MN, SD, WY und zurück - Mai/Juni 2010

[NähkreisSteffi]

Hallo Silvia,

ich habe Deinen Bericht gerade erst entdeckt und bin schnell hinterher gebraust.

Was für tolle Bilder und Erlebnisse, in diese Gegend muss ich unbedingt auch mal.

Viele Grüße

Steffi

[sil1969]

@sunnydale: jetzt, wo du es sagst.... es war wirklich relativ ruhig in Deadwood. Oder die Leute saßen alle in den Casinos...
Die "black-tailed prairie dogs" sind wohl immer da.

@wuender: Wir hatten mit Mai eine gute Zeit - da gab es viel Nachwuchs bei allen Tieren. Das fand ich klasse. Und danke für den Tipp - die Blume sieht wirklich nach einer Red Cloak Pasque Flower aus.

@NähkreisSteffi: Hallo Steffi, schön, dass du auch dabei bist. Viel Spaß!

So, lade jetzt noch die Bilder hoch, dann geht es weiter mit dem nächsten Tag.

LG Silvia

[sil1969]

27.5.2010: Deadwood - Hill City

Kurz vor 10 Uhr brechen wir auf nach Sturgis. Hier findet ja alljährlich ein riesiges Harley-Treffen statt. Wenn ich bedenke, dass sich im August in dem etwa 6000 Einwohner zählenden Ort ca. 600.000 Harley-Fans treffen, ist das Wahnsinn. Kann man sich kaum vorstellen. Wo kommen die alle unter? Wir haben uns das HD-Museum angesehen, was wir ganz interessant fanden.

                Braucht kein Licht, ist so schon grell genug
               

                Hier muss ich an ein Klo denken….
               

                Ich denke, man kann es lesen
               

                Das passende Motorrad dazu
               

Nach einem netten Plausch mit der Dame an der Kasse ging es wieder zurück Richtung Deadwood, wo wir zufällig die Hinweisschilder zum Friedhof entdeckten, und da wir Zeit hatten, besichtigten wir diesen noch. Von da oben hatte man einen schönen Blick über Deadwood

               

und einige berühmt berüchtigten Westernhelden liegen hier auch begraben.

                Wild Bill
               

               

Irgendwo unterwegs hatte ich mir eine Landkarte mitgenommen, wo verschiedene kleinere und größere sehenswerte Punkte eingezeichnet waren. Wir haben uns dann spontan entschieden, wo wir hinfahren wollen. Die Black Hills haben uns sehr gut gefallen, schön grün und nicht so überlaufen.

               

               

Wir suchten uns die Thunderhead Falls aus. Auf dem Parkplatz gab es ein schönes Fotomotiv 

               

Im Kassenhäuschen saß eine Deutsche, die schon - ich weiß nicht mehr wie lange - in den USA lebt und gerade ein paar Häuser die Straße runter wohnte. Sie erzählte uns kurz die Geschichte zu den Falls. Eigentlich war dies eine Goldmine, an der 20 Jahre lang gearbeitet wurde. Bei einer Sprengung in ca. 200 m Tiefe stießen die Arbeiter jedoch auf eine Ader des Rapid Creek. Da kommt schon eine Menge Wasser runter...

Das ist die Mine, die Fotos der Wasserfälle sind etwas dunkel, ein zusätzlicher Blitz ist erst vor Kurzem angeschafft worden.

               

Ist nicht unbedingt einen Umweg wert, aber wenn man sowieso in der Ecke ist, kann man sich das schon ansehen.

               

               

Als nächstes haben wir uns für Bear Country - ein Tierpark, den man mit dem Auto durchqueren kann - entschieden. In diesem Park leben etwa 20 verschiedene Tierarten, die in Nordamerika heimisch sind.

               

               

                Rudi, the red nosed reindeer…..
               

Traurig fand ich den Anblick der Bären, die wirklich einen traurigen Eindruck machten. Sie sind halt doch eingesperrt, auch wenn sie mehr Platz als z.B. in einem Zoo haben.

                Wenn ein Bär traurig gucken kann, dann doch dieser hier...
               

Ich hielt noch ein Schwätzchen mit dem netten Herrn auf der Parkbark (ich meine, der Gründer dieses Parks),

               

bevor wir zum Babyland gingen. Da gab es dann die Bären in klein – es war ganz putzig anzusehen, allerdings nicht der geringste Vergleich zu dem Anblick im Grand Teton.

