usa-reise.de Forum

Autor Thema: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC  (Gelesen 16105 mal)

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.759
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #30 am: 05.10.2016, 19:39 Uhr »
Recht schnell kommen wir an die Abfahrt zur 128, welche wir über Cisco Richtung Colorado Valley nehmen. Die Gegend ist zwar recht öde und aber es gibt sogar ein paar verlassene Höfe (oder sind es Schrottplätze?) zu sehen.

Cisco gehört zu meinen "Lieblingsplätzen"


Cisco - gescanntes Dia von 2000


Cisco - gleiches Anwesen 2008


Cisco - gleiches Anwesen 2016
(gleicher Aufnahmewinkel war wegen Gegenlicht leider nicht sinnvoll)

Gruß
mrh400

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #31 am: 06.10.2016, 15:03 Uhr »
Ja, die Gegend hat etwas mystisches. Kaum zu glauben, wie wenig sich da im Laufe der Zeit ändert und dass schöne alte Autos dort einfach rumstehen.


Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #32 am: 11.10.2016, 15:22 Uhr »
Tag 11 Samstag // Las Vegas // 0 km

Die Morgendämmerung leuchtet ins Zimmer und weckt uns behutsam auf. Beim Blick aus dem Fenster trauen wir unseren Augen kaum. Es hat geregnet, alles ist noch nass und der Pool macht einen traurigen Anschein. Trotzdem sind bereits einige Liegen belegt. Also wird es heute wohl schön werden, wenn man den Sonnenanbetern trauen darf.
Heute bleibt das Auto im Parkhaus. Wir hatten zwar Red Rock Canyon und Valley of Fire auf dem Plan, aber nachdem wir die letzten Tage sehr sehr viele rote Felsen und Canyons gesehen haben ist uns heute mehr nach City-Sightseeing.

Zum Frühstück geht es spontan auf den Strip und haben uns in das erstbeste Lokal begeben, in dem es Frühstück gibt. So landen wir im Serendipity 3 vorm Caesars Palace direkt am Strip. Nach einem ausgiebigen und reichhaltigen Omlett (gefüllt mit Pommes...) ging es gut gestärkt auf den Strip. Den Laden kann man empfehlen, wenn man es morgens schon üppig und deftig mag. Wir waren bereits vor acht Jahren mal in Las Vegas und haben uns für heute vorgenommen, die Lücken auf dem Strip von damals zu füllen.
Also geht es die eine Seite runter bis zum Mandalay Bay und auf der anderen Seite hoch bis zum Venetian.
Am Nachmittag merken wir, dass wir uns vollkommen verschätzt haben: Wir dachten, diese Tour wäre am Vormittag abhakt und nach einem Zwischenstopp im Hotel wären wir nach Downtown aufgebrochen.
Aber weit gefehlt: Etwas fusslahm kommen wir nach unzähligen Besuchen von Hotels, Läden und Einkaufscentern am Ende des Strips im Mandalay Bay an. Aber wir wollen es durchziehen und machen nur eine kurze Trinkpause, bevor es weiter geht.
Am Nachmittag sind wir am LINQ und da nutzen wir die Gelegenheit, eine Runde mit dem High Roller zu fahren. Zu dieser Zeit ist kaum Betrieb, wir müssen nicht warten und steigen insgesamt zu fünf Leuten in eine Kabine. Eine ruhige, gemütliche Fahrt beginnt.
Später verlaufen wir uns das zweite Mal im Venetian, aber finden trotzdem einen Ausgang zum Strip. Jetzt geht es erstmal ins Hotel für eine kleine Verschnaufpause. Wir hätten nie gedacht, das für diese Fusstour ein ganzer Tag draufgeht. Von dem Plan, noch zur Fremont Street zu fahren, weichen wir ab. Denn die hatten wir auch schon früher mal gesehen. So kaputt wie wir sind, möchten wir nur noch gemütlich essen gehen (wobei man auf dem Strip vergeblich etwas gemütliches sucht) und werden den Fontänen etwas zuschauen.

Frisch aufgebrezelt wandern wir also vom Hotelzimmer auf den Strip. Die Suche nach einem Esslokal gestaltet sich für uns Greenhorns allerdings als schwierig. Wir wollten ausnahmsweise keine Fastfoodangebote und keine Restaurantkette nehmen, sondern gediegen in einem Restaurant sitzen. Bereits an den Speisekarten am Eingang scheiden aber schon wieder ein paar Anbieter aus. Wir wollen ja den Laden nicht kaufen, sondern nur etwas essen. Andere Restaurants zeichnen sich durch eine lange Warteschlange vor dem Eingang aus. Also weiter suchen... nach ein paar anderen Nieten ist der Magen samt Nerven am Boden und wir sind überglücklich, doch noch im LINQ etwas gefunden zu haben:
Chayo Mexican Kitchen + Tequila Bar
Am Eingang keine Schlange... also hin und "waiting to be seated" Als eine freundliche Angestellte kommt, ist sie etwas unsicher und schaut erstmal, ob noch etwas frei ist. Nach fünf Minuten kommt sie zurück und verkündet uns freudestrahlend, dass sie noch etwas für uns tun konnte.
Erst als wir an unserem Tisch sitzen, merken wir, dass wir an einem Hintereingang standen. Zur anderen Seite (zum Strip raus) stehen die Leute in langer Reihe und warten auf einen freien Platz. Sorry - das war nicht unsere Absicht.
Das Restaurant kann man wirklich empfehlen, sehr nette Bedienung, leckeres Essen, für LV moderate Preise und noch etwas Show dabei. Wir waren super zufrieden. Das war ein toller Abschluss für Las Vegas. Nach dem Essen geniessen wir nochmal die ganzen Eindrücke am Strip zwischen Bellagio und Venetian und drehen eine Shoppingrunde durch das Fashion Show Center.

