4. April Ostern unter BüffelnWie es sich an einem Sonntag gehört, wecken uns Sonnenstrahlen. Es ist aber lausig kalt draußen. Kein Wunder, dass hier auf
den Grünflächen noch reichlich Schneeflecken zu sehen sind. Für einen kurzen Moment erwägen wir, noch zu ein paar Abfahrten
zum Brian Head Skiresort hoch zu fahren. Ach nöö, die Skiklamotten sind doch schon so gut verpackt.
Erst mal zum Frühstück! Heute auf Wunsch des Gatten ins IHOP (International House of Pancake). Begrüßt werden wir mit einem
fröhlichen „Happy Eastern!“
Ach ja, da war doch noch was....
Kerlie wollte eigentlich lieber zu Dennys, aber der Mickey-Mouse-Schokochip - Pfannkuchen versöhnt ihn wieder. Auch die Waffeln
mit Erdbeeren und die Nusspancakes mit Apfelzimtkompott waren wieder mal sehr lecker.
Nun heißt es erst mal Meilen machen: zurück zur I15 und dann nach Norden immer der Straße nach. Die Strecke ist ziemlich eintönig,
das Wetter wird immer trüber, MP3-Player und Satellitenradio voll im Einsatz. Wir kommen gut durch und sind früh genug in
Salt Lake City, um noch eine Unternehmung zu wagen. Nur was? Den Temple Square kennen wir schon. Kerlie will jetzt unbedingt
den großen Salzsee sehen. Dazu fällt mir nur der
Antelope Island SP ein.
Nach ein wenig Herumirren durch Baustellen und Umleitungen kommen wir dann doch an den Damm, der hinüber zur Insel führt.
Der Eintritt in den State Park kostet 9$ pro Auto. Erster Halt wegen eines dringend benötigten Boxenstopps: der Picknickplatz
an der Bridger Bay.
Hier werden wir auch Zeuge einer „Egg Hunt“. Ich weiß nicht, ob das nun privat, von einer Schule oder Kirchengemeinde organisiert
ist. Jedenfalls liegen hier etliche bunte Eier versteckt und dutzende Kids unterschiedlichen Alters sind auf der Suche. Offensichtlich
sind die älteren gebrieft worden, einfach versteckte Eier zu übersehen. Oder sind die einfach so nett?
Unter ein wenig Trubel – das trübe Wetter tut der fröhlichen Stimmung keinen Abbruch - vertilgen wir also unseren restlichen Vorrat.
Und grübeln, ob das wirklich alles pure Eier sind, was die Kinder da sammeln. Des Rätsels Lösung bekommen wir, als eine der Älteren
Kerlie auffordert doch auch mit zu suchen. Der hat zwar schon etliche Verstecke erspäht, begnügt sich dann aber doch mit zweien
der Eier. Die bunten Dinger sind aus Kunststoff und innen drin stecken Süßigkeiten und Überraschungen. Oder, wie wir noch sehen,
Zettelchen mit Gutscheinen für etwas größere Geschenke.
Wir fahren ein Stückchen weiter zu einer Art Strand. Bis zum Wasser ist aber noch eine ganze Ecke zu laufen. Zum Baden ist es
natürlich viel zu kalt und zu probieren, wie salzig das Wasser nun ist, hat natürlich auch keiner Lust.
Um eine Weite des Salzsees zu erfassen ist es leider zu diesig. Fasziniert stellen wir fest, dass es auf dieser Insel auch ordentliche
Berge gibt, momentan schneebedeckt. So geht es dann auch noch eine Ecke mit dem Auto bergauf zu einem kurzen Trail.
Auf dem Rückweg laufen uns dann überraschend diese drei Burschen über den Trail. Und zwar nicht in der im Yellowstone NP
erlernten Mindestentfernung.
Wir ziehen uns vorsichtig etwas weiter zurück und versuchen eine Umgehung zu finden, aber irgendwie scheinen die Viecher
unseren Bewegungen zu folgen. Eine Gruppe Asiaten, von weiter oben kommend, werden ebenso festgenagelt und
glücklicherweise kommt auch von denen keiner auf "dumme Ideen". Die halten nur ordentlich ihre Superhandys in die
Luft und knipsen und filmen was das Zeug hält. Eines der Bisons wirft uns noch einen "warnenden" ? Blick zu
dann haben sie ein Einsehen und lassen vom Wanderweg ab. Wir sind froh, heil wieder am Auto zu sein. Im Sommer hatten wir
ja schon einige Bisonbegegnungen, also halten wir auch nicht mehr groß an, als wir später an der Strasse noch eine ganze Herde
sichten. Der State Park ist nicht unbedingt ein Must-see, aber wenn man in der Nähe ist, durchaus einen Abstecher wert.
Zeit für die Quartiersuche. Wir sparen uns die Rückfahrt in die Stadt Salt Lake City und fahren einfach an einer Ausfahrt mit
etlichen Lodging und Food Hinweisen ab. So landen wir schließlich im Best Western Cotton Tree Inn. Das Zimmer ist teurer
als erwartet, das Motel macht auch einen etwas nobleren Eindruck. Wir haben aber keine Lust mehr groß weiter zu suchen,
außerdem noch einen günstig getauschten Reiseschecks, der den Preis relativiert. Also, was soll's.
Dafür drehen wir noch eine Runde in dem wirklich schönen Indoor-Pool. Dann steht leider das an, was ich an jedem Urlaub
hasse: das Packen
Unsere Bemühungen all die alten und neuen Klamotten, Souvenirs und Skigepäck sicher in möglicht
wenigen Taschen und Koffern unter zu bringen, werden nur durch die Futtersuche unterbrochen. Eigentlich hat wir ein
mexikanisches Restaurant ausgeguckt, aber dort wo TomTom uns hinführt ist absolut nix. Also wird es dann doch Dennys, den
unser Juniorranger gleich bei der Interstateabfahrt erspäht hat.
Endlich ist die Packerei geschafft. Hauptsächlich dank dessen, was zurück gelassen werden kann. Kerlies Winterstiefel haben das
Zeitliche gesegnet und leider zeigen auch meine Wanderschuhe Auflösungserscheinungen. Jetzt weiß ich, wieso meine Socken
gestern so rote Matschspuren hatten.
Zu den nicht gerade beruhigenden Fernsehberichten der "Tornado Week" im Weather Channel - Kerlie hatte die Werbung dazu
gesehen und wollte das nicht verpassen
- vernichten wir die letzten Biervorräte.
Der Laptop muss nochmal
in Gang geworfen werden für Colins Recherche über die Entstehung von Tornados. Doch dann ist's Zeit zum Schlafen.
Übernachtung: Best Western Cotton Tree Inn, North Salt Lake
gefahren: 335 mi