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Autor Thema: mal was Neues: nach Boston zu Jimmy!  (Gelesen 13443 mal)

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Parrothead

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mal was Neues: nach Boston zu Jimmy!
« am: 27.03.2012, 21:02 Uhr »
Hallo zusammen!
Ich habe soeben in einem Florida Forum meinen ersten Reisebericht fertiggestellt. Über eine Reise nach Boston. Sachen gibts...  :lol:
Da ich mich nun auch hier angemeldet habe möchte ich euch diesen natürlich nicht vorenthalten!
Ich erlaube mir allerdings den Bericht hierhin zu kopieren, ich möchte nicht alles ein zweites mal tippen...

Also los gehts!

Vorwort

Einige von euch wissen vielleicht aus meinem Vorstellungsposting dass ich ein Fan des amerikanischen Country / Rock / Trop- Rock Musikers Jimmy Buffett bin, ein sogenannter Parrothead.
Letztes Jahr habe ich ihn das erste Mal live gesehen, in Paris, in der Olympia Halle. Da passen etwa 2'500 Leute rein. Normalerweise spielt der gute Mann mit seiner Band vor 20'000 Leuten, und das teilweise mehrmals am selben Ort.

Im Jimmy Buffett Forum das ich regelmässig lese erfuhr ich ausserdem von den abgefahrenen Partys auf den Parkplätzen vor den Konzerten, den sogenannten Tailgates. Das wollte ich mir selber mal ansehen.
Dank vielen Infos aus BuffettNews und meinem work schedule hatte ich mich ziemlich schnell entschlossen nach Boston zu reisen um das Konzert in Mansfield zu sehen. Das Comcast Center ist eine grosse Open Air Konzert Arena, Kapazität etwa 19'000 Leute. Extra wegen uns Parrottheads würde der Parkplatz schon um 11:00 Uhr geöffnet statt um 16:00 Uhr...

Ok, wer mit will nach Bahstuhn, bitte anschnallen, es geht los zu meiner allerersten Reise in die USA, ganz alleine.
Leider wollte meine Partnerin nicht mit, sie meinte zwei Mal im Jahr reisen im Zusammenhang mit JB (Konzert in Paris im September und Fanclubtreffen in Key West im November) reichen ihr. Es sei soviel gesagt: nächstes Jahr will sie unbedingt mit nach Boston!

14. Juni Anreise und erste Eindrücke von Boston

Da ich meinen Koffer schon am Vorabend in Kloten eingecheckt hatte ging es mit kleinem Gepäck frühmorgens um 0415 nach einer fast schlaflosen Nacht los zum Flughafen. Nach ein paar letzten Fluppen konnten wir pünktlich den KLM Cityhopper nach Amsterdam besteigen, und ebenso pünktlich flogen wir los.
Neben mir sass ein Student der Auslandsbeziehungen unterwegs zu einem Praktikum für ein Istitut für Mikrokredite in Uganda, ergab ein interessantes Gespräch. Auf der anderen Gangseite eine junge dunkelhäutige Frau mit offensichtlicher Flugangst, habe ihr wohl erfolglos probiert etwas Mut zuzusprechen...

Nach einer pünktlichen Landung dackelte ich los, vom hintersten Dock im Terminal B zum hintersten Dock im Terminal E, gute 20 Minuten! (ohne Rauchpausen!) Schipol ist ja ganz schön GROSS!
Bald konnte ich durch die Sicherheitskontrolle welche kurz nach neun begann - für einen Flug um elf. ESTA Überprüfung, ein paar doofe Fragen, Röntgenband und Bodyscan, dauerte bei mir keine Minute. Eine Mitreisende stand etwa zehn Minuten vor mir beim Officer - und zehn Minuten nachdem ich durch war immer noch!

Gegen elf wurde dann mit dem Einsortieren der Fluggäste begonnen; zuerst First- dann Businessclass, dann diverse Inhaber diverser Meilenkarten.
Anschliessend Behinderte, Familien und Gäste die auf Hilfe angewiesen waren.
Dann gings nach Sitzreihen weiter. Da ich im Flugzeug zu früh abbog war ich froh darüber, so konnte ich durch eine leere Reihe in meinen Gang gelangen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit gings dann endlich über das riesege Rollfeld in Richtung Startbahn.

Eine gut gelaunte Stewardesse turnte uns die Sicherheitsinstruktionen vor. Trotz Inseat Entertainment!
"Movie just won't play today. I apologise, haven't done it like this in years, I hope you can follow me...." Nachher startete dann erstmal Linux auf im Entertainment System... ;-)
Einen kurzen Verkehrsstau später hoben wir dann endlich ab richtung Amerika.


Nach einem ereignislosen Flug landeten wir pünktlich um 1300 in Boston.
Erstmal an der Immigration etwa fünf Minuten Anstehen. Nach drei Minuten fragen woher, wohin, wielange, wieseo, was bringst du mit... Foto gemacht, Fingerabdrücke abgegeben (alle) und die Zollkarte mit Hieroglyphen versehen zurückerhalten.
Den Koffer vom Band geschnappt und los gings zum Zoll. Ich war etwas nervös, hatte ich doch wahrheitsgemäss meine drei Flaschen Schnaps, zwei Flaschen Schweizer Vollmondbier und etwa drei Kilo Schokolade angegeben. Man kommt ja nicht mit leeren Händen wenn man neue Freunde zum ersten Mal trifft!
Die Hieroglyphen auf der Karte bedeuteten wohl 'lasst ihn durch, ist harmlos!' denn der Zollbeamte winkte mich nach Inspektion der Karte durch. Nach Nachfrage meinerseits meinte er nur 'jaja geh nur, alles ok, schönen Aufenthalt!'

Also erst mal raus ins Freie, die erste Zigarrette auf US- Boden rauchen und zu Hause anrufen. Ich habe eine SIM- Karte von Red Pocket. Muss einem auch erst gesagt werden dass die Vorwahl für die Schweiz nicht +41 sondern 01141 ist...

Mit dem Shuttlebus gings weiter zu Budget wo ich zu den Flügen (via ebookers.ch, 1000 SFr. total) ein Auto gebucht hatte. Nach keiner Diskussion über Upgrade und nur einer knappen Frage nach Roadside Assistance eine kurze Erklärung zu EZ- Pass (elektronisches Toll System, kostet 2.50$ pro Tag wo man es braucht, oder max. 10$ pro rental period) durfte ich schon mein Gepäck in einen weissen Hyunday Accent einladen und mein mitgebrachtes Navi installieren.

8'000 Meilen auf der Uhr, Automat, Tempomat, A/C und sogar funktionierendes Sirius!!! Sofort Kanal 24, Radio Margaritaville! Was will man mehr!  :groove:

Ich programmierte mein Navi absichtlich auf Vermeidung von Toll Roads und Autobahnen. Dadurch fur ich etwa 10 Meilen statt drei zu meinem Hotel in downtown Boston, dem John Hancock Hotel and Conference Centre, direkt neben dem John Hancock Tower und einer grossen Garage gelegen. In der Garage konnte ich auch mein Auto zum ermässigten Tarif von 27$/Tag parkieren.

Das Hotel war für den Preis (294$ über priceline) ok, Boston ist ein teures Pflaster, nicht nur was Hotels betrifft!

Ich bezog mein Zimmer im siebten Stock, mit Kaffeemaschine, aber leider ohne Kühlschrank. So wurde die Schoggi halt über die A/C gehängt...

Nach einer kurzen Pause entschloss ich mich den Nachmittag / Abend mit einer Erkundungstour zu Fuss zu verbringen. Ich entdecke Städte gerne so, man erhält eher einen Eindruck von der Grösse, und sieht auch mehr!
Leider entschloss ich mich die grosse Kamera im Hotel zu lassen, so gibt es leider nicht viele Fotos von diesem Tag

Es war allerdings auch bewölkt und nieselte leicht. Das einzige Mal während der ganzen Woche die ich in Amerika war!

Über die Boylston Street und durch den Boston Botanical Garden spazierte ich in den Boston Common, den Stadpark. Dort sah ich zum ersten Mal amerikanische Squirrels. Die waren RIESIG! Und bettelten um Futter.


Auf meinem Weg zur Faneuil Hall und dem Quincy Market kam ich an der Boston City Hall vorbei. Diese ist aus Klinkern und extrem viel Beton im Art Brutal Stil gebaut, und sieht brutal scheusslich aus irgendwie. Die Bostonians bezeichnen sie als 'the ugliest building in our town'. Aber seht selbst:


Weiter gings zur Faneuil Hall, der alten Versammlungshalle von Alt- Boston, und zum Quincy Market. Dort musste ich mir im Harley- Davidson- Kleiderladen erstmal eine Kappe kaufen da mich meine langen Haare im Wind störten.


Da ich einen enormen Durst hatte genehmigte ich mir mein erstes Bier in den USA. Es war das erste (und einzige!) mal dass ich eine ID vorzeigen musste.

An der Boylston und der Newbury Street (letztere die teuerste Shoppingstrasse in Boston) hatte ich etliche Restaurants gesehen. In einem davon wollte ich jetzt meinen Hunger stillen gehen. Leider eher erfolglos; die einigermassen bezahlbaren waren voll, und bereits Leute am warten, und die fast leeren waren mir zu teuer für mein Budget.

Also gab es "nur" ein Steakhouse Menu bei Burgerking. Das war lecker, schmeckte anders als bei uns, irgendwie besser. Und war mehr als genug, ich war pappsatt nachher!

Im nächsten Liquor Store holte ich mir noch zwei Bier und Zigis, dan schleppte ich mich gegen elf hundekaputt zurück ins Hotel wo ich das erste und einzige Mal in den USA fernsah. Nachher hatte ich einfach keine Zeit mehr bzw. war viel zu müde!

Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende mit der Aussicht aus meinem Hotelfenster:


Links die Einfahrtsrampe zum Parkhaus, mittig rechts leicht versteckt der Prudential Tower, das zweithöchste Gebäude in Boston.

