Musik, Bürgerkrieg, Antebellumhäuser – 4 Wochen Südstaaten Frühjahr 2012

[heika6112]

Samstag 21.4.2012
Am Morgen war es wieder bewölkt. Nach einem guten Frühstück im Motel fuhren wir um 8h los. Wir kamen nochmals nach Alabama, aber vorher mussten wir eine License Plate von Mississippi besorgen.
In Mobile gingen wir in ein McDonalds, um mit unserer Familie zu Hause zu skypen. In jedem
McDonalds gibt es freies WiFi. Nach Mobile ging es wieder in den Bundesstaat Mississippi.
Um 13.30h erreichten wir Ocean Springs, wo wir in einem Days Inn eincheckten. Wir fuhren nach Biloxi ins
Hard Rock Casino. Von der Atmosphäre eines Casinos bin ich immer wieder fasziniert. An den Spielautomaten habe ich natürlich einige Quarters riskiert, der große Gewinn blieb leider aus.
Wir spazierten zum Strand an der Golfküste, aber bei bewölktem Himmel ist das nicht sehr einladend. In der Nähe sahen wir einen Vegnügungspark – dort wollten wir natürlich hin. Es fand hier das drei Tage dauernde „Gulfport Crawfish Festival“ statt. Wir bezahlten den Eintritt und gingen hinein. Hier gab es viele Verkaufsstände, allerhand Leckeres zum Essen und es spielten einige Super Livebands. Leider war es ziemlich kühl und windig. Wir blieben eine Weile, dann wurde es aber doch ungemütlich und so fuhren wir ins Motel zurück.

Days Inn mit Coupon 59$


Hard Rock Casino in Biloxi


Gulfport Crawfish Festival

[heika6112]

Sonntag 22.4.2012
Endlich begrüßte uns schon am Morgen ein wolkenloser Himmel. Nach dem Frühstück fuhren wir um 8h los. Die Fahrt entlang der Golfküste bei schönem Wetter war natürlich super. Der Highway führt über eine Brücke nach der anderen durch die Wasserwelt der Bays und Bayous. Bald landeten wir im nächsten Bundesstaat in LOUISIANA. Wir fuhren auf einer nicht besonders schönen Nebenstrasse und was war das? Wir hatten einen "Platten". Wir mussten den Kofferraum ausräumen, um zum Reserverad zu kommen, Wagenheber und Werkzeug war natürlich noch nagelneu und ungebraucht. Der Reifen war schnell gewechselt, aber es war nur ein Notrad. Wir fuhren noch ca. ½ Std. weiter, da sahen wir schon einen kleinen Reifenhändler, der hatte die Werkstätte geöffnet, obwohl es Sonntag war. Der Reifen wurde geflickt, wieder montiert und das Ganze kostete 7 $. Wir gaben dem Mann, einem Mexicaner, 10 $ und waren heilfroh, daß die Reparatur so schnell erledigt war.
Zu Mittag kamen wir nach New Orleans. Wir hatten einen Hotel Coupon für das  Quality Inn in der O'keefe Ave., nur 3 Blocks von der Bourbonstreet entfernt. Da wir aber erst um 15h einchecken konnten, stellten wir das Auto auf einem Parkplatz ab (5$ für 3 Std.) und gingen zu Fuß los. Im Restaurant „Le Bayou“ bestellten wir einen Roast Beef Poh Boy und dazu ein köstliches Amber Beer. Um 15h checkten wir im Quality Inn für 2 Tage ein und stellten das Auto in den dazugehörigen Tiefgaragen Abstellplatz.
Das Zimmer war zwar sehr klein, aber schön.
Dann machten wir uns gleich wieder auf den Weg ins French Quarter. Wir haben schon sehr viel Verrücktes gesehen,
New Orleans schlägt Alles! Schon am Nachmittag ist die Hölle los. In jedem Lokal gibt es Livemusic, an allen Ecken spielen die Strassenmusiker. Wir waren total begeistert. Auf der Strasse gehen die Menschen mit Bier oder Cocktails in der Hand spazieren. Das wäre sonst in Amerika undenkbar.
Das Cafe du Monde mussten wir natürlich auch besuchen um die weltberühmten Beignets mit Cafe au Lait zu verkosten.
Die Bourbonstreet ist die berühmteste und berüchtigste, aber auf jeden Fall die bekannteste Strasse von New Orleans. Wir klapperten noch einige Lokale ab. Im Crazy Corner waren die abgefahrensten Musiker, in der Tropical Isle Bar nahmen wir noch einen  Hand Grenade Cocktail. Von den Balkonen wurden hunderte Mardi Grass Ketten geworfen. Es war einfach überwältigend.
Aber einmal musste genug sein, müde gingen wir ins Hotel zurück.

