27. März Island in the skyWechselhaftes Wetter wurde für heute angesagt. Morgens lacht uns jedenfalls erst mal die Sonne entgegen. Schön -
nur auf die warmen Jacken können wir nicht verzichten. Das Autothermometer klettert den Tag über grad auf 48°F (~ 8-9° C).
2005 liebte unser Kerlie Dennys Restaurant – der Kinderkarte und der Mitgebsel (seinerzeit Tiermasken zum Film „Madagaskar“)
wegen. Über beides ist er mittlerweile hinausgewachsen. Immerhin findet er gleich einen neuen Frühstücksfavoriten:
Build-your-own-slam (Auswahl von 4 Topics) Meist kommt dabei Spiegelei, Obst, Toast und Würstchen bei heraus.
Wir „Großen“ halten uns lieber an die Omelettes.
Der Canyonlands NP (bzw. ein Teil davon) steht heute auf dem Programm. Nach dem obligatorischen Fotostopp am Parkschild
steuern wir natürlich zuerst das Visitorcenter an. Der Junior Ranger lechzt nach neuen Aufgaben.
Auf der weiteren Fahrt
bis zum Ende der Straße, dem Grand View Point, ist er dann schon eifrig bei der Sache. Welche Dinge sollte man bei einer
Wanderung mitnehmen , welche nicht notwendigerweise. Colin amüsiert sich köstlich über den Föhn. Über den Teddy kann
man allerdings geteilter Meinung sein. Wir schleppen (leider) immer ein bis zwei der mitreisenden Kuscheltiere mit auf den Trail.
Am Grand View Point angekommen verpassen wir knapp das Rangerprogramm. Wir laufen den Trail und lassen die beeindruckende
Aussichten wirken. Hat man am Grand Canyon den Eindruck der gewaltigen Tiefe, reiht sich hier Schlucht an Schlucht scheinbar
bis zum Horizont.
Gut kann man auch den Verkehr (soweit vorhanden
) auf der White Rim Road verfolgen. Der Gatte meint, da würde auch
ein Wohnmobil herumfahren.
Der Kontrollblick mit dem Fernglas zeigt aber nur einen Pick-up mit großer Kiste als Ladung.
Ebenfalls schön zu erkennen, woher der White Rim seinen Namen hat und wie die Erosion dort fortschreiten mag.
Ein hartnäckiger, einsamer Geselle im Fels....
wo so alles was wächst
Weiter geht es zum Upheavel Dome. Die Erklärungen zur möglichen Entstehung des Gebildes sind spannender als der Anblick selbst.
Besonders Kerlie hat sich einen (eventuellen) Meteoritenkrater ganz anders vorgestellt. Kurz vorm Parkplatz kommt uns dann der
Ranger-on-trail entgegen. Wir haben aber keine Lust da nochmals hoch zu laufen.
Der Green River Overlook ist da schon interessanter. Besonders, da wir auf diesem Fluss (etliche Meilen stomaufwärts ) schon
mal geraftet sind.
Nächster Halt : Mesa Arch Trail. Ja, ich weiß, dass Sonnenaufgang dort die schönste Zeit ist, aber ich will erst mal checken,
wie viel Zeit für die „Anreise“ gebraucht wird. Der erste Teil des Rundweges bietet nette Aussichten, der zweite Lehrreiches für
den Junior Ranger. Aber der Arch selber ist auch zu normaler Tageszeit durchaus sehenswert.
Diesmal erwischen wir eine Rangerin noch beim Arch, allerdings schon von einer ganzen Reisegruppe belagert. Also müssen wir ein
bisschen schummeln:
ein Rangerprogramm oder Müll sammeln lautet eine Anforderung für das begehrte Abzeichen. Kerlie
hat immerhin unseren Picknick-Müll ordentlich weg gebracht, also bescheinige ich ihm letzteres.
Wir werfen noch einen Blick auf den Shafer Trail. Will ich da wirklich herunterfahren bzw. gefahren werden?
Naja, etliche von euch haben das ja problemlos gemeistert. Ein wenig wundert mich, dass trotz Jeep Safari auf dieser berühmt-
berüchtigten Strecke gar nichts los ist. Des Rätsels Lösung: „Road closed“.
Nochmals gehts zum Visitorcenter, damit Kerlie das begehrte Abzeichen abholen kann. Wir treffen auf eine sehr nette Rangerin.
Sie stolpert über Kerlies Angabe, wie viele Meilen er bis zum Nationalpark gefahren ist. Freut sich dann, dass sie den einzigen
deutschen Satz, den sie kennt, von sich geben kann: „Ich habe eine Katze“.
Ein neues Wort lernen wir alle jeweils dazu :
lizard = Eidechse. Kerlie bekommt das begehrte Abzeichen (Nummer 8 ! ) und ein netter Plausch entwickelt sich. Der Grund für
die Sperre des Shafer Trails: in einigen Kehren liegt noch bis zu ein Fuß hoch Schnee.
Es ist noch Zeit für einen Abstecher zum Dead Horse Point State Park. Über eine gut 27m breite Landbrücke - „The Neck“ -
geht es auf ein Plateau. Einer Legende nach wurde dies früher als natürlicher Pferch bei der Mustangjagd benutzt. Aus
unerfindlichen Gründen ließen die Cowboys etliche Pferde zurück, die hier oben jämmerlich verdursteten. Bekannt ist vor allem
der Blick auf eine Schleife des Colorado. Interessant sind jedoch auch die Aussichten auf weitere Canyons und die blau heraus-
stechenden Potash Becken.
Langsam gehts zurück Richtung Moab. Wir reihen uns ein in die Schlange der Four-Wheeler, die wahrscheinlich spannende Touren
hinter sich haben. Kurzes Frischmachen im Motel, dann treibt uns der Hunger in die Stadt. Den Jungs ist nach Pizza (wir hatten ja
ein paar Tage keine
), also landen wir bei Zaks. Das Pizzabuffet ist ziemlich genial. Anstatt herumzurechnen, bei wieviel Zoll
wir ein oder eventuell zwei Pizzas benötigen und was denn da so drauf soll, geht jeder sich einfach soviel Stücke holen, wie und
was er mag. Anscheinend sehen wir ziemlich alt aus
jedenfalls so alt, dass wir anstandslos ein Pitcher Bier bekommen. Das Pärchen
am Nebentisch muss zwei IDs vorlegen. Sooo jung sehen die nun auch wieder nicht aus
Noch ein kurzer Bummel die Straße lang, nebst Einkauf eines Jeep Safari T-Shirts, dann heisst es
Gute Nacht !
Übernachtung: Inca Inn, Moab
gefahren: 115 mi