Heute geht es etwas verspätet weiter ... sorry
... und es gibt leider auch nur wenig Bilder ... morgen wieder
„Your passport, please!“Tag 4, Samstag, 28. April 07Auch an diesem Morgen waren wir wieder relativ zeitig wach, was aber kein Problem war, denn wir hatten heute eine große Tagesstrecke vor uns. Ursprünglich wollten wir im Organ Pipe National Monument „kurz“ vor Tucson übernachten. Also packten wir unser Zeug ins Auto, machten alles ein wenig reisefertig: Wasser, Karten bereitlegen usw.
Danach wollten wir uns noch einen Kaffee besorgen, da wir doch endlich mal unsere Getränkehalter im Auto füllen wollten. War auch nicht problematisch, da die Tankstelle in der Nähe des Hotels dafür gut ausgerüstet war. Ich war mal wieder begeistert: verschiedene Sorten Kaffee (normal, Vanille, Hazelnut …), ausreichend große Becher (24 oz) und zur Krönung eine noch größere Auswahl an aromatisierten Kaffeesahnen wie letztes Jahr. Ich war so fasziniert und auch überfordert, dass sich die Auswahl und der Mix eines perfekten Kaffees für mich erst einmal hinzogen – zu allem Übel habe ich mir die heiße Brühe dann auch noch direkt über die Hose geschüttet
, aber was soll’s: ich war zufrieden.
Dann ging es für uns auf der Interstate 8 raus aus San Diego. Die Gegend wurde immer einsamer und öder und heißer. Aber es gefiel uns, wir wussten ja, dass wir die nächsten Tage in der „Wüste“ verbringen würden und waren ganz gespannt, wie das so ist. Große Pausen gab es auf der Strecke für uns nicht – einmal bestaunten wir die Dünen, die sich direkt neben der Interstate auftürmten. Ansonsten versuchten wir anhand der Landkarte einen Blick auf Mexiko zu erhaschen, da wir ja teilweise ziemlich nah an der Grenze entlangfuhren. Flüchtende Mexikaner bekamen wir glücklicherweise nicht zu Gesicht – komischerweise aber auch nicht die bekannten Straßenschilder. Noch in Kalifornien kamen wir dann in unsere erste Bordercontrol. Mitten auf dem Highway wurde die Straße abgesperrt und alle mussten eine Grenzstation mit Passkontrolle passieren. Da wir nichts zu befürchten hatten, sahen wir es eher mit Interesse. In Yuma verließen wir Kalifornien, was aber nur wenig am Landschaftsbild änderte. Irgendwo zwischen Yuma und Gila Bend tauschten wir dann die Positionen, so dass ich endlich auch fahren konnte. Nach diesmal kürzerer Eingewöhnungszeit auf Automatik fühlte ich mich schnell wohl: Cruise Control auf 75 Meilen gestellt und weiter ging es.
Unsere erste richtige Pause machten wir in Gila Bends, wo wir die Interstate 8 verließen, tankten und uns bei Subway mit leckeren Sandwiches eindeckten. Die Strecke zum Organ Pipe NM wurde immer einsamer, immer weniger Autos kamen uns entgegen, dafür immer mehr Bordercontrol-Fahrzeuge und das, worauf wir so gespannt gewesen waren: die Kakteen! Am Anfang waren wir ziemlich enttäuscht, da es relativ wenige Kakteen waren. Teilweise gab es eine Ansammlung von mehreren und dann gab es aber wieder viele Meilen überhaupt keine – das hatten wir uns anders vorgestellt. Dafür war es mittlerweile schon richtig schön heiß und man spürte beim Aussteigen, dass man in der Wüste war. Nach ungefähr 1 Stunde kamen wir im Organ Pipe an. Zuerst fuhren wir das Visitor Center an, um uns mit unserem Nationalparkausweis vom letzten Jahr, der noch ein paar Tage gültig war, anzumelden und einen Parkplan zu bekommen. Leider sah das Wetter mittlerweile gar nicht mehr so nach Wüste und Sonne aus, aber was soll’s, wir waren ja extra dahin gefahren.
Der Puerto Blanco Drive war zu unserer Zeit nur zu einem Teil befahrbar und daher entschlossen wir uns für den Ajo Mountain Drive – der beliebteste Scenic Drive in diesem Park.