Von diesem Tag gibts tatsächlich nicht mehr Bilder. In den weiteren Beiträgen werde ich jeweils einen Link zur jeweiligen Gallerie auf meiner HP einfügen.

Morgen Abend ist Mofawetter. Mal schauen ob ich nachher noch mag, sonst sollte es am Donnerstag weitergehen!

Gute Nacht!

Inspired

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Re: mal was Neues: nach Boston zu Jimmy!
« Antwort #1 am: 27.03.2012, 21:47 Uhr »
Oh wie schön, da freue ich mich, dass es in eine der Städte und Gegenden geht, in die ich auch unbedingt noch einmal will.

Super, so einen Start in dein neues Forenleben finde ich spitze!

Anti

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Re: mal was Neues: nach Boston zu Jimmy!
« Antwort #2 am: 27.03.2012, 22:26 Uhr »
Bisher interessieren mich weder Ostküste noch Country. Aber du warst mir im Vorstellungsthread direkt sympathisch - da bin ich neugierig geworden, wie du so Urlaub machst...  :D :D :D

TheHonk

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Re: mal was Neues: nach Boston zu Jimmy!
« Antwort #3 am: 28.03.2012, 20:12 Uhr »
Da ich mittlerweile schon in drei! Margaritavilles Essen&Trinken war (Las Vegas, Key West, Orlando), und mir gerne auch JB anhöre (Margaritaville ist dauerhaft auf dem Mp3Player - weil gut gegen Stress), steige ich hier auch noch zu!  8)

Fins Up!

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02171

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Re: mal was Neues: nach Boston zu Jimmy!
« Antwort #4 am: 29.03.2012, 05:37 Uhr »
ich bin mal auch dabei ... habe seit 2001 kein Buffett-Konzert in Great Woods ausgelassen (ok gut - immer nur eins aus der Reihe)

Obgleich ich vehement der Meinung bin dass Buffett keinen Country macht ... (bin da naemlich allergisch) :)

Parrothead

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Re: mal was Neues: nach Boston zu Jimmy!
« Antwort #5 am: 29.03.2012, 15:28 Uhr »
Gestern war Mofa angesagt, heute (wohl) Grippe und Fieber...
Ich mach hier trotzdem weiter, will euch nicht so lange warten lassen!

@ Anti: Die Ostküste soll sehr schön sein, ich habe leider nur ein Wenig von Massachussetts gesehen. Und nein, 02171 hat völlig recht, Jimmy Buffet macht heute keinen Country, bei den alten Sachen kann man sich streiten. Jimmys Musikstil nennt man Trop Rock.

@Honk: Ich kenne erst das Margaritaville Key West, habe dort allerdings den Shop geplündert...

@02171: Wow, wie cool ist das denn? Ich hab Freunde die waren jeweils an allen! Konzerten in Great Woods! Im Moment warten wir alle auf die offizielle Ankündigung des Konzerttermins 2012. Es ist mit ziemlichster Sicherheit der 23. Juni. Hab Flüge für mich und die  Partnerin gefunden bei AA für 1230.- SFr... Vielleicht sehen wir uns ja!?

So, gleich gehts hier weiter mit Bahstuhn!

Parrothead

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Boston
« Antwort #6 am: 29.03.2012, 15:59 Uhr »
15. Juni Entdeckungstour durch Boston

Nach einer eher schlecht verschlafenen Nacht lärmte mich der Wecker um 0730 wach. Oder war es doch eher der Lärm auf dem Flur? Ich sah durch den Türspion diverse Uniformierte hektisch im Flur auf und ab rennen. 'None of my business' dachte ich mir und braute mir erstmal einen Kaffee. Cleveres Maschinchen, wenn auch ein wenig viel Abfall produziert wird:


Wegwerf- Filterbeutel im wegwerf- Filterbeutelschublädchen, darunter der Pappbecher. Hinten kommt ein Becher Wasser rein, auf den silbernen Knopf unter dem Becher gedrückt et voilà - wenige Minuten später hat man einen Becher frischen, leckeren Kaffee!

Nach der Dusche (Quiz: wie funktioniert die Duscharmatur? Und wieso steht da soviel Wasser in der Toilettenschüssel?) also den Kaffee geschnappt und raus zum rauchen. Auf dem Flur diverse Polizeibeamte sowie Sanitäter, vor dem Hoteleingang ein Krankenauto. Scheinbar war ein Hotelgast erkrankt...

Nach dem Frühstück (Kafee und Kippe, bin kein grosser Frühstücksesser) schleppte ich erstmal meinen ganzen Alkohol ins Auto rüber wo ich die Flaschen gut verpackt im Kofferraum verstaute.
Gegen neun machte ich mich dann auf die Suche nach der nächsten T (Ubahn) Station wo ich mir am Automaten eine Tageskarte für 7$ erstand.
Anschliessend spazierte ich rüber zum Copley Place wo dieses Bild entstand:


Die alte Copley Church spiegelt sich in der Fassade des modernen John Hancock Towers. Ein gutes Beispiel für den in Boston sehr häufig sichtbaren Kontrast zwischen sehr alter und sehr moderner Architektur.
Dies mag nicht jedermanns Geschmack sein, mir gefällts sehr gut!
Nochmal der John Hancock Tower, ein wirklich beeindruckendes Gebäude!


Von dort spazierte ich zwei Blocks zum Prudential Building wo schon die Ducks warteten. Das sind Amphibienfahrzeuge, ursprünglich entworfen im zweiten Weltkrieg um Truppen an Stränden abzusetzen. Boston Duck Tours besitzt sieben originale, alte Fahrzeuge, und 21 Fahrzeuge neueren Datums. Damit machen sie Stadtrundfahrten inkl. einem Ausflug auf den Charles River von wo man eine gigantische Aussicht auf Bostons Skyline hat! Diese Rundfahrt wurde mir von Freunden auf BuffettNews empfohlen, also kaufte ich mir ein Kombiticket Duck Tour und Trolley Tour.

Dieses schlug mit 73$ zu Buche welche ich mit der KK bezahlen wollte. Doch oh Schreck, sie wurde nicht akzeptiert! Glücklicherweise hatte ich genügend Bargeld, so konnte ich doch grad bezahle, denn die nächste Tour sollte in wenigen Minuten losgehen!

Ich fand Platz auf dem offenen hinteren Deck, bei drei Jungs aus Monaco. Nachdem sich unser Führer vorgestellt und ein paar Sicherheitsanweisungen an den Mann gebracht hatte kam die Frage nach dem Woher. Die Mitreisenden gerieten ziemlich aus dem Häuschen ob drei Monegassen und einem Schweizer, im Allgemeinen war die Rundfahrt sehr lustig, es entstanden immer wieder lustige Konversationen und Vergleiche USA - Europa blieben nicht aus.
Ein paar Impressionen der Tour:


Boston City Hall, wer findet den Frosch?



Auf dem Charles River, Begegnung mit einem anderen Duck.



Longfellow Bridge mit Boston Skyline.

Die ganze Tour dauerte fast zwei Stunden und führte uns an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten und plätzen vorbei. Der Guide, eine waschechter Bostonian, war durch die Lautsprecher sehr gut verständlich und machte uns mit seinem Wissen auf viele interessante Details seiner Stadt aufmerksam. Ausserdem besass er sehr gute Geschichtskenntnisse und so lernten wir auf dieser Tour gleich noch etwas zur Geschichte der ältesten Stadt Amerikas.
Alles in Allem war der Ausflug mehr als seinen Preis wert und ist sehr zu empfehlen.

So much to see, so little Time!

Unter diese Überschrift kann man meinen Aufenthalt in Boston stellen, ich hatte nämlich nur einen ganzen Tag zur Verfügung, und der war heute! Also entschloss ich mich direkt nach der Duck Tour um die Ecke in den Trolley einzusteigen und mir auch weitere Sehenswürdigkeiten fahrenderweise anzusehen. Dazu möchte ich anmerken dass mir sehr wohl bewusst war wie gross, interessant und vielfältig Boston ist. Leider gab mein Budget nicht mehr als eine Woche her, so musste ich das Beste daraus machen! Und ein Urlaub im Indian Summer in New England ist fest in meinem Hinterkopf!

Los geht also die Fahrt im Trolley, mit einer lustigen, singenden jungen Fahrerin, einer Studentin.


Die Fahrt führte uns kreuz und quer durch Boston, auf einer vorgegebenen Route mit 15 Stops wo man zu- oder aussteigen kann um sich in der Gegend etwas anzuschauen. Das Ticket ist zwei Tage gültig, und diese benötigt man definitiv um sich die wichtigsten Sachen anzuschauen.

Soviel Zeit hatte ich aber wie gesagt leider nicht, und so musste ich mich mit den vorbeiziehenden schönen Aussichten begnügen  :traurig:

Einer der vielen schönen Plätze in downtown Boston

Die Fahrt führte ins North End von Boston wo ich leider den Trolley wechseln musste. Die Fahrerin war wirklich eine Ulknudel die ihr Wissen und ihre Sprüche mit viel Humor an die Frau und den Mann brachte! Aber sie hatte wohl jetzt Pause. Die Zeit bis der nächste Trolley abfuhr nutze ich um mir ein Wenig die Beine im Columbus Park zu vertreten:


Von dort aus ging es dann wenig später mit Jesse James! weiter.


Die Fahrt führte uns über die gleichnamige Brücke nach Charlestown, ein sehr lebendiges Viertel mit vorwiegend Italienischstämmigen Einwohnern und dementsprechend guten italienischen Restaurants! Wir machten eine Schleife vorbei an der USS Constitution:


Die USS Constitution ist das älteste noch erhaltene Kriegsschiff der US Marine und noch heute von 55 Marines bemannt. Man kann sie im Rahmen von Führungen besichtigen.

Zurück ging es durchs West End nach downtown wo wir am Old State House vorbeikamen. Das Old State House ist das älteste noch existierende öffentliche Gebäude Bostons, erbaut 1713. Am 18. Juli 1776 wurde vom Balkon des Hauses die amerikanische Unabhängigkeitserklärung zum ersten mal verlesen. Heute beherbergt es ein Museum.


