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Autor Thema: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007  (Gelesen 55459 mal)

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Westernlady

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #210 am: 02.08.2007, 16:18 Uhr »
Hallo Silke,

ich lese ja so einige Reiseberichte, die Sehnsüchte wecken, aber Dein Bericht über Gold Point schlägt alle mühelos. Ich muss offen zugeben, dass beim Lesen eine dicke grüne Welle des Neides über mich geschwappt ist.  :oops:  Oder war sie gelb? Egal, es war jedenfalls Neid pur.  :wink:

Petra, nicht neidisch sein oder ärgern  :nono:
Einfach beim nächsten Mal hinfahren!
Ich wusste letztes Jahr ja auch noch nicht so viel über Gold Point, dieses Jahr war ich schlauer und bin halt deshalb nochmal hin.

Hast Du Dir diese CD gekauft?
Du hast mich voll und ganz von Gold Point überzeugt, vielen lieben Dank dafür.

Gern geschehen  :D
Nein, die CD hab ich mir leider nicht gekauft. Ich war so mit quasseln beschäftig, da hatte ich irgendwie gar keine Zeit, mich in der Souvenir-Ecke bissl umzuschauen  :oops:

Hast Du schon mal darüber nachgedacht, Deinen Job hinzuschmeißen, und selbst organisierte Individualtouren durch die USA zu führen??? Allein damit könntest Du schon Geld verdienen, von den Reiseführern, Büchern und Kalendern, die Du nebenbei noch verkaufen könntest, ganz zu schweigen.

 :verneig: :verneig: :verneig:

 :D :oops: :D

Ich glaube, den Beruf würde ich sofort ergreifen – nur entgegen Deiner Prophezeiungen werde ich davon sicherlich nicht leben können.
Aber man darf ja mal bissl träumen....
Danke Andreas  :D

Mhhmmm... eigentlich guter Gedanke!

Aber: Kannst du dir Silke vorstellen, mit einer Horde oder auch kleiner Truppe von unbekannten Touris??? :roll: :roll:

Matze, das wäre ja dann für mich kein richtiger Urlaub, sondern ein halber Urlaub. Und beim Arbeiten muss man Kompromisse eingehen, daher wäre es ok  :zwinker:
Und wenn ich mir überlege, dass ich hier im öden D einen Zeitaufwand von 3 Stunden 20 Minuten für den Arbeitsweg pro Tag habe, dann wäre mir der Vorschlag von Andreas die liebere Alternative: Lieber jeden Tag mit einer kleinen Gruppe so viel Zeit durch die wunderbare Landschaft im Südwesten zu fahren!  :D

Hallo Silke,
 (oder lieber (Silki?)

Goldfield klingt ja super!!!

Noch einmal das Wort „Silki“ :koch:  – dann wird der Reisebericht gestoppt!!! 
Yvonne Gold Point, bitte nicht mit Goldfield verwechseln!
Goldfield lohnt aber auch einen Besuch.

Ich bin ja momentan in den Anfangs-Planungen für nächstes Jahr und weil Death Valley auf meiner To Do-Liste steht, überlege ich Gold Point mit einzubauen. Aber ich denke, daß es dem "Hasen" ein bissl zu urig sein könnte  :think: Na ja mal sehen.

Romani, auch Hasen gefällt es in Gold Point, dort hat es ganz schön gehoppelt  :D – hier der Gold Point Hase  :D

KarinaNYC

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #211 am: 02.08.2007, 16:36 Uhr »
Silke, was soll ich nur dazu sagen? Der Bericht über Gold Point  u.U.  ist der KNALLER!
Ich könnte wetten, das die sich in der nächsten Zeit nicht vor Reservierungen retten können!  :D

Matze

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #212 am: 02.08.2007, 16:37 Uhr »



Noch einmal das Wort „Silki“ :koch:  – dann wird der Reisebericht gestoppt!!! 



Glaub ich nicht, Silki!!!!  :D :D  :lachroll: :lachroll:

Gefällt mir, hoffentlich kann ich es mir bis Rodgau merken....! :lolsign:

Gruß Matze




San Francisco!!

Doreen & Andreas

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #213 am: 02.08.2007, 16:44 Uhr »



Noch einmal das Wort „Silki“ :koch:  – dann wird der Reisebericht gestoppt!!! 



