usa-reise.de Forum

Autor Thema: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)  (Gelesen 28949 mal)

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #60 am: 28.03.2014, 23:53 Uhr »
Och ja, eine Lokalempfehlung ist nie schlecht. Aber vielleicht bin ich ja heute dort gelandet, wo du mich hingeschickt hättest, Antje?

Birte, klappt es wieder mit dem Anmelden? Sicher, dass du dein Passwort noch weißt?

Ansonsten kann dir sicher Angie, Wolfgang oder Thomas helfen. Am besten schreibst du dazu eine Mail an webmaster@usa-reise.de.

Aber eigentlich wollte auch ich dir danke fürs Mitreisen sagen. Bei jeder guten Rückmeldung wachse ich innerlich mindestens 3 cm.

Dass das Wetter in LA vor meiner Ankunft dort auch schlecht war, ist ein kleiner Trost. Also hätte eine Flucht gen Süden wohl nicht viel geholfen...

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #61 am: 28.03.2014, 23:53 Uhr »
MO, 4.3.2014

Der Wetterbericht hält, was er verspricht. Ich wache wieder mal sehr früh auf, schaue nach draußen und sehe blauen Himmel.

Also wieder mal losgerannt. Jetzt am frühen Morgen ist es noch nicht ganz so spannend wie gestern Abend, aber gewisse Duftwolken liegen schon oder noch in der Luft, als ich Venice Beach passiere.

Obdachlose schlafen noch oder suchen ihren Krams zusammen um ihn fein säuberlich in ihre Einkaufswagen zu stapeln. Erste Surfer sind schon unterwegs und selbstverständlich bin ich nicht allein hier zu Fuß.

Nach einem Kaffee aus eigener Küche und einem Joghurt will ich nun mal sehen, was die Stadt Los Angeles so zu bieten hat. Um es vorweg zu nehmen: Es gibt einige nette Spots, aber was Stars dazu bewegt hierher zu ziehen, das weiß ich nicht. Vielleicht muss man selbst ein Star sein um das nachvollziehen zu können.

Zunächst lasse ich mich nach Downtown lotsen und verrate der Navi, was ich da mal so zu sehen bekommen will. Aber weder die City Hall, noch der Bahnhof, noch die Olvera Street reißen mich vom Hocker im Gegensatz zu den Cinnamon Rolls bei Burger King, wo ich wegen des Internets einkehre, im Hotel soll es nämlich kosten, dazu bin ich zu geizig. Schließlich gibt es inzwischen genügend andere Möglichkeiten. In jedem Mc Donalds, Burger King, Starbucks, Barnes and Nobles, Apple Store, in Nordstrom Kaufhäusern und an vielen anderen Orten kann man sich problemlos und kostenfrei einloggen.

OK, also will ich nun den Blick auf die Stadt genießen, fahre zum Griffith Observatorium. Ja, ein toller Rundumblick, dennoch wirkt die Skyline von Los Angeles wenig charakteristisch, und auch das Hollywood Sign ist weit weg.







Hollywood - da war ich 2008 auf der Durchreise schon. Ich lande im selben Parkhaus, hier herrscht übrigens der berühmte Stau von Los Angeles. Aber irgendwann ist es geschafft und ich darf die Sterne bewundern, die viele Bekannte, aber auch eine Menge mir unbekannter Namen verewigen. Noch schnell das Beweisfoto geschossen von dem noch abgesperrten Ort, an dem gestern die Oscars verliehen wurden. Wäre ich übrigens gestern noch hergefahren, hätte ich mich wohl geärgert. Weiträumig Halteverbot im gesamten Stadtteil und auch das Parkhaus hätte ich nicht nutzen können.





Inzwischen ist es Mittag und ich kaufe mir unterwegs Obstsalat zum Überbrücken. So langsam bekomme ich richtig Knast.

Über Beverly Hills geht es wieder nach Santa Monica. Am berühmten Rodeo Drive ist das einzige Berühmte, dass noble und noch noblere Marken hier verkaufen. Die Passanten hier indes wirken wenig berühmt und sehen eher nach H & M aus denn nach Yves Saint Laurent. Fast alle haben eine Kamera um den Hals hängen, also werden es keine Promis sein, sondern eher Promi-Jäger.

Ich stehe geduldig den Weg zurück nach Santa Monica durch, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Bei einem CVS kaufe ich mir tiefgefrorene Mac 'n Cheese, muss ja schließlich die Microwelle im Zimmer nutzen.