Vorbei an vielen weiteren Sehenswürdigkeiten, unter Anderem dem originalen Cheers Pub (es gibt noch eine Kopie im Quincy Market) fuhren wir zurück richtung Prudential Building. Ich stieg allerdings schon am Copley Square aus denn ich wollte schnell ins Hotel. Schon was praktisches, das Hotel zwei Minuten von einem Verkehrsknotenpunkt zu haben...

Ich hatte den ganzen Morgen meinen Rucksack dabei mit Kamera und Regenjacke. Da es aber immer heisser wurde entschloss ich mich ihn im Hotel zu deponieren und meine Kamera in der kleinen Handtasche mitzunehmen.
Leider wollte meine Knipse mit den beiden Objektiven partout nicht in die Handtasche reinpassen! Die Receptionistin empfahl mir gleich um die Ecke bei Marshalls reinzuschauen. Marshalls ist eine Kaufhauskette. Also los ins Abenteuer Shopping! Ich erstand für 13$ eine praktische Multifunktionsallzweckstadthandtasche, komplett mit Umhängegeldbeutel, wet compartement, Handythalter und einem Flaschenhalter, wo meine Kamera perfekt reinpasste.

Wenn ich schon mal am shoppen war wollte ich mir gleich noch einen IPod kaufen gehen. Also los, zwei Stationen mit der T gefahren, gleich ums Eck von der Station in den Best Buy rein und für 275$, 292$ mit tax, einen IPod touch 32 GB gekauft, das sind 275.- SFr. In der CH kostet er zwischen 320.- bis 370.- SFr...

Weiter fuhr ich wieder mit der T, bis zum Public Garden, ich wollte Squirrels filmen. Leider blieb das Unterfangen erfolglos, keine Squirrels in Sicht, und just in diesem Moment auch keiner der sonst allgegenwärtigen Erdnussverkäufer!
Wenigstens George Washington war da. Er hatte sich zu Ehren der Boston Bruins eine Teamjacke angezogen!


Die Boston Bruins spielten nämlich heute Abend gegen die Vancouver Canucks um den Stanley Cup - und gewannen ihn auch! Schon den ganzen Tag über sah man überall Leute in den Farben der Bruins, und es wurden langsam immer mehr.
Ich verbrachte einen Moment damit einem Drehleierspieler zuzuhören. Nich unbedingt beim Spielen, obwohl er das seh gut konnte. Was aber viel spannender war- der gute Mann unterhielt sich in verschiedensten Sprachen mit den Passanten! Ich errinnere mich an Deutsch, Französisch, Italienisch, und eine Sprache die ich nicht einordnen konnte, aber ich denke es war !Hindi!, er sprach mit Indern.
Trotz seinem etwas abgerissenen Äusseren schien er mit sich und der Welt zufrieden und glücklich zu sein. Um zu seime Glück etwas beizutragen tippte ich ihn mit 5$, was zzu der Frage führte woher ich komme, und einem 'Vielen lieben Dank, guter Mann!' in lupenreinem Deutsch!


Weiter spazierte ich über die Strasse in den Boston Common, den Stadpark. Da die Sonne ziemlich vom Himmel brannte genehmigte ich mir eine frisch zubereitete Limonade. Der Verkäufer war ein junger Student aus Dublin Irland. Wir unterhielten uns eine kurze Weile über Boston und die vilfältigen Unterschiede der Kulturen.

Schon von Weitem hörte ich Jazzmusik, und so setzte ich mich für eine Viertelstunde ins Gras um einem Quartett junger Musiker, zwei Saxophonisten, ein Bassgitarrist und ein Percussionist, zuzuhören. Sie improvisierten sehr gut über verschiedene bekannte Songs, ich habe einige Videoaufnahmen gemacht.
Die Musiker waren, wie sie mir erklärten, Studenten des weltberühmten Berklee College of Music welches schon viele berühmte Jazzgrössen hervorgebracht hat!

Natürlich wollte ich mir noch das Massachussetts State House mit seiner 24 Karat vergoldeten Kuppel aus der Nähe ansehen. Glücklicherweise schien die Sonne, so kommt doch die Kuppel wunderbar zur Geltung, oder nicht?


Von dort aus tauchte ich ein in die kleinen Gassen des Beacon Hill Quartiers. Beacon Hill ist eines der ältesten Quartiere Bostons, zum Teil noch mit Häusern aus der Gründerzeit der Stadt! Neugiereig wie ich bin bog ich mal nach recht und mal nach links ab und genoss die vielfältigen Ansichten... bis ich irgendwann bemerkte dass ich keinen Plan mehr hatte wo ich war... irgendwo hier!


Mithilfe meines Stadplanes suchte ich mir den Weg zurück in Richtung Quincy Market, da ich langsam wieder durstig wurde. Unterwegs knipste ich noch eine der unzähligen Strassenlampen in Beacon Hill:


Diese werden mit Gas betrieben und brennen, wie man sieht, den ganzen Tag. Irgend ein schlauer Bürgermeister hatte mal ausgerechnet dass es günstiger sei die Gaslaternen den ganzen Tag brennen zu lassen, als Leute zu bezahlen um sie jeden Abend anzuzünden und am Morgen wieder ablöschen zu gehen. Naja... Es sei aber jetzt eine Firma beauftragt ein solar betriebenes System zu entwickeln um sie automatisch anzuzünden und abzulöschen!

Vorbei am Flatiron Building (jawohl, gibts in Boston auch!), dem Holocaust Memorial, dem Bell in Hand (das älteste Pub in Boston) und dem Union Oyster House (dem ältesten Restaurant in Boston) erreichte ich dann endlich Faneuil Hall und Quincy Market.
Leider war die Faneuil Hall im Moment wegen Renovationsarbeiten für Touristen nicht zugänglich. So begnügte ich mich mit einem Augenschein von aussen (Fotos in meiner Gallerie) und ging mich dann mal im Quincy Market umschauen:


Das mittlere der drei Gebäude is ein ziemlich grosses 'Selbstbedienungsrestaurant', ein Food Court. Hier reiht sich auf der ganzen Länge von etwa 250 Metern links und rechts eines zentralen Ganges ein take- out ans nächste, und in der Mitte unter der Kuppel hats 'Tisch und Bank' wo man sich setzen und in Ruhe essen kann, ausserdem hat es auch einige Restaurants mit Sitzplätzen.

Eigentlich war ich eher durstig als hungrig, und so setzte ich mich wieder ins Irish Pub wo ich nach einem Light Beer um den Durst zu löschen etliche Samuel Adams Lager und Summer Ales vernichtete. Dabei hatte ich eine interessante Unterhaltung mit einer Gruppe Bruins- Fans welche sich das Spiel ansehen wollten. Da noch etwas Zeit war bis zum Beginn hatten wir einen netten Plausch, sie wollten nicht nur wissen wie es mir hier gefiel, sie waren erstaunlicherweise auch recht interessiert an meiner Person und vor Allem am Leben in der Schweiz und in Europa.

Irgendwann wurde dann ihr Tisch frei und sie luden mich ein mit ihnen das Spiel anzusehen. Leider interessiere ich mich nicht für Eishockey, und meine dankende Ablehnung der Einladung enttäuschte sie sichtlich etwas, sie zeigten jedoch Verständnis un wünschten mir einen schönen Aufenthalt in ihrer Stadt. (Den hatte ich!)

Beim Chinesen holte ich mir eine Portion Beef mit Reis und Gemüse sowie eine Dr. Pepper für läppische 10$. Nicht schlecht, und satt wurde ich auch!

Da es schon dunkel wurde und der Mond langsam aufging machte ich mich auf die Suche nach der nächsten geeigneten T welche mich nach Cambridge rüber bringen sollte. Natürlich verlief ich mich dabei wieder mal, landete aber nach einer halben Stunde wohlbehalten am Ufer des Charles River.
Von dort hat man eine wundervolle Aussicht auf die Skyline von Boston!


Aaber: Heute war ja nicht nur Mittwoch, und die Bruins spielten (weshalb nur wenige Leute die Aussicht von hier genossen), nein: Es war auch noch Vollmond!


Ich konnte mich kaum sattsehen an der wunderschönen Aussicht!


Und noch das fast perfekte Bild, nur die Wolken stören ein Wenig:

Der Vollmond, eingerahmt vom John Hancock Tower links und dem Prudential Building rechts!

Weiter ging es zu Fuss über die Harvard Bridge in die Back Bay. Dieses Quartier ist auf aufgeschüttetem Land erbaut, in einem typisch amerikanischen Raster. Auch die Benamsung der Strassen von West nach Ost ist recht eigentümlich, sie folgt nämlich dem Alphabet: Von der Arlington St ganz im Westen bis zur Massachussetts Av im Osten!
An vielen Wohnhäuser, geschlossenen Geschäften und Restaurants vorbei gings zur Newbury St wo ich links abbog richtung Copley Sq. Dabei donnerten diese beiden Gesellen an mir vorbei:

Harleys mit Motorbeleuchtung!

Ich fahre selber eine Harley, deshalb folgende Randbemerkung: Ich habe auf meiner Reise sehr viele (sorry for foul language) geile und geilste Mofas gesehen und vor Allem gehört! Hier würde mann wohl in den Knast gesteckt für sowas!
Nach einem kurzen Abstecher in 'meinen' liquor store, 3 Bier und 2 Schachteln Fluppen für 17.20$ schleppte ich mich mit letzter Kraft ins Hotel wo ich Tagebuch schrieb und anschliessend ins Bett fiel um sofort einzuschlafen.

Und das mache ich jetzt auch. Tee Rum und schlafen.
Morgen gehts weiter mit Boston von oben und einer Landpartie!

Und falls jamend den Link übersehen hat:
Hier gehts zu meiner Gallerie mit mehr und grossen Bildern!

