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Autor Thema: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007  (Gelesen 51693 mal)

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Ganimede

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #195 am: 01.08.2007, 08:36 Uhr »
Super schöne Geschichte!!! Es gibt doch nichts schöneres, als normaler Touri mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen.

Kommt mir vor wie bei den Waltons:  :lol: :lol:

Gute Nacht Mama!
Gute Nacht Daddy!
Gute Nacht John-Boy!
Gute Nacht Silkiiii!
Gute Nacht alle miteinander ...

PS: Mein Namen kann auch kein Ami aussprechen.

Gruß
Volker


AZcowboy

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #196 am: 01.08.2007, 10:54 Uhr »
Einfach toll mit Dir mitzufahren. Danke!

Winke
Besuche uns auf gmintheworld.

"Dreams are teachers - they tell us a story to follow."


Volker G.

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #197 am: 01.08.2007, 11:34 Uhr »
Volker, wenn Du 6 Jahre lang in Korntal auf die Realschule gegangen und in dieser Zeit ca. 4x durch irgendwelche Tropfsteinhöhlen auf der Alb geschleppt worden wärst, dann hättest Du wahrscheinlich auch keine Lust mehr auf Tropfsteinhöhlen - egal wie andersartig oder schön die sein mögen  :roll: Ich konnte mich schon früher nicht so sonderlich für solche Höhlen begeistern, das hat bis heute angehalten.

Hört sich nach nem schweren Trauma an - ich hab meines in den USA schon überwunden, wie du weisst wohn ich ja noch etwas näher an der Alb ;) - ich kann dich da gut verstehen- Aber wie gesagt trau dich doch in den USA :D es gibt so viele schöne Höhlen!

Toller Bericht, Gold Point muss ich mir auch mal anschauen.
CU

Volker G.

America_Crazy

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #198 am: 01.08.2007, 11:48 Uhr »
Hallo Silke,

ein wirklich toller Bericht. Die Cabin sah ja urig aus. Das muss ein besonderes Gefühl gewesen sein dort zu nächtigen. Ich freue mich schon auf die Weiterreise.

Grüße
America_Crazy



Westernlady

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #199 am: 01.08.2007, 18:58 Uhr »
@All
Hab ich Euch schon gesagt, dass es großen Spaß macht, Euch von meiner Tour zu erzählen?
Danke für die vielen netten Kommentare  :D

:applaus: tolles Bild! - zumal hier keine der ansonsten obligatorischen Telegrafen- oder Stromleitungen stören (das links ist doch eher ein Zaun, jedenfalls ziemlich dezent

Sorry, hier hab ich gestern vollkommen vergessen, drauf einzugehen: Ich kann es nicht beschwören aber ich meine, dass es doch Strommasten waren. Für einen Zaun schauen mir die Dinger doch zu hoch aus. Und kurz darauf stand auch ne Kuh genau am Straßenrand (vielleicht hatte die aber auch einen Schlüssel  :zwinker:
Sorry, ich weiß es wirklich nicht mehr 100 %ig

da warst Du ja wirklich an einem ganz besonderen Örtchen - sehr urig ! :socool:
:pssst: ... es war Claudia Cardinale ....

 :lol: :lol: :lol:  :oops:
Naja, somit habe ich mich geoutet: Was Westernfilme betrifft, da bin ich nicht so bewandert. Bin ja schon stolz auf mich, dass ich den Titel wusste  :D

Gold Point ist wirklich absolut klasse!

Manoomann, liebe Silke, hoffentlich bist du bald fertig.  :roll:

Bald Heinz, bald  :flennen2:

Die (teilweise bewohnten) Geisterstädte müssen wirklich urig und ein bisschen gruselig sein. Was hat denn Die Übernachtung in Deiner Cabin gekostet?

Naja, also bei diesen bewohnten Ghost Towns hab ich eh irgendwie eine große Zurückhaltung.
Aber in Gold Point habe ich mich dieses Jahr pudelwohl gefühlt, ganz im Gegensatz zum letzten Jahr. Ich denke, das kam daher, dass ich dieses Jahr "offiziell" dort war, also nicht nur heimlich rumgeschlichen bin. Außerdem hab ich im Saloon ja einige der Anwohner kennengelernt, da war es dann eh wie eine große Familie.

