usa-reise.de Forum

Autor Thema: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC  (Gelesen 16107 mal)

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #15 am: 13.09.2016, 15:33 Uhr »
1,5 Stunden von Landen bis Mietwagen haben ist echt erstaunlich...

Ja, wir waren auch total überrascht. Nach vielen Berichten hatten wir uns auf Warteschlangen und Bürokratie eingestellt. Aber oftmals werden wohl nur die negativen Sachen gepostet. Wenn etwas gut läuft, blickt man schnell drüber weg.
Wir hatten im Flughafen nirgendwo eine Schlange, es war immer ein Automat frei und bei der Einreise genau zwei Leute vor uns, die sich dann auf vier Schalter aufgeteilt haben.
Ich kann dem Airport Denver inkl. Hertz Station nur 100 Punkte geben für Service, Schnelligkeit und Freundlichkeit.

NähkreisSteffi

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.436
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #16 am: 14.09.2016, 09:03 Uhr »
Toller Bericht! Dein Schreibstil gefällt mir.

Wann genau wart ihr dort?

Viele Grüße

Steffi

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #17 am: 14.09.2016, 16:58 Uhr »
Vielen Dank für die Blumen  :) Wir waren vom 17.08. bis 03.09.2016 auf Achse.

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #18 am: 15.09.2016, 18:13 Uhr »
Tag 5 Sonntag // Yellowstone Nationalpark // 250 km

Das Old Faithful Inn konnten wir nicht mehr über deren Website bzw. Xanterra buchen. Als uns diese Idee kam, war es schon zu spät und auf deren Seiten war alles ausgebucht. Aber wir wollten zentral gelegen Übernachten, an einem Ort, wo man auch abends und frühmorgens direkt "vor der Zimmertür" noch etwas sehen kann ohne mit dem Auto fahren zu müssen. Also blieb uns nichts anderes übrig, als viele viele Reiseportale zu durchkämmen und nach Angeboten zu suchen.
Tatsächlich gab es unter den seriösen Anbietern (die einen nach der Buchung nicht nach West Yellowstone umquartieren) nur DER Tours. Allerdings zum Preis von 350 Euro pro Nacht. Da blieb uns kurzfristig die Spucke weg. Aber Cody kostet ja auch um die 180 Dollar / Nacht und somit blieb ja nur der Differenzbetrag zu verschmerzen.
Wir haben gedacht: "Wenn schon - denn schon" und haben für zwei Nächte gebucht.
Im Angebot war noch eine Firehole-Busfahrt am zweiten Tag, welche wir aber abgesagt haben, da wir lieber auf eigene Faust auf Tour gehen wollen.

Der Wecker klingelt, wir sind aber schon vorher wach. Im Bistro holen wir uns Kaffee und Sandwitch und essen um 7 Uhr fast alleine auf der Terrasse unser Frühstück mit Blick auf den Old Faithfull Geyser.

Kurze Zeit später geht es auf unsere eng gestrickte 8er-Tour durch den Park. Dank google streetview haben wir ein paar Highlights vorher angeschaut und konnten so zielstrebig die Orte anfahren, die wir gerne sehen wollten.

Wir entscheiden uns für die Fahrt im Uhrzeigersinn: Erst Geysire, dann Flüsse, später Hot Springs und zum Schluss der Canyon.

Nach ein paar Meilen halten wir am Biscuit Basin an und sind als "Ersttäter" völlig geplättet. Fast alleine maschieren wir über Holzstege vorbei an vielen zischenden, dampfenden oder sprudelnden Geysire. Wer dies zum ersten Mal "live" sieht ist sicher beeindruckt - so wie wir...





Kurz später halten wir am Grand Prismatic Spring und sind wieder überwältigt vom Naturschauspiel. Allerdings kommen so langsam ein paar Touribusse ins Spiel und die schreiende Schar fotowütiger Mitmenschen verdirbt das Erlebnis etwas.



Als wir auf den Firehole Lake Drive abbiegen sind wir zum Glück wieder fast alleine und können so einige schöne Geysire beobachten, entlang laufen und fotografieren.

















Weiter geht es in einer Schleife über die Firehole Canyon Road durch den gleichnamigen Canyon am Firehole River entlang. Nächster Halt sind die Firehole Falls.
Zum Glück wird auch diese Route nicht so stark von den Massen befahren. Heute am Sonntag scheint es besonders viel Ausflügler zu geben. Auf der 191 Grand Loop Road reiht sich mittlerweile Auto an Auto.



Weiter geht es zu den Gibbon Falls, die auf dem Weg liegen. Aber es ist um 11 Uhr kein Parkplatz mehr zu bekommen und Meneschenmassen strömen zum Aussichtspunkt an der Straße. Wir machen ein "Pflichtfoto" und sind schnell wieder im Auto. Weiter geht es zu den letzten Geysiren, die wir heute auf dem Plan haben:

Das Norris Geyser Basin
Wir fahren drei Runden über die Parkplatz-Einbahnstraße und haben Glück, dass plötzlich jemand direkt vor uns ausparkt. Nie wieder an einem Sonntag in den NP - aber wir konnten die Tage nicht in unserer Tour ändern. Aber beim nächsten Mal  :wink:
Das Norris Geyser Basin ist sehr groß und man kann verschiedene Rundwege machen. Bei der Hitze sind wir aber auch "fertig" als wir alle Rundwege abmaschiert sind. Es gibt tolle Fotomotive und reizvolle Landschaften. Die Menschenmassen verlaufen sich hier auch zum Glück etwas.







