Hallo Ihr netten Mitfahrer,
schön das so viele mit eingestiegen sind und euch diese lange Einleitung nicht gestört hat.
Ja, das war wirklich eine Traumreise von mir, finanziell ist es für uns wirklich nicht sehr leicht gewesen, so mal eben knapp 7.000,- Euro zu stemmen.
Also wenn ihr Lust habt: Here we go!
Tag 1/18.07.
Mein Bruder bringt uns morgens um 8.30 Uhr zum Flughafen Düsseldorf, der nur 30 Minuten von uns entfernt ist.
Eigentlich sind wir keine Konsummenschen, die großen Wert auf Markensachen legen, trotzdem haben wir nur 2 größere Reisetaschen mit Rollen für 3 Leute gepackt, eine dritte Reisetasche befindet sich aber dennoch in einer der anderen.
Meine Frau meinte, ein bisschen shoppen muss auch mal sein und ich musste ihr das Zugeständnis machen, mindestens ein Outlet-Center zu besuchen. Letztendlich habe ich mir mehr Kleidung gekauft als sie, aber dazu später mehr.
Der Flug nach London ging pünktlich um 10.50 Uhr, wir hatten 24 Stunden vorher eingecheckt und die Boardkarten ausgedruckt, bis auf die meines Sohnes, der noch einen Kinderreisepass besitzt, seine Boardkarte konnte ich nicht über das System ausdrucken.
Wir mussten zum Schalter und eine BA-Mitarbeiterin konnte erst nach einem Telefongespräch die Boardkarte für meinen Sohn ausdrucken, das hat uns schon ein wenig gewundert, denn ESTA wurde vorher, bereits im Oktober angefordert und auch direkt genehmigt.
Da wir unbedingt zusammen in einer 3-Reihe sitzen wollten, leisteten wir uns vorher den Luxus, Plätze gegen Bezahlung für den Langstreckenflug vorab zu reservieren. Wir wollten einfach mehr Sicherheit, allerdings konnte ich beim Online Check-In sehen, daß noch einige Plätze frei waren und gewählt hätten können, dann ohne zusätzliche Kosten, aber letztendlich dachten wir uns: Was solls.
Aus der Luft konnte man sehr gut die Meerenge zwischen Calais und Dover sehen und meinen, man könnte dort herüber schwimmen. Da der Flughafen Hetahrow busy war, mussten wir einige Schleifen fliegen. Uns war es egal, da es bis zum Langstreckenflug eh noch 3 Stunden dauerte.
Die knapp 2,5 Stunden Wartezeit bis zum Boarding verging recht schnell.
Bei der Boardkartenkontrolle wurde mein Sohn zur Seite genommen und nochmals ausgiebig kontrolliert, eigenartig, es gab keine Erklärung warum.
Dann sind wir in die 747 gestiegen, haben unsere Sitzreihe gesucht, Platz genommen und es kam eine Enttäuschung bei mir auf. So eng hätte ich den Sitzabstand und die Sitzbreite nicht erwartet. Ich hatte das Gefühl, daß es vielleicht 2 cm mehr Platz gab, als in einem Charterflieger, oder dem Zubringerflieger, dessen Sitzkomfort ich auch noch angenehmer empfand. O.K., es war natürlich die günstigste Klasse: World Traveller, aber bequemer habe ich es mir doch schon vorgestellt. Leider mussten wir fast 1 Stunde in der Maschine warten, angeblich gab es bei einem Passagier Schwierigkeiten bei der Passkontrolle.
Ich hätte nicht gedacht, daß man auf einen Passagier so lange wartet, aber vielleicht hat der ja First Class gebucht gehabt. Als es dann endlich Richtung Startbahn losging, war uns schon richtig warm geworden. Ich konnte und kann es immer noch nicht verstehen, warum es in so einem Flugzeug keine einstellbaren Frischluftdüsen für die einzelnen Passagiere gibt. (Danilo, als Spezialist, falls Du mitliest: (Kannst Du mir das erklären?). An der Startbahn gab es einen Stau, eine weitere halbe Stunde verging, bis wir abhoben.