Am Hotelpool ruhe ich ein bisschen aus und verspeise mein kärgliches Mahl, das nicht einmal gut schmeckt.

Und nun? Ach, gehe ich doch einfach noch ein bisschen bummeln an dem Platz, der mir hier am besten gefällt, ab an den Strand. Hier entdecke ich ein paar Exemplare meines derzeitigen liebsten Fortbewegungsmittels und denke an meinen schönen Tretroller namens "Idefix" von Kostka.



Ich genieße den letzten Sonnenuntergang am Pazifik in diesem Urlaub und vergesse die Schönheit ob des profanen Wunsches nach Essen.





Obwohl das irgendwie allgemein asiatische Restaurant ein eher buntes Sammelsurium aus verschiedenen Ländern bietet, ist die Auswahl dennoch klasse. Und günstig ist es dank Happy Hour (auch in Bezug auf Vorspeisen) und mangels Lust auf Alkohol auch noch. Ich lasse mir leckere Sommerrollen und leckere Sweet Chili Shrimps bringen und verleihe den ersten Preis für das bisher gelungenste Essen des Urlaubs.



Den Weg zurück gehe ich über die 3rd Street. Ich lande wieder mal im Kino und wieder mal in einem Film, der es wohl nicht bis Deutschland schaffen wird. Wieder mal bin ich fast allein im Kino.

Antje

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.627
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #62 am: 29.03.2014, 08:01 Uhr »
Nun denn -

Fromins
http://www.frominsdeli.com/

ist mein Restauranttip für Santa Monica

Ein echtes family-Diner (Man hat den Eindruck, manche Menschen kommen schon seit 50 Jahren hier her).

Antje

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #63 am: 29.03.2014, 08:22 Uhr »
Hmmmm, und nun überlege ich, was ich jetzt wohl gerne zum Frühstück hätte...

Nein, das deli ist mir, glaube ich, nicht aufgefallen.

Bluebell

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 74
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #64 am: 29.03.2014, 10:26 Uhr »
Ich reise auch still mit (wie bei fast allen Reiseberichten) und ich mag deinen Schreibstil. Ich mag es auch, wenn Leute ihr Essen posten.
Man sitzt hier im kalten/warmen DE, liest den/deinen Bericht, sieht die Bilder und sieht teilweise auch das Essen und "wumm" bekommt man Heimweh!
Wir waren 2007 das letzte Mal in Kalifornien und wollen eventuell Weihnachten hin, also schreib bitte schön weiter und laß uns alle an deinen schönen Urlaub teilhaben!
 :dankeschoen:

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #65 am: 29.03.2014, 11:07 Uhr »
Hi, danke schön!

Essensbilder gibt es von mir nur sparsam, aber dieses Essen war nicht nur lecker, sondern auch nett angerichtet. Am Liebsten hätte ich übrigens zum Nachtisch den Kellner gehabt ;)

Und keine Sorge, der Reisebericht ist im Grunde fertig und muss nur nach und nach noch hier auftauchen :D

sonny

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 707
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #66 am: 29.03.2014, 11:28 Uhr »
Ganz toller Reisebericht !!!  :daumen:

Da es in ein paar Wochen selbst nach Kalifornien geht ... danke für die vielen Infos  :wink:

LG,
Sonny
*Es ist oft klüger, einen Tag lang über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat für sein Geld zu arbeiten*
John D. Rockefeller

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #67 am: 29.03.2014, 21:29 Uhr »
DI, 4.3.2014

Ich stelle mir bewusst den Wecker auf 5.30 Uhr, schließlich liegen 5 Stunden Fahrt vor mir und ich will ein bisschen was vom Death Valley haben. Schon um 6.30 Uhr lade ich also meinen Koffer ins Auto und mache mich auf den Weg.

Zunächst liegt alles im Nebel, aber nach dem Verlassen des Stadtgebietes, wo sich auf der Gegenfahrbahn eine langsame Lawine in die Stadt quält, während ich stadtauswärts freie Fahrt habe, klart es auf und blauer Himmel zeigt sich.

Zunächst sind Orte, Tankstellen, Hotels, Restaurants noch in kurzen Abständen zu finden. In einem der letzten dieser Orte, in Lancaster, frühstücke ich beim IHOP (einmal im Urlaub müssen stuffed French Toast schon sein) und versuche zu tanken. Bei der ersten Tanke verzweifele ich daran, dass sie offenbar gar keine Kreditkarten will, bei der zweiten daran, dass sie meine Kreditkarte nicht will, bei der dritten und letzten, einer der von mir gehassten Chevron, weil es hier IMMER Ärger gibt, werde ich erstmal durch eine ganze Prozedur geführt um dann ein Äääätsch zu bekommen, Karte nicht akzeptiert. Also gehe ich rein, hinterlege meine Karte (ja ja, der Shop will eine Sicherheit, aber wer gibt mir die Sicherheit, dass meine Karte dort sicher ist?) und habe endlich den Tank wieder voll.

