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Autor Thema: Mit dem Zelt von San Francisco zum Grand Canyon - 9 Tage im September 06  (Gelesen 16722 mal)

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frankz

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Für die viele Anregungen und Tips die ich über diese Seite bekommen habe möchte ich mich bedanken und hoffe mit meinem Reisebericht etwas zurückgeben und Vorfreude für Euren nächsten USA Aufenthalt wecken zu können.

Jeden Tag versuche ich einen neuen Reisetag einzustellen. Viel Spaß.

Themen: Wandern, Autofahren, Nationalparks, Zelten, Städte
Staaten: Kalifornien, Nevada - Arizona
Hinflug: 29.8. Washington D.C. -> San Francisco (Oakland)
Abflug: 7.9. Las Vegas -> Washington D.C.

Vorgeschichte:
Zum Reisezeitpunkt war ich bereits 6 Monate in den USA. Dort habe ich in der Nähe von Washington gearbeitet. Der Flug nach Frankfurt und zurück zu meiner Freundin, die ich das letzte halbe Jahr nicht gesehen habe, war von der Firma für den 8.9. gebucht.
Die letzten 10 Tage hatte ich frei und wollte ich mir noch eine schöne und erlebnisreiche Abschlussreise für meinen ersten USA Aufenthalt gönnen.

Reiseziel:
Eigentlich sollte es nach Florida gehen, da ich ja gerade an der Ostküste bin.
Durch einen Blick in meinen Florida-Reiseführer habe ich dann noch rechtzeitig erfahren, dass die Reisezeit wegen Stürmen und Moskitos wohl nicht optimal ist. Ich war enttäuscht – kein Strand, keine Sonne, keine Krokodile in den Everglades? Im Regen sitzen und mich stechen lassen wollte ich nicht. Nur wo sollte ich hin? In New York war ich schon, also auf nach Kalifornien!

Schnell zwei Inlandsflüge gebucht, dazu den Mietwagen und die Unterkünfte in San Francisco und Las Vegas, das sollte eigentlich reichen.
Ich habe schnell gemerkt, dass die Zeit zu knapp war für die vielen Dinge, die ich sehen und erleben wollte. Viele Unterkünfte waren zudem schon lange ausgebucht. So musste ich dann doch recht viel im Voraus planen, aber das hatte auch seinen Reiz und steigerte die Vorfreude mehr und mehr.

Simone und Alain

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 :D :D :D Moien, freue mich schon jeden Tag etwas zu lesen. Danke, bye Simone :D :D :D
Uns interessieren besonders Amerikatouren mit Kindern. Wir haben Amerika 1985 zum ersten Mal entdeckt und versuchen jedes zweite Jahr auf Entdeckungsreise zu gehen.

frankz

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0. Tag – Washington D.C. nach San Francisco:
Bilder gibt es ab morgen.

Heute musste ich Abschied von meinen Kollegen in Washington nehmen und es ging los nach San Francisco.

Vom Reagan Airport in D.C. über Chicago zum Oakland Airport und mit der Bahn über die Oakland Bridge. Da stand ich nun im Zentrum von San Francisco.

Es war schon dunkel und ich fühlte mich etwas unwohl, da ich auf dem Weg zu meinem Hostel in der Taylor Street permanent nach Kleingeld gefragt wurde. Obwohl es nicht weit war bin ich dann mit dem nächsten Taxi zum Hostel gefahren.

Im Zimmer traf ich einen Kanadier, einen Engländer und einen Weltenbummler aus Hamburg.
Ich war ich zufrieden mit dem Hostel, obwohl die Ausstattung schon bessere Tage gesehen hatte. Alles war sauber und ich fühlte mich in meinem Zuhause für die nächsten drei Nächte wohl.
Für den kommenden Vormittag habe ich mich noch für eine geführte Stadttour mit einem Van vom Hostel angemeldet und ich freute mich, San Francisco in den nächsten zwei Tagen zu entdecken.

Tante Giki

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Hallo miteinander!

Freu mich schon auf den Bericht! Ich war zur ziemlich gleichen Zeit dort und bin schon gespannt auf die Bilder.

Matze

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Warte auch auf Deinen Bericht - vor allem, weil mit Zelt unterwegs!!!
:zeltfeuer:

So wird es bei uns auch dieses Jahr.  :D :D
Gruß Matze




San Francisco!!

frankz

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1. Tag – San Francisco:

Der erste Tag fing gut und mit einem Frühstück im Hostel an.

Es gab Pancakes und Kaffee, jedenfalls stand das auf den Packungen mit den jeweiligen Pülverchen. Was in den Pancakes war weiß ich nicht, aber ein halber Pfannkuchen machte so unglaublich satt, dass es unmöglich war ihn aufzuessen. Für den nächsten Tag habe ich mir dennoch vorgenommen, auf das kostenlose Frühstück zu verzichten und auswärts zu speisen.


Um 10 Uhr ging es los. Dillan, ein Einheimischer, holte uns ab und fuhr uns mit seinem Van zu vielen Highlights und in verschiedenste Viertel von San Francisco. Er hat viele Anekdoten und Tipps zum Besten gegeben.