Weiter geht es zu den Mammoth Hot Springs. Große Quellen mit riesigen Ablagerungen. Die Sache ist ganz interessant, kmmt aber nicht an die Eindrücke heran, die die Geysire hinterlassen haben. Aufgrund der Mittagshitze und dem knurrenden Magen schenken wir diesem Schauspiel nur eine Stunde und suchen uns dann in dem Kiosk am Hotel etwas zu essen.





Mit Proviant geht es ein Stück weiter und wir suchen uns einen ruhigen Parkplatz für unsere Mittagspause. Toll, beim Futtern kann man sogar ein paar Bisons beobachten.



Danach brechen wir zum nächsten Ziel auf: Den Yellowstone River Canyon.
Wir fahren den North Rim Drive direkt am Rim und laufen ein Stück entlang von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt. Nachdem das Mittagessen wieder abtrainiert ist, steigen wir wieder in den Jeep und steuern noch ein paar Aussichtspunkte an, die wir vorher über streetview ausgewählt haben.
Diese enge, gelbe Canyon ist wirklich sehenswert ! Und die Sonne steht nachmittags goldrichtig für gute Fotos.







Weiter geht es über den Loop Richtung Fishermans Bridge, der wir auf dem Rückweg zum Hotel noch einen Besuch abstatten. In der Abendsonne grasende Bisons beschliessen diesen eindrucksvollen Tag.
Am Abend sitzen wir müde und zufrieden im Old Faithfull Inn auf einer Empore im Foyer und lassen den Tag ausklingen. Es war eine gute Entscheidung, hier zu übernachten und nicht in einem namenlosen Motel vor dem Park ohne Flair. Die Melodien der Geigenspielerin haben wir immer noch im Ohr.



Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #19 am: 16.09.2016, 15:29 Uhr »
Tag 6 Montag // Yellowstone - Jackson // 250 km

Nach dem üblichen Frühstück auf der Terrasse vom Old Faithfull Inn machen wir uns zu einer kleinen Wanderung in der Umgebung auf, bevor wir mittags den Yellowstone Park verlassen wollen. So früh morgens haben wir den Old Faithfull Geyser fast für uns alleine und wir geniessen das Schaupiel ungestört.
Anschliessend gehen wir entlang dem Firehole River vorbei an vielen unterschiedlichen Geysiren bis zum Morning Glory Pool, der durch seine spektakuläre Farbgebung besonders faszinierend wirkt. Nur der eine oder andere Jogger ist noch zusammen mit uns unterwegs. Herrlich frische Luft, die Landschaft und die Eindrücke brennen sich sehr positiv bei uns ein.













Wir hatten vorher schon ausgecheckt und das Auto gepackt. So können wir nach unserer Rückkehr zum Hotelparkplatz direkt ins Auto steigen und losfahren. Die weitere Route führt uns nochmal mit wehmütigen Abschiedsgedanken durch den südlichen Parkteil. Bevor wir endgültig Richtung Teton NP fahren, halten wir aber nochmal am West Thumb Geyser Basin, direkt am Yellowstone Lake. Wir brauchen nicht auf die Uhr schauen: Volle Parkplätze und Gedränge auf den Stegen bedeutet, dass wir wohl schon späten Vormittag haben. Trotzdem machen wir die Runde über den Holzsteg und lassen uns ein letztes Mal von diesen wunderbaren Naturschauspielen bezaubern.





Weiter geht es Richtung Teton Nationalpark. Uns fallen viele Wohnmobile auf, die schon Einfamilienhäusern gleichen und noch einen SUV hinten dranhängen haben. Das man damit überhaupt überall einen Parkplatz findet ?



Am Jackson Lake angekommen, können wir ein Wildfeuer aus der Ferne beobachten und merken plötzlich, dass wir schon tagelang keine Nachrichten mehr gehört haben. Hoffentlich kommt uns kein Feuer in die Quere, da sollte man sich vielleicht besser informieren. Am Parkplatz ist eine Tafel mit Neuigkeiten zu den Feuern angebracht. Demnach geht es für uns erstmal weiter wie geplant.





Wir fahren von der 191 ab auf die Teton Park Road um die Landschaft besser geniessen zu können. Dazu geht es ein paar Meilen später links ab auf den Signal Mountain. Dieser bietet nach einigen Kehren und ein paar Meilen schmaler Bergstraße eine tolle Aussichtsplattform. Zurück auf der Teton Park Road geht es weiter bis zum String Lake. Dort parken wir und machen eine kurze Wanderung zum Jenny Lake. Ein toller Pfad durch schöne Landschaften und Flussläufe. Zurück am String Lake bleibt sogar noch Zeit, die Schuhe auszuziehen und eine erfrischende Wasserwanderung durch den seichten Fluss zu machen.









So, genug Natur getankt. Jetzt geht es zurück auf den Highway nach Jackson. Bereits die Einfahrt in die Stadt vermittelt den Eindruck einer Westernstadt. Egal, ob für den Fremdenverkehr erbaut oder natürlich erhalten - dieser Charme der Innenstadt ist wirklich nett anzusehen. Wir fahren durch zum Ranch Inn und bekommen ein tolles Zimmer im hölzernen Haupthaus mit Balkon.