Quality Inn mit Garagenabstellplatz
für 2 Nächte mit Coupon 201$


French Quarter


Abend in der Bourbonstreet


Strassenmusiker

[Inspired]

Oh, New Orleans, eine meiner Lieblingsstädte! *schwärm*

[Anti]

Das Flair dort muss unglaublich sein! Leider ist mein Schatz für solche Musik so gar nicht zu haben und wäre wohl schon nach einer Stunde tierisch genervt... 

[Reisefan62]

Ich steige noch mit zu!

Vor 2 Jahren waren wir Ende April bis Mitte Mai auch in den Südstaaten, wie ich finde, die beste Reisezeit dafür.

Bin schon gespannt, wie es weitergeht.

[youngster]

Auch für mich eín sehr interessanter Bericht, da ich mich intensiv mit Blues, Cajun, Rock, Jazz, Zydeco, etc  befasse und dabei bin, eine ähnliche Reise zu planen.

[heika6112]

Montag 23.4.2012
Das Frühstück war sehr gut, das Wetter herrlich. Wir spazierten zum Ol'Man River – zum Mississippi. Am Moon Walk, der Riverside Promenade beobachteten wir die Ausfahrt eines riesigen Marineschiffes, am Vorabend sind wir überall den Matrosen begegnet.

Im French Market kauften wir eine Voodoo Puppe und eine sehr scharfe Sauce (Ghost Cap – World Hottest Sauce).
Ich geniesse es immer, am Morgen, bei schönem Wetter durch eine Stadt zu schlendern. In der Royal Street sahen wir wunderschöne Häuser mit den schmiedeeisernen Balkongittern. Wir gingen über den Jackson Square zur Saint Louis Cathedrale. Im New Orleans Musical of Legends Park genehmigten wir uns nochmals eine Portion Beignets.
Für 13h hatten wir eine CityTour gebucht. Los ging es beim Visitorcenter. Wir fuhren in den Garden District und in die vom Hurricane Katrina heimgesuchten Stadtviertel. Die Fahrt führte hinauf zum Lake Pontchartrain, wo die Dämme brachen und das großteils unter dem Meeresspiegel liegende New Orleans überschwemmt wurde. Es war schon deprimierend, wenn man an die damaligen Fernsehberichte zurückdenkt. Sehr interessant war der Besuch des St. Louis Cemetery II. Die Tour dauerte 2 ½ Stunden, wir liessen uns beim French Market wieder absetzen.
Im Hard Rock Cafe mussten wir ein T-Shirt besorgen, dann machte sich der Hunger bemerkbar.
Im Cafe Maspero in der Decatur Street assen wir eine Jambalaya und dazu gab es ein kaltes Bier.

Jambalaya

Ist das ein kaltes Bier?

Am Abend waren wir wieder in der Bourbonstreet – es war allerdings nicht mehr soo viel los, wie am Vortag. Liegt wahrscheinlich daran, dass das Wochenende vorbei war.
Also gingen wir um 22h ins Hotel.

St.Louis Cathedrale mit Jackson Square


Moon Walk - Riverside Promenade


Schöne Balkongitter


St.Louis Cemetery II

[FrauSnuggles]

Der Friedhof sieht aus wie der in Easy Rider, wo die ihren LSD-Megatrip haben.

[Reisefan62]

Der Friedhof sieht aus wie der in Easy Rider, wo die ihren LSD-Megatrip haben.

Im Film war der St.Louis Cemetery I zu sehen, zumindest hat uns der Tourguide ein paar bekannte Gräber gezeigt, die im Film zu sehen waren.
Ich konnte mich da nicht so genau erinnern.

[FrauSnuggles]

Ah ok, dann lang ich ja garnicht sooo falsch mit meiner Vermutung. Sieht auf jeden Fall interessant aus. Schöne Bilder!!!!!!!!!

[Inspired]

Bei den Voodoo-Utensilien, die man kaufen kann, finde ich besonders interessant, dass in den Läden Schilder hängen, die versichern, dass die Puppen etc. garantiert mit positivem Voodoo belegt sind

[heika6112]

Dienstag 24.4.2012
Wir verließen New Orleans und fuhren dem Mississippi entlang auf der River Road Richtung Westen durch das Plantations Country. Zuerst machten wir Halt bei der Oak Alley Plantation. Die Begrüßung an der Haustür wirkte standesgemäß. Zwei Damen in historischen Antebellum-Kostümen heißen die Besucher willkommen und laden zu einer Führung durchs Haus ein. Die Villa ist sehr schön und prunkvoll eingerichtet. Die 28 Eichen, welche die Allee bilden, wurden schon im frühen 18. Jahrhundert gepflanzt, noch bevor das märchenschloßartige Haus mit ebenfalls 28 dorischen Säulen erbaut wurde.
Nach der Führung probierte ich natürlich einen Mint-Julep.
Unser nächstes Ziel war Nottoway Plantation, der wohl grandioseste Baukörper unter den Plantagenhäusern. Das weißgetünchte Ziegelhaus ist harmonisch eingebettet in einen Eichenhain und gestützt von rund zwei Dutzend viereckigen Säulen aus Zypressenholz. Wir laufen aber lieber nur durch den wunderschönen Garten und besuchen das interessante Museum.
Wir fuhren noch bis Lafayette, wo wir im Days Inn ein Zimmer nahmen. Hier war sogar der Pool schon geöffnet, was wir natürlich gerne ausnutzten.
Essen waren wir wieder in einem Golden Corral und anschließend machten wir den obligatorischen Besuch im Walmart.

