Samstag 1.7.2006Unser letzter voller Urlaubstag steht also heute an
so ein Urlaub geht doch immer wieder viel zu schnell rum…!!!
Der erste Schock dann gleich am Morgen: wo ist denn meine Sonnenbrille???
Hatte sie doch gestern beim Abendessen neben Stephans gelegt. Hat er mich beim Gehen nicht daran erinnert
??? Naja, er hat seine Brille wohl schon während des Essens eingepackt und dann (leider) auch nicht mehr dran gedacht.
Naja gut, dann müssen wir eben heute noch mal bei der Brewing Company vorbei und hoffen, dass die Brille noch da ist!
Ansonsten wollten wir heute eigentlich zeitig los, verlassen aber das Hotel letztendlich doch erst gegen 8.45 Uhr, bewaffnet mit einem Starbucks-Coffee aus der Hotel-Lobby.
Gleich auf der Straße werden wir darauf angesprochen von Touristen, die „verzweifelt“ einen Starbucks suchen. In der Nähe des Capitols scheint es wohl keinen zu geben
?! Das würde mich doch sehr erstaunen!
Kurz vor 9 sind wir also dann am Capitol – hier soll ab 9 Uhr die Ausgabe der Tickets für die Capitol-Tour auf first come/first serve-Basis erfolgen. Da hatten wir ja mal den Andrang mächtig unterschätzt
… die Schlange ist schon einige hundert Meter lang! Und um spätestens 9.30 Uhr müssen wir am Monument sein, um dort unsere vorreservierten Karten abzuholen. Das wird also nicht für beides reichen! Kurz überlegen wir noch, ob wir uns aufteilen sollen(einer beim Capitol anstehen, einer beim Monument), als durchgesagt wird, dass die Karten so gut wie weg sind und man pro Person auch wirklich nur ein Ticket bekommt. OK, das können somit wir also abhaken
! Verschieben auf morgen ist auch nicht drin, da sonntags leider keinen Touren angeboten werden. Somit ein weiterer Grund für eine erneute Washingtonreise! Wir vermuten mal, das wird dann eine Kombination mit einer weiteren Neuengland-Tour: Zuerst 2-3 Tage Washington, dann mit dem Zug nach New York, dort 2-3 Tage und anschliessend die Tour! Ihr seht schon, uns gehen die Reisepläne nicht so schnell aus!
Naja, genug erzählt, auf geht’s zum Monument – wir laufen um 9.25 durchgeschwitzt am Ticketschalter ein und können kurz vor knapp
unsere Tickets noch abholen! Ab 9.30 Uhr wären sie wieder in den freien Verkauf gegangen. Zum Glück hatten wir wenigstens hier reserviert, die Tickets fürs Monument waren nämlich für diesen Tag auch schon komplett weg! So, jetzt nach dem morgendlichen Streß erst mal kurz relaxen, um 10 Uhr startet dann unsere Tour – schade, dass man den Aufzug nehmen muss und nicht (zumindest abwärts dann) auch die Treppen nehmen kann.
Immerhin wird beim Abwärtsfahren ein paar Mal angehalten und die Milchglasscheiben des Aufzugs werden dann durchsichtig. So kann man dann zumindest die wichtigsten Steine anschauen.
Der Ausblick von dort oben ist natürlich in alle Richtungen phänomenal:
Leider ist aber schon um diese Uhrzeit die Luft nicht mehr so klar, wie es für tolle Photos wünschenswert gewesen wäre. Faszinierend finden wir auch die Flugzeuge, die an diesem Tag vom Reagan Airport gen Norden starten und ja doch relativ dicht an der Innenstadt vorbeifliegen. Zusätzlich sind auch erstaunlich viele Hubschrauber Richtung Weissem Haus unterwegs.
Wieder unten, werden wir von einem dunkelhäutigen Joggerpärchen angesprochen, ob sie evtl. ein Photo von uns machen sollen. Aber klar doch!
Wir kommen ins Gespräch und als sie feststellen, dass wir aus Deutschland kommen, sind sie ganz aus dem Häuschen. Sie können gar nicht verstehen, wie wir zur Fußball-WM nach USA fliegen können
… denn: Die beiden kommen ursprünglich aus Tobago und waren extra deshalb zur Vorrunde in Deutschland. Sie haben alle Spiele des Tobago-Teams angeschaut, sind zusätzlich nach München, Frankfurt,… gefahren und waren einfach total begeistert von der Stimmung und Atmosphäre in Deutschland
. Nett, so was in Washington zu hören!
Als nächstes laufen wir zum Weissen Haus und machen von den Standard-Aussichtspunkten die bekannten Photos:
Wir sehen auch den Visitoreingang, unsere bisherigen Infos besagten ja alle, dass man nur als US-Bürger über seinen Abgeordneten eine Besuchserlaubnis bekommen kann. Hier hängt nun auch ein Zettel aus, der besagt, dass alle Ausländer bei Beantragung über ihre Botschaft in Washington, DC ebenfalls solch eine Erlaubnis beantragen können. Allerdings sollte dies mindestens 3-6 Monate im voraus geschehen. Soviel Vorbereitungszeit haben wir ja eh nicht gehabt, aber vielleicht wills ja einer von Euch beim nächsten Besuch mal ausprobieren…
Wir kommen bei unserem Rundgang ums Weiße Haus auch noch bei den Antikriegsdemonstranten vorbei, die schon seit den 70-er Jahren dort im Lafayette Park demonstrieren. In diesem Park hat es auch erstaunlich viele Maler und Straßenkünstler. Da es in der Zwischenzeit schon Mittag und schon wieder sehr heiss ist, holen wir uns (anstelle eines Mittagessens) ein Eis beim Straßenverkäufer und setzen uns gemütlich auf eine Parkbank im Schatten.
