danilo kommen mit uns mit oder wir einfach bei ihnen. Das kann man ja auf dem Weg ausdiskutieren.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6905.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3985.php)
Frühstück im Old Faithful
Inn

Das Auto brauchen wir vorerst nicht, denn zu den Geysiren kann man auch so laufen. Unser Falschparker vom Vorabend verbüßt auch noch seine Strafe zwischen unserem Jeep und unserer Hütte, dann kann’s ja losgehen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6903.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3984.php)
Cabin der Old Faithful Lodge

Old Faithful lassen wir erstmal links liegen. Wir wohnen ja so nah dran, den kann man immer mal zwischendurch besuchen. Die ersten kleineren Löcher in der Erde werden bewundert. Anja und Danilo, ihres Zeichens extreme Frühaufsteher, waren schon vor dem Frühstück hier eine kleine Runde gelaufen und informieren uns über diverse Wasserstandsändeurngen. Hier in diesem Loch, dem Pump Geyser, stand heute früh das Wasser so hoch, dass es fast überlief. Hier hinten dagegen, bei der Beach Spring, war überhaupt kein Wasser drinnen. Gezeiten, Ebbe und Flut im Yellowstone NP?
Über dem Doublet Pool liegt noch zäh der Morgennebel – oder sollte man schon fast Tagesnebel sagen? Überall raucht es, in vielen Seen steigen Luftbläschen auf. Es erinnert ein wenig an Norris von gestern.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6908.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3987.php)
Old Faithful Inn, Yellowstone NP

Dann endlich, in einiger Entfernung die erste große Eruption. Castle Geyser bricht aus. Leider sind wir so weit weg, dass der bestimmt mit seiner Show fertig ist, wenn wir dort eintreffen. Aber von hier kann man das Schauspiel auch ganz gut sehen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6932.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3988.php)
Castle Geyser, Upper Geyser Basin,
Yellowstone NP

Doch mit diesen entfernten Erlebnissen brauchen wir uns gar nicht abzugeben. Nacheinander fangen direkt vor unseren Füßen auch einige Löcher an, sich randvoll mit Wasser zu füllen und hier und da eine kleine Fontaine zu verspritzen: „Hallo Welt, ich bin auch noch da. Ich bin ein Geysir, holt mich hier raus!“
So sehen wir fast zeitgleich Tardy Geyser, Sawmill Geyser und Spasmodic Geyser ausbrechen. Auch der Old Tardy Geyser legt auf einmal los – was ist denn hier los? Da haben wir heute ja mächtiges Glück.

Etwas ruhiger geht es am Beauty- und Chromatic Pool zu. Besonders letzterer überzeugt mit seinen schicken Farben vom tiefblauem/grünen Kern bis zum gelb/rötlichen Rand. Ein Pool schöner als der nächste. Schönheit, die über Jahrtausende existierte und doch so fragil und empfindlich ist. Ein paar Jahre Tourismus im Vergleich zur langen Erdgeschichtlichen Vergangenheit reichen aus, die Kunstwerke der Natur zu zerstören. Bei einigen Pools nahm z.B. die blauen und grünen Anteile immer weiter ab, was mit sinkender Temperatur erklärt werden konnte. Den Pools wurde durch Touristenmüll schlichtweg die Warmwasserleitung abgedreht. Wirklich schade, so etwas, aber wir schätzen uns glücklich, hier und heute noch so viel Aktivität sehen zu können.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6957.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3989.php)
Chromatic Pool, Upper Geyser Basin,
Yellowstone NP

Wir passieren den Grand Geyser, dem größte vorhersagbare Geysir im Park. Ausbruch in etwas über einer Stunde, lesen wir auf einem Schild. Das werden wir uns merken.

Beim Giant Geyser müssten wir bis zum nächsten Ausbruch wohl noch etwas mehr Geduld mitbringen. Er ist in höchstem Grade unvorhersehbar. 2007 brach er etwa 33 Mal aus, wohingegen zwischen 1963 und 1987 nur etwa 6 Eruptionen überhaupt bekannt sind. Wahrscheinlich steckt er unterirdisch auch stark mit dem Grotto Geyser zusammen unter einer Decke und die beiden graben sich gegenseitig das Wasser ab. Wer beim Geysir-ärgere-dich-nicht verliert, muss mal wieder ausbrechen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7017.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3995.php)
Heart Spring, Yellowstone NP

Das Ende unseres Rundgangs markiert der Morning Glory Pool. Doch jetzt genug ruhiges Wasser gesehen, wir wollen Action! Also setzen wir uns in die pralle Sonne am Grand Geyser. Markus kürzt seine Trekking-Hose auf Sommerstandard, wohingegen anderen, denen praktisch immer zu warm ist, auf ihre lange Hosen sitzen bleiben.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6965.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3990.php)
Morning Glory Pool, Upper Geyser
Basin, Yellowstone NP

Hier zeigen sich gleich mehrere Vorteile, mit der Gruppe durch das Geyser Basin zu ziehen. Man kann leicht die Wartezeit bis zum Ausbruch überbrücken, indem man einfach die Gespräche des gestrigen Treffens fortsetzt. Außerdem ist man durch den „Gruppenzwang“ dazu verdonnert, alles etwas ruhiger anzugehen, weil jeder überall seine Zeit zum Fotografieren, auf Landkarten schauen, Reiseführer- und Geysirausbrechzeitenlesen braucht. Deshalb waren wir so oft (noch immer) am richtigen Ort, als etwas ausgebrochen ist.

Auf das kleine Loch in der Mitte der halbrunden Tribüne braucht man nicht unentwegt starren. Wenn es losgeht, bekommt man rechtzeitig mit, als ein großes Raunen durch die Menge geht und es im Hintergrund ordentlich anfängt zu zischen. In immer größer werdenden Fontainen entledigt sich der Untergrund seinem Wasser. Grand artig.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6981.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3992.php)
ausbrechender Grand Geyser,
Yellowstone NP

Die Show hält einige Minuten an, bis der Geysir sich wieder beruhigt hat. Die Wasserrechnung ist wohl zu teuer geworden. Das beste an der ganzen Sache war aber, dass der Geysir, der ein etwa einstündiges Zeitfenster besitzt, also bis auf eine Stunde in etwa genau vorhergesehen werden kann, ziemlich pünktlich war und wir somit noch die Chance erhalten, auch noch pünktlich beim Riverside Geyser vorbeizusehen.
„Ihr wollt den ganzen Weg noch mal zurück?“ Jawohl, den Kilometer tun wir uns noch einmal an. Micky zieht sich zum Postkartenschreiben ins Old Faithful Inn zurück, während Anja, Danilo und Markus nun ganz Wasser und Fontaine auf Geysire sind.

Der Riverside Geyser verspätet sich heute. Vorhergesagt ist er ab 13:15 mit einem halbstündigen Zeitfenster, so dass er also spätestens um 13:45 ausgebrochen sein müsste – oder die komplette Welt der Wahrscheinlichkeitsrechnung würde in sich zusammenfallen. Als um 13:30 noch immer nicht die Fontainen angestellt sind, obwohl doch nun genügend Touristen sich zusammengefunden haben, meint einer scherzhaft, der Geysir würde um Punkt 13:38 ausbrechen. Und was meint ihr, wann der Riverside Geyser loslegt? Wir fragen den netten Herrn nur noch schnell mal nach den heutigen Lottozahlen…

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_6998.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3993.php)
ausbrechender Riverside Geyser,
Yellowstone NP

Befriedigt, so viele Geysire gesehen zu haben, kehren wir ebenfalls zur Cabin zurück, um mit Micky gemeinsam per Auto in andere Teile des Parks vorzudringen. Ein wenig aufgehalten werden wir noch von der Lion Geyser Group, die uns eine kostenlose Dusche spendiert. Junge, hier wird heute ja echt etwas geboten.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7011.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3994.php)
ausbrechender Geysir der Lion
Geyser Group

In der Ferne ist schon wieder das Old Faithful Inn zu sehen, als aufgeregt eine Rangerin auf uns zugelaufen kommt: „Der Beehive bricht aus, der Beehive bricht aus.“ Der Beehive bricht etwa alle 8-24 Stunden aus, hat somit ein ziemlich großes Zeitfenster, jedoch gibt’s hier einen kleinen Trick: Neben dem Beehive ist ein weiterer kleinerer Geysir und wenn der loslegt, folgt der Beehive etwa 20-30 Minuten später. Der kleine ist also im Prinzip eine Art Bote für den großen Kaiser.
Die Rangerin ist noch immer aus dem Häuschen und lässt bei Strafe niemanden hier weg. Wir alle sollen das Schauspiel sehen. Angeblich noch spektakulären, noch größer und lauter als der Old Faithful. Na dann. Gespanntes warten.

Im Hintergrund bricht der Old Faithful gerade aus. Ein Foto, wo dieser enorm herangezoomt werden muss, dann aber die Augen wieder auf den Beehive gerichtet. Wir wohnen so nah am Old Faithful, den kann man immer mal zwischendurch ansehen.

Der Krater des Beehive beginnt sich mit Wasser zu füllen und gräbt seinem Zwergkollegen nebenan das Wasser ab. So langsam läuft das Wasser über und eine kleine Fontaine wird sichtbar, die sich immer weiter in den Himmel erhebt. Ein gewaltiges Naturschauspiel eines der schönsten Geysire, die wir heute gesehen haben. Und schon wieder zur rechten Zeit am rechten Ort. Ich denke, besser hätte man den Vormittag echt nicht verbringen können. Jeder, der nicht bei uns war, hat definitiv was verpasst.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7024.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3996.php)
ausbrechender Beehive Geyser,
Yellowstone NP

Inzwischen wurde auch der Falschparker nach mehrere netten Briefwechseln befreit und wir schnappen uns unsere Wagen und fahren zum Black Sand Geyser Basin. Der Firehole River sammelt hier mal wieder das heiße Wasser verschiedener Quellen ein, die über farbigen Boden Wasser durch die Landschaft schicken. Wahnsinn. Wo sonst hat man schon so eine farbenfrohe Welt? Alles natürlich, nichts künstlich eingefärbt. Vor allem – dort ein heißer Pool, hier ein kleiner Geysir und ein paar Schritte weiter wieder ein einfacher Bergsee, der nur durch abgeriebene Steinpartikel das Licht bricht und cremig blau wirkt, aber eiskalt ist. Der See liegt doch auf so und so vielen heißen Quellen, die unterirdisch verlaufen. Wie kann das alles nur sein?

Dampfwolken ziehen über einen kleinen See – oder ist es doch Gischt? Als sich der Nebel lichtet, sehen wir den nächsten Geysir ausbrechen, den Cliff Geysir.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7057.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3999.php)
Cliff Geyser, Upper Geyser Basin,
Yellowstone NP
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7095.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4005.php)
White Dome Geyser, Lower Geyser
Basin, Yellowstone


Auch den White Dome Geysir am Firehole Lake Drive dürfen wir heute noch ansehen, doch vorher noch zu zwei absoluten Highlights im Park: Grand Prismatic Spring, einer feuerroten Fläche, über die wie überall der Nebel zieht und je nach Lage des Windes den schillernden Untergrund freigibt sowie ein tiefblauer See in der Nähe des Firehole Rivers. Hiervon ein Foto zu machen ist gar nicht so einfach. Steht der Wind ungünstig, wird der gesamte Dampf herüber geweht und man hat Brille sowie Kameralinse beschlagen. Geht überhaupt kein Wind, kann man kaum etwas sehen, da dann die gesamte Wasseroberfläche eingehüllt ist. Die kurzen Augenblicke des Rückenwindes sind der Weg zum Erfolg, wieder nur mit einer gesunden Portion Geduld zu beherrschen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7036.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3997.php)
Firehole River im Upper Geyser
Basin, Yellowstone
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7067.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4000.php)
Sapphire Pool, Upper Geyser Basin,
Yellowstone NP
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7076.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4002.php)
Grand Prismatic Spring, Midway
Geyser Basin, Yellowstone
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7080.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4003.php)
Grand Prismatic Spring, Midway
Geyser Basin, Yellowstone

Das war bis jetzt alles so großartig, kann man das überhaupt noch toppen? Hat der Park noch mehr zu bieten? Oh ja, er hat!

Jetzt ist wieder Zeit für Bisons. Wir fahren die Sackgasse des Fountain Flat Drive, als wir wieder einer Herde Bisons gegenüber stehen, die hier den Wellness Bereich des Parks ausgiebig nutzen. Die Freizeitangebote reichen über Diätgras bis hin zu Halseinpudern im weichen Kalksteinboden.
Haben wir uns bis hier immer häufiger gefragt, warum wir mit vier Personen und einem kleinen Bison mit zwei Autos unterwegs sind, kommt jetzt die sinnvolle Antwort: Wem es zu viel Programm wird, der kann ganz einfach nach Hause fahren. So steigt Markus kurzerhand bei Anja und Danilo ein, um das Tagesprogramm zu verlängern. Wenn man doch nun einmal in einem der absolut tollsten Parks der USA ist, muss man die noch verbleibenden Stunden doch absolut ausnutzen, oder etwa nicht?

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7109.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4007.php)
Bison im Lower Geyser Basin,
Yellowstone NP
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7113.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4008.php)
Bisons im Lower Geyser Basin,
Yellowstone NP

Nach all den Superlativen wirken die beiden Wasserfälle Gibbon Falls und Firehole Falls zwar nicht mehr so sehr, noch dazu, weil die Gibbon Falls schon halb im Schatten liegen und ein Foto davon wieder zu viele Kontraste aufweist, aber ein anderer Stopp entpuppt sich wieder als wahre Goldgrube. Bei den Fountain Paint Pots treffen wir auf Monika und Walter. Tja, der Park ist halt klein. Ein kurzer Gedankenaustausch, was wir so alles erlebt haben. Natürlich sind wir ganz stolz auf unsere zahlreichen Geysirausbrüche, besonders vom Beehive. Uns tut es wirklich Leid, dass Monika und Walter leider nicht dabei waren. Und dann erfahren wir von einem weiteren Missgeschick: Auch die beiden hatten es sich am Grand Geyser gemütlich gemacht, bis es Monika etwas kalt wurde und sie in die Hütte zurücklief, um ihren Pullover zu holen. Natürlich ist der Geysir genau dann ausgebrochen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7128.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4009.php)
Fountain Paint Pot, Lower Geyser
Basin, Yellowstone NP

Wir verabschieden die beiden und sehen uns die blubbernden Schlammbläschen der Fountain Paint Pots an. Die Brühe könnte man gut in einem Film über Hexengebräue verwenden, so geheimnisvoll sieht das ganze aus. Ein Stück weiter werden wir erneut vom Glück verfolgt und erleben den nächsten Geysir-Ausbruch, diesmal gibt die Fountain Group ein kleines Stelldichein.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7135.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4012.php)
ausbrechender Geysir der Fountain
Group

Kurz vor dem Dorf rund um den Old Faithful steht noch eine Herde Hirsche am Waldesrand. Trotz Parkplatzmangel halten wir kurz hier an, wie es jeder Tourist auf der Suche nach Tieren im Park macht, bis uns ein Ranger davon schickt. Wie wir später erfahren werden, versucht der arme Kerl schon seit Stunden, die Leute an dieser Stelle zum Weiterfahren zu animieren. Wir rechnen es ihm hoch an, dass er nicht langsam genervt ist und ggf. sogar Strafzettel verteilt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7134.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4011.php)
phantastische Landschaft im Lower
Geyser Basin

Am Visitor Center sehen wir eine Fahne auf Halbmast. Oha, ist etwas passiert? Ach ja, heute ist der 11. September. 6 Jahre nach dem Anschlag. Im Urlaub, fernab von Terminkalendern, kann man leicht das Datum vergessen, noch dazu bei einem so schönen Tag.

Für den Abend haben wir uns etwas Besonderes für Monika und Walter überlegt. Im Sommer hatten sie in ihrem Haus an der Wesermarsch eine große Gartenparty geschmissen, daher wollen wir uns mit einem Abendessen im Old Faithful Inn bei ihnen bedanken. Wir bekommen wieder denselben Tisch wie schon beim Frühstück und dinieren in perfekter rustikaler Umgebung mitten im Yellowstone Nationalpark bei einer Flasche Wein und probieren auch vom Bison-Fleisch.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7151.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4013.php)
Gruppenfoto im Old Faithful Inn

Was haben wir an drei Tagen im Yellowstone jetzt nicht alles schon erlebt? Der Park ist ohne Übertreibung wirklich sehr abwechslungsreich und auch ohne größere Wanderung mehrere Tage füllend. Das einzige, was noch fehlt, ist der Old Faithful, das Aushängeschild des Parks. Aber wir wohnen ja so nah dran, den kann man ja immer noch besuchen.

Herzlichst, Euer hungrige Buffalo Bill, der auf das heutige Abendessen verzichtete.

Übernachtung: Old Faithful Lodge Cabins - Yellowstone NP, WY (http://www.mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1654.php)






Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Biggi am 29.01.2008, 22:33 Uhr
Wow, wow und nochmals wow, das sind ja tolle Erlebnisse, die Ihr im Yellowstone hattet.

Dankeschön für den unterhaltsamen Bericht und die wunderschönen Fotos!  :applaus:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: americanhero am 29.01.2008, 22:50 Uhr
tolle Bilder!! Es scheint ja fast so, als haben die ganzen ausbrechenden Geysire nur darauf gewartet, bis ihr kommt und sie dabei fotografiert.  :lol: :lol:
Und das Wetter war ja wirklich astrein


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 30.01.2008, 13:02 Uhr
12.09. Grand Teton NP - Jackson(183 Meilen / 294km)

Hier ist wieder Buffalo Bill. Ich melde mich noch immer aus dem Yellowstone National Park, den wir heute aber verlassen werden. Zum Abschied gibt’s noch einmal ein gemütliches Frühstück im Old Faithful Inn. Unsere Extremfrühaufsteher Anja und Danilo haben sich bereits gestern verabschiedet und sind nun schon längst auf Tour.
Als wir mit frühstücken fertig sind, gesellt sich auch Extremlangschläfer Markus zu uns. Den ärmsten hat heute niemand geweckt, wo er doch sonst oft mit den Worten „Ich bin wach, mir ist langweilig, darf ich aufstehen?“ geweckt wurde. Irgendwie aber auch ein doofer Spruch. Wenn Micky so langweilig ist, warum steht er dann nicht einfach auf, macht sich im Bad fertig und surft noch ein wenig im Internet?

Nach dem Frühstück wird sich überschwänglich „Auf Wiedersehen“ gesagt und an der Rezeption ausgecheckt. Laut Voraussage bricht der Old Faithful in etwa 7 Minuten aus, aber er könnte ja wie gestern Abend auch Verspätung haben. Micky wartet schon ungeduldig im Auto und meint, der Geysir wäre nun wirklich nichts Besonderes. Diskussion beendet, wir fahren ab.
Wir wohnten so nah am Old Faithful, aber Markus hat ihn tatsächlich nicht einmal richtig gesehen.

Im Süden des Parks halten wir noch einmal kurz an den Moose Falls an und laufen die paar Meter bis runter zum Wasserfall. Sportlich springen wir von einem Stein zum nächsten über dessen Abfluss, um einen vermeintlich besseren Blickwinkel zu erhalten, nur steht die Sonne für diesen Wasserfall im falschen Winkel, so dass alles im Schatten liegt, egal, aus welcher Richtung man auch schaut.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7155.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4014.php)
Moose Falls, Yellowstone NP

Oben auf der Straße ist ein Kommen und gehen. Viele Autos fahren langsamer, aber nicht, um auf die Touristen zu achten, die hier blindlings die Straße überqueren, sondern weil sie annehmen, hier wäre irgendwo ein Tier in der Nähe, was meist der Fall ist, wenn irgendwo viele Fahrzeuge am Straßenrand abgestellt sind. Aber hier geht es ja „nur“ zu einem Wasserfall. Nach dieser ernüchternden Erkenntnis fahren die meisten schnell weiter.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7159.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4016.php)
alte Ford-Autombile im Yellowstone
NP

Auch wir setzen uns wieder in Bewegung. Der Grand Teton Nationalpark soll am heutigen Tage in Ruhe erkundet werden. Ein erster Stopp gilt dem Jackson Lake, der nächste folgt sogleich an der Oxbow Bend östlich der Jackson Lake Junction. Wenn man es einrichten kann, dann sollte man die Aussichtspunkte östlich des Snake Rivers am Morgen abfahren, dann hat man, wie auch wir, die Sonne im Rücken, wenn der Blick auf die markante Teton Range geht.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7165.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4017.php)
Oxbow Bend im Grand Teton NP

Eigentlich war geplant, nun der US-191 einfach nach Süden zu folgen und einen Aussichtspunkt nach dem anderen anzufahren, aber jugendliche Neugier gespickt mit erfahrener Abenteuerlust werden wach, als wir auf dem Parkplan die kleine unasphaltierte Straße parallel zur Hauptstraße im Bereich der Triangle X Ranch entdecken. Die Straße müssen wir uns jetzt einfach ansehen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7178.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4019.php)
Staubstraße im Grand Teton NP

Zuerts geht es ein Stück den Berg hinauf und dann fast querfeldein über eine ausgefahrene Wiese mit Spuren einer Straße über ein Hochplateau. An Ausblick mangelt es überhaupt nicht. Im schönsten Sonnenschein präsentiert sich die Teton Range mit dem zackigen, alles überragende Grand Teton vor dem vor uns liegenden Tal.
Mit nickenden Köpfen schaffen wir es, die komplette Straße durchzufahren und landen wieder im Tal auf der Hauptstraße.

Als Tipp haben wir von Danilo die Schwabacher Road empfohlen bekommen. Ok, war zwar nicht geplant, aber man ist ja von Natur aus neugierig. Die kleine Straße von vorhin beweist ja, dass spontane Ideen bei weitem nicht die schlechtesten sind.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7195.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4021.php)
Teton Range, wie sie sich im Snake
River spiegelt

Die Straße windet sich zum Ufer des Snake Rivers hinab. Zuerst hat es den Anschein, als ob diese kleine Sackgasse genau das Gegenteil des Erwarteten bewirkt, nämlich, dass die Aussicht durch die Bäume der hier ansässigen Wälder getrübt wird, doch wenn man bei schönstem Wetter, wie heute, am Ende der Straße ein wenig am Fluss entlang läuft, bietet sich wunderschöne Motive, wo sich die Teton Range im klaren Wasser des Snake River spiegelt.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7200.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4022.php)
Teton Range, wie sie sich im Snake
River spiegelt

Hier gibt es sogar einen Biberdamm, aber Mittwochs scheint auf dieser Baustelle nicht gearbeitet zu werden. Ich kann gerade nur noch den Vorarbeiter wegflitzen sehen. Ob es ein Stock oder ein Koffer mit Schmiergeld war, den er unter der Vorderpfote trug, kann ich nicht mehr genau sagen.