Vom Hotel aus können wir zu Fuss mit ein paar Schritten die Mainstreet erreichen und geniessen den Flair und Alltag auf den Straßen. Egal, ob ein großer Pickup vorbeifährt oder die historische Postkutsche vorbei kommt. Uns Neulinge fasziniert alles. Wir machen gleich mal zwei Rundgänge durch das Städtchen und die tollen Läden.







Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel geht es zum Abendessen. Wir bekommen in der Town Square Tavern einen schönen Platz draußen auf dem Balkon mit Blick auf die Hauptkreuzung. Ein Genuss für uns, nicht nur der superleckere Burger sondern auch der interessante Blick ins Alltagsleben eine Etage unter uns auf der Straße. Hier könnten wir noch länger sitzen bleiben, wenn da nicht schon die Rechnung läge.  :lol:

Ein Knall läßt uns hochschrecken und verkündet den Beginn einer kleinen Westernshow am anderen Ende des Stadtparks. Wir zahlen und gehen mal gemütlich rüber um nach dem Rechten zu schauen. Naja, nett gemacht - aber diese künstlichen Shows sind nicht so unser Ding. Das wahre Leben ist doch viel spannender. Deshalb kaufen wir lieber ein leckeres Home made Ice bei Moos (www.moosjacksonhole.com) und setzen uns in den Stadtpark und schauen dem Treiben auf den Straßen ringsrum zu.







Bemerkenswert positiv ist uns bisher aufgefallen, wie höflich die Autofahrer gegenüber Fußgängern sind. Da kommt man über 5-spurige Straßen in den Orten besser rüber, wie in Deutschland über 2-spurige mit Mittelinsel. Gut gefallen haben uns auch die Fähnchen an den Überwegen. Diese schnappen sich die Kinder beim Überqueren der Straße und werden so besser gesehen.



Schon wieder ist ein Tag zu Ende. Satt und zufrieden gehen wir ins Hotel zurück und ruhen uns für den nächsten Tag aus.
Das ist wieder ein Fahrtag, wir wollen morgen schon den Rand der Canyonlands erreichen....

Yaphi

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 608
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #20 am: 16.09.2016, 20:20 Uhr »
Macht Spaß mit euch zu Reisen und euren offensichtlichen Enthusiasmus zu teilen :)
Gerade die ersten zwei Male war ich auch von jeder Kleinigkeit in den USA fasziniert, das hat sich etwas gegeben, aber die Grundfaszination ist zum Glück immer geblieben :)

partybombe

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.034
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #21 am: 18.09.2016, 13:11 Uhr »
Super

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #22 am: 22.09.2016, 17:13 Uhr »
Tag 7 Dienstag // Jackson - Fruita // 670 km

Pünktlich um halb sieben holt uns der Wecker aus dem Schlaf. Wir springen guter Dinge aus dem Bett und freuen uns auf den bevorstehenden Fahrtag. Als Etappenziel haben wir uns Fruita gesetzt, weil wir tags drauf möglichst nahe den Canyonlands beginnen wollen. Also wird uns heute mehr das Fahren über unbekannte Routen und fremde Gegenden begeistern.
Aber zuerst kochen wir einen "Zimmerkaffee" und gönnen uns ein Frühstück aus der Kühltasche. Nachdem die wieder mit frischem Eis aufgefüllt ist und alles im Auto verstaut ist, kann es losgehen.
Plötzlich bekommen wir eine Pushup-Nachricht aufs Handy (welch Service !), dass ein Campground wegen Feuer geräumt werden soll und die 191 Richtung Yellowstone gesperrt würde. Glück gehabt, das war unsere gestrige Route. Vorsorglich schauen wir noch auf die Fireinformation im Internet, aber unsere bevorstehende Route sollte wohl frei sein.
Ein Wildfeuer in 20 km Entfernung neben der 191 sollte kein Problem sein.
Wir fahren über 191 - Rock Springs - 40 - Dinosaur - 139 - Fruita (Grand Junction), weil uns diese Gegend bei der Planung auf google street view am reizvollsten vorkam.









Der Vormittag beeindruckt uns wieder durch seine unendlich weiten Straßen und Gegenden. In Rock Springs gibt es einen Tank- und Shoppingstopp. Im Walmart wird die Kühltasche wieder gefüllt, damit wir am nächsten schön gelegenen Parkplatz unser Mittagspicknick machen können. Am Nachmittag liegen wir gut in der Zeit und beschliessen einen Abstecher zum Dinosaur Monument bei Dinosaur zu machen.

Es ist wenig besucht, nur ca. 30 PKW stehen auf dem Parkplatz. Nach einem Besuch des Visitorcenters wird man am Hinterausgang mit einem Bus zur eigentlichen Fundstelle gefahren. Dort wurden die Funde in der Gesteinswand gelassen und ein Museum drumrum gebaut. Beeindruckend, wenn man "echte" Knochen sieht und keine Replikate aus Kunststoff.





Ein wenig später hat uns die 139 wieder und wir freuen uns auf die Fahrt über den Douglas Pass. Viele Kurven und Eindrücke später erreichen wir Fruita. Wir haben direkt am Ortsrand in einem Motel gebucht. Von da aus haben wir es am nächsten Tag nicht weit Richtung Moab. Und das Colorado National Monument liegt vor unserer Tür.

