15. Mai 2009In Oakhurst suchen wir eine Frühstückslocation und eeeendlich entdecken wir einen Starbuck's. So wechseln natürlich unverzüglich zwei grande latte mit Blueberry-Muffins den Besitzer *hmmmm*
Wir machen uns auf den Weg Richtung Glacier Point. Die Strasse windet sich immer höher und höher... und dann liegt doch tatsächlich rechts und links noch Schnee! Ich kann's kaum glauben.
Aber der Tioga Pass ist ja auch noch geschlossen, wie mir später am Tag ein netter Ranger erklärt.
Auf 7000ft dann ein atemberaubender Blick über das Yosemite Valley. Beim Anblick der herabstürzenden Wasserfälle
bekomme ich ne Gänsehaut.
Ein Stück weiter trohnt Half Dome und in der Ferne sehen wir die Yosemite Falls neben denen wir gestern noch gestanden haben. Die Sonne lacht von einem wolkenlosen blauen Himmel. Wahrlich majestätisch dieser Anblick.
Es ist etwa 11 Uhr und ich möchte noch sooo gern den Bridalvail Fall von nahem sehen. Also fahren wir wieder in den Park hinein. Zwischendurch entdecke ich unter den zahllosen Pinien jede Menge Zapfen und nötige den Hasen zu einem kurzen Zwischenstopp, bei dem ich rasch ca. 7 - 8 der 30cm hohen Pinienzapfen einsammle. Patrick fragt natürlich gleich, wie ich die noch in den Koffer bekommen möchte... pffffffff. Ist doch für mich kein Problem. Den vielen mitlesenden Männern unter Euch sei gesagt, daß man solche Zapfen wunderbar für die Weihnachtsdekoration verwenden kann
Aber ich schweife ab... Der Parkplatz am Wasserfall ist schon total belegt und langsam weiß ich, was in manchen Reiseberichten oder verschiedentlich als Hinweis zu lesen war, wenn vom "total überfüllten Yosemite N.P." die Rede war. Na ja, ein Stück weiter kann man an der Straße parken. Wir laufen die paar Meter Richtung Bridalvail Fall und man hört das Wasserrauschen bereits von weitem.
Auch hier merkt man - sogar noch viel deutlicher als gestern bei den Yosemite Falls - die Gischt. Durch die Bäume kann man sie auch schon sehen.
Die Leute, die uns entgegenkommen, sind ziemlich nass und ich ziehe lieber schonmal die Kapuze meiner Weste über. Da rauscht auch schon das Wasser über den asphaltierten Weg, sodaß mit einem Schlag meine Schuhe durchnässt sind und auch meine Strümpfe bei jedem Schritt quietschen.
Aber es kommt noch "besser". Die sprühende Gischt wird - je näher man dem Viewpoint kommt - zu einem regelrechten Regenschauer. Ein Abenteuer der besonderen Art. Zum Schutze unserer Digi-Cam haben wir hier auf Bilder verzichtet. Aber es war wirklich ganz große Klasse. Absolut beeindruckend, dieses Gefühl "mittendrin statt nur dabei"... tja und halt triefnass. Sogar unser Donkey hat in der Tasche nasse Ohren bekommen.