Jedenfalls erkläre ich diesen Punkt neben der Oxbow Bend zu den schönsten Punkten im Park – bis jetzt zumindest. Hier müsste man mal ein Picknick veranstalten, doch noch ist es nicht spät genug zum Essen.
Auf der Rückfahrt ist nun die Pfütze fällig, wo Micky auf der Hinfahrt vorsichtig die Wassertiefe gemessen hat. Schlamm spritzt hoch und im Nu hat unser Auto einen neuen Tarnanstrich. Und wunderbar, nun sind auch die Seitenscheiben in Mitleidenschaft gezogen worden, so dass der Stopp am Glacier View Turnout erstmal zur Glaspflege benutzt werden darf, wenn man überhaupt noch etwas als Beifahrer von der schönen Landschaft sehen will.

Es wird Zeit, sich nun dem Westteil des Parks zu widmen. An der Chapel of Transfiguration wird geparkt und erstmal zur Manor’s Ferry gelaufen. Fest vertäut liegt die alte Fähre am Ufer neben dem betagten Fährmannshaus. Bevor es Brücken in dieser Gegend gab, war diese Fähre eine wichtige Verbindung über den Snake River, auch für den sehr frühen Ausflugverkehr in den Yellowstone Nationalpark.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7205.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4023.php)
Haus des Fährmanns an
Menor's Ferry, Grand Teton NP
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7212.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4024.php)
Haus des Fährmanns an
Menor's Ferry, Grand Teton NP

Das Haus macht von außen einen etwas mitleidigen Eindruck, ist innen aber liebevoll eingerichtet, als ob heute Abend der Fährmann hier wieder einkehren und übernachten würde.
Gerade wollen wir uns im nahe gelegenen Schuppen etwas umsehen, da spricht uns ein Ranger an, wir sollen bitte hier bleiben und nicht zu weit weglaufen. Hilfe, was haben wir denn jetzt wieder angestellt? Er spricht weiter, er will nun die Fähre in Betrieb nehmen und sucht noch ein paar weitere Fahrgäste.
Cool! Ich hatte mir zwar gewünscht, das Teil mal in Betrieb zu sehen, aber das einem Wünsche so schnell erfüllt werden, da kann man schon fast drüber hinweg sehen, den Ausbruch des Old Faithful verpasst zu haben.

Ein Seil ist quer über den Snake River gespannt. An diesem Seil ist die Fähre mit je zwei weiteren Seilen befestigt. Zuerst nahm ich an, mit der riesigen Kurbel der Fähre würde der Fährmann sein Gefährt nun über den Fluss ziehen, doch die Konstruktion funktioniert ganz anders. Man bedient sich der enormen Strömung des Flusses an dieser Stelle. Die Fähre wird schlicht mit den beiden Seilen halb schräg in den Flusslauf gerichtet und den Rest erledigt die Strömung. Während das Wasser gegen die Außenwand strömt, schiebt sie damit die Fähre zur Seite und damit über den Fluss. Eine verblüffende Funktionsweise, so schön simpel und Kraft sparend, die ich aber hier zum ersten Mal in meinem Leben sehe.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7219.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4025.php)
Fähre über den Snake
River (Menor's Ferry)

Ok, sonst schwimmt ein Bison halt auch einfach durch den Fluss, wenn Grashalme auf der anderen Seite einem zuwinken. Menschen müssen es eben immer etwas komplizierter haben. Komische Viecher sind das.

Nachdem wir am String Lake Trailhead unser Mittagessen aufgepicknickt haben, fahren wir die kleine Einbahnstraße entlang dem Jenny Lake, wobei man vom See aufgrund der zahlreichen Bäume und Büsche relativ wenig zu sehen bekommt.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7225.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4027.php)
Jenny Lake, Grand Teton NP

Am South Jenny Lake Trailhead machen wir unser Auto fest – äh parken - und hoffen auf schönere Ausblicke auf den See vom Wanderweg. Zu gut sichtbar sind allerdings die Schilder mit den Hinweisen auf die Boote über den See, so dass Markus außer Stande ist, Micky den Weg rund um den See schmackhaft zu machen. Die magische Wirkung der Reklametafeln…

Mit einer Reihe anderer Fußfauler Touristen schippern wir über den See und anschließend im Gänsemarsch hoch zu den Hidden Falls. Das faszinierende an Wasserfällen ist, das bei allen irgendwie Wasser von oben herab fällt, aber doch jeder wieder ganz anders aussieht. Die einen sind breit gefächert, die nächsten eher schmal. Manche sind sehr hoch, andere wieder kleiner. Bei manchen schießt das Wasser wie eine umgedrehte Fontäne ins Tal, bei anderen ist es dagegen eher ein gemütliches Plätschern. Richtig interessant wird es, wenn sich mehrere Elemente in einem Fall vereinen, so wie bei diesem.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7229.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4028.php)
Hidden Falls, Grand Teton NP

Die Hidden Falls gliedern sich in mehrere Stufen. Einige höher, andere etwas niedriger. Im oberen Teil schießt das Wasser auf schmalem Wege in die Tiefe, im unteren Teil verläuft es sich und es wirkt gemütlicher. Man kann den Schaumkronen zusehen, wie sich auf dem Wasser immer neu bilden – wenn man nur genügend Zeit hätte.

Nächstes Ziel ist der Inspiration Point, von hier relativ einfach zu erreichen, indem man linkerhand den Berg entlang nach oben folgt.
Sind wir schon da? Sind wir schon da? Es ist nicht ganz einfach, die richtige Stelle zu finden, wo denn nun der Punkt ist. Ein Schild gibt es nicht und wir sind schon einige Zeit unterwegs, immer in der Sorge, eigentlich schon zu weit zu sein, da eröffnet sich ein kleines Plateau mit wunderschöner Aussicht und vielen rastenden Wanderern. Hier müssen wir richtig sein. Stellen wir uns hinten an und genießen den Blick auf den Jenny Lake und dem Tal rund um den Snake River.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7233.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4029.php)
Jenny Lake vom Inspiration Point
betrachtet

Als letzte Aufgabe im Park wollen wir uns noch die Gros Ventre Slide ansehen, den deutlichen Spuren eines gewaltigen Erdrutsches. Dazu fahren wir über die Antelope Flats Road in Richtung des Lower Slide Lake. Eine Herde Bisons versperrt uns den Weg, aber nach den grandiosen Aufnahmen dieser noch immer schönen Tiere im Yellowstone wirkt die Herde hier vor der „einfachen“ Prärie schon fast langweilig. Das muss auch Markus kleinlaut zugeben.

Es wird spät, als wir Jackson erreichen. Obwohl wir rückblickend doch gar nicht so viel im Park unternommen haben, ist die Zeit doch schnell verflogen. Aber der Park war jede Minute wert und wird mit Sicherheit noch einmal auf der Wunschliste ganz weit oben stehen, auch, wenn der heutige Tag mit dem uneingeschränkt sonnigen Wetter schwer zu toppen sein dürfte. Aber es gibt ja noch so viele lohnende Ziele im Park, vielleicht auch mal eine Wanderung ins Hinterland der Grand Tetons oder eine weitere der zahlreiche unbefestigten Straßen erforschen. Naja, jetzt haben wir erstmal ganz andere Probleme.
Wie schon in Cody, winken auch hier uns wieder freundliche „No Vacancy“ Schilder entgegen. Und diesmal fahren wir sicher auch nicht die falsche Ecke des Ortes ab, sondern wirklich einmal quer durch, doch überall dasselbe Trauerspiel.
Letztendlich bleibt uns nichts anderes übrig, als den KOA Campground einige Meilen südlich der Stadt aufzusuchen. Wir nehmen uns eine schöne Cabin, deren Veranden statt zur Straße alle in Richtung Fluss zeigen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7250.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4030.php)
Einkaufsstraße in Jackson,
Wyoming

Wir fahren zurück nach Jackson und laufen etwas ziellos durch den Ort. Micky hatte sich doch gewünscht, mal wieder in einem Ort zu sein nach all der Natur, aber so richtig begeistert scheint er nicht. Daher kurze Nachfrage: „Was würdest du tun, wenn du hier alleine wärst?“ „Ich würde wahrscheinlich in irgendwelche Geschäfte gehen oder mir einige Galerien ansehen!“
Und warum schlägt er das nicht schon früher vor?

Und so hangeln wir uns nun von einem Geschäft zum nächsten. Einige Geschäfte verkaufen in der Tat nur Kitsch und Ramsch, andere stecken dagegen voller guter Einrichtungsideen. So langsam wächst die Erkenntnis, wenn man sich neu einrichtet, sollte man dazu einfach mal in den Urlaub fahren und dort einkaufen. Z.B. dieses gemütliche Bett im Blockhausstil oder dieser urige Tisch da drüben. Aber auch kleinere Gegenstände wie ein ausgefallenes Tischservice, Wanddekorationen, Gardinen usw. lässt sich hier finden, passt nur jetzt nicht mehr zum vorherrschenden Stil der eingerichteten Wohnung in Deutschland.

Auch ein Besuch der zahlreichen hiesigen Galerien ist nicht zu verachten. Man kommt leicht ins Schwärmen, wenn man die schönsten Motive aus dem Grand Teton nun an einer Leinwand sieht und sich vorstellt, damit sein eigenes Wohnzimmer zu verschönern. Je nach Größe des Bildes und Können des Künstlers müsste man dann allerdings die nächsten zehn Jahre auf Nordamerika verzichten…

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7256micky.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4032.php)
Million Dollar Cowboy Bar in
Jackson, Wyoming

Zum Abschluss des Tages wird noch die Million Dollar Cowboy Bar besucht. Wieder offenbaren unsere beiden Herren in ihrer Erscheinung eine unterschiedliche Altersklasse. Micky wird einfach so eingelassen, dagegen Markus muss seinen Ausweis vorzeigen. Platz genommen wird natürlich auf den wunderschönen Sätteln an der Bar. Micky bestellt sich gleich einen Whisky, Markus nur eine Limonade, im gleichen Atemzug kleinlaut erklärend, er müsse ja noch fahren, was ja tatsächlich der Wahrheit entspricht. Mickys Drink wird sofort abkassiert, Markus kann seine Kröten dagegen stecken lassen.
Müssen alkoholische Getränke immer gleich bezahlt werden oder wie ist der Unterschied zu erklären? Vor dem Verlassen fragen wir besser noch mal beim Barkeeper nach: Markus Limo geht tatsächlich aufs Haus, aber nur, weil er jetzt noch fahren muss und solch Verantwortungsbewusstsein belohnt werden soll. Dabei war das doch nur eine kleinlaute Entschuldigung, in einer Bar nichts alkoholisches zu bestellen. Wir sagt man doch so schön: Redenden Menschen kann geholfen werden. Das gilt immer wieder.

Herzlichst, euer Buffalo Bill.

Übernachtung: KOA Campground - Jackson, WY (http://mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1969.php)
Bewertung: Gut!





Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Matze am 30.01.2008, 13:16 Uhr
Zitat
Micky wird einfach so eingelassen, dagegen Markus muss seinen Ausweis vorzeigen.

 :lachroll: :lachroll: :lachroll: Und dann noch Limo bestellen....!!!  :nixwieweg:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 30.01.2008, 13:52 Uhr
Zitat
Micky wird einfach so eingelassen, dagegen Markus muss seinen Ausweis vorzeigen.

 :lachroll: :lachroll: :lachroll: Und dann noch Limo bestellen....!!!  :nixwieweg:

Da wir kein Zimmer mehr in Jackson bekamen und der KOA einige Meilen südlich der Stadt lag, musste halt wirklich einer fahren. Ich hätte ja auch gerne etwas getrunken, aber ich wollte auch wiederum keinem Sheriff die Gelegenheit bieten, mir etwas anzuhaben.

Wow, wow und nochmals wow, das sind ja tolle Erlebnisse, die Ihr im Yellowstone hattet.

Oh ja. Sowohl vom Wetter als auch von den Tierbeobachtungen als auch den Geysiren können wir echt zufrieden sein, nur braucht man dazu wirklich 3 Tage im Park. Darunter hat man einfach keine Zeit, sich mal eine halbe Stunde zum Riverside Geyser zu setzen usw., wenn man auch von den anderen Teilen des Parks einen ähnlichen groben Überblick bekommen möchte.

tolle Bilder!! Es scheint ja fast so, als haben die ganzen ausbrechenden Geysire nur darauf gewartet, bis ihr kommt und sie dabei fotografiert.  :lol: :lol:

Hehe, nicht ganz, einige, wie der Castle Geysir, hatten ja zu früh losgelegt. Der beste war aber echt der Beehive. Dass wir hier genau zur richtigen Zeit waren. Als die Rangerin kam, mussten wir noch etwa 5 Minuten oder so warten, dann ging es los.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: freddykr am 30.01.2008, 14:02 Uhr
Nächstes Ziel ist der Inspiration Point, von hier relativ einfach zu erreichen, indem man linkerhand den Berg entlang nach oben folgt.
Sind wir schon da? Sind wir schon da? Es ist nicht ganz einfach, die richtige Stelle zu finden, wo denn nun der Punkt ist. Ein Schild gibt es nicht und wir sind schon einige Zeit unterwegs, immer in der Sorge, eigentlich schon zu weit zu sein, da eröffnet sich ein kleines Plateau mit wunderschöner Aussicht und vielen rastenden Wanderern.
Da wird doch nicht einer das Schild geklaut haben? Bei uns gabs nämlich eins. :kratz:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Willi am 30.01.2008, 14:05 Uhr
Müssen alkoholische Getränke immer gleich bezahlt werden oder wie ist der Unterschied zu erklären?

Wahrscheinlich waren einige Gäste nach dem Genuß alkoholischer Getränke nicht mehr in der Lage, zu bezahlen.
(http://www.smilies.4-user.de/include/Trinken/smilie_trink_023.gif) (http://www.smilies.4-user.de)

Muß leider schon wieder feststellen, daß wir von den Tetons noch viel zu wenig gesehen haben. Tolle Bilder  :daumen:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Matze am 30.01.2008, 15:21 Uhr
Zitat
Micky wird einfach so eingelassen, dagegen Markus muss seinen Ausweis vorzeigen.

 :lachroll: :lachroll: :lachroll: Und dann noch Limo bestellen....!!!  :nixwieweg:

Da wir kein Zimmer mehr in Jackson bekamen und der KOA einige Meilen südlich der Stadt lag, musste halt wirklich einer fahren. Ich hätte ja auch gerne etwas getrunken, aber ich wollte auch wiederum keinem Sheriff die Gelegenheit bieten, mir etwas anzuhaben.



:lachroll: bezog sich mehr darauf:
Zitat
Markus muss seinen Ausweis vorzeigen.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Crimson Tide am 30.01.2008, 16:49 Uhr


Für den Abend haben wir uns etwas Besonderes für Monika und Walter überlegt. Im Sommer hatten sie in ihrem Haus an der Wesermarsch eine große Gartenparty geschmissen, daher wollen wir uns mit einem Abendessen im Old Faithful Inn bei ihnen bedanken.

Das war eine ganz tolle Überraschung, und da du es jetzt ja doch hier reingeschrieben hast, kann ich mich ja auch an Ort und Stelle auch im Namen von Walter nochmal ganz herzlich dafür bedanken, bei Allen, die diese Idee hatten!

Das können wir auch alles gerne wiederholen.... :lol:...das Treffen in den USA, mit BBQ natürlich, und das nächste Mal gehen wir auch mit Euch zusammen Geysire beobachten, dann sieht man auch mal welche, während sie ausbrechen! :lol:

Ausnahme: Der Old Faithful, den habe ICH ja 5-Mal ausbrechen sehen!  :wink:

War ja auch eigentlich nicht schwer, schließlich haben wir ja alle direkt davor gewohnt, nicht wahr, Markus?  :lol:

@ zum nächten Tag, also so sehen die "Grand Tetons" mit Sonnenschein aus, nicht schlecht!  :daumen:

Dann spiegeln die sich sogar im Wasser.... :| :heulend: ...das hätten wir ja auch gerne mal gesehen....naja, das nächste Mal! :lol:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Ha-Tschi am 30.01.2008, 19:52 Uhr
Unsere Extremfrühaufsteher Anja und Danilo haben sich bereits gestern verabschiedet und sind nun schon längst auf Tour.

och, ähm, na ja ... eigentlich gibt es da nur einen Frühaufsteher, nämlich mich. Danilo hingegen ist einfach nur sehr leidensfähig...  :mrgreen:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Micky McBenz am 31.01.2008, 07:43 Uhr
Und warum schlägt er das nicht schon früher vor?
Hi Markus!
Na ja, früher gab es auch lange keine richtige Stadt mehr zu sehen. Jackson hat mir jedenfalls als Abwechslung zu der vielen Natur wieder richtig gut getan. So ein kurzer Stadtbummel gefällt mir. Zumal Jackson für's Zu-Fuß-Gehen sehr gut geeignet ist, da alles zentral liegt.
Der krönende Abschluss war der Whiskey in der Million-Dollar-Cowboy Bar. Schade, dass wir nicht beide etwas trinken konnten.  :?
-> Ich kann nur jedem empfehlen, möglichst direkt in Jackson zu übernachten, sodass man abends zu Fuß ausgehen kann. Dafür muss man aber wahrscheinlich früh genug vorbuchen. Wir haben in der Stadt beim besten Willen nichts mehr finden können. No Vacancy!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Westernlady am 31.01.2008, 08:42 Uhr
Vor dem Verlassen fragen wir besser noch mal beim Barkeeper nach: Markus Limo geht tatsächlich aufs Haus, aber nur, weil er jetzt noch fahren muss und solch Verantwortungsbewusstsein belohnt werden soll.

Eine nette Geste  :D

Das Haus des Fährmanns an Menor's Ferry lässt mein Ghost Towns Herz gleich etwas höher schlagen  8)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 31.01.2008, 10:11 Uhr
Das war wieder eun wunderschöner Tag, Bill. Vielen Dank.
Besonders von den Bildern aus dem Grand Teton bin ich begeistert... wir sind damals offensichtlich viiiiel zu schnell durchgefahren.

Ein Seil ist quer über den Snake River gespannt. An diesem Seil ist die Fähre mit je zwei weiteren Seilen befestigt. Zuerst nahm ich an, mit der riesigen Kurbel der Fähre würde der Fährmann sein Gefährt nun über den Fluss ziehen, doch die Konstruktion funktioniert ganz anders. Man bedient sich der enormen Strömung des Flusses an dieser Stelle. Die Fähre wird schlicht mit den beiden Seilen halb schräg in den Flusslauf gerichtet und den Rest erledigt die Strömung. Während das Wasser gegen die Außenwand strömt, schiebt sie damit die Fähre zur Seite und damit über den Fluss. Eine verblüffende Funktionsweise, so schön simpel und Kraft sparend, die ich aber hier zum ersten Mal in meinem Leben sehe.
Wobei das Prinzip dieser  :arrow:Gierseilfähre  (http://de.wikipedia.org/wiki/Gierseilf%C3%A4hre) gar nicht mal so selten ist.
Entlang der Elbe gab es das recht häufig, z. B. die noch immer in Betrieb befindliche Fähre im Kurort Rathen  (http://de.wikipedia.org/wiki/Kurort_Rathen) in der Sächsischen Schweiz oder die Autofähre in Pillnitz, die leider Anfang der Neunziger Jahre durch eine Motorfähre ersetzt wurde.
So, das war jetzt der Werbeblock des sächsichen Tourisitkverbandes für Liebhaber von Tafelbergen, Felsnadeln und technischer Besonderheiten  :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Westernlady am 31.01.2008, 10:59 Uhr
So, das war jetzt der Werbeblock des sächsichen Tourisitkverbandes für Liebhaber von Tafelbergen, Felsnadeln und technischer Besonderheiten  :wink:

 :lol:

Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doc Snyder am 31.01.2008, 11:31 Uhr
... Ich hätte ja auch gerne etwas getrunken ...

 :liar: Markus, ich glaube nicht, dass du über die Tatsache noch fahren zu müssen so unglücklich warst  :wink:  :pepsi: .
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 31.01.2008, 12:09 Uhr
Wahrscheinlich waren einige Gäste nach dem Genuß alkoholischer Getränke nicht mehr in der Lage, zu bezahlen.

Das hatten wir auch gedacht und daher sicherheitshalber nochmal nachgefragt.
OT des Kellners: "he's got to drive"

Muß leider schon wieder feststellen, daß wir von den Tetons noch viel zu wenig gesehen haben. Tolle Bilder  :daumen:

Ja, da rauschen scheinbar sehr viele viel zu schnell durch, wie man hier in einigen Routenanalysen sehen kann. Aber noch, bevor Anja und Danilo von dem Park etwas vorgeschwärmt hatten, hatten wir für die Strecke Yellowstone - Jackson einen vollen Tag eingeplant gehabt. Da ich ja überhaupt Berge und Berglandschaften liebe, werde ich dorthin ganz sicher noch einmal zurückkehren. Aber für einen ersten Eindruck war ich absolut zufrieden mit dem Tag. Das hätte ich alleine auch nicht anders gemacht, bis auf dass ich um den Jenny Lake gelaufen wäre, statt mit dem Boot drüber zu fahren. Aber das halte ich niemanden vor.

Das war eine ganz tolle Überraschung, und da du es jetzt ja doch hier reingeschrieben hast, kann ich mich ja auch an Ort und Stelle auch im Namen von Walter nochmal ganz herzlich dafür bedanken, bei Allen, die diese Idee hatten!

Die Idee wurde bereits in Berne geboren.

und das nächste Mal gehen wir auch mit Euch zusammen Geysire beobachten, dann sieht man auch mal welche, während sie ausbrechen! :lol:

Ausnahme: Der Old Faithful, den habe ICH ja 5-Mal ausbrechen sehen!  :wink:

War ja auch eigentlich nicht schwer, schließlich haben wir ja alle direkt davor gewohnt, nicht wahr, Markus?  :lol:

Haha. Bei der Durchsicht meiner Bilder habe ich doch tatsächlich ein Bild vom Old Faithful gefunden:
http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-9-foto_id-4015.php

Gesehen habe ich ihn also tatsächlich, aber halt nur aus sehr weiter Entfernung und nur in seinen letzten Zügen, als wir auf den Ausbruch des Beehives gewartet hatten.
Und das beste: Ihc konnte dieses Bild bei der Bennung keinem Geysir zuordnen, weil ich dazu kein Schild fotografiert hatte. Wie auch, das Schild war ja zu weit weg und ich durfte mich ja nicht vom Fleck rühren, ohne den Ausbruch des Beehive zu verpassen. Also habe ich gegoogelt und gegoogelt, aber kein Geysir in der Gegend passte dazu, bis es mir auffiel... Peinlich peinlich.