Liebe Grüsse, Mike

TheHonk

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Re: mal was Neues: nach Boston zu Jimmy!
« Antwort #7 am: 29.03.2012, 18:24 Uhr »
Die Bostontour hat schon mal Spaß gemacht, da wir immer noch nicht genau wissen, wohin es dieses Jahr geht, ist Boston auch noch im Rennen und wie ich sehe auch sehr interessant!

Den Shop in den verschiedenen Margaritavilles, habe ich natürlich auch besucht und seit dem letzten Urlaub habe ich einen MGV-Länderkennungsaufkleber auf meinem Auto und viele Leute fragten mich schon, wo ich herkomme...  :lol:
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02171

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Re: mal was Neues: nach Boston zu Jimmy!
« Antwort #8 am: 30.03.2012, 04:47 Uhr »
@02171: Wow, wie cool ist das denn? Ich hab Freunde die waren jeweils an allen! Konzerten in Great Woods! Im Moment warten wir alle auf die offizielle Ankündigung des Konzerttermins 2012. Es ist mit ziemlichster Sicherheit der 23. Juni. Hab Flüge für mich und die  Partnerin gefunden bei AA für 1230.- SFr... Vielleicht sehen wir uns ja!?

Termin ist sehr vermutlich der 23te - Termin ist noch nicht raus, aber ich bekomme zumindest schon per email die Angebote fuer den VIP Parkplatz ins Haus ... aber VIP Parken ist ja unsportlich ...

Ich werde Jimmy naechsten Monat schon mal vorsichtshalber im Starplex sehen ... aber Boston hat die besseren JB Phans ...  :palme:

Parrothead

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Re: mal was Neues: nach Boston zu Jimmy!
« Antwort #9 am: 30.03.2012, 15:07 Uhr »
@02171: Wow, wie cool ist das denn? Ich hab Freunde die waren jeweils an allen! Konzerten in Great Woods! Im Moment warten wir alle auf die offizielle Ankündigung des Konzerttermins 2012. Es ist mit ziemlichster Sicherheit der 23. Juni. Hab Flüge für mich und die  Partnerin gefunden bei AA für 1230.- SFr... Vielleicht sehen wir uns ja!?

Termin ist sehr vermutlich der 23te - Termin ist noch nicht raus, aber ich bekomme zumindest schon per email die Angebote fuer den VIP Parkplatz ins Haus ... aber VIP Parken ist ja unsportlich ...

Ich werde Jimmy naechsten Monat schon mal vorsichtshalber im Starplex sehen ... aber Boston hat die besseren JB Phans ...  :palme:

Starplex? Wo das denn?
Live Nation hat tatsächlich schon seit etwa zwei Wochen VIP- Parking für GW gelistet am 23. Juni, aber noch nicht zu kaufen... Und einige BuffettNews- Members haben 'Verbindungen'... Man kann sich also schon auf den 23. einstellen! Aber es ist mir doch zu heiss Flüge zu buchen ohne eine Bestätigung. Ohne Ticket ok, da kann man immer etwas machen, aber ohne bestätigten Termin geh ich das Risiko nicht ein!

Und zu den New England JB Fans: Wie Du noch sehen wirst sind die wirklich toll! Meine Partnerin und ich sind übrigens seit diesem Jahr Mitglieder des Parrot Head Club Of Eastern Massachussetts!  :) Dies weil eine Clubmitgliedschaft Pflicht ist wenn man sich fürs MOTM anmelden will. Unsere Flüge nach Florida sind schon wieder gebucht... Wir waren letztes Jahr in Key West und haben Jimmy auf der Duval spielen sehen. Gibt dann später auch einen RB.

Jetzt aber genug der Insidergespräche, gleich geht die Landpartie los!

Parrothead

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Boston von oben und ein Ausflug aufs Land
« Antwort #10 am: 30.03.2012, 15:29 Uhr »
Donnerstag, 16.6.2011: Boston von oben und ein Ausflug aufs Land

Nach einer weiteren tief durchgeschlafenen Nacht stand ich wieder um 07:30 auf und machte erstmal Frühstück. Diesmal kein Trubel auf dem Flur, aber ein riesen Lastwagen wollte was abliefern und verstopfte kurz mal die Strasse hinter dem Hotel welche gleichzeitig eine Einfahrt auf den Highway ist. War ein ganz witziges Schauspiel.

Nachdem ich gepackt und meinen Koffer ins Auto geschleppt hatte surfte ich kurz im Internet bevor ich aus dem Hotel auscheckte.
Heute wollte ich mir vor der Abfahrt noch Boston aus der Höhe ansehen, also los zur T zum Heliport...
Ah nein, leider nicht  :lachen07: aber vom Boston Skywalk im Prudential Building hat man auch eine tolle Aussicht! Leider ist die Plattform auf dem John Hancock Tower seit 9/11 geschlossen und wird wohl auch nicht so schnell wieder eröffnet.

Der Skywalk öffnet um 10, ist aber bis 22:00 Uhr geöffnet. Hätte ich das mal gestern schon gewusst... Da ich eine halbe Stunde zu früh dran war holte ich mir im Starbucks einen Kaffee und bummelte über die Strasse auf den Campus der Christian Science um ein paar Fotos zu schiessen:


Pünktlich um 10 kaufte ich mir ein Ticket für (IIRC) 13$ und fuhr mit der Rolltreppe erstmal in den Keller. Dort sind nämlich die beiden Expressaufzüge ins 52. Stockwerk. Nachdem ich noch einer verzweifelnd Suchenden erklärt hatte wo denn hier der Shoe Repair sei (gleich rechts um die Ecke, dann auf der linken Seite...) pingte es auch schon und die Tür der Liftkabine ging auf. In gestoppten 48 Sekunden schoss der Lift mit mir in den 52. Stock zur Aussichtsplattform.
Ausser mir war erst ein weiterer Besucher oben angekommen, und so konnten wir die wirklich gigantische Aussicht in aller Ruhe geniesen.

Der John Hancock Tower. Rechts, zwischen Tower und Parkhaus das rote Gebäude, ist mein Hotel.

Die Back Bay und der Charles River

Fenway Park, das berühmte Baseball- Stadion der Boston Red Sox

Der Back Bay Fens Park. In diesem Park gibt es Schrebergärten, früher wurde dort Gemüse angepflanzt damit sich die Leute während der Depression etwas gesünder ernähren konnten.

Fenway, Brookline und Cambridgeport

Back Bay, das Charles River Basin und Cambridge mit dem MIT, dem Massachussetts Institute of Technology, eine der renommiertesten technischen Hochschulen der Welt. Ich wusste bis jetzt nicht dass das MIT mitten in Boston liegt...

Nach und nach füllte sich die Aussichtsplattform, und etwa um 11 spuckten die beiden Aufzüge zwei oder drei eher lärmige Schulklassen aus. Das machte es leider unmöglich die interessante Ausstellung zum Thema Immigration an der Rückwand der Plattform in Ruhe fertig zu betrachten. Da ich heute noch ein paar Meilen Autofahren wollte machte ich mich auf den Rückweg zum Parkhaus.
Mehr Bilder von Boston aus der Höhe gibts in meiner Galerie!

Ich installierte erstmal mein Navi und sagte ihm wo ich hinwollte, nämlich nach Everett zu Boston Harley Davidson, und das bitte ohne Autobahnen oder Mautstrassen.
Das ist wieder das selbe Thema wie mit den Städten zu Fuss. Abseits der Autobahn sieht man doch so viel mehr! Man kann aber auch gerne, so wie ich gerade, im Stau stehen... Durch diverse Vororte und Kleinstädte hindurch erreichte ich dann nach etwa einer Stunde mein Ziel. Da es gegen Mittag ging meldete ich mich noch schnell zu Hause, dort war es ja schon 1800.


Da ich selber eine Harley fahre wollte ich mich mit ein paar Kleinigkeiten eindecken, da Harley Parts und Kleidung in Europa unverschämt teuer sind.
Als ich den Laden betrat traf mich aber erst mal fast der Schlag: Der gesamte vordere Teil (von den Türmchen bis zur Kante wo das Gebäude höher wird) war dicht vollgestellt mit Motorrädern! Der grösste HD Händler in der Schweiz hat vielleicht 25 oder 30 Maschinen, neue und gebrauchte, im Laden.
Hier standen (ich habe nachgefragt) 125 neue und im Untergeschoss nochmal 35 gebrauchte Motorräder rum...

Nachdem ich mich vom zweiten Schock über die Preise (etwa 20% günstiger als hier, Tax eingerechnet) erholt hatte ging ich in den hinteren Teil des Geschäfts und stürzte mich in die Kleiderabteilung.
Ich suchte mir eine Lederjacke mit herausnehmbarer Baumwollweste, eine ebensolche Baumwolljacke, zwei T Shirts und eine Gürtelschnalle aus. Die quirlige Verkäuferin beriet mich sehr gut, bot mir einen Kaffe an (aus einer orange- schwarzen Nespresso- Maschine) und machte, als sie erfuhr dass ich aus Übersee sei noch einen kurzen Rundgang durch die Firma mit mir. Als es ans Bezahlen ging machte sie mich auf ein Rabattprogramm aufmerksam welchem etwa 20 HD Händler angehören. Für eine einmalige Gebühr von 80$ habe ich jetzt bei diesen Händlern einen Rabatt von 11% auf Einkäufe über 125$, und wenn ich bei Boston Harley einkaufe werden mir Punkte gutgeschrieben. Habe ich erstmal 20 Punkte kriege ich bei ihnen 12% Rabatt usw...

Nach dieser kurzweiligen Zeit schleppte ich meine zwei Taschen ins Auto wobei ich mir anfing zu überlegen wo ich wohl in der Gegend einen günstigen Koffer finden könnte, ich wollte ja morgen noch in ein Outlet shoppen gehen... Ich verschob diesen Gedanken auf später und machte mich auf den Weg durch weitere kleine Städtchen nach Salem.