Wir sind einige Stunden herumgefahren, waren unter anderem beim Haus von Janis Joplin und dort wo Sean Connery in The Rock seine Tochter getroffen hat.


Die Golden Gate Bridge und Twin Peaks standen natürlich auch auf dem Programm. Ich hatte durch diese Tour schon einen guten Überblick über San Francisco und wußte was ich in den verbleibenden 1 1/2 Tagen unternehmen wollte.


Gegen Mittag habe ich mich zu Fuß von Hostel auf den Weg zur Fisherman’s Wharf gemacht. Das Auf und Ab der Straßen war ganz schön anstrengend, das war mir vorher gar nicht so bewusst und ich verstand was mein Reiseführer damit meinte, dass die Städteplaner eher theoretisch als praktisch begabt gewesen sind. Die geraden Straßen, die über alle Hügel hinweg gehen, machen es einem dafür unmöglich, sich zu verlaufen.


Um den Coit Tower herum flogen kleine Kolobris und andere papageienähnliche Vögel, die sich nicht fotografieren lassen wollten.


Nach den ersten Blicken von der Fisherman’s Wharf über den Hafen zur Golden Gate Bridge hat mich San Francisco zum ersten Mal sehr an schönste Stadt der Welt erinnert, nur die Oper fehlte :wink:


Am Pier habe ich sicher eine Stunde bei den Seelöwen verbracht, doch wie magisch hat es mich immer weiter in Richtung Golden Gate Bridge gezogen. Ein ganz schönes Stückchen zu laufen, aber es ging den Strand entlang und ich konnte die Paraglider beobachten.


Ein einsamer Schwimmer.
Aus meinem ursprünglichen Plan, mit dem Fahrrad über die Brücke und mit der Fähre zurück zu fahren, ist ein langer Fußmarsch geworden. Irgendwann war ich bei der Golden Gate Bridge. Ich konnte keine Hinweise finden von wo die Fähre zurückfahren wurde. Egal, rüber.


Wenn man auf der Brücke ist fühlt man sich plötzlich sehr sehr klein. Mein Vertrauen in die architektonische Meisterleistung dieses Kunstwerkes schwand gegen Null und das Geländer war erschreckend niedrig. Ich musste mich an Dillan erinnern der sagte es gäbe keinen Ort der Welt an dem mehr Menschen in die Tiefe sprängen. Deshalb sei unten auch permanent ein Suchboot unterwegs. Der Ausblick auf San Francisco und Alcatraz war grandios, dennoch bin ich vorsichtig und fern vom Geländer gegangen. Der Weg zurück kam für mich nicht mehr in Frage ;-)


Auf der anderen Seite des Golden Gates war ich an dem Aussichtspunkt an dem ich diesen Morgen bereits gewesen bin. Dort fand ich den Hinweis auf die Fähre in Sausalito. Später wurde mir klar, warum die meisten das Fahrrad zur Fähre nehmen: der einzige Weg nach Sausalito ist eine Landstraße ohne Fußweg und ohne Möglichkeit, den anrollenden Autos auszuweichen.


Irgendwann erreichte ich Sausalito. Ein wunderschönes Örtchen mit traumhaftem Ausblick auf San Francisco. Wieder wurden Erinnerungen an Sydney wach, nicht nur weil mir auch dort die Füße vom vielen Laufen weh taten :)


Ich hatte großes Glück, die letzte Fähre für heute zu bekommen.




Der Tag ging zu Ende.
Für den nächsten Tag hatte ich mich mit einem Engländer zum Frühstücken verabredet und die Night-Tour für Alcatraz gebucht.

BettinaW

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Ich habe auch noch schnell mein Zelt eingepackt und bin mit auf der Tour!  :zeltfeuer:
Schöne Bilder! Bin schon gespannt auf den nächsten Teil.

Gruß
Bettina

americanhero

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Toll, es geht zelten!! Da bin ich doch sofort mit dabei  :P

Das Hostel scheint ein privates Hostel zu sein, oder? Warst du damit zufrieden? Ich übernachte ja auch häufig mal in Hostels und habe auch festgestellt, das die privaten Hostels nicht zu verachten sind.
Aber ich freue mich schon auf die Weiterfahrt


Greetz,

Yvonne

Kauschthaus

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Hallo Frank,

Du bist ja riesige Strecken marschiert! :respekt: Und hast tolle Bilder gemacht. Von dem niedrigen Geländer hätte ich aber gerne eines gesehen. Sozusagen aus der Fußgängerperspektive. Während der Autofahrt haben wir da gar nicht drauf geachtet.

Die Night Tour hätten wir auch gerne gemacht. Aber wir waren ausgerechnet an den Tagen dort, an denen sie nicht stattfindet. Was mich gewundert hat, da sie sehr beliebt und (zumindest im Sommer) wohl immer Tage vorher ausgebucht ist.

