Tag 4: Montag, 25.03.2013Heute geht's nach . . .
. . . oder genauer gesagt nach Eureka Springs.
Wir sind in aller Herrgottsfrühe aufgestanden - um 6 Uhr klingelte der Wecker! Und das soll Urlaub sein . . . Hatte aber seinen Grund, denn nach Eureka Springs fährt man knapp 3 Stunden und da man das Ganze auch wieder zurück muss und was vom Tag haben möchte, muss man eben früh aufbrechen.
Um 7 Uhr trafen wir uns beim Waffle House zum Frühstück. Ich war vor ewiger Zeit mal mit meinem Bruder beim Waffle House und dann erst wieder mal vor 2 Jahren in der Nähe von Houston. Der erste Besuch war super - der zweite dann eher nicht so doll. Dazwischen lagen aber auch 15 Jahre. Daher hab ich die Buden eigentlich immer gemieden. Doch jeder soll ja bekanntlich eine zweite Chance bekommen und ich muss sagen, dass wir kleine Waffle House Fans geworden sind. Es geht schneller, es ist günstiger und es schmeckt besser als bei IHOP - zumindest hatten wir das "gefühlt".
Gegen 8 Uhr kamen wir dann endlich los und 150 Meilen Fahrt lagen vor uns. Es ging über Tulsa in Richtung Osten auf dem Highway 412 der dann kurz nach Tulsa und bis zur Grenze nach Arkansas zum "Cherokee Turnpike" wird. Ich mag die Turnpikes, denn die Straßen sind immer in einem super Zustand und man darf 75 Meilen schnell fahren. Bezahlen muss man 4,50 Dollar pro Strecke - eine Alternativstrecke gab's nebendran auch, aber nur 1-Spurig und mit mehr LKW's . . .
Das Wetter war heute der absolute Tiefpunkt! Wir hatten in der Nacht ordentlich Frost und wir mussten am Morgen die Autoscheiben frei kratzen. Es waren weit unter Null Grad in der Nacht und es schneite ganz leicht. Im weiteren Tagesverlauf sollte sich das Wetter nicht wirklich bessern. Etwas um den Gefrierpunkt und den ganzen Tag leichter Schneefall. Kurzum, es war saukalt, denn es wehte auch noch ein ordentlich eisiger Wind.
Unterwegs gab's nicht wirklich viel zu sehen. Östlich von Tulsa liegt das Hard Rock Hotel (besuchen wir morgen kurz) und unterwegs kamen wir an einem Aldi vorbei (welch Höhepunkt!). Den ersten, den ich bisher in den Staaten gesehen habe. Ich habe davon gehört, aber gesehen hab ich noch nie einen. Meine Cousine geht da gerne hin zum Einkaufen, denn es gibt auch viele Sachen aus Deutschland. Vor Weihnachten gibts sogar Marzipan und Christstollen . . .
Die wenigen Highlights auf der Strecke sparten wir uns für den Rückweg auf - etwa um 10.45 Uhr erreichten wir Eureka Springs.
Eureka Springs kann man mit einem Kurort im Schwarzwald vergleichen. Es gibt viele Naturquellen, viele nette Bed & Breakfast Unterkünfte und einen ganz netten Stadtkern. Eureka Springs liegt in den Ozark Mountains - vergleichbar mit dem Schwarzwald (sagte ich schonmal) und ca. 10 Meilen von der Grenze zu Missouri entfernt. Wer von euch kennt das Wasser "Ozarka"? Gibts in jedem WalMart und wird von Nestle vertrieben. Die Getränkemarke stammt ursprünglich von hier - hat aber heute nichts mehr mit Eureka Springs zu tun.
Interessant sind die vielen viktorianischen Häuser, die das Stadtbild prägen. Auch in Richtung "New Orleans" gehts ein wenig mit den schön verzierten geschmiedeten Balkongeländern.
