12. Tag 20.11.2011
Naples – Everglades NP – Islamorada
Heute geht’s früh los, es wartet ein sehr sportlicher Tag auf uns! Heute wird Kanu und Rad gefahren!!!
Zum Frühstück im La Quinta gab’s das übliche: Waffeln, Muffins, Toast und ein bisschen Obst. Das ist schon ganz OK und wir machen uns sogar eine Waffel mehr, um sie mitzunehmen (ich weiß, das ist nicht erlaubt...). Aber wir wollen ja nicht so viel kostbare Zeit mit dem Frühstück verplempern
Als erstes wollten wir uns noch schnell den Strand von Naples anschauen, der uns auch echt gut gefällt. Aber das ganz besondere Erlebnis: Wir haben Delfine gesehen!! Zuerst wunderten wir uns, was denn da immer Dunkles aus dem Wasser schaut, bis wir es als Schwanzflossen entdeckten. Und dann sprangen die Delfine auch noch richtig hoch aus dem Wasser, total toll!! Es waren 3 Stück, die sich dort im flachen Wasser tummelten. Leider war es nur ein Augenblick, denn sie schwammen gleich in eine andere Richtung... Aber wir haben sie gesehen!!
Jetzt geht es Richtung Everglades NP. Bevor wir diesen erreichen, halten wir jedoch am Tamiami Trail am Fakahatchee Strand Preserve State Park, weil dies ein ganz tolles Gebiet mit Hammocks ist (das sind Bäume mit „Luftwurzeln“, die aus dem Boden/Wasser rausschauen; sieht ganz interessant aus). Wir wollen einen kurzen Trail in dieses Gebiet machen. Wir parkten an der Straße und gingen zum Eingangsschild des Parks, entrichteten ein paar Dollar Spende und wurden sofort von Mosquitos gebissen! Wir also schnell wieder zurück zum Auto und mit jeder Menge Autan eingesprüht. Aber irgendwie scheinen die Mosquitos hier immun dagegen zu sein. Die Erfahrung haben wir 4 Jahre vorher auch schon gemacht... Gerade am Anfang des Trails wird man ziemlich stark zerbissen. Naja, was soll’s: Damit tun wir der Natur ja etwas gutes, denn die Mosquitos sind für das Ökosystem sehr wichtig
So haben die Alligatoren dann auch wieder ein bisschen zu futtern
Leider haben wir etwas Pech und die Aussichtsplattform am Ende des Trails ist wegen Renovierungsarbeiten gesperrt. Aber nicht so schlimm, der Trail an sich ist schon sehr interessant; gibt viele Pflanzen und Tiere zu sehen (zwar keine Alligatoren, aber Vögel und Hörnchen).
(Mann, bin ich zerstochen worden, um dieses Foto zu machen...)
Als wir wieder zurück am Auto waren, sind wir als nächstes in das kleine Örtchen Everglades City gefahren, um uns dort über eine Kanutour in die Ten Thousand Islands zu informieren. Direkt am Visitor Center gibt es einen Kanuverleih. Ist zwar nicht der günstigste, aber dafür kriegt man vom Ranger auch detaillierte Infos über die Strecken, über die Windrichtung, die Tide usw. Leider war es an diesem Morgen wieder ganz schön bedeckt und ganz schön windig war es auch. Man kann vom Visitor Center in die Gegend der Ten Thousand Islands rüberschauen. Ist ein Stück von vielleicht 800m die man über relativ „offenes Meer“ überbrücken muss, um in den Mangrovenbereich zu gelangen. Die Ranger raten uns bei diesem Wetter davon ab, wenn wir nicht gerade die geübten Paddler sind. Und das sind wir weiß Gott nicht
Stattdessen ging es in einen Bereich, dessen Namen wir nicht merh wissen. Dort muss man zwar auch ein paar Hundert Meter erstmal auf diesem „offenen Meer“ hinter sich bringen, aber zumindest kann man sich nah des Ufers halten, weil man auf der „gleichen Straßenseite“ bleibt. Aber trotzdem war das für uns schon eine ganz schöne Herausforderung
Die Strömung ist stark und wir schaffen es kaum, das Kanu unter einer Brücke durchzulenken, unter die die Kanustrecke durchführt. Schon jetzt völlig erledigt
Nachdem man unter der Brücke durch ist, kommt man in einen Bereich mit ganz vielen tollen Vögeln (Reiher, Pelikane und andere). Und man kommt echt total nah an die Vögel ran, weil die keine Angst vor dem Kanu haben
Total süß
Weiter geht’s vorbei an ein paar Anwesen mit eigenen Yachten, wo uns freundlich zugewunken wird und an weniger prachtvollen Anwesen, die schon kurz vor dem Verrotten sind... Und nun kommen wir endlich in den erwarteten Bereich mit den Mangroven, wo es immer dichter und enger wird. Und passend dazu fängt es an zu regnen!! Na klasse, so haben wir uns das vorgestellt.... Naja, wir sind ja nicht aus Zucker und wir können ja auch nicht wirklich viel machen, außer weiterpaddeln
Irgendwie regnet es in jedem Urlaub, wenn wir Kanu fahren.... Also nun wurde es ja immer dichter und enger in den Mangroven und dazu kommen unsere weniger gut vorhandenen Paddelkenntnisse. Auf einem offenen See alles gut, aber wenn es so eng ist, kriegen wir es nicht wirklich hin, Kurs zu halten. Irgendwann wird’s uns zu krass und wir wollen umkehren. Aber gar nicht so einfach, denn es war mittlerweile so eng, dass man das Kanu dort kaum drehen konnte. Und dann folgendes Szenario: Überall in den Mangroven hängen riesige fette Spinnen und als wir so schön das Kanu drehen und dabei sowohl hinten als auch vorne in die Bäume kamen, brach bei uns eine riesige Panik aus und dann kamen auch noch plötzlich geschätzte 50 Mosquitos dazu, die Marc attackierten!! Irgendwie sind wir da wohl in ein Nest geraten... Schlimm. Naja, wir also so schnell wie möglich weggepaddelt von der Unglücksstelle und dann haben wir uns auch wieder ein bisschen beruhigt
Mittlerweile kam auch die Sonne ein bisschen raus und wir trockneten ein bisschen. Außerdem waren wir jetzt mit der Strömung unterwegs, sodass es auch gleich viel leichter ging. Trockenen Fußes waren wir gegen Mittag wieder zurück am Visitor Center.