Glaub ich nicht, Silki!!!!  :D :D  :lachroll: :lachroll:

Gefällt mir, hoffentlich kann ich es mir bis Rodgau merken....! :lolsign:


Matze... Du pokerst ganz schön hoch  :sauer:
Reicht doch, wenn Du das nach Abschluß des Reiseberichtes nochmal ausgräbst...  :zwinker:
Viele Grüße,
Andreas
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SanFrancisco

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #214 am: 02.08.2007, 18:03 Uhr »
Ich glaub ich bin heut irgendwie geistig nicht so ganz fit... Gold Point natürlich, sorry  :oops:
Vielleicht hat´s was mit der hübschen kleinen Schachtel hier auf meinem Schreibtisch zu tun, da steht nämlich "Goldfield" drauf...

Kein "Silki" mehr, ich hab´s verstanden! Kann doch nicht sein, dass Du aufhörst mit dem Bericht!
Lg,
Yvonne

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Kauschthaus

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #215 am: 02.08.2007, 18:16 Uhr »
Petra, nicht neidisch sein oder ärgern  :nono:
Einfach beim nächsten Mal hinfahren!

Ärgern tut mich das nicht, aber neidisch bin ich trotzdem.  :lol: Natürlich nur in dem Sinne, dass ich es Dir von Herzen gönne.  :lol:

Ich glaube die Drohung mit dem Stopp des Berichtes war ein taktischer Fehler. Nun hast Du Deinen nickname weg ... :whistle: 

Und wann fahren wir weiter?

Liebe Grüße, Petra



Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

mannimanta

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #216 am: 02.08.2007, 18:23 Uhr »
Noch einmal das Wort „Silki“ :koch:  – dann wird der Reisebericht gestoppt!!!


Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin... :shock:

 :doh:

Westernlady

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #217 am: 02.08.2007, 20:03 Uhr »

Und wann fahren wir weiter?

Wenn ich mit Schmollen fertig bin  :koch:

KarinaNYC

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #218 am: 02.08.2007, 20:14 Uhr »

Und wann fahren wir weiter?

Wenn ich mit Schmollen fertig bin  :koch:


 :heulend: :heulend: :heulend:

Westernlady

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #219 am: 02.08.2007, 20:25 Uhr »
 :zwinker:

Montag, 21. Mai 2007 

„Schaurig schön“


Um halb sieben bin ich aufgewacht und gleich erstmal nach draußen. Ich staune immer wieder, dass es im Death Valley nachts innerhalb von nur so wenigen Stunden doch noch etwas abkühlt. Als ich gestern Abend gegen 23.30 Uhr nach drinnen ging, betrug die Temperatur noch gespürte 30° C. Jetzt waren es sicherlich noch 25° C – zwar noch immer weit davon entfernt, dass man kühl sagen könnte, aber dennoch merkte man den Unterschied.

Um halb acht war ich soweit mit allem fertig und Blacky wurde beladen. Anschließend ging ich, aus Mangel an Alternativen, zum Buffet im Wrangler Steakhouse. Wieder einmal stellte ich fest, dass ich Buffets nicht sonderlich mag: Diese Unruhe, das Rumgemansche in den Speisen, manche Menschen werden zum Schwein und benehmen sich wie am Trog  :evil: Daher war die Sache für mich schnell erledigt.

Gestern hatte ich bei der Fahrt Richtung Furnace Creek in Höhe der Sand Dünen eine Gravel Road entdeckt, welche auf diese zuführte. Eine kleine Dirt Road, die vom North Highway zu den Dünen abzweigt. Die nahm ich jetzt genauer unter die Lupe, denn ich wollte schauen, wie weit man auf der kommt. Leider nicht weit, sie knickt dann zwar nach Süden ab und man würde so näher an den interessanten Teil der Dünen kommen, aber leider ist die Piste ab dieser Stelle gesperrt  :roll:  Dann halt nicht.

Ich grübelte, eigentlich wollte ich ja die letztes Jahr abgebrochene Wanderung im Mosaic Canyon nachholen aber irgendwie war es mir heute überhaupt nicht danach. Die Uhr zeigte halb neun und es war schon verdammt warm, da hatte ich keine Motivation, den Canyon, in dem man die Luft letztes Jahr hätte schneiden können, heute ausführlicher zu besuchen.
Auch das zweite Versäumnis vom letzten Jahr reizte mich heute nicht: Der Racetrack. Kurz vor meiner Tour hatte ich ein paar Bilder gesehen, die mich einfach nur abschreckten: Die karge Landschaft, ein Rudel von Fotografen, die in Reih und Glied, mit Handtüchern oder was weiß ich was über dem Kopf, über ihre Kamera gebeugt rumstanden. Die Vorstellung, solch eine Meute dort anzutreffen und ihnen eventuell durch das Bild zu hopsen bzw. mich natürlich diskret im Hintergrund zu halten, war so richtig demotivierend  :roll:

Also beschloss ich, den Mosaic Canyon und den Racetrack aufs nächste Mal zu verschieben und widmete mich dafür jetzt drei typischen Touri-Zielen, die ich noch nicht gesehen hatte  :D

Erste Anlaufstelle war der Salt Creek. Bei meinem Besuch 1997 haben wir den Besuch vom Salt Creek nach ca. fünf Minuten abgebrochen: Die Bohlen von dem Steg, welcher durch den Creek führte, hatte man wohl kurz vorher mit irgendeinem Schutzmittel behandelt und durch die Hitze wurde der beißende Geruch noch verstärkt. Es war ekelhaft.

Heute war es angenehm, bis auf ein paar lästige Brumm-Fliegen-Dinger, die immer um einen herum schwirrten. Anfangs sah der Salt Creek noch total trocken aus und ich dachte, dass da sicherlich kein Wasser mehr ist. Ein paar Meter weiter wurde ich aber eines Besseren belehrt. An den kleinen Wasserläufen und Tümpeln hielt ich Ausschau nach dem Pupfisch -  leider ohne Erfolg, es war keiner zu sehen.
Trotzdem war dies ein schöner Morgenspaziergang  :D


Dann fuhr ich weiter bis zum Abzweig der Harmony Borax Works und Mustard Canyon. Der „Interpretive Trail“ um die Harmony Borax Works war schnell gegegangen und während ich die Info-Tafeln las, bedauerte ich wieder die armen Esel, die bei dieser Hitze solche Lasten durch die Gegend ziehen mussten  :(


Fährt man die Straße dann weiter entlang, wird sie unpaved und zur Einbahnstraße, denn dort beginnt auch gleich der Mustard Canyon. Dieser erinnert mich eher an einen Wash als an einen Canyon. Die Wände sind nicht sehr hoch und man hat nicht das Gefühl, dass sie aus Stein sind, sondern eher aus steinhart getrocknetem Lehm. Den Mustard Canyon fand ich langweilig, da gab es gar nix Besonderes zum Gucken  :?

Mein nächstes Ziel war das Visitor Center, welches gestern bereits geschlossen war, als ich ankam. Ich kaufte ein paar Postkarten und zwei kleinere Bücher, eines über Wanderungen im Death Valley und eines über Ghost Towns in Nevada. Bevor ich mich wieder meinem Touri-Programm widmen konnte, musste ich noch den Zimmerschlüssel abgeben, dies hatte ich nämlich vorher total vergessen  :oops:

Ich fuhr die Badwater Road weiter nach Süden. Wieder begeisterten mich die leuchtenden Felswände der Amargosa Range. Stellenweise glitzerten sie regelrecht im Sonnenlicht. Da soll mir doch noch mal jemand sagen, das Death Valley hätte nix zu bieten! Allein die Fahrt entlang der Badwater Road ist traumhaft schön  :daumen:

Beim Devils Golf Course machte ich einen Mini-Halt, dann fuhr ich zum Badwater Point. Heute lief ich auf den Salzsee so weit hinaus, wie der Trampelpfad führte. Erst dort sah man die Salzplatten richtig, nicht wie im vorderen Teil, wo die weiße Salzkruste vom häufigen Betreten zu einem dreckigen Braunton vermischt war.


Auf dem Rückweg kam mir ein Paar entgegen, sie gestikulierte heftig, man konnte entnehmen, dass sie keine Lust hatte, weiter zu laufen. Also entschieden sie sich, dass sie umkehrt, er ging weiter. Kurz danach rief sie ihm etwas zu, er drehte um, ging zurück, nahm sie an der Hand und gemeinsam liefen sie Richtung Parkplatz. Ca. 30 m bevor sie diesen erreichten, ging sie dann lammfromm zum Auto und er zurück Richtung Salzsee. Hatte sie Angst, den Parkplatz nicht zu finden  :?: :shock: :?:
Naja …  :roll:

Die Fahrt über den Artist Drive ließ ich mir natürlich nicht entgehen, für mich ist dies die schönste Strecke im Death Valley. Die Farben sind einfach unglaublich  :daumen:


Auch den Twenty Mule Team Canyon wollte ich mir noch einmal anschauen, denn letztes Jahr bin ich erst am späten Nachmittag dort durch gefahren und Teile lagen schon im Schatten oder bekamen nicht mehr genügend Licht ab. Jetzt zur Mittagszeit war dies anders und das Gelb strahlte regelrecht. Ein anderes Auto hatte den Weg dorthin ebenfalls gefunden und so überholten wir uns immer gegenseitig, wenn einer von uns zum Fotografieren anhielt. Der Twenty Mule Team Canyon ist meiner Meinung nach eine der Strecken, die man unbedingt fahren sollte. Es ist wunderschön, in die Badslands westlich des Zabriskie Points einzutauchen  :daumen:


Hm, was nun???
Irgendwie litt ich plötzlich an einem Burn-out-Syndrom. Eigentlich wollte ich jetzt nur mal ein paar Stunden lang gar nix tun bzw. hatte noch bissl was zu erledigen, bevor ich morgen in Las Vegas ankomme. Also fuhr ich aus dem Death Valley raus. Beim Abzweig zum Dantes View hielt ich an und diskutierte mit mir selber, ob ich hoch fahre oder nicht. Aber da es im Valley schon wieder so diesig war, entschied ich mich dagegen.

Gemächlich fuhr ich Richtung Death Valley Junction, dort war heute die Tagesetappe, denn ich hatte mir ein Zimmer im Amargosa Opera House & Hotel reserviert. Die Story über das Amargosa Opera House & Hotel hatte mich einfach neugierig gemacht, das wollte ich sehen.

Gegen 15 Uhr erreichte ich mein heutiges Ziel, musste mit dem Einchecken aber ein kleines Weilchen warten, da die Angestellte kurz mal weg musste. War aber nicht schlimm, ich setzte mich unter dem Vordach auf eine Bank und war einfach nur faul. Eine viertel Stunde später hielt ich dann meinen Schlüssel in der Hand und suchte mein Zimmer. Irgendwie kam ich mit der Nummerierung nicht zurecht, es war nur jede zweite Zahl vorhanden? :shock: ?

Aber dann wurde ich doch fündig und betrat mein Zimmer. Alt, aber nett mit und irgendwie mit Stil. Ich kontrollierte gleich erstmal die Dusche: Der Wasserstrahl war sehr gut. Das Waschbecken funktionierte ebenfalls, auch wenn es nicht sehr ansehnlich war, da dort irgendwann mal jemand mit Spachtelmasse rumgefuhrwerkt hat. Egal.

Ich trug meine Taschen hinein und da sah ich sie: Eine Spinne…  :shock:
Keine europäische Durchschnittsgröße, viel größer als eine deutsche Keller-Hulda... eher in der Kategorie Baby-Tarantel ...  :flennen2: :flennen2: :flennen2:
An der Wand, ca. 20 cm von der Decke entfernt  :shock:
Sie sah bissl seltsam aus, soweit ich dies aus dem maximalen Sicherheitsabstand sehen konnte. War sie tot oder nicht  :?:
Ich brauchte Gewissheit, also vor zur Rezeption und der Dame mein Problem geschildert. Bewaffnet mit Insektenspray, Schrubber und Fliegenklatsche begaben wir uns in die Höhle des Löwen. Als sie das Monstrum sah, griff sie gleich zum Schrubber.
Klatsch, sie fiel runter und blieb lieben – war vielleicht also doch schon tot.
Egal, sicher ist sicher und sie bekam nun eine 10fache Dosis Insektenspray und noch mal eins mit dem Schrubber drüber.
Ich glaube, toter ging`s nicht.
Die Angestellte rief ihren Hausmeister, damit er die Leiche beseitigt. Dann sprühte sie noch im kompletten Zimmer am Boden entlang der Wand diesen Spray, damit die Viecher auch ja draußen bleiben. (Ich musste danach erstmal zwei Stunden lang das Zimmer lüften, sonst hätte man mich am nächsten Tag bestimmt auch aus dem Zimmer tragen müssen.)