Aber wenn ich mir das Bild so ansehe, statt 5x Old Faithful ist mir 1x Grand Geyser dann doch lieber, nicht wahr, Monika?

@ zum nächten Tag, also so sehen die "Grand Tetons" mit Sonnenschein aus, nicht schlecht!  :daumen:

Dann spiegeln die sich sogar im Wasser.... :| :heulend: ...das hätten wir ja auch gerne mal gesehen....naja, das nächste Mal! :lol:

Da hatten wir, ebenso wie im Yellowstone, wirklich unheimlich großes Glück mit dem Wetter gehabt. Einzig der Tag um den Devils Tower war bisher Schlechtwetter gewesen, einige andere Tage werden auch noch folgen, aber insgesamt wirklich sehr großes Glück gehabt.

Na ja, früher gab es auch lange keine richtige Stadt mehr zu sehen. Jackson hat mir jedenfalls als Abwechslung zu der vielen Natur wieder richtig gut getan. So ein kurzer Stadtbummel gefällt mir. Zumal Jackson für's Zu-Fuß-Gehen sehr gut geeignet ist, da alles zentral liegt.
Der krönende Abschluss war der Whiskey in der Million-Dollar-Cowboy Bar. Schade, dass wir nicht beide etwas trinken konnten.  :?
-> Ich kann nur jedem empfehlen, möglichst direkt in Jackson zu übernachten, sodass man abends zu Fuß ausgehen kann. Dafür muss man aber wahrscheinlich früh genug vorbuchen. Wir haben in der Stadt beim besten Willen nichts mehr finden können. No Vacancy!

Oh, da habe ich mich wieder etwas unglücklich ausgedrückt bei der Übersetzung aus dem Bisonischen ;-)
Ich meinte, wir sind erst ein wenig planlos durch Jackson, bis ich dann endlich aus dir den Wunsch herausbekam, dass du gerne Geschäfte und Galerien besuchen wolltest.
Mir hat dieser Abend und auch der gesamte Tag sehr gut gefallen. Wie gesagt, einziger Unterschied wäre gewesen, dass ich um den Jenny Lake gelaufen wäre und mich länger an den Hidden Falls aufgehalten hätte, aber sonst war dies ein perfekter Tag gewesen.
Ja, es war schade, dass ich an dem Abend nichts trinken durfte, aber nachdem ich schon beim Forumstreffen zusammen mit Monika über den Pfirsichlikör herfallen durfte, war es nicht ganz so schlimm, aber Limo bei dieser Atmosphäre zu trinken wirklich etwas - naja - blöd war.

Das Haus des Fährmanns an Menor's Ferry lässt mein Ghost Towns Herz gleich etwas höher schlagen  8)

Dann warte mal bis morgen (Freitag), da werden wir zwei echte Ghost Towns besuchen und durch eine auch einen längeren Rundgang unternehmen. Und es geht wieder abseits der geteerten Straßen.

Besonders von den Bildern aus dem Grand Teton bin ich begeistert... wir sind damals offensichtlich viiiiel zu schnell durchgefahren.

siehe oben, den Fehler machen leider viele. Da kommt dann das Argument "Das sieht eh aus wie in den Alpen, dafür brauche ich nicht so weit weg zu fahren", aber diese Leute laufen auch zu jedem Arch im Südwesten, wo doch provokant ausgedrückt irgendwann auch alle gleich aussehen. Und wer jetzt Einspruch erheben will, dem bringe ich entgegen, dass die Berge halt auch überall anders aussehen.

Wobei das Prinzip dieser  Gierseilfähre gar nicht mal so selten ist.

Aber halt selten genug, dass ich es tatsächlich an dieser Stelle zum ersten Mal in meinem Leben gesehen habe.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 31.01.2008, 12:11 Uhr
13.09. Jackson - Mesa Falls - Craters of the Moon NM - Sawtooth NRA - Stanley(390 Meilen / 627km)

Hier ist wieder Buffalo Bill, der treue Tagebuchführer von Markus und Micky auf ihrer Reise quer durch die USA. Heute wird es mal wieder Zeit, nach so vielen Tagen in den National Parks der Rocky Mountain etwas Strecke zu machen. Wir haben schnell unsere sieben Sachen zusammen gepackt und sitzen schon im Auto auf dem Weg zu neuen Schandtaten, da fällt Micky ein, er möchte schon mal im Internet nach Hotels in Stanley suchen, damit uns dort in der Einsamkeit, wo die Moteldicht geringer ist als in Jackson, nicht das gleiche Schicksal wie gestern widerfährt.
Wieder stellt sich die berechtigte Frage, warum man das nicht entweder schon längst von zu Hause aus hätte erledigen können oder aber von mir aus auch, als Markus noch geschlafen hat, denn erstens kann nur einer gleichzeitig den Laptop bedienen und zweitens ist es Markus in diesem Moment total egal, denn bisher hatte es selbst in Cody und Jackson mit Unterkünften noch irgendwie geklappt, warum dann nicht auch in Stanley, Idaho? Unser Optimist.

Etwa 20 Minuten sitzen wir im Auto, ohne dass es weitergeht. 20 Minuten dem Verkehr auf dem nahe gelegenen Highway nachgesehen. 20 Minuten die Blätter an den Bäumen gezählt. 20 Minuten Langeweile. Dann sieht Micky noch, dass sein Vater gerade online ist und er führt noch ein kleines Skyponat. Etwas Geschäftliches, ist wichtig, keine Frage, denn das Geschäft finanziert ja quasi die Reisen.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7256.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4031.php)
Tor aus Geweihen am Town Square in
Jackson, WY

Endlich können wir losfahren. Weil es gestern Abend in Jackson schon so spät geworden war, wird der Dorfplatz mit den vier Toren aus Geweihen an jeder Ecke nun noch einmal im Hellen betrachtet. So, nun aber wirklich weiter.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7261.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4033.php)
Getreibesilo in Idaho

Was folgt ist eine recht kurvenreiche Passfahrt über den Highway 22 Richtung Westen. Wir schicken uns zum soundsovielten Male an, die kontinentale Wasserscheide zu überqueren, doch noch immer nicht zum letzten Male.
Als der Highway 22 urplötzlich auf den Namen 33 hört, sind wir in Idaho angekommen.

Ein etwa 40 Meilen weiter Umweg führt uns zu den Mesa Falls, die im Internet und Reiseführern irgendwie größer, schöner und besser zugänglich abgebildet waren. Die Lower Mesa Falls können wir nur von ganz weit oben mit Blick herab in die Schlucht sehen und die Upper Mesa Falls liegen etwas unglücklich in einer Kurve, so dass keine direkte Sicht von vorne möglich ist.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7262.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4034.php)
Lower Mesa Falls, Idaho
(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7270.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4036.php)
Upper Mesa Falls, Idaho

Auf der Landkarte sieht das Stückchen Umweg gar nicht so weit aus, zieht sich irgendwann aber doch sehr, vor allem, weil die wunderschöne Bergwelt der Rocky Mountains wieder flachem Prärieland gewichen ist. Da war ehrlich gesagt die Fahrt durch das weite Farmland in Minnesota abwechslungsreicher, wo doch angenommen wurde, die „Mitte“ des Landes wäre eher für die öden und langweiligen Streckenabschnitte zuständig. Nein, da irrten wir uns gewaltig, denn es ist Idaho, wo der Abstand zwischen den Ortschaften spürbar größer geworden ist.

Etwas Abwechslung verspricht Idaho Falls, wo wir einmal quer durch die eher uninteressante Stadt zu den namensgebenden Fällen fahren, denen aber nicht wie in Sioux Falls ein schöner Stadtpark gewidmet ist. Vielmehr hat man den Fluss mit einigen Kunstbauten versehen und die Wasserfälle so zu einem Überlaufen des Damms degradiert. Man lebt auch noch glücklich, wenn man nicht hier war, aber geschadet hat es auch nicht.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7275.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4038.php)
Idaho Falls

Hinter Idaho Falls beginnt dann die richtig große Langeweile. Kaum ist man aus der Stadt heraus, folgen keine weit auslaufende Vororte, sondern rein gar nichts. Etwa 64 Meilen, bis der nächste Ort, Arco, auf der Bildfläche erscheint, übrigens wieder mit Reifenhändler, wen es interessiert. Ja, nach unserem schönen runden Problem achtet man unbewusst noch immer auf Zweigstellen von Great Western Tire, unserem Goodyear Händler, der unseren SUV wieder geländetauglich machte.

Wir erreichen das Craters of the Moon National Monument. Eigentlich wollten wir um die Mittagszeit hier schon wieder abdüsen, doch ist es schon früher Nachmittag, ehe wir hier überhaupt eintreffen. So lange haben uns die Fahrten in Idaho aufgehalten. Trotz Routenplaner und mehrmaligen USA-Aufenthalten: Man verschätzt sich nur zu leicht mit den Entfernungen.

Da nun schon Nachmittag ist, haben wir eventuell die Chance, Monika und Walter noch einmal zu begegnen. Sie zogen in Erwägung, heute einen Tagesausflug vom Yellowstone hierher zu machen. Ihr Auto kennen wir ja.
Und da hinten kommen sie uns ja auch entgegen. Huhu, hier sind wir! Mit der Lichthupe machen wir unübersehbar auf uns aufmerksam. Das ältere Ehepaar in dem roten Auto aus Florida sieht uns nur etwas verständnislos an, als wir den Wagen passieren…

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7283.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4042.php)
North Crater Flow Trail, Craters of
the Moon NM

Erster Trail des Tages ist der North Crater Flow Trail. Markus fühlt sich gleich wieder wie auf Island. Auch dort hatte er schon einmal die Gelegenheit, durch und über ein Lavafeld zu laufen. Die ganzen Erinnerungen kommen wirklich wieder hoch und er gerät ins Schwärmen. Nur so heiß war es vor zwei Jahren auf Island nicht gewesen. Man kann fast noch die heiße Lava spüren.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7282.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4041.php)
North Crater Flow Trail, Craters of
the Moon NM

Wenn sich ein Lavafluss ins Tal bewegt, erstarrt zuerst die Lava an der Oberfläche und kleinere Felsklumpen fließen auf der Lava, bis diese eine dicker und dicker werdende Oberfläche bilden. Diese stoppt im Prinzip und die noch immer heiße Lava fließt nun unterirdisch unter dem neuen Stück Land hindurch. Stellenweise erstarrt sie noch, stellenweise fließt sie auch ab und hinterlässt Hohlräume, wie wir später noch sehen werden.
 Teilweise stürzen die Hohlräume ein oder sogar ganze Brocken senken sich und bilden nach und nach dieses absolut ungleichmäßige Lavafeld. Allmählich erobert sich die Natur dieses Land zurück und stellenweise gedeiht schon wieder Grünzeug auf der sonst so unwirklichen verbrannten Oberfläche.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7292.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4044.php)
oben auf dem Inferno Cone, Craters
of the Moon NM

Nächste Wanderung führt uns hinauf auf den Inferno Cone. Der Weg ist steil und führt direkt einen riesigen Berg aus Asche empor, auf dessen Spitze überraschenderweise sogar ein richtiger ausgewachsener Baum gedeiht. Diese Landschaft steht in totalem Kontrast zur zuerst erlebten. Eben war alles grob, zerklüftet, eingestürzt, rau, kantig und hier oben der feine Staub, kalte Asche, Winderosion.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7290.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4043.php)
oben auf dem Inferno Cone, Craters
of the Moon NM

Aus reiner Neugier fahren wir auch noch zum Broken Top, doch der kleine Krater mit der heraus gebrochenen Zacke in seiner Krone ist nicht annähernd so faszinierend.

Etwas Besonderes wartet noch im Ostteil des Parks auf uns. Hier kann man durch einige Lava-Tunnel und Höhlen unter der erkalteten Lava kriechen. Es ist heiß und die Sonne blendet auf dem hellen Wüstenboden. Also Sonnenbrillen aufgesetzt und losgewandert. Am Indian Tunnel dann wird die Sonnebrille Markus zum Verhängnis: Seine andere Brille liegt gut verpackt im Auto und ohne ist er vollkommen blind. Also mit der Sonnenbrille in die dunklen Höhlen? So ein verdammter Mist, denn beide Varianten sind völlig unzureichend. Ohne Brille ist alles unscharf und mit Sonnenbrille alles total dunkel. Wie man es nimmt, die Knie machen Bekanntschaft mit den schönen scharfen Ecken und Kanten in der Unterwelt.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7300.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4046.php)
Indian Tunnel, Craters of the Moon
NM

Auch die mitgebrachte Taschenlampe wird ihrem Namen gerecht: Die Innenseite einer Tasche könnte sie ausleuchten, mehr aber wohl nicht.

Etwas frustriert muss die Aktion abgebrochen werden und ohne ausreichendes Leuchtmittel kann man sich auch die Boy Scout Cave und Beauty Cave sparen, deren Eingänge so schön verlockend eng sind. Ach, wie furchtbar gerne würde Markus da jetzt hindurch steigen. Er ist halt ein Abenteurer, aber jetzt muss er sich erstmal wieder seinem Job als Autofahrer hingeben.

Es steht wieder eine weite Fahrt durch die Wüste an, bis man völlig überraschend in einer Art Städteband endet. Von Bellevue über Hailey Richtung Ketchum – wo hört ein Ort auf und wo beginnt der nächste? Der Verkehr hat auch deutlich zugenommen, profitiert die Gegend hier doch vom nahe gelegenen Sägezahngebirge, der Sawtooth National Recreation Area, die wir nun ebenfalls durchqueren und auf einmal wieder fast alleine auf der Straße unterwegs sind.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7279.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4040.php)
einsame Straße (US-20)
zwischen Idaho Falls und Arco

Während der langen Fahrt werden Erlebnisse rekapituliert. Markus ist noch immer nicht dahinter gekommen, wieso Micky zum Schluss kaum noch Interesse für die interessanten Bisons gezeigt hat. „Bisons hat man doch in Deutschland gar nicht, da muss man sie sich doch hier ansehen.“ „Aber wir haben doch schon x-Bilder im Yellowstone gemacht.“ „Schon, aber der Hintergrund wechselt ja ständig.“ „Nun, dann müsstest du ja auch anfangen, Kühe vor ständig wechselnden Hintergrund zu fotografieren.“
Etwas später kommen wir tatsächlich an einer Weide vorbei. Eigentlich hat Micky Recht, aber wenn Markus jetzt auch noch anfangen würde, für jede Kuh anzuhalten, ich glaube, dann bekommt er absolutes Fotoverbot.

Wir erreichen das überschaubare Dorf Stanley. Einige schöne Motels werden abgeklappert, also freie Zimmer gibt es hier genügend, die Frage ist nur, zu welchem Preis. Das Monopol in der Abgeschiedenheit lassen sich die Herbergen hier gut bezahlen, aber wenn schon, dann wollen wir auch etwas für unser Geld haben und quartieren uns im Riverside Motel ein und bekommen eine kleine Ferienwohnung mit Küche in der oberen Etage eines kleinen Gästehauses. Kein weiterer Gast ist anwesend, so dass wir hier in aller Ruhe ausspannen können.

(http://mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7322.jpg) (http://mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4048.php)
Riverside Motel in Stanley, Idaho

Mit Broten, Salat, Knabberzeug, Pfirsichlikör und Whisky, eben alles, was vom großen Yellowstone BBQ noch übrig geblieben ist, machen wir es uns auf der hinteren unserer beiden Terrassen bequem und lauschen den Geräuschen eines kleinen Ortes irgendwo in Idaho. Wild wechselt durch „unseren“ Garten – das ist wesentlich besser als jedes Fernsehprogramm.
Die Sonne meint es lange gut mit uns, bis sie hinter den Bergen verschwindet und uns die einsetzende Kühle der Nacht in die Betten treibt.

Herzlichst, Euer Buffalo Bill, der sich schon einmal mit den beiden Affen im Zimmer angefreundet hat.
Nein, nicht Markus und Micky. Die Motelbesitzer haben das Zimmer wunderschön individuell eingerichtet und auf den beiden Betten saßen schon bei der Ankunft Teeny und Toony. So, jetzt aber wirklich gute Nacht!

Übernachtung: Riverside Motel - Stanley, ID (http://mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1970.php)
Bewertung: Ausgezeichnet!





Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 31.01.2008, 13:49 Uhr
Besonders von den Bildern aus dem Grand Teton bin ich begeistert... wir sind damals offensichtlich viiiiel zu schnell durchgefahren.

siehe oben, den Fehler machen leider viele. Da kommt dann das Argument "Das sieht eh aus wie in den Alpen, dafür brauche ich nicht so weit weg zu fahren", aber diese Leute laufen auch zu jedem Arch im Südwesten, wo doch provokant ausgedrückt irgendwann auch alle gleich aussehen. Und wer jetzt Einspruch erheben will, dem bringe ich entgegen, dass die Berge halt auch überall anders aussehen.
Wie heißt es so schön bei den Stones: You can´t always get what you want (http://www.lyricsdomain.com/18/rolling_stones/you_cant_always_get_what_you_want.html)
Gemessen am Gesamtprogramm unserer Ersttäterreise, hatten wir den Tetons mit der Durchfahrt schon viel Zeit spendiert  :lol:
So haben wir einen flüchtigen Blick darauf geworfen (wie auf so vieles andere) und wissen, daß wir beim nächsten mal dort mehr Zeit spendieren müssen.

Wobei das Prinzip dieser  Gierseilfähre gar nicht mal so selten ist.

Aber halt selten genug, dass ich es tatsächlich an dieser Stelle zum ersten Mal in meinem Leben gesehen habe.
Verbuche es halt unter ´educational´  :zwinker:

Etwas Abwechslung verspricht Idaho Falls, wo wir einmal quer durch die eher uninteressante Stadt zu den namensgebenden Fällen fahren, denen aber nicht wie in Sioux Falls ein schöner Stadtpark gewidmet ist. Vielmehr hat man den Fluss mit einigen Kunstbauten versehen und die Wasserfälle so zu einem Überlaufen des Damms degradiert. Man lebt auch noch glücklich, wenn man nicht hier war, aber geschadet hat es auch nicht.
Das trifft unsere Eindrücke davon schon ganz gut, wobei es noch immer maßlos übertrieben ist. Unser Reiseführer pries die Idaho Falls mit irgendwelchen Superlativen (breiteste o.ä.). Wir wunderten uns schon, wo in dieser flachen Ebene überhaupt ein Wasserfall sein soll und würden dieser Schwelle im Fluß noch nicht mal den Titel "Fall" verpassen  :never:

Etwas frustriert muss die Aktion abgebrochen werden und ohne ausreichendes Leuchtmittel kann man sich auch die Boy Scout Cave und Beauty Cave sparen, deren Eingänge so schön verlockend eng sind. Ach, wie furchtbar gerne würde Markus da jetzt hindurch steigen. Er ist halt ein Abenteurer, aber jetzt muss er sich erstmal wieder seinem Job als Autofahrer hingeben.
Da mußt Du Dich nicht ärgern. Wir sind damals ein Stück in die Boy Scout Cave geklettert, der Einstieg ist unheimlich eng und niedrig und die Höhle verschluckt auch das Licht mehrerer Lampen total. Gegenüber dem Indian Tunnel kann man die verpaßte Boy Scoute Cave locker verschmerzen...
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Willi am 01.02.2008, 07:54 Uhr
Mir hat Stanley damals sehr gut gefallen. Es bildete so einen ruhigen Pol im Gegensatz zu dem stark touristisch geprägten Ketchum.

Bin gespannt, was Ihr in der Sawtooth Aerea unternommen habt.  :)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 01.02.2008, 15:21 Uhr
14.09. Stanley - Custer Motorway - Lemhi Pass - Bannack - Choteau(464 Meilen / 746km)

Guten Morgen, hier ist wieder Buffalo Bill. Meine Güte, habe ich heute gut geschlafen. Habe gar nicht mitbekommen, wie Micky schon aufgestanden ist und sich fertig gemacht hat. Auch Markus liegt noch im warmen Bettchen, als Micky zur Sturmlüftung greift. Muss er denn am frühen Morgen das ganze Zimmer schon so kalt machen? Keine Ahnung, was er damit bezwecken will, aber zum schneller aufstehen regt das sicher nicht an, sondern eher zum Gegenteil, sich nämlich noch tiefer in den warmen Decken zu vergraben, statt Bekanntschaft mit den kalten Kacheln im Bad zu machen.

Ich nutze die Gelegenheit, mir noch ein paar leckere Gräser auf der Wiese für unterwegs einzupacken. Wird heute sicher ein langer Fahrtag, also lasse ich mir damit eine Menge Zeit.
Später, im Auto, ist es heute auffallend ruhig. Habe ich etwas verpasst? Gesprochen wird praktisch nur, um Fahrtrichtungen anzusagen. Liegt es am Wetter? Das ist heute nämlich nicht so schön wie die vergangenen Tage.
Wollte Markus nicht auch noch telefonieren? Ich hoffe, bei ihm zu Hause ist alles klar. Oder ist er gar nicht zum Telefonieren gekommen? Müsste er doch eigentlich, schließlich hat sich Micky gestern das Recht ja auch genommen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7348micky.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4052.php)
Custer Motorway durch Custer
(Idaho)

Wie dem auch sei, lange bleiben wir nicht auf der Hauptstraße. Schon nach wenigen Meilen biegen wir ab in Richtung Custer (Idaho). In diesem halbverfallenen Ort wohnen sogar noch immer einige Menschen in totaler Abgeschiedenheit, doch die meisten Häuser haben der Schwerkraft bereits nachgegeben. Ein schöner Ortskern ist nicht zu erkennen, also eine wahrhaftig blühende Stadt kann es nicht gewesen sein. Immerhin zeugt ein Hotel davon, dass sich dennoch einige Gäste in die Weiten Idahos verirrt haben, wahrscheinlich frühe Durchgangsreisende, denn der Ort Custer liegt am Custer Motorway, einer einst wichtigen Verbindung über die hiesigen Berge, die früher sogar mautpflichtig gewesen ist. Doch wie auch Custer, ist dieses Thema längst Geschichte und man kommt von den Spritkosten mal abgesehen heute kostenlos über den Berg.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7338.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4050.php)
Custer (Idaho), eine Geisterstadt
am Custer Motorway
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7341.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4051.php)
Custer (Idaho), eine Geisterstadt
am Custer Motorway

Bei Challis erreichen wir wieder die Hauptstraße, der wir jetzt eigentlich nur noch geradewegs nach Norden folgen müssten, denn wir wollen in Richtung Glacier Nationalpark, doch vorher versüßen wir uns die lange Fahrt mit einem weiteren Abstecher auf unbefestigten Wegen. Über den Lemhi Pass zwischen Tendoy, ID und Grant, MT queren wir erneut die Rocky Mountains und damit mal wieder die kontinentale Wasserscheide. Der Laptop auf Markus’ Knien, genauer gesagt, der Street Atlas, lotst uns den Weg über die unzureichend ausgeschilderten Straßen.
Auf der Passhöhe haben wir die Wahl zwischen verschiedenen Wegen. Wir entscheiden uns spontan für die wahrscheinlich richtige und siehe da, auch die Spuren, die per GPS-Maus auf dem Bildschirm gesetzt werden, entsprechen genau unserer gewünschten Route, bis die auf dem Street Atlas eingezeichnete Straße nur urplötzlich an einem Picknick-Platz mitten im Wald endet. Was ist denn nun los?