Unser Fazit: Auf einer ersten Tour durch den Westen darf Las Vegas natürlich nicht fehlen. Man muss es mal gesehen haben. Danach kann man für sich entscheiden, wie wichtig einem diese Stadt ist. Das "richtige" USA-Erlebnis stellte sich bei uns aber nicht ein. Vielmehr der Eindruck, dass alles nur Show ist und gemacht wurde, um einem Geld aus der Tasche zu ziehen. Wir bevorzugen lieber alltägliche Dinge und typische, ehrliche Städtchen mit "echten" Einwohnern.

Jetzt heißt es noch: "Bilder hochladen". Aber wir sind ja nur das stinknormale Touriprogramm abgelaufen und haben auch nur ebensolche Fotos gemacht. Deshalb gibt es hier nur eine kleine Auswahl um die User nicht zu sehr mit allseits bekannten Motiven aus Las Vegas zu langweilen.


Caesars Palace








Alles auf einem Fleck
Trump, Treasure Island, Mirage, Venetian, Caesars, Bellagio...




Überdimensional: Die Stadt in der Stadt...






Vor dem New York hat es uns am besten gefallen: Hier laden einige Sitzplätze zum Verweilen ein und die Straßennachbildung strahlt etwas Ruhe und Natürlichkeit aus.




Aber einen Augenblick später hat uns Las Vegas wieder: Achterbahn, Hochbahn, riesen Kreuzungen






Ein Muss sind natürlich die kulinarischen Spezialitäten






Fotomotive gibt es an jeder Ecke




Interessant auch die Kühlung der Fußgängerzone zwischen LINQ und Flamingo: Überall Wasserverdampfer




Nun geht es zum High Roller





Der Ausblick ist fantastisch







Allerdings ist die Vogelperspektive vom Strip nicht besonders atemberaubend. Man sieht nur Beton und Dächer (was auch sonst ?  :) )
Die gesamte Kulisse am Strip ist wohl für die Ansicht vom Boden geplant, von wo man einen ganz anderen Eindruck von den Gebäuden hat.
Nach dem Besuch des High Rollers sind wir froh, uns für einen Helicopterflug über San Francisco statt Las Vegas entschieden zu haben.






Ein Besuch vom Venetian ist natürlich Pflicht, wenn man in Las Vegas ist:






Besonders krass sind die Werbe-LKW, welche rundum mit LED-Bildschirmen bestückt sind und den Strip hoch und runter fahren.




Im Dunkeln zeigt sich Las Vegas von seiner besseren Seite: Viele viele Lichter blenden den Beton und die Bausünden aus.




Ein abschliessender Blick aus unserem Hotelzimmer




Heute haben wir einen kleinen Teil der Stadt gesehen. Natürlich nicht die wirkliche Stadt, sonden den Strip mit all seinen künstlichen Schönheiten.
Eigentlich müßte man sich mindestens eine Woche Zeit alleine für Las Vegas nehmen und überhaupt einen Eindruck zu bekommen.
Aber wir entscheiden uns dafür morgen direkt nach dem Frühstück Richtung Los Angeles weiter zu fahren.

sil1969

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.108
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #33 am: 15.10.2016, 11:11 Uhr »
Bei Las Vegas bin ich so hin- und hergerissen. All die tollen Hotels - da gibt es irrsinnig viel zum Bestaunen. 2, höchstens 3 Tag sind für mich o.k., dann aber kann ich den "Lärm" und die vielen Menschen nicht mehr ertragen. Da zieht es mich wieder in die Natur.  :D
LG Silvia

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #34 am: 21.10.2016, 17:13 Uhr »
Tag 12 Sonntag // Las Vegas - Los Angeles // 560 km

Heute geht es im Tagessprung nach Los Angeles. Also am Hotel-TV online ausgecheckt und ab auf die Piste. Alles geht sehr einfach und schnell trotz dieser Hotelgröße.

Über die heutige Route hatten wir uns echt den Kopf zerbrochen. So richtig war uns über Reiseführer, google und streetview nichts eingefallen.
Dank einiger Tipps aus dem Forum haben wir uns eine Strecke vorgenommen, die komplett hier im Forum entstand. Vielen Dank nochmal !!

Zuerst geht es auf schnellstem Wege raus aus Las Vegas. Eigentlich wäre die I 15 sonntags morgens ideal, aber die war wegen einem Unfall voll gesperrt und so gönnen wir uns noch eine kleine Stadtrundfahrt, was aber auch interessant ist. Vielleicht war es ganz gut so.
Nach der Stadtgrenze fahren wir auf die I 15 und zunächst bis Primm, hier wird getankt und gefrühstückt.

Dann geht es durch die Mojave Wüste Richtung Amboy und über den Joshua Tree NP weiter Richtung I 10, die uns dann nach LA führt.
Wie geplant, findet der Tag heute wieder im Auto statt. Hier und da gibt es eine kleine Pause um die Eindrücke sacken zu lassen.


On the Road again...






und dann ab in die Mojave Wüste




In Amboy wird "Roy´s Motel" natürlich ein Besuch abgestattet






Der Joshua Tree NP ist sehenswert. Besonders auch der kurze Abstecher zum Aussichtspunkt Keys View mit Blick über den Andreasgraben.