Inzwischen ist es später Nachmittag. Am nächsten Tag wollten wir zu Crazy Horse, weshalb wir schon mal in diese Richtung fuhren und uns in Hill City das Super8 (75.- $) aussuchten. Am Empfang wurden wir von einer älteren Dame begrüßt, die uns neben dem üblichen Smalltalk noch von ihrer Bärensammlung erzählt. Sie ist die Weltrekordhalterin im Bären sammeln. Wow, welch Ehre! Wir fanden sie allerdings ganz reizend und fragten, wo sie denn alle Bären aufbewahrt. Sie wohne gerade über die Straße und habe 3 Zimmer voll mit Bären. Wir sollten doch mal vorbeischauen. Nur jetzt wäre es nicht möglich, sie steht ja hier an der Rezeption. Aber morgen ist sie ab 8.00 Uhr drüben.

Wir bummelten noch etwas durch den Ort und sahen noch ein anderes Tier

               

Wir sind noch etwas essen gegangen und dann war der Tag auch schon zu Ende.

gefahrene Meilen: 119

LG Silvia

[Angie]

Du hast recht, dieser Bär



sieht wirklich sehr traurig aus. Am liebsten würde ich ihm den Kopf streicheln

Aber zum Anfang deines heutigen Reiseberichttages: Was ich mir überhaupt nicht vorstellen kann ist, wo die 600.000 Harley-Fans unterkommen sollen. Das geht wohl nur mit Zelt oder unter freiem Himmel schlafen. Konntest du darüber nichts in Erfahrung bringen?


LG, Angie

[Inspired]

Hi Silvia,

da hoffe ich mal sehr, dass ich nächstes Jahr auch so viel Glück mit den Tiersichtungen habe. Ich freue mich schon sehr darauf und würde doch sooooo gerne auch mal einen Bären in freier Natur erleben, aber bitte nicht allzu nah

[SusanW]

Hi,

die Präriedogs am Devils Tower sind wirklich zu herzig. Nirgendwo sonst konnten wir die so gut beobachten. 

Eine "WC-Harley" könnte ja unterwegs recht praktisch sein  Besonders wenn man den Rekord "11000 mi in 11 days" brechen möchte. Allein bei dem Gedanken daran tut mir schon der Hintern weh 

Schöne Tierbilder weiterhin. Auch der wirklich sehr traurig dreinschauende Bär. Kann Angie nur beistimmen, da möchte ich ihm doch tröstend den Kopf tätscheln

[Anti]

Beim Anblick des Bären hab ich gleich den großen Topf mit Honig aus dem Schrank geholt...

[tom2go]

Devils Tower und die Präriedogs fanden wir damals auch sehr schön. Und so ne Küchenschelle hatten wir auch schon mal im Garten....

Black Hills fanden wir dieses Jahr zum zweiten mal eher langweilig. Bin schon gespannt, was ihr am Crazy Horse sagt. Wir haben ihn nur von weitem fotografiert.

Mein Ex-Schwager ist übrigens Harley-Fahrer und der will unbedingt mal nach Sturgis. Logischerweise wird da gecampt, das machen die immer so bei Harley-Treffen.

[sil1969]

@Angie: ja, entweder naheliegende Hotels/Motels oder Zelte, wie das auch TY888 schreibt. Auf Motorradtreffen wird meistens gezeltet.

@Inspired: Unsere Bären saßen ja an der Straße. Wir sind zwar auch aus dem Auto ausgestiegen, aber es stand in unmittelbarer Nähe. Alleine im Wald wollte ich keinen Bären begegnen....

@SCKW: allerdings. Sehen die Harleys doch recht bequem aus. Letztes Jahr hatten wir uns eine für 1 Tag gemietet. War zwar schon ein tolles Gefühl - auf der Harley über Amerikas Straßen - aber es hat dann auch gereicht (wegen des Hinterns).

@TY888: Black Hills fanden wir einfach von der Landschaft her schön. Zu Crazy Horse kommt im nächsten Tagesbericht der Kommentar

LG Silvia

[sil1969]

28.5.2010: Hill City - Chamberlain

Nach dem Frühstück haben wir das Auto geladen und sind noch kurz über die Straße zu Jackie und ihren über 6.500 Bären. Sie erzählte uns zu einigen Bären deren Geschichte (einen Bären hat sie aus Berlin mit einem Stück von der Mauer) und zeigte uns ihren allerersten Bär, der mittlerweile 72 Jahre alt ist (sie war auch schon kurz vor 80).  Sie war ja süß und vor allem begeistert von dem, was sie tut.

               

Nun aber zu Crazy Horse. Hier war ich etwas enttäuscht. Man kann zwar erahnen, wie groß dieses Monument einmal werden soll, aber so ein Gefühl wie z.B. bei Mt. Rushmore kam nicht rüber.