Doch damit nicht genügend Sport für den heutigen Tag
Naja, erstmal ging’s ein bisschen ins Auto, denn wir wollten die ungepflasterte Loop road fahren, wo wohl immer ganz viele Alligatoren zu sehen sind. Auf einem Infoschild lasen wir, dass die Straße gesperrt sei und sie „renaturalisiert“ wird. Die Straße war wohl schon in so einem schlechten Zustand und es lohnte sich nicht mehr, sie weiter zu pflegen. So haben wir das jedenfalls dem Schild entnommen.... Wir fuhren trotzdem soweit es ging, aber schon nach wenigen Hundert Metern kam eine Schranke, die die Straße sperrte. Von der anderen Seite haben wir’s dann auch noch mal versucht, aber hier kam man auch nicht näher an die Alligatoren ran
Also wir haben gar keine gesehen. Etwas enttäuscht ging es dann zum Shark Valley, wo wir letztes mal eine Tram Tour mitgemacht haben und diesmal wollten wir die 25km Loop Road mit dem Fahrrad bewältigen. Das „Problem“ war, dass die Fahrradstation schon um 16 Uhr schließen sollte und wir waren so ca. um 14 Uhr dort. Also die 25km in 2 Stunden ist für solch untrainierte Fahrradfahrer wie uns schon ne Herausforderung; und man will ja nicht nur Gas geben, sondern sich auch die Natur und die Alligatoren in Ruhe angucken
Naja, wir wollten mal sehen, wie weit wir es in der Zeit schaffen.
Gleich ganz am Anfang gab es einen Alligator zu sehen
Unterwegs haben wir immer schön die Augen offen gehalten, aber keine weiteren Alligatoren entdeckt. Wir wussten noch vom letzten mal, dass wir dort ganz viele bei dem Aussichtsturm gesehen hatten, aber auch als wir den nach ca. 1 Stunde erreicht hatten, waren dort keine Alligatoren
Wir haben noch ein paar andere Fahrradgruppen mit Mietfahrrädern gesehen, die z.T. noch hinter uns unterwegs waren und deswegen sind wir auch noch ganz bis zu dem Aussichtsturm gefahren. Wir sind auch ganz kurz hoch und haben von dort ein wenig geschaut, aber so richtig „gerockt“ hat der Ausblick schon beim letzten Mal nicht. Wobei diesmal ein ganz toller Regenbogen da war
Und wir haben Schildkröten gesehen! Immerhin!!
Kurz nach 3 machten wir uns wieder auf den Rückweg; nahmen die gleiche Strecke, wie wir gekommen waren, weil die erstens etwas kürzer ist und zweitens die Wahrscheinlichkeit höher ist, dort Alligatoren zu sehen. Und wir haben auf dem Rückweg ganz viele gesehen!! Richtig toll!! Die lagen dort einfach auf der Straße rum...
Wirklich beeindruckend. Die letzten paar Kilometer hieß es dann aber doch richtig Gas geben; immer die Uhr im Blick; wir hatten noch 11 Minuten, noch 7 Minuten, noch 4 Minuten.... Naja, so ziemlich auf die letzte Minute rollten wir unsere Fährräder auf die Station. Aber damit waren wir nicht die letzten. Die Gruppe, die auch mit uns unterwegs war, kam noch ein bisschen später an. Und nur Deutsche dort
Wir sind wahrscheinlich die einzigen Verrückten, die mit dem Fahrrad fahren statt sich gemütlich in die Tram zu setzen
Ja, also die Strecke hat richtig Spaß gemacht und wir haben viele Alligatoren gesehen! Bei solchen Unternehmungen bin ich voll in meinem Element; mag ich viel lieber als in Städten rumzulaufen oder ewig im Auto zu sitzen...