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7352.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4053.php)
Lemhi Pass zwischen Tendoy, ID und
Grant, MT

Wir entscheiden uns, die Meile zurück zur letzten großen Kreuzung zu fahren. Dort ist auch irgendwie eine Straße mehr vorhanden als im Routenplaner angezeigt wird und da sie passenderweise auch ins Tal führt, wenn auch nicht auf direktem Wege, nehmen wir doch gleich diese. Die Spuren der GPS-Maus verlieren sich im Nirgendwo. Die Straße, für eine Staubstraße in gutem Zustand, die gibt es einfach nicht. Trotzdem bleiben wir hart und folgen der nicht vorhandenen, gut sichtbaren Straße.
Nach einigen langgezogenen Kurven nähern wir uns auch wieder der auf dem Street Atlas verzeichneten Straße, wo ein Vergleich aus dem Fenster belegt: Hier stimmt Technik und Wirklichkeit definitiv nicht überein. Es lässt sich nicht einmal ein alter Straßenverlauf erkennen, den man durch einen neuen ersetzt hätte. Wirklich merkwürdig.

Dennoch finden wir irgendwie den Weg zurück auf eine geteerte Straße, die wir kurze Zeit später erneut verlassen, um zur Geisterstadt Bannack zu gelangen. Im Gegensatz zu Custer sind die Häuser hier zumindest von außen in einem noch akzeptablen Zustand, nur im Innern würde sich jeder Heimwerker über Herausforderungen freuen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7372micky.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4057.php)
in einem der Häuser in der
Geisterstadt Bannack

Alle Häuser, deren Türen nicht verschlossen sind, dürfen nach Belieben betreten werden. Im Innern ist die Inneneinrichtung vollständig entfernt worden. An den Wänden hängen noch die Originaltapeten mit den scheußlichsten Mustern. Was für ein Verbrechen an diesen schönen Holzhäusern, die Wände so zu verschandeln.
Im Laufe der Jahre ist Wasser in die ungeheizten und ungepflegten Häuser eingedrungen, das die Tapeten auflöst, teilweise von den Wänden löst oder einfach nur hässliche Flecken ergibt.
Der Fußboden ist in den meisten Häusern mit mehreren Schichten PVC-Böden bedeckt. Wieder lässt sich hier über Geschmack streiten, nur eines verwundert: Alles erscheint relativ modern im Vergleich zu anderen bekannten Ghosttown. Eine Recherche im Internet wird einmal ergeben, dass Bannack auch erst in den 1950er Jahren verlassen wurde.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7366.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4055.php)
Geisterstadt Bannack
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7372.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4056.php)
Geisterstadt Bannack

Sehr interessant ist auch das große Hotel des Ortes. Zugang ist von mehreren Seiten möglich und die vielen kleinen Zimmer wirken von innen bedeutend größer als von außen. Das Hotel wurde mindestens einmal angebaut und nach hinten erweitert, sehr schön von außen zu sehen, doch im Innern ist der Übergang schon fast fließend.
Natürlich darf in diesem Westernstädtchen auch eine Schule, die Kirche, das Haus des Sheriffs, das Gefängnis und, oben auf dem Berg, der Galgen nicht fehlen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7359.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4054.php)
eh. Hotel in der Geisterstadt
Bannack

Wie gesagt, in den 1950er Jahren wurde Bannack verlassen und das passiert dem Ort nun schon wieder: Wir flüchten vor der Einsamkeit. Ab Dillon setzen wir unser Auto in den Verkehrsfluss auf der I-15 Richtung Norden und allerspätestens ab Butte sind wir nicht mehr alleine.

Als wir Helena, die Hauptstadt von Montana, passieren, meldet unser Jeep, dass alles mit ihm ok sei, er nur gerne innerhalb der nächsten 30 Meilen etwas zu trinken haben möchte. In Süd-Helena ist nichts auf entsprechenden Schildern vermerkt, dass es an dieser Ausfahrt Tankstellen geben würde. Danach rauschen wir an vielen Wohnhäusern der Stadt vorbei, nur eine Ausfahrt suchen wir vergeblich. Erst nach 9 Meilen gibt es wieder eine, mitten in der Pampa, weit entfernt von jedem Ort und von jeder Tankstelle.
Was sollen wir tun? Inzwischen sind nur noch 20 Meilen laut Bord-Computer möglich. Micky ist wie schon in Cody der Meinung, das würde ausreichen, doch diesmal lässt sich Markus da nicht reinreden. Er wendet kurzerhand und fährt die 9 Meilen zurück nach Helena. Die Stadt ist groß genug, da muss es Tankstellen geben, auch, wenn diese nicht ausgeschildert sind.
So fährt es sich doch deutlich bequemer und auch die nervige Baustelle anschließend auf der Landstraße, wo wir Ewigkeiten auf das Pilotfahrzeug warten müssen, das uns sicher durch die Baustelle führen wird, artet nicht im Fingernagelbeißen aus.

Wir erreichen Choteau. Eigentlich wäre dieser Ort keine große Erwähnung wert, außer der Tatsache, dass es hier einen KOA Campground gibt. Andere Motels sind entweder geschlossen oder bieten schon keine freien Zimmer mehr an. Wenn wir weiter fahren würden, kämen wir dem Glacier National Park näher. Wie sähe es dort mit Übernachtungsmöglichkeiten aus? An dieser Stelle ist Markus der Optimist. Er würde gerne noch bis Browning durchfahren, weil er annimmt, dort wäre die Auswahl an Motels größer, doch Micky will auf Nummer sicher gehen, also genau umgekehrt wie mit dem Tanken.
Letztendlich wird beschlossen, einfach in Choteau zu bleiben, weil die Herbergen näher am Nationalpark sicher nicht günstiger werden. Eine quälende Frage bleibt nur noch: Ist die Going-to-the-Sun-Road quer durch den Glacier Nationalpark denn morgen noch offen? Wir fragen an der Rezeption nach, die telefonieren kurzerhand mit einem Tourismusbüro (oder sogar direkt mit der Nationalparkverwaltung?) und kommen zu dem Schluss, dass morgen der vorletzte Tag sein wird, weil ab übermorgen die Straße wegen zahlreichen Bauarbeiten schon früher als der erste Schneefall gesperrt wird. Mann, was haben wir doch für einen Dusel.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7377.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4058.php)
Sonnenuntergang am KOA-Campground
in Choteau, MT

Herzlichst, euer Buffalo Bill.

Übernachtung: KOA Campground - Choteau, MT (http://www.mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1971.php)

(http://www.mk-urlaub.de/img/bewertung/2.gif) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-2.php)
Bewertung: Gut!











Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 01.02.2008, 15:29 Uhr
Verbuche es halt unter ´educational´  :zwinker:

Klar, ist ja nicht das erste Mal, dass ich auf Reisen etwas gelernt habe, was es in Deutschland auch gibt/gab, ich dort aber einfach vorher noch nie gesehen habe.

Das trifft unsere Eindrücke davon schon ganz gut, wobei es noch immer maßlos übertrieben ist. Unser Reiseführer pries die Idaho Falls mit irgendwelchen Superlativen (breiteste o.ä.). Wir wunderten uns schon, wo in dieser flachen Ebene überhaupt ein Wasserfall sein soll und würden dieser Schwelle im Fluß noch nicht mal den Titel "Fall" verpassen  :never:

Ich denke nicht, dass ich maßlos übertrieben habe. Idaho Falls ist zur ewigen Fahrt über Land wirklich eine Abwechslung, was aber noch immer nicht bedeutet, dass ich der Stadt etwas abgewinnen könnte.
Und die "Fälle" habe ich ja auch als Überlaufen eines Staudamms bezeichnet.

Mir hat Stanley damals sehr gut gefallen. Es bildete so einen ruhigen Pol im Gegensatz zu dem stark touristisch geprägten Ketchum.

Bin gespannt, was Ihr in der Sawtooth Aerea unternommen habt.  :)

So gut wie gar nichts. Hier hätten wir gerne noch einen Tag mehr verbracht. Auch Micky war von Stanley, der Einsamkeit, unserem Hotel dort usw. sehr begeistert. Auch wäre am folgenden Tag noch gut eine Fahrt mit einer Eisenbahn möglich gewesen, aber wir wollten am Tag darauf ja schon im Glacier NP sein, daher mussten wir hier kürzen. Hätten wir hier schon gewusst, welches Wetter uns auf dem Weg zur Küste in ein paar Tagen erwarten wird, dann wären wir hier vielleicht spontan noch länger geblieben. Aber unsere Kristallkugel war gerade verlegt.

@all
Nach alter Tradition werden von mir am WE ja keine Berichte eingestellt, daher geht es erst am Dienstag weiter. Euch allen ein schönes verlängertes Wochenende!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Susan26 am 01.02.2008, 15:39 Uhr
@all
Nach alter Tradition werden von mir am WE ja keine Berichte eingestellt, daher geht es erst am Dienstag weiter. Euch allen ein schönes verlängertes Wochenende!

Mit dir würde ich gern tauschen, denn mein Wochenende geht dummerweise nur bis Sonntag  :(

Susan  :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Anne am 01.02.2008, 15:54 Uhr
Hi Markus,
ich denke, die letzten beiden Tage könntest Du in einigen Jahren in aller Ruhe noch einmal wiederholen und wärest erstaunt, was man auf den zweiten und dritten Blick- und auch vierten  :lol:- noch in Idaho entdecken kann.

Beim ersten Besuch waren wir von Idaho eher weniger beeindruckt- die Idaho Falls- na ja, da hätten wir doch eher was Höheres erwartet und die lange Strecke durchs Niemandsland war eher Zufahrtsstraße für den Yellowstone. :wink:

Mittlerweile hat sich das mit Idaho gewandelt- er ist einer unserer absoluten Lieblingsstaaten geworden- diesen Sommer haben wir ein Ferienhaus gemietet- für 7 Tage in Hailey- und sind uns sicher, dass wir uns nicht langweilen werden.  :wink: Unser neuer topographischer Idaho-Atlas :) :)wird seinen Einsatz finden. Dabei gibt es nur klitzekleine Highlights.

Ich fahre sehr gerne :) :) mit und bin ganz gespannt auf den Glacier Park, der auch auf uns noch wartet.

Tschüß
Karin
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 01.02.2008, 16:59 Uhr
ich denke, die letzten beiden Tage könntest Du in einigen Jahren in aller Ruhe noch einmal wiederholen und wärest erstaunt, was man auf den zweiten und dritten Blick- und auch vierten  :lol:- noch in Idaho entdecken kann.

Klar, wir hätte da auch gerne noch einen Tag in der Ecke Stanley verbracht, weil uns beiden die Ecke echt gut gefile, nur wie gesagt, wir mussten weiter, damit wir irgendwann auch noch an der Küste ankommen und auch für die Highlights dort noch genügend Zeit haben.
Man kann halt nicht alles haben.

Zudem wussten wir nicht exakt, wie lange die Going-to-the-sun-Road noch geöffnet haben würde. Im Internet hieß es immer nur Mitte September. Wie sich später herausstellte, waren wir am vorletzten Tag da noch durch gekommen. Also ein Tag länger in Stanley wäre noch gegangen, nur wussten wir das hier ja auch noch nicht.

Ich fahre sehr gerne :) :) mit und bin ganz gespannt auf den Glacier Park, der auch auf uns noch wartet.

Kleine Vorschau: Glacier wird wie auch Grand Teton: Klasse Programm, super Wetter. Freut euch schon mal auf Dienstag!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Kauschthaus am 01.02.2008, 17:13 Uhr

Mit dir würde ich gern tauschen, denn mein Wochenende geht dummerweise nur bis Sonntag  :(

Susan  :wink:

Dann musst Du nach Düsseldorf oder eine der anderen Karnevalsmetropolen ziehen.  :lol:

Markus, wehe am Di geht es nicht weiter!  :wink:

Viele Grüße, Petra



Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: GreyWolf am 03.02.2008, 12:52 Uhr
Hinter Idaho Falls beginnt dann die richtig große Langeweile. Kaum ist man aus der Stadt heraus, folgen keine weit auslaufende Vororte, sondern rein gar nichts. Etwa 64 Meilen, bis der nächste Ort, Arco, auf der Bildfläche erscheint

Die Gegend ist wirklich nicht sonderlich spannend. Aber der Vollständigkeit halber sollte man erwähnen, dass Arco die erste Stadt der Welt war, die Atomstrom erhielt. In der Nähe - entlang der Strecke zwischen Idaho Falls und Arco - wurde der erste Atomreaktor der Welt erbaut. Heute kann man das Ding wohl sogar besichtigen. Ich habe davon aber Abstand genommen, da noch vor wenigen Jahren angeraten wurde, angesichts deutlich überhöhter Strahlungswerte diese Strecke mit geschlossenen Fenstern und ohne Anhalten zu durchfahren  :shock:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: GreyWolf am 03.02.2008, 12:58 Uhr
Bis jetzt war ich ja mit dem Reisebericht und seiner Bilderauswahl hochzufrieden. Aber dass kein Bild der Sawtooth NRA drin ist, ist schlicht ein Verbrechen. Schließlich halte ich dieses Tal für eines der schönsten Bergpanoramen, die ich je gesehen habe. Insofern bleibt mir nichts anderes übrig als hier noch eines reinzusetzen:

(http://www.greywolfsreisen.de/sawtooth.jpg)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Willi am 03.02.2008, 13:09 Uhr
Die Gegend ist wirklich nicht sonderlich spannend. Aber der Vollständigkeit halber sollte man erwähnen, dass Arco die erste Stadt der Welt war, die Atomstrom erhielt. In der Nähe - entlang der Strecke zwischen Idaho Falls und Arco - wurde der erste Atomreaktor der Welt erbaut. Heute kann man das Ding wohl sogar besichtigen. Ich habe davon aber Abstand genommen, da noch vor wenigen Jahren angeraten wurde, angesichts deutlich überhöhter Strahlungswerte diese Strecke mit geschlossenen Fenstern und ohne Anhalten zu durchfahren  :shock:

Wir haben uns an den Rat gehalten und sind an diesem Atomreaktor nur vorbeigefahren. Ob`s was nützt ... ?

Die Anlage macht allerdings ohnehin nicht gerade einen einladenden Eindruck, sodaß wir auch ohne die Warnung kein Interesse gehabt hätten, unsere Zeit dort zu vergeuden.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: knutshome am 05.02.2008, 17:21 Uhr
Hallo Bill,

hast du etwa zu toll Fasching gefeiert?
Oder einfach verschlafen und nicht gemerkt, dass es schon Dienstag ist?   :lol:

Der Carmibär wartet schon sehnsüchtig auf Eure Weiterfahrt.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby als Gast am 06.02.2008, 11:20 Uhr
Eigentlich wollte ich es endlich mal schaffen, einen Reisebericht ohne große Unterbechungen hier einzustellen.
Leider zwingt mich mein Privatleben mal wieder, eine Internetpause einzulegen.

Es wird nicht vor nächster Woche weiter gehen. Tut mir Leid.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: BigDADDY am 06.02.2008, 11:58 Uhr
... unerhört. Das kostet eine Runde beim nächsten Usertreffen :roll:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Cincinnati am 08.02.2008, 18:09 Uhr
Scooby Doo
ein wunderschöner Reisebericht mit tollen Bildern , so wird das Forum richtig aufgemöbelt ..
ich sollte auch mal einen Reisebericht reinstellen ..   :oops:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Matze am 09.02.2008, 11:55 Uhr

ich sollte auch mal einen Reisebericht reinstellen ..   :oops:

Guter Vorsatz - aber nicht nur versprechen, sondern auch halten!  :wink: :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 20.02.2008, 09:40 Uhr
Meine Güte, ist das langweilig hier...
Habt Ihr den armen Buffalo Bill im Glacier N.P. auf den Grill gelegt oder wiese stockt das jetzt so?
Vielleicht könnte ja Markus zwischenzeitlich mal als Erzähler einspringen... :wink: :lol:

Eigentlich wollte ich es endlich mal schaffen, einen Reisebericht ohne große Unterbechungen hier einzustellen.
Leider zwingt mich mein Privatleben mal wieder, eine Internetpause einzulegen.

Es wird nicht vor nächster Woche weiter gehen. Tut mir Leid.
Ach so, na gut. Aber für Geburtstagsgrüße, Routenvorschläge etc. reicht´s doch im Moment auch wieder  :zuck:
Kannst Du eine Prognose geben, wann Du weiterschreibst???
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Mig am 14.04.2008, 15:31 Uhr
ich fänd es soooooooooooooooooo schön, wenn es hier weiterginge  :D
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Susan26 am 14.04.2008, 15:32 Uhr
ich fänd es soooooooooooooooooo schön, wenn es hier weiterginge  :D
Den RB wieder anzustupsen, hab ich mich nicht getraut ... Danke, Mig!
Susan  :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: BigDADDY am 14.04.2008, 15:42 Uhr
... schreibt Ihr noch oder reist Ihr schon wieder :roll:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Sammy06 am 14.04.2008, 16:04 Uhr
Ich warte auch schon, weil sie ja jetzt in meine Gegend kommen
wo ich erst hinwill. Ich hoffe, ich kann es noch vor Ende Mai lesen. :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.04.2008, 08:17 Uhr
... schreibt Ihr noch oder reist Ihr schon wieder :roll:
Ist sogar schon wieder da... aber warscheinlich ist der arme Bill auf irgendeinem Grill gelandet  :shock: :essen: :pfeifen: :think:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Heiner am 05.05.2008, 18:54 Uhr
Hi!

Hoffentlich ist Bill nicht in der Zwischenzeit verhungert? :shock:

Gruß heiner
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 06.05.2008, 08:34 Uhr
Hoffentlich ist Bill nicht in der Zwischenzeit verhungert? :shock:
Oder er gehört zu den 1700 abgeschossenen Tieren (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=31996.0).
Vielleicht sollten wir bei Protestbriefen nach Wyoming ja auch mal diesen Reisebericht erwähnen...  :lol:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Sammy06 am 06.05.2008, 12:23 Uhr
Ich bin mitte Juni bei seinen Kumpels,
da werd ich petzen was sie mit den Buffalos in D so machen.  :shock:  :fire:

Ich werde sie finden auch ohne die Fortsetzung des RB's :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: SanFrancisco am 12.05.2008, 12:50 Uhr
Superschöner Reisebericht, auch wenn ich zugegebener maßen mal wieder etwas spät dran bin mit lesen!  :oops:

Trotzdem, auch jetzt noch sehr schöne Fotos und ein sehr lustig geschriebener Bericht Markus!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Palo am 19.05.2008, 07:34 Uhr
Hoffentlich ist Bill nicht in der Zwischenzeit verhungert? :shock:
Oder er gehört zu den 1700 abgeschossenen Tieren (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=31996.0).
Vielleicht sollten wir bei Protestbriefen nach Wyoming ja auch mal diesen Reisebericht erwähnen...  :lol:
Das waere aber schaaade  :(
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Mig am 13.06.2008, 00:01 Uhr
geht es bald weiter?  :lol:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 11.11.2008, 08:47 Uhr
Markus gibt uns ja einen aus in Rodgau, wenn (weil) er es nicht schafft, seinen RB vom Yellowstone N.P. & Co. bis dahin zuendezuschreiben!  :wink:  :bier:

Hatte ich doch gestern geschrieben. Bis Rodgau der alte Reisebericht

Im Moment sieht´s nach einem feuchtfröhlichen Abend am Wochenende aus...  :lol: :drink: :bier:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 13.11.2008, 16:54 Uhr
Ätsch, Bill hat sich einen Wolf geschrieben, aber der Reisebericht ist (im Gegensatz zum Film) fertig.

Er wird ab nächsten Montag hier Schritt für Schritt weiter veröffentlicht und als Beweis, dass er wirklich fertig ist, nehme ich einen Ausdruck mit nach Rodgau.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: BigDADDY am 13.11.2008, 17:10 Uhr
Rodgau

Da wird die Teilnehmerzahl rapide abnehmen, wenn's kein Freibier gibt...
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: americanhero am 13.11.2008, 17:29 Uhr
Rodgau

Da wird die Teilnehmerzahl rapide abnehmen, wenn's kein Freibier gibt...


glaube ich nicht, es gibt ja noch "Orangensaft"  :lol: :lol: :lol:
Und ich glaube das mit dem RB erst, wenn ich es sehe...  :whistle:


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Crimson Tide am 13.11.2008, 21:15 Uhr
Außerdem haben wir SO nicht gewettet....... :lol:....HIER muß der RB drinstehen, und nicht auf irgendwelchem Papier!

Also, ich trink dann Bier!  :bier:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: americanhero am 13.11.2008, 21:19 Uhr
Außerdem haben wir SO nicht gewettet....... :lol:....HIER muß der RB drinstehen, und nicht auf irgendwelchem Papier!

Also, ich trink dann Bier!  :bier:


 :lachroll: :lachroll: :lachroll:


Pass auf Moni, Markus wird sich noch schoen herausreden.  :lol: :lol:
Eigentlich haette man ja mal eine Aktion mit rettet Bill starten sollen

Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 13.11.2008, 22:41 Uhr
Ganz ganz ganz eilige können sich jetzt auch schon auf meiner Homepage davon überzeugen, dass der RB wirklich fertig ist.