Der Preis für die Cabin betrug 94 $ - sicherlich ein stolzer Preis dafür, dass es kein fließend Wasser etc. gab. Aber ich hab ihn gerne gezahlt, denn man sieht, wieviel Arbeit dort noch anfällt und dass noch viel Geld benötigt wird. Herb schreibt auf der offiziellen Webseite ja auch, dass alle Einnahmen, die durch den Tourismus kommen, der Restauration von Gold Point zugute kommt.
Das Frühstück ist im Preis enthalten, wer am Wochenend an Dinner oder Lunch teilnehmen möchte, dann kostet die Mahlzeit pro Person 12 $.

Hier der Link mit den Preisen:  http://www.goldpointghosttown.com/HTML_Pages/reservations.htm

Es war jeden einzelnen Cent wert  :daumen:

Es gibt doch nichts schöneres, als normaler Touri mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen.

PS: Mein Namen kann auch kein Ami aussprechen.

Ja, die Gespräche genieße ich auch immer unheimlich!!!

Volker, das ist trötstlich, dass nicht nur ich mich mit einem Namen rumägern muss, den dort niemand aussprechen kann  :wink:

Einfach toll mit Dir mitzufahren. Danke!

Ich sag danke  :D

Aber wie gesagt trau dich doch in den USA :D es gibt so viele schöne Höhlen!

Hmmm  :?
Mal schauen  :zwinker:

Volker, wenn man sich für Ghost Towns interessiert, dann ist Gold Point einfach ein tolles Ziel. Was ich ganz besonder klasse finde ist, dass man es auch noch hervorragend mit einem Besuch vom Death Valley kombinieren kann  :D

Ich freue mich schon auf die Weiterreise.

Ich mich nicht  :(
Die Tour nähert sich nämlich dem Ende  :(

Westernlady

  • Gast
Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #200 am: 01.08.2007, 19:41 Uhr »
Sonntag, 20. Mai 2007 

„Hello again“


Halb sieben wachte ich auf. In der Miner Cabin hatte ich herrlich geschlafen!

Schnell die Jeans angezogen und ein Jeanshemd über das Nachthemd, Sonnenbrille auf (die Veranda lag Richtung Osten und das grelle Morgenlicht lugte schon unter der Tür durch) und raus, um die Guten-Morgen-Zigarette zu rauchen. Ich hatte sie mir gerade angesteckt, da hörte ich Sandy rufen, ich soll doch reinkommen, der Kaffee ist fertig. Ich deutete auf meine Zigarette, aber Sandy winkte ab, sie raucht selbst im Haus. Drin saß schon der harte Kern von gestern Abend – brave Männer, wer feiern kann, der kann auch am nächsten Morgen zum gemeinsamen Frühstück antreten  :!: Wir tranken Kaffee, tratschten, tranken Kaffee… herrlich gemütlich. Bei Sandy und Herb am Esstisch zu sitzen, das war wirklich so, als hätte ich dies schon zig mal gemacht. Ich weiß nicht, wie viele Kannen Kaffee wir getrunken haben, die Kaffeemaschine war jedenfalls pausenlos im Einsatz  :lol:

Sandy und Herb machten das Frühstück, Herb war für die Würstchen und die Rühreier zuständig, Sandy für die Pancakes. Alles war sehr gut.

Nach dem Frühstück packte ich meine Reisetaschen und dann ging noch nochmals auf einen Fotostreifzug durch Gold Point.


Anschließend setzte ich mich zu Sandy an den Küchentisch und beglich meine Rechnung. Pat, einer der ständigen Einwohner von Gold Point, gesellte sich dazu und erzählte mir viel über die Vergangenheit von Gold Point und die Bemühungen von Herb und seinen Freunden, Gold Point vor dem Verfall zu bewahren. Das war sehr interessant und ich ärgerte mich, dass ich davon sicherlich mehr als die Hälfte vergessen würde, da es einfach zu viele Informationen auf einmal waren. So kamen wir auf das Buch zu sprechen, welches der Autor Alan H. Patera in seiner Reihe „Western Places“ über Gold Point geschrieben hat und ich fragte, ob noch eines vorrätig wäre. Ich hatte Glück und ich muss sagen, die 15 $ haben sich wirklich gelohnt. Interessante Stories, alte Karten und Fotografien, eine wirklich interessante Zeitreise durch Gold Point  :daumen:

Pat fragte mich, ob ich Interesse habe, das Umland zu sehen und ein Außencamp an der Stateline zu besuchen, welches nur sieben Meilen südlich von Gold Point liegt.
Na, da braucht man mich wirklich nur ein Mal fragen :!: :rollen:
Schwupps saß ich in seinem Auto und wir verließen Gold Point über den „Oriental Wash, einer Dirt Road, die lt. Pat genau ins nördliche Death Valley führt. Ich fragte nach dem Zustand der Strecke und er meinte, der wäre ok, der Zustand wäre im weiteren Verlauf nicht anders als in dem Bereich, den wir gerade entlang fuhren. Und der war wirklich ok: Gravel, zwischendurch ein paar größere Splittsteine aber durchaus so, dass ich sie auch selbst fahren würde. (Allerdings nicht alleine, das wäre mir dann aufgrund der extremen Abgeschiedenheit doch zu gewagt.)

