So, heute gibt es noch einen Nachschlag. Tag 3 wird jetzt getippt, damit Euch Mitläufern nicht langweilig wird.
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Tag 3 - Der Tag der SymboleIch erwache wieder sehr früh, was dem ebenso frühen Schlaf zu verdanken ist. Sehr praktisch, da wir so wieder pünktlich im Frühstücksraum sitzen, und Kaffee zu Cream-Cheese Bagles genießen. Heute ist es draußen kälter, hat uns das Frühstücksfernsehen verraten, und so packen wir uns noch ein wenig dicker ein. Unsere Strecke ist heute so gelegt, dass wir ein paar Symbolhafte Punkte anlaufen wollen.
Da ich etwas früher fertig bin, gehe ich schon mal nach draußen und fotografiere das Hotel und die Straße dahinter.
Als ich kurz darauf wieder zur Vorderseite des Hotels komme, wartet meine Familie schon suchend auf mich. Natürlich müssen wir jetzt alle nochmal zusammen um den Block, so dass ich mir den Weg alleine doch sparen hätte können. Nun ja, was soll's? Unser weiterer Weg führt uns zum South Street Seaport, wo bis auf ein paar Dogsitter kaum wer unterwegs ist. So direkt am Wasser pfeifft der Wind richtig, und die angesagten gefühlten minus 8°C können wir nur bestätigen.
Da wir so früh dran sind, hat der Pier 17 mit seinen Restaurants und Boutiqen noch nicht auf, und Wachpersonal schickt uns sofort wieder von den Eingängen weg. Also gehen wir gemütlich einmal um den Pier rum, und genießen die morgendliche Ruhe und Aussicht zur Brooklyn Bridge. Die Aussicht hat auch eine Gruppe Männer, die irgendwelche asiatischen Leibesübungen vollführen. Ich habe nicht schlecht Lust, die Gruppe zu fotografieren, aber lasse ihnen dann doch lieber ihre Privatsphäre.
Von hier aus sieht die Brücke garnicht weit weg aus, aber um zu der Stelle zu kommen, an der man sie betreten kann, muss man doch einiges Laufen, da man ein Stück Richtung Inselinneres gehen muss. Auf dem Weg kommen wir bei J&R vorbei, und mein innerer Schweinehund ist stärker als mein Wille, und meine Familie zusammen. Da ich mein Joby Gorilla Pod (flexibles Stativ) beim Packen nicht finden konnte, erstehe ich hier für lächerliche 20 US$ ein neues, wenn auch nicht von Joby. Mit meinem ersten NY-Schnäppchen ist mein Shoppingdrang wenigstens vorläufig eingedämmt. Bevor wir nun auf die Brücke gehen, wärmen wir uns bei Starbucks ein wenig auf.
Von innen und außen gewärmt, und von italienischen Touristen genervt, gehen wir auf die Bridge. Es ist doch immer wieder einer der schönsten Momente einer New York Reise. Die unverwechselbaren Bögen der Brückenpfeiler, die einen New York Liebhaber innerhalb von Sekundenbruchteilen verraten welches Bild er vor sich hat. Diese imposante Skyline, die man vom anderen Ende aus erblickt. Und dieses Leben, was auf dieser wichtigen Verkehrsader New Yorks pulsiert und brummt. Einfach fantastisch finden nicht nur meine Frau und ich. Meine Schwiegermutter ist total ruhig und ergriffen. Langsam realisiert sie, dass sie tatsächlich in New York und auf einem seiner Wahrzeichen steht. Wir lassen uns für den Weg rüber und zurück also auch entsprechend Zeit.