Mit ein Grund, daß wir BA gebucht haben, war das Inseat Entertainment, was natürlich für einen 14-jährigen wichtig war, daß auch Spiele darin enthalten sind, womit die BA Homepage wirbt. Aber leider: Fehlanzeige!. Zumindest in der einfachen Klasse gab es keine Spiele im System, weder auf dem Hin- noch auf dem Rückflug. Sehr wahrscheinlich muss man eine teurere Klasse buchen?!
Na dann halt ohne zu spielen, sich die Zeit vertreiben, zumindest galt das für meine Frau und mich, mein Sohn hatte natürlich seine Playstation Portable dabei, die wenigsten 4 Stunden durchhielt. Ich schaute mir die Reportage 500 Super Goals, oder so ähnlich an. Nach dem recht guten Essen gab es dann für mich den Klassiker "The Untouchables", den ich bestimmt schon 3 mal vorher gesehen habe, mir aber sehr gut gefällt und ich die Handlung kenne, auch wenn ich nicht alle Dialoge verstehe.
Der Flug zog sich, es war recht anstrengend. Es macht mir nichts aus 10 Stunden mit dem Auto zu fahren, aber so lange im Flugzeug, mit so wenig Platz zu sitzen, tut schon weh. Häufiger stand ich auf, auch weil oben die Luft einfach kühler war, dann ging ich nach hinten und schaute als Platz war, bestimmt 1 Stunde stehend aus dem hintersten Fenster auf die kanadischen Seen, was ein absolut toller Anblick war.
Nach über 11 Stunden im Flugzeug begann der Landeanflug auf San Francisco.
Mein Sohn saß am Fenster, meine Frau in der Mitte, sie beide durften einen Landeanflug mit toller Sicht auf San Francisco, die Golden Gate und Alcatraz geniessen. Ich saß am Gang um meine Beine auszustrecken und konnte leider an diesem Anblick nicht teilhaben, erst später, denn mein Sohn hat alles mit unserer Videokamera, die ich mir extra für diesen Urlaub vorher gekauft habe, gefilmt.
Die Landung verlief sehr angenehm und wir waren so unendlich froh, endlich aus dem Flugzeug auszusteigen. Weiter ging es zur Immigration. Außer unserer Maschine war zu diesem Zeitpunkt kein anderes Flugzeug gelandet. Es waren ca. 8 Schalter geöffnet, es ging schnell vorwärts.
Als erstes war ich an der Reihe, alles lief problemlos. Das gleiche bei meiner Frau. Nur dann bei unserem Sohn wieder Probleme. Der sehr nette Officer hatte irgendwelche Probleme mit dem Pass meines Sohnes, der aber allen Richtlinien entsprach, es ist zwar ein Kinderreisepass, der zwar bildtechnisch nicht mehr ganz aktuell ist, von der Gültigkeit her aber absolut legitim ist. Der Officer fragte uns, ob wir ESTA beantragt hätten, was ich bejahte und fragte, ob er den Ausdruck sehen möchte. Ich habe mir extra für diesen Urlaub einen DIN A4-Ordner zusammengestellt, mit allen bestätigten Hotelbuchungen, Kopien unserer Ausweise, Führerschein und natürlich auch die ESTA-Bestätigung. Als der Officer sich die bestätigte ESTA meines Sohnes anschaute und die Daten mit dem Pass abglich, wurde er ratlos.
Er telefonierte wohl mit einem Vorgesetzten und schilderte sein Problem und fügte hinzu das ESTA approved war. Als er auflegte und uns sagte, es wäre alles o.k., waren wir sehr erleichtert. Er stempelte den Pass meines Sohnes ab, vermerkte hinzu ESTA approved und die ESTA Genemigungsnummer. Er konnte mir aber nicht erklären, wo der Fehler war, ich hätte zumindest bei der ESTA Beantragung keinen Fehler gemacht. Mittlerweile waren wir die letzten an der Immigration und durften zum Kofferband. Eine Reisetasche machte schon einen Umlauf, die zweite lies auf sich warten und war erst beim letzten Schwung mit dabei.