Wir checken schnell ein, beziehen das Zimmer und schon kann es zum Ausklang ins Colorado National Monument gehen, die Einfahrt liegt keine zwei Meilen vom Hotel entfernt. Wir sind geplättet von den Gebirgsformationen und plötzlich veränderter Landschaft. Diese Gegend hatten wir bei der Anfahrt über die Interstate nach Fruita nicht erwartet.













Die Rundfahrt durch den Park bis nach Grand Junction weiten wir aus bis es dunkel wird. Pünktlich zur Dämmerung sind wir in Grand Junction und fahren über die Interstate zurück nach Fruita. Nun stellt sich die Frage nach dem Abendessen und ein an der Abfahrt liegender City Market gibt die Antwort.

Schnell rein und fürs Hotelzimmer was kaufen. Der Markt hat ein wahnsinniges Angebot an Snacks, Salaten und Fertigspeisen, die alle prima geeignet sind, auf dem Zimmer verspeist zu werden. An der Kasse dann eine Entdeckung: Es gibt nur Selbstbedienungskassen...also probieren wir das mal aus.
Es klappt gut, bis die Dose Bier kommt - Alarm... und jetzt ? Sofort kommt eine nette Angestellte und läßt sich unsere Ausweise zeigen. Die ID wird ins System gehackt und schon kann der Einkauf weitergehen. Später haben wir uns an diese Kassen gewöhnt und möchten gar nicht mehr tauschen.

Jetzt noch ein Endspurt zum Hotel und dann gemütlich alles verspeisen. Okay, der Nachtisch war so süß und geleeartig, dass wir den nicht weiter angerührt haben. Aber die Fertigsalate mit Hühnchen sind immer ganz lecker.

Nach dem verdienten Feierabendbierchen gehen die Augen superschnell zu und wir freuen uns schon mächtig auf Morgen mit Colorado, Arches NP und Canyonlands NP.

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #23 am: 23.09.2016, 15:28 Uhr »
Tag 8 Mittwoch // Fruita - Moab // 150 km Entfernung - 380 km gefahren

Beim Blick aus dem Hotelzimmer begrüßt uns die Sonne und der Colorado River ist in 50m Entfernung auszumachen. Nach einem Zimmerfrühstück aus den restlichen Einkäufen aus dem City Market geht es los. Zunächst geht es zum Truck Stop nebenan, der Jeep hat etwas Durst. Zum ersten Mal fragt der Tankautomat nach meiner Postleitzahl. Aber auch das war kein Problem. Die Säule muß nur freigeschaltet werden und dann läuft der Sprit.
Nach dem Tanken geht es noch eine Runde um den Truck Stop um LKW anzuschauen und dann ab auf die Interstate 70.





Auch die Anhänger-Jeeps sind wieder allgegenwärtig:



Recht schnell kommen wir an die Abfahrt zur 128, welche wir über Cisco Richtung Colorado Valley nehmen. Die Gegend ist zwar recht öde und aber es gibt sogar ein paar verlassene Höfe (oder sind es Schrottplätze?) zu sehen.





Nach einer scharfen Linkskurve auf die eigentliche 128 kommen immer mehr Felsen und schliesslich der Colorado zum Vorschein. Ein toller Einstieg für die Canyonlands. Wir bleiben immer öfter stehen und geniessen die neuen Eindrücke. Nach jeder Kurve werden die Felswände höher und die Landschaft atemberaubender. Gegen halbelf erreichen wir nördlich von Moab die 191, die uns zum Arches Nationalpark bringt.





An der Einfahrt zum Arches NP hat uns der Tourismus wieder... Eine lange, doppelte Autoschlange wartet vor dem Eingang und wir haben eine halbe Stunde Zeit, den Verkehr auf der 191 zu beobachten, was für uns Neulinge sogar spannend ist. Dann kurz die "America the Beautiful" vorgezeigt und weiter geht es...

Vielleicht hätten wir zuerst in den Canyonland NP fahren sollen und nachmittags in den Arches ? Aber jetzt ist es so und wir müssen in der prallen Mittagssonne die kurzen Spaziergänge absolvieren, was aber gut zu machen ist.



Durch viele Infos auf der Internetseite des NP und google street view haben wir vorher festgelegt, wo wir anhalten und was wir anschauen möchten.
Nach einem Rundgang um den Balanced Rock biegen wir nach rechts ab auf die Windows Road, die wir bis zum Ende Fahren. Die Bögen von North und South Window und Turret Arch liegen toll beieinander und wir machen einen schönen Rundweg an und unter den Bögen her. Geniale Gegend !







Dann geht es weiter zurück auf die Hauptstraße und am Panorama Point wird es Zeit für das Mittagessen, welches wir als Kofferraum-Picknick zu uns nehmen.
Zeit für eine Wanderung zum Delicate Arch haben wir leider nicht - also fahren wir die Delicate Arch Road weiter bis zum Ende und gehen zum Upper Delicate Arch Viewpoint. Diese Strecke ist grade lang genug für unsere Zeitreserven. Der Ausblick ist klasse, aber irgendwie hatten wir uns die Hauptattraktion größer vorgestellt. Der Bogen sieht wirklich toll aus, weil er frei steht, aber die anderen Windows-Bögen haben uns mehr fasziniert. Vielleicht weil wir näher dran waren ? Sollte man doch die Zeit investieren und zum Delicate Arch laufen ? Aber nicht jetzt in der Mittagssonne.