Die kleinen Ortschaften in der Wüstenregion sind beeindruckend. Hier könnten wir stundenlang drin herumfahren und gehen und den Flair "tanken"




Am Nachmittag erreichen wir Hollywood. Begrüßt werden wir von einem ordentlichen Stau und einem Verkehrschaos in Hollywood. Irgendein Event scheint zu sein, jeder sucht einen Parkplatz und an vielen Grundstücken werden private Stellplätze für 20-30 Dollar angeboten. Mal schauen, was die Tiefgarage unseres Hotels dazu sagt....





Wir sind für zwei Nächte im Highland Garden Hotel in der Franklin Ave eingebucht. Das liegt direkt parallel zum Hollywood Bvd und ist somit für unsere weitere Planung ein super Ausgangspunkt. Der Stau geht am Hotel vorbei und so können wir die Vorfahrt zur Registration nicht verfehlen. Wir werden freundlich aufgenommen und Foyer, Garten und Lage sind wirklich vielversprechend. In der Tiefgarage hat es reichlich Platz und wir stellen unseren Jeep kostenlos dort ein. Dann geht es aufs Zimmer und wir sind erstmal ernüchtert.
Man könnte von renovierungsbedürftig sprechen, aber saudreckig trifft es besser. Schwarze Teppichböden im Laufbereich, stinkende Vorhänge und ein bröckeldes Bad. Na ja....
Wir überlegen kurz, noch woanders unterzukommen. Aber in der Lage gibt es laut Internet nichts mehr und nach der langen Autofahrt wollten wir eigentlich jetzt lieber auf den Walk of Fame statt nochmal umzuziehen. Also Augen zu und durch....

Wenig später geht es zu Fuss los - nach fünf Minuten sind wir auf dem Hollywood Bvd und stärken uns erstmal mit leckerer Pizza im Hollywood & Highland Shopping Center.

Ausblick vom Italiener...



Vor lauter Leute war kein Stern zu sehen  :)



Insgesamt macht dieser Stadtteil einen etwas komischen Eindruck. Das Ganze ist schon sehr auf Tourinepp aus. Überall gibt es halbherzig aufgezogene Imbisse, Souvenierläden oder Tourguides und Bustouren, die alle nur Dein Bestes wollen: Dollars....  Und bloss nicht in die Hinterhöfe oder Nebenstraßen schauen...





Am späten Abend und einem langen Spaziergang über den Hollywood Bvd gehen wir zurück ins Hotel und ruhen uns für Morgen aus. Da soll es ganz früh in die Universal Studios gehen.
Unser Fazit für Hollywood: Man muss es gesehen haben, es ist echt interessant. Wir waren jetzt zwei Mal dort. Aber nun gibt es bestimmt schönere Ziele auf der nächsten Reise durch die USA.

Culifrog

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.257
    • Travel & Food Blog
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #35 am: 22.10.2016, 08:20 Uhr »
Im Yellowstone habt Ihr ja trotz der ambitionierten Streckenplanung einiges mitnehmen können, aber durch den Joshua Tree einfach durchzufahren ist schon bisschen schade. Als wir 2014 dort waren, empfand ich den Park als eines der vielen Highlights, vorallem bei Sonnenuntergang.
Ich lese trotzdem weiter mit, auch wenn ich mich dabei wegen des Tempos etwas gestresst fühle ;-)

Liebe Grüsse
Gaby

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #36 am: 23.10.2016, 20:53 Uhr »
Ja klar, in jedem Park kann man mehrere Tage verbringen. Der Joshua NP ist auch so ein Juwel. Es tat uns richtig Leid, dass wir nur 3-4 Stunden Zeit hatten. Aber immerhin sind wir nicht über die I 15 an allem Sehenswerten vorbei gehuscht und haben die schöne Route Dank einiger Tipps hier aus dem Forum gefunden. Dafür, dass es eigentlich ein "Meilenfressertag" werden sollte, sind wir noch echt froh, was wir trotzdem alles gesehen haben. Sei willkommen auf unserer Rückbank, jetzt wird ja nicht mehr so viel gefahren, auf dem Highway 1 bis San Francisco wird es etwas ruhiger  :lol:

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #37 am: 10.11.2016, 17:39 Uhr »
Tag 13 Montag // Los Angeles // 150 km

Heute morgen gehts es wieder ganz früh aus dem Bett. Wir wollen in die Universal Studios und haben uns vorab per Internet schon "Front of Line" Tickets gekauft. Mit denen hat man sogar eine Stunde vor offizieller Öffnung Zugang - das wollen wir ausnutzen.

Kurz entschlossen verzichten wir auf die Anfahrt mit der Metro und fahren direkt über den Mulholland Drive zu den Studios. Auf dem Weg wollen wir auch gleich tanken und haben uns schon eine Tanke über google ausgesucht. Als wir aus dem Parkhaus des Hotels fahren wollen, empfängt uns direkt die Signalleuchte für den Luftdruck der Bereifung - Schrecken.... Einmal ums Auto gegangen und es ist zum Glück kein Reifen platt, einer hat nur etws wenig Luft. Könnte normal sein, nach so langer Fahrt. Aber wir wollten ja sowieso tanken.