Weiter ging es zum Airtrain. Den Flughafen S.F. haben wir als sehr angenehm empfunden: Ruhig, gut klimatisiert und sehr gut ausgeschildert.
Weiter ging es ins Rental-Center, zum Alamo Schalter.
Wir hatten einen Midsize SUV (wie hier im Forum empfohlen) gemietet, ein Upgrade-Versuch konnte ich erfolgreich abwenden, in dem ich sagte, daß wir in D auch nur ein Auto in dieser Größe fahren. Zusatzversicherung wurde angeboten, ich entgegnete, daß wir Extended Protection haben. Die restlichen Versicherungen wären über unsere goldene Mastercard abgesichert wurde von mir noch hinzugefügt und damit war das Thema erledigt. Roadsize wurde schon gar nicht mehr versucht. Den Vertrag gab es in deutsch und wir konnten zur Fahrzeugausgabe. Wochenlang machte ich mir Kopfzerbrechen, wegen den Alamo Geschichten und was für ein Auto wir bekommen. Nur zum Verständnis: Wir wollten kein größeres Auto, ein Escape oder RAV 4 hätte uns vollkommen gereicht, mein Wunsch allerdings war, daß der Wagen einen 6-Zylinder-Motor hat. Eine junge sehr nette Frau, die sich am Vortag, den Fuß verletzt hatte und daher kaum laufen konnte und eine Manschette trug, schickte mich zur National Reihe, da die Alamo Reihe komplett leer war. Ich hatte bei Alamo nirgends einen SUV irgend einer Klasse gesehen, obwohl man uns als kostenpflichtiges Upgrade einen Jeep Grand Cherokee andrehen wollte. An der National Midsize SUV Reihe angekommen, traute ich kaum meinen Augen: Dort standen doch tatsächlich 3 KIA Soul und 1 Nissan Cube, alles fahrende Kühlschränke aber bestimmt keine SUV´s. Weiter unten in der Reihe, die schon mit VAN´s beschrieben war, stand noch ein fast neuer Dodge Journey mit 410 Meilen auf dem Tacho. Der sollte es sein! Ich lief zu der netten Frau zurück und sagte, daß in der Reihe nur Kleinwagen stehen. Sie erwiderte, daß es die richtigen Autos der Mid SUV Klasse wären. Ich fragte sie, was ist mit dem schwarzen Journey? Sie sagte, wenn dort der Schlüssel steckt, könnte ich mir den nehmen. Ich lief zurück zum Auto, aber: Kein Schlüssel steckte, jedoch oben auf dem Armaturenbrett lag so etwas ähnliches, jedoch ohne Schlüsselbart, so etwas kannte ich bisher noch nicht! Wieder zurück zur netten Frau: Ist das der Schlüssel? Sie: Ja, die sehen jetzt so aus! Sie: Wie lange brauchen Sie das Auto? Ich: 3 Wochen, Sie: Bei 5000 Meilen wäre ein Ölwechsel fällig! Ich: Kein Problem, dann fahr ich halt eine Werkstatt an. Sie: O.K., take it.
Ich war so glücklich und erleichtert, nicht mit einem Kühlschrank durch die Gegend zu fahren, oder wie man bei uns im Ruhrpott sagt: Die Welle zu machen (Hochdeutsch: Lautstark zu reklamieren),so gab ich der netten Frau noch 10 Dollar Trinkgeld und mein Sohn brachte ihr, als meine Frau und ich das Auto beluden, noch eine Tafel Schokolade aus unserem Reiseproviant als Medizin. Schnell alles verladen und dann kam der große Moment: Was hat das Auto für einen Motor? Der Motor sprang an und entpuppte sich als seidenweich laufender 6-Zylinder. Ihr Damen denkt jetzt bestimmt: Typisches Männerdenken, als wenn das so wichtig wäre! Zu Hause fahren wir einen Passat TDI, der nicht unbedingt sehr laufruhig ist, aber wenn man in den USA schon eine Strecke von 5000 KM plant, dann bietet so ein 6-Zylinder Motor doch einfach mehr Komfort und Leistung, wenn diese benötigt wird, natürlich nicht beim Geradeaus fahren auf dem Highway oder Freeway, sondern wenn es hoch geht Richtung Williams, Grand Canyon oder die Tioga Road, die auch auf dem Plan stand. Leider hatte der Journey nur 2WD und ich wollte doch so gerne die Cottonwood Canyon Road fahren, die ich mir als eins der Highlights für mich persönlich ausgemacht habe. Na schauen wir mal, vielleicht klappt es ja auch mit dem Journey, der ansonsten top ausgestattet war: Sirius Radio, getrennt regelbare Klimaanlage - auch für hinten, großer Kofferraum, da die hinterste Sitzbank umgeklappt war, die ich für euch natürlich sofort wieder hochklappe, damit ihr auch gut sitzen könnt!