Dann fahren wir weiter zum Sand Dune Arch. Interessant ist hier der schmale Zugang zu einem Innenhof mit Bogen. Jetzt werden einem erst die Dimensionen dieser Felsen bewußt, wenn man dazwischen steht.
Am Parkplatz vom Devils Trailhead ist die Hölle los. Wie auf dem Oktoberfest drängen sich die Leute und kämpfen um Parkplätze. Wir drehen bei und fahren wieder langsam zum Ausgang zurück. Nach einem kurzem Halt am La Sal Mountains Viewpoint geht es zurück zur 191.



Diese wird auch immer interessanter und dann geht es links ab zur 313 Richtung Dead Horse Point State Park. Am Ende der 313 erreichen wir einen Parkplatz mit Aussichtspunkt und Rundgang am Rim. Wir sind sprachlos von der Aussicht. Unter uns der Colorado mit seiner 180° Kehre. Alles sieht so unwirklich aus. Als ob wir die Landschaft im Fernsehen oder einem Buch sehen.







Jetzt sind wir gespannt auf den Canyonlands Nationalpark. Also zurück über die 313 bis zum Abzweig und weiter Richtung Canyonlands....
Zuerst fahren wir Richtung Grand View Point und machen dabei bereits eine dunkelschwarze Wolke aus. Irgendwo am Horizont geht ein Gewitter nieder.



Als wir am Parkplatz ankommen tröpfelt es leicht. Aufgrund der Sturzbäche in den Straßengräben gehen wir davon aus, dass das Gewitter schon abgezogen ist. Wir warten noch ein paar Minuten bei Kaffee und Keks im Auto und dann geht es raus. Wir haben eine super Fernsicht auf die Canyons und kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Wie klein der Mensch doch ist... Weiter hinten blitzt und donnert es. Wir laufen entlang dem Rim und spüren den tollen frischen Aufwind durch die verschiedenen Temperaturen der Luftmassen. Nach einer halben Stunde kehren wir um und verabschieden uns von diesem Highlight nach der einstündigen kleinen Wanderung.









Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Green River Overlook. Obwohl hier eine dunkle Wolke hängt, wagen wir es und wollen dort auch mal schauen, wie die Gegend aussieht. Als wir grade den Ausblick geniessen, schlagen Blitze in der Nähe ein und wir suchen im Jeep Sicherheit. Kaum zu glauben, andere Leute scheinen die Blitze nicht zu interessieren und bleiben auf der hohen Ebene ruhig stehen und schauen dem Schauspiel zu.

Wir sind keine 200 m gefahren, da fängt es an zu regnen. Noch nie habe ich so einen Starkregen erlebt. Wir können nur rechts ran fahren, da wir den Straßenverlauf wirklich nicht mehr sehen. Nachdem der Regen sich auf europäische Mengen verringert hat, fahren wir mit Wischerstufe 3 weiter.

Kaum eine Meile später hat uns die Sonne wieder - blauer Himmel - als wenn nicht gewesen wäre. Nur im Rückspiegel sieht man diese kleine, dunkle Wolke.

Jetzt machen wir uns auf den Weg nach Moab, wo unser nächstes Hotel wartet. Mitten im Ort checken wir ein und gehen dann zu Fuss den Ort erkunden. Es ist zwar ein sehr touristisch ausgelegter Ort, der nur aus Restaurants und Souvenirläden besteht, aber trotzdem macht es Spaß, sich das alles anzuschauen. Heute gönnen wir uns wieder ein richtiges warmes Abendessen und ein Bierchen. Später kaufen wir noch einen kleinen Arch aus echtem Stein für unsere Erinnerungsvitrine und dann geht es ins Bett.

Der Tag hätte nicht besser laufen können. Wenig gefahren, viel gesehen - eigentlich zu viele Eindrücke für einen Tag. Aber morgen steht ja schon Monument Valley und Route 66 in Williams auf dem Plan. Also Augen zu und erholen....

Flicka

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.978
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #24 am: 24.09.2016, 10:31 Uhr »
Ich bin jetzt auch mal bei euch eingestiegen, um zu sehen, wie die Reise denn gelaufen ist. Tja, was soll ich sagen: Mit meiner Einschätzung aus eurem Planungs-Thread, dass es ein "wilder Ritt" werden würde, lag ich wohl nicht so ganz falsch.  :wink:

Ich habe in einem Reisebericht noch nie in kurzer Zeit so viele Fotos gesehen, die aus dem Auto gemacht wurden. Aber wie ich euren Beschreibungen entnehme, hat es euch richtig Spaß gemacht, und letztlich kommt es ja genau darauf an. Ich bin gespannt, ob es in diesem Tempo weitergeht!

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #25 am: 24.09.2016, 20:44 Uhr »
Hi Flicka, herzlich willkommen an Board   :)
Ja, es war ein "irrer Ritt" - genau so, wie wir es mögen. Viel Spaß bei der zweiten Hälfte des Raodtrips, der aber nicht langsamer wird.  :wink:

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #26 am: 29.09.2016, 16:34 Uhr »
Tag 9 Donnerstag // Moab - Williams // 760 km

Heute gilt es wieder Meilen zu machen. Wir springen von den Canyonlands zur Route 66 als Ausgangspunkt für einen Abstecher zum Grand Canyon.
Wir verabschieden uns im Morgengrauen von Moab und sind fast noch alleine auf der Straße unterwegs. Die Landschaft ist weiter beeindruckend und auch die verschiedenen Städtchen sind interessant auf der Durchfahrt anzuschauen. Aber diese öde Gegend mit den spartanischen Häuschen ist schon ein wenig beklemmend. Hier möchten wir wirklich nicht wohnen müssen....