Wir holten uns im ersten Cafe des Ortes erstmal einen heissen Kaffe und drehten eine Runde durch die kleine Stadt (lt. Wiki 2000 Einwohner), um einen ersten Eindruck zu bekommen.
Der erste Eindruck war "wow" - ein schönes Städtchen. Mein Cousin meinte, dass er hier oft in die Gegend zum Fischen geht - auch war er schon zum Hochzeitstag mit seiner Frau hier. Es hat wohl sowas Romantisches. Könnte ich mir für ein Wochenende gut vorstellen, ich muss aber sagen, dass wir zur falschen Jahreszeit hier waren . . .
Mein Couins wollte mir unbedingt den "Christ of the Ozarks" zeigen. Eine 20 Meter hohe Jesus-Statue - ähnlich wie die in Rio de Janeiro (aber halt nur kleiner). Die Statue ist Bestandteil eines Festivalgeländes, bzw. eines Geländes wo Passionsspiele ausgetragen werden.
Ich wusste nicht, dass das es sowas wie Passionsspiele in den USA gibt. War mir völlig neu. Wir haben uns hier ein wenig umgesehen. Wie gesagt, im Sommer wäre das sicherlich mal eine Reise Wert! Wer also hier mal in der Gegend vorbeikommt . . .
Weiter gings zurück ins "Städte", wo wir uns einen Parkplatz suchten. Dann ging es zu Fuß weiter durch Eureka Springs.
Wir liefen die Hauptstraße einmal hoch - und einmal wieder zurück. Unterwegs schauen wir in ein paar der zahlreichen Läden rein. Die waren zum Teil wirklich was besonderes - auch diverse Galerien entlang der Hauptstraße konnte man besuchen. In einem Shop für Hot Sauces und Gewürze kaufte ich ein paar Kleinigkeiten für zu Hause ein. Schliesslich steht die Grillsaison vor der Türe! Wir besuchten danach den "Rowdy Braver", denn wir hatten Hunger!
Gestärkt gings zurück zum Auto. Unterwegs noch in einem tollen Coffee Shop vorbei. Richtig urig und der Kaffee wird wie beim Italiener zubereitet - allerdings ist die Zeit des Baristas 1968 stehen geblieben. Der sah aus wie Billy Gibbons von ZZ Top.
Stolz habe ich meinem Cousin auf der Herfahrt erzählt, dass ich noch nie ein Ticket in den USA bekommen habe. Doch heute sollte die Glückssträhne zu Ende gehen. Ein Neonroter Zettel steckte an der Türe - mein Cousin sah gleich von weitem was los ist und grinste sich einen. Beim Parken fütterten wir die Parkuhr - jedoch nicht gut genug, denn die Parkzeit war abgelaufen - daran hatten wir gar nicht mehr gedacht.
5 Dollar wollte die Gemeinde von mir. Bezahlen ging ganz einfach: man steckte das Geld in den beiliegenden Umschlag, klebte das Ding zu und war ihn in die "Ticketbox" die sich am Parkplatz befand. That's it!
Solangsam machten wir uns auf den Heimweg - es war vielleicht 14 Uhr und es lagen noch 3 Stunden Fahrt vor uns und anschauen wollten wir uns unterwegs auch noch was . . .
Auf dem Nachhauseweg schauten wir am Beaver Lake vorbei. Ein großer Stausee unweit von Eureka Springs. Hier verbringen viele Leute ihr Wochenende. Gehen Campen, Wandern, Fischen und und und. Eher was für den Sommer als für den tiefsten Winter . . . etwas weiter nach Missouri rüber gibt es noch den Table Rock Lake bei Branson, Missouri.
Branson ist DAS Entertainment Mekka in der Mitte des Landes! Schaut mal rein
http://www.explorebranson.com Hier treten in der Zwischenzeit mehr Stars auf als in Nashville . . . Alles da: Golf, Musical, Casino, Outlet Mall usw. . . . Muss genial sein und beim nächsten Besuch ganz oben auf der To-do-Liste!