Hinter Lancaster werden die Möglichkeiten weniger, die Orte kleiner und sie liegen weiter auseinander. Dafür kann ich nun die verschneiten Gipfel der Sierra Nevada bewundern.



Irgendwie freue ich mich auf das Death Valley, das 2008 keinen überragenden Eindruck bei mir hinterlassen hatte.

Zunächst fahre ich die paar Kilometer abseits zur Semi Ghosttown Darwin. Malerisch ist auch hier diverser Schrott um diverse abgewrackte Hütten herum aufgestapelt. Es gibt auch eine stillgelegte Mine, aber keine Ahnung, ob ich rein könnte, ist mir auch nicht so wichtig.







Bei Panamint Springs fülle ich zur Vorsicht nochmals den Tank, aber zu spät, hier zahle ich schon den Apothekenpreis, etwa doppelt so biel wie anderswo. Tja, eine Frage von Angebot und Nachfrage!

Der nächste Stopp ist dann erst bei den Sanddünen. Hier ist es bereits sommerlich warm.





Nur noch eine kurze Fahrt zur Furnace Creek Ranch. Es ist 13.30 Uhr und ich versuche erfolgreich schon einzuchecken. Und der Pool lockt. Nach den Regentagen und nachdem ja eigentlich Erholung mit Sonne und Meer geplant war, ist eine Stunde in der Sonne eine hoch willkommene Wiedergutmachung. Aus einer Stunde werden zwei.

Als das Licht golden wird, breche ich noch fix auf zum Zabriskie Point und zu Dante's View.

Am Zabriskie Point bewundere ich die Farben, die kein Designer besser hätte miteinander kombinieren können.







An Dante's View weht ein ordentlicher Wind. Auch kann man mit jedem gewonnenen Höhenmeter sehen, wie die Temperatur ebenso beständig fällt. Von oben hat man einen tollen Blick auf das Badwater Basin, den tiefsten Punkt Nordamerikas.



Ich habe sicher 2008 dem Death Valley keine Chance eingeräumt, weil die schönen Farben natürlich am hellichten Tag nicht so wirken. Nun wird es immer schöner, strahlender und intensiver. Auch hatte ich ja damals schon so viel Landschaft und Natur geballt und intensiv hinter mir und an dem Tag noch eine ordentliche Fahrstrecke vor mir. Also gut, dass ich nochmals hergekommen bin, denn gerade als Kontrast zur Küste ist diese karge Landschaft mit den völlig anderen Farben eine tolle Abwechslung.





Während es dunkel wird, inspiziere ich in Laufschuhen nochmals den Highway (immer noch sehr warm und irgendwie zum Rennen zumindest für mich zu steil) und den Golfplatz von Furnace Creek (sehr nett zum Laufen und nach Sonnenuntergang deutlich kühler). Und ich wusste gar nicht, was die eigentliche Herausforderung wohl beim Golf ist, nämlich die Orientierung auf dem Areal, jawoll! Ich zumindest verlaufe mich ein bisschen und komme an einer völlig anderen Ecke wieder heraus als ich dachte.

Der Abend geht mit einem eher mittelmäßigen Essen (Xanterra Resort halt) und einer Stunde an einem Feuerplatz mit den letzten beiden Tagen des Reiseberichtes zu Ende. Ich mag die Stille und muss gleich noch mal schauen, wie dunkel es in der Wüste sein kann, wenn die nächste Stadt weit weg ist und es keine Straßenbeleuchtung gibt.

captsamson

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 3.147
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #68 am: 29.03.2014, 21:59 Uhr »
Ein toller Bericht soweit, und hey wenigstens im Death Valley schien die Sonne :-)

Vielleicht habe ich es überlesen, aber dennoch der Hinweis: Du hast/hattest auf Deinem Objektiv wohl einen Fleck, der ist nämlich auf eigentlich jedem Bild drauf.