               

               

Mit einem Bus konnte man bis unterhalb des Monumentes fahren, aber hoch bis vor das Gesicht konnte man an diesem Tag nicht. Anscheinend wurde wohl gerade daran gearbeitet. Vielleicht wäre das beeindruckender gewesen. Auch fand ich das "Drumherum" nicht unbedingt ansprechend. Wir haben uns deshalb das Geld für den Bus dahin gespart und sind weiter.

Wir hatten schönes Wetter und entschlossen uns, den Needles Hwy. entlang zu fahren, was eine sehr gute Idee war. Wunderschön durch Wald, Wiesen und Berge.

               

               

Am Sylvan Lake machten wir einen Stopp und mussten leider feststellen, dass der Akku von Andys Spiegelreflex und der von meiner kleinen Digiknipse auch leer war. Ich hatte ja aber noch meine Videokamera (hatte die allerdings das 1. Mal im Einsatz, dementsprechend sind auch die Filmchen geworden – ich muss irgendwann mal schauen, ob man da etwas Brauchbares herausholen kann). Naja, die Fotoqualität ist nicht so besonders, aber besser als gar nix. Wir haben einen gemütlichen Spaziergang um den See gemacht und einfach nur genossen.

               

               

               

Im Auto hat Andy ein Symbol mit einem Stecker entdeckt. Frau liest dann halt mal die Bedienungsanleitung des Autos und entdeckt, dass im hinteren Teil der Mittelkonsole doch tatsächlich eine Steckdose war. Juhu, wir konnten den Akku laden. Das war bei der Fahrt durch den Custer State Park auch angebracht!

Denn auch hier gab es wieder eine Menge Bisons (auf dem Original kann man noch gut einen Prärie Dog auf dem Sandhaufen in der Mitte erkennen - die gabs nämlich auch noch)

               

               

               

und die süßen Burros

                (an was der wohl in diesem Moment gedacht hat… )
               

und Pronghorns

               

Man fühlte sich wie im Film "Der mit dem Wolf tanzt". Wir sind ein kurzes Stück mitten durch eine Herde Bisons gefahren. Ich habe dann Andy gebeten, wieder umzukehren. Ich hatte ein ganz schön mulmiges Gefühl.

Die derzeit größte wildlebende Bisonherde (ca. 1.200 bis 1.500 Tiere), die sich im Custer State Park aufhält, haben wir leider nicht gesehen. In Gedanken robbten wir uns jedoch auf einen Hügel und blickten hinunter auf die Herde (wie Kevin Costner  .



Danach traten wir unseren Rückweg zu Danny und Birgit an. Wir schauten einfach, wie weit wir kamen. So übernachteten wir heute im Best Western (67.- $ - letztes Zimmer) in Chamberlain. War nicht gerade toll: alt und etwas muffelig. Aber gut, war ja nur für eine Nacht. Über uns hatten wir wieder mal Trampeltiere. Keine Ahnung, wie man so lange in einem Zimmer auf und ab gehen kann...

gefahrene Meilen: 301

LG Silvia

[tom2go]

Dann sind wir uns ja einig mit Crazy Horse. Mal wieder eine Indianer-Geschäftsidee. Vielleicht wirds ja anders, wenn es mal fertig ist - für unsere Nachfahren... 

Ja, ja, der mit dem Golf schanzt - äh Wolf tanzt. Seitdem hat sich das indianische Wort Tatonka für Büffel irgendwie fest in mein Gehirn eingebrannt 

[wuender]

Die Crazy Horse-Statue haben wir uns nur ganz kurz aus dem Auto angeschaut (von der Abzweigung vom Highway aus) - das war wohl die richtige Entscheidung, wenn ich Eure Einschätzung so lese.

Der Präriehund auf dem Sandhügel tarnt sich in der Tat wirklich gut. Wir haben ja die Erfahrung gemacht, dass es im direkt südlich gelegenen Wind Cave National Park deutlich mehr und auch etwas weniger schüchterne (aber kein Vergleich zu denen am Devils Tower) dieser Tiere gibt. Ich bin mal gespannt, ob Ihr da auch noch hinfahrt.

Schöne Grüße,
Dirk

[sil1969]

Dann sind wir uns ja einig mit Crazy Horse. Mal wieder eine Indianer-Geschäftsidee. Vielleicht wirds ja anders, wenn es mal fertig ist - für unsere Nachfahren... 

Wenn es denn mal fertig wird....

@wuender: also wenn Crazy Horse mal fertig ist, ist es vielleicht toll - wir werden das aber nicht mehr erleben...

LG Silvia

[sil1969]

Es geht weiter. Sind denn noch ein paar Mitfahrer da oder irgendwo im Schnee stecken geblieben...?


Es gibt jetzt gleich 3 Tage, da einer ein reiner Fahrtag war, den anderen verbrachten wir mit Danny und Birgit.


29.5.2010 - Chamberlain – W.