Doch zurück zum Beaver Lake. Oben unser Toyota . . . und unten der Beaver Dam
Das es ordentlich Kalt war, konnte man überall sehen . . .
Wir fuhren weiter Richtung Heimat und verliessen das schöne Fleckchen Erde! Weiter ging die Fahrt Richtung Springdale auf die 412 nach Osten. Im Grenzstädtchen Siloam Springs - im Oklahomianischen Teil der Stadt - machten wir kurz halt am Cherokee Casino und Resort.
Diese Indianer Casinos spriessen wie Pilze aus dem Boden. Vor allem an den Staatsgrenzen trifft man auf diese. Zum Teil sind das nur einfache und kleine Spielhallen - zum Anderen ausgewachsene Hotels im Las Vegas Stil.
Die Fahrt ging weiter. Unser nächste Ziel war der "Natural Falls State Park"
http://www.travelok.com/listings/view.profile/id.5293Ein kleiner State Park mit Campingplatz, schönen Picknick-Plätzen und ganz wichtig: Disc Golf Platz! Mein Cousin spielt das in seiner Freizeit. Man spielt mit einer Art Frisbee Scheibe Golf - anstatt in ein Loch wirft man das Ding in eine Art Körbe. Hab ich bei uns noch nie gesehen - muss eine typisch amerikanische Freizeitbeschäftigung sein. Vielleicht weis jemand von euch mehr drüber und kann berichten.
Man betritt die Fälle von oben und muss hinabsteigen. Gott sei Dank plätscherte etwas Wasser die Fälle hinunter. Mein Cousin hatte schon bedenken, dass das Teil trocken ist. Doch wir hatten Glück und gingen die Stufen hinunter zum Ende der Fälle.
Oben ist der weitere Verlauf des Baches, der weiter hinten in einen See mündet. Da gings für uns heute aber nicht mehr hin - es war einfach zu ungemütlich heute.
Hier die obere Aussichtsplattform von wo das erste Bild geknipst wurde.
Und hier die Fälle von unten fotografiert. Wie ihr seht, kommt da nur ein kleiner Strahl runter - aber schön war's! Eintritt kostete übrigens ein paar Dollar für uns 3. War nicht der Rede Wert. Wer mal dran vorbeikommt, kann gut und gerne reinschauen. Zeitaufwand 30 Min. Minimum - keine Ahnung wie lange das noch zum See gewesen wäre. Kann aber nicht weit sein, da der State Park sehr klein ist.
Von hier gings dann die letzten 75 Meilen zurück. Wir lieferten meinen Cousin zu Hause ab und trafen gegen 18 Uhr bei meiner Cousine ein. Heute gingen wir zum Essen aus. Wir trafen uns mit der ganzen Familie bei "Pei Wei" - einem Wok-Chinesen, der alles in offener Küche frisch zubereitet. Meine Cousine schwärmt uns schon ewig von dem Laden vor, doch mir ist noch nie einer aufgefallen (in Atlanta am neuen International Terminal soll's einen geben!).
Pei-Wei ist eine Mischung aus Selbstbedienungs- und Bedienungsrestaurant. Man bestellt an der Kasse, was man Essen möchte und bekommt wie in typischer US-Restaurantketten-Manier den leeren Getränkebecher hingestellt. Die Getränke, Besteck usw. holt man sich selber - das fertige Essen wird einem dann an den Tisch gebracht. Ganz einfach also. Ich bin immer wieder überrascht, wieviel verschiedene Abläufe es beim Essen bestellen oder Essen gehen gibt - fast soviele wie beim Tanken.
Auf jeden Fall war's lecker und beim Essen besprachen wir den nächsten Tag. Dieser wird etwas entspannter werden - dafür aber reich an kulinarischen Genüssen sein. Mein Cousin möchte uns seine Top 3 Restaurants von Tulsa zeigen - zusätzlich gibts am Abend Steaks vom Grill. Na das wird was werden . . .
To be continued . . .