Oder ist das ein Kratzer der eben leider nicht mehr weg geht?
2010 NY,NV,AZ,CA
2011 NY,WY,UT,AZ,NV
2011 NY,DC
2012 NV,AZ,CO,UT
2014 WY,MT,AB,BC,WA
2015 WA,OR,CA,NV

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #69 am: 29.03.2014, 22:32 Uhr »
Das ist total besch...! Und ich bin auch nicht gut darin das nachträglich auszumerzen. Das muss innerlich ein Fussel oder Staubkorn sein, leider! Zumindest dachte ich das. An einen Kratzer habe ich noch gar nicht gedacht, hmmm, grübel.

Ich habe schon überlegt, ob ich das mal reinigen lasse, aber es wird wohl eher darauf hinauslaufen, dass ich vor dem nächsten Urlaub einen neuen Fotoapparat kaufe. Ich habe zwar keine Ambitionen und kein Talent beim Fotografieren, aber eine Spur besser und aufwändiger könnte der ohnehin sein, und der Alte ist sowieso schon einige Jahre alt.

Schocki

  • Junior Member
  • **
  • Beiträge: 37
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #70 am: 30.03.2014, 00:51 Uhr »
Also das Talent für Fotos würde ich dir schon zusprechen... tolle Bilder... oh meine Vorfreude wird immer Größer....

Noch 1 Monat, 10 Tage, 9 Stunden und 9 Minuten geht es endlich looooossss :)

DANKE FÜRS EINSTIMMEN!!
Mai 2014 - ENDLICH!!!!!

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #71 am: 30.03.2014, 14:08 Uhr »
MI, 5.3.2014

Der Tag beginnt bedeckt. Das frühe Aufstehen fällt mir nun schwerer. Zwei Wochen unterwegs mit vollem Programm sind eben anstrengend.

Ich verzichte auf Frühstück im Hotel. Kaffee im Zimmer und ein paar Cookies reichen mir und in Las Vegas werde ich sicher noch genügend zu essen bekommen.

Recht früh bin ich unterwegs, im Grunde zu früh, denn die Sonne, die die Farben zum Strahlen bringen soll, zeigt sich noch nicht.

Vorbei am Artist Drive und dem Badwater Basin will ich über Shoshone das Death Valley verlassen und laut Navi in etwa 2,5 Stunden in Las Vegas ankommen.

Aber erst einmal besuche ich ohnehin die Boraxausstellung nahe beim Hotel.



Vom Golden Canyon habe ich im Reiseführer etwas gelesen. Es sei eine Meile Trail und die Zeit habe ich für etwas, das so einen verlockenden Namen hat. Ich halte mich jedoch länger als 1,5 Stunden auf, denn nach der einen Meile wird es erst richtig schön. Es geht erst über besagte Meile durch ein ausgetrocknetes Flussbett. Dann zweigt ein anderer Trail ab, auf dem man zu einem Rundkurs zurück zum Parkplatz aufbrechen kann bzw. auf dem man zum Zabriskie Point laufen kann. Je höher man geht, desto toller werden die Ausblicke auf Farben wie Nougat- und Vanilleeis, auf das Badwater Basin und verschneite Gipfel im Hintergrund.

Ich gehe ein Stück aufwärts, Andere, die hier unterwegs sind, sind schon von ferne zu sehen und sehen ein bisschen aus wie Playmobilmenschen, nur nicht so gelb im Gesicht.

So langsam setzt die Sonne sich gegen den Morgendunst durch und der blaue Himmel rundet das Farbspiel ab.





Am Wegesrand schwarzes Gestein, das sicher Lava ist, zumindest weist ein besonderes Kunstwerk der Natur darauf hin.





Ich fahre weiter über die Badwater Road und zweige ab in die Einbahnstraße zur Artist Palette. Auch diese fand ich vor 5,5 Jahren enttäuschend. Aber damals war ich auch in Eile, es war Mittag, die Sonne war gleißender und ich hatte die ganze Zeit Angst, dass die Horrorgeschichte vom kochenden Motor sich bewahrheiten würde, obwohl es damals ebenfalls verhältnismäßig kühl war. Heute steige ich einige Male aus, besonders an der Artist-Palette halte ich um zwischen den bunten Lehmschichten herumzuspazieren.













Devil's Golf Course kenne ich, da es aber nur ein paar Meter von der Straße abseits ist, halte ich hier natürlich auch kurz an.



Am Badwater Basin darf ein Stopp nicht fehlen.







Ungeahnt überkommt mich beim Verlassen des Nationalparks die Lust auf Süd-Westen intensiv, und in meinem Kopf formt sich schon die nächste Route, in der Einsamkeit im März, einmal durch die Nationalparks von Las Vegas bis Moab und ganz viel Hedonismus in der Glitzerstadt zum Schluss.