In Salem wollte ich mir eigentlich das Peabody Essex Museum ansehen. Es zeigt einen Überblick über den Asien- speziell Chinahandel, sowie im Moment eine Ausstellung mit Bildern u.A. von Man Ray, einem sehr interessanten surrealistischen Künstler.
Allerdings war die Strecke dorthin doch etwas weiter gewesen, und es war sehr heiss und wolkenlos. Deshalb hielt ich nur kurz an, trank etwas und fuhr weiter. So ist dies leider mein einziges Bild aus Salem:


Die weitere Fahrt führte mich durch Wälder, über Felder und durch hübsche kleine Ortschaften, immer weiter in den Norden nach Plum Island.

Plum Island ist eine Barrieren- Insel welche einen Meeresteil, in diesem Fall eine Flussmündung, vom Meer abtrennt. Ausserdem ist es ein grosses Natur- und Vogelreservat mit einer grossen Salzmarsch welche vielen Tieren (und Mücken!) eine Heimat bietet.
Im Örtchen Plum Island selber wollten sie 5$ fürs Parkieren. Ich wollte nicht wirklich lange bleiben, und so folgte ich dem Rat eines Freundes von BuffettNews und fuhr richtung Naturpark.
Dort bezahlte ich zwar auch 5$ Eintritt, die werden aber sicher gut genutzt.

Am Visitor Center stellte ich mich auf den Parkplatz und ging über den Steg an den Strand. In Jeans und Turnschuhen. Falscher gehts wohl nimmer... Auf dem Rückweg zum Auto wo ich mich etwas leichter anziehen wollte wurde ich mir plötzlich unsicher: habe ich jetzt gelesen dass hier Rauchverbot ist, oder nicht? Gleich neben dem Steg waren ein Park Ranger und ein Jagdaufseher (im Park ist die Jagd auf gewisse Vögel zu gewissen Zeiten mit Permit erlaubt) am quatschen. Also schlich ich mich an und fragte höflich. Rauchen sei erlaubt, aber ich soll doch bitte keine Kippen liegen lassen! Und danke fürs Fragen! war die nette Antwort.

Also am Auto Shorts und Flip Flops montiert. Wie immer wenn ich ans Meer reise hatte ich keine Badehose eingepackt. Eine kaufen wollte ich auch nicht, denn ich reise ab und zu ans Meer und besitze dementsprechend sicher schon zehn Stück...
Zurück am Strand dippte ich zum ersten Mal meine Zehen in den USA in den Atlantik. Die Zehen. Nicht mehr. Es war so ¦¦ kalt... Andere Leute waren schon in der Sommerfrische und genossen die kühle Brise.


Weiter südlich hinunter war der Strand gesperrt, um einer im Sand brütenden Vogelart eine Aufzucht ihrer Jungen in Ruhe zu ermöglichen. Auch weite Teile des Parks waren unzugänglich um den Tieren ihre Ruhe zu lassen. Es gab allerdings markierte Wanderwege und zwei beschilderte Interpretative Trails, Naturlehrpfade.

Vom Beach Access Parking aus fuhr ich dann weiter südlich bis ich zum Ende der geteerten Strecke kam. Eigentlich wollte ich bis ganz runter zum Leuchtturm fahren, aber das wäre fast nochmal so weit gewesen. Die gravel road war zwar in einem recht guten Zustand, es war allerdings furztrocken und staubte entsprechend, also war die Sicht recht schlecht. Nach wenigen hundert Metern entschloss ich mich deshalb umzukehren.

Ich legte noch einen Stop bei einem Aussichtsturm ein wo man einen wunderbaren Ausblick über die Tümpel der Salzmarschen hatte. Und ausserdem so richtig zünftig von so kleinen sch@#ss Mücken zerstochen bzw. -bissen wurde.

Auf dem Rückweg zum Auto fiel mir auf dass der Radfahrer den ich schon vor einer halben Stunde gesehen hatte immer noch am Fluchen war. Da ich mal den Beruf des Mashinenmechanikers erlernt habe bot ich ihm meine Hilfe an welche er gerne annahm. Er hatte sich am Tag zuvor ein wirklich tolles neues Rennrad gekauft - glücklicherweise mit Repair Set für den schon defekten Schlauch. Bei einem netten Plausch war das Hinterrad im Nu wieder heile, und der liebe Senior bedankte sich überschwänglich. Er wollte mich gerne zu sich zum Dinner einladen, was ich leider ablehnen musste da ich noch ein paar Meilen vor mir hatte. Ein schönes Beispiel für die Freundlichkeit der Amerikaner!

Mit Plum Island hatte ich den nördlichsten Punkt meiner Reise erreicht, und so machte ich mich auf in Richtung meines Tageszieles, Cape Ann.
Im Internet war ich auf Glouchester aufmerksam geworden, ein ehemaliges Fischerstädtchen. Dort wollte ich übernachten.

Zuerst machte ich aber noch einen kurzen Abstecher nach Rockport, einem weiteren, eher touristischen Fischerort auf Cape Ann. Rockport ist bekannt für seine Künstlerkolonie - und das meistgemalte Gebäude der USA, Motif#1.
Schnell fand ich einen Parkplatz, einen Quarter für dreissig Minuten, günstig hier! Zu Fuss ging ich in den malerischen Hafen wo unübersehbar auf einer Mole Motif#1 thront. Was ist nun das meistgemalte Gebäude der USA? Schaut es euch hier an: Motif#1

Ja echt, ohne Witz! Gemäss diverser Reiseführer und Wikipedia ist ein roter Holzschuppen auf einer Mole im Hafen von Rockport Massachussetts das meistgemalte Gebäude der USA!
Nach einem Schnack mit einem Einheimischen der das ganze auch recht lustig fand merkte ich dass ich doch recht müde war. Also machte ich mich auf die letzten paar Meilen zu meinem heutigen Etappenziel, nach Glouchester.
Ich hatte mir dort im Crows Nest, dem Krähennest, ein Zimmer reserviert für 65$.

Glouchester wurde im Jahre 1991 von einem verheerenden Sturm heimgesucht. Bei diesem Sturm sank die Andrea Gail, ein Schwertfischtrawler, mit sechs Mann Besatzung. Ein Autor namens Sebastian Junger schrieb über diese Unglück ein Buch, The Perfect Storm, welches zum Bestseller wurde und im Jahr 2000 von Wolfgang Petersen unter dem Titel Der Sturm verfilmt wurde.

Das Crows Nest und seine damalige Besitzerin kommen einerseits im Film vor, andererseits logierte die Filmcrew während den Dreharbeiten dort. Was Hollywoodstars genügt genügt auch für mich, ne? Auf Tripadvisor.com hatte ich einige gelinde gesagt amüsante reviews gelesen, und so war ich dementsprechend gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht...

Nach einem Moment der Panik da ich einfach keinen Parkplatz zu finden glaubte, bis ich jemanden einfach am Strassenrand anhalten und reingehen sah - ah so geht das hier - ging ich mal in den eher dunklen Schankraum.
Sofort verstummte, wie auch schon vorher die der Raucher auf der Terasse, sämtliche Gespräche, und alle Köpfe wandten sich mir zu. An der Bar stellte ich mich kurz vor und erwähnte dass ich ein Zimmer reserviert habe. Nach dem Bezahlen erhielt ich umgehend den Schlüssel mit einer Erklärung wo mein Zimmer zu finden sei, und ich brachte meinen Koffer hoch in den ersten Stock. Das Zimmer wirkte abgenutzt und würde mal eine Renovation vertragen. Es war allerdings tiptop sauber, anders als auf Tripadvisor gelesen.

Nachdem ich den Kurbelmechanismus des Fensters durchschaut hatte konnte ich etwas frische Luft und den Strassenlärm reinlassen. Der Lärm störte mich in der Nacht dann gar nicht mehr...
Ich hatte einen enormen Durst, also stieg ich wieder runter ins Restaurant. Ich bin ein anfänglich etwas scheuer Mensch, deshalb setzte ich mich etwas abseits auf einen freien Stuhl an der Bar. Das war vollkommen sinnlos. Ich hatte kaum mein Bier bestellt brach auch schon die Neugier bei meiner Sitznachbarin drei Stühle weiter durch. Als sie erfuhr dass ich aus der Schweiz sei meinte sie das sei unglaublich, sie verstehe mich so gut - was ich von ihrem Akzent nicht behaupten kann, jedenfalls nicht bis ich etwa drei Bier hatte... Sie sei hier aufgewachsen und spreche den typischen einheimischen Akzent, erklärte sie mir.

Dazu möchte ich anmerken dass ich beruflich viel mit Menschen aus der ganzen Welt zu tun habe mit denen ich Englisch spreche, meist am Telefon, und daher unterdessen die Sprache ziemlich fliessend beherrsche. Die working class people die ich in New England kennenlernte hatten aber zum Teil schon einen sehr starken Akzent...

Nachdem ich von meiner ersten Zigarette zurück war wusste das ganze Lokal dass ein Schweizer aufgeschlagen hatte! Das war aber für mich voll in Ordnung, so ergaben sich während dem ganzen Abend viele interessante Gespräche, unter Anderem mit einem der letzten Fischer, mit einem Trucker der regelmässig dort absteigt und mir seinen tollen Peterbilt zeigte (leider keine Bilder da keine Kamera dabei) und mit den wenigen Touristen die am nächsten Tag zum Fischen fahren wollten.

Die Zeit verflog, und ich wurde hungrig. Leider, teilte mir Charlene die Bardame mit, leider hätten sie im Moment keinen Koch. Das sei aber kein Problem, es habe einen super Pizza Service im Ort, ich soll mir doch eine Pizza bestellen, ich könne sie gemütlich an der Bar essen... Versuch das mal hier? So bestellte sie mir eine small deep pan mit shrimps, 8.50$, welche super lecker und trotz small immer noch zu viel war, ich teilte sie mit Tomi, der Quasseltante.

So gegen ein Uhr morgens we closed down the bar. Der ganze Abend hatte mich etwas über 30$ gekostet. Ohne Pizza, aber einige spendierte Runden waren dabei. Ich hatte ganz schön Öl am Hut, ich schlief nämlich bei sperrangelweit geöffnetem Fenster wie ein Stein durch.
Hier noch zwei Bilder, aufgenommen am nächsten Tag:

Mein Zimmer, sorry for the mess. Keine A/C, dafür aber Kühlschrank und Mikrowelle.

