Tag 11 Samstag // Las Vegas // 0 km
Die Morgendämmerung leuchtet ins Zimmer und weckt uns behutsam auf. Beim Blick aus dem Fenster trauen wir unseren Augen kaum. Es hat geregnet, alles ist noch nass und der Pool macht einen traurigen Anschein. Trotzdem sind bereits einige Liegen belegt. Also wird es heute wohl schön werden, wenn man den Sonnenanbetern trauen darf.
Heute bleibt das Auto im Parkhaus. Wir hatten zwar Red Rock Canyon und Valley of Fire auf dem Plan, aber nachdem wir die letzten Tage sehr sehr viele rote Felsen und Canyons gesehen haben ist uns heute mehr nach City-Sightseeing.
Zum Frühstück geht es spontan auf den Strip und haben uns in das erstbeste Lokal begeben, in dem es Frühstück gibt. So landen wir im Serendipity 3 vorm Caesars Palace direkt am Strip. Nach einem ausgiebigen und reichhaltigen Omlett (gefüllt mit Pommes...) ging es gut gestärkt auf den Strip. Den Laden kann man empfehlen, wenn man es morgens schon üppig und deftig mag. Wir waren bereits vor acht Jahren mal in Las Vegas und haben uns für heute vorgenommen, die Lücken auf dem Strip von damals zu füllen.
Also geht es die eine Seite runter bis zum Mandalay Bay und auf der anderen Seite hoch bis zum Venetian.
Am Nachmittag merken wir, dass wir uns vollkommen verschätzt haben: Wir dachten, diese Tour wäre am Vormittag abhakt und nach einem Zwischenstopp im Hotel wären wir nach Downtown aufgebrochen.
Aber weit gefehlt: Etwas fusslahm kommen wir nach unzähligen Besuchen von Hotels, Läden und Einkaufscentern am Ende des Strips im Mandalay Bay an. Aber wir wollen es durchziehen und machen nur eine kurze Trinkpause, bevor es weiter geht.
Am Nachmittag sind wir am LINQ und da nutzen wir die Gelegenheit, eine Runde mit dem High Roller zu fahren. Zu dieser Zeit ist kaum Betrieb, wir müssen nicht warten und steigen insgesamt zu fünf Leuten in eine Kabine. Eine ruhige, gemütliche Fahrt beginnt.
Später verlaufen wir uns das zweite Mal im Venetian, aber finden trotzdem einen Ausgang zum Strip. Jetzt geht es erstmal ins Hotel für eine kleine Verschnaufpause. Wir hätten nie gedacht, das für diese Fusstour ein ganzer Tag draufgeht. Von dem Plan, noch zur Fremont Street zu fahren, weichen wir ab. Denn die hatten wir auch schon früher mal gesehen. So kaputt wie wir sind, möchten wir nur noch gemütlich essen gehen (wobei man auf dem Strip vergeblich etwas gemütliches sucht) und werden den Fontänen etwas zuschauen.
Frisch aufgebrezelt wandern wir also vom Hotelzimmer auf den Strip. Die Suche nach einem Esslokal gestaltet sich für uns Greenhorns allerdings als schwierig. Wir wollten ausnahmsweise keine Fastfoodangebote und keine Restaurantkette nehmen, sondern gediegen in einem Restaurant sitzen. Bereits an den Speisekarten am Eingang scheiden aber schon wieder ein paar Anbieter aus. Wir wollen ja den Laden nicht kaufen, sondern nur etwas essen. Andere Restaurants zeichnen sich durch eine lange Warteschlange vor dem Eingang aus. Also weiter suchen... nach ein paar anderen Nieten ist der Magen samt Nerven am Boden und wir sind überglücklich, doch noch im LINQ etwas gefunden zu haben:
Chayo Mexican Kitchen + Tequila Bar
Am Eingang keine Schlange... also hin und "waiting to be seated" Als eine freundliche Angestellte kommt, ist sie etwas unsicher und schaut erstmal, ob noch etwas frei ist. Nach fünf Minuten kommt sie zurück und verkündet uns freudestrahlend, dass sie noch etwas für uns tun konnte.