Während dieser Zeit kümmerte ich mich um Blacky. Ich entrümpelte ihn, denn obwohl ich jeden Tag am Fußteil des Beifahrersitzes eine Mülltüte hatte, in die ich Papierchen, leere Flaschen usw. stopfte und abends dann entsorgte, kullerte doch mal ne Flasche davon oder ein Papierchen machte sich selbständig. Außerdem hatte sich auf dem Rücksitz einiges angesammelt, was ich morgen in Las mit ins Zimmer nehmen wollte, damit ich alles einpacken kann. Und damit ich dann nicht zig mal hin und her rennen muss, packte ich jetzt alles zusammen. Als Blacky aufgeräumt war, bekam er eine kleine Innenreinigung von mir. Ich wollte ihn so nicht abgeben, denn er war mistig ohne Ende, da ich ja immer die Fenster offen hatte. Egal wo man hinlangte, man konnte überall „Sau“ in den Staub schreiben. Also wurde der Mülleimer vom Zimmer in einen Putzeimer umfunktioniert und ein T-Shirt, welches eh hier bleiben würde, diente als Putzlappen. Als porentief rein konnte man Blacky danach zwar immer noch nicht bezeichnen aber er sah wieder ganz manierlich aus. Man durfte nur nicht auf die Sitze klopfen, sonst wäre die ganze Arbeit umsonst gewesen… (Ich nahm mir vor, Heinz morgen entsprechend zu warnen.)

Nach der Arbeit machte ich dann eine Pause, las die letzten paar Seiten in meinem Buch und genoss den Schatten unter der Kolonnade.


Langsam wurde mir bissl mulmig  :angst: : Das spinnenverseuchte Zimmer beunruhigte mich sehr und ich war ganz froh, dass Blacky jetzt so aufgeräumt war. Im Fall des Falles könnte ich einfach auf dem Rücksitz schlafen, falls wieder so ein Viech auftauchen würde.
Und dann das ganze Flair hier: Dieses in Hufeisen-Form gebaute Motel, der lange Flügel mit den Säulen – und weit und breit außer mir kein anderer Gast  :shock: :angst: :angst:

Hilfe, ich würde doch wohl hier nicht alleine sein  :?: :flennen2: :?:

Dann kamen zwei Motorradfahrer mittleren Alters, die zogen drei Zimmer weiter ein.
Puhhhh, wenigstens nicht alleine hier mit den Spinnen. Kurz danach erschien ein Paar, das zog auf der anderen Seite, zwei Zimmer weiter, ein. Die Angestellte kam raus, schloss die Lobby ab, stieg ins Auto und fuhr davon.

Himmel, wenn die anderen Gäste bis jetzt nicht gekommen wären, ich wäre wirklich total alleine hier gewesen  :shock:
(Ich glaub nicht, dass ich das gemacht hätte! Bestimmt wäre ich zurück zur Furnace Creek Ranch geflüchtet.  Alleine im Amargosa Opera Hotel … niemals!)
Kurz danach kamen zwei Französinnen an und liefen dann mit einem Kuvert in der Hand an mir vorbei: Aha, hier wird der Schlüssel also auch an die Türe geklebt, wenn man reserviert hat und der Check-in nicht mehr besetzt ist.

Gegen 17.30 Uhr beschloss ich, mal zu suchen, wo ein Restaurant ist. Ich fuhr Richtung Norden, nach sieben Meilen erreichte ich die Stateline. Dort ist das Longhorn Casino mit einem Restaurant. Ich fuhr aber noch weiter, mal gucken, wo eine Tanke ist und vor allem, ob ich irgendwo eine Autowaschanlage finde. Eine Tankstelle fand ich irgendwann mal, aber Blacky musste äußerlich noch dreckig bleiben. Dann fuhr ich zurück zu diesem Stateline Casino und genehmigte mir eine Suppe und einen Salat als Abendessen.

Zurück im Motel flanierten plötzlich drei Pfaue auf dem Gelände rum  :shock:  Gehen die hier abends immer auf Patrouille? Ich verfolgte sie gleich erstmal mit meiner Digi.


Im Zimmer inspizierte ich dann die andere Türe meines Zimmers. Man kann ja viel von mir behaupten, aber nicht, dass ich nicht neugierig bin  :zwinker:
Das Zimmer hatte zwei Türen, eine nach vorne, da war man dann auf dieser Säulen-Veranda, die andere auf die gegenüberliegende Seite, die führte zum Innenflur des Hotels. Dort fand ich dann auch die Lösung dafür, dass von außen nur jede zweite Zimmernummer sichtbar ist: Die anderen Zimmer sind innen vom Flur zu erreichen und somit von außen nicht zu sehen. Der Flur ist sehr lang, allerdings nicht so lang, wie außen die Kolonnade, denn ein Teil ist mit einem großen Spiegel abgetrennt, wahrscheinlich befindet sich dort der Wohnbereich von Martha Becket?
Auf der anderen Seite kommt man in die Lobby und den früheren Speisesaal. Alles ist so gehalten, wie aus der Bauzeit.