Mit dem free continental breakfast kann ich mich auch nicht anfreunden. Da gibt es fast immer nur so pappsüße Teile. Dann doch lieber in ein Diner o.ä. und ein rechtes Frühstück mit eggs, bacon und hashbrowns.  8) :lol:

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Matze

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Wir sind bisher 3x über die Golden Gate gelaufen, aber von niedrigen Geländer kann ich nicht unbedingt sprechen! Und ich habe auf künstlichen Bauwerken auch ein wenig Höhenangst!

Aber sicherlich hat jeder ein anderes Gefühl! Hier ein Blick, mit Geländer!

Aber auf alle Fälle staune ich über die Fußmärsche - zur Golden Gate, über diese und dann noch nach Sausalito!!  :roll: :roll:

Hast Du keine Blasen an den Füssen?
Gruß Matze




San Francisco!!

OWL

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Das klingt bisher sehr interessant, also komme ich auch mit!  :D Zu Fuß über die Golden Gate klingt spannend, aber auch nervenaufreibend, denn ich bin auch nicht 100 % schwindelfrei auf Bauwerken. :zuberge:

Quid licet Iovi, non licet bovi

frankz

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@Yvonne
Ich denke das Hostel (www.usahostels.com) ist ganz in Ordnung. Privat? Keine Ahnung. Vor allem die angebotenen Touren fand ich gut.

2. Tag – San Francisco

Was es zum Frühstück gab weiß ich nicht mehr, es kann also nur gut gewesen sein. Ich glaube Obstsalat und Rührei. ;-)

Ich war mit einem Engländer aus meinem Hostel frühstücken. Ein komischer Kauz in meinem Alter. Er war Buchhalter an einer öffentlichen Einrichtung in London. Nach dem Essen sagte er mir, dass er grundsätzlich gegen Trinkgeld sei und nie mehr gäbe als absolut nötig. Mit Zettel und Bleistift hat er sich über die Rechnung hergemacht und unsere Anteile an der Rechnung auf den Cent genau ausgerechnet, dazu noch exakt 10% Trinkgeld auf die Kreditkartenquittung. Sonst war er aber ganz nett  :wink:
Am späten Nachmittag war ich gleich noch einmal hier und habe einen Godfather’s Burger, belegt mit einer (ganzen) geschnittenen Avocado gegessen - dazu ein Glas frischer Milch. Lecker! Da fällt mir gerade ein, dass Avocados in den USA viel besser schmecken als bei uns. Die Sorte (Hass Avocado) ist eine andere, sie ist nicht grün sondern eher braun/lila. Aber das nur nebenbei.


Per Cable Car ging es weiter nach Chinatown. Im Gegensatz zu Chinatown in New York fand ich es hier sehr überschaubar und etwas unecht.


Zu Fuß zur Lombard Street und weiter Richtung Golden Gate Park. Die richtige Haltestelle für den Bus zum Golden Gate Park habe ich irgendwann auch gefunden. Beim Aussteigen eine Überraschung: Der Maßstab meiner Karte war im Westen San Franciscos viel kleiner und es hieß für mich mal wieder: Laufen.




Das Wetter war blendend und ich genoss den Spaziergang im Botanischen Garten und im Japanese Garden. Müßte ich wählen, ich würde mich eindeutig für den Botanischen Garten entscheiden, der Eintritt ist zudem frei.


Nach einem ausgezeichneten Essen bin ich wieder zur Fisherman's Wharf zurück. Die Night-Tour nach Alcatraz wartete auf mich. Schon beim Warten auf die Fähre wurde mir in meinem T-Shirt ziemlich kalt: die original "San Francisco" Jacke wärmt mich noch heute. Die Audio-Tour auf Alcatraz war sehr gut und ich habe gespannt den schaurigen Geschichten über Ausbrüche, Fluchtversuche und berühmte Insassen gelauscht.


Im Licht des Mondes hat uns ein Wärter - äh Touristenführer - über Haie, Gezeiten und Strömungen im Wasser aufgeklärt. Es gibt ein tägliches Zeitfenster von etwa zwei Stunden in dem man von Alcatraz zum Festland schwimmen kann. Heute finden jährlich Wettschwimmen statt, an denen sogar ein Achtjähriger teilgenommen hat. Die Insassen wußten davon jedoch nichts, keiner hat es vermutlich je lebend geschafft. Es war schon lange dunkel als die Fähre von Alcatraz zurück fuhr.

Abends wankte noch eine Gruppe ziemlich lauter Kanadier von einer Party ins Zimmer und weckte mich. Ich würde mich am nächsten Morgen an ihnen rächen, ich wollte früh los. :twisted:
Ich hatte einen riesigen Muskelkater in den Beinen und ich freute mich darauf, mich am nächsten Tag ausschließlich mit dem Auto über den Highway 1 Richtung Süden fortbewegen zu können.

Morgen probiere ich mein neues Zelt aus!

Kauschthaus

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Das Diner sieht ja toll aus!!! Kannst Du mir den Namen, die Adresse sagen?

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Palo

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Echt schöne Bilder!!
Gruß

Palo

frankz

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@Petra
Das Diner war irgendwo bei der Kreuzung Sutter St/Mason St, evtl. auch 1-2 Blöcke weiter.
Den Namen weiß ich leider nicht mehr.