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Autor Thema: Noerdliche Runde  (Gelesen 22085 mal)

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Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #30 am: 18.10.2011, 09:34 Uhr »
Yellowstone

Wir verbringen eine herrliche ruhige Nacht in unserem Hüttchen. Die Hütte ist sehr basic, das Bett relativ klein - es ist aber sauber und das Bad ist zweckmässig mit gutem Wasserdruck ;) Die Lage in unmittelbarer Nähe von Old Faithful und dem Basin ist halt einfach super und man muss abends nicht erst wieder aus dem Park rausfahren. Wir würden beim nächsten Mal wahrscheinlich überlegen etwas mehr Geld auszugeben und vielleicht in der Snowlodge zu übernachten. Nun, frisch ausgeschlafen holen wir uns einen Kaffee und einen Bagel in der Lodge und setzen uns erst mal vor die Panoramafenster und schauen Old Faithful beim Dampfen zu.

Danach geht es Richtung Norden.


Die ersten Stopps werden am Firehole Lake und Fountain Paint Pot sein. Die hatten wir gestern ausgelassen. Am morgen ist der Park noch schön ruhig und wir haben die Boardwalks fast für uns alleine. Aber als erstes treffen wir unsere dicken pelzigen Freunde wieder:




Ein Ranger steht bei der Herde und erzählt ein bisschen. Wir stellen uns eine Weile dazu. Besonders beeindruckend fand ich, dass der Frühling wohl noch gerade rechtzeitig eintraf. Ob des langen, harten und schneereichen Winters (die Strasse von Canyon Village nach Tower ist im Moment auch noch gesperrt) hatte er sich bereits Sorgen, dass bis zu 40% der Bison Population eingehen / verhungern könnte. Aber mit dem Frühling konnten die Viecher endlich wieder an Gras rankommen und waren seit dem mit Fressen beschäftigt. Sie standen schon wieder wesentlich besser im Futter.


Wir schauen den Tieren noch eine Weile weiter zu. Dann gehts wieder weiter zu heissen Quellen und ähnlichen geothermischen Phänomenen.


Es ist noch total leer. Gestern war der Parkplatz der Paintpots brechend voll und es schoben sich gerade weitere Busse rein. Daher hatten wir gedacht, wir versuchen es mal heute morgen und werden belohnt.


Fast alleine und in paradiesischer Ruhe geniessen wir die Quellen und Geysire, die Bisons und das schöne Wetter ...



Die Erklärung für die toten Bäume, die man hier und an anderen Stellen zum Teil findet hängt mit ab und an auftretenden Erdbeben zusammen. An einer Stelle macht eine Infotafel darauf aufmerksam, dass die Bäume Erdstoss über Erdstoss ausgehalten haben, bis heisses Wasser von unten ihre Wurzeln verbrannte. Das haben sie dann nicht mehr gepackt und stehen nun als Teil einer surrealen Landschaft da.

Nächster Stop sind die Mammooth Hot Springs Terraces:


Hier ist es zwar schon ein bisschen voller, aber es läuft noch alles zivilisiert ab. Kein Gedrängel und Geschubse an den Fotospots. Wir laufen ein bisschen auf den Trails entlang und geniessen weiter den Tag. Durch die vielen Eindrücke und das schöne Wetter schwebt man quasi auf einer Dauerglückswolke. Wir fahren in den Ort rein und treffen die Herde Elk, die hier wohl die eigentlichen Einwohner sind. Überall stehen Warnschilder, dass man vor allem den Müttern mit Babies nicht zu nahe kommen soll. Wir probieren es nicht aus, und uns tut auch kein anderer Tourist den gefallen :) Sind nicht so klein die Viecher.