Die Route führte uns nicht über den verstauten Highway, sondern direkt am Hotel durch die Hollywood Hills Richtung Studios. Und eine Tankstelle ist auch auf der Strecke.
Wir halten am Luftspender und machen die Erfahrung, dass die Nutzung in USA etwas kostet. 50 Cent werden reingeschmissen und dann merken wir, dass der Schlauch fast nicht aufs Ventil passt. Es geht mehr Luft aus dem Reifen raus wie rein. Etwas später ist die Zeit abgelaufen, der Reifen noch etwas platter und das Kleingeld alle.
Jetzt aber noch tanken: Naja, die Säule akzeptiert die Master Card nicht - also zur Kasse. Und siehe da, die ganze Tanke akzeptiert nur Prepaid Karten und Bares.
Aber etwas weiter wäre eine andere - Danke für den Tipp :-)))

Also, hinfahren, tanken und Geld wechseln für die Luft. Auch hier wieder ein völlig abgenudelter Schlauch und eine Druckanzeige, die nicht funktioniert. Also einfach mal reinpumpen, was so geht. Wenig später geht es mit vollem Tank und Reifen zu den Parkhäusern der Studios.

Über tausend Leitkegel werden wir kreuz und quer durch riesige Parkhäuser geleitet und stehen wenig später ganz nah am Eingang. Super Sache.





Nun mal los... Auf zum Eingang. Eine kleine Schlange hat sich schon gebildet, da vorab Sicherheitskontrollen ähnlich wie an Flughäfen gemacht werden.
Aber dann kann es losgehen. Wir können immer durch den "A"-Eingang gehen, was uns eine Menge Wartezeiten spart und bei den Shows reservierte Plätze trotz vollen Hallen sichert. Wer an einem Tag alle Attraktionen im Park sehen will, dem ist so ein Pass unbedingt ans Herz zu legen.
Bei den Schlangen, die wir so überholt haben, wären sicher sonst zwei Tage nötig gewesen.
Direkt morgens, als die Schlangen kurz waren, sind wir einige Highlights ohne Pass gefahren, so konnte man den Pass am Nachmittag trotz langer Schlange für eine zweite Fahrt nutzen. Pro Attraktion berechtigt der Pass nur einmalig zu einem bevorzugtem Einlass.

Harry Potter:









Für Freaks von Fahrgeschäften ist der Park sicher besonders zu empfehlen. Die 4D-Animationen sind einmalig. Durch Brillen sieht man nicht mehr diese Welt, sondern sitzt plötzlich wirlich neben Harry Potter auf einem Besen und rast durch das Schloss. So etwas haben wir noch nicht erlebt und lassen unsere Sinne sehr gerne vereimern.

Auch der restliche Park ist für Filmfans schön gemacht, egal ob Simpsons, Walking Death, Jurassic Park oder die Studio Tour. Alles empfehlenswert.
Zu Speisen gab es reichlich bei Krusty Burger und Lard Lad Donuts. Ein tolles Erlebnis.

The Simpsons
















Jurassic Park






Studio Tour
















Stuntshow Waterworld








Frankreich




City walk





Gegen 17:00 Uhr sind wir dann müde und glücklich zurück am Auto und wollen den Tag mit einem Ausflug zum Griffith Oberservatory abschliessen. Also erstmal gemütlich um den Park und den Zoo herumfahren, um den stauigen Highway zu meiden. Doch kurz vor dem Observatorium ist die Straße schon wegen Überfüllung gesperrt. Der erste einigermaßen annehmbare Stellplatz am Straßenrand taucht erst mehreren Meilen später auf. Da fahren wir lieber weiter und geniessen die Aussicht von den Hollywood Highlands.  Am Mulholland Drive gibt es den Hollywood Bowl Overlook, abgesehen von fünf Sightseeing-Bussen waren wir unter uns. Aber trotzdem war es eine schöne Aussicht.










Anschliessend entscheiden wir uns für einen Umweg über den Venice Beach. Und da merken wir, wie groß LA ist. Nach fast einer Stunde und bei Dämmerung waren wir erst da. Okay, aber bei Sonnenuntergang haben wir Venice ja auch noch nicht gesehen. Natürlich ist es am Tage deutlich interessanter.





Jetzt aber zurück Richtung Hotel - Das Abendessen wird stilgerecht in einer Burgerbude eingenommen und dann fahren wir noch etwas spazieren.
Wir erinnern uns wieder an den desolaten Zustand unseres Hotelzimmers - da wollen wir nur zum Schlafen hin :-)

Noch eine Nacht und dann geht es zum Highway Nr. 1 - Wir können es kaum erwarten....

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #38 am: 18.11.2016, 14:28 Uhr »
Tag 14 Dienstag // Los Angeles - Pismo Beach // 350 km

Heute sind wir richtig froh, dass wir aufstehen dürfen und sind vor dem Handywecker wach. Irgendwie schläft es sich schlecht, wenn ein Hotelzimmer einen schmuddeligen Touch hat und man sich einreden muss, dass die Betten frisch bezogen und sauber sind. Also schnell die Koffer packen und ab geht es zum Auto - geschafft :-)

Wir wollen noch etwas in Los Angeles rumfahren und deshalb geht es im Zick-Zack-Kurs Richtung Santa Monica Pier.







Nach gut zwei Stunden Fahrt kommen wir an und gönnen uns ein Frühstück. Zwei Kaffee to go mit Schokocroissant für 18 Dollar müssen einfach genossen werden. Und die Investition war es wert. Bei wunderbarem Wetter sitzen wir auf dem Pier, schauen den ersten Badegästen zu und lauschen der tollen Musik eines Straßenmusikanten. Zeit zum Träumen.....













