TEIL 2
TRAIL (B.C.)
Morgens brechen wir in Kalispell auf. Es regnet. Die Wolken hängen Tief. Temperaturen im zunächst einstelligen Celsiusbereich. Wir verlassen Kalispell auf dem HYW 2 in zunächst südwestliche Richtung. Auffällig (im negativen Sinne) sind die „Behausungen“ derer, die am HWY 2 wohnen. Im Regelfall sind es „Hütten“ in einem sehr schlechten Zustand. Dazu kommt noch die komplette „Familienhistorie“ in Schrottfahrzeugen seit den 60er Jahren, die nahezu jeder in seinem Vorgarten abstellt. Kein schönes Bild, aber auch ein Teil Amerikas.
Gegen Mittag erreichen wir – das Wetter hat sich ein wenig aufgehellt – den Grenzübergang Rykerts. Der Übergang nach Kanada funktioniert ohne Probleme. Irgendwie merkt man sehr schnell, dass man nicht mehr in den USA ist. Es wirkt alles aufgeräumter, ordentlicher. Vielleicht sogar europäischer.
Ansonsten: Wälder, Wälder, Wälder.
Gegen späten Nachmittag erreichen wir die Kleinstadt Trail.
PRINCETON (B.C.)
Wir verlassen Trail bei grauem Himmel und niedrigen Temperaturen. Es ist jedoch trocken. Der Weg führt uns u.a. durch Osoyos, einem Ort am einem See, der irgendwie beinahe mediterrane Züge aufweist und durch das fruchtbare Similkameen-Valley, in dem eine Menge Weinbau betrieben wird. Unterweg sehen wir unseren 2. Bären. Diesmal leider nur tot. Kurz vorher muß eine Frau einen halbwüchsigen Schwarzbären am Highway angefahren haben. Schade. Princeton selbst ist nicht der Rede wert. Es reicht zum Übernachten.
VANCOUVER (B.C.)
Über Nacht hat es in Priceton offenbar etwas geregnet. Bei unserer Abfahrt ist es zunächst noch trocken, jedoch es geht dann alsbald los. Zunächst noch wenige Tropfen, die sich dann jedoch allmählich zu Sintflutartigem Regen aufwachsen. Die Temperaturen sinken bis knapp über den Gefrierpunkt und es mischt sich auch wieder Schnee unter den Regen. „Tolle“ Verhältnisse insbesondere auch zum Fahren. Dieses Wetter begleitet uns dann bis ca. 30 km nach Hope. Ab dort wird das Wetter fast dramatisch besser. Der Regen hört auf, der Himmel bricht auf und je näher wie Vancouver kommen, desto weniger Wolken zeigt der Himmel. Die Temperaturen steigen bis ca. 20° Celsius.
Vancouver empfängt uns also bei schönem Herbstwetter!
Unser Hotel liegt Downtown. Wir bekommen Zimmer 2008 (im 20. Stock). Nachdem wir die Zimmertür aufgeschlossen haben, empfängt uns eine regelrechte kleine Wohnung samt Balkon! Panoramablick über Downtown mit teilweisem Meeresblick! Gigantisch. So etwas hat man nicht alle Tage. Vancouver haben wir per pedes erkundet. Ich meine, den Muskelkater immer noch zu spüren. Das Wetter wurde übrigens noch etwas besser (und wärmer). Vancouver bleibt uns als schöne Metropole in guter Erinnerung. Sie unterscheidet sich von ihrer Mentalität allerdings ganz erheblich von ihrem Umland. Auffällig ist der hohe asiatische Bevölkerungsanteil. Ob Vancouver eine Traumstadt ist? Für uns vielleicht nicht ganz, für viele andere jedoch bestimmt. Gerade im Downtownbereich ist sehr viel neu gebaut worden (und wir auch weiterhin viel gebaut). Dominant sind Beton und sehr viel Glas. Auch gibt´s sehr viel Grün. Es fehlte und dort jedoch eine gewisse Patina, die häufig den Flair mit ausmacht.
SEATTLE:
Das schöne Wetter bleibt uns treu. Beim Peace Arch überschreiten wir wieder die Grenze zu den USA. Es gibt lange Schlangen. Die Wartezeit ca. 60 Minuten.
Der Himmel ist also strahlend blau, die Temperaturen überschreiten die 20°-Marke.
Downtown Denver ist – mit Ausnahmen – nicht unbedingt überall schön, hat trotzdem mehr Patina. Diese Patina generiert durchaus hier und da auch Ihren eigenen Charme. Im direkten Vergleich mit Vancouver gibt´s in Seattle mehr Schmutz und auch mehr (sichtbare) Obdachlose. Wir haben ebenfalls ein Downtown-Hotel (Paramount). Wir wussten zwar, dass das Parken dort nicht kostenlos ist. Das es jedoch ausschließlich Valet-Parking gibt und uns zwei Tage dann gleich über 50 USD kosten, das wussten wir vorher nicht. Empfehlenswert für jeden, der in Seattle ist, ist eine Fahrt mit der Washington State Ferry. Vor Jahren sind wir mit ihr schon mal nach Bainbridge Island gefahren. Dieses Jahr haben wir uns Bremerton ausgesucht, da die Fahrt dorthin mit ca. 60 Minuten ca. doppelt so lange ist (mit 6,50 USD / Returnticket) jedoch ebenso viel kostet, wie Bainbridge Island. Die Aussicht, die man von der Überfahrt (insbes. auf die Skyline) hat, ist ein mehrfaches wert, als nur die 6,50 USD! Bremerton, dass wissen wir nun, kann man sich – im Unterschied zu Bainbridge Island – allerdings getrost sparen. Man nimmt vorteilhafterweise die nächste Fähre zurück.
Gigantisch (irreal!) auch die Aussicht auf den Mount Rainier, die wir diesmal hatten. Man kann´s einfach nicht glauben. Aber er ist echt. Klasse! Ein Tipp für Interessierte ist auch der Besuch des Museum of Flight in der Nähe des Boeing Field etwas südlich von Downtown Seattle. Dort hatte ich erstmals die Gelegenheit, eine Concorde zu entern.
So. Damit sollen meine kurzen Eindrücke erst einmal enden. Ich hoffe, sie können Euch ein paar Anhaltspunkte für eigene Planungen bieten.
Wenn Ihr irgendetwas wissen möchtet: FRAGT halt!