Weiter geht's!
... ich hoffe, ihr seid nach dem einen Tag Pause noch mit dabei?!
„Ahhhhh, Iiiiigitttt, bääääh …“Tag 5, Sonntag, 29. April 07Okay, die Nacht war nicht so toll gewesen, aber trotzdem wachten wir am nächsten Morgen mit guter Laune auf – immerhin hatten wir Urlaub und solche Nächte waren uns ja auch nicht gänzlich unbekannt.
Wir begannen unseren Tag gemütlich mit dem ersten Tee / Kaffee von unserem neu gekauften Kocher und den Keksen, die wir am Vorabend noch gekauft hatten. Warum auch schlechte Laune?! Das Wetter war fantastisch so früh am Morgen, man konnte schon fast ins Schwitzen kommen.
Für den heutigen Tag standen das Arizona-Sonoran Desert Museum und der westliche Teil des Saguaro Nationalparks an.
Das Desert Museum war nur wenige Meilen vom Campground entfernt und so konnten wir schon zeitig unsere Besichtigung starten. So richtig wussten wir nicht, was uns erwarten würde – im Endeffekt waren wir begeistert. Eine Mischung aus interaktivem Museum und Zoo. So lernten wir etwas über das Leben in der Wüste, über Höhlen, Gesteinsarten usw. Zwischendurch konnte man – wie schon in San Diego – verschiedene Wüstentiere bestaunen (Füchse, Wölfe und viele mehr). Glücklicherweise war nicht so viel los und so konnten wir uns schön frei bewegen und sabbelten auch wieder frei drauf los – bis wir dann von einem älteren Herrn auffällig angesehen und dann auch angesprochen wurden. Er fragte uns auf Deutsch, ob wir aus Deutschland kämen und erzählte uns dann auch gleich, dass seine Eltern Deutsche wären und und und – nett war vor allem, dass er in einem tollen Schwäbisch mit uns redete.
AusblickWarum erinnert mich das nur so an Shrek?! Die Abteilung mit den Spinnen und Schlangen, die es so in der Wüste gibt, habe ich gleich am Anfang sicherheitshalber ausgelassen, denn da hab ich ja sowieso Schiss. Als wir dann an einem Tiergehege beobachten konnten, wie die „Ranger“ aus dem Drahtzaun eine Schlange rausoperierten, war mir schon ganz anders. Die Aufforderung, mir die Schlange von Nahem anzusehen, lehnte ich dann freundlich, aber bestimmt ab.
Ohne Worte Und meine Angst vor Schlangen war ja wohl auch berechtigt – als wir dann fast den gesamten Park uns angeschaut hatten, schlüpfte mitten im Gedränge plötzlich direkt vor mir eine Schlange über den Weg. Ich hab mit meinem Schrei
nicht nur die Leute ringsum erschreckt, sondern vor allem auch die Schlange, die dann noch ganz verängstigt im Busch verblieb. Ab da hing mein Blick überwiegend auf dem Boden – eigentlich schade, denn man konnte Biber und alles mögliche ganz von Nahem beobachten.
Ein kleines Highlight hatten wir uns quasi noch bis zu Letzt aufgehoben: die Hummingbirds / Kolibris. Ein eigenes kleines Häuschen nur für diese kleinen Vögel, die dort umherschwirrten. Wir konnten sogar ein noch viel kleineres Nest bewundern.
Mittlerweile war es bereits Mittag geworden und der Grill am Museums-Restaurant lockte uns und so bestellten wir uns einen real-american Cheeseburger, aber etwas unamerikanischer mit Nudelsalat statt Chips. Dazu gab es noch Ice-Tea, der gar nicht so meins war, aber man muss es ja mal testen.
Frisch gestärkt machten wir uns auf die nächsten paar Meilen zum Saguaro NP. Unser erster Stopp führte uns auch hier zum Visitor Center, wo wir uns anmeldeten und uns Informationen besorgten. Danach wollten wir den Bajada Loop Drive fahren. Hier gab es schon ein paar mehr Kakteen als im Organ Pipe. Auch hier gab es keinen großen Andrang, so dass wir gemütlich fahren konnten und entsprechend filmten und fotografierten. Aus dem Parkplan hatte ich mir zwei kurze Trails ausgesucht, damit wir noch ein wenig mehr als nur die Straße durch den Park zu sehen bekamen. Und so ging es auf den ersten Trail: Valley View Overlook.