Über die 191 und 163 fahren wir vorbei an Mexican Hut und Bluff Richtung Monument Valley. Dieses Highlight auf der Strecke müssen wir natürlich mitnehmen.
Schon von weitem grüßt die faszinierende Skyline vom Monument Valley.
Am "Forrest Gump Point" wollen wir eigentlich eine Fotopause einlegen und den legendären Straßenverlauf mit der Skyline aus dem Film abzulichten.
Aber genau dieser Bereich der Straße wird grade erneuert. Baumaschinen, Absperrungen und Pilot Cars stören die Bildgestaltung erheblich. Aber gut, so gibt es ein paar Meilen später ähnlich tolle Bilder.

Bei den Navajos angekommen, biegen wir sofort zum Monument Valley ab. Ab dem Visitor-Parkplatz geht es etwas staubiger und holpriger zur Sache.
Wir wundern uns über den Mut einiger Besucher, die mit normalen, sogar tiefen PKW den Trail befahren. Ab und zu hört man deutlich, wie entgegenkommende Fahrzeuge aufsetzen. Aber erst nach dem Henry Ford Point drehen einige Mitstreiter bei und fahren zurück Richtung Eingang.



















Wir lassen es uns aber nicht nehmen, jeden Weg mal auszuprobieren und alle Aussichtspunkte und Rundwege zu fahren.
Die Landschaft dort ist einfach überwältigend. Man kann nur immer wieder aussteigen, ein paar Meter laufen und den Ausblick geniessen.
Mit ein paar Gramm mehr Staub auf dem Auto kommen wieder später wieder am Ausgang an und machen uns auf den Weg nach Kayenta. Am dortigen Supermarkt gönnen wir uns eine Auffüllung der Kühlbox und ein Mittagessen aus der Snack-Kühltheke. Danach geht es weiter über die 160 + 89 Richtung Flagstaff und dann die I 40 bis Williams.

Auf der Route kommen uns viele Haustransporte entgegen. Nicht die "normalen Rolling Homes" sondern vorgefertigte Module. Ob es wohl in der Nähe eine Produktionsstätte dafür gibt ?

Das Mittelteil:


Das linke Drittel:


Das rechte Drittel:


In Williams haben wir das Grand Canyon Railway Hotel neben dem Bahnhof gebucht, da wir morgen früh direkt von dort mit dem Zug zum Grand Canyon wollen. Kurz vor Williams geht dann die Welt unter. Wolkenbrüche und Gewitter. Mit einigen anderen Anreisenden warten wir in den Autos bis der Regen etwas nachläßt. Nach 10 Minuten haben wir Glück und nutzen die Wolkenlücke für einen Sprit in die Hotelhalle. Dann geht alles fix und wir sind schnell auf dem Zimmer.
Durch Zufall sehen wir, dass die Zimmeruhr eine Stunde früher anzeigt, wie unsere eigenen Uhren ? Was ist denn das ? Eigentlich hatten wir uns über die Zeitzonen gut informiert ?? Also nochmal googlen: Und tatsächlich: Arizona macht bei der Sommerzeit nicht mit und ist deshalb im Sommer zeitgleich mit der pazifischen Zeit.
Zum Glück haben wir das jetzt gemerkt und nicht erst morgen früh, wenn wir nur noch die Rücklichter vom Zug gesehen hätten.

Jetzt aber noch schnell zum Bahnhof rüber, wo die reservierten Tickets liegen. Wer weiß, was dort morgen früh los ist. Am Bahnhof empfangen uns zuerst einige tolle alte Dampfloks und historische Wagen, die dort ausgestellt sind.



In der Tickethalle können wir gleich nach Souvenirs Ausschau halten und finden einen schönen Gleisnagel mit Zugmodell drauf. Als Eisenbahnfan ein Muss....
Am Schalter werden wir freundlich begrüßt und schnell ist das Kuvert mit unseren Tickets gefunden:
Erster Zug Hinfahrt mit erster Klasse, Panoramdach und Rückfahrt mit dem letzten Zug, erste Klasse, Luxusabteil am Zugende mit Aussichtsplattform.
Die Vorfreude ist groß.
Obwohl das Zentrum von Williams nur 300m entfernt ist, wählen wir das Auto. Grund sind die immer wieder auftretenden heftigen Schauer. Laut Wetterbericht soll es abermorgen sonnig sein. Nach einem halbwegs guten, aber essbaren Burger fahren wir die beiden Hauptstraßen bei Regen auf und ab. Aussteigen wollen wir bei dem Hundewetter nicht. Dann kommen wir an eine Vollsperrung. Da wird doch sogar bei Wind und Wetter eine Westernshow "durchgezogen". Ungefähr zehn Zuschauer stehen unter einem Dach. Die armen Darsteller....



Wir beschliessen, einen gemütlichen Regenabend im Hotel zu verbringen und wenig später liegen wir auch schon im Bett. Uhren und Wecker sind auf pazifische Zeit umgestellt und jetzt nur noch freuen auf Zugfahrt und Gran Canyon...