Später fahren wir auf den alten Highway 1 und lassen die Küste an uns vorbei ziehen. Es gibt tolle Ecken und wir geniessen die Fahrt in vollen Zügen. Hinter Oxnard wird es kurzfristig die 101, welche wir etwas schneller hinter uns lassen. Pünktlich zur Mittagszeit treffen wir in Santa Barbara ein und parken in der alten City für einen Rundgang. Dieses Städtchen mit den tollen spanischen Häusern ist sehenswert und vor allem die interessanten Läden in der State Street. Ein mexikanisches Restaurant war so einlandend dekoriert, dass es uns förmlich aufgesogen hat. Schupps sitzen wir im Vorgarten mit Blick auf das Geschehen entlang der Straße und essen leckere mexikanische Spezialitäten.
https://goo.gl/maps/TFsit2gPg252

So gestärkt geht es anschliessend mit dem Auto weiter zur nächsten Tankstelle. Hier ist der Service wieder deutlich besser als in Los Angeles. Die Kreditkarte wird anstandslos akzeptiert und als ich nach Kleingeld für den Luftspender frage, wird uns dieser sofort ohne Zeitlimit kostenlos freigeschaltet.
Draussen erwartet uns ein intakter Ventilanschluss mit funktionierendem Manometer. So kann die Reise anschliessend mit ordentlich aufgepumpten Reifen weitergehen.
https://goo.gl/maps/oGgCeEXCoeS2

Am frühen Nachmittag erreichen wir Pismo Beach. Besser gesagt Oceano, kurz davor. Hier haben wir ein Appartmentmotel in Strandnähe gebucht und checken erstmal ein.
https://goo.gl/maps/MbP1nvE3AB52
Welch eine Überraschung: Wir haben drei Zimmer, Küche, Bad und sogar einen Kamin. Hier läßt es sich aushalten. Nachdem die Koffer platziert und wir etwas frischer sind, geht es an den Strand von Oceano. Diesen darf man mit Autos befahren. Dieser Anblick ist für uns umweltfreundliche Europäer aber etwas befremdlich und so richtig können wir uns damit nicht anfreunden. Aber trotzdem geniessen wir unseren ersten "freien Nachmittag" und sonnen uns am Sandstrand. Herrlich - Erholung pur ! :-)









Als die Sonne flacher steht, packen wir unsere Sachen und statten Pismo Beach einen Besuch ab. Das bunte Treiben im Städtchen nahe dem Pier ist nett anzusehen und es gibt auch hier interessante Läden und Souveniershops. Nach einem Rundgang spazieren wir mal auf die Pier raus und sehen ein paar Leute, die angestrengt in die Weite des Pazifics starren. Jetzt sehen wir es auch: Weit draußen schwimmen Wale, wie man an den Wasserfontänen sehen kann. Schade, etwas weit weg aber trotzdem beeindruckend.

Nun heißt es, noch etwas zum Abendessen zu organisieren. Bei so einer tollen Wohnung mit Küche wollen wir heute zu Hause essen und den Abend relaxen.
Schnell finden wir einen riesigen Feinkost-Discounter und mit hungrigem Magen kauft es sich ja besonders gut ein. Also schnell die fast 100 Dollar berappt, den Schock verkraftet und ab ins Motel. Frische Sachen scheinen ihren Preis zu haben - schmecken aber auch.
https://goo.gl/maps/C6MS4LECeUT2

Nach dem Essen gibt es noch einen kurzen Exkurs in amerikanischem TV und wir entdecken viele Sendeformate, die auch in Deutschland laufen - so klein ist die Welt.

Mit Meeresrauschen schlafen wir ein und freuen und auf unser abschliessendes Highlight: drei Tage San Francisco.....

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #39 am: 28.11.2016, 16:18 Uhr »
Tag 15 Mittwoch // Pismo Beach - San Francisco // 460 km

Heute morgen werden die Reste vom gestrigen Einkauf beim Califonia Fresh Market verspeist. Eine Mischung aus Donats, Erdnussbutter, Früchtebecher und Kakaopudding gepaart mit gutem Filterkaffee aus dem Padmaschine wird gemütlich in der Essecke unserer Küche verspeist. Kurz später scheinen die ersten Sonnenstrahlen ins Fenster und es wird Zeit zum Kofferpacken und auszuchecken. Schweren Herzens drehen wir noch eine Abschiedsrunde durch Pismo Beach, gerne wären wir noch 1-2 Tage am Strand geblieben.
Kurz drauf sind wir wieder auf der I 101 Unterwegs.



Hinter Morro Bay geht es weiter auf den alten Highway 1 Richtung Monterey. Ab uns zu halten wir auf den küstennahen Parkplätzen um nach See-Elefanten Ausschau zu halten.







Danach geht es weiter Richtung Big Sur. Wir geniessen die tolle Aussicht auf den Pazifik und fahren noch ein paar Aussichtspunkte an. Vorbei geht es an einigen Stützpunkten der Firefighter. Große Wiesen stehen voll mit Feurwehrfahrzeugen und Helikoptern. In den angrenzenden Waldgebieten um Carmel herum brennt es wohl noch. Aber unsere "Fire-App" sagte uns freie Fahrt auf der 1 und so ging es weiter. An einigen Häusern hingen Schilder: "God save our firefighters" oder "Thanks a lot to our...". Es war ein sehr gemischtes Gefühl durch diesen Landstrich zu fahren. Wir machen Urlaub und andere Menschen haben Angst um Ihr Haus. Ab jetzt sehen wir Meldungen im TV über Brände in fernen Ländern mit ganz anderen Augen.