Heute gibt es nichts Besonderes zu berichten. Wir hatten einen reinen Fahrtag und kamen am Nachmittag bei Danny und Birgit an. Danny hatte gleich eine Überraschung für Andy: Morgen geht’s zum Angeln; Dannys Cousin kommt mit dem Boot vorbei und holt uns ab. Andy ist begeisterter Angler und freute sich natürlich riesig darauf, in den USA zu angeln.

Abends waren wir mit Danny und Birgit zum Essen und danach noch etwas Trinken.

gefahrene Meilen: 436


30.5.2010 – W.

Heute steht also Angeln auf dem Programm. Pünktlich um 8 Uhr steht Timmy mit dem Boot vor der Tür. Zuerst ging es zur Tankstelle, wo Andy seinen "Angelpass" bekommt. Er muss Größe, Gewicht und Augenfarbe angeben, Ausweis vorlegen, 9,50 $ bezahlen und dann darf er 24 Stunden angeln. Wir fuhren zum Hydes Lake.

                   

                    Der erste selbst gefangene Fisch im Amiland
                   

Die Fische bissen gut, so dass wir innerhalb kurzer Zeit das Limit erreicht haben (man darf nur eine bestimmte Anzahl fangen und auch zuhause haben). Es gab Sunfishs und Crapies.

                   

                   

Auch einen Hecht hat Andy ins Boot gezogen. Der hat aber so rumgezappelt, dass er beim Fotoshooting wieder ins Wasser gehüpft ist.

                   

Nach dem erfolgreichen Fang ging es zu Timmy in die Garage, wo die Fische gleich weiter verarbeitet wurden. In diesem Teil

                   

wurden die Fische entschuppt. Das sah aus wie so ein Gerät, wo man Farbe usw. anmischen kann. Es kamen ca. 20 Fische in den Eimer, Deckel mit Quirl drauf, 2 1/2 Minuten auf den Knopf drücken und die Fische sind glatt wie ein Babypopo. Dann werden sie gleich filetiert, also nicht erst ausgenommen. Die Abfälle bekam der Nachbar für seine Rosen im Garten - dies sei ein guter Dünger.

Danny lud Timmy und seine Frau noch zum Sunfish- und Crapie-Essen ein und wir fuhren zurück. In der Garage richteten wir den Frittier-Grill und Essplatz her.

                   

Die Fische wurden in einen Bierteig getunkt und frittiert. So einen leckeren Fisch habe ich schon lange nicht mehr gegessen!

                   

Die Männer verabredeten sich noch für den nächsten Morgen, da Andys "Lizenz" ja bis 10 Uhr gilt. So konnten sie noch etwas aufs Wasser. Nachdem sich Timmy und seine Frau verabschiedet hatten, spielten wir vier noch Sixtyfive. Ein Kartenspiel, das sehr viel Spaß macht.

gefahrene Meilen: keine eigenen

31.5.2010 – W.

Heute gibt es auch nicht viel zu berichten. Die Männer waren ja noch mal angeln,

                   

                   

Birgit musste arbeiten und ich schlief aus, habe Staub gesaugt, Bad geputzt, abgewaschen - wie zuhause eben. Nur dass es mir woanders komischerweise immer Spaß macht! Ich wollte schon mal anfangen Koffer packen…

                   

verschob es dann aber doch auf den nächsten Tag.

Mittags sind wir noch ins Home Depot gefahren - als Handwerker wollte Andy natürlich auch in den USA einen Baumarkt sehen. Danach waren wir noch etwas bummeln und haben ein paar Lebensmittel für unterwegs eingekauft.

Zum Abendessen gab es Sloppy Joes - sehr lecker. Wir saßen noch eine Zeit lang auf der Terrasse - wir hatten übrigens Sonne und um die 30 °C die letzten Tage -, bevor wir uns wieder nach drinnen verzogen und 'ne Runde Sixtyfive spielten. Die Zeit rannte und so war es schnell halb eins. Wir verabschiedeten uns von Birgit, da sie ja am nächsten Tag arbeiten musste.

gefahrene Meilen: keine eigenen

LG Silvia

Morgen geht’s dann an den Lake Superior.

[Angie]

Sind denn noch ein paar Mitfahrer da oder irgendwo im Schnee stecken geblieben...?

Ja, ich Bei uns gibt's jahraus, jahrein keinen Schnee

Der Angelausflug gefällt mir gut. Ich war früher in Texas manchmal angeln und auch mal Hochseefischen im Golf von Mexiko, wo ich 3 King Fish und 1 Bonito an Bord zog. Ich habe aber ein großes Problem: Ich bringe es nicht übers Herz, die Fische zu töten, dafür brauche ich immer jemand anderen.


LG, Angie