Langsam wird es wieder Mittag, und unserem Plan entsprechend wollen wir mal schauen, ob wir in China Town oder Little Italy etwas zu Essen finden. Wir schauen uns noch kurz im Vorbeigehen die City Hall an, und bewegen uns nördlich Richtung China Town. Vielleicht liegt es ja daran, dass heute Samstag ist, ich weiß es nicht. Aber auf jeden Fall ist das Chinesenviertel rappeldicke voll. Wo man auch hinblickt Menschen über Menschen. Zwischen unzähligen Touristen wuseln dann auch noch asiatische Dealer rum, die einem tolle Taschen, Uhren und anderen Schmuck andrehen wollen. Die Restaurants sind dementsprechend auch hoffnungslos überfüllt, so dass wir beschließen unseren Weg nach Little Italy fortzusetzen.
Tolle Idee, wird mir in dem Moment klar, als wir das erste italienische Ristorante erblicken. Scheinbar haben sämtliche italienischen Touristen geplant heute Pizza und Spaghetti zu vertilgen. Es ist, entsprechend der Uhrzeit, mindestens genauso voll wie in Chinatown, und wir kaufen anstelle etwas zu Essen ein paar Souveniers in einem der unzähligen Krims-Krams-Shops.
Völlig überrumpelt von der Fülle an Touristen laufen wir etwas planlos direkt nach SoHo rein. Mein Schwiegervater muss hin und wieder etwas gebremst werden, da er sich fast ausschließlich nach Restaurants umschaut, sonst aber alles links liegen lässt. Wir dagegen sehen den Weg als Ziel und wollen natürlich auch SoHo mit seinen vielen Boutiqen und Gallerien genauer betrachten. Irgendwann so ab 14:30 Uhr wird er langsam ungeduldig, und es wird etwas schwieriger ein Lokal zu finden, da wir inzwischen in einem Wohngebiet gelandet sind. Als wir gegen 15 Uhr dann das El Paso in der West Housten St. entdecken, wird auch nicht lange gefackelt und wir lassen uns einen Tisch zuweisen. Es sollte sich als Glücksfall erweisen. Das Essen war reichlich, und lecker obendrein. Wenn man mal von einem einzelnen Kellner absieht war man freundlich, und wir waren mit dem Besuch rundum zufrieden. Wer mexikanisch mag, sollte mal reinschauen. Die Preise sind wirklich human.
Frisch gestärkt geht es weiter, aber jetzt wollen wir unseren Eltern die New Yorker Subway zeigen, und nutzen diese um zum Madison Squre Garden zu kommen. Schon wieder, wird mancher denken. Richtig, schon wieder! Denn hier befindet sich die Hauptpost in einem wirklich imposanten Gebäude. Zu Hause wird dann beim Fotos schauen häufiger die Frage kommen: "Ist dass das Capitol?"
Wir geben hier unsere vielen geschriebenen Karten auf, helfen einem New Yorker seine Pakete zu packen, und machen ein paar Fotos.
Jetzt ist es soweit, wir wollen zu DER Shoppingadresse in Manhattan, zu Macy's. Knappe zwei Stunden verbringen wir in dem Konsumtempel mit Anprobieren, Traveller Savings Card holen, Restrooms aufsuchen und etwas kaufen. Im Gegensatz zu den meisten anderen tragen wir nur eine Tüte raus. Mein Schwiegervater hat einen Pullover gefunden. Alle anderen gehen leer aus. Aber keiner ist traurig drum, so dass wir jetzt noch die berühmten dekorierten Weihnachtsschaufenster anschauen und dann mit einem lahmen Taxifahrer zum Hotel fahren. Zum Hotel? Nein, denn weder das Hotel, noch die Straße kennt er wirklich, und bevor wir eine Irrfahrt hinlegen bitte ich ihn, uns am Charging Bull rauszulassen. Keine schlechte Idee, da es so schneller geht, und auch noch günstiger ist.
Aufgrund eines akuten Anfalls von Müdigkeit ziehe ich auch heute nicht mit dem Stativ zur Stock Exchange los. Lieber schlafe ich bei CSI im Fernsehen ein.
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Oh weia... jetzt habe ich Euch aber ganz schön zugeschossen mit Bildern. Ich hoffe, sie gefallen... wie immer die kleinen anklicken für eine große Version...
Gruß Markus