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Autor Thema: Mit dem Zelt von San Francisco zum Grand Canyon - 9 Tage im September 06  (Gelesen 16721 mal)

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Matze

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Tolle Fotos, wie z.B.


Weiter so, macht Spaß mit auf der Reise zu sein!
Gruß Matze




San Francisco!!

Leo68

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Hallo!

Ich bin auch mit dabei. Ein schöner Bericht mit tollen Fotos. Schade, dass der Tag im Yosemite nicht so verlaufen ist, wie Du Dir es gewünscht hast.  :(

Freue mich auf die Weiterfahrt!  :D

Viele Grüße
Rainer

frankz

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Tag 6 – Yosemite - Tioga Pass – Death Valley

Am Morgen fühlte ich mich wieder fit und ausgeruht. Wie gewohnt bin ich früh gegen halb 6 aufgewacht. Ich war noch an die Zeit an der Ostküste gewöhnt und hatte auch nicht mehr vor das Jetlag zu überwinden, denn es war ziemlich praktisch schon bei Sonnenaufgang wach zu sein. Abends wurde es sehr früh dunkel und so hatte ich viel vom Tag.

Auf dem Programm stand heute nur Autofahren, was mir sehr entgegenkam. Es war der einzige Tag für den ich keine Unterkunft gebucht hatte und ich könnte so weit fahren wie ich wollte.


Schnell war ich auf dem Tioga Pass, der schönsten Strecke meiner Reise, wie ich finde.


Hier habe ich mein Frühstück ausgepackt, nichts Besonderes natürlich ;-)


Am Strand des Tenaya Lakes kam mir eine Frau im Badeanzug entgegen. Wieso war ich da nicht selber drauf gekommen?
Keine fünf Minuten später war ich im kristallklaren und kalten Wasser. Es war unglaublich erfrischend und meine letzte Dusche war ja schon ein wenig her..


Nach dem Frühstück und dieser Erfrischung war ich für den Rest des Tages gestärkt und wieder sehr zufrieden.




Ein paar kleine Wanderungen entlang des Tioga Passes habe ich doch noch unternommen.


Hier gefiel es mir.


Die Straße schraubt sich immer weiter nach unten. Es wurde wärmer.


Schon gegen Mittag war ich beim Mono Lake an dem ich eine kleine aber feine self-guided Tour mitgemacht habe, die mir am Besucherzentrum empfohlen wurde. Der See ist bizarr anzusehen und trotz seines hohen Salzgehaltes voller Leben.


Der See hat keinen Abfluss und der Wasserspiegel ist in den letzten Jahren stark gesunken. So entstanden Salzsäulen im und um den See.


Es waren fast 40°C und ich war froh als ich wieder im Auto war.
Irgendwo habe ich mich noch bei McDonalds mit Salat und Burgern gestärkt. Ein Festmahl im Vergleich zu dem was mein Kofferraum so hergab.

Um halb 7 war ich im Besucherzentrum am Eingang des Death Valleys, wo ich mich über die Campgrounds informiert habe. Der Campground „Wildrose“ hatte seinen Reiz weil er höher gelegen und somit etwas kühler ist. Ich würde ihn aber nicht mehr vor der Dunkelheit erreichen und ich wußte nicht, ob ich dort zu dieser Jahreszeit nicht ganz alleien wäre, mit Schlangen und Koyoten.
Daher entschloss mich für das näher aber tiefer gelegene Panamint Springs Resort, mit Dusche!


Ich bin etwas um den Campingplatz herum spaziert. Von ihm aus kann man in ein großes Tal schauen (noch nicht das Death Valley).


Ringsherum lagen leere verrostete Dosen (die alten mit der Wegwerflasche),


ein altes Auto unbekannter Marke, Fässer und kleinere Maschinen.


Der Campground war eine gute Wahl, es gab sogar leckeres Essen und kalte Getränke.


Beim Essen habe ich noch ein Foto von diesem Roadrunner geschossen. Roadrunner fressen eigentlich gerne Klapperschlangen und sie können fast 30km/h schnell laufen. Dieser Laufkuckuck gehörte aber quasi zum Inventar des Platzes. Er war dort aufgewachsen und fraß am liebsten Pommes.


Als ich mich schlafen legte waren es 38°. Zum Glück mußte ich den Regenschutz nicht ans Zelt machen und konnte die Zeltöffnung bzw. das Zelt in Richtung des leichten Windes drehen. So war es ganz angenehm.

Später wurde ich noch von Ankömmlingen aufgeweckt, die sich einen Platz neben meinem Zelt gesucht hatten. Im Licht des laufenden VANs, in dem die Kinder geschützt vor der Hitze saßen, bauten Mama und Papa das mitgebrachte Zelt auf, was gar nicht so einfach war. Der VAN hätte problemlos in dem Zelt geparkt werden können - und ich fragte mich, ob die Kinder die Nacht im laufenden kühlen Auto verbringen würden.