Das Crows Nest. Im ersten Stockwerk, das zweithinterste Fenster, das war mein Zimmer.

Leider habe ich mir nicht täglich die gefahrenen Meilen aufgeschrieben, aber ich glaube mich an etwa hundert zu errinnern.
Geschlafen habe ich ausgezeichnet, kein Wunder bei den vielen Bieren, im Crows Nest in Glouchester.
Ich würde sagen, wenn ihr mal in der Gegend seid, sehr gut Englisch sprecht, nicht scheu und nicht allzu heikel (Zimmer) seid und Kontakt zu Einheimischen sucht, besucht mal das Crows Nest, ist einen Abstecher wert! Es gibt in und um Glouchester auch andere Unterkünfte...

Wie immer findet ihr alle Bilder und noch mehr, auch zum grösser betrachten, in meiner Galerie!

Bald gehts weiter mit Shopping und einem Konzertabend!

Bis denne, liebe Grüsse vom

Mike

Anti

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Re: mal was Neues: nach Boston zu Jimmy!
« Antwort #11 am: 30.03.2012, 16:53 Uhr »
Den Film "The Perfect Storm" kenne ich natürlich auch. Als ich Glouchester las, dachte ich sofort an Clooney und Wahlberg. Crows Nest? Der wird doch nicht... er wird! Echt cool! Als du Tomi beschriebst, musste ich an den einen Fischer denken, der am Abend vor dem Auslaufen die eine Frau kennen lernte...

Eine sehr traurige Geschichte. Da wurde mir schlagartig klar, wie hart und gefährlich der Job eines Fischers ist. Hatte früher nie darüber nachgedacht.

Parrothead

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Re: mal was Neues: nach Boston zu Jimmy!
« Antwort #12 am: 30.03.2012, 22:11 Uhr »
Kurz für alle die nicht schlafen können:
Diese Nacht spielt Jimmy in Tampa FL. Wenn ich nicht ganz flasch liege überträgt Radio Margaritaville das Konzert wie immer live ab 02:00.
Weiss nicht obs ok das hier zu verlinken, aber Google findets! Sonst PM an mich...

Parrothead

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Shopping und Musik!
« Antwort #13 am: 31.03.2012, 20:07 Uhr »
So, nachdem ich ausgeschlafen hab heute und meine Planung für die nächste Reise nach Boston zu Jimmy umgekrempelt habe gehts jetzt weiter mit dem

Freitag, 17.6.2011 Shopping und schon mal etwas Musik

Nach einer tief durchgeschlafenen Nacht (was ein Wunder...) riss mich der Wecker um 0800 mit einem Jimmy Buffett Song aus dem Schlaf. Noch etwas unsicher auf den Beinen duschte ich erstmal, um einen klaren Kopf zu bekommen. Was sicher helfen würde wäre ein guter Kaffee. Leider gibts im Crows Nest keine Kafeemaschine, und dementsprechend auch kein Frühstück. Die Bardame hatte mich jedoch auf die Tankstelle ein paar Meter die Strasse runter hingewiesen, und dorthin machte ich mich jetzt auf.

Ich war ziemlich überrascht dort einen leckeren, typisch unAmerikanisch starken Kaffe für einen Dollar zu bekommen! Ich stellte mich auf dem Parkplatz etwas abseits in den Schatten, die Sonne brannte schon wieder runter, und es war ziemlich schwül, um 0845...
Hinter der Tankstelle war gerade ein Tanklaster am Benzin abladen. Als ich mir einen zweiten Kaffee geholt hatte ging ich mir den schönen Truck etwas näher ansehen. Viel Chrom, Antennen, hohe Auspuffrohre, eine grosse Kabine, Chromtanks - einfach schön! Da ich keine Kamera dabei hatte leider kein Foto.

Der Trucker schaute mich ein paar mal etwas verwundert an, Amerikaner sehen solche Trucks wohl täglich, ich aber nicht, was ich ihm dann auch erklärte. Ich fragte ihn auch nach dem Preis dieser Trucks. Ab 90'000$ für ein einfaches Modell ist man dabei. Wenn man jedoch etwas Komfort möchte gehe es ab 120'000$ los, sein Fahrzeug habe mit allen Extras etwa 135'000$ gekostet. Er pflege es aber auch sehr gut, und so hoffe er dass er noch etwa zehn Jahre, bis zu seiner Rente, damit seinen Lebensunterhalt verdienen könne. Nach einem Schwatz über dies und das und einer Schimpftirade seinerseits über die immer strenger werdenden Abgasvorschriften auch für LKWs in den USA verabschiedete ich mich, ich hatte eine 'lange' Strecke zu fahren vor mir.

Nachdem ich mein Gepäck eingeladen und ein paar Fotos vom Crows Nest geknipst hatte gings los auf die Strasse, diesmal ohne Vermeidungen, auf dem schnellsten Weg.
Über die I95, die I90 und die I495 gings zuerst in ein Städtchen namens Milford wo ich mir einen anscheinend (in Google Maps) grösseren Best Buy am Weg ausgeguckt hatte.

Schon nach einer halben Stunde zog sich der Himmel immer mehr zu und es begann zu tröpfeln. Nicht schlimm dachte ich mir, ich sitze ja im Auto, auf dem Highway, links und rechts nur Wiesen und Wald, ab und zu eine Tankstelle oder ein paar Häuser.
Aus dem Nieselregen wurde dann aber ein ausgewachsener Wolkenbruch. Der Verkehr verlangsamte sich bis runter auf 35 mph. Es war auch völlig unmöglich schneller zu fahren, man sah kaum mehr die Fahrbanmarkierungen!

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich dann endlich bei diesem Best Buy an und rannte durch den strömenden Regen (in Shorts und Shirt, wieder falsch...) zum Eingang.
Ich wollte mir dort einige CD's kaufen, vor allem Jimmy Buffett. Falscher Ort. Die einzige Jimmy Buffett CD die sie hatten war die neueste, und die habe ich schon... Also kaufte ich mir die neueste von Jason Aldean, eine ältere von Sugarland und eine ältere von der Zac Brown Band.
Vor Allem letztere möchte ich euch ans Herz legen. Sie machen eine hörenswerte Mischung aus Country- Rock und Beach- Musik.

Der Regen hatte etwas nachgelassen, und so machte ich mich auf die nächsten etwa 20 Meilen unter die Räder zu nehmen. Über die I495 fuhr ich ins Wrentham Outlet Village. Da ich noch nie in Amerika war kannte ich diese Outlets nur vom Hörensagen bzw. von Beschreibungen im Internet.
Ich bin eigentlich gar kein Markenkleider- Fan, die sind mir hier in der Schweiz viel zu teuer, auch im Outlet hier in der Nähe. Gesehen haben wollte ich es aber mal, also flugs parkiert und durch den Nieselregen ab ins Trockene unter ein Vordach. Merke: man sollte sich vielleicht die Parkplatzreihe notieren um sein Auto wiederzufinden!

Schon nach wenigen Metern zog mich ein Shop an: Lacoste! Leider hatten sie in meiner Grösse nicht allzuviele Polos da, und die meisten die sie hatten waren mir mit doch um die 90$ immer noch zu teuer. Also kaufte ich mir ein hässlich- schön buntes Polo und je ein T Shirt für mich und meine Partnerin.
Als nächstes organisierte ich mir einen Plan um zu sehen was es denn sonst noch so alles gäbe. Wenige Minuten später stand ich bei Levi's, mal die Preise abchecken. Dort mussten dann grad zwei 501 mit, für 78$ (für beide, wohlgemerkt!)
Bei eckõ lachten mich zwei Polos an, 15$ / Stück, und bei Hilfiger gabs das zweite Polo zum halben Preis. Dummerweise kaufte ich mir keine Flip Flops...
Nachdem ich endlich mein Auto wiedergefunden hatte und die Einkäufe verstaut waren hing mir der Magen auf die Knie, also nochmal zurück und in den food court. Ein lecker Stück Pizza und ein Getränkebecher für knapp 8$, da kann man nix sagen. Jetzt verstehe ich auch wieso die Amis immer so viel Eis in die Getränke schmeissen: Root Beer schmeckt ohne Eis scheusslich! Mit genug Eis drin ist es allerdings extrem lecker. Ich weiss, ist Geschmacksache das Root Beer...

Nachdem Hunger und Durst fürs Erste gestillt waren war es an der Zeit das Übernachtungsziel anzusteuern, das Comfort Inn in Foxboro etwa zehn Meilen weiter. Dort hatte ich mir für zwei Nächte ein Raucherzimmer reserviert.
Mein Zimmer lag im ersten Stock und war mit "No Smoking" angeschrieben. Also wieder runter zum front desk und den Manager danach gefragt. Er war sehr erfreut über meine Frage, meinte jedoch dass sei ok, sie wären grad am Umbauen und hätten nur die Schilder noch nicht gewechselt.
Just in diesem Moment kam eine Dame durch die Tür welche ich von Fotos im Internet kannte, und so begrüsste ich sie mit 'Hello Tam! Hope you had a good trip down south?' Sie schaute mich ziemlich gehäuselt an was mich natürlich köstlich amüsierte! Wir hatten uns schon rege übers Forum ausgetauscht, und so dämmerte es ihr ziemlich schnell wer ich denn sei, und sie schloss mich zur Begrüssung in die Arme. Sie war sichtlich gerührt das erste Mitglied von BuffetNews zu sein welches the swiss guy in Amerika begrüssen durfte!

Nachdem ich mich im Zimmer eingerichtet hatte und eine kühle Dusche später (es war feucht- schwül- warm- heiss...) schaute ich mich in der Lobby um ob eventuell ein weiteres bekanntes Gesicht zu entdecken sei. Nachdem ich zwar auf dem Parkplatz etliche Parrotheads sah, aber leider niemanden den ich kannte, entschloss ich mich halt doch selber nach Taunton in den Sandbar Grill zu fahren.