Außerdem haben wir SO nicht gewettet....... :lol:....HIER muß der RB drinstehen, und nicht auf irgendwelchem Papier!

Es hieß:
Zitat
Aber ich verspreche, noch vor dem Rodgau Event ist der RB komplett, oder es gibt eine Lokalrunde.

Da steht nicht wo, wie und in welcher Form.  :lol:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 14.11.2008, 10:26 Uhr
Ganz ganz ganz eilige können sich jetzt auch schon auf meiner Homepage davon überzeugen, dass der RB wirklich fertig ist.

Außerdem haben wir SO nicht gewettet....... :lol:....HIER muß der RB drinstehen, und nicht auf irgendwelchem Papier!

Es hieß:
Zitat
Aber ich verspreche, noch vor dem Rodgau Event ist der RB komplett, oder es gibt eine Lokalrunde.

Da steht nicht wo, wie und in welcher Form.  :lol:
Mit genau sowas habe ich bei Oberworteundphrasenverdreher Markus schon gerechnet...  :koch:
Aber ich denke, da stehen wir drüber und sind alle flüssig genug, um unsere Getränke auch selbst zu bezahlen, oder?
Abgesehen von dem Bier, was ich Dir schulde, Monika... und vielleicht Pierre´s Geburtstagsrunde heute Abend  :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Crimson Tide am 14.11.2008, 10:31 Uhr
 :D :lachen07: :rollen: :pepsi: :bier: :drink: :drink: :drink:

Ich mach jetzt ein Mittagsschläfchen, um besser durchzuhalten...nachher!  :lol:


P.S. Ich sehe hier keinen kompletten Reisebericht!  :lol: :wink:

@ Yvonne: Der kleine Büffel ist bestimmt schon zu Hamburgern verarbeitet worden!  :D

CU nachher!
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 19.11.2008, 23:03 Uhr
15.09. Glacier NP: Many Glacier, Going-to-the-sun-road; Whitefish(226 Meilen / 363km)

Guten Morgen, hier ist wieder Buffalo Bill mit den neuesten Meldungen des Tages. Micky und Markus haben sich ausgesprochen und wollen heute einen perfekten Tag hinlegen, der den Bedürfnissen beider gerecht werden soll.
Micky ist natürlich schon wieder in aller Herrgottsfrühe auf und dreht dann erstmal die Heizung auf Volldampf. Kuschelexperte Markus traut sich endlich auch aus dem Schlafsack, als die Raumtemperatur kurz vor Sauna angelangt ist. Nun trottet auch er rüber zu den Duschen, nicht jedoch, ohne vorher die Raumtemperatur durch Durchzug wieder auf Iglu abkühlen zu lassen, damit Eiswürfelexperte Micky seinen Frieden findet. Perfekt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7379.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4059.php)
US-89 zwischen Choteau und
Browning, Montana

Nächster Punkt der Tagesordnung, das Geheimnis von Browning. In der Tat. In Browning gibt es zahlreiche Motels. Ob sie aber gestern Abend auch verfügbar gewesen wären und zu welchem Preis, wird für immer eine Geheimnis bleiben.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7381.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4060.php)
US-89 zwischen Browning und St.
Mary, Montana

Freuen wir uns lieber gemeinsam mit Micky und Markus, dass die Going-to-the-Sun Road heute noch geöffnet ist, doch vorher wird ein kleiner Abstecher zum Many Glacier Tal gemacht. Der Himmel ist strahlend blau, da hat der blaue Riese mal wieder ganze Arbeit geleistet. Und auch die Fahrt zum Parkgebiet ist schon sehenswert, geht es doch nach langer Fahrt durch die Prärie endlich wieder in die Berge.

Die Straße im Many Glacier Tal zieht sich entlang dem Lake Sherburne, nur von einem See ist recht wenig zu sehen. Zuerst passieren wir eine große Betonmauer, dann nach einigen hundert Metern leichte Pfützenbildungen in der Wiese. Mmmh, sollte die Mauer etwa eine Stauwand darstellen und die Pfützen gelegentlich einen See? Wird wohl so sein, nur nach einem trockenen Sommer kaum vorstellbar.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7415.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4065.php)
Lake Sherburne in Many Glacier,
Glacier NP

Später erfahren wir von Rangern, der See wurde absichtlich abgelassen, um Wartungen an der Staumauer durchführen zu können. Vorbereitungen auf einen langen und harten Winter halt, nach dessen Schneeschmelze der See wohl auch wieder auftauchen wird.

Wir parken am Many Glacier Hotel. Wie schon zuvor auf dem Jenny Lake im Grand Teton NP soll es auch hier Boote geben, die dem geneigten Wanderer den Weg um den Swiftcurrent Lake verkürzen, jedoch finden wir nur Ausflugsboote, die am anderen Seeufer nicht anlegen, sondern nur eine kleine Kreuzfahrt auf dem See unternehmen. Unser Plan sieht aber vor, über den Swiftcurrent Lake hinaus die Gegend zu erkunden und auch bis zum Lake Josephine oder sogar zum Grinnell Lake vorzudringen. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als aufs Schusters Rappen loszubüffeln. Wie? Büffeln bezeichnet einen Lernvorgang? Warum ist es nur Tigern vorbehalten, Erkundungen anzustellen? Ok, wenn es euch lieber ist, dann tigern wir halt durch die Gegend.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7385.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4062.php)
Many Glacier Hotel vor Swiftcurrent
Lake, Glacier NP

Und um dem Zoo gleich noch eins oben drauf zu setzen, entdecken wir auch gleich noch eine Elchkuh bei ihrem morgendlichen Bad. Na, das hätten wir auf einer Bootstour sicher nicht geboten bekommen. Leise und vorsichtig schleichen wir uns durch das Ufergestrüpp, um ein möglichst von Zweigen befreites Bild zu bekommen. Natürlich knackt es besonders laut, wenn man versucht, möglichst leise zu sein. Immer wieder schaut die Elchin zu uns herüber, setzt ihren Badevorgang dann aber ein paar Schritte entfernt fort. Na toll, da haben wir nun endlich freie Sicht auf den See, doch dann büffelt (sorry, dackelt) das Motiv einfach davon.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7407.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4064.php)
Elchkuh in Many Glacier, Glacier NP

Also weiter geht es, frohen Mutes den Wanderweg entlang. Rechts neben uns ist der Bach nun wieder etwas breiter, aber gilt das schon als See? Haben wir Lake Josephine erreicht? Zur Sicherheit wird einfach ein Foto gemacht und weiter. Wieder verengt sich der Bach, büffelt (äh schlängelt) sich durch den Wald und bildet ein paar Meter weiter den nächsten See. Diesmal aber einen richtig großen mit unheimlich schönem Spiegelbild der umliegenden Bergwelt. Alleine für diese Bild hat sich die Mühe echt gelohnt und bis hierhin wäre sicher kein Boot gekommen, denn den kleinen steinigen Bach kommt kein Ausflugsdampfer hoch. Wir genießen die Stille, die friedliche Bergwelt, die unglaubliche Schönheit der Rocky Mountains. Ein Platz, um sich regelrecht in die Natur zu verlieben.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7395.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4063.php)
Lake Josephine in Many Glacier,
Glacier NP

Einfach nur schön, dass man hier einfach noch etwas verweilen muss.

Immer noch nur schön.

Wirklich wunderschön.

Langweilig! - - - wer war das?

Ok undwie geht es weiter? Nach Mickys Meinung ist dies schon der Grinnell Lake, doch Markus meint, der kommt erst noch. Da wir aber schon eine längere Anfahrt aus Choteau hinter uns haben und noch die ganze Going-to-the-Sun Road mit weiteren Wanderungen vor uns, lässt sich Markus breit schlagen und wir kehren um. Überhaupt: Die Schönheit wäre kaum noch zu übertreffen gewesen.
Später stellt sich bei Vergleichen mit anderen Internetfotos heraus, wir sind definitiv nur bis zum Lake Josephine gekommen, aber das ist ok. Auf dem Rückweg ist es uns zudem auch noch gelungen, ein Foto von der badenden Elchdame zu schießen. Also alles in allem ein wirklich perfekter Morgen.

Die Versuchung ist groß, wir würden auch gerne noch in den kanadischen Waterton-Teil hinüber fahren, aber das wären über 100km Umweg. Nein, wir haben heute noch viel vor, so dass wir das auf ein Andermal verschieben müssen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7426.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4066.php)
St. Mary Lake, Glacier NP

Am kilometerlangen Saint Mary Lake nehmen wir die ersten Eindrücke der Going-to-the-Sun Road auf und halten auch mehrmals für ein paar Fotos an. Auf der Panoramastraße ist reger Betrieb. Der erste rote Shuttle-Bus kommt uns entgegen, den viele Touristen der Fahrt mit dem eigenen Wagen vorziehen, weil sie sich nicht über die schmale Straße am Abgrund entlang trauen. Doch dazu später mehr.
Auch einige Radfahrer sind hier unterwegs und quälen sich den Berg hinauf, am Gepäckträger eine wehende deutsche Fahne befestigt, damit auch jeder weiß, wer hier ackert.

Die nächste Wanderung führt uns zu den St. Mary und Virginia Falls am westlichen Ende des Saint Mary Lake. Die St. Mary Falls sehen gar nicht so schlecht aus, verstecken sich nur leider zwischen Felswänden, so dass es schwer ist, die oberen und unteren Fälle gemeinsam auf ein Bild zu bekommen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7430.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4067.php)
St. Mary Falls, Glacier NP

Bei den Virginia Falls fällt dieses zwar schon leichter, nur sind diese leider nicht so spektakulär und daher hätte man sich den Weg hierher sparen können. Aber ist es nicht auch Ziel eines Urlaubs, eine Gegend zu erkunden und sich selbst ein Bild davon zu machen, statt alles haarklein vorher im Internet anzusehen und dann vor Ort praktisch nur noch abhaken – gesehen, gesehen, gesehen?

Nach dieser Stunde dürfte es schwieriger werden, 50% meiner menschlichen Begleiter zu weiteren Wanderungen zu überreden, doch das Unmögliche ist tatsächlich möglich. Oben am Logan Pass Visitor Center angekommen brechen wir tatsächlich zur nächsten Wanderung auf, diesmal sogar zu einer etwas anstrengenderen. Auf dem Hidden Lake Nature Trail geht es dank alpinen Höhen von über 2000m in dünnerer Luft schnurstracks den Berg hoch. Die ersten amerikanischen Mitstreiter geben schon nach wenigen Stufen nach und legen eine Pause ein. Wenn die wüssten, wie viel ihnen noch bevorsteht, doch für aktive Wanderer, bei denen Körpergröße und –umfang in einem gesunden Verhältnis stehen, kein unlösbares Problem.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7442.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4070.php)
Hidden Lake im Glacier NP

Endlich erreichen wir die Passhöhe und damit die kontinentale Wasserscheide, doch damit sind wir noch nicht am Ziel. Leicht bergab führt der Weg bis hin zu einer Aussichtsplattform. Wohl wissend, dass der Rückweg mit einem Stück bergauf beginnen wird, gönnen wir uns eine nette Pause und genießen den Ausblick, den wir uns soeben erkämpft haben.

Zurück am Auto wird die Reisemappe studiert. Was kommt als nächstes? Juhu, Entspannendes, es folgen eine Reihe Wasserfälle entlang der Straße. Apropos Straße. Jetzt kommt auch endlich das Teilstück, für das die Going-to-the-Sun Road berühmt berüchtigt ist. Es wird eng. Unser deutscher Fahrradfahrer hat es nun auch bis hier oben geschafft und verhindert nun, dass wir schneller voran können, denn Überholen ist nicht so einfach. Die Straße ist nicht nur eng, sondern auch sehr kurvenreich, aber in allem kein wirkliches Problem. Zwei Geländewagen passen locker aneinander vorbei. Da sollten die Amerikaner mal so manche Alpenstraße gezeigt bekommen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was wirklich eng ist.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7448.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4071.php)
Landschaft am Hidden Lake Nature
Trail, Glacier NP

Na jedenfalls ist es schon mal eine Abwechslung zu den sonst stets breit angelegten Highways, wo man mit 60 Sachen schnurstracks dem Horizont entgegen fährt. So abwechslungsreich, dass wir gar nicht wirklich auf die Wasserfälle achten und scheinbar schon an den meisten vorbei sind, doch gewinnen wir langsam die Erkenntnis, wir haben sie nicht wirklich verpasst, weil sie schlicht und ergreifend nicht vorhanden sind. Die Zuläufe sind leer. Es war ein heißer Sommer. Selbst jetzt Mitte September laufen wir noch in T-Shirts und kurzen Hosen herum. Es ist alles ausgetrocknet. Spart aber immerhin Zeit, die wir in die nächste Wanderung investieren können.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7455.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4072.php)
Landschaft am Hidden Lake Nature
Trail, Glacier NP

Weitere zwei Stunden überlassen wir unser Auto sich selber und erklimmen entlang dem Avalanche Creek den nächsten Berg. Die Landschaft am Avalanche Lake ist vergleichbar mit der von heute früh im Many Glacier Tal, aber irgendwie nicht so schön stimmungsvoll. Heute früh waren wir fast alleine mit der Natur gewesen, hier ist der Weg gerammelt voll mit weiteren Touristen. Auch die umliegenden Berge sind nicht so schön bewaldet. Man merkt, dieser See liegt höher und bietet an seinem Ufer eine andere Vegetation. Aber zumindest den bevorstehenden Grillabend haben wir uns heute wirklich verdient.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7463.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4073.php)
Avalanche Lake, Glacier NP

In Whitefish quartieren wir uns mal wieder auf einem KOA ein und bekommen eine wunderschöne Hütte, die etwas abseits der anderen leicht am Hang mitten im Wald steht. Hier kommt richtiges Blockhausfeeling auf.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7466.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4074.php)
unsere Cabin auf dem KOA Campground
in Whitefish

Was das Grillen angeht, so wird nun von allen gesammelten Erfahrungen profitiert, damit auch der Abend perfekt wird und den perfekten Tag abrundet. Natürlich ist der Abstand zwischen Grillrost und Boden des Grills wieder viel zu hoch, um in absehbarer Zeit Fleisch schmackhaft brutzeln zu können. Also werden dicke Steine hergeschafft und eine Unterlage für die Kohle gebaut. Natürlich gibt es zwischen den Steinen Ritzen und Hohlräume, doch genau das kommt uns jetzt wieder zu Gute. Kaum ist das Feuer entfacht, steigt die warme Luft über den Kohlen nach oben und lässt kühle von unten nachströmen. Wir brauchen nicht zu pusten, dieses Feuer hält sich selbst am Leben. Unser Grill hat den perfekten Kamineffekt. Perfekt? Ich sage doch, ein perfekter Tag. Wir können gar nicht so schnell essen, wie das Fleisch gar wird. Oh, ich muss Schluss machen, wenn ich auch noch etwas abbekommen will.

Es grüßt herzlich, euer Buffalo Bill.

Übernachtung: KOA Campground - Whitefish, MT (http://www.mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1972.php)
(http://www.mk-urlaub.de/img/bewertung/1.gif) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-1.php)
Bewertung: Ausgezeichnet!






Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: wuender am 20.11.2008, 07:57 Uhr
Schön, dass es weitergeht. Wir haben uns schon ziemliche Sorgen um Bill gemacht und sogar im Badlands NP bei seiner Familie nachgefragt. Die stand im Visitor Center ziemlich traurig in einem Regal rum, konnte uns aber auch nicht sagen, wo er abgeblieben ist :wink:

Bei den Virginia Falls fällt dieses zwar schon leichter, nur sind diese leider nicht so spektakulär und daher hätte man sich den Weg hierher sparen können. Aber ist es nicht auch Ziel eines Urlaubs, eine Gegend zu erkunden und sich selbst ein Bild davon zu machen, statt alles haarklein vorher im Internet anzusehen und dann vor Ort praktisch nur noch abhaken – gesehen, gesehen, gesehen?

Hm, eigentlich sind die Virginia Falls die wesentlich beeindruckenderen (weil um einiges höher) der beiden Wasserfälle. Bist Du sicher, dass Ihr nicht zu früh umgedreht seid (die Virginia Falls sind die einzigen Fälle dort, die per Holzschild benannt sind)? Das wäre uns fast passiert, wir haben dann glücklicherweise ein paar entgegenkommende Wanderer gefragt.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Heiner am 20.11.2008, 08:09 Uhr
Hi!

Und es geht doch noch weiter, und wir können noch Anregungen mitnehmen.
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7385.jpg)
Hier haben wir vorgebucht, um uns auszuruhen von den Wanderungen auf euren Spuren.

Gruß Heiner
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 20.11.2008, 09:52 Uhr
Hallo Bill,

na das ist ja mal beruhigend, wieder etwas von Dir zu hören... aber bei unserem persönlichen Kontakt am vergangenen Wochenende war das ja schon absehbar  :wink:

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7395.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4063.php)
Lake Josephine in Many Glacier,
Glacier NP
Das ist aber wirklich mal ein phantasitsches Panorama, erinnert schon ein wenig an Waterton...
Kannst Du in etwa abschätzen, wie lange Deine beiden Begleiter bis dort hin gebraucht hätten, wenn Du sie nicht ein wenig auf Trab gehalten hättest??
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 20.11.2008, 11:09 Uhr
Das ist aber wirklich mal ein phantasitsches Panorama, erinnert schon ein wenig an Waterton...

Ist ja Luftlinie auch nicht weit vom Waterton entfernt.

Kannst Du in etwa abschätzen, wie lange Deine beiden Begleiter bis dort hin gebraucht hätten, wenn Du sie nicht ein wenig auf Trab gehalten hättest??

Auf dem Parkplatz vorm Many Glacier Hotel haben wir von 10:00 bis 11:45 gestanden laut meinen Aufzeichnungen. Ich würde mal sagen, mit Fotopausen also etwa 45 Minuten in Spaziergeschwindigkeit one way.

Schön, dass es weitergeht. Wir haben uns schon ziemliche Sorgen um Bill gemacht und sogar im Badlands NP bei seiner Familie nachgefragt. Die stand im Visitor Center ziemlich traurig in einem Regal rum, konnte uns aber auch nicht sagen, wo er abgeblieben ist :wink:

Hast du ihn am Wochenende nicht gesehen? Er war in Rodgau und hat hinten auf dem Tisch gesessen, nahe der Futterquelle.

Hm, eigentlich sind die Virginia Falls die wesentlich beeindruckenderen (weil um einiges höher) der beiden Wasserfälle. Bist Du sicher, dass Ihr nicht zu früh umgedreht seid (die Virginia Falls sind die einzigen Fälle dort, die per Holzschild benannt sind)? Das wäre uns fast passiert, wir haben dann glücklicherweise ein paar entgegenkommende Wanderer gefragt.

Jetzt machst du mich nachdenklich, weil an ein Holzschild kann ich mich nicht erinnern.
"Lower" Virginia Falls
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7432.jpg)

Virginia Falls nach unserer Meinung, leider nur von oben fotografierbar
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: wuender am 20.11.2008, 19:55 Uhr
Jetzt machst du mich nachdenklich, weil an ein Holzschild kann ich mich nicht erinnern.
[...]
Virginia Falls nach unserer Meinung, leider nur von oben fotografierbar

Die Virginia Falls sahen bei uns so aus:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/15175/VirginiaFalls.jpg)
Virginia Falls im Glacier National Park

Kurz vor den Wasserfällen steht - wie gesagt - ein kleines Holzhinweisschild und direkt am Wasserfall gibt es einen netten Aussichtspunkt (von dem aus das Bild gemacht wurde). Euer Bild sieht mir verdächtig nach den vielen kleineren Kaskaden etwas vorher aus.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 20.11.2008, 20:04 Uhr
Ne, also die Fälle haben wir definitiv nicht gesehen. Außerdem hätte ich sonst davon noch ein Foto gemacht.
Dabei hatte ich ja extra vorher noch gelesen, man muss einen Wasserfall auslassen, doch scheinbar muss man eine Kaskade und einen Wasserfall auslassen.
Wieder was gelernt, aber in den Glacier komme ich sicher nochmal. Mir hat es da sehr gut gefallen. Dann werde ich auf bis zum Grinell Lake wandern und den Waterton Teil besuchen, aber ich denke, für ein Ein-Tages-Programm haben wir beim ersten Besuch schon einiges geschafft, was lohnt.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: wuender am 20.11.2008, 20:13 Uhr
Wieder was gelernt, aber in den Glacier komme ich sicher nochmal.

Prima, mit etwas Glück schaffen wir es dann vielleicht sogar, mal gleichzeitig in der selben Gegend der USA unterwegs zu sein :D
Den Nordwesten wollen wir nämlich auch irgendwann nochmal besuchen und dann etwas mehr Zeit für Wandern/Bergsteigen mitbringen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: americanhero am 20.11.2008, 20:51 Uhr
Ja Wasserfaelle, das ist ja definitiv was fuer mich  :lol: :lol: :lol:


Also der Lake Josephine mit dem Bergpanorama ist einfach nur toll :daumen:
ich fahre weiterhin hier mit  :wink:


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 20.11.2008, 21:22 Uhr
Prima, mit etwas Glück schaffen wir es dann vielleicht sogar, mal gleichzeitig in der selben Gegend der USA unterwegs zu sein :D

Wieso? Waren wir doch. Gleichzeitig auf dem Hancock Tower in Chicago, ohne uns zu kennen.