Irgendwann war es ruhig und ein klasse Tag war zu Ende. Ich war erstaunt wie schnell sich Landschaft und Klima verändert hatten. Am Morgen war ich noch in einem kühlen See geschwommen.

Morgen kommt das Death Valley.

OWL

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Schon wieder eine tolle Tier-Nahaufnahme! :D

Quid licet Iovi, non licet bovi

americanhero

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wow, wie weit warst du denn von dem Roadrunner entfernt? das Foto ist klasse.
Auch die Landschaftsaufnahmen gefallen mir wieder sehr gut, bei so einer tollen Gegend könnte ich gar nicht aufhören zu fotografieren



Greetz,

Yvonne

BettinaW

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Hier gefiel es mir.
Mir auch!  :D

Das Bad im See wäre mir etwas zu frisch.
Schade daß schon zwei drittel der Tour vorbei sind.

Gruß
Bettina

Kauschthaus

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Tolle Fotos!

Den Roadrunner kann ich verstehen, ich würde auch jederzeit Pommes einer Klapperschlange vorziehen. :lol:

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Matze

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Den Roadrunner kann ich verstehen, ich würde auch jederzeit Pommes einer Klapperschlange vorziehen. :lol:

Viele Grüße, Petra

Bitte weiter mit Pommes füttern, dann bleiben Klapperschlangen zum Glück verschont!  :lol: :wink:

Ich wiederhole mich gern, schöne Fotos!
Und mit offenen Zelt haben wir auch schon geschlafen, im Grand Canyon und in Las Vegas! [size=06pt](und da die Socken vom Wandern am Eingang lagen, haben Kriechtiere das "Weite gesucht"!  :lolsign:  :whistle:)[/size]
Gruß Matze




San Francisco!!

Kauschthaus

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Bitte weiter mit Pommes füttern, dann bleiben Klapperschlangen zum Glück verschont!  :lol: :wink:


 :nono:
Und was ist mit den natürlichen Gleichgewicht?  :dozent: :wink:

Aber natürlich gönne ich dem einen Roadrunner seine Pommes. Nur mehr sollten es nicht werden. :lol:

Viele Grüße, Petra


Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

frankz

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7. Tag - Death Valley zum Grand Canyon

Als ich aufwachte waren es 29°. Ich hatte ausgezeichnet schlafen können, trotz der Hitze und der Nähe meines Zeltes zur Straße. Und ich freute mich über die Dusche, aus der lauwarmes oder alternativ heißes Wasser kam.


Das Death Valley faszinierte mich schon jetzt. Ich fuhr der Sonne entgegen...

die hinter den Bergen schon aufging.


Ein verrückter Radfahrer. Wo der hinwollte, ich weiß es nicht. Auf den Anhöhen waren es knapp 30° und in den Tälern durch die ich fuhr schon 41° (um 8 Uhr morgens!) .


Zu den Dünen bin ich gelaufen, habe es dort aber nicht lange ausgehalten.


Ein kleiner beschilderter Rundweg klärte über die hier lebenden Tiere auf. Tatsächlich kam mir direkt ein Fischreiher entgegen, obwohl es weit und breit kein Wasser gab. Aber hier leben angeblich Pupfish, eine kleine endemische Fischart, die sich als einzige Fischart dem Wandel von Süß- zum Salzwasser im Death Valley angepasst hatte. In den heißen Monaten, wenn das Wasser austrocknet, liegen sie reglos im Schlamm unter der Erde.
Ich habe zugesehen, dass ich schnell wieder zum Auto kam, abgesehen von der Hitze schwirrten um mich herum richtige Monsterfliegen. Sie sahen aus wie braune Stubenfliegen waren aber etwa 4cm lang und auch ziemlich breit. Bah. Nichts für mich. Zum Glück setzten sie sich nicht auf einen, sonst wäre ich keine 10 Meter gegangen.


Devils Golf Course, durch Wind und Regen geformte Salzkristalle eines ausgetrockneten Sees.


Der tiefste Ort im Death Valley. Hier waren es am späten Vormittag 109°F. Man achte auf das hoffentlich neue Schild! Steht das noch?


Ein lebensfeindlicher Ort.


Kleine 5 minütige Wanderungen habe ich gemacht.


Der Artists Drive. Die Felsen hatten hier durch Salze ganz verschiedene Farbtöne.