Das Wetter war noch immer spitze, für uns fast zu heiß, daher wollten wir ja auch nur einen kurzen Trail machen. Nach meinem vorherigen „Erlebnis“ mit der Schlange war ich jetzt auf der Hut. Ich hatte totalen Schiss und konnte mich irgendwann gar nicht mehr auf die Schönheit der Gegend konzentrieren – jeder Stein, jede Stufe wurde von mir beäugt. Als wir dann endlich oben waren und den Ausblick genießen konnten, machte ich nur schnell ein paar Aufnahmen und mich dann sofort auf den Rückweg zum sicheren Auto. Dort heil angekommen, strich ich den nächsten Trail von unserem Programm und so fuhren wir nur noch den Scenic Drive ab. In dem ganzen Urlaub habe ich dann nur noch einmal – aus sicherer Entfernung – eine Schlange gesehen, aber diese erste Begegnung hatte mich total verrückt gemacht.
Da wir nicht weiter wandern wollten, waren wir am frühen Nachmittag mit unserem Tagesprogramm durch. Also machten wir uns auf den Weg nach Tucson. Ursprünglich wollten wir uns die Stadt ansehen, laut Reiseführer sollte das auch sehenswert sein – leider fanden wir den historic district nicht und entschieden uns dann zum Pima Air Museum weiterzufahren. Vorher gab es aber zur Stärkung noch einen Tankstopp an einer Tankstelle, wo wir uns mal wieder eine Riesen-Diet-Pepsi besorgten. So langsam spürte ich die große Hitze in Tucson nämlich.
Pima Air war eigentlich erst für den nächsten Tag vorgesehen und das wollten wir nun einfach vorziehen. Mit unserer Karte und der Ausschilderung zum Flughafen fanden wir auch problemlos hin. Da wir aber eigentlich gar nicht das Flugzeugmuseum, sondern den Flugzeug-Friedhof sehen wollten, mussten wir uns erst einmal kundig machen. So schnell fiel uns dann natürlich auch nicht das englische Wort für Friedhof ein, aber man verstand anscheinend unser Deutsch oder andere Touristen hatten schon vor uns dasselbe Problem. Jedenfalls wurden wir aufgeklärt, dass wir eigentlich zum AMARC wollten, was aber nicht ohne Führung zu besichtigen war, die außerdem noch nur in der Woche stattfand – heute war Sonntag. Aber alles kein Problem, denn ursprünglich wollten wir ja auch erst am Montag dahin und so wussten wir jetzt zumindest schon einmal, dass die Tour um 10 und 12 Uhr starteten.
Da wir noch Zeit hatten, nahmen wir uns jetzt doch noch den Saguaro NP Ost vor. Der Teil des Parks ist kleiner (zumindest machte es für uns auf der Karte den Eindruck) und hat uns noch besser als der westliche Teil gefallen. Es war einfach stimmungsvoller und abwechslungsreicher, da es mehr verschiedene Pflanzen und Kakteen gab. Auch war die Parkstraße besser befahrbar. Und so drehten wir unsere Runde über den Cactus Forest Loop Drive. Wir filmten eine ganze Menge, hielten hin und wieder an, um die Tiere – Hasen und Krabbler – zu beobachten.
Nachdem wir aus dem Nationalpark rausgefahren waren, war unser nächstes Ziel: Shopping. Wir stürmten einen Supermarkt (Target), um uns fehlende Getränke zu besorgen und staunten dabei mal wieder über die amerikanischen Angebote: Riesen-Grills und und und.
Wir machten uns dann auf den Rückweg zum Campground.
Daheim Da es bequem und günstig war, gab es auch an diesem Abend Fast-Food von McDonalds – der Southwest Salad hatte es mir angetan. Vor dem Abendessen gab es aber noch einen Spaziergang über den Campground, der doch größer war als wir zu Anfang dachten. Uns gelangen auch ein paar schöne Aufnahmen vom Sonnenuntergang zwischen den Kakteen.
Aber sobald die Sonne weg war (was so ungefähr um 19.30 Uhr der Fall war), war es eben dunkel. Somit gab es wieder einmal ein Abendessen bei Kerzenschein und ein, zwei Budweiser und dann ging für uns auch dieser Tag zu Ende. In der Hoffnung, dass die Nacht ruhiger wurde, krabbelten wir in unser Zelt.
... Fortsetzung folgt ...