Ja Wasserfaelle, das ist ja definitiv was fuer mich  :lol: :lol: :lol:

Dann besuche den Park vor einem heißen Sommer. Nach meiner Recherche gibt's da noch viele schöne, nicht nur die beschriebenen. Aber achte auch auf die Öffnungszeit der Going-to-the-Sun Road. Ähnlich dem Tioga Pass ist diese im Winter dicht, zumindest der Pass.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 20.11.2008, 23:03 Uhr
16.09. Whitefish - Sandpoint - Spokane - Yakima(549 Meilen / 883km)

Guten Morgen, hier spricht wieder Buffalo Bill. Gestern noch über die Going-to-the-Sun Road gefahren, steht heute sozusagen die Going-to-the-Nowhere Road auf dem Programm. Wir wollen heute weit vorankommen, es soll einer der wenigen, aber reinen Fahrtage werden, doch wenn möglich, anfangs die Interstate vermieden werden. Und so folgen wir zunächst der US-2 nach Westen, wechseln aber bald auf die südlich parallel führende SR-200. Und wie sagte ich gerade noch? Going-to-the-Nowhere Road. Ja, das beschreibt diese Straßen wirklich am besten. Berge am Horizont, Wälder und dazwischen wieder goldenes Prärie-Grasland. Und weit und breit keine Ortschaften.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7473.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4075.php)
US-2 zwischen Kalispell und Libby,
Montana

Erst im Einzugsbereich von Sandpoint wieder mehr Leben auf und neben der Straße. Sandpoint liegt im Bundesstaat Idaho am Lake Pend Oreille, einem großen See mit gutem Wassersportangebot. Auch in der Umgebung hat man die nötige Infrastruktur geschaffen für die unterschiedlichen Touristengruppen. Wanderer, Jäger, Angler, Wasserratten – niemand kommt hier zu kurz.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7474.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4076.php)
Johnson Point, Blick auf den Lake
Pend Oreille, Idaho

 Laut Internet soll es auf der Ostseite des Sees auch einen schönen Aussichtspunkt über diesen geben, allerdings nur für Freunde des Schüttelshakes. Zwischen einer großen Ansammlung von Schlaglöchern hat man ein wenig Straße übrig gelassen. Und auch die Aussicht vom angepriesenen Aussichtspunkt muss beim Zeitpunkt der Veröffentlichung mal besser gewesen sein, als die Bäume noch niedriger waren. Oder man muss sich seinen eigenen Feuerwehrwagen samt Drehleiter mitnehmen, dann geht's auch.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7477.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4077.php)
Derr Island im Lake Pend Oreille,
Idaho

Leicht enttäuscht schaukeln wir wieder zurück nach Clark Fork, wo es eine viel schönere Aussicht gibt, zwar nicht auf den Lake Pend Oreille, aber auf das Delta des Clark Fork.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7482.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4078.php)
Güterzug der BNSF südlich
von Sandpoint, Idaho

Und noch einen schönen Aussichtspunkt gibt es und zwar in Sagle, südlich von Sandpoint. Von hier kann man auf das südliche Ende des Lake Pend Oreille blicken und auf eine schöne Eisenbahnbrücke quer über den See. Dass man hierhin keinen Schritt laufen muss und man die Zeit, in der man auf einen Zug wartet, mit einem mittäglichen Picknick verknüpfen kann und dem hochheiligen Versprechen, wirklich nicht länger als 30 Minuten hier zu warten, erleichtert die Sache und Markus bekommt die Genehmigung, sein Hobby Eisenbahnen ausleben zu dürfen. Und wird dabei nicht enttäuscht. Durch lautes Tuten meldet sich in der Ferne schon der erste Zug an, der auch bald darauf die Brücke überquert hat.
 Noch während des Picknicks macht aber schon der nächste Zug auf sich aufmerksam, der dann sogar noch den Gegenzug abpassen muss, sprich 3 Züge innerhalb einer halben Stunde. Na, wenn sich das mal nicht gelohnt hat.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7524.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4080.php)
Güterzüge der BNSF
südlich von Sandpoint, Idaho

Dann können wir ja die Fahrt nach Spokane auf uns nehmen, womit wir bereits nach wenigen Meilen in den nächsten Bundesstaat wechseln, nach Washington. Spokane hat nicht viel zu bieten. Ursprünglich hieß die Stadt Spokane Falls und wurde an den Wasserfällen des Spokane Rivers gegründet, doch zur Energiegewinnung wird das meiste Wasser des Flusses durch ein Kraftwerk umgeleitet, so dass für die Fälle nur ein beschaulicher Rest übrig bleibt.

Wie gesagt, nichts weltbewegendes, aber besser als gar nichts, denn die Straße quer durch Washington wird von nun an langweilig genug. Und wenn ich sage langweilig, dann meine ich es jetzt todernst.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7548.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4081.php)
Spokane Falls, Spokane, Idaho

Die Berge und üppige Vegetation sind verschwunden, nur noch hügelige Steppe, auf der sich die Interstate erstreckt. Stundenlange Fahrt durch ödes Land, der Himmel inzwischen auch grau in grau, wie passend zur landschaftlichen Stimmung. Wie schön muss die Fahrt durch die North Cascades doch sein, nur alles schafft man einfach nicht innerhalb von nur 3 Wochen. Und damit es nicht zum Stress ausartet, muss man halt auch mal auf was verzichten. Wir sagen den North Cascades bye bye und freuen uns auf den Mount Rainier, doch bis dahin ist es noch immer ein weiter Weg. Ein weiter und langweiliger Weg.

Der Verkehr ist nicht sonderlich dicht. In Gegenrichtung kommt uns sogar gar nichts mehr entgegen. Dichter wird dafür Wolkendecke, die trübe Suppe hängt knapp über dem Boden. Man sieht kaum noch etwas. Nebelscheinwerfer werfen nur ein spärliches Licht nach vorne. So dichter Nebel mitten aufm platten Land? Mitten am helllichten Tag? Wo ist nur das schöne Wetter hin? Der blaue Himmel hängt wohl in den Wolken fest.
 Und auf einmal auch ein ziemlich beißender Geruch. Hier stimmt was nicht. Nach etwa 5 Minuten Fahrt durch die Wand ist auf einmal die Sicht wieder klar. Der Verkehr auf unserer Seite ist noch immer so schön dünn wie zuvor, aber auf der Gegenseite ein Stau, der sich gewaschen hat. Im Rückspiegel zahlreiche Blaulichter. Was mag hier nur passiert sein? Und vor allem, warum war der Nebel weiß, wie halt richtiger Nebel? Es steigt nirgendwo schwarzer Rauch auf. Egal, was auch passiert sein mag, wir fühlen mit dem Gegenverkehr. Die, die schon im Stau stehen, werden da wohl noch eine lange Zeit festsitzen und die, die sich an der nächsten Ausfahrt noch retten können, erwartet ein mindestens 50 Meilen Umweg. Willkommen im langweiligen Nowhere.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7573.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4082.php)
Aussichtpunkt am I-82 zw. Yakima
und Ellenburg, WA

Bei Yakima verlassen wir die Autobahn und es wird langsam dunkel. Zeit, sich auf Motelsuche zu begeben. Wieder stellt sich die Frage, sollen wir noch näher an den Nationalpark heranfahren, damit wir es morgen nicht so weit haben? Aber laut Karte kommt da kein größerer Ort mehr und wir gehen auf Nummer sicher und nehmen uns ein Zimmer in Yakima. Doch ist das wirklich auf Nummer sicher? Irgendwie ist der Ort unheimlich. Wir halten an einem Motel, zumindest soll es laut Schild an der Straße ein Motel sein, doch scheinbar ist es inzwischen Privatbesitz und die Besitzer mögen keine ungebetenen Gäste.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7574.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4083.php)
Aussichtpunkt am I-82 zw. Yakima
und Ellenburg, WA

Das nächste Motel befindet sich an einer Ecke, die mal als historic Downtown eines Vororts durchgegangen wäre, aber auch dies wirkt irgendwie unheimlich. Der Eingang zum einzigen Motel führt durch einen Innenhof, wo man schon einen Blick auf die Nachbarschaft werfen kann, die heruntergekommen und leicht bekleidet auf den Balkonen steht.

Ok, keine weiteren Experimente, ein Kettenmotel soll her. Motel 6 soll doch immer recht günstig sein, also dürfen die uns für eine Nacht beherbergen. Beim gegenüberliegenden Super 8 steht noch ein Polizeiwagen in der Auffahrt, doch das ist uns nun egal. Uns überkommt die Müdigkeit. Ausnahmsweise nehmen wir alles mit aufs Zimmer, auch, wenn es unglücklicherweise in der zweiten Etage liegt, aber man muss es den Autoknackern ja nicht noch einfacher als nötig machen.

Viele Grüße aus Gotham City, Bill

Übernachtung: Motel 6 - Yakima, WA (http://www.mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1973.php)

(http://www.mk-urlaub.de/img/bewertung/5.gif) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-5.php)
Bewertung: hat mir überhaupt
nicht zugesagt






Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 21.11.2008, 16:24 Uhr
17.09. Mount Rainier NP: Sunrise, Paradise; Mount St. Helens NVM; Astoria(535 Meilen / 860km)

Guten Morgen aus Yakima, hier ist wieder Buffalo Bill. Und wir leben noch.
Die Stadt spricht sich übrigens „Jakama“ aus, wenn man den Radiosprechern Glauben schenken darf. Jedenfalls tun wir es solange, bis uns jemand aufklärt, was dieser sonst mit diesem Genuschel „Jakk(a)hma“ gemeint haben könnte.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7577.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4084.php)
Stichstraße nach Sunrise im
Mt Rainier NP

Doch nun wollen wir uns angenehmeren Themen zuwenden. Die Erkundung des Mt. Rainier Nationalparks steht auf dem Programm, was aber erstmal ein paar grundsätzliche Entscheidungen erfordert. Unglücklicherweise ist die Straße 123 im Park nach Erdrutschen noch immer gesperrt, so dass die beiden Hauptteile des Parks, Sunrise und Paradise, nur über einen langen Umweg miteinander verbunden sind. Da wir im Anschluss weiter in Richtung Mount St. Helens wollen, spricht also eigentlich alles für den Südteil des Parks, für Paradise. Da man im Leben aber nicht alles logisch begründen muss, entschließen wir uns, doch tatsächlich beide Teile anzusehen, auch wenn uns schon jetzt bewusst ist, dass wir 50 Meilen auf der 410 zurückfahren müssen und weitere 50 Meilen auf der US-12 wieder zum Park. Aber wie gesagt, man kann nicht alles logisch begründen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7581.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4085.php)
Stichstraße nach Sunrise im
Mt Rainier NP

Am Eingang zum Mt. Rainier fragen wir noch mal nach, wie denn nun die Straßenverhältnisse aussehen, allerdings ohne große Hoffnungen. Der Ranger bestätigt uns, ja, die 123 sei noch immer gesperrt, ebenso Teile der Straße durch Paradise. Aber zumindest die Straße hier in Sunrise zum Sunrise Visitor Center wäre durchgehend befahrbar. Immerhin ein kleiner Lichtschein am Horizont, denn das große Licht hat heute so seine Probleme, durch die dichte Wolkendecke zu dringen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7584.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4087.php)
Stichstraße nach Sunrise im
Mt Rainier NP

Macht nichts, wenn wir schon mal da sind, fahren wir hier jetzt auch durch.

Kurve für Kurve schraubt sich die Straße nach oben. Die tief hängenden Wolken, die schneebedeckten Berge, die Wälder und kurz aufscheinenden blauen Flecken am Himmel ergeben immer wieder neue schöne Ausblicke, die uns zumindest einer Meinung sein lassen, es hat sich gelohnt, hierher zu kommen. Entlang einer Geraden fahren wir sogar auf einen wunderschönen hohen spitzen Berg hinzu, an dessen Flanken mehrere Gletscher liegen. Mein Gott, das ist er. Das ist Mt. Rainier, der Berg, der sich doch nur allzu gerne in Wolken hüllt. Schnell den Fotoapparat raus gekramt, um ein Beweisfoto zu machen, doch da hat’s die Wolken schon wieder verschoben. Was bleibt, ist die Erinnerung.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7589.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4088.php)
Stichstraße nach Sunrise im
Mt Rainier NP

Nach ewig langer Fahrt und einer erneuten Zitterpartie, ob der Sprit bis zur nächsten Tanke reichen wird, erreichen wir Packwood, südlich des Parks gelegen. Natürlich mussten wir mal wieder die erstbeste Tankstelle nehmen. Unterm Strich vertrödeln wir zwar weniger Zeit an Tankstellen, wenn man immer bis zum letzten Tropfen fährt, da hat Micky schon Recht, aber unterm Strich bezahlt man die gewonnene Zeit wieder mit Dollars (und Schweißperlen), weil man halt immer auf die nächstbeste, aber nicht unbedingt günstigste Tankstelle nach einer längeren Durststrecke angewiesen ist.

Was machen wir denn aber nun in Packwood? Ok, erstmal herausfinden, dass es hier ein breites Motelangebot gibt, für alle, denen Yakima zu gruselig ist. Und Packwood liegt auch schön nah am Park, also als Stützpunkt gut zu empfehlen. Ferner wollten wir aber die Einfahrt über die 123 vermeiden, denn der Ranger sagte uns ja, dass auch Teile der Straße quer durch Paradise gesperrt wären. Auf der Parkkarte kann man auch kleine Unterbrechungen ausmachen. Also versuchen wir es über die National Forest Develope Road 52. Unweit von Longmire führt diese Straße parallel zur Parkstraße und trifft auf diese in etwa 10 Meilen. Doch muss dieser 20 Meilen Umweg wirklich sein? Laut Karte gibt es eine Abkürzung direkt nach Longmire, dank unseres Laptops mit ausreichend Kartenmaterial und GPS-Maus leicht zu finden. Verbotsschilder gibt es auch keine, zumindest nicht in diese Richtung. Im Park sehen wir im Rückspiegel etliche Schilder, dass nur offizielle Fahrzeuge diese Strecke benützen dürften, aber da sind wir schon längst durch.

Nun rollen wir das Feld von hinten auf und besuchen einen Aussichtspunkt nach dem anderen. Mal sehen, wie weit wir kommen. Die Christine Falls liegen direkt unterhalb einer Straßenbrücke, was auf Bildern einen schönen Rahmen ergibt. Ein Parkplatz in der nächsten Kurve entlässt uns auf eine kurze Treppe zu einer Aussichtsplattform unterhalb der Brücke.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7596.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4089.php)
Christine Falls in Paradise, Mt.
Rainier NP

Ähnliches Spielchen an den Narada Falls. Wieder ein Parkplatz, wieder ein Treppe zu einem Aussichtspunkt, die aber diesmal länger ist. Dafür sind die Fälle auch höher und es gibt mehr zu sehen.
Die Narada Falls können auch bequem ein zweites Mal betrachtet werden und zwar direkt von einem Aussichtspunkt von der gegenüberliegenden Straße, der Parkstraße zu den Reflection Lakes, wo wir uns schon bald wieder finden, denn unsere geplanten Wanderungen müssen leider ausfallen. Eine Nebelsuppe hängt über dem Paradies. Ein Sechser im Lotto ist heute wahrscheinlicher als noch einmal einen Blick auf Mount Rainy zu bekommen. Habe ich Rainy geschrieben? Sorry, ist mir rausgerutscht, aber der Name passt einfach besser, denn diesen Mittag wird er seinem schlechten Ruf gerecht. Es beginnt zu regnen und die Wanderung geht nun endgültig den Bach runter. Wie unheimlich schön, dass wir heute früh den Umweg in Kauf genommen haben und zum Sunrise nach Sunrise gefahren sind.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7601.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4090.php)
Narada Falls in Paradise, Mt.
Rainier NP

Immerhin wird auch der Reflection Lake seinem Namen gerecht. Die umliegende Landschaft spiegelt sich im See, nur ob ich es jetzt so schön finde, die grauenWolken zweimal zu sehen?

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7603.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4091.php)
Straße im Mt. Rainier NP

Wir nähern uns der Straßenunterbrechung, vor der uns der Ranger gewarnt hat und die auch auf der Karte eingezeichnet ist. Aber keine Hinweisschilder. Lassen die uns hier blindlings ins Verderben fahren? Das vermeintliche Hindernis entpuppt sich als harmloser Tunnel und die Aussage des Rangers als schlichtweg falsch. Ohne Probleme gelangen wir zur Stevens Canyon Einfahrt.

Schön, es ist nun Mittag, was tun? Eigentlich war mit allen möglichen Wanderungen ein voller Tag für den Mount Rainier angesetzt, doch das Wetter ist gegen uns. Also ziehen wir einfach die Besichtigung von Mt. St. Helens vor. Hier sind wir auch erstmal wieder lange genug damit beschäftigt, eine offene Zufahrt zu finden. Die Zufahrt zum Ostteil des Parks soll unterbrochen sein, aber da waren sich die verschiedenen Ranger im Mt. Rainier NP auch wieder nicht ganz einig. Eine nette Dame im Paradise Visitor Center hat sogar extra noch herumtelefoniert, aber auch keine verlässliche Aussage machen können, welches Teilstück denn nun tatsächlich gesperrt ist. Wir wissen nur, irgendwas ist gesperrt.
 Doch davon lassen wir uns nicht entmutigen. Laptop an, GPS-Maus auf Weltraumkäsejagd geschickt und schon probieren wir eine Sackgasse nach der anderen durch. Immerhin, Sprit haben wir ja jetzt genügend an Bord. Am meisten Hoffnung verspricht eine kleine Straße um den Riffe Lake herum, doch nach etlichen Meilen heißt es auf einmal, das wäre eine Privatstraße und die Durchfahrt nur bestimmten Personengruppen vorbehalten. Ganz klar ist es nicht, ob wir nun weiter dürfen oder nicht, aber da wir keinen Bock auf Krach mit irgendwelchen Hinterwäldlern haben wollen, geben wir auf und nutzen die offizielle Straße in den Westteil des Parks.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7614.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4093.php)
Castle Lake im Mt. St. Helens NVM

Mehrere Aussichtspunkte erlauben uns den Ausblick auf das Tal, wo sich einst der Lavafluss fortbewegte, nachdem der halbe Berg auf natürliche Weise weggesprengt wurde. Videos in den Visitor Centern zeigen die Tage und Stunden vor dem Ausbruch und man ist sichtlich stolz, hier einmal die Geschichte eines entstehenden Ausbruchs so deutlich darstellen zu können. Leicht makaber, denn hier wird ja irgendwie aus einer Katastrophe Profit gemacht.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7618.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4092.php)
Mt. St. Helens

Wir fahren die Parkstraße bis zum Ende durch, wo wir dem Mt. St. Helens nun direkt gegenüberstehen. Schnell die Kamera raus, doch zu spät. Da ist wohl wer mal eben für Königstiger. Als Vertretung hat man uns nur eine Nebelwand dagelassen. Wahrscheinlich ausgeborgt vom Mount Rainier. Dieses Schauspiel kommt uns einfach nur allzu bekannt vor. Warum mögen heute sämtliche Berge nicht fotografiert werden?

Der Abend ist wieder etwas für Statistiker. Wenn man schon so knapp an der Grenze zu Oregon ist, kann man diesen Staat ja eigentlich auch gleich mit besuchen, denn da waren wir alle noch nie gewesen. Ok, das als kleiner Vorwand, den Umweg über Astoria zu fahren, denn das zieht bei Micky wahrscheinlich mehr als die Aussage, in Astoria gäbe es eine „schöne“ Brücke. Doch dazu morgen mehr.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7642.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4096.php)
Blick vom Coxcomb Hill auf Astoria
und Columbia River

Erstmal ein Motel gesucht und nach der Gruselnacht in Yakima darf es heute gerne etwas eleganteres sein. Obwohl viele Motels in der Innenstadt wahrscheinlich günstiger sind, entschließen wir uns, ein Motel am Ortseingang zu nehmen mit großem Balkon und Blick über das Mündungsdelta des Columbia Rivers bis hin zur besagten Brücke.

Herzlichst, euer Buffalo Bill.

Übernachtung: Crest Motel - Astoria, OR (http://www.mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1974.php)
Kommentar: wunderschöne Aussicht auf den Columbia River und die Astoria Bridge, inkl. Balkon und Frühstück


(http://www.mk-urlaub.de/img/bewertung/1.gif) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-1.php)
Bewertung: Ausgezeichnet!






Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 23.11.2008, 23:49 Uhr
18.09. Astoria - Olympic NP: Beach 2, HOH Rain Forest, Marymere Falls - Port Angeles(354 Meilen / 569km)

Guten Morgen, hier ist wieder Buffalo Bill. Mann, habe ich heute gut geschlafen. Noch in der Dämmerung wird aufgestanden und das Frühstücksbuffet vor dem Balkon aufgebaut. Der Ausblick ist einfach zu schade, um ungenutzt zu bleiben. Beim Checkout werden wir gefragt, was uns denn in die äußerste Ecke von Oregon verschlägt, worauf Markus wieder mit seiner Brücke anfängt und den Kinofilm „Kindergartencop“ erwähnt, der wie auch „Nummer 5 lebt“ hier gedreht wurde. Nun ist das Eis gebrochen und auf einmal werden wir mit Informationen überschüttet, welche Filme hier noch gedreht wurden und an welchen Ecken es welche Szenen zu sehen gibt. Natürlich bekommen wir auch einen Stadtplan und eine genaue Beschreibung, wie wir zur Schule aus „Kindergartencop“ kommen. Und natürlich auch nicht den Astoria Column vergessen, einem Aussichtsturm über der Stadt. Markus findet derweil noch einen Flyer von einer historischen Straßenbahn, die zu ausgesuchten Zeiten im Hafen fährt. Mann, der Ort wird ja immer sympathischer.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7628.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4094.php)
Astoria mit der Astoria Bridge am
Morgen

Wir verabschieden uns, bevor wir noch Grundrisse aller Häuser und Anekdoten von jedem Ziegelstein erzählt bekommen und fahren erstmal zur Schule. Was haben wir nochmal in der ersten? Mathe?

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7640.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4095.php)
Grundschule in Astoria, bekannt aus
Kindergarten Cop

Wie eigentlich zu erwarten war, wirkt im Film alles größer als es in Wirklichkeit ist. Aber das ist egal, das Gebäude sieht wirklich aus wie das im Film. Zumindest die Außenaufnahmen wurden wirklich hier gedreht.

Und dann der Astoria Column. Zu schade, heute sind die Maler hier beschäftigt. Der Turm ist gesperrt, weil die Wände des innen liegenden Treppenhauses gestrichen werden. Normalerweise kostet es auch einen Dollar, hier oben zu parken, den man ehrlicherweise am Souvenirladen zahlen sollte, aber der Verkäufer erlässt uns heute die Gebühr, weil der Turm gesperrt ist.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7643.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4097.php)
Astoria Column auf dem Coxcomb Hill
in Astoria

Und so genießen wir den Rest der Aussicht halt kostenlos.

Dann ist es soweit und wir verlassen die auffallend hügelige Stadt, die wie ein kleines San Francisco ebenfalls am Pazifik liegt, über die schöne Astoria-Megler Brücke. Die markante grüne Brücke führt zuerst hoch über den Columbia River, hoch genug, um dicken Kähnen die Durchfahrt zu ermöglichen, danach noch viele Meter lang knapp über der Wasseroberfläche, bis wir wieder im Bundesstaat Washington angekommen sind.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7655.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4099.php)
Astoria Bridge über den
Columbia River

Die weitere Fahrt ist nicht wirklich eine große Erwähnung wert. Auch, wenn die 101 laut Karte meilenlang parallel zum Ozean führen soll, so sieht man von diesem vergleichsweise wenig. Da hat der Highway Nummer 1 in Kalifornien weit mehr zu bieten.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7663.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4101.php)
Astoria Bridge über den
Columbia River

Vielleicht noch als kleine Randnotiz, Aberdeen steht auf unserer Rangliste hinter Yakima direkt auf Platz 2 der herunter gekommenen Städten. Hier würden wir gefühlsmäßig auch nicht wirklich übernachten wollen, aber das müssen wir ja auch noch längst nicht. Es bleibt noch genügend Zeit, einige Teile des Olympic NP zu besichtigen.