Im Visitor Center holen wir uns unseren obligatorischen Parkstempel ab. Vor rund 15 Jahren hatten wir uns so einen Pass zugelegt und der wird nun fleissig abgestempelt. Er füllt sich entsprechen schnell, das heisst jetzt im Winter gönne ich mir glaube ich mal eine Bastelsession, löse die Ringbindung auf und füge weitere Blätter ein. Hat das schon jemand gemacht und hat super Tipps? Kann so schwer eigentlich nicht sein denke ich mal ...
Im Visitor Center gibt es eine kleine Ausstellung, u.a. mit historischen Bildern und Fotos. Nett gemacht und man kann ein bisschen in die Geschichte abtauchen. 

Wir fahren noch ein bisschen raus Richtung Towers. Da die Strecke von dort nach Canyon Village noch gesperrt ist, werden wir den gleichen Weg zurück nehmen. Ist aber okay, denn dabei haben wir eine weitere beeindruckende Begegnung.


Weder Mami noch die beiden Tapser beachten uns gross und gehen ihrer Wege. Somit steigt unser "Bear-Count" auf sieben (ein Einzelgänger, zwei Mamis, vier Cubs - sowohl Grizzlies als auch Schwarzbären) ... nicht schlecht finden wir. Dabei der Klassiker: wie kann man einen Grizzly von einem Schwarzbär unterscheiden? Man klettert auf einen Baum, wenn der Bär hinterherklettert ist es ein Schwarzbär, wenn er den Baum umwirft ein Grizzly. Es stehen genug Schilder herum, die darauf hinweisen, dass dies gefährliche Tiere sein können und man sich in sicherer Entfernung von ihnen aufhalten soll. Und spätestens nach den diversen Unfällen dieses Jahr sollte jedem klar sein, dass dies nicht nur leeres Gerede ist. Aber "unsere" Bären sind indifferent und offensichtlich weder hungrig auf Touris noch fühlen sie sich bedroht. Plus wir haben immer mehr als 100m zwischen den Bären und uns gehabt und blieben in der Nähe des Autos. Es ist auf jeden Fall ein toller Anblick, vor allem mit den Kleinen dabei ...

Anti

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #31 am: 18.10.2011, 09:44 Uhr »
3 volle Tage Yellowstone und nicht einen einzigen Bären gesehen! Gibt es das? Ja, wir haben das geschafft.  :( Vielleicht auch ganz gut so, da wir dort festgestellt haben, dass unser Tele kaputt ist. Wir hätten also nur einen von ganz Nahem fotografieren können - aber wer tut das schon?  :wink: Ich freue mich, dass ihr mehr Glück hattet und uns das auch zeigen könnt!

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #32 am: 18.10.2011, 10:10 Uhr »
Ja, wir waren auch ganz fasziniert von den Viechern ...

Schade mit eurem Tele, aber ihr habt auch ein paar richtig schöne Bilder in eurem Reisebericht. Und im Endeffekt ist das Erlebnis wichtiger als das Foto. Der Bär hätte euch auch ohne Foto bestimmt begeistert ... beim nächsten Mal dann.

Ich hatte vor dem Urlaub lange rumüberlegt mit dem Fotoapparat. Option 1 war die SLR aufzurüsten. ICh hab zwar ein kurzes lichstarkes Objektiv, das lange bis 400mm ist allerdings etwas schwächer und auch langsamer im AF. Aber was vergleichbares in der Brennweite mit mehr Lichtstärke war dann schnell nicht mehr ein Schnäppchen. Nächste Idee war ne Kompakte mit starkem Zoom. Die Canon hatte ich sogar ein paar Tage ausprobiert, war aber nicht wirklich überzeugt. Die Alternative war die Fujifilm HS20. Die habe ich zwar mittlerweile, aber die hat es zum Urlaub nicht mehr geschafft. Im Endeffekt ging dann die "antike" Powershot Pro 1 mit. Die hat für die meisten "Anwendungen" gereicht. Und wenn nicht haben wir Mama Grizzly halt einfach nur durchs Fernglas beobachtet. Wenn ich die tollen Bilder von zB Stefanie_GZ sehe, dann juckt es zwar wieder in den Fingern (die Kompakte hat halt doch ihre Grenzen) ... aber bis ich da wieder auf einem Stand bin, kostet es wieder so 1500 bis 2000 Euro ... mal sehen. War auf jeden Fall ein grosses Thema bei der Planung des Urlaubs. Wollte dann aber doch keinen Schnellschuss machen. Jetzt spiele ich gerade mit der HS20 rum und versuche sie besser kennenzulernen. Vielleicht wird es auch eine Kombination von der Canon SLR und dem HS20 ... oder ich gewinne im Lotto ...