Weiter geht es nach Carmel-by-the-Sea, etwas die schöne Küstenbebauung anschauen. Ein Umweg lohnt sich wirklich, nicht nur der Ort, auch die Vegetation ist wirklich sehenswert.





Und weiter geht es zum 17-Mile-Drive. Wenn schon Küste, dann auch richtig. So schlängeln wir uns weiter über kleine Sträßchen Richtung Monterey.
An der Mautstelle für den 17-Mile-Drive werden wir von der netten Kassiererin sofort als "Deutsche" ausfindig gemacht. Sie kommt aus der Pfalz und wir müssen mittels einiger Sprachproben bestätigen, dass ihr Pfälzer Dialekt immer noch unverkennbar ist. Das machen wir gerne und sie ist so richtig froh, mal wieder pfälzerisch sprechen zu können.

Dann halten wir natürlich an dem meist fotografierten Baum an: The Lone Cypress




Über weitere Aussichtspunkte und Schleichwege kommen wir "von hinten" nach Monterey rein. Das nächste Ziel ist das Bay Aquarium. Monterey zeigt sich von seiner besten Seite. Sonnenschein, wenig Verkehr und eine schöne Aussicht lassen unsere Gesichter strahlen. Schnell ist eines der vielen Parkhäuser gefunden und weiter geht es über die Cannery Row durch das Touriviertel der ehemaligen Sardinenfabriken in Richtung Aquarium.









Das Museum ist der erste "Einsatz" unseres "City Pass San Francisco". Ein kleines Büchlein, mit dem man freien Eintritt zu dem Bay Aquarium und einigen Museen in San Francisco hat. Aber das war nicht der ganze Grund für die Anschaffung: Man hat auch freie Fahrt in allen öffentlichen Verkehrsmitteln einschliesslich Cable Cars und sogar eine Rundfahrt mit dem Schiff ist gratis. Schaun wir mal, was davon alles genutzt werden kann. :-)
Das Museum mit seinen riesigen, mehrgeschossig hohen Aquarien ist sehr interessant anzuschauen. Aber auch für Kinder ist viel geboten. Eigene Workshops zum mitmachen sind ebenso vorhanden, wie "Streichelzoos" unter Wasser. Es wird viel über Naturschutz, Vermüllung und Klima gezeigt - man sollte sich schon mindestens drei Stunden Zeit nehmen, wenn man einfach mal schnell durchlaufen möchte. Wer sich wirklich mehr für unsere Meere interessiert, dem ist sicher ein ganzer Tag zu kurz.

Am Nachmittag fahren wir weiter Richtung San Francisco. Wir bleiben eisern und fahren weiter entlang der Küste. Das zieht sich zwar wie Kaugummi, dafür geniessen wir dann und wann einen schönen Blick aufs Meer oder fahren durch interessante Orte.
Später erreichen wir die Standgrenze von San Francisco. Es sieht ja richtig niedlich aus, diese Wohnsiedlung am Pazifik. Nur das Ortsschild verrät, um welche Stadt es sich handelt.



Wenig später sind wir mitten im Großstadtgetümmel gelandet. Einfach irre, diese Straßenzüge und Verkehrsführungen. Nur alleine die Fahrt bis zum Hotel in der Market Street ist ein Erlebnis und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Sehr beeindruckend ist das Fahrgefühl in diesem Stadtteil. Alles geht zügig voran und man achtet einander. Viele große Kreuzungen funktionieren ohne Ampel, nur mit dem 4x Stop-System. In Deutschland undenkbar - aber wünschenswert.









Eine manuelle Waschstraße, hier wird von Hand rausgeputzt und poliert....

Kurze Zeit später biegen wir in die Market Street ein. Wir haben uns für ein Motel im Castro Viertel entschieden. (www.becksmotorlodge.com) Hier sind die Zimmerpreise noch etwas bezahlbarer und man ist schnell mit der historischen Straßenbahnlinie am Union Square oder an Fishermans Wharf. Und abends kann man zu Fuss ins Castro Viertel gehen, welches direkt am Hotel beginnt. Das weitere Besondere am Hotel ist aber der kostenlose Parkplatz, was für diese Stadt eher unüblich ist. Weiter ist das historische Motel im Charme der 70er geblieben, aber frisch renoviert. Die nette Dame am Empfang ist wohl die Inhaberin. Sie bleibt keine Antwort schuldig und ist ein wandelndes Lexikon über die Stadt. Puhh, was die uns alles empfiehlt - wir müssen eine Woche länger buchen :-)

Nach dem Beziehen des Zimmers (super groß und mit Blick auf die Straße) fahren wir nochmal los. Zuerst geht es hoch auf die Twin Peaks - aber ab der letzten Kurve zieht die Sicht wegen Wolken zu. Na ja, ein Versuch war es wert, morgen ist ja auch noch ein Tag für den tollen Ausblick.
Also mal kurz noch hin zur Golden Gate Bridge - aber klar, die ist genauso wolkenverhangen. Okay, dann mal zurück zum Hotel. Zur Dämmerung treffen wir ein, machen uns nochmal hübsch und auf gehts ins Castro Viertel. Zu Fuss eine Sache von zwei Minuten. Entlang der Castro Street und in den Nebenstraßen gibt es wirklich viele Restaurants und auch gut besuchte Pubs und Bars. Wir streifen durchs Viertel und landen bei einem 24-Std.-Burger, der alles live und selber brät. Da läßt es sich schmecken. https://goo.gl/maps/K8GRkJq5Ekz



Zum ersten Mal beobachten wir, dass in dem Lokal einigen mittellosen Mitmenschen Essen und Trinken gereicht wird. Scheint hier normal zu sein. Die Leute kommen rein, reden nicht viel und gehen mit einem Lächeln und einer heißen Suppe, Burger oder einem Kaffee wieder raus. Hier essen wir gerne, da wissen wir, wo ein Teil unserer Zeche bleibt.

