So, einen Tag gibts heute doch noch - nachdem hier das Wetter so schlecht ist wie bei uns im Urlaub...
- aber da kanns ja eigentlich nur besser werden!
Dienstag, 27.06.2006:So, heute wollen wir also unser Auto abholen – und ganz klar, der erste Blick nach draussen nach dem Aufstehen zeigt: Es regnet zum ersten Mal nicht mehr.
Aber da der Wetterbericht weiterhin sehr schlecht vorhersagt, wollen wir doch nicht aufs Auto verzichten. Wir fahren mal wieder mit dem Taxi, haben uns aber diesmal die Fahrtstrecke vorher angeschaut – aus Erfahrung wird man halt doch klug!
Aber diesmal haben wir auch nen ehrlichen Fahrer, der uns für 8 USD direkt zum BWI-Airport bringt. Um 9.30 Uhr (OK, ne halbe Stunde zu früh…) sind wir bei Hertz. Da wir noch den zweiten Fahrer eintragen lassen, müssen wir kurz an den Schalter. Da geht aber dank Hertz Gold alles total flott.
Dann suchen wir im Parkhaus unser Auto – vielleicht gibt’s ja ein Upgrade
Wir laufen die Parkplätze im Parkhaus entlang - da, das müsste es sein…! Die Farbe, naja... - ein sehr helles pastellgrün (oder wie nennt man das)? Aber tatsächlich haben wir wohl ein Upgrade bekommen
: Wir haben einen Mazda 5-Van bekommen, der uns die nächsten Tage auch recht ordentlich an unsere Ziele bringen wird. Leider haben wir gar nicht genug Gepäck für so ein riesen Auto.
Jetzt steht also die Fahrt zum Mt. Vernon (dem ehemaligen Wohnsitz George Washingtons) an und wir beschliessen, endlich mal unser Navi zu benutzen, da das im Auto ja doch um einiges einfacher ist als auf dem Bike. Das Navi schickt uns in DC über die neue Bridge am Potomac River (ein riesen Bauwerk übrigens – bzw. teilweise noch eine riesen Baustelle
) Richtung Alexandria. Dort kommt uns ein Denny's an der Straße gerade recht zum Frühstück.
Ich bestelle eine von diesen neuen Bowls zum Frühstück – total lecker, aber ich bin schon nach der halben Menge pappsatt! Und drei Pancakes sind auch noch dabei, dass die immer gleich so übertreiben müssen…!
Als wir Mt. Vernon erreichen, fängt es natürlich genau in dem Moment zu regnen an, als wir das Auto verlassen.
Tolles Timing! Zum Glück regnets nicht so stark, aber über den Parkplatz fliesst auch immer noch das Wasser von den Regenfällen der vergangenen Tage! Wir gehen als erstes zum Wohnhaus von George Washington, da drin müsste es ja trocken sein. Denkste! Die Schlange fängt schon lange vor dem Haus an, hier ist ja echt mal superviel los. Aber wir sind ja nicht aus Zucker und es ist zum Glück recht warm. Und der erste Blick aufs Haus ist schonmal sehr schön:
In der erwänten (Warte-) Schlange wird man dann quasi durch das Haus "geschleust". Ein längeres Anschauen der Räume ist also nicht möglich, da man dann „weitergeschoben“ wird - das finde ich etwas schade.
Aber in jedem Raum ist ein Guide, der alles Wesentliche zum jeweiligen Raum erzählt. Das wiederum ist sehr interessant!
Im Anschluß daran genießen wir erst mal den tollen Ausblick auf den Potomac River – die haben sich damals schon die schönsten Standorte für Ihre Häuser ausgesucht!!!
Dann geht’s weiter zu den Gebäuden der Bediensteten (sowohl Wohn- als auch Arbeitsgebäude). Dafür, dass diese Gebäude als vorbildlich für die damalige Zeit beschrieben werden, wars drin aber trotzdem sehr beengt und einfach! Wir besichtigen dann das alte und das neue Grab von George & Martha Washington. Am neuen Grab gibt es auch einen Guide und während sie spricht, fängt es natürlich wieder in Strömen an zu kübeln. Zum Glück darf ich mich bei einer netten Amerikanerin unter den Schirm stellen!