Erst als wir an unserem Tisch sitzen, merken wir, dass wir an einem Hintereingang standen. Zur anderen Seite (zum Strip raus) stehen die Leute in langer Reihe und warten auf einen freien Platz. Sorry - das war nicht unsere Absicht.
Das Restaurant kann man wirklich empfehlen, sehr nette Bedienung, leckeres Essen, für LV moderate Preise und noch etwas Show dabei. Wir waren super zufrieden. Das war ein toller Abschluss für Las Vegas. Nach dem Essen geniessen wir nochmal die ganzen Eindrücke am Strip zwischen Bellagio und Venetian und drehen eine Shoppingrunde durch das Fashion Show Center.
Unser Fazit: Auf einer ersten Tour durch den Westen darf Las Vegas natürlich nicht fehlen. Man muss es mal gesehen haben. Danach kann man für sich entscheiden, wie wichtig einem diese Stadt ist. Das "richtige" USA-Erlebnis stellte sich bei uns aber nicht ein. Vielmehr der Eindruck, dass alles nur Show ist und gemacht wurde, um einem Geld aus der Tasche zu ziehen. Wir bevorzugen lieber alltägliche Dinge und typische, ehrliche Städtchen mit "echten" Einwohnern.
Jetzt heißt es noch: "Bilder hochladen". Aber wir sind ja nur das stinknormale Touriprogramm abgelaufen und haben auch nur ebensolche Fotos gemacht. Deshalb gibt es hier nur eine kleine Auswahl um die User nicht zu sehr mit allseits bekannten Motiven aus Las Vegas zu langweilen.
Caesars Palace
Alles auf einem Fleck
Trump, Treasure Island, Mirage, Venetian, Caesars, Bellagio...
Überdimensional: Die Stadt in der Stadt...
Vor dem New York hat es uns am besten gefallen: Hier laden einige Sitzplätze zum Verweilen ein und die Straßennachbildung strahlt etwas Ruhe und Natürlichkeit aus.
Aber einen Augenblick später hat uns Las Vegas wieder: Achterbahn, Hochbahn, riesen Kreuzungen
Ein Muss sind natürlich die kulinarischen Spezialitäten
Fotomotive gibt es an jeder Ecke
Interessant auch die Kühlung der Fußgängerzone zwischen LINQ und Flamingo: Überall Wasserverdampfer
Nun geht es zum High Roller
Der Ausblick ist fantastisch
Allerdings ist die Vogelperspektive vom Strip nicht besonders atemberaubend. Man sieht nur Beton und Dächer (was auch sonst ?
)
Die gesamte Kulisse am Strip ist wohl für die Ansicht vom Boden geplant, von wo man einen ganz anderen Eindruck von den Gebäuden hat.
Nach dem Besuch des High Rollers sind wir froh, uns für einen Helicopterflug über San Francisco statt Las Vegas entschieden zu haben.
Ein Besuch vom Venetian ist natürlich Pflicht, wenn man in Las Vegas ist:
Besonders krass sind die Werbe-LKW, welche rundum mit LED-Bildschirmen bestückt sind und den Strip hoch und runter fahren.
Im Dunkeln zeigt sich Las Vegas von seiner besseren Seite: Viele viele Lichter blenden den Beton und die Bausünden aus.
Ein abschliessender Blick aus unserem Hotelzimmer
Heute haben wir einen kleinen Teil der Stadt gesehen. Natürlich nicht die wirkliche Stadt, sonden den Strip mit all seinen künstlichen Schönheiten.
Eigentlich müßte man sich mindestens eine Woche Zeit alleine für Las Vegas nehmen und überhaupt einen Eindruck zu bekommen.
Aber wir entscheiden uns dafür morgen direkt nach dem Frühstück Richtung Los Angeles weiter zu fahren.