Nach einem kurzem Verdauungsspaziergang erreichen wir unser Hotel. Relativ müde und fertig geniessen wir die tolle neue Dusche und dann geht es ins Reich der Träume.
Morgen steht ein kompletter Tag ohne Vorplanung zur Verfügung. Einfach die City geniessen...

Yaphi

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 608
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #40 am: 28.11.2016, 21:52 Uhr »
Ui, das ist ja spannend, einen Tag SF ohne Planung?
Das könnte ich persönlich ja schlecht, ich brauch immer meine Ziele, außer ich kenne die Stadt schon sehr gut....
Bin mal gespannt, was ihr entdeckt.

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #41 am: 07.12.2016, 18:27 Uhr »
Tag 16 Donnerstag // San Francisco // 50 km

Heute beginnt der Tag mit einem gemütlichen Frühstück auf dem Zimmer. Wie immer steht eine Kaffeemaschine bereit und wir haben uns am Abend zuvor ein paar leckere Sachen besorgt. Das Wetter ist hell, aber wolkig. Also wollen wir den zweiten Versuch starten, die Golden Gate Bridge ohne Dunst zu erwischen. Zuerst melden wir unser Kennzeichen noch online bei FasTrak an, damit unsere Maut brav von der Kreditkarte abgebucht werden kann. (http://goldengate.org/tolls/german.php)
Wir fahren quer durch die Stadt um möglichst viel zu sehen. Doch als wir an der Brücke ankommen werden wir wieder enttäuscht: Die Pfeiler sind nicht zu sehen, tiefer Dunst hängt in der Bucht. Also fahren wir nur einmal drüber und planen um. Es geht zurück zum Hotel (Twin Peaks liegen auch im Dunst) und wir stellen unser Auto dort ab.
Jetzt wollen wir die nähere Umgebung Haight-Ashbury zu Fuss erkunden. Der Weg ist das Ziel, jede Straße wird "aufgesaugt" und die Eindrücke sind klasse.
Weiter geht es zu den Painted Ladies. Allerdings der Park gegenüber wegen Bauarbeiten abgesperrt. Also bekommen wir nicht den berühmten Blick über die Stadt zu sehen. Egal, Haight-Ashbury und die anderen Stadtteile sind trotzdem sehenswert.



Weiter geht es der Nase lang Richtung Powell Station. Wir wollen mal die Cable Cars ausprobieren. Schliesslich haben wir den City Pass für unbegrenzte Fahrten in der Tasche.
Der Weg führt uns durch die Golden Gate Ave. Kurz vor der Market Street fallen uns sehr viele mittellose Mitmenschen auf. Darunter auch viele Ältere und Kranke. Wir sind sprachlos, wie ein so zivilisiertes Land seine Bürger so auf der Straße sitzen läßt. Jetzt kommen wir auch auf den Grund, warum sich die Bedürftigen hier wohl vermehrt aufhalten: St. Anthony Foundation und Vera Haile Senior Housing sind hier ansässig.
Erstere bietet eine kostenlose Tafel und Mittagstisch, weiter Kleiderkammer und eine kostenlose medizinische Versorgung. Vieles wird dabei auch selber von Mittellosen organisiert und gemacht. Zweites ist eine Wohnanlage für ältere Mitmenschen, die kein Geld für die Miete aufbringen können.
Beides wird nur durch Spenden finanziert. Wir sind geprägt von diesem Bild und sehen das soziale Netz in Deutschland nun mit anderen Augen.
Durch diese Anblicke sensibilisiert fallen uns immer mehr obdachlose Mitmenschen auf, welche sich richtige Hütten und Zelte auf den Gehwegen aufgestellt haben.
Oftmals werden wir Zeuge, wie Geschäftsleute Speisen und Getränke an die vor den Läden sitzende Leute verschenken. In den USA scheint zwar das staatliche soziale Netz nicht zu greifen, dafür ist die Solidarität der Bürger untereinander scheinbar um ein Vielfaches höher als in Deutschland. Leider können wir nicht viel mehr tun, als hier und da doch mal ein Dollar in einen Pappbecher zu werfen.

www.stanthonysf.org

Weiter geht es zur Powell Station. Die Warteschlange an der Drehscheibe der Cable Car ist recht lang. Aber man kann den Fahrern zuschauen, ein Straßenmusiker unterhält uns und so vergeht die Wartezeit wie im Fluge.





Handarbeit beim Drehen und Rangieren der Cable Cars !





Los geht es, ziemlich steil hier....



Unterwegs gibt es tolle Ausblicke auf Downtown und Lombardstreet



Wir haben tolle Sitzplätze vorne und draußen ergattert. Also geniessen wir die Fahrt und bleiben spontan bis zur Endstation Fishermans Wharf sitzen.
Dort gibt es den allseits bekannten Rundmarsch, den alle Touristen mal machen. Es ist toll anzusehen und auch interessant. Aber ist das das echte San Francisco ? Oder vielleicht doch nur eine künstliche Kulisse für die massenweise angekarrten Touristen ??