Dort sollte schon am Nachmittag ab etwa vier Uhr eine kleine Party mit Musik auf dem Parkplatz steigen. Als ich ankam fragte ich erstmal einen jungen Mann nach einer Parkmöglichkeit. Ich soll einfach hier ums Gebäude rumfahren, dort sollte noch genug Platz sein, war seine Antwort. Und tatsächlich, dort konnte ich mein Auto für 5$, zu bezahlen beim Klempner nebenan, abstellen. Als ich also rüber ging und bezahlen wollte kam derselbe junge Mann auf mich zu und fragte was ich wolle? Na bezahlen natürlich! Oh, das sei nicht nötig, für Besucher des Sandbar Grill sei das Parkieren heute frei! Nur unter der Woche mache sein Vater ein kleines Nebengeschäft mit der Parkgebühr, aber die Besitzer des Restaurants seien Freunde, und so sei das ok... Toll!

Auf dem Parkplatz war jetzt noch nicht so die Hölle los, ein DJ legte Musik auf, ein paar Musiker machten Soundcheck, und alle anderen standen und sassen rum, tranken, assen und quatschten.
Der DJ war JD Spradlin, ein Top- DJ von Radio Margaritaville (Jimmy Buffett's Internet- und Satellitenradio, auf Sirius/XM Kanal 24), und der jumge Gitarrist war Peter Mayer's Sohn. (P. Meyer ist Jimmy's Leadgitarrist...)
Ich holte mir erstmal ein Landshark Lager (Jimmy Buffet's Biermarke) und verkniff mir eine Margaritaville Margarita da ich noch Auto fahren musste später. (Margaritaville LLC ist Jimmy Buffet's Firma die so ziemlich alles vermarktet: Ein Hotel in Pensacola FL, diverse Cafés, verschiedenste Alkoholika und Merchandise, und neuerdings sogar ein Casino in Las Vegas... Ziemlich geschäftstüchtig der Mann!)

Ich unterhielt mich hier und dort mit den Leuten und war froh endlich, nach Paris letzten September, wieder mal mit gleichgesinnten zusammenzusein.
Bald gab es auch gute Live Musik von drei Gitarristen: ?Bob? keineahnungwieernochhiess, ein Absolvent von Berklee, Peter Mayer's Sohn und John Fratasio spielten eine gute Mischung aus Rockcovers, eigenen Songs und Covers von Peter Mayer und natürlich etwas Jimmy Buffett.


Da um 18:00 der Einlass beginnen sollte stellten sich kurz nach 17:00 die ersten Leute an der Tür in die Reihe um ganz sicher einen Platz in der vordersten Reihe zu ergattern. Gegen 17:45 stellte ich mich dann in die nicht merklich gewachsene Reihe. Kurz nach 18:00 begann dann auch der Einlass.

Aus dem Augenwinkel sah ich jemanden mit einem BuffettNews- Parrot auf dem Shirt vorbeihuschen, also rief ich einfach mal 'Hello BuffetNews?' Verwundert riss die Gute einen Vollstop und drehte sich um: Es war tigzoe aka Chris. Von ihr hatte ich noch kein Foto gesehen, aber wir hatten schon viele nette Stunden zusammen im Forum verbracht! (Zur Erklärung: Alle Jimmy Buffett Konzerte werden auf Radio Margaritaville live übertragen, und viele Fans die nicht live vor Ort sind treffen sich im Forum und chatten im Setlist- Thread!)

tig freute sich riesig mich zu sehen, war aber etwas zurückhaltend als sie mich ihrer Freundin J. vorstellte. Ist irgendwie verständlich, war aber völlig unnötig. Als ich, erstmal drin, einen Tisch für uns organisiert hatte und wir ins Gespräch kamen schloss ich die beiden Frauen sofort in mein Herz!


Die Baha Brothers (der Name ihrer Band, sie sind nicht wirklich Brüder...) haben hier eine tolle Oase geschaffen, ein Stück Key West mitten in Neu England! Da das Lokal ziemlich schnell ziemlich voll wurde waren die flinken Serviererinnen etwas überfordert. Es dauerte aber nicht lange und wir hatte die ersten Getränke, ein paar Bier für die Ladies und einen grossen Ananassaft für mich. Über unseren Gesprächen verging die Zeit schnell, und schon bald kam die erste Band des Abends auf die Bühne: die Baha Brothers. Die können nämlich nicht nur ein Lokal führen, sondern sind auch alles gute Musiker!


Leider meinte es der Kollege am Mischpult etwas zu gut mit der Lautstärke. Meinen armen Tontechnikerohren wurde es bald zu viel so dass ich mich nach draussen verzog um unter dem Zelt erstmal eine zu rauchen. Auch tig und ihre Freundin kamen bald nach, sie fanden es auch zu laut.

Nach dem ersten Auftritt stellte mich tig dann vielen anderen BuffettNews- Freunden vor die unterdessen eingetroffen waren.
Da ich ein schlechtes Namensgedächtnis habe konnte ich mir nicht alle Namen auf Anhieb merken wofür ich mich entschuldigte und auf Verständnis stiess.
Meine neuen Freunde waren recht gut im Strumpf, sie hatten am Nachmittag eine Rumverkostung gemacht im Hotel, und waren dementsprechend in Partylaune und laut.

Bald begann das nächste Konzert, für mich das erste Highlight des Abends: Ilo Ferreira y Los Amigos.
Ilo ist ein talentierter junger Singer/Songwriter von den Kapverden. Jimmy Buffett entdeckte ihn vor einiger Zeit, und dieses Jahr erschien Ilo's Debutalbum 'Gather People Together' auf Jimmy's Label Mailboat Records. (habe gerade entdeckt dass dort auch eine CD des Schauspielers Jeff Bridges erhältlich ist...)
Ilo eröffnet dieses Jahr jeweils die Shows von Jimmy Buffett mit drei Songs welche mir immer gefielen, und dementsprechend gespannt war ich auf seinen Auftritt.


Wir wurden nicht enttäuscht! Ilo und seine Freunde spielten etwa eine Stunde lang viele schöne Balladen und Uptempo- Songs, etliche davon in Ilo's Muttersprache Portugiesisch.
Kurz nach dem Auftritt konnte man neben der Bühne seine CD kaufen und ein Autogramm erhalten.
Ilo sagte mir er habe Freunde in der Schweiz die er im Herbst besuchen wolle, schön!

Nach einer kurzen Pause folgten dann mit John Frinzi, Gitarre, und John Patti, Steeldrum, zwei bekannte Trop Rock Musiker, unterstützt von Doyle Grisham von der Coral Reefer Band an der Pedal Steel Guitar.


Die drei waren nicht schlecht, vor allem John Patti überzeugte mit seinen Steeldrum- Soli.
Leider spielten die drei doch etwas zu schnulzballadig für meinen Geschmack so dass ich wieder einen Teil des Auftrittes von draussen genoss.

Zwischen den einzelnen Konzerten versuchte JD Spradlin immer wieder für Stimmung zu sorgen, unter Anderem mit der Verlosung von zwei mal zwei Tickets für die Show am Samstag. Leider gelang ihm das nicht ganz so gut, und meiner Meinung nach hätten sich die Baha Brothers seine Gage lieber eingespart. Versteht mich nicht falsch, nicht dass ich JD seine Gage neiden würde oder so. Aber diese Einsparung hätte sich vielleicht im Ticketpreis von 65$ niedergeschlagen...

JD Spradlin at Work!

Als ich in der nächsten Pause wieder mal raus zum rauchen wollte rief mich der Doorman Mike zu sich, sein Chef wolle mir Hallo sagen! So lernte ich noch den Boss des Sandbar Grill kennen. Nach einem kurzen Schwatz fragte ich ihn nach einem überzähligen Plakat des Abends da ich mir Unterschriften holen wolle.
Nach einigen Minuten suchen in seinem Büro brachte er mir das letzte Plakat und wünschte mir noch einen schönen Abend.

Schon bald enterte die Coral Reefer Band, Jimmy Buffett's Begleitband, die Bühne und begeisterte uns Fans mit einem Set von gut eineinhalb Stunden Dauer.
Alle Musiker haben eigene Solo- CD's aufgenommen, und aus Songs dieser CD's und einigen Covers setzte sich auch das Programm zusammen. Sogar ein Kinderlied war vertreten! Der Bassist Jim Mayer aka Uncle Jim macht Musik für Kinder welche er auch an Kinderkonzerten spielt. Sein Song 'I'm So Happy' wurde kurzerhand zum Motto des Abends!

   

Zum Abschluss des tollen Abends führte die Sängerin Nadirah Shakoor noch eine conga line, eine Polonaise, kreuz und quer durchs Lokal und über die Bühne!

Bevor ich zurückfuhr ins Hotel bekam ich tatsächlich noch mein Plakat von allen Musikern unterschrieben. Sie sassen wenige Minuten nach dem Konzert an einem Tisch neben der Bühne, gaben Autogramme, schütteltem jedem die Hand, beantworteten Fragen und posierten geduldig für Errinnerungsfotos mit ihren Fans. Für uns waren die Stars des Abends wirklich hautnah und 'zum Anfassen nah' erlebbar!
Ein eindrücklicher Abschluss dieses ersten Top- Highlights dieser Reise!

Nach kurzer Fahrt war ich zurück im Hotel wo ich todmüde aber glücklich ins Bett fiel. Ich summte wohl noch 'I'm so Happy' bis ich einschlief.


Ein paar Bilder mehr vom heutigen Tag findet ihr wie immer in meiner Gallerie!

Das wärs für heute! Morgen zeige ich euch mal wie die Amis schon VOR einem Konzert feiern!

Einen schönen Samstagabend wünscht

Mike

Parrothead

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Jimmy!
« Antwort #14 am: 01.04.2012, 20:03 Uhr »
So, ich hoffe ihr seid alle fit, denn heute wirds anstrengend!

Samstag, 18. Juni 2011 Jimmy Buffett at Great Woods!

