Tag 16 Freitag,10. August 2007: Page – Antelope Canyon – Alstrom Point
Wer hat an der Uhr gedreht....?Nachdem in diesem Urlaub ja so einiges anders kam als geplant, wen wundert es da noch, dass unser Kind plötzlich auch noch zum „Langschläfer“ mutierte. Bisher hat bei ihr sowohl in den USA –wie meist auch zu Hause- eine Nacht selten länger gedauert als bis sechs Uhr in der Früh. In diesem Jahr wollte sie ständig „richtig ausschlafen“ was hieß, vor sieben, halb acht war nichts mit ihr los. So war auch bislang nicht viel mit den Sonnenaufgängen, die früher für uns an der Tagesordnung waren.
An diesem Morgen, ohne Überzelt, hatte ich meinen ersten Sonnenaufgang, den ich sozusagen vom Bett aus genießen konnte.
Nach dem dann irgendwann auch der Rest der Familie langsam erwachte und mein Mann uns einen Kaffee gekocht hatte, packten wir alles zusammen und fuhren zum Lower Antelope Canyon, wo wir für zwei Erwachsene und ein Kind schlappe 58 $ Eintritt berappen mussten...
Hinzu kam, dass der Canyon nur zu zwei drittel zu besichtigen war, weil das letzte Drittel noch vom Schlamm und Geröll der letzten Flash Flood befreit werden musste.
Unsere komplett deutsche Gruppe wurde von einem gitarrespielenden Navajo in den Canyon geleitet. Es wurde uns angeboten, ihm durch den Canyon zu folgen und uns für den Rückweg die Zeit zu nehmen, die wir wollten.
Der Canyon war schon sehr faszinierend, aber die anderen Slot Canyons, die wir zuvor besucht hatten, haben uns mindestens genauso gut gefallen und nichts gekostet...
Nach dem Antelope Canyon kauften wir für den heutigen Abend -nach dem gestrigen „Safeway“-Preisschock- bei Walmart ein. Wir wollten den Abend gerne auf dem Stateline Campground an der House Rock Valley Road verbringen, um morgen gaaaaanz früh zur Wave starten zu können...
Anschließend fuhren wir zum Lone Rock Beach, damit Line noch ein wenig im Wasser herumtoben konnte. Als wir irgendwann aufbrechen wollten, weil wir für heute noch geplant hatten zum Alstrom Point zu fahren und den Stateline CG schließlich auch noch bei Tageslicht erreichen wollten, hat Line uns so lieb angeblinzelt „bitte, lasst uns noch ein wenig bleiben“, dass wir ihr den Wunsch nicht abschlagen konnten...
Völlig aus unserem zeitlichen Konzept gebracht versuchten wir doch noch unser Glück mit dem Alstrom Point. Nach einem kurzen Stop am Visitorcenter in Bigwater fuhren wir der Beschreibung von Peter-Felix Schäfer nach. Die Straße war die ersten 23 Meilen sehr gut zu befahren. Die Landschaft änderte sich und wir nannten die Gegend nun Beton-Valley, weil die Hügel aussahen, als wäre Beton darüber gelaufen.
Doch dann, als wir den See wieder erreicht hatten, war auf den Felsplatten kein Weg mehr zu erkennen. Das wovon wir vermuteten, dass es der Weg sein müsse, ging über steinbruchartiges Gefilde bergauf. Bis hier her war die Wegbeschreibung wirklich genial, aber nun wurde es irgendwie komisch. Den Hügel sollten wir laut Beschreibung nicht hinauf, hier unten wussten wir auch nicht wirklich weiter...
Im Vergleich zum ebenfalls sehr steinbruchmäßigen Shafertrail, gab es hier sehr viele spitze und scharfe Steine und Felskanten die es zu überwinden galt, weswegen uns ziemlich Angst um unsere Reifen war.
Dieses Stück kostete uns ewig viel Zeit. Wir überlegten, da keine Besserung in Sicht war, ob wir das letzte Stück laufen sollten, als wir bemerkten, dass die Sonne schon viel tiefer stand als sie es eigentlich sollte... Zu unserem Zeitverlust beim Baden und auf den letzten Meilen kam, dass wir völlig vergessen hatten, das wir nun wieder in Arizona waren und Sunset hier schon um 7.25 Uhr und nicht erst um 8.25 Uhr war.
Schweren Herzens beschlossen wir unverrichteter Dinge umzudrehen, da wir gerne noch bei Tageslicht den Stateline CG erreichen wollten. Und wieder wurde unsere "beim nächsten Mal"-Liste länger...Tatsächlich stand kurz nach dem Umdrehen die Sonne so tief, dass wir völlig geblendet im Blindflug nach Big Water fahren mussten und dort erst nach Einbruch der Dunkelheit eintrafen.
Was nun? Die House Rock Valley Road kannten wir nicht, deshalb wollten wir sie nicht unbedingt im Dunkeln fahren. Line wollte zum Lone Rock Beach zum Zelten. Da wir auch keine bessere Idee hatten, fuhren wir zum Lone Rock und breiteten dort unsere Picknickdecke aus. Wir grillten unsere Steaks und Lines Pizza und ließen den Tag mal wieder bei einem Bier und einem Maltcooler ausklingen. Da wir am nächsten Morgen sehr früh los wollten, beschlossen wir im Auto zu schlafen und verzichteten am
Tag 5 ohne Regen auf den Zeltaufbau.
Übernachtung: Lone Rock CG, 10 $
Gefahrene Meilen: 120 mi