Yaphi

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 608
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #27 am: 29.09.2016, 20:59 Uhr »
Die Zugfahrt klingt ja sehr spannend, freue mich auf die Bilder :)

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #28 am: 05.10.2016, 12:19 Uhr »
Tag 10 Freitag // Williams - Grand Canyon - Las Vegas // 350 km

Wir sind vor dem Wecker wach und die Sonne lächelt schon etwas ins Zimmer rein. Gestern fiel der Stadtrundgang durch Williams ja durch ordentliche Gewitter ins Wasser und der Wetterbericht hat uns für heute Sonne gemeldet. Also packen wir schnell unsere Sachen ins Auto und checken aus. Der Wagen kann auf dem Hotelparkplatz stehen bleiben und wir sind in 50 Schritten am Bahnsteig, von dem aus wir uns auf einen Sparziergang durch die City von Williams entlang der Route 66 machen. Uns fällt auf, dass hier irgendwie jeder Einwohner einen Youngtimer-Pickup mit lautem Sound fahren muss. Die Straßen sind recht nett anzuschauen. Viele Bars und Motels sind im alten Stil "dekoriert" und viele Geschäfte haben einen Oldtimer vor die Tür gestellt. Das ist natürlich alles nur Show für uns Touristen. Aber wenn man genauer hinschaut, entdeckt man noch echte Werkstätten und Dienstleister, die das alte Flair dieser Route versprühen.















Der kleine Ort ist schnell angeschaut und wir haben die Impressionen genossen. Jetzt können wir noch etwas Zeit auf dem Bahnsteig verbringen, bis der Zug abfährt.



Die Grand Cayon Railway bietet eine halbe Stunde vor der Abfahrt noch eine kleine Westernshow neben dem Bahnsteig an. Die ist übrigens umsonst und es kann praktisch jeder zuschauen, der möchte. Wir sind zwar kein Freund dieser Westernshows, aber bei so einer Gelegenheit nehmen wir das mal mit.



Während die Show lief wurde der Zug an den Bahnsteig gefahren und wir können mit ein paar Schritten in unseren Wagen einsteigen. Auf den Tickets steht der Name des Wagens, in den man einsteigen soll. Alles gut organisiert und an jedem Einstieg empfängt einen der zuständige Zugbegleiter. Wir haben für die Hinfahrt den Glasdachwagen erster Klasse gebucht. Also Treppe hoch und unseren Platz gefunden - es kann losgehen.
Später merken wir, dass nur ca. 20% der Plätze in dieser Klasse besetzt sind. Nach kurzer Rücksprache mit unserer netten Zugbegleiterin dürfen wir uns dann einen Platz nach Wahl aussuchen. Das macht dann jeder und so sieht man nur zufiredene Gesichter.
Zur Abfahrt winken noch alle Mitarbeiter vom Bahnsteig aus und auch die Cowboys stehen in Williams spallier.
Die Fahrt dauert etwas über zwei Stunden, ist aber recht interessant. Zuerst kann man in den ausliegenden Infoheften über den Grand Canyon schmökern, danach gibt es kurze, persönliche Gespräche mit den Reisenden. Jeder darf Fragen und Tipps abholen, was den kurzen Aufenthalt betrifft. Unsere Reiseführerin kennt jedes Restaurant und kann alles mögliche empfehlen. Aber wir haben vor, uns erstmal am kostenlosen Frühstücksbuffet im Zugabteil satt zu essen. Es gab alle möglichen Getränke in Selbstbedienung und dazu Brötchen, süße Stückchen und Obst. Alles sehr lecker....
Damit es nicht langweilig wird, kam später noch ein Sänger durchs Abteil - das machte die Reise zu einem kleinen Erlebnis.
Essen - Livemusik - Reisetipps: Sehr zu empfehlen !

Alles einsteigen...



Bye bye Williams...



Mit Dampftraktion geht es dem Grand Canyon entgegen



Mit Musik geht alles besser und die nette Zugbegleiterin singt mit





Der Brakeman gibt auch noch die eine oder andere Anekdote zum Besten.



Im Bahnhof von Grand Canyon Village angekommen haben wir Zeit, den Zug mit der tollen Dampflok genauer zu bestaunen.
Wir hatten echt Glück: Die Dampflok war nur wegen einem Jubliläum vorgespannt. Normalerweise fährt man mit nur mit den Dieselloks.







Der Zug hält direkt am Hopi House und so sind es nur ein paar Schritte, bis wir den Blick auf den Canyon geniessen können.
Allerdings ist es hier am Rim Trail schon jetzt ein Geschiebe und Gedränge und man meint eher, auf einem Jahrmarkt zu sein.

Wir wußten ja bereits bei der Planung, dass wir wenig Zeit am Canyon haben werden. Also sind wir bereits zu Hause via google street view alle Wanderwege und Aussichtspunkte "abgegangen". So brauchten wir keine Zeit vor Ort für die Orientierung zu verschwenden und konnten sofort unsere persönlichen Ziele ansteuern.
Also schnell zur Bushaltestelle der roten Shuttlebuslinie, die einen zu den diversen Aussichtspunkten entlang der Hermit Road bringt. Man kann an verschiedenen Haltestellen aussteigen und nach belieben mit einem späteren Bus weiterfahren oder ein Stück zu Fuss gehen.
Wir taten Letzteres und konnten so nach einigen Schritten, abseits der Aussichtspunkte, doch noch alleine die Natur geniessen.
Der Blick ist überwältigend und man kann einfach nicht aufhören, zu schauen und zu fotografieren. Obwohl wohl jeder Leser den Grand Canyon kennt, kann ich es auch nicht lassen, hier ein paar Bilder zu zeigen.