Anschließend laufen wir auf dem Weg zur U-Bahn am Hay-Adams-Hotel vorbei, das sieht wirklich sehr nobel und vornehm aus. Auch andere Häuser rings ums weiße Haus gefallen uns sehr gut!
Von dort aus fahren wir dann mit der Metro zum Arlington Cemetery. Auf dem Fußweg von der Metro zum Friedhof ist es schon so heiß, dass der Beton auf dem Gehweg bereits weich wird.
Wir verzichten trotzdem auf die Trolley-Tour dort und gehen zu Fuß: Dabei kommen wir nach kurzem Bergauf-Gehen zu den Kennedy-Gräbern. Schon auf dem Weg dorthin wird einem das Ausmass dieses Friedhofs bewusst – der ist wirklich sehr riesig.
Interessant sind auch die verschiedenen Größen der Grabsteine, die ja auch etwas über den ehemaligen (militärischen) Rang des jeweiligen Verstorbenen aussagen… Nach den Kennedygräbern gehen wir zum Grab des Unbekannten-Soldaten, wo jede halbe Stunde ein Wachwechsel stattfindet. Das ganze ist schon eine sehr militärische Prozedur, aber irgendwie auch faszinierend. Die Armen können einem irgendwie schon leid tun - bei der Hitze in der prallen Sonne
ihren ganz exakten Dienst abzuleisten. Aber scheinbar gilt dieser Wachdienst ja als besondere Ehre.
In der Nähe des Grab des unbekannten Soldaten sieht man auch den Mast der USS Maine, die im Hafen von Havanna versank:
Da das Pentagon nur eine Metrostation entfernt ist, machen wir dorthin noch einen kurzen Abstecher, obwohl wir eigentlich wissen, dass es dort nicht viel zu sehen gibt. Und tatsächlich, das meiste ist großräumig abgesperrt. Auf der linken Seite befindet sich eine riesen Baustelle – ob das was mit dem Memorial für die 9/11-Opfer des Pentagons zu tun hat?
Ein Schild steht leider nicht dran! Ansonsten ist das Gebäude doch relativ groß – zu groß, wenn man direkt davor steht. Wie vermutet, hatten wir neulich auf der Vorbeifahrt am Interstate eigentlich den besten Ausblick drauf.
Somit fahren wir also nach kurzem Aufenthalt wieder zurück nach Downtown. Wir wollen nun noch einen Teil der National Mall bis zum Capitol laufen und von dort zurück zum Hotel. Da mir in der Zwischenzeit doch die Füße ziemlich weh tun, setzen wir uns an der Mall auf eine Parkbank und beobachten die vorbeilaufenden Leute sowie die Vorbereitungen für den Nationalfeiertag am 4. Juli. Wahnsinn, was dort für ein Aufwand betrieben wird
! Eine riesen Bühne, große Zelte, sehr viele Absperrungen und Sicherheitsvorkehrungen,… einfach irre!
Wir laufen noch einmal rund ums Capitol und gucken noch kurz nach dem Supreme Court – doch auch dieser ist hinter einem Bauzaun versteckt und kaum einsehbar – schade!
Vorbei an einigen Senat-Office-Buildings laufen wir nun zurück zur Brewing Company von gestern abend – meine Sonnenbrille fehlt doch noch! Und ich habe Glück: Nach kurzem Nachfragen wird eine Kiste herausgezogen, in der sich (neben vielen anderen) auch meine Brille befindet
! Nach soviel Glück trinken wir dort noch zur Happy hour ein Bier (und schauen das Ende des Spiels Brasilien-Frankreich an).
So, jetzt geht’s zum Hotel zurück, etwas Abkühlen von der ganzen Hitze! Nach einem kurzen (Spät-)Nachmittagsschlaf und einer erfrischenden Dusche geht’s dann zu unserm letzten USA-Abendessen. Wir haben uns ein McCormick & Schmicks-Restaurant ausgesucht, das kennen wir schon von letztem Jahr von der Westküste. Dort gibt’s immer superleckeres Seafood und wir genehmigen uns dort heut ein ausgiebiges Abendessen (in 4 Gängen) mit einem guten Tropfen kalifornischem Wein. Leckerleckerlecker….!!!
Einen supernetten Kellner haben wir zusätzlich noch, er erzählt uns von seiner diesjährigen Reise nach Lateinamerika. Auch noch ein zukünftiges Reiseziel von uns…. (wie so vieles, gell…)!
Mit vollem Magen brauchen wir anschließend kurz Bewegung und machen noch einen kleine Spaziergang um den Block. Dabei kommen wir u.a. auch am am Hardrock-Cafe - aber dieses kennt Stephan ja schon, somit können wir vorbei laufen. Als nächstes sehen wir dann noch das FBI-Building - wie vermutet, ist es gut bewacht. Dort hängt ein (schon mehrfach überklebtes) Schild am Eingang, dass aus Sicherheitsgründen noch mindestens bis 2007 dort keine Touren stattfinden. Wussten wir zwar schon, hat sich aber hiermit nochmals bestätigt. Schade eigentlich!
Nach der Rückfahrt ins Hotel setzen wir uns dann noch an die Hotelbar und lassen bei einem Drink unseren letzten Urlaubsabend gemütlich ausklingen. Somit ists auch heut schon wieder spät, bis wir dann in unsere superbequemen Betten sinken!
Da unser Flug morgen aber erst gegen Abend geht, haben wir für tagsüber noch einen Museumstag auf der Mall geplant. Mal sehen, was wir dort alles zu sehen bekommen - noch ist ja nicht entschieden, welche Museen wir uns anschauen wollen!
Gelaufene Meilen: genügend!!!
Übernachtung: Hyatt Regency on Capitol HillGrüßle
Elke