Am Wegesrand:





Und dann geht es in einem Rutsch durch in die Glitzerstadt, die aus der Ferne so viel verheißt, aus der Nähe aber vor allem müde Füße verspricht.

Bereits kurz hinter der Staatsgrenze, in Pahrump, tauchen die ersten Kasinos auf, dann geht es erst einmal weiter durch Nichts, bis dann geballt Las Vegas vor mir liegt. Nur noch ein paar Meilen, hoffentlich kome ich gut durch.

Alles klappt wie am Schnürchen. Ich fahre zuerst zum Bellagio, wo ich noch am Will Call Schalter meine Karte für morgen für Cirque du Soleil abholen will. Perfekt, Karte ist da. Ich verlaufe mich nicht einmal in diesem riesigen Hotel und fahre weiter zum Wynn. Hier wollte ich doch unbedingt mal übernachten.

Super, das Einchecken geht ab 15 Uhr und jetzt, um 15.15 Uhr habe ich also den optimalen Zeitpunkt erwischt um Las Vegas noch in vollen Zügen genießen zu können. Ich darf ein tolles Zimmer im 34. Stockwerk mit Blick zum Trump Tower und einen Teil des Strip beziehen und mache mich auf den Weg zum Pool, der leider schon im Schatten liegt.



Also recht schnell wieder ins Zimmer, ein bisschen aufmotzen. Während ich mich im Urlaub meistens gar nicht anmale, tue ich es hier schon. Ich mache mich auf den kurzen Weg zum Buffet hier im Hotel, muss auch gar nicht warten, denn 17.30 Uhr ist ja noch früh für das Abendessen.

Es schließt sich noch ein Bummel über den Strip an. Mit etwas müden Füßen bin ich dennoch bald wieder im Wynn. Ich genieße es noch aus der Ferne dennoch mitten drin zu sein, sitze noch ein bisschen im Kasino, gewinne 4,80 USD. Ich verschwinde ins Zimmer. Der Tag war voll und voll von Gegensätzen. Und morgen ist auch noch ein Tag. Schließlich gibt es nichts, was ich verpassen könnte, in Las Vegas bin ich nicht zum ersten Mal, es gibt kein Muss mehr für mich, sondern ich kann in aller Ruhe im Zimmer sitzen, noch ein bisschen vor mich hinkruschteln, surfen und das viele Geld für das Zimmer abwohnen, während um mich herum die partywütige Meute tobt.

Und lohnt das Death Valley im Winter? Ein klares Ja! Ich habe es genossen, weil es leer und angenehm warm war, weil das Licht so toll und sanft war, weil mit 27 Grad ideales Poolwetter war. Wer das, wofür das Death Valley berüchtigt ist, die sengende Hitze erleben will, der muss sicher im Sommer kommen. Wer die tolle Landschaft erleben will, kommt im Winter/Frühjahr. Aber Achtung, auch hier hat es die letzten Tage geregnet. Man sah noch deutlich die Stellen, an denen die Straße überflutet war und Schilder warnten: "flooded"

Anna KS

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 205
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #72 am: 31.03.2014, 08:01 Uhr »
Woow endlich hast du ein Super Wetter, deine Bilder vom Death Valley sind um so schöner  :D
Wir waren dort im Oktober 2011 und hatten auch so ein tolles Wetter.
Lg Anna
USA Westen September 2013 fünf Personen zwei Autos

Bluebell

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 74
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #73 am: 31.03.2014, 10:33 Uhr »
Wir waren letztes Jahr nach Weihnachten im Death Valley und waren ziemlich beeindruckt. Tolle Fotos,  da kommen die Erinnerungen wieder hoch.

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Meer und mehr (Kalifornien Anfang 2014)
« Antwort #74 am: 31.03.2014, 20:07 Uhr »
DO, 6.3.2014

Komisch, kaum in Las Vegas angekommen, kann ich lange schlafen. Dabei täte es mir nun durchaus gut, wenn es beim frühen Wachwerden bliebe. Schließlich lande ich am Sonntag in Deutschland und muss am Montag schon wieder arbeiten.

Auch wenn das nun tatsächlich mal ein Erholungsurlaub werden sollte, war ich viel unterwegs und es war doch anstrengender als ich dachte. Also plane ich nichts.