Heute hiess es zeitig aufzustehen, schliesslich war heute der Tag weswegen ich hierher gereist war! Kurz unter die Dusche und ab zum Frühstück, mann muss sich schliesslich stärken!
Der Frühstücksraum war voll, aber ich ergatterte mit etwas Glück noch einen Platz.
Sofort lernte ich viele andere Mitglieder von BuffettNews kennen die von nah und fern angereist waren.
Bald machte sich Aufbruchsstimmung breit, und so ging auch ich mich umziehen und holte meine paar Sachen aus dem Zimmer.
Wir trafen uns auf dem Parkplatz, und es wurde erstmal diskutiert wer wann wo mit wem... So ein Tailgate scheint eine logistische Herausforderung zu sein!
Da ich mit meinem Kleinwagen nicht unbedingt selber fahren wollte wurde ich kurzerhand von Carol und Dave 'adoptiert'.
Die beiden räumten kurzerhand ihren handgeschalteten VW Passat Kombi um damit ich Platz hatte!

Dave arbeitet für eine grössere deutsche Firma in den USA und ist bei seinen Businesstrips nicht nur auf den VW- Geschmack gekommen sondern fährt seither auch bevorzugt handgeschaltete Autos.
Nachdem nun alle einen Platz in einem Auto gefunden hatte ging es los auf die erste Etappe, ein paar Meilen, zu einem Einkaufszentrum.


Dort hatten sich die BN- Forianer verabredet, logischerweise waren nicht alle im selben Motel untergekommen.
Es wurde natürlich auch noch eingekauft. Vor Allem Eis und Getränke. Ich holte mir zwei Sixpack Bier, ein Sixpack Snapple und in weiser Voraussicht ein Dutzend Wasser.


Jetzt ging die Aufstellerei der Autos los. So eine Tailgate- Parkiererei ist für Aussenstehende ziemlich verwirrend. Die Autos werden in Zweierreihen geparkt, das erste vorne, das zweite hinten, das dritte wieder vorne, das vierte wieder hinten undsoweiter.
Und vor den jeweils vorderen sowie hinter den jeweils hinteren Fahrzeugen ist eine Gasse. Jetzt ist es also wichtig in der richtigen Reihenfolge loszufahren - und auch einzutreffen. Es gibt nämlich 'live cars' und 'dead cars'.
Ein live car trägt etwas zur Party bei oder hat wichtige supplies welche immer in der Nähe sein müssen, deshalb muss ein live car in der hinteren Reihe stehen. Die dead cars stehen in der vorderen Reihe...

Es wurde also umparkiert, diskutiert, debattiert, Hallo gesagt und geplaudert. Das Parking beim Comcast Center wird für Jimmy Buffett Shows bereits um 11:00 geöffnet, normalerweise erst um 16:00, die wissen dort was Parrotheads wollen: Party machen!

 

Kurz vor elf ging es dann endlich los, alle Autos mit Warnblinkern an und lautem Gehupe. Um uns sicher nicht zu verlieren fuhren wir ganz rechts mit etwa 20 mph.
 

Die Einfahrt unserer Gruppe in den Parkplatz wurde dann zur kleinen Tragödie: Meine Freundin Tam und ihr Freund waren mit zwei riiiiesen Pickups gekommen. Diese sollten nebeneinander stehen und vom darauf aufgebauten Balkon eine tolle Aussicht gewähren.
Leider war Tam's Truck als Commercial Vehicle eingelöst, der andere, grössere als Recreational. So musste Tam umdrehen, sie wurde partout nicht auf den Parkplatz gelassen.

Auch mich wollte die Wachmannschaft erst nicht reinlassen! Jeder Besucher muss ein gültiges Ticket vorweisen. Da LiveNation keine Tickets nach Übersee schickt musste ich meins am Will Call abholen.
Es brauchte einiges an Überredungskunst bis ich eingelassen wurde. Auf meine Frage wie jemand auf den Parkplatz kommen sollte um beim Schalter sein Ticket abzuholen damit er auf den Parkplatz komme erhielt ich nur ein Schulterzucken als Antwort...

Die nächste, diesmal aber angenehme Überrasching folgte auch gleich: Wir durften aufs Lot 4 fahren, fünf Minuten vom Eingang entfernt! Und in die vorderste Reihe, so war jetzt plötzlich jedes Auto ein live car!
Unsere Gruppe bestand aus etwa siebzig Leuten in etwa dreissig Autos. Statt fünfzehn Autos breit wurde unser Tailgate also dreissig Autos breit. Naja... Wenigstens kam Dave ein paar Meter neben den PoartaPottys zu stehen, wie praktisch!
Und eines wurde sofort reserviert, wenn auch nicht für lange...

Klick mich ich bin ein Link

Sofort wurde ausgepackt und aufgebaut. Hinter jedes Auto kam ein EzUp, ein patentes FaltZeltDach, zu stehen, es wurden Tische und Stühle aufgestellt, Coolers platziert, kurz gesagt, man richtete sich gemütlich ein.
Auch Fahnenmasten durften nicht fehlen. Ein geniales Patent: Ein Teil wird auf den Boden gelegt, und man fährt mit einem Autorad drauf, Fahnenmast zusammenstecken, Flaggen dran, in den Halter und fertig. Cool!
Schon bald rief Chris zum ersten Toast für Tropic Al, eine leider viel zu früh verstorbene Frohnatur. Here's to you, Al! Und auch 'unserer' Flagge wurde zugeprostet!

   

Weiter gings dann mit Party machen, schwatzen und umherschlendern. Vor Allem wurde viel getrunken, und nicht nur (aber auch) Alkohol. Es war supersonnig, und wir waren auf einem asphaltierten Parkplatz, also Hitze von unten und Hitze von oben...

   

   

Das letzte Bild oben zeigt unseren 'Hurrican Chef' Dave. Er wohnt in der Nähe und zauberte uns für einen Unkostenbeitrag ein Lunch- und ein Dinnerbuffet. Einschliesslich lecker Eis zum Nachtisch. Gekühlt mit Trockeneis in einer Styrobox. Muss man auch erst drauf kommen...

   

So vertrödelten wir den Tag mit labern, lachen und, ich kanss nicht anders umschreiben, saufen... Meine mitgebrachten Schoggistängeli fanden reissenden Absatz und ich lernte beim Verteilen viele aufgestellte Leute kennen! (Ich sehe etwas zerzaust aus, es war brütend heiss!)
Der Typ im Batman- Kostüm ist mein Freund Barry, der rennt an jedem JB- Konzert so rum und schaffte es schon mehrmals auf den Big Screen während dem jeweiligen Konzert.

   

Zwischendurch tapperten wir auch noch zum Meet and Greet mit der Coral Reefer Band und holten auf dem Rückweg mein Ticket ab. Dabei sahen wir auch noch einen kleinen Hummer. Wie ich später erfuhr sass darin Jimmy Buffett!
   

Ich hatte nicht nur Schoggi mitgebracht, auch drei Flaschen Schweizer Schnaps reisten mit nach Amerika. Natürlich wussten meine Freunde davon und drängten mich mal ein paar Shots auszugeben. Bei 30 Grad im Schatten... Meine Ermahnungen dies sei Heavy Stuff und sie sollen langsam machen nützten leider nichts.
Ein Shot Bündner Röteli, ein Shot Vieille Prune und ein Shot Williams mussten sein. Nicht alle konnten das so einfach wegstecken...

   

   

Leider machten sich einige schon etwas früh auf um anzustehen, so mussten wir unser Gruppenfoto ohne sie machen. Wir zogen uns etwas ordentlicher an, räumten unseren Platz auf, alles schön nach Sorten getrennt in die bereitstehenden Behälter, und spazierten zur Arena rüber.
Ich liess meine gute Kamera im Auto da Wechselobjektiv- Apparate verboten waren. Ich hätte sie problemlos reinschmuggeln können, aber ich wollte nichts riskieren.
Deshalb gibt es auch nicht viele Fotos vom Konzert.

Nach der Eingangskontrolle suchte ich erstmal den Weg zu meinem Sitzplatz. Der war ziemlich weit oben und seitlich. Ich hatte trotzdem eine gute Sicht zur Bühne.
Die Arena fasst 19'900 Zuschauer und war fast ausverkauft. Das ist schon eine spezielle Athmosphäre!
Ich holte mir noch ein paar Bier, und dann ging das Konzert auch schon los.

 

 

Das Konzert war natürlich super! Ich hatte wie immer bei den ersten zwei, drei Liedern Pipi in den Augen... Leider schmerzten meine Füsse extrem vom Rumstehen- und -gehen auf dem Parkplatz, so musste ich mich zwischendurch hinsetzen...
Nach über zwei Stunden war das Konzert leider zu Ende, und alles strömte dem Ausgang zu. So ein Gedränge habe ich noch nie erlebt! Alle wollten weg und nach Hause, und jeder wollte der Erste sein!
Dementsprechend gross war dann auch das Verkehrschaos! Bei unseren Autos angekommen vermisste ich den Passat! Meine Freunde informierten mich dass Carol kurz nach Beginn des Konzertes einen Migräneanfall hatte und ins Hotel musste. Die Ärmste!
Glücklicherweise hatte ich meinen Hotelschlüssel bei mir.
Innert kürzester Zeit hatte ich einen Platz für die Rückfahrt, Les räumte ihr Auto um.
Es wurden wieder Stühle und ein Grill ausgepackt, ein paar Burgers gebraten und gequatscht. Schliesslich wollte niemand freiwillig eine Stunde im Stau stehen um den Parkplatz zu verlassen...
Nach etwa zwei Stunden machten auch wir uns auf den Rückweg. Les verfuhr sich zwei Mal. Sie wollte mir einfach nicht glauben. Ich sei ja schliesslich nicht von hier. Irgendwann konnte Batman sie überzeugen auf mich zu hören, und so fanden wir dann doch als letzte zurück zum Motel.
So schnell schlief ich in Amerika noch nie ein...

Morgen gehts nur etwas ruhiger weiter mit einem Ausflug zum Strand...

Mehr Bilder, und wie immer auch grösser, in meiner Gallerie!