Mein mitgebrachtes Navigon Navi mit USA-Karte wurde angepappt und gestartet, als wir aus dem Parkhaus heraus fuhren, hatte es genügend Satelliten zu navigieren gefunden und los ging es auf die 101 zu unserem ersten Motel: Good Nite Inn in Redwood City.
Schnell eingecheckt, Zimmer kontrolliert, sehr geräumig - aber schon recht verwohnt, was solls, war ja wirklich spottbillig, Hauptsache sauber und die Betten in einer ansprechenden Größe da mein Sohn mit meiner Frau in einem Bett schlafen soll. Wir beiden Erwachsenen haben einen zu großen Umfang um beide in einem Queenbett zu schlafen!
Da ich ja der Fahrer und Reiseleiter war, beanspruchte ich für mich immer ein eigenes Bett - auf der ganzen Reise, ganz schön egoistisch, oder?
Mittlerweile war es 20.00 Uhr Ortszeit, wir fühlten uns noch recht fit und los ging es nach Mountain View, in den Wal-Mart. Gekauft wurde eine Kühlbox, Getränke für meinen Sohn, Wasser und ein Paket Milwaukees Best Bier. Eigenartig, hier im Wal-Mart fühlte ich mich das erste Mal wie im Urlaub, alles war so fremd aber nicht beängstigend, irgendwie anders aber auch nicht außergewöhnlich - ein komisches Gefühl. Vielleicht lag es aber auch daran, daß es mittlerweile schon 21.30 Uhr war, zu Hause wäre es jetzt 7.30 Uhr, 24 Stunden auf -vielleicht daher diese komischen Gedanken. Schnell noch bezahlt, den gekauften Beutel Eis aufs Bier gelegt, denn ein Döschen wollten wir uns doch noch gönnen! Im integrierten Mc D. noch 3 Big Mäc gekauft und schnell auf dem Weg zum Auto verzehrt. Auf zum Motel, mittlerweile war es stockdunkel und die Konzentration beim Fahren lies deutlich nach, aber ins Motel sind wir doch noch heile angekommen. Schnell noch ein Döschen Bier als Schlummertrunk genossen und um 22.30 ins Bett gestiegen und schön geschlafen.
Das war unser erster Tag, ich hoffe euch war die Geschichte nicht zu lang, falls doch bitte einfach mitteilen, dann fasse ich mich kürzer. Meine Frau sagt immer zu mir: ich quatsche zu viel, aber ich denke mal, daß liegt an meinem Job, da ich im Verkauf tätig bin.
Die nächsten Beiträge werden aber bestimmt kürzer - versprochen, aber der erste Tag, war schon etwas besonderes für micht - endlich in den USA !!!!
So langsam legt sich bei mir der Jetlag (wir sind letzten Donnerstag zurück gekommen) und ich werde müde, bestimmt wieder zu viel gequatscht/geschrieben!
Fazit zum Tag: Am Ende wird alles gut!
Übernachtung: Good Nite Inn Motel/Redwood City 36,50€ - 17,50€ Tamola Cash Back = 19,-€
Fazit zum Motel: Supergünstig, geräumiges Zimmer, breite bequeme Queen-Size Betten,
Balkon, schöner kleiner Garten, aber leider schon recht abgewohnt - würde ich nicht unbedingt weiterempfehlen, für etwas mehr Geld gibt es bestimmt bessere Unterkünfte
Morgen geht es weiter, ich wünsche allen Lesern eine gute Nacht