Schaut zwar interessant aus, aber hier alleine durch die Gegend zu geistern...  :zuberge:
Nööööö, das schaue ich mir morgen an, wenn es draußen hell ist und die Angestellten wieder da sind.
Schnell ins Zimmer zurück, die Flurtüre von innen abgeschlossen und die große Reisetasche davor gehieft.

Nach einer gründlichen Inspektion des Badezimmers, ob irgendwo Wasserspinnen lauern, gönnte ich mir dann eine ausgiebige Dusche. Dann gings nach draußen, schließlich würde dies der letzte Abend sein, den ich gemütlich vor dem Motelzimmer verbringen kann. Mein Notebook und ein Samuel Adams leisteten mir Gesellschaft.
Es tauchten noch mal drei Autos auf, ich war richtig baff, wie gut besucht das Motel ist.

Jetzt, wo ich wusste, dass auch andere Gäste in der Nähe sind, gefiel es mir richtig gut im Amargosa Opera House & Hotel.
Ok, Luxus ist was anderes. Vom fließenden Wasser abgesehen, hatte mein Zimmer den Standard der Miners Cabin in Gold Point.
Aber das Flair ist schon irgendwie schön  :D

Schaurig schön  :D :angst: :D

Zur Geisterstunde knipste ich das Licht aus.


Gefahrene Meilen: 169

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Palo

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #220 am: 02.08.2007, 21:19 Uhr »
Toller Bericht!

Konntest du denn auch das interessante Opera House besichtigen oder sogar einer Auffuehrrung dort beiwohnen
Gruß

Palo

Eisi

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #221 am: 02.08.2007, 21:21 Uhr »
Ahhh, Fertig geschmollt :D :D :D und es geht weiter. Was soll ich noch sagen? Danke für den Bericht. Da kommen viele Erinnerungen hoch. Bin im Mai selbst fast die selbe Route gefahren. Titus Canyon fand ich eher harmlos. Bin mich aber Hradcore 4x4 Strecken gewöhnt 8) 8)


Eisi
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usa-rookie

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #222 am: 02.08.2007, 21:29 Uhr »
Hallo Silke,
Du bist also eher der Typ "Schnell-aber-heftig-Schmollerin". 20 Minuten sind ja nicht wirklich lange. Zum Glück!!  :daumen: Denn sonst hätte meinem Abend doch was immens wichtiges gefehlt  :lesend:
Wieder ein schöner Tag und tolle Fotos! Apropos.... danke für das Bild vom Hasen. Meiner hat aber nicht so lange Ohren  :lachroll: Dafür kann er reden.. manchmal  :zwinker:
LG Romani

americanhero

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Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #223 am: 02.08.2007, 21:45 Uhr »
schön, seufz...  8)
Ich würde auch am Liebsten sofort die Koffer packen und ins Death Valley fahren. Wenn ich deine tollen Bilder sehe, Silke, da bekommt man ja wirklich Fernweh. Schade, daß du im Salt Creek keien Pub Fish gesehen hast, hätte gerne mal gewusst, wie groß die so sind.
Und die Unterkunft in diesen Opera House hatte ja echt was.  :Daumen:


Greetz,

Yvonne

mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Re: Lonely Roads - 17 Tage im Südwesten, Mai 2007
« Antwort #224 am: 02.08.2007, 22:23 Uhr »
Schade, daß du im Salt Creek keien Pub Fish gesehen hast, hätte gerne mal gewusst, wie groß die so sind.

Ich brech' zusammen!
Da habe ich mal was erlebt, was die Westernlady noch nicht gesehen hat.
(kaum vorstellbar, aber wahr...  :mrgreen:)

Der "Pupfish" ist etwa 5-10cm gross.
(jederfalls die, die ich gesehen habe)

Aber guckst du selbst:

Manni's Clip: Pupfische beim Liebesspiel  :wink:


PS:
@Westernlady

Ich würde mir ernsthaft überlegen, diesen Reisebericht
einem Verlag anzubieten.
Das liest sich wie Butter!
Die Verlage suchen sowas, und vielleicht
lässt sich damit ja die eine oder andere Reise finanzieren...?

Gruss,
Manni