Anders sah es aus, als wir zum ehemaligen Stateline Camp kamen. Die winzigen Pisten innerhalb des Camps sollte man wirklich nicht mit einem Mietwagen befahren und auch der Fahrer sollte einiges an Erfahrung mitbringen. Es ging wortwörtlich über Stock und Stein und zudem war alles sehr steil. Pat zeigte mir den alten Minenschacht und erzählte, dass er und Herb dort eines Tages mal runter wollen…  :shock: Na ich weiß nicht, vertrauenswürdig sah das Teil für mich jedenfalls nicht aus.

Die Erklärungen, die Pat gab, waren sehr interessant. Er zeigte mir die Gold Mountains, erzählte, warum das Camp unbenannt wurde usw. Er kennt die Gegend wie seine Westentasche.

Wir erreichten die Stateline Cabin und ich trug mich ins Gästebuch bzw. die Gästeliste ein. Die Geschichte dieser Cabin ist traurig. Dort hatte sich ein Jäger zurückgezogen, der das Einsiedlerleben suchte. Herb und Pat fanden ihn dann eines Tages tot in seiner Hütte. Man kann sich dies kaum vorstellen, dass dort bis vor wenigen Jahren noch jemand gelebt hat. Diese Hütte ist wirklich aus einer anderen Zeit. Dort ist kein Strom, kein Wasser … nix.


Die Häuser der Einwohner unten in Gold Point, die haben nun alle Strom und Wasser. Aber hier draußen, in dieser total unwirtlichen Gegend, zu leben - unglaublich!  :shock:


Auf dem Rückweg nach Gold Point zeigte mir Pat in der Ferne die alte Station, wo früher die Pferdegespanne gewechselt wurden. Als man die Station aufgab, wurden die Pferde frei gelassen. Sie blieben dort und heute leben in dieser Gegend elf wilde Mustangs, die Nachkommen dieser Pferde. Es waren aber keine zu sehen, also machten wir uns auf die Suche. War die Strecke im Minengebiet schon arg, jetzt wurde es ganz heftig. Ein Weg war fast nicht mehr zu erkennen.
Pat fuhr zu allen Stellen, an denen sich die Pferde sonst häufig aufhielten. Leider war nirgends eines zu sehen. Daher blieb nur noch eine Möglichkeit: Das Wasserloch. Dieses hat sich quasi als Überlauf einer Ziststerne gebildet und die Pferde gehen dort immer zum Trinken hin. Und dort sahen wir dann auch drei Mustangs  :D


Ich habe vorher noch nie wilde Pferde gesehen!
Ich war total fasziniert und beobachtete, wie sie miteinander spielten und rumtollten. Dann wurde es Zeit, sich auf den Rückweg zu machen.


Nach ca. 2,5 Stunden waren wir in Gold Point zurück. Die Zeit ist wie im Flug vergangen. Die anderen hatten schon angefangen, sich Sorgen zu machen. Wir hatten kein Funkhandy dabei, denn wir wollten ja eigentlich nur zum Stateline Camp. Die Sorgen wären auch fast berechtigt gewesen, denn wir haben es quasi mit dem letzten bissl Luft im Reifen zurück geschafft  :shock: In Gold Point stellte Pat fest, dass der Hinterreifen ein Loch  hat…  :shock: :roll: :shock:

Wir setzten uns noch bissl in den Saloon und plauderten, aber nun wurde es für mich Zeit, weiter zu fahren. Der Abschied war sehr herzlich.

Ich holte meine Taschen aus der Cabin und legte noch ein kleines Dankeschön auf den Frisiertisch.
Dann verließ ich Gold Point.

Gold Point war für mich ein herrliches Erlebnis. Wann hat man schon mal die Möglichkeit, Menschen zu treffen, die in so einer Ghost Town leben? Sie kennen die Geschichte bis ins kleinste Detail, ebenso jedes Steinchen im Umfeld von zig Meilen. Es ist hochinteressant, was man alles erfährt. Der Aufenthalt in Gold Point ist eines der besten Dinge, dich ich in den USA erlebt habe.