Nach einer zweistündigen Wanderung ging es mit dem Bus zurück zum Village. Hier hatte uns der echte Massentourismus schnell wieder.
Bei einem Hot Dog to go aus der Mikrowelle für über 7 Dollar bestaunten wir das Treiben dieses Freizeitparks, der sich Nationalpark nennt.
Wer Natur erleben möchte, sollte sich lieber mehr Zeit nehmen und die Orte Abseits der Hotspots erkunden.

Wir hatten noch etwas Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges und liefen nochmal entlang des Rim Trails.

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #29 am: 05.10.2016, 14:28 Uhr »
Fortsetzung von Tag 10  //  Williams - Las Vegas

Für die Rückfahrt hatten wir im letzten Waggon mit Heckplattform gebucht. Auch hier gibt es wieder alle Annehmlichkeiten, wie persönlichen Zugbegleiter, Bar, Buffet und Unterhaltung. Der Wagen ist mit losen Ledersesseln bestuhlt und macht wirklich dem Namen "Salon" alle Ehre. Das Highlight ist natürlich die Heckplattform, die man auch während der Fahrt begehen darf.









Von den knapp 20 Sitzplätzen sind nur acht belegt und davon nur vier mit Reisenden. Die ganze Rückfahrt wird also sehr persönlich und gemütlich werden. Der Barmann setzt sich erstmal zu uns und meinte, wenn wir was brauchen, sollen wir Bescheid geben, die Bar wäre geöffnet. Ansonsten ist Selbstbedienung am Buffet und den geschlossenen Getränken. Wir unterhalten uns mit einem amerikanischen Ehepaar aus Californien. Die sind fasziniert von einem Gewitter, welches aus dem Nichts aufzieht Wasser in Strömen ablässt und auch wieder schnell verschwindet. Regen hätten sie schon jahrelang nicht mehr gesehen. Später kommt wieder ein Musiker vorbei und er schaut etwas verdutzt wegen dem leeren Wagen. Aber auch er nutzt die Gelegenheit für persönliche Smalltalks und singt mit den Reisenden zusammen Songs nach Wunsch. Eine tolle Stimmung ist im Wagen und dann noch der Blick auf die Gleise zurück Richtung Canyon.





Wir hatten etwas davon gehört, dass der Zug auf der Rückfahrt auch regelmäßig überfallen wird. So richtig mit Banditen auf dem Pferd, einem Halt in der Prärie und all diesen Dingen. Wir hoffen, dass dieser Kelch an uns vorüber geht und vielleicht wegen dem Gewitter ausfällt. Aber leider hält der Zug und wir sehen Banditen aufsteigen.... schaun wir mal. Fast eine Stunde später sind die Banditen auch im letzten Wagen bei uns angekommen. Es waren die Cowboys aus der Westernshow am Morgen. Die sahen uns vier alleine im Abteil sitzen und meinten, da lohne sich kein Überfall. Darauf hin haben wir sie zum Bleiben eingeladen und der Barmann spendierte ihnen einen Drink und der Rest vom Buffet wurde auch getestet. Nun hatten wir eine gesellige Runde aus Barmann, Fotoverkäufer, Marshall, Sänger und Banditen - dazu vier Touris - zwei aus Californien und zwei aus Germany. Die Männer kennenzulernen, die tagein tagaus diese Show machen und damit ihr Geld verdienen war viel viel interessanter als jede Western- oder Banditenshow. Das war jetzt mal "amerikanischer Alltag" live.







In Williams schien wieder die Sonne. Vom Bahnsteig aus hüpfen wir sofort in unser Auto und starten durch. Wir wollen den Rest vom Tageslicht ausnutzen und solange noch über die historische Route 66 fahren. Als es dann dämmert, schwenken wir auf die 93 und Interstate 515 Richtung Las Vegas. Gegen 22:00 Uhr erreichen wir die Stadtgrenze und sind geplättet vom Lichtermeer am Horizont.



Etwas später fahren wir schon über den Strip zum Mirage. Noch einmal rechts und einmal links, dann steht der Jeep im Self-Parking und wir rollen die Koffer Richtung Registration. Alleine das Hotel ist eine Stadt für sich... Wegweiser - Abbieger - Einfädelungen und dann stehen wir an der Frontdesk und halten nach 5 min. die Zimmerkarten in den Händen.
Jetzt noch ein Fussmarsch durch Empfangshalle, Kasino und Ladenzeile zu den Gästeaufzügen. Hier noch den Aufzug mit der richtigen Zieletage erwischen und schon sind wir an der Zimmertür. Zielmlich müde vom ereignissreichen Tag machen wir uns etwas frisch und geniessen den Ausblick auf den Strip.



Ausblick Mirage "Strip View Room"



In der anderen Richtung bis zum Rio

Dann packt uns Neugierde und Hunger und kurz drauf stehen wir auf dem Strip. Dort laufen wir noch bis nach Mitternacht auf und ab und finden in der Fussgängerzone zwischen LINQ und Flamingo einen tollen Burgerladen. Live gebratenes Fleisch auf dem Feuerrost - lecker !!! Da akzeptiert man auch 25 Minuten warten in einem Fast-Food-Restaurant. Satt, müde und glücklich schleichen wir uns wieder durch die riesigen Spielhallen zum Zimmer zurück. Recht schnell gehen dann natürlich die Augen zu. Morgen werden wir den Strip etwas genauer unter die Lupe nehmen.