Toll anzusehen sind die historischen Straßenbahnen aus allen Ländern, die noch im Minutentakt von Fishermans Wharf über Marketstreet bis zum Castroviertel fahren.
Für Touristen sicher die beste Verbindung, die Fahrerlebnis, Sehen und Ankommen miteinander verbindet.









Direkt vom Boot wird der Fang vor den Zuschauern filetiert.



Wer sich für Marinehistorie interessiert:



Und natürlich die berühmten Seelöwen...



Nach dem Tourihype schlendern wir Richtung Coit-Tower. Einfach der Nase nach - zick-zack - und natürlich fahren wir mit dem Lift nach oben und geniessen die Aussicht. Das Personal ist etwas eigen - aber sehr nett. Geschichten vom Fahrstuhlführer inklusive :-)







Herrliche Ausblicke vom Coit-Tower:





Danach schlendern wir durch schöne Gartenanlagen wieder runter Richtung Hafen und nehmen die historische Linie F um direkt zum Hotel zu fahren. Das Wetter hat aufgeklart und unser dritter Versuch mit der Golden Gate Bridge lohnt sich. Problem war nur, einen Parkplatz auf der Seite von Marin Headlands zu bekommen. Just zu dieser Zeit war ein Fischerboot in Seenot geraten und mit einem Felsen unter der Brücke kollidiert. Alle Parkplätze waren mit Feuerwehr, Polizei, unzähligen TV-Sendern und anderen Neugierigen belegt. Eigentlich würden wir in so einer Situation einfach weiterfahren. Aber wir hatten nur noch diese eine Chance. Also sind wir mehrmals die Straße rauf und runter gefahren und haben schliesslich einen Parkplatz erwischt. Der Rest mußte dann zu Fuss erledigt werden.











Anschliessend fahren wir noch eine Runde über die Marin Headlands bis zum Point Bonita Lighthouse und dann zurück über Sausalito.
Zur Dämmerung geht es dann etwas schneller über die Highways Richtung Hotel. Und wir haben Glück: Auch zum Abend sind noch ausreichend Parkplätze am Hotel vorhanden. Also ab aufs Zimmer, frisch machen und los geht es ins Castro Viertel. Hier gibt es wieder tolle Menschen und Lokale zu sehen. Lecker Essen gibt es auch. Aber alles ohne Fotoapparat. Später fallen wir ins Bett und freuen uns schon auf den zweiten Tag in San Francisco. Diesmal aber wieder mit Vormittagsprogramm: Rundflug und Bootsfahrt sind geplant. Mal schauen, was der Nebel macht ....

Yaphi

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 608
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #42 am: 08.12.2016, 20:23 Uhr »
Interessant... ich habe jetzt schon öfters gehört, dass die Obdachlosen in SF deutlich "sichtbarer" und häufiger sind als z.B. in NYC, Chicago oder LA. Ich weiß nicht, ob es dort einfach mehr gibt, aber ich habe diese Beobachtung jetzt schön öfter gehört, kann mich aber nicht erinnern, 2011 schon so viele Obdachlose gesehen zu haben.

Andi12882

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 52
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #43 am: 11.12.2016, 22:37 Uhr »
Es könnte gut sein, das es in San Francisco mehr mittellose und obdachlose Mitmenschen gibt als in anderen Städten.
Vielleicht ist das ja ein Anzeichen dafür, dass die Bewohner von SF wirklich sozialer, offener und bunter sind als anderswo.
Uns kam es auf jeden Fall so vor: Straßenmusiker, alte Leute, Behinderte, Andersdenkende und -lebende. Jeder hat scheinbar einen Platz in dieser Stadt. Und da das staatliche Sozialnetz nicht existent ist, kann man mehr soziale Leistungen bei den Menschen untereinander beobachten.
Wir haben nirgendwo sonst so oft beobachtet, dass Leute in den Läden und Restaurants Essen und Trinken geschenkt bekommen haben.
Ich möchte nicht wissen, was in Deutschland passiert, wenn ein Obdachloser Mensch zu einer Schnellimbisskette reinläuft und um einen Burger bittet. Er würde wohl nicht nur eine Abfuhr bekommen, sondern auch wir Gäste würden uns von der Anwesenheit belästigt fühlen.
In SF kann es gut sein, dass jemand in der Warteschlange einfach einen Burger mehr für ihn mitbestellt.
Bald ist Weihnachten  :wink: Wir sollten mal drüber nachdenken  :?

Flicka

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.978
Re: Mietwagen: DEN - Yellowstone - Moab - GC - LV - LA - SFC
« Antwort #44 am: 13.12.2016, 19:24 Uhr »

Es könnte gut sein, das es in San Francisco mehr mittellose und obdachlose Mitmenschen gibt als in anderen Städten.
Vielleicht ist das ja ein Anzeichen dafür, dass die Bewohner von SF wirklich sozialer, offener und bunter sind als anderswo.


Du meinst, mittellose und obachlose Menschen kommen gezielt nach San Francisco, weil es dort größere Hilfsbereitschaft gibt? Hm, das kann natürlich sein, aber vielleicht liegt das Problem einfach an den ungebremst steigenden Mieten, die die Leute aus ihren Wohnungen treiben. Schau mal z.B. hier:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-01/san-francisco-silicon-valley