Im Visitor Center waren ein Supermarkt und zwei Restaurants. In einem habe ich mich über das Buffet hergemacht. Milch habe ich für später gekauft, allerdings ist mir die Packung ausgelaufen als ich das Valley verlassen hatte. Durch den unterschiedlichen Luftdruck auf den Bergen (Tioga Pass) und in Tälern haben sich meine Lebensmittelverpackungen (Müsli, Wasserflaschen) immer wieder verformt. So auch meine frische Milch.


Der letzte Aussichtspunkt für mich im Death Valley, dann ging es weiter..


Richtung Las Vegas. Hinter den Bergen sah ich wie sich die Wolken auf einen Punkt konzentrieren. Es sah aus, als würden die Wolken den Boden hinter den Bergen berüheren. Zunächst dachte ich, vielleicht ist es der Dunst von Las Vegas.


Ich habe das Schild "Direct Route to Las Vegas" wohl irgendwie falsch gedeutet  :oops: und bin den Umweg über Parhump gefahren. Dort konnte ich dann sehen wie die Wolken den Boden berührten und es blitze. Vorher hatte ich am Straßenrand schon einszwei kleine Windhosen gesehen, so etwa wie auf dieser Seite, die ich im Netz gefunden habe:
http://toon.heindl-internet.de/usa/b800/047090107-windhose-zug.jpg

Hinten auf dem Feld war aber etwas viel Größeres, etwas Dunkles. Naja, ich hatte erst gezögert ob es klug wäre weiter in die Richtung zu fahren, aber es schien sonst niemanden zu stören und ich konnte auch keine Kühe oder Tanklastzüge durch die Gegend fliegen sehen und dachte, so schlimm wird's schon nicht. Also bin ich dran vorbeigefahren. Es war etwa eine Minute sehr windig, irgendwelches Zeugs flog über die Straße und es hat stark geregnet. Im Regen sah man Blitze.
Ein Mini Gewitter, nur auf einem Feld. Soetwas hatte ich noch nie gesehen.

Dann war es vorbei. Einige Meilen weiter schien wieder die Sonne und es war windstill. Ich hatte das Radio eingeschaltet um vielleicht etwas über das Wetter zu erfahren. Im Radio lief eine Call-In Sendung zum Thema "Meerschweinchen als Nahrungsmittel". Meerschweinchen schmecken angeblich wie Hühnchen und sind wohl ein recht effizienter Fleischlieferant. Die meisten Anrufer waren der Meinung, dass das für ärmere Länder wie Mexico und so eine feine Sache sei. In Amerika aber nicht notwendig, es gibt ja genug zu Essen.


Ich habe etwa eine Stunde in Las Vegas verbracht, im Stau und auf der Suche nach der richtigen Autobahn. Ganz gut dafür, dass ich keine Karte hatte. Es war genau so heiß wie im Death Valley heute morgen.


Über den Hoover Dam und weiter durch die Wüste Richtung Grand Canyon. Gewitter über dem West Rim. Um die Wüste waren Berge und man konnte unglaublich weit schauen. Ich machte mir etwas Sorgen, ob morgen am South Rim auch ein Gewitter sein würde, denn hier sah man überall Wolkenbrüche über dem Rim.


Die Strecke zog sich noch ziemlich weit hin und ich wurde müde. Ich hatte eigentlich für $5 einen Platz auf dem Mather CG oben am South Rim gebucht, aber es wurde hier natürlich noch früher dunkel als in Kalifornien und ich hatte keine Lust mehr weiterzufahren. (Das hier eine andere Zeitzone galt ist mir erst im Nachhinein aufgefallen.)
Mein Zelt habe ich auf einem Platz in der Nähe von Williams aufgeschlagen, so müßte ich morgen noch etwa eine Stunde zum South Rim fahren.

Das Wetterleuchten konnte ich den ganzen Abend beobachten.
Morgen geht's zum Grand Canyon.

frankz

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Der Roadrunner war an Menschen gewöhnt. Ich habe die Fotos vom Tisch aus gemacht an dem ich gegessen habe. Der Vogel war vielleicht 3 Meter entfernt.


Hier mit Pommes, nicht von mir ;-)

Helmel

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Also ich kann mich da nur anschließen - Deine Fotos sind echt beeindruckend geworden! :applaus:
Auch beim Lesen krieg ich richtig Fernweh....
Lese gerne weiter mit  :lol:

Palo

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Gruß

Palo

Leo68

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Wann geht's denn endlich weiter?

 :rollen:

Viele Grüße
Rainer

America_Crazy

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Ich habe gerade den Reisebericht in einem Zug durchgelesen und freue mich nun auch schon auf die Weiterfahrt. Wirlich sehr beeindruckende Bilder. Die Bilder vom Death Valley haben mir besonders gut gefalen.

Grüße
America_Crazy