Ein amerikanischer Gast ist völlig entsetzt, dass es hier keine Soldaten gibt, die das Grab gegen Terroristen bewachen und dass wir vor der „Besichtigung“ nicht durch ein Security-screening mussten. Er fragt mehrfach nach ,dass das ja wohl so nicht sein darf…. *
Als nächstes besuchen wir dann das Slave Memorial, das nur wenige Meter vom Grab George Washingtons entfernt ist.
Anschließend laufen wir noch hinunter bis zum Potomac River. Auf dem Weg den Berg runter sieht man schon deutlich, welche Schäden die Unwetter der letzten Tage hinterlassen haben: Viele abgerissene Äste, die Wege sind alle ausgespült (und z.T. deswegen auch gesperrt), die Felder und Wiesen sind teilweise noch überflutet. Der Potomac führt viel Unrat mit und hat einen recht hohen Wasserstand. Wir sind erstaunt, dass trotzdem die Schifffahrt hier noch in vollem Gange ist, verzichten aber trotzdem auf die angebotenen Sightseeing cruises. Stattdessen marschieren wir noch (trotz Regens – unsere Schuhe sehen danach vielleicht aus!!!)durch die Pioneer farm site, wo viele Techniken gezeigt werden, die sich George Washington damals schon ausgedacht bzw. zu Nutze gemacht hat. Am Ende dieser Farm site findet man auch das 16-sided barn. Hier wurden Pferde dafür benutzt, das Korn aus den Ähren zu bekommen. Sehr clever!
Eigentlich wollen wir nun noch in das angeschlossene Museum, stellen aber fest, dass das geschlossen hat, da im Herbst ein neues (riesiges) Visitor Center eröffnet wird, gesponsert von Ford. Schon Wahnsinn, was dort von Firmen (die ja angeblich kein Geld haben…) in solche Gebäude gesteckt wird!
Als nächstes fahren wir nun nach Alexandria – dort soll es ja eine schöne Altstadt geben! Bei der Anfahrt sehen wir das riesige Washington Monument dort:
Wir parken unseren Wagen direkt an der Waterfront und sehen auch gleich einen Fernsehübertragungswagen stehen. Obs hier heut was Besonderes gibt?
Doch bei unserem kleinen Altstadt-Spaziergang wird uns schnell klar, warum die alle hier sind: Vor jedem Hauseingang liegen hier Sandsäcke rum!!!
Das Hochwasser hat Alexandria wohl ganz schön erwischt – und es regnet weiter.
Wir holen uns als erstes noch etwas Input im dortigen Visitor Center, das in einem gut erhaltenen alten Haus untergebracht ist:
Nun gut, schnell zur City Hall und dann mal in einer der schönen Seitenstraßen...
... hinunter zur Riverfront. Dort ist es bei sonnigem Sommerwetter bestimmt auch wunderschön – wenn man z.B. hier entlang bummeln und in den Straßencafes sitzen kann. Wir flüchten vor dem Regen ins Torpedo Art Center – das ist sehr interessant dort, ich hätt mir gerne ein (teures) Souvenir mitgenommen: Es gibt hier sehr viele Künstlerateliers, die in einer ehemaligen Torpedofabrik untergebracht sind.
Man kann einfach durchlaufen und sich die ganzen verschiedenen Kunstwerke anschauen. Es gibt auch viel moderne Kunst, was mir ja eh sehr gut gefällt. Als wir wieder rauskommen, regnet es immer noch! Also nehmen wir jetzt erst mal ein frühes Abendessen (um 16.30 Uhr) zu uns – im Warehouse Bar & Grill. Vielen Dank, Yvonne (americanhero) für den Tip.
