So, Weihnachten ist überstanden, da können wir mal wieder ein bisschen weiterschreiben...
7. Tag = 15. November 2011
Also, nachdem das in Nassau ohne organisierte Tour alles so gut geklappt hatte, wollten wir auch bei diesen Stopp in Freeport die Stadt/Insel auf eigene Faust erkunden.
Das Schiff lag schon um 7 Uhr morgens an; auf das Beobachten des Anlegens haben wir an diesem Morgen verzichtet
Nach dem wie immer gut sättigenden Frühstück verließen wir das Schiff, um ziemlich schnell festzustellen, dass der Anleger irgendwo mitten im Industriegebiet war. Wie also dort wegkommen? Als erstes holten wir uns eine Karte. Auf dieser waren natürlich überhaupt keine Streckenangaben zu erkennen, sodass wir nur raten konnten, dass es bis Downtown „ganz schön weit“ sein könnte. Wir studierten eine Weile die Karten und fanden einen botanischen Garten („Garden of Groves“), was für uns ganz interessant klang. Jedoch war dieser ganz auf der anderen Seite der Insel.... Wir also wieder zurück zur Information, wo eine ziemlich gelangweilte Person saß, die es nicht für nötig ansah, ihr (höchstwahrscheinlich privates) Telefongespräch zu unterbrechen, damit sie uns eine Frage beantworten konnte... Sie sagte uns kurz wie weit es zum Garten sei und was der Eintritt kostete. Was aber immer noch nicht das Problem löste, wie wir dorthin kommen sollten... Wir haben uns auf dem Platz vor dem Schiff noch ein wenig umgesehen und die Taxipreise studiert; danach sind wir noch in eine Fahrrad- und Roller-Mietstation gegangen, wo wir nach der Fahrradmiete fragten. Jedoch hatte sie nur noch 2 Fahrräder da, die beide platt waren... Roller waren auch wieder zu teuer, aber bei dem Laden wollten wir sowieso besser nichts mieten. Der technische Zustand der Fahrzeuge war nicht gerade vertrauenserweckend.
Kurz noch ne Bushaltestelle gesucht, aber das kann man hier wohl auch vergessen; dann mussten wir wohl zu Fuß los!! Wir hatten gerade das Gelände verlassen, als wir von einer Taxifahrerin angesprochen wurden, wohin wir denn wollten. Wir hatten ja keine genaue Vorstellung; einfach nur die Insel ein bisschen anschauen... Sie erzählte uns, dass es bis Downtown 11 Meilen wären (das ist sportlich!!!) und dass wir das wohl kaum zu Fuß laufen wollten; in direkter Umgebung des Kreuzfahrthafens wäre nur Industrie.... Sie erzählte uns von einer Rundtour, die sie mit ihrem Lincoln Towncar anbieten würde; für 3 Stunden sollte es 120 $ kosten. In der Zeit würde sie einen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten bringen und jeweils dort auf uns warten, bis wir weiter wollten. Klingt ja schon ganz nett, aber 120 $?! Wir hatten gerade mal die Hälfte in der Tasche! Sie fragte uns, was wir denn ausgeben wollten und ich sagte 60$
Sie kam uns entgegen, indem sie 80 $ vorschlug, was wir dann annahmen; wir mussten dann halt nur irgendwann mal bei nem Geldautomaten anhalten....
Die gute Frau hieß Valon und hat uns also die nächsten Stunden begleitet. Als erstes ging es an einen ganz verlassenen Strand, wo ein ehemals teures Hotel steht, das aber mittlerweile nicht mehr als Hotel genutzt wird. Alles ist total verfallen und alles steht noch so da, wie es verlassen wurde. Sogar die Sonnenschirme und Liegen stehen noch am Strand und man kann sich vorstellen, was das hier mal für ein Paradies gewesen ist. Aber nun ist man hier mutterseelenallein. War schon irgendwie ein komisches Gefühl....
Als nächstes ging es zum International Bazaar, wo es ähnlich verlassen ist. Valon erzählte uns, dass hier durch einen Hurricane ganz viel zerstört worden ist; dann ist der Investor aus diesem Einkaufszentrum rausgegangen und die meisten Läden haben zugemacht. Einige haben wieder eröffnet, aber immer noch ist es so, dass jeder 2. Laden leer steht; die Fassaden sind zum größten Teil sehr kaputt und die angebotene Ware ist größtenteils der gleiche Touri-Nepp, der überall verkauft wird. Nichts individuelles, außer selbstgemachte Basttaschen, die wir aber nun überhaupt nicht gebrauchen können. Was ganz nett war, war eine kleine Parfümerie, die das Parfüm selbst herstellt und im Laden verkauft. Es gibt kleine Führungen, wo die Parfümherstellung erläutert wird; leider haben wir den Anfang verpasst. Man kann sich dort auch sein eigenes Parfüm kreieren lassen. Da wir aber für uns kein schönes Parfüm gefunden haben, haben wir uns ein schönes Badesalz gekauft.
Mit Valon hatten wir vorher abgemacht, dass wir uns eine dreiviertel Stunde dort aufhalten werden; wie verabredet hat sie uns dann wieder an vereinbarter Stelle abgeholt. Danach ging es noch zu einem anderen Markt, wo sämtliche Touris abgeladen wurden und wieder der gleiche Quatsch verkauft wurde. Angeblich sollte es hier die besten Daiquiries geben. Für uns sahen die Früchtestände aber nicht so vertrauenserweckend aus... Bei dem Kitsch konnten wir uns aber diesmal nicht zurückhalten und haben eine Kette und eine große Muschel abgeschleppt.