Ich habe irgendwo gelesen, daß die Wasserfälle das meiste Wasser im Mai - zur Zeit der Schneeschmelze - führen und im Sommer nur noch ein Rinnsal bleibt oder gar nix mehr runterkommt. Das können wir uns in dem Moment beim besten Willen nicht vorstellen
Nach diesem Erlebnis muss ich erstmal was essen und im Wagen wird ne halbe Packung Cracker vertilgt. Wir fahren die Strasse weiter und in der Nähe von El Capitan,
entdeckt Patrick einen Tesla Roadster. Ein Elektroauto, das in Kalifornien gebaut wird (Kostenpunkt 150.000 - ob $ oder € weiß ich gerade nicht mehr genau). Wir warten bis der Wagen losfährt, denn man hört fast nix... bloß ein Surren, wie von einer Nähmaschine und eine Beschleunigung! Unglaublich! Bilder dazu in meiner Galerie:
http://www.usa-reise.net/galerie/displayimage.php?album=1083&pos=96Noch ein letzter Blick auf den Bridal Vail Fall
Ich möchte noch zum Mirror Lake und wir fahren Richtung Trailhead Parkplatz. Aber der ist total überfüllt. Hmm, ich habe die glorreiche Idee den Shuttle zu nehmen. Diese Idee stellt sich im nachhinein als wenig glorreich und noch weniger zeitsparend raus. Vom Parkplatz am Yosemite Village bis zur Haltestelle 17, wo der kurze Trail beginnt, vergeht im Bus fast ne Stunde. Na ja, wir sind ja im Urlaub und nicht auf der Flucht. Die Wanderung zum Mirror Lake ist easy. Es gibt einen breiten, asphaltierten Weg. Man kann allerdings auch durch den Wald laufen, hier warnt allerdings ein Schild davor, daß der Weg wohl wegen "falling rocks" teilweise gesperrt ist.
Ich bin schon total gespannt auf den See und male mir schon einen riesigen, klaren Gebirgs-See mit spiegelnden Bergen aus. Entsprechend enttäuscht bin ich von dem Tümpel, in dem ich zunächst nix spiegelndes entdecken kann. Na ja, sooo ganz übel war's nicht und ein paar nette Fotos hab ich doch noch gemacht.
Noch eins in hochkant:
http://www.usa-reise.net/galerie/displayimage.php?album=1083&pos=104Jetzt ist es fast 15 Uhr und wir haben nach dem kleinen Blaubeer-Muffin und den paar Crackern natürlich Hunger. Also decken wir uns im Village mit Brötchen, Wurst, Käse und Tomaten ein und futtern - mal wieder unter den wachsamen Augen der Squirrels - unsere selbstgezimmerten Sandwiches auf der Terasse des Shops. Anders als bei anderen Touris beobachtet, bekommen die süssen Eichhörnchen von uns aber nix ab. Da bin ich eisern!
Wie am Anfang schon angekündigt frage ich - mit wenig Hoffnung - im Visitor Center wegen der Öffnung des Tioga Passes nach. Es wäre eigentlich schon für dieses Wochenende geplant gewesen, meint der nette, ältere Ranger, der mir gerade mal bis Brusthöhe reicht
. Aber durch einen Sturm zwei Wochen zuvor, würde wohl der Pass erst nächste Woche geöffnet. Schade. Na ja, dann müssen wir wirklich Plan B in Angriff nehmen. Wir machen uns also auf in Richtung Kings Canyon/Sequoia N.P. Für heute habe ich nix vorgebucht. Wir werden schon was finden... Wir fahren, bis es langsam beginnt, dämmerig zu werden (ca. 19:15 Uhr).. kein Motel weit und breit. Wir sind im Kings Canyon N.P. angekommen...
und ich sehe ein Schild "Azalea Campground". Der wurde mir doch hier im Forum empfohlen! Also hin. Blöderweise waren wir noch nicht im Walmart und haben lediglich die absolute Camping-Grundausstattung in Form
eines Zeltes,
eines Schlafsackes und zweier sogenannter selbstaufblasender Luftmatrazen. Diese Teile entpuppen sich bei näherem Hinsehen aber lediglich als bissl bessere Isomatten. Na ja egal, es bleibt keine Wahl und für 18$ übernachtet man auf einem sehr schön mitten im Wald gelegenen Platz. Beim Anblick des "Bären-Schutz-Schrankes" muss ich dann grinsen. Hätten wir gestern auch im Yosemite zelten können, wenn's hier auch Bären gibt.
Die letzten beiden Bud genießen wir mit gerösteten Erdnüssen unterm Sternenhimmel.
gefahrene Meilen: 232
Azalea CG: 18 $
Fazit: Wasserfälle sind einfach nur geil.
Regeln zum Campen:
- Zelt nie an einen (auch nur leichten) Abhang stellen
- selbst die größte Liebe braucht mehr als einen Schlafsack