Die haben ja echt super Seafood und Steaks auf der Karte! Leider sitzt am Nebentisch eine amerikanische Familie mit zwei halbwüchsigen Töchtern, die sich eher gar nicht zu benehmen wissen…
Der Vater ermahnt die beiden, dass er nicht wieder wie beim letzten Mal aus dem Restaurant fliegen wolle. Na, das kann ja heiter werden! Und die Mutter störts irgendwie gar nicht, die sitzt daneben und amüsiert sich über ihre beiden Töchter, die sich hier gegenseitig an den Haaren ziehen, versuchen, vom Stuhl zu werfen, sich ums Essen streiten,… Nun gut, die beiden sind ja zum Glück nicht unsere, und so können wir das auch mit Humor nehmen…
Nach dem Essen gehen wir nochmals an die Waterfront und in die netten kleinen Straßen mit Kopfstein-Pflaster - ohne Bike gefallen die uns schon viel besser:
Auf meinen Originalbildern würdet ihr erkennen, dass das Nummernschild des Autos vorne rechts das Kennzeichen "Governors row" hat - das ist der Name dieser Straße! Nett, nicht? Wir sehen viele Flugzeuge, die sehr niedrig über Alexandria hinwegfliegen und wohl irgendwo in der Nähe starten. Laut meiner Karte kann das nur der Ronald Reagan National Airport sein, da ist ja wirklich enorm viel los…
Nun gut, der Regen wird nun wieder stärker anstatt weniger und so beschliessen wir, wieder Richtung Baltimore zurückzufahren. Hoffentlich ist unser Auto in der Parkgarage noch nicht überschwemmt?! Bisher drückt jedoch das Wasser "nur" langsam aus den Abflussrinnen nach oben – also wirklich Zeit zu gehen!
Auf der Rückfahrt nehmen wir den Weg über Washington. Kurz vor der Überfahrt über den Potomac biegt Stephan plötzlich spontan rechts ab. Was macht er denn? Das ist aber nicht der richtige Weg???
Aber da sehe ich es schon: Ein Parkplatz mit Aussicht auf den River und vor allem nur wenige Meter (und nur durch einen kleinen Bach getrennt) vom Reagan Airport und der dortigen Start- und Landebahn getrennt. Ausser uns sind einige Flugzeug-Gucker da – und es ist auch wirklich faszinierend, wie dicht die über uns hinwegfliegen. Leider sind die Photos aufgrund des Wetters nicht gerade so berauschend. Aber bei schönem Sommerwetter ist hier bestimmt auch Picknick mit vielen Leuten angesagt.
Heute sind wir mal zeitig (19 Uhr) im Motel und beschliessen, schnell zum nächstgelegenen Kino zu fahren und mal das Programm abzuchecken. Da der Film zeitlich am besten reinpasst, schauen wir uns den Zeichentrickfilm „Cars“ (von Pixar) an. Da es am Anfang viel um Racecars geht, bin ich erst mal skeptisch. Aber der Film und die Handlung sind ja echt supersüüüüß!
Die ganzen (Auto)-Charaktere sind echt genial dargestellt!!! Das macht richtig Spaß und so geht der Film viel zu schnell rum. Den kann ich nur jedem empfehlen, sobald er nach Deutschland kommt! Obwohl, bestimmt ist die deutsche Übersetzung mal wieder ziemlich mies….
Dann doch lieber im O-Ton! Und es lohnt sich natürlich mal wieder, bis zum Ende des Abspanns sitzen zu bleiben (mehr wird aber nicht verraten).
Als wir das Kino verlassen, schüttet es mal wieder massiv und so schauen wir im Zimmer natürlich noch den Weatherchannel an. Aber morgen Nachmittag solls Sonne geben und das Wetter dann beständiger werden. Dann können wir ja übermorgen wieder biken??? Das wäre ja nur genial!
Gefahrene meilen: 114,4
Übernachtung: Motel 6, Baltimore AirportGrüßle
Elke