Danach gab es eine Tour durch Downtown, was echt nicht viel zu bieten hat, außer Burger King und andere Fastfoodketten sowie Banken....
Nach einem kurzen Stopp am „kleinen Privathäuschen“ von dem Burger King Besitzer, dem die Franchise Restaurants in Freeport gehören, ging es wieder zu einem sehr schönen Strandabschnitt.
Wir konnten uns aussuchen, ob wir unseren längeren Badestopp lieber hier oder am Port Lucaya machen möchten. Da wir das noch nicht genau wussten, sind wir dann erstmal weiter gefahren. Es ging dann noch zur Fortune Bay, wo man sich die Häuser der Schönen und Reichen anschauen konnte. Die Grundstücke auf der einen Seite waren direkt am Strand und auf der anderen Seite war ein Kanal, wo die ganzen Yachten geparkt waren. War ja ganz nett, aber eigentlich muss ich mir nicht so dringend irgendwelche Dinge anschauen, die ich mir nie leisten kann... Wir sind ja nun erstmal zufrieden mit unserem kleinen Häuschen in Hamburg
Jetzt kommen wir auch schon zu unserem letzten Stopp: Valon setzte uns noch kurz bei einem Bankautomaten raus und dann haben wir abgemacht, dass wir am Port Lucaya eine Stunde bleiben wollen. Als erstes haben wir uns den Strandabschnitt vor so einem Luxushotel angeschaut. Wirklich traumhaft
So ein toller weicher und weißer Sand!!
Aber irgendwie dachten wir, dass das nicht der offizielle Stand war; ich hatte das noch so in Erinnerung, dass wir auf dem Schiff eine Karte hatten, wo etwas von einem offiziellen Strandeingang stand. Wir sind dann also erstmal rüber in die Mall, wo wieder der gleiche Kitsch verkauft wurde. Wir waren auf der Suche nach einem schönen Handtuch, aber irgendwie waren die alle nicht so schön. Aber dafür gab es hier einen leckeren Daiquiri für uns
Mit dem bewaffnet machten wir uns auf die Suche nach dem offiziellen Strand, als wir feststellten, dass wir schon nur noch ne Viertel Stunde übrig hatten
In der Zeit haben wir den Eingang leider nicht gefunden... Wir haben dann noch mit Valon gesprochen, ob wir noch länger bleiben können, aber sie meinte, dass sie uns dann nicht wieder abholen könnte; wir müssen dann einen Shared Ride nehmen, den sie für uns organisieren würde, aber es würd uns noch mal 12$ kosten. Da wir ja nun schon genug ausgegeben hatten, entschieden wir uns dagegen. So um 14:30 Uhr waren wir dann zurück am Kreuzfahrtschiff. Die Tour ging somit fast 4 Stunden. Wir schauten uns noch mal die Stände vor dem Schiff an, ob wir hier nicht ein schönes Handtuch finden, aber irgendwie war dort auch nicht das Richtige dabei. Wir überlegten noch, ob wir noch mal mit nem Taxi zu einem Strand fahren sollten, aber da offensichtlich kein Strand in unmittelbarer Nähe war, wäre uns das wieder zu teuer gekommen. Wirklich schade, dass man sich von hier nur mit dem Taxi oder einer organisierten Tour wegbewegen kann.
Fazit unseres Freeport Aufenthalts: In Freeport kann man sich ohne Vorbereitung nicht gut alleine fortbewegen. Man sollte am besten vorher schon wissen, was man auf der Insel machen möchte. Die „Sehenswürdigkeiten“ der Insel sind nicht wirklich welche, alles ist ziemlich verkommen und überall sind Verkaufsstände. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir uns wahrscheinlich gleich mit einem Taxi zu einem Strand fahren lassen, dann hätten wir auch nichts verpasst. Die Taxifahrt war schön individuell und nicht teuerer als die von Carnival angebotene Inselrundfahrt.
Als wir wieder zurück am Schiff waren, gab es erstmal was zu essen, um 16:30 Uhr haben wir das Ablegen angeschaut und danach sind wir auf's Pooldeck gegangen. Es wurde eine Durchsage gemacht, dass ein „Steering Test“ gemacht werden muss und deswegen sind wir noch ziemlich lange in der Sichtweite der Insel rumgedümpelt.
Nach dem Abendessen war an diesem Abend Party auf dem Pooldeck. Diese umfasste ein Mexican Buffet mit Burritos, Tacos und Nachos, Line Dance und Cocktails in lustigen Gläsern. Wie immer war das Buffet restlos überfüllt. Aber wir haben gerade noch Sitzplätze direkt an der Bühne bekommen.
Zuerst gab es ein wenig Live-Music (fanden wir aber nicht so gut; keine Party-Musik zum Tanzen) und dann kamen die Animateure mit ihrem Line Dance. Leider gab es gar keinen „normalen“ Tanz, sondern wirklich nur die paar Line Dance Tänze inklusive Macarena und Ententanz (dauerte ca. ne halbe Stunde) und gegen 23:30 Uhr war die Party schon zu Ende. Naja, hätte man mehr draus machen können. Dann war es aber für uns auch Zeit, ins Bett zu gehen.