Days Inn 45$ mit Coupon

Oak Alley - Begrüßung


Oak Alley


Oak Alley


Speisesaal im Oak Alley


Nottoway Plantation


Nottoway Plantation

[heika6112]

Mittwoch 25.4.2012
Schon am Vortag haben wir eine Swamp Tour ausfindig gemacht. Wir fuhren nach Breaux Bridge, wo wir für 10h die Tour gebucht hatten. Wir waren
8 Personen auf dem Motorboot und ein Guide, der uns allerhand Interessantes erzählte. Wir sahen viele Aligatoren, Schildkröten und  Wasserpflanzen. Es war schön und sehr entspannend, durch die Bayous zu fahren. 2 Stunden dauerte die Fahrt und kostet 20$ pro Person.
Mittags gingen wir in ein Mc Donalds auf einen Strawberry Shake.
Von Louisiana hatten wir noch keine License Plate! In New Iberia, auf der Fahrt nach Avery Island versuchten wir unser Glück. Ein Servicemonteur sagte uns: „Du sammelst License Plates, ich sammle Coins“, also gaben wir ihm ein paar Euromünzen und wir bekamen eine schöne Nummerntafel – der Tausch war perfekt.
In Avery Island besuchten wir die Tabasco Factory. Es war eine interessante Führung durch das Werk – Jede Flasche Tabasco auf der ganzen Welt wird hier erzeugt! Auch die Chilis dafür wachsen auf Avery Island.
Im Shop kann man dann alle Saucen und Dips probieren und es gibt T-Shirts und andere Souvenirs zu kaufen.
Anschließend besuchten wir noch Jungle Gardens, einen netten Park, wo auch viele Aligatoren und andere Tiere zu sehen sind.
Wir fuhren dann noch bis Baton Rouge,  wo wir im La Quinta Inn eincheckten. Zum Glück gab es hier auch einen Golden Corral.

La Quinta Inn – 84 $

Swamp Tour


In den Bayous




Mittagsschläfchen


Tabasco Factory


Tabasco Country Shop

[Anti]

Dass Tabasco nur von einer einzigen Produktionsstätte kommt, wusste ich auch noch nicht. Da sieht man es mal wieder: Reisebericht Lesen bildet!  

Die Bilder von der Swamp-Tour reizen zum Nachmachen...   Und $20 ist doch eigentlich okay, oder?

[heika6112]

Donnerstag 26.4.2012 Baton Rouge ist die Hauptstadt des Staates Louisiana, somit steht dort das Regierungsgebäude, das State Capitol. Vom Dach des ca. 140m hohen Gebäudes hat man vom 27. Stock eine tolle Aussicht auf die Gegend und den vorbeifliessenden Mississippi. Im Erdgeschoss kann man sich gut über Geschichte und Politik des Staates informieren.
Wir besuchten auch das Alte Capitol mit einer Ausstellung über Huey Pierce Lang, den umstrittenen Gouverneur in den späten 20er Jahren des 20. Jh.
Es war ein sehr heißer Tag. In Francisville besuchten wir die Plantation Rosedown. Wir durchstreiften den schönen Garten.
Die US 61 passiert auf ihrem Weg nach Norden noch jede Menge Antebellum-Häuser.
Bald erreichten wir wieder die Staatsgrenze zu Mississippi. Auf der Fahrt ist eigentlich immer das selbe Bild – rechts und links der Straße nur grün! Die Bäume sind umrankt vom alles überwuchernden Kudzu. Ausserdem ist uns aufgefallen, dass sehr viele überfahrene Tiere auf der Strasse liegen, hauptsächlich Gürteltiere.
Am Straßenrand erblickten wir Mammy's Cupboard, eine Imbissbude in Form einer schwarzen Mammy, die unter ihrem Backsteinrock Erfrischungen für unterwegs bietet.
Wir erreichten Natchez und checkten im Days Inn ein. Der Pool sah so verlockend aus, als wir an der Rezeption nach Pool-Towels fragten, sagte man uns – leider noch geschlossen, da von der Kommission noch nicht abgenommen.
Nach dem Essen beim Ryans fuhren wir noch zum Mississippi River um den Sonnenuntergang zu genießen. In einem Saloon tranken wir noch ein Bier, bevor wir ins Motel zurückkehrten.

Days Inn mit Coupon 62$


Neues Capitol Baton Rouge - Louisiana


Altes Capitol Baton Rouge


Altes Capitol - Innen


Altes Capitol - Innen


Plantation Rosedown


Mammy's Cupboard Natchez