Danach hieß es erstmal wieder ne Weile Autofahren, denn wir wollten noch zu dem anderen Parkeingang und dort zum Anhinga Trail, wo wir letztes Mal ganz viele Alligatoren gesehen hatten. Die Strecke zog sich aber hin wie Kaugummi, wir hatten einen LKW nach dem anderen vor uns und in den Orten Homestead & Florida City herrschte Stau und Ampelchaos. Nicht sehr schön. Kurz nach Untergang der Sonne kamen wir am Anhinga Trail an. Etwas spät leider. Und es waren viele Touris da!! Krass. Naja, ist auch eigentlich ein echt schöner Trail.
Gleich ganz am Anfang saßen ein paar seltsame Vögel auf der Bank und ließen sich von allen Seiten fotografieren.
Die Anhingas waren zwar auch vertreten, hatten sich aber größtenteils schon zum Schlafen eingekuschelt und sind nicht mehr herumgeflogen. Tja, was kommen wir auch zu einer Zeit, wo man normalerweise schon schläft?? Alligatoren haben wir auch nicht gesehen. Wir sahen zwar einen Schatten im Wasser unter einem Baum, aber das war schwer zu erkennen, ob das tatsächlich ein Alligator war. Naja, so ging es dann langsam wieder zurück zum Auto (der Trail war trotz allem sehr schön!!); wir hatten noch eine kleine Strecke von ca. 50 Meilen vor uns.
Die Strecke verlief unspektakulär, im Dunkeln ist auch von den Keys nicht viel zu erkennen. Nur einige Dinge haben wir von unserem letzten Urlaub wieder erkannt (z.B. den Wendys, wo wir letztes mal gefrühstückt haben...).
Schätzungsweise gegen 20 Uhr kamen wir bei unserem kleinen Hotel, dem KEY LANTERN MOTEL an. Am Office musste man erstmal klingeln, war keiner mehr da! Der nette Herr begrüßte uns mit „Hey, Sie hatten angegeben, gegen 16 Uhr hier zu sein!“ Naja, das ist nicht ganz was geworden... Er war überaus freundlich und wir fragten ihn, wo man denn in der Nähe gut was essen gehen kann. Er empfahl uns das „Bentley’s“, das wir dann auch gleich ausprobieren wollten. Wir brachten unsere Sachen ins Zimmer und checkten die Betten nach Bettwanzen
Bei solchen Schmuddelhotels weiß man ja nie so genau. Aber auch hier war alles in Ordnung. Das eine Bett war total durchgelegen und somit entschieden wir uns für das andere....
Und weiter ging’s zu dem Restaurant namens Bentley’s, wo uns nun etwas seltsames passierte: Das Restaurant schien sich in mehrere Etagen aufzuteilen und es war überhaupt nicht klar, wo sich der Eingang befinden sollte. Auf der 1. Etage standen irgendwelche Cocktailstände rum, die aber geschlossen waren. Sowieso sah die 1. Etage sehr geschlossen aus. Wir also weiter nach oben. Dort war offen. Ich also rein und der ganze Raum war leer, es standen nur ein paar Kisten mit Weihnachtsdeko herum!! Ganz offensichtlich hatte das Restaurant nicht geöffnet.
Also wieder zurück zum Auto und ein neues Restaurant finden. Aber gar nicht so einfach, wenn man auf so einer kleinen Insel ist.... Irgendwie sah es so aus, als wären überall die Bordsteine schon hochgeklappt worden. Im Reiseführer schauten wir uns einen Tipp an, aber erstmal fanden wir das Restaurant nicht und außerdem stand da schon, dass die Hauptgerichte zwischen 20 und 30$ kosten sollten.... Keine andere Wahl, also wieder zum Bentleys. Dort sahen wir auch gerae einen anderen Mietwagen auf den Parkplatz fahren und da dachten wir uns, wir schließen uns denen mal an. Waren natürlich auch Deutsche
Die gingen dann einfach durch diese geschlossen aussehende Tür im 1. OG und das war dann sogar richtig!! Wir ließen uns zunächst die Karte geben und stellten fest, dass die Preise hier auch äußerst gesalzen waren. Da wir aber keine großartige Lust hatten, noch ein anderes Restaurant zu suchen und dieses echt nett aussah, blieben wir. Wir bestellten uns jeder eine Vorspeise und eine halbe Portion, was echt ausreichend, lecker und gar nicht zu teuer war. Für Marc gab es Salat und ein halbes Rack Ribs und für mich gab es eine Zwiebelsuppe und eine „halbe Portion“ Spaghetti in Sahnesauce mit Scampis, die aber auch echt ausreichend war.
Gut gesättigt und glücklich ging es dann wieder in unser etwas schäbiges Motel (für einen Preis von 39 $ kann man ja allerdings auch nicht mehr erwarten und für den Preis war es durchaus OK).