Kommt man von Süden, liegt als erstes Lake Quinault am Weg. Wir biegen rechts ab und fahren über die South Shore Road um den See, doch sieht man vom See selbst so gut wie gar nichts. Abgeschirmt hinter großen Zäunen erahnen wir Privathäuser mit Bootsanleger, reiche Snobs, die unter sich sein wollen. Von einem Spaziergang am See, wie es der Reiseführer versprochen hat, sind wir weit entfernt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7681.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4103.php)
Quinault Rain Forest im Olympic NP

Auch „mal eben um den See“ fahren ist nicht möglich, denn der North Shore- und South Shore Drive sind erst in etwa 8 Meilen Entfernung miteinander verbunden. Und auf dieser teilweise unbefestigten Kleinststraße kommen wir entsprechend langsam voran, man kann sich also denken, wie viel Zeit dafür drauf ging. Immerhin haben wir schon mal den ersten Blick auf den berühmten Regenwald werfen können.

Viel schöner und landschaftlich ganz anders ist der Teil der 101 direkt am Pazifik entlang. Entgegen meinen vorherigen Aussagen bekommt man hier wenigstens auch genügend Ozean zu sehen, wenn man mal anhält und die paar Schritte runter zum Strand läuft. Aber welcher ist der schönste? Wir haben die Auswahl zwischen Beach 1, 2, 3 und 4. Vielleicht sollten wir das Publikum befragen? Oder doch erst den 50:50 Joker nehmen? Nach längerer Suche entscheiden wir uns spontan für Beach 2 und balancieren unsere Picknickvorräte über den Abhang hinunter zu Ozean, wo wir auch gleich Gesellschaft von hungrigen Möwen bekommen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7689.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4104.php)
"Beach 2" im Olympic NP

Hoh, hoh, hoh, ist denn heute schon Weihnachten? Wir machen uns auf zum Hoh Rain Forest und nachdem wir am Ende der Sackgasse angelangt sind, wissen wir auch, was ein Regenwald ist. Ein Wald im Regen. Ne, da jetzt groß zu wandern haben wir keine Lust. Und bitte nicht wieder mit dem blöden Spruch anfangen, es gäbe kein schlechtes Wetter. Bei Regen hört bei mir die Freundschaft auf.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7691.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4105.php)
Telefonzelle am Hoh Rain Forest
Visitor C, Olympic NP

Da „Forks“ übersetzt „Gabeln“ bedeutet und dies nichts mit Regen zu tun hat, ist es auch logisch, warum wir hier wieder auf dem Trockenen sitzen. Gerade, als wir den Ort als nebensächlich abtun wollen, entdeckt Markus etwas Besonderes. Neben einem Picknick-Platz steht eine Shay!

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7694.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4106.php)
Waldeisenbahnlok ("Shay")
in Forks, Washington

Was is’n das? Shay? Es handelt sich hierbei um eine Waldeisenbahndampflok, die sich dadurch auszeichnet, dass auf einer Seite die Zylinder senkrecht neben dem Kessel stehen, statt wie sonst waagegerecht neben den Achsen. Die Ausnahmekonstruktion sieht ein wenig seltsam aus, hat aber den Vorteil, dass man mit so einer Lok wesentlich kleinere Kurvenradien befahren kann, was auf den provisorisch verlegten Strecken in die Berge auch vonnöten war. Man brauchte eine Möglichkeit, gefällte Bäume bequem abtransportieren zu können, ohne vorher noch zig Kunstbauten wie Tunnels oder Brücken für gerade Strecken zu bauen.

Ok, nach diesem kleinen technischen Exkurs zurück zur Natur. Am Lake Crescent stellen wir unser Auto ab, um zu den Marymere Falls zu wandern. Bis wir los können, muss aber das Auto noch zweimal umgeparkt werden, weil wir ja nicht direkt am Trailhead parken, sondern 5 Ausbuchtungen weiter davon entfernt. Ja, dadurch gewinnen wir natürlich kostbare Zeit und vermeiden die Verschwendung teurer Schuhsohlen und kostbarer Energie, wenn man sich diesen enormen Fußweg sparen kann. Ja, habe fertig mit Beschweren, wir können los.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7709.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4109.php)
"Brücke" über
den Barnes Creek im Olympic NP

Wieder entern wir einen Abschnitt Regenwald, zu dem der sprichwörtliche Regen aber noch nicht durchgedrungen ist. Vielleicht liegt es auch am dichten Dach. Die Baumkronen sind so dicht, es fällt auch weniger Licht ein, so dass unsere Fotoapparate schon jetzt meinen, auf Nachtbetrieb mit Blitz usw. umstellen zu müssen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7713.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4110.php)
Marymere Falls, Olympic NP

Wir überqueren den Barnes Creek auf einer netten Brückenkonstruktion. Ein halber Baumstamm wurde einfach quer über den Bach gelegt und um zwei Geländer ergänzt. Na, so lange er zwei Menschen und ein Bison trägt…
Der Wasserfall ist klein, aber fein und fällt in mehreren Stufen herunter. Zuoberst noch recht gebündelt, teilt sich der Wasserstrahl kurz darauf in verschiedene Rinnsäle auf.

Zum Abschluss des Tages fahren wir noch die Straße bis jenseits von Altair bis dorthin, wo auf unserer Karte die Beschriftung „Observation Point“ angebracht ist. Zugegeben, man kann auf einen See hinab blicken, aber wirklich vom Hocker reißt uns dieser Ausblick nicht. Keine Ahnung, ob es an den Wolken liegt oder an die durch die Berge begrenzte Sicht. Andererseits – was hat man denn eigentlich groß erwartet?

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7701.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4107.php)
US-101 zwischen Forks und Port
Angeles, Washington

Es wird Zeit, sich eine Bleibe für die Nacht zu suchen. Wir versuchen unser Glück in Port Angeles, doch finden wir hier einfach nichts Passendes. Entweder es werden Preise verlangt, die für ein durchschnittliches Motelzimmer doch etwas astronomisch veranlagt sind, oder aber der Schuppen ist schlichtweg ausgebucht. Einmal erwischen wir sogar einen Rezeptionisten dabei, wie er gerade per Telefon das letzte Zimmer vergibt und uns anlacht, "sorry, last room just gone". Wir glauben schon, die haben sich alle abgesprochen, weil wir manch überteuertes Zimmer nicht haben wollten und man es uns nun heimzahlt, indem man den günstigeren Unterkünften unser Kommen ankündigt und sie bittet, uns nicht aufzunehmen. Wir haben wohl von zu vielen Verschwörungstheorien im Fernsehen gehört...
Jedenfalls dauert es mal wieder eine ganze Weile und letzten Endes landen wir doch wieder auf einem KOA Campground. Natürlich ist es nach der langen Suchaktion jetzt schon dunkel und nix mehr mit draußen vor der Hütte sitzen.

Im Innern finden wir ein nettes Schild, „No Pet’s inside Kabins“. Aha, der Beweis, dass nicht nur Deutsche Probleme haben, wann ein Apostroph gesetzt werden muss und wann nicht.

Na toll, dann werde ich wohl draußen schlafen müssen. Viele Grüße vom Buffalo Bill, dem ersten Bison im Regenwald.

Übernachtung: KOA Campground - Port Angeles, WA (http://www.mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1975.php)

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Bewertung: guter Durchschnitt







Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 24.11.2008, 22:01 Uhr
19.09. Olympic NP: Hurricane Ridge, Obstruction Point - Port Townsend - Vancouver(239 Meilen / 384km)

Hallo, bibber, hier ist, bibber, ein durchgefrorener Buffalo Bibber Bill. Man merkt, der Sommer neigt sich dem Ende zu. T-Shirts und kurze Hosen werden gegen etwas Wärmeres eingetauscht. Wir sind in Küstennähe und da pfeift der Wind. Und kurze Zeit später sind wir in den Bergen, genauer gesagt in der Hurricane Ridge und wie der Name schon vermuten lässt, da pfeift der Wind noch pfiffiger.
Aber damit noch nicht genug. Wir fahren auch noch rüber zum Obstruction Point. Eine wirklich wirklich sehr schöne Straße, klein, eng, verschlungen, und der Abzweig von der Hauptstraße auch leicht zu übersehen. Da kann man ahnungslose Mitfahrer gut schocken. Man hält auf den Abgrund zu, das Auto kippt nach vorne über und erst dann sieht man hinter der Motorhaube des hohen Fahrzeugs erst die Straße. Schöner Nervenkitzel, wenn man nicht drauf vorbereitet ist.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7730.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4111.php)
Morgenstimmung im Olympic NP

Am Obstruction Point fühlen wir dann nicht nur den herannahenden Winter, bibber, sondern wir sehen ihn auch. Schnee! Die ganze Landschaft ist wunderschön eingeschneit. Und oben auf dem Schnee steht ein kleines Zelt. Das sind aber Mutige! In dieser Höhe Mutterseelen alleine Wind und Wetter ausgesetzt sein. Respekt!

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7731.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4112.php)
Aussicht vom Obstruction Point,
Olympic NP
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7752.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4114.php)
Zelter am Obstruction Point,
Olympic NP

Nach einem kurzen Rundgang steigen wir wieder in den Wagen und kehren dem Olympic NP den Rücken und folgen weiter der US-101 North, die hier bereits in US-101 East und später in US-101 South umbenannt wird, weil sie hier auf der Olympic Halbinsel in U-Form herum führt und jegliche andere Beschilderung nur zu mehr Missverständnissen führen würde.

Heute haben wir es ausnahmsweise ein wenig eilig, denn wir wollen von Port Townsend die Fähre rüber nach Whidbey Island bekommen, die leider nur alle 90 Minuten ablegt. Pünktlich um 12:30 erreichen wir das nette Städtchen. Die Fähre soll um 12:45 ablegen, doch scheinbar ist diese schon voll. Zwei Wagen vor uns springt die Anzeige um, die nächste Fähre ginge erst um 14:15 und auch am Kassenhäuschen bestätigt man uns, die Fähre wäre soeben voll geworden. Doch so ganz geben wir nicht auf. Wir stellen uns brav in der Schlange an, vielleicht wird ja so geschickt gestapelt, dass noch Platz für uns bleibt, aber ganz im Gegenteil. Auch Fahrzeuge, die eigentlich noch sicher mitkommen sollten, werden zurückgelassen. Die Fahrer sind mehr oder minder sauer. Und auch uns bleibt nichts als Warten übrig.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7773.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4117.php)
Port Townsend, Washington

Zu Fuß erkunden wir Port Townsend. Als die nördliche transkontinentale Eisenbahn gebaut wurde, war die Olympic Halbinsel als Endpunkt auserkoren worden, um von der Bahn direkt auf die Ozeandampfer umladen zu können. Port Townsend war eine blühende Stadt mit einem großen, sicheren natürlichen Hafen und man glaubte, es würde mal der größte Seehafen der USA an der Westküste werden. In der Stadt baute man für die Verhältnisse des ausgehenden 19. Jahrhunderts hohe Häuser, doch die große Depression stoppte die Ausbaupläne der City of Dreams. Die Eisenbahn wurde nur bis Seattle/Tacoma geführt und als sich das Land von der Depression erholte, waren die Häfen von Seattle und Tacoma inzwischen soweit angewachsen, dass man keinen Grund sah, die Eisenbahn nach Port Townsend zu verlängern.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7762.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4115.php)
Port Townsend, Washington

Genug der Geschichte, es ist endlich 14:15, wir sitzen in unserem Wagen, aber nichts passiert. Die Fähre hat Verspätung. Auch das noch. Erst um 14:30 können wir endlich aufs Schiff, bis wir ablegen dauert natürlich auch eine ganze Weile. Mann, wie langweilig.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7766.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4116.php)
Port Townsend, Washington

Endlich legen wir auf Whidbey Island an. Die Tore werden geöffnet und von den beiden Fahrspuren darf unsere natürlich als letztes vom Schiff. So haben wir alle Schleicher nun direkt vor uns. Und Whidbey Island? Irgendwie nervt diese Insel nur. Viel Verkehr, typische Ortseinfallstraßen, wenig Natur, auf den ersten Blick jedenfalls kein Ort, wo man unbedingt gewesen sein müsste.

Zurück auf dem Festland setzen wir uns auf die Interstate 5 und sind bald an der kanadischen Grenze. Nach ein paar Fragen, wohin des Weges? Kennen wir jemanden in Kanada? Woher kennen wir uns? Waren wir schon mal in Kanada? Wie lange wollen wir bleiben? Von wo wollen wir zurück nach Deutschland? Wann wird das sein? ist das Kreuzverhör beendet und wir dürfen einreisen. Fehlte echt nur noch die Frage, warum wir wieder ausreisen werden.

Vor Vancouver dann ein hübscher kleiner Stau. Nichts geht mehr, scheint wohl mal wieder die Liebe zwischen zwei Autos ausgebrochen zu sein. Zwei, die sich getroffen haben. Wir sind nur wenige Meter von der vorherigen Ausfahrt entfernt und so machen wir dann irgendwann auch das, was alle um uns herum machen. Wenden! Immerhin wählen wir noch die harmlosere Variante und fahren nicht als Geisterfahrer die Auffahrt hoch, sondern mittels U-Turn auf die Gegenspur und dann auf die Abfahrt. Kommt aber aufs selbe hinaus, weil alle diese Umleitung nehmen, stecken wir im nächsten Stau.

Und wieder die nervige Suche nach einem Hotel. Wie unheimlich praktisch wäre es, wenn man vorgebucht hätte. Über Land mag es ja echt noch gehen, aber in einer Stadt ist es tödlich. Wo sind denn hier die Kettenhotels? Welche Straße müssen wir denn absuchen? In unserer Verzweiflung kommen wir auf den Gedanken, es in der Nähe des Flughafens zu probieren. Und tatsächlich, wir finden etwas zu einem hübsch gepfefferten Preis, denn der kanadische Dollar ist längst nicht mehr so günstig wie früher einmal.

Zusammenfassend ist es eine kleine Katastrophe, dass wir heute von der ursprünglichen geplanten Tour weit abgebogen sind. Kanada war nie geplant. Erst zu lange auf die Fähre gewartet, dann von einem Stau in den nächsten. Statt ab mittags sich schon in Downtown Vancouver zu vergnügen, schaffen wir es so gerade zu unserer Verabredung um 8 Uhr in die Stadt. Normalerweise fährt unser Nachtmensch Markus abends immer, doch der ist erstens schon genervt von der Fahrerei und Verfahrerei zum Hotel, und außerdem betont Micky immer, Autofahren in der Stadt wäre doch kein Problem, also darf er gerne das Fahren und vor allem das Parkplatzsuchen an diesem Abend übernehmen.

Wir sind mit einer Schulfreundin von Micky verabredet. Wow, sie wohnt echt nicht schlecht. Eine nette Wohnung hoch über der Stadt mit großzügigem Balkon. Da würde ich auch nicht nein sagen.
Doch trotz der schönen Aussicht gehen wir jetzt noch auf einen Kaffee in die Stadt. Was uns in der Wohngegend nicht gelang, gelingt mitten auf der belebten Robson Street nun umso besser: Wir finden auf Anhieb einen Parkplatz. Es wird ein netter Abend, wo viele alte Geschichten erzählt werden und Erinnerungen aufgefrischt werden. Natürlich darf auch der obligatorische Smalltalk über aktuelle Ereignisse nicht fehlen. Was haben wir denn alles gesehen und bisher erlebt? Wie wohnt man denn so in Vancouver, fernab der Heimat?

Wie gesagt, ein netter Abend, durch dessen Erfolg wir mal gnädig über die Unannehmlichkeiten des ungeplanten Chaos hinwegsehen wollen. Euer Buffalo Bill.

Übernachtung: Accent Inn - Vancouver, BC (http://www.mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1976.php)

(http://www.mk-urlaub.de/img/bewertung/3.gif) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-3.php)
Bewertung: guter Durchschnitt







Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Angie am 24.11.2008, 23:44 Uhr

Beim Wort 'Verschwörungstheorie' könnte man langsam die 'Theorie' streichen. Abends durch alle mehr oder weniger ehrlichen Ausreden kein Motelzimmer mehr bekommen, tags darauf sei angeblich die Fähre voll...

Was kommt als Nächstes?

Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Kauschthaus am 24.11.2008, 23:49 Uhr

Was kommt als Nächstes?

Was wohl? Die Einsicht, dass das Anschaffen eines Feuerwehrwagens mit Drehleiter für die Aussicht und als Umbau zur Schlafcabin einfach nötig sei. Plus Funkeinrichtung zur Ortung von Zügen ...  8) :wink:

Grüße, Petra
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Angie am 24.11.2008, 23:53 Uhr

Was wohl? Die Einsicht, dass das Anschaffen eines Feuerwehrwagens mit Drehleiter für die Aussicht und als Umbau zur Schlafcabin einfach nötig sei. Plus Funkeinrichtung zur Ortung von Zügen ...  8) :wink:

Darauf hätte ich eigentlich auch selbst kommen können :lol: Bin ich aber nicht :lol:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: wuender am 25.11.2008, 21:33 Uhr
Uff, da waren ja einige Hammeretappen mit dabei. Und dann zudem noch die ungeplante Verzögerung an der Fähre, so etwas ist ärgerlich. Ihr könnt allerdings froh sein, nicht dieses Jahr unterwegs gewesen zu sein: Vor ungefähr einem Jahr wurden in den Fähren Risse entdeckt. Im Moment fahren Ersatzfähren, bei allerdings sehr ausgedünntem Fahrplan. Ohne Reservierung hat man da fast keine Chance.

Ich bin sehr auf den Abschluss der Reise in Vancouver gespannt.

Schöne Grüße,
Dirk

Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 25.11.2008, 21:59 Uhr
Uff, da waren ja einige Hammeretappen mit dabei.

Die Meilen/Km-Angaben sind die tatsächlich gefahrenen, d.h. inklusive aller Umwege, Verfahrer, Supermarkt-, Hotel-, Viewpoint-Anfahrten. Sie haben sich so ergeben, waren aber teilweise nicht so geplant. Man soll ja immer mit deutlich weniger Meilen/Km planen und das ist oft auch das Problem, wenn man sich an den RBs orientiert bei der Reiseplanung, denn hier sind die Tage stets voll gepackt. Gelingt eine Kleinigkeit nicht, kann man den Tag so nicht mehr 100%ig nachfahren.
Wir haben auch weniger geplant, z.B. einen vollen Tag Mount Rainier, aber wenn das Wetter einem einen Strich durch die Rechnung macht, man mittags im Mount Rainier NP steht, alle Viewpoints angefahren, auf Hikes keinen Bock, weil keine Sicht auf die Umgebung + Regen, dann fährt man halt weiter. Und dennoch sind wir in Astoria im Hellen angekommen.
Ok, Whitefish (Glacier) - Yakima war heftig, aber das war einer der drei geplanten reinen Fahrtage. Die anderen beiden waren Minneapolis - South Dakota soweit es geht und Black Hills - Cody

Ich bin sehr auf den Abschluss der Reise in Vancouver gespannt.

Wer sagt denn, in Vancouver sei Schluss?  :D

@Petra
Und wovon träumst du nachts?  :lol:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 25.11.2008, 22:05 Uhr
20.09. Vancouver - Seattle(153 Meilen / 246km)

Good morning et bonjour. Nous sommes in Canada and weil this land is deux-sprachig, every Schild is aussi in two Sprachen gewritten. Sometimes very komisch.

Vom Flughafen sind es natürlich wieder ein paar Kilometer bis in die Stadt, doch da wir gestern kaum Zeit hatten, uns von der Schönheit Vancouvers zu überzeugen, holen wir das jetzt nach, auch, wenn es aufgrund des Regens mächtig schwer fallen wird. Markus hat die Stadt ja vor 3 Jahren schon mal bei schönstem Wetter kennen gelernt, nur Micky muss noch von der Lebensqualität überzeugt werden. Wie gesagt, schwieriges Unterfangen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7781.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4119.php)
Steamclock in Gastown, Vancouver

In Gastown angekommen, stellt sich erneut das Problem, einen Parkplatz zu finden. Micky kündigt eh an, bei dem Wetter lieber etwas herum zu fahren und sich die Stadt vom Auto aus anzusehen. Auch gut, braucht's wenigstens keinen Parkplatz. Markus setzt mal wieder auf seine Füße und klappert das wichtigste im Raum Gastown ab: Das Denkmal von Gassy Jack (geschwätzigen Jack), einem Barbesitzer, nach dem das Stadtteil benannt ist, die Steam Clock, scheinbar ein Relikt aus der Zeit der Dampfmaschine, in Wirklichkeit aber neueren Datums und einfach nur eine nette Alternative, Überdruck aus unterirdischen Fernwärmeleitungen abzulassen. Nicht wie aus New York bekannt, schlicht über rauchende Gully-Deckel, sondern halt stilvoll durch eine Uhr, die zu jeder vollen Stunden völlig schief Big Ben imitiert.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7785.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4121.php)
Gassy Jack Denkmal, Gastown,
Vancouver

Dann noch einen Streifzug durch die Souvenirläden, wo sich Markus vor 3 Jahren einen Blockhausbausatz gekauft hatte und dieses nun durch ein weiteres Gebäude ergänzen möchte, nur die Modellserie gibt es scheinbar nicht mehr.