Ich fuhr den Hwy 95 weiter nach Süden, bis nach Beatty. Dort tankte ich noch mal, füllte die Kühlbox auf und bezahlte im Death Valley Information Center den Fee und erkundigte mich über den Zustand der Titus Canyon Road. Ich wollte wirklich nur mal so aus Interesse fragen, denn durch die Zicken, die Blacky vor ein paar Tagen gemacht hatte, wollte ich eigentlich keine längeren Dirt Road Strecken mehr fahren. Ich beantwortete die Frage nach dem Typ meines Autos und erntete ein anerkennendes Lächeln. Die Strecke sei in gutem Zustand, die ersten paar Meilen Dirt Road, dann ein paar Dallen.
Ach was, das war ja harmlos  :?: :D
Trotzdem fragte ich noch nach Steinen, denn die Angst um die Reifen sitzt mir im Genick.
Da bräuchte ich mir keine Gedanken machen, war die Auskunft  :D

Ok, ca. 6 Meilen westlich von Beatty zweigt die Titus Canyon Road ab.
Hmmmm, die Neugierde packte mich: Ich könnte ja mal ein Stückchen davon fahren. Hier oben ist es zwar eine one-way-Strecke aber sie war in diesem Bereich breit genug und ich könnte gut umdrehen. Gesagt, getan  :roll:

Sie führt in die Grapevine Mountains hinein und hatte ordentlich Washboard, zusätzlich noch teilweise tiefen und großen Splitt. War nicht so schön.
Umdrehen oder nicht  :?: :roll:
Noch wäre es möglich gewesen und auch für Gegenverkehr hätte der Platz ausgereicht.
Neeeee, ich kneife doch jetzt nicht  :!:

Kurz darauf erreichte ich den White Pass, spätestens jetzt wäre es mit Umdrehen vorbei gewesen. Die Piste war zu schmal. Ich fuhr also den White Pass hinab, hier war es teilweise sehr steil, noch immer große Splittsteine und ich fuhr langsam.


Am gegenüberliegenden Berg sah man, wie sich die Straße den Red Pass hinauf windet. Die Strecke machte so aus der Ferne einen harmlosen Eindruck. Aber auch nur aus der Ferne!
Dort nämlich angekommen waren die großen Splittsteine noch immer vorhanden, in der Mitte der Fahrspur sehr aufgehäuft und die Fahrspur selbst hatte sehr tiefe Löcher  :shock:  Die Strecke war gerade so breit, dass ein Auto Platz hatte und so konnte man den Dellen und Steinen kaum ausweichen, denn daneben war sofort der Abhang  :shock: :shock: Ich quälte Blacky also den Berg hoch, auf der anderen Seite ging es wieder steil bergab.


Beim Hochfahren hatte ich schon 4WD zugeschaltet, jetzt schaltete ich mal in einen niedrigeren Gang, damit ich die Bremsen nicht so strapazierte. Für die Landschaft hatte ich zu dem Zeitpunkt kaum einen Blick, ich wollte dort nur noch weg  :flennen2: Ich verfluchte mich selber, dass ich mich doch auf diese Strecke eingelassen hatte. (Kleine Anmerkung: Mir kam dieser Teil der Titus Canyon Road wahrscheinlich viel schlimmer vor, als er war. Ich habe starke Höhenangst und empfand daher manches viel extremer.)

Dann erreichte ich Leadfield und hielt erstmal an. Mit total zittrigen Händen zündete ich mir eine Zigarette an. Einen kleinen Streifzug durch Leadfield verkniff ich mir. Ich hatte keine Muße dazu, denn ich wusste ja nicht, was mich auf der Fahrt noch alles erwarten würde  :roll: 

Aber ab hier wurde die Piste deutlich besser und angenehmer. Nun konnte ich das Fahren durch den Titus Canyon richtig genießen  :D


Nur in den Narrows war noch mal bissl Vorsicht angesagt, auch hier war stellenweise wieder tiefer Splitt und man musste viel lenken, da die Kurven unmittelbar hintereinander kommen und manchmal sehr eng sind.

