1. Tag – San Francisco:Der erste Tag fing gut und mit einem Frühstück im Hostel an.
Es gab Pancakes und Kaffee, jedenfalls stand das auf den Packungen mit den jeweiligen Pülverchen. Was in den Pancakes war weiß ich nicht, aber ein halber Pfannkuchen machte so unglaublich satt, dass es unmöglich war ihn aufzuessen. Für den nächsten Tag habe ich mir dennoch vorgenommen, auf das kostenlose Frühstück zu verzichten und auswärts zu speisen.
Um 10 Uhr ging es los. Dillan, ein Einheimischer, holte uns ab und fuhr uns mit seinem Van zu vielen Highlights und in verschiedenste Viertel von San Francisco. Er hat viele Anekdoten und Tipps zum Besten gegeben.
Wir sind einige Stunden herumgefahren, waren unter anderem beim Haus von Janis Joplin und dort wo Sean Connery in The Rock seine Tochter getroffen hat.
Die Golden Gate Bridge und Twin Peaks standen natürlich auch auf dem Programm. Ich hatte durch diese Tour schon einen guten Überblick über San Francisco und wußte was ich in den verbleibenden 1 1/2 Tagen unternehmen wollte.
Gegen Mittag habe ich mich zu Fuß von Hostel auf den Weg zur Fisherman’s Wharf gemacht. Das Auf und Ab der Straßen war ganz schön anstrengend, das war mir vorher gar nicht so bewusst und ich verstand was mein Reiseführer damit meinte, dass die Städteplaner eher theoretisch als praktisch begabt gewesen sind. Die geraden Straßen, die über alle Hügel hinweg gehen, machen es einem dafür unmöglich, sich zu verlaufen.
Um den Coit Tower herum flogen kleine Kolobris und andere papageienähnliche Vögel, die sich nicht fotografieren lassen wollten.
Nach den ersten Blicken von der Fisherman’s Wharf über den Hafen zur Golden Gate Bridge hat mich San Francisco zum ersten Mal sehr an schönste Stadt der Welt erinnert, nur die Oper fehlte
Am Pier habe ich sicher eine Stunde bei den Seelöwen verbracht, doch wie magisch hat es mich immer weiter in Richtung Golden Gate Bridge gezogen. Ein ganz schönes Stückchen zu laufen, aber es ging den Strand entlang und ich konnte die Paraglider beobachten.
Ein einsamer Schwimmer.
Aus meinem ursprünglichen Plan, mit dem Fahrrad über die Brücke und mit der Fähre zurück zu fahren, ist ein langer Fußmarsch geworden. Irgendwann war ich bei der Golden Gate Bridge. Ich konnte keine Hinweise finden von wo die Fähre zurückfahren wurde. Egal, rüber.
Wenn man auf der Brücke ist fühlt man sich plötzlich sehr sehr klein. Mein Vertrauen in die architektonische Meisterleistung dieses Kunstwerkes schwand gegen Null und das Geländer war erschreckend niedrig. Ich musste mich an Dillan erinnern der sagte es gäbe keinen Ort der Welt an dem mehr Menschen in die Tiefe sprängen. Deshalb sei unten auch permanent ein Suchboot unterwegs. Der Ausblick auf San Francisco und Alcatraz war grandios, dennoch bin ich vorsichtig und fern vom Geländer gegangen. Der Weg zurück kam für mich nicht mehr in Frage
Auf der anderen Seite des Golden Gates war ich an dem Aussichtspunkt an dem ich diesen Morgen bereits gewesen bin. Dort fand ich den Hinweis auf die Fähre in Sausalito. Später wurde mir klar, warum die meisten das Fahrrad zur Fähre nehmen: der einzige Weg nach Sausalito ist eine Landstraße ohne Fußweg und ohne Möglichkeit, den anrollenden Autos auszuweichen.
Irgendwann erreichte ich Sausalito. Ein wunderschönes Örtchen mit traumhaftem Ausblick auf San Francisco. Wieder wurden Erinnerungen an Sydney wach, nicht nur weil mir auch dort die Füße vom vielen Laufen weh taten
Ich hatte großes Glück, die letzte Fähre für heute zu bekommen.
Der Tag ging zu Ende.
Für den nächsten Tag hatte ich mich mit einem Engländer zum Frühstücken verabredet und die Night-Tour für Alcatraz gebucht.