Ich probiere, wie es ist, in Las Vegas mit dem Auto statt zu Fuß unterwegs zu sein und es klappt wunderbar. Das hätte ich mir nerviger vorgestellt. Das Buffet im Paris ist nur ein paar Schritte vom Parkhaus entfernt. Ich lasse mir zwei Crêpes schmecken. Wer Lust auf ordentlichen Käse hat, würde hier ebenfalls fündig. Auch gibt es hier alles, was der europäische Magen so zum Frühstück mag.

Heute steht ansonsten nur Shopping und Pool an. ich fahre ins südliche Outlet Center und genieße anschließend die Fahrt über den Strip. Es freut mich ausnahmsweise, dass es sich ein bisschen vor den Ampeln staut. So fallen mir manche Dinge ins Auge, die mir sonst nie aufgefallen sind. Aus dem Auto halte ich ein paar Mal einfach mir der Kamera auf das, was Las Vegas so ausmacht:











Den Nachmittag verbringe ich am Pool und im Fitness-Center des Hotels. Hier ist weniger los als am Pool im Vdara bei meinem letzten Vegas-Aufenthalt. Vor allem hängen keine Horden hipper Menschen mit der Bierflasche in der Hand im Pool herum.

Im Wynn:









Als es dunkel wird, breche ich in Richting Bellagio auf. Den heutigen Abend werden mir meine MyVegas Rewards sponsorn. Schließlich habe ich nun seit mehreren Monaten brav meine Chips eingesammelt und das tägliche Glücksrad gedreht. Dadurch gebe ich heute mehr als 200 USD weniger aus als ich ausgeben würde, hätte ich genau diesen Abend ohne MyVegas verbracht.



Erst gehe ich um Buffet, und da es eine gesonderte M-Life Playersclub Line gibt, muss ich auch gar nicht lange warten.

Ich rolle aus dem Buffett, rolle noch kurz gegenüber durch die Shopping Mall des Planet Hollywood, bewundere die Bellagio Fountains, freue mich darüber, dass es wirklich sehr leer ist und nehme dann meinen Platz in der ersten Reihe des Theaters ein und erwarte Cirque du Soleil mit "O".

Huuuiii, hier muss man echt aufpassen, dass man den Artisten nicht im Weg ist. Sie laufen manchmal hautnah an mir vorbei. Wie immer ist Cirque du Soleil extraklasse, auch wenn ich wie immer nicht verstehe, ob die Show eine Handlung hat und falls ja, welche. Die Show kommt mir akrobatischer und spritziger vor als das eher romatische "Le Rêve", das ja ansonsten von der Aufmachung mit einem Pool als Bühne ähnlich ist.

Eine tolle Show: Atemberaubende Akrobatik, perfekt inszeniert, und tolle Kostüme. Und hier das einzige Foto, heimlich beim "Vorgeplänkel" geschossen, hinterher wird sehr aufgepasst: Absolutely no photography!



Ich schlendere gemütlich zurück zum Wynn über den nun sehr braven und fast menschenleeren Strip und komme erst kurz vor 1 Uhr dort an.

Wieder mal kämpfe ich mit der für mich nicht wirklich zu durchschauenden Elektronik im Zimmer. Das kommt davon, wenn man ohne Mann unterwegs ist. Wie habe ich es gestern wohl geschafft, dass die Nachttischlampen angingen? Irgendwann geht die rechte Lampe an, aber ich liege links im Bett, und da bleibt es dunkel. Aha, da ist wohl die Birne inzwischen kaputt. Also tausche ich die Birnen aus. Aber weiterhin geht nur die rechte Lampe. Ich schließe messerscharf, dass es dann wohl daran nicht gelegen haben kann. Ich gehe im Zick-Zack noch ein paar Kilometer durch mein riesiges Zimmer und drücke weiterhin Knöpfchen. Irgendwann ist auch die rechte Lampe aus, dafür gehen jetzt die Vorhänge auf und zu, okaaaaayyyy... Ich bin froh, dass ich vom Bett aus das Licht im Bad nochmal zum Laufen bringe, das geht im Bad selbst nämlich plötzlich irgendwie nicht mehr, und ich will mir in diesem Luxusschuppen die Zähne doch nicht im Dunkeln putzen.

Endlich habe ich es geschafft, ich liege im dunklen Zimmer bei offenen Vorhängen im Bett, so muss das sein! Und ich muss mir nicht die Flugzeug-Schlafbrille überstülpen. Offene Vorhänge liebe ich an den Las Vegas Hotels: Bodentiefe Fenster, super Blick und niemand kann einem reingucken.