Um 16.15 Uhr kam ich im Death Valley an. Für die 27 Meilen hatte ich 2.5 Stunden gebraucht. Erst war ich bissl enttäuscht, nun bei der Einfahrt ins Death Valley nicht diese große Weite vor mir zu sehen, wie dies bei den anderen Straßen der Fall ist. Bei den anderen Straßen fährt man gemächlich in das Death Valley hinab und bekommt dabei einen Vorgeschmack auf die Weite.
Bei der Fahrt durch den Titus Canyon, besonders am Ende durch die Narrows, kann man nirgends einen Blick auf das hinter den Bergen liegende Death Valley erhaschen. Man kommt aus den Narrows heraus und befindet sich unten im Death Valley, als würde man plötzlich durch eine Türe hindurch gehen. Dies war einfach mal ein anderes Erlebnis.

Das Death Valley hatte heute einen launischen Tag, es biss und fauchte  :lol:  Es hatte sein abschreckendes Gesicht aufgesetzt: Sehr starker Wind, wirbelnder Staub, Dunst ohne Ende, wahnsinnige Hitze.
Es präsentierte sich heute wieder als totaler Touristen-Schreck, denn wenn es jemand nur von dieser Seite kennenlernt, dann ist es kein Wunder, wenn dieser wunderbare Park so oft nur als Durchfahrt benutzt wird und die Leute selbst an den View Points vorbei fahren.

Bei der Furnace Creek Ranch wollte ich noch ins Visitor Center, dies hatte jedoch schon geschlossen.  Ich warf einen Blick auf das Thermometer dort: 45 ° C – vieles warm…  8)

Also checkte ich ein und schaffte mein Zeug ins Zimmer. Nach einer kurzen Pause ging ich ins Wrangler Steakhouse zum Abendessen, Scampis in Knobi-Weißwein-Soße als Vorspeise, als Hauptgericht ein Tomatensalat mit Mozarella. Der war interessant angerichtet: auf einem kleinen Bett von Blattsalaten saß eine Riesen-Tomate, in dicke Scheiben geschnitten, dazwischen Mozarellascheiben. Beides war sehr lecker – aber die Tomate zu groß.

Dann fuhr ich noch zum Zabriskie Point. Schon oft hatte ich gelesen, dass die Leute dort vom Sunset schwärmen. Meiner Meinung nach ist dieser aufgrund seiner Lage eher eine Morning Location aber ich bin ja lernfähig. Begeistert war ich allerdings nicht, denn es war so, wie ich vermutet habe: Die Sonne geht dort recht früh unter, da sie hinter den Bergen im Westen verschwindet, das Licht der Golden Hour bekommt man deshalb gar nicht so mit.


Nette Wolken waren auch keine da  :(

Der Sunset in den Dünen letztes Jahr war weitaus besser  :daumen:

Im Motel dann duschen, ein kühles Bier und ab auf die Terrasse.

Um 23.30 Uhr wurde das Licht ausgeschaltet.


Gefahrene Meilen: 143

:arrow: Link zu meiner Webseite: Titus Canyon

usa-rookie

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #201 am: 01.08.2007, 19:50 Uhr »
Ich wollte gerade wegen der Fortsetzung quengeln...  :wink:
Ach Silke, diese Reise könnte ewig dauern, wenn's nach mir ginge (nach Dir sicher auch :wink:). So toll geschrieben und die Fotos *schwärm*. Deine Cabin und überhaupt ganz Gold Point sieht echt total urig aus. Man könnte denken Billy the Kid biegt jeden Moment um die Ecke. Wobei das Foto vom 20.05. mich irgendwie an das Apachen-Pub aus "Der Schuh des Manitu" erinnert :rollen: Ich bin ja momentan in den Anfangs-Planungen für nächstes Jahr und weil Death Valley auf meiner To Do-Liste steht, überlege ich Gold Point mit einzubauen. Aber ich denke, daß es dem "Hasen" ein bissl zu urig sein könnte  :think: Na ja mal sehen.
Jedenfalls wieder ein toller Tag mit Dir.
LG Romani

EasyAmerica

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #202 am: 01.08.2007, 20:19 Uhr »
Ich gratuliere dir zu deinem tollen Erlebnissen in und um Goldpoint.  :eckig:
Viele Grüße
Heinz

America_Crazy

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #203 am: 01.08.2007, 20:57 Uhr »
Hallo Silke,

Schon wieder ein toller Reisetag mit schönen Fotos.

Zitat von: Westernlady
Die Tour nähert sich nämlich dem Ende.
Das ist schade, die Tour könnte ruhig noch länger weitergehen. Ich mag deinen Schreibstil. Nett geschrieben.