Dann halt auf zu Markus’ Lieblingsspielzeug, dem Skytrain. Diese computerbetriebene Hochbahn verbindet die Innenstadt von Vancouver mit dem Umland und bietet die Chance, vorne auf dem Fahrerplatz Platz zu nehmen, mit bestem Blick auf die Strecke. Die Millennium Line beschreibt eine Schleife durch die Vororte und die Zeit sollte reichen, bis zum verabredeten Treffpunkt einmal rund herum gefahren zu sein. Sollte. Denn der Plan muss fallen gelassen werden, als bekannt wird, dass man Schwierigkeiten mit der Stromversorgung auf der Strecke hat. Statt Logenplatz ganz vorne heißt es also in eine überfüllte Bahn quetschen. Fazit: Insgesamt von Vancouver nicht sehr viel gehabt.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7784.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4120.php)
Dominion Building

Zurück an der amerikanischen Grenze werden wir im Prinzip durch gewunken. Pässe vorzeigen, sehen, dass die grünen Zettelchen noch drinnen sind und schon geht’s weiter.
 Everett war eigentlich auch noch angedacht, nur sind wir dafür viel zu spät dran. Laut Internet sind die nachmittäglichen Touren bereits ausgebucht. Macht nichts, Markus macht sich eh nichts aus Flugzeugen und auch Micky nimmt es recht gelassen hin.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7788.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4122.php)
Universität von Seattle

Wir erreichen Seattle, der Stadt, der man ein ewiges Tiefdruckgebiet und viel Regen nachsagt. Und was soll ich sagen. Das Wasser plätschert nur so dahin – allerdings nur im Brunnen vor der Universität, die wir als erstes besuchen. Im Gegensatz zu Vancouver ist es hier trocken. Bewölkt, aber trocken.

Wir beziehen unser Hotel in der Nähe des Space Needle und freuen uns über eine grandiose Aussicht. Bester Blick auf die Schnellstraße und auch am Dolby Surround System wurde nicht gespart. Man hört jede Bodenwelle, jeden kleinsten Verhuster eines Autos. Wahnsinn. Und das ganz ohne Aufpreis.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7789micky.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4123.php)
Hausbootsiedlung in Seattle

Die paar Schritte rüber zum Space Needle sind schnell gelaufen, da begrüßt uns auch schon die Monorail hoch über unseren Köpfen. Retro ist ja wieder modern, nur ist das hier keine Wiederbelebung der guten alten Zeit, nein, es sind noch immer die ursprünglichen Fahrzeuge. Ihr Design muss bei der Inbetriebnahme hochmodern gewesen sein. Heute wirkt es nicht alt und heruntergekommen, sondern nostalgisch. Ein Verkehrssystem der Zukunft der 60er, nur leider einer Zukunft, die so nicht eingetreten ist.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7818.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4129.php)
Monorail in Seattle

Aber im ernst, eine Monorail ist ja ein nettes Spielzeug, aber was da für dicke Betonträger in der Stadt verbaut wurden, dann noch die unhandliche Trassenführung, wo Weichen nur höchst kompliziert zu verwirklichen sind, da war eigentlich schon abzusehen, dass sich so ein System einfach nicht als ultimative Lösung aller Verkehrsprobleme durchsetzen kann. Aber wie gesagt, nettes Retro-Teilchen und die Fahrt macht ja auch viel Spaß. Schade nur, dass es keinen Tagespass gibt – oder vielleicht auch besser so, weil sonst würde Markus wohl für den Rest des Urlaubs zu tun haben.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7794.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4124.php)
Fahrt mit der Monorail vom Space
Needle in die City

In der Innenstadt steigen wir also nach 2,5 Minuten Fahrtzeit wieder aus und finden uns mitten in einem Einkaufszentrum wieder und müssen uns erstmal den Ausgang ersuchen.
Es folgt ein kleiner Abendspaziergang durch die Stadt. In Reisekatalogen würde diese Vorgehensweise typischerweise mit „Orientierungsrundgang“ betitelt werden. Alles mal kurz anschnuppern und dann die Rosinen morgen herauspicken.

Es grüßt herzlich Euer Rosinen futternder Buffalo Bill.

Übernachtung: Seattle Pacific Hotel - Seattle, WA (http://www.mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1652.php)Kommentar: ziemlich abseits, laute Straßen vor der Tür, Parken kostenpflichtig

(http://www.mk-urlaub.de/img/bewertung/4.gif) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4.php)
Bewertung: nicht ganz so toll







Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Kauschthaus am 25.11.2008, 22:35 Uhr

@Petra
Und wovon träumst du nachts?  :lol:

Natürlich von einem Zelt mit Aussicht.  :roll:  :lol:

Das war ja eine kurze Stippvisite in Vancouver.  :( Schade, dass das Wetter nicht mitgemacht hat.

Grüße, Petra
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Doreen & Andreas am 26.11.2008, 10:00 Uhr
Gastown im Regen... irgendwie kommt mir das bekannt vor.
Aber aus dieser Perspektive (Bild 1) sieht das Harbor Center aus, wie ein UFO  :lol: :wink:
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 26.11.2008, 13:53 Uhr
Natürlich von einem Zelt mit Aussicht.  :roll:  :lol:

Das hatte ich schon mal auf Grönland gehabt. Zelt mit Ausblick auf einen Fjord, wo Eisberge umhertrieben.

Das war ja eine kurze Stippvisite in Vancouver.

Vancouver war ja eigentlich überhaupt nicht geplant gewesen und wurde kurzfristig auch nur wegen dem Besuch der ehemaligen Klassenkameradin eingebaut. Sonst hätten wir sicher auch was anderes gemacht.

Gastown im Regen... irgendwie kommt mir das bekannt vor.
Aber aus dieser Perspektive (Bild 1) sieht das Harbor Center aus, wie ein UFO  :lol: :wink:

Ja, jetzt wo du es sagst, stimmt genau. Diesen Winkel hatte ich gewählt, um die Uhr und das Harbor Center gleichzeitig drauf zu bekommen. 2004 habe ich auch noch andere Aufnahmen vom Harbor Center gemacht.
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 26.11.2008, 14:04 Uhr
21.09. Seattle: Space Needle, Monorail, Underground-Tour, Bank of America Tower(31 Meilen / 50km)

Guten Morgen, hello World. Hier ist wieder Buffalo Bill und ich melde mich live von der höchsten Nadel der Welt, dem Space Needle. Ok, der Name trügt etwas, bis in den Weltraum hinein piekt der Turm zwar nicht, aber für einen netten Ausblick auf die Stadt reicht es schon. Und ich sage bewusst Ausblick und nicht Überblick, denn in Downtown gibt es genügend Gebäude, die noch höher sind.

Zurück auf dem Boden der Tatsachen wird es auch so langsam mal Zeit, Tatsachen zu schaffen. Wie man sich zurück erinnern möchte, hatten wir im Badlands NP eine Reifenpanne gehabt und auf Anraten der Autovermietung auf unsere Rechnung einen neuen Reifen besorgt. Das Geld dafür würden wir gerne wieder sehen, unser Auto unter der Schlammschicht eigentlich auch, also wäre es keine schlechte Idee, das Auto mal einem Wasserstrahl vorzustellen. Als Ort dieses netten Dates wählen wir eine Autowaschanlage, nur wo war hier doch gleich noch eine? Wir fahren und fahren. Überall stehen schmucke Wagen in den Einfahrten wie gerade aus dem Ei gepellt. Sind die Schmutz abweisend geboren worden? Oder werden sie nicht benutzt? Oder gibt es hier tatsächlich irgendwo Waschanlagen?

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7817.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4128.php)
Space Needle, Wahrzeichen der Stadt
Seattle
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7803.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4125.php)
Blick vom Space Needle auf Downtown
und die Monorail
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7812.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4127.php)
Ausblick vom Space Needle, Seattle,
nach Süden

Endlich, nachdem man schon fast zu Plan B wie „Blöd aus der Wäsche schauen“ übergegangen ist, hat der Herr der Wasserwerke ein Einsehen mit uns und lässt aus dem Nichts eine Waschanlage erscheinen. Micky quittiert dies mit einem beherzten Tritt auf die Bremse. Da er unserem Wagen die größten Schlammbrocken eingebrockt hat (siehe Grand Teton NP), darf er sich nun auch versuchen, den Überzug zu entfernen.

Wie ein kleines Kind in der Badewanne geht die lustige Planscherei los, nur dass im Gegensatz zur heimischen Dusche hier ein paar Bar mehr am Werk sind. Nach wenigen Minuten sieht unser Wagen aus wie frisch lackiert. Aber ist er auch wirklich sauber?

Auf dem nassen Wagen sieht man keinen Dreck mehr, aber als der Wagen abtrocknet, kommt wieder die wunderschöne feine braune Schicht zum Vorschein. Egal, schlafen wir eine Nacht drüber. Zwischen den ganzen Sorgen um des Deutschen liebsten Kindes wollen wir auch noch ein wenig Urlaub haben. Es wird mal wieder Zeit für eine Fahrt mit der Monorail und anschließenden Fußmarsch zum Pioneer Square. Hier sind wir im Herzen der Altstadt und Zentrum der Untergrundtour.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7824.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4131.php)
Downtown Seattle

Untergrundtour? Begeben wir uns jetzt auf eine Reise zu den Maffia-Bossen? Oder zur nächsten U-Bahn Baustelle? Nein, die Sache liegt ganz anders. Wir begeben uns in die heutigen Keller der umliegenden Gebäude, um einige Nettigkeiten über die Stadt Tacoma zu hören. Egal, was in Seattle schief läuft, daran ist Tacoma schuld. Wenn jemand aus Seattle Frust abladen will, bedient er sich in sehr bildlicher Sprache, in der allerlei Zewa Soft oder Charmin Deluxe vorkommt, der Stadt Tacoma. Ach ja, und ganz nebenbei erfahren wir auch vom Neubau der Stadt Seattle, ohne die alte Stadt jemals abgerissen zu haben.
Was das heißen soll?

Fangen wir vorne an. Flüssigkeiten haben die wunderschöne Eigenschaft, flüssig zu sein. Sie können durch die Gegend fließen. In den meisten Fällen tun sie dies bergab, also von einem hohen Punkt zu einem niedrigen. Blöd ist nur, wenn der niedrige Punkt nicht immer niedriger ist, sprich die See Gezeitenschwankungen unterliegt und den schönen entsorgten braunen Ausguss zurück in die Stadt spült. Nicht gut? Das fanden die Einwohner von Seattle auch. Sie wünschten sich eine Stadt, die etwas höher liegen würde, so dass auch bei Flut ein entsprechendes Gefälle bestehen bleibt. Unser Guide meinte, Seattle roch damals so, wie es Tacoma heute tut. So weit kann man noch folgen?

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7828.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4132.php)
auf der Underground Tour in Seattle

Ok, hat der Stadtrat also beschlossen, die Stadt höher zu legen und angefangen, Mauern zu bauen und zwar zwischen Gehsteig und Straße, also dort, wo der Bordstein sich befindet. Zwischen den Mauern hat man Erde gekippt und auf diesem Damm eine neue Straße angelegt. Stellt euch das mal bildlich vor. Rechts und links stehen Häuser, dann ein Graben, wo sich der Gehweg befindet und dann in der Mitte keine Hochbahn, sondern eine Hochstraße. Wie kommt man nun von der Straße zu den Häusern? Ein Problem, aus dem die Stadt fein raus war, denn das war das Problem der Hauseigentümer. Und diese haben dann das Beste aus ihrer Not gemacht und einfach in der ursprünglichen ersten Etage eine neue Eingangstüre heraus gebrochen und den Gehweg entweder ebenso wie die Straße mit Erde aufgefüllt oder mit Oberlichtern abgedeckt.

Und genau damit beschäftigt sich die Untergrund-Tour. Mit der alten Stadt, die an vielen Stellen noch unter der heutigen Stadt vorhanden ist. Alte Gehwege unterhalb der neuen. Alte Verkaufsräume, die jetzt Keller sind. Alte Eingänge, die nun unter der Erde liegen. Fotovergleiche von der neuen Türe in der alten ersten Etage und einer Zeit, wo dies noch eine obere Etage war.

Und wie gesagt, alle möglichen anzüglichen Vergleiche mit Tacoma. Eine sehr unterhaltsame und witzig gestaltete Tour, wo man nicht nur über die Geschichte der Stadt informiert wird, sondern auch gut unterhalten wird, vorausgesetzt, man ist nicht aus Tacoma.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7850.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4136.php)
Downtown Seattle

Nach dem Blick in Seattles Unterwelt steht jetzt genau das Gegenteil wieder auf dem Programm, Aussicht auf die Stadt vom Bank of America Tower. Doch wo befindet sich der Aufzug zur Aussichtsplattform? Keine Hinweisschilder, kein Kassenhäuschen, Mann, das haben sie aber gut versteckt. Wir fragen uns durch und werden am Security Schalter der Bank fündig, wo normalerweise die Angestellte zum schlafen – äh arbeiten – in ihre Büros verschwinden. Ja, kein Problem, man würde uns gleich zum Aussichtsdeck hinauf geleiten. Über Funk wird uns ein persönlicher Wachmann gerufen und wir müssen einen Moment warten. Inzwischen bekommen wir über Funk noch ganz andere Sachen mit. Scheinbar ist die Bank in höchster Gefahr. Man teilt sich gegenseitig mit, wer auf der gegenüberliegenden Seite steht und Fotos vom Gebäude macht.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7831.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4133.php)
Ausblick vom Bank of America Tower,
Seattle

Also, liebe Touristen, wenn ihr den amerikanischen Arbeitsmarkt beleben wollt, macht viele Fotos von Hochhäusern, damit mehr Sicherheitspersonal eingestellt werden muss. Ah, endlich, unser Wachmann erscheint und führt uns hinauf in die Chefetage zur Aussichtsplattform, einem Flur entlang den Fenstern mit Blick auf Space Needle, Downtown, Pioneer Square und in der Ferne Tacoma. Der Wachmann verabschiedet sich. Runter dürfen wir alleine. Was soll dieser Unsinn? Warum brauchen wir eine Eskorte hierhin? Wenn wir absichtlich Büroetagen besuchen wollten, könnten wir das auf dem Weg nach unten noch immer. Und auf dem Weg nach oben verlaufen könnte man umgehen, indem man Schilder aufhängt. Und dass es sich um einen Geheimtipp handele und nur einmal pro Woche Besucher hier rauf geführt werden, kann auch nicht sein, denn hier oben sind schon genügend Touristen zugange.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7834.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4134.php)
Ausblick vom Bank of America Tower,
Seattle
(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7852.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4137.php)
Seattle von Westen (Puget Sound)
aus gesehen

Keine Ahnung, vielleicht will man aber auch nur Angestellte aus Tacoma fern halten. Mann, jetzt fange ich auch schon an, über die Stadt zu lästern.
Schlagen wir mal keine hohen Wellen, sonst kippt die schöne Fähre nach Bainbridge Island noch um. Was wir auf Bainbridge Island wollen? Eigentlich gar nichts und so fahren wir auch sofort nach Ankunft sofort wieder zurück. Was der ganze Aufwand dann soll? Genau dasselbe tun, was auch New Yorker Touristen mit der Staten Island Fähre anstellen: Sich aufs Boot stellen und wenn man weit genug vom Ufer entfernt ist, fotografieren wie die Weltmeister. Statt einer Lady in Green mit Taschenlampe und Nachtlektüre steht hier links neben der Skyline allerdings der Space Needle, wo man schon eine ganze Weile warten muss, bis man ihn und die Stadt mit dem Weitwinkel auf ein Bild bekommt. Kurz danach geht die Sonne weg, aber egal, die Aufnahmen sind ja im Kasten.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7853.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4138.php)
Seattle von Westen (Puget Sound)
aus gesehen

Zurück an Land geht es zurück zum Space Needle. Unser Ticket beinhaltet die Option, innerhalb desselben Tages ein weiteres Mal die Aussicht zu genießen und dies wollen wir nun zur „blauen Stunde“ tun, der Zeit am Abend, wo der Himmel von der untergehenden Sonne noch blau schimmert, die Stadt aber schon ihren Lichterteppich ausgerollt hat. Ein wunderschöner Abschluss, denn jetzt heißt es packen. Alles aus dem Auto muss auf Hauptgepäck und Rucksack verteilt werden. Und da sammelt sich erfahrungsmäßig einiges an. Ich werde mich dann mal ins Reich der Büffelträume zurückziehen und meine menschlichen Begleiter packen lassen. Bis morgen, euer Buffalo Bill.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7874.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4141.php)
Ausblick vom Space Needle, Seattle,
nach Süden

Übernachtung: Seattle Pacific Hotel - Seattle, WA (http://www.mk-urlaub.de/links/zaehler-id-1652.php)

(http://www.mk-urlaub.de/img/bewertung/4.gif) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4.php)
Bewertung: nicht ganz so toll






Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Palo am 26.11.2008, 14:31 Uhr
Schoen, dass ihr die Undergrund Tour gemacht habt. Mir hat die gut gefallen und man lernt viel dabei - und nicht nur ueber Tacoma ;-)
Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: Scooby Doo am 27.11.2008, 12:12 Uhr
22.09. Abflug von Seattle(15 Meilen / 24km)

Der Wecker ist kaum zu überhören. Micky rumort im Bad. Wie kann man an so einem Tag nur freiwillig so früh aufstehen? Heute ist Abflug in die Heimat. Und dann noch alle Fenster aufreißen und für Kälte sorgen, die das Aufstehen nur umso mehr erschwert. Nichts, worauf man sich freuen könnte, außer vielleicht die eigenen vier Wände am Ende zweier langen langweiligen Flüge.

Zuerst zu National und die Geschichte mit dem Reifenschaden klären. Die Managerin will uns den Reifen nicht ersetzen, weil wir den beschädigten Reifen nicht vorzeigen können. Sie hätte sich gerne ein Bild vom Reifen gemacht, ob ein Neukauf wirklich notwendig gewesen wäre. Nach einigem hin und her können wir raushandeln, dass von jedem die Hälfte übernommen wird. Bleiben wir auf etwa 100$ sitzen, durch zwei geteilt, ist das zu verschmerzen.

Beim Check-In am Flughafen fällt dann die halbe Waage auseinander. Markus Koffer hat Übergewicht. Klar, liegt wohl an den ganzen Broschüren, die sich so im Laufe der Zeit angesammelt haben, also hektisch umpacken in den Rucksack. Immer noch 55 Pfund, aber das lässt man durchgehen.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7803.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4125.php)
Blick vom Space Needle auf Downtown
und die Monorail

Nächster Punkt auf der Tagesordnung: Markus muss noch einen persönlichen Scheck einlösen, den KLM/Northwest ausgestellt hatte, weil sein Koffer am Anfang des Urlaubs nicht pünktlich eintraf. Angeblich soll es eine Bank in der Nähe geben, nur wo? Wir fragen an der Information. „Zur Türe raus und dann rechts“ Machen wir, Türe raus, dann rechts, da ist das Flughafengebäude leicht zurückversetzt, aber keine Bank.
Ok, wieder rein, den nächsten gebildet aussehenden Menschen gefragt. „Zur Türe raus und dann hinter dem Gebäude rechts“. Also wieder raus und das ganze noch mal. Vor dem zurückversetzten Gebäudeteil befindet sich ein Busbahnhof, durch den wir uns durchkämpfen und werden noch angepflaumt, weil wir hier herum laufen. Hätten sie einen Gehweg angelegt, müssten wir auch nicht so zwischen den Bussen durch. Und hinter der Gebäudeecke? Na? Natürlich keine Bank. Micky wird ungeduldig. Typisch, er muss ja nicht zur Bank. Was würde er denn an Markus Stelle tun? „Jemanden fragen“. Das haben wir gemacht und mehrfach die gleiche Antwort bekommen. Da muss also ein Körnchen Wahrheit dran sein. Und zeitig genug sind wir auch dran, warum dann nicht mal gründlich die Gegend absuchen? Ach ja, unser Fußkranker mag nicht mehr. Kann er wenigstens auf Markus Rucksack aufpassen, während er sich am Flughafen langweilt? Nö, das geht jetzt nicht, er möchte gerne schon durch die Sicherheitskontrolle und dann ganz entspannt zum Gate. „Dann mach doch was du willst!“ Ich glaube, Markus ist leicht sauer. Er schnappt sich seinen viel zu schweren Rucksack und tigert alleine los und erzielt auch einen Teilerfolg: Bank gefunden, aber leider noch geschlossen. Und vor Abflug öffnet sie auch nicht. Klasse!

Also wieder zurück ins Terminal? Nö, genießen wir die Freiheit, so lange wir es noch können. Einfach mal die Straße auf und ablaufen, in einem Fastfood-Tempel die letzten Dollars verprassen. Die ganze Zeit in geschlossenen Räumen rum sitzen kann man immer noch.

(http://www.mk-urlaub.de/fotos/usa/2007_2/klein/img_7856.jpg) (http://www.mk-urlaub.de/galerie/foto_detail-rubrik-2-foto_id-4139.php)
Wolken über dem Puget Sound

Wesentlich später als Micky, aber immer noch mit genügend zeitlicher Reserve trottet nun auch Markus durch die Sicherheitskontrolle. „Ist das ihr Rucksack, Sir?“ „Ja, was stimmt damit nicht?“ „Was ist da drinnen, da kann man ja gar nicht durchsehen!“ Ja, die ganzen umgepackten Prospekte bilden einen schönen Bleimantel, sowohl gewichtsmäßig als auch röntgenaugentechnisch. Aber wir haben ja Zeit.
Und hinter der Sicherheitskontrolle? Och, warum nicht noch mit der vollautomatischen Bahn ein paar Runden unterm Terminal fahren. Runde für Runde. Wir haben ja Zeit.

Dann ab in den Flieger und sich über das Fernsehprogramm aufregen. Praktisch nichts Vernünftiges. Und dann immer dieses kalte Gebläse von oben und jemand neben einen, der diese auch noch voller Freude aufdrehen muss, weil es angeblich überall ja nur zu heiß wäre.
So dick verpackt in Pullover, zugeknöpft bis oben hin und unter einer Decke eingemummelt saß Markus wohl noch nie in einem Flieger, auch nicht in der Maschine nach Grönland. Irgendwie kein schöner Abschluss des Urlaubs, auch noch eine Erkältung zu bekommen, aber in Deutschland haben wir ja wieder viel Zeit, diese auszukurieren, während man gelangweilt vorm Fernseher hockt.

Herzliche Grüße, Euer Buffalo Bill.


PS: Wer möchte, kann sich Markus nun auf einer Reise in den fernen Osten anschließen.
Auf dem Programm stehen 18 Tage Japan zur Kirschblütenzeit:
http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=36914







Titel: Re: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007
Beitrag von: knutshome am 05.12.2008, 23:24 Uhr
Danke Bill, dass du uns auf deiner Reise mitgenommen hast.

Es hat mir sehr viel Spass gemacht, deine bzw. Eure Erlebnisse zu lesen. Auch wenn die Pause dazwischen doch recht lange war und ich schon dachte, du hättest dich in den nächsten Flieger zurück nach USA gesetzt und wir wüssen nicht, wie die Reise ausgeht. :-)

Hoffe dir gefällt es auch hier in good old germany.

Viele Grüsse von
Carmen und den Bären.