Unsere ersten KakteenDie Straße war nur am Anfang asphaltiert, ziemlich schnell aber nur noch „gravel“, ansonsten aber sehr gut in Schuss, so dass es beim Fahren kein Problem gab. Zu Beginn fuhren wir durch die berühmten Kakteenwälder – obwohl wir auch hier mehr erwartet hatten.
Da isser unser blauer Liebling – hätte ich gewusst, dass man den RAV4 mittlerweile so oft in D sieht, hätte ich ein anderes Auto genommen … jedes Mal wieder dieses Fernweh Der insgesamt 21 Meilen lange Drive lag ja aber noch vor uns. Wir machten einige Fotos, filmten auch endlich mal unser Auto in Action, da wir den Park fast für uns allein hatten.
Leider kam dann eine richtige Schlechtwetter-Front auf uns zu – die Sicht wurde immer schlechter, was auch etwas Besonderes hatte, aber so konnten wir die Schönheit des Parks und der Kakteen nicht so richtig genießen.
Das schlechte Wetter rückt anNach dem Scenic Drive und des aufgezogenen Wetters hatten wir kein großes Bedürfnis in dieser Einöde zu bleiben und bereits hier unser Zelt aufzubauen, also machten wir uns auf den Weg in Richtung Tucson. Ungefähr 2,5 Stunden Fahrt lagen somit noch vor uns, was aber kein Problem war, da wir uns ja abwechseln konnten und am Morgen in San Diego ja auch ausreichend zeitig gestartet waren. Die Strecke nach Tucson war nicht wirklich aufregend. Auffallend waren die vielen Kreuze, die man am Straßenrand sehen konnte – so viele hatten wir vorher noch nicht und danach auch nicht wieder gesehen. So schwierig erschien uns die Strecke gar nicht – vielleicht eher zu langweilig, so dass die Gefahr besteht, dass man einschläft?!
In Tucson wollten wir dann zum ersten Mal unser Zelt auf amerikanischem Boden aufschlagen. Wir hatten uns dazu den Gilbert Ray Campground in der Nähe des Arizona-Sonoran Desert Museum und dem westlichen Teil des Saguaro NP ausgesucht. Gefunden haben wir ihn relativ leicht, obwohl wir kurz vor dem Campground dann doch den Laptop rausgekramt haben, um noch einmal auf der abgespeicherten Karte nachzusehen.
Und dann standen wir auf dem fast leeren Platz mitten in der Wüste. Die einzelnen Stellplätze waren alle gut gepflegt und schön zwischen Kakteen und anderen Pflanzen gelegen. Zwischen den einzelnen Plätzen war immer genug Freiraum, so dass man sich nicht wie in Deutschland direkt auf der Pelle hängt. Um in unserer ersten Nacht in der Wüste nicht total einsam zu stehen, nahmen wir uns einen Platz direkt am Eingang des Platzes. Die Self Registration ging fix, mit dem Aufbau des Zelts sind wir nach einigen Wasserwander- und Skandinavienurlaube auch geübt. So war alles schnell erledigt. Ein Problem hatten wir aber noch: wir hatten nicht damit gerechnet, dass weit und breit kein Supermarkt oder sonst was war, wo man etwas zu Essen bekommen konnte. Mittlerweile war es auch schon dunkel. Auch damit hatten wir nicht gerechnet, dass es schon so zeitig so stockdunkel ist. Glücklicherweise hatten wir uns in San Diego im Walmart mit ein paar Campingutensilien eingedeckt: Öllampe, Kerzen und Kocher.
Um unseren Hunger zu stillen, machten wir uns also noch einmal auf den Weg zu McDonalds, den wir schon auf der Hinfahrt gesehen hatten. Dort versorgten wir uns mit Burger, Pommes, Cola und dem leckeren Southwest Salad. Nebenan an der Tankstelle kam noch etwas fürs Frühstück hinzu. Und so waren wir ungefähr eine Stunde später wieder auf dem Zeltplatz und konnten im Kerzenschein unser Abendbrot genießen. Da wir keine Lust auf Feuer hatten, gingen wir dann auch relativ zeitig ins Zelt und schliefen erst einmal auch schnell ein. Leider war die Nacht dann nicht ganz so ruhig, wie wir uns das vorgestellt hatten: Wind. Wir hatten zwar das Auto schon so geparkt, dass es uns Schutz bietet, aber der Wind war einfach zu stark und so wurde es eine sehr unruhige Nacht.
… Fortsetzung folgt …