Grüße
America_Crazy



Kauschthaus

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #204 am: 01.08.2007, 22:21 Uhr »
Hallo Silke,

ich lese ja so einige Reiseberichte, die Sehnsüchte wecken, aber Dein Bericht über Gold Point schlägt alle mühelos. Ich muss offen zugeben, dass beim Lesen eine dicke grüne Welle des Neides über mich geschwappt ist.  :oops:  Oder war sie gelb? Egal, es war jedenfalls Neid pur.  :wink:

Auf jeden Fall bestätigt Dein Bericht meine inzwischen gewonnene Erkenntnis, dass ein USA Urlaub umso schöner ist, je mehr man sich ins "Hinterland" verzieht.

Liebe Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Micky McBenz

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #205 am: 02.08.2007, 08:15 Uhr »
Hier der Link mit den Preisen:  http://www.goldpointghosttown.com/HTML_Pages/reservations.htm

Gold Point war für mich ein herrliches Erlebnis. Wann hat man schon mal die Möglichkeit, Menschen zu treffen, die in so einer Ghost Town leben? Sie kennen die Geschichte bis ins kleinste Detail, ebenso jedes Steinchen im Umfeld von zig Meilen. Es ist hochinteressant, was man alles erfährt. Der Aufenthalt in Gold Point ist eines der besten Dinge, dich ich in den USA erlebt habe.

Guten Morgen Silke!

Danke für den Link von Gold Point. Die Musik ist ja richtig cool  :groove: :groove: :groove:! Hast Du Dir diese CD gekauft?
Du hast mich voll und ganz von Gold Point überzeugt, vielen lieben Dank dafür. Ich werde Gold Point auch besuchen, jawohl  :dance:! Wann, das weiß ich noch nicht. Aber ich muss da hin, es geht jetzt nicht mehr anders...  :daumen:

Doreen & Andreas

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #206 am: 02.08.2007, 11:10 Uhr »
Wei oh wei, was so eine mehrtägige Dienstreise für Wissenslücken schlagen kann  :zuberge:
Ich binz war seit einer Woche wieder da, aber immer noch am Forum nachlesen.
Deinen Reisebericht habe ich mir als Schmankerl ganz für den Schluß aufgehoben und es hat sich gelohnt... auch wenn ich dadurch ziemlich viel aufholen mußte.

Ich bin nach wie vor schwer beeindruckt, in was für einsame Gegenden Du Dich allein begibst; Namen von Orten, Loops und Arches, die ich noch nie zuvor gehört oder gelesen habe.
 :respekt:
Deine Bilder und der anschaulich geschriebene Bericht lassen das Fernweh ins unermessliche steigen... daß ich sofort bei Dir die nächste Reise buchen würde, hab ich ja schon mal erwähnt  :zwinker:

Hast Du schon mal darüber nachgedacht, Deinen Job hinzuschmeißen, und selbst organisierte Individualtouren durch die USA zu führen??? Allein damit könntest Du schon Geld verdienen, von den Reiseführern, Büchern und Kalendern, die Du nebenbei noch verkaufen könntest, ganz zu schweigen.

 :verneig: :verneig: :verneig:
Viele Grüße,
Andreas
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Matze

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #207 am: 02.08.2007, 11:16 Uhr »


Hast Du schon mal darüber nachgedacht, Deinen Job hinzuschmeißen, und selbst organisierte Individualtouren durch die USA zu führen???
 

Mhhmmm... eigentlich guter Gedanke!

Aber: Kannst du dir Silke vorstellen, mit einer Horde oder auch kleiner Truppe von unbekannten Touris??? :roll: :roll:
Gruß Matze




San Francisco!!

Doreen & Andreas

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #208 am: 02.08.2007, 13:43 Uhr »
Mhhmmm... eigentlich guter Gedanke!

Aber: Kannst du dir Silke vorstellen, mit einer Horde oder auch kleiner Truppe von unbekannten Touris??? :roll: :roll:
:dagegen:
Hast ja Recht  :lol: :zwinker:
Viele Grüße,
Andreas
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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #209 am: 02.08.2007, 13:52 Uhr »
Hallo Silke,
 (oder lieber (Silki?) Goldfield klingt ja super!!! So etwas würde ich auch zuuu gerne mal erleben! Und dann noch die Wildpferde, echt klasse!

Bin schonwieder auf die Forsetzung gespannt!

Lg,
Yvonne
Lg,
Yvonne

1998 - Florida (2 weeks)
1999 - 2001 - Spanien / Mallorca
2002 - Southwest (4,5 weeks)
2003 - San Francisco (2 weeks)
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2007 - 2008 - Griechenland
2011 - New York City (9 days)