Anti

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #33 am: 18.10.2011, 10:59 Uhr »
Falls du gewinnst, bekommen wir bestimmt ein schönes Tele von dir mit Bildstabilisator und so...  :wink: Kostet ja nur so um die 1200 (?). Das Thema spielt bei uns auch eine wichtige Rolle, da wir 2013 auch den Nordwesten mal besuchen wollen. Da muss dann was ordentliches her...

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #34 am: 18.10.2011, 11:15 Uhr »
Also, sollte sich der Gewinn lohnen, hole ich dir nicht nur das Objektiv, ich fahr wahrscheinlich gleich mit hin :)

Stefanie_GZ

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #35 am: 18.10.2011, 11:38 Uhr »
Bäresichtung wie klasse, die hatten wir im Yellowstone leider nicht.

Was bei unseren Bildern auch entscheidend ist, ist der Weitwinkel, ich finde den fast noch wichtiger als das Tele, denn wenn es ein richtig gutes Tele sein soll, da muss man mehr ausgeben als 1200Euro. Wir haben das 100-400 Canon L , aber eben nur 5,6 - damit bekommt man oft unscharfe Fotos. Der BS braucht extrem viel Akku.

Ich würde das Geld wirklich eher in eine richtig gute Linse  etwa: 24mm-70mm investieren. Den Umfang hast du natürlich nur bei Vollformat.

Aber so ein Lottogewinn wäre was... :D :D

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #36 am: 19.10.2011, 14:06 Uhr »
Ja, so ein Lottogewinn wäre mal so richtig was :) 

Irgendwie finde ich gerade ein paar Bilder nicht mehr, werde ich nachliefern müssen. Es geht weiter im Park. Nachdem wir Familie Bär hinter uns gelassen haben, wollen wir uns noch den Yellowstone Lake anschauen. Auf dem Weg dahin kommen wir wieder am Grand Canyon vorbei und steuern diesmal den Artist Point an. Gestern hatten wir den Canyon von anderen Seite aus besucht. Der Parkplatz ist gut gefüllt und wir schlendern gemütlich zum Aussichtspunkt. Die Treppe zur eigentlichen Plattform ist begraben unter gefühlten 2m Schnee und abgesperrt. Hmm ... aber daneben hat sich ein neuer zugang gebildet und dort ist ein steter Fluss von Menschen von und zu der Plattform unterwegs. Okay, das scheint also heute ansatzweise gedultet. Ich will rauf, meine Frau meint erst sie hat keine Lust durch den Matsch zu klettern. Kurzer "Anstieg", über die Mauer geklettert und man hat einen super Blick auf die Fälle und den Canyon:



Okay, das ist zu schön um es zu verpassen. Ich rufe meine Frau hoch und wir geniessen die Aussicht. Es gibt ein paar Gemälde von Thomas Moran zu dem Canyon, die zusammen mit Photographien von Henry Jackson wohl dazu beigetragen haben, den Nationalpark zu schaffen. Morans Bilder sind zT sehr farb-intensiv. Ganz interessant ist, dass Jackson oft aus der gleichen Perspektive fotografiert hat, aus der Moran malte. So hat man einen guten Vergleich.

Der Canyon ist auf jeden Fall super. Ausserdem können wir uns hier quasi für unsere Cody Warnung revancherieren in dem wir unser Wissen weiter geben. Ein Reisender hatte das Gerücht von der Sperrung gehört, wollte es aber nicht so recht glauben. Er wollte am nächsten Morgen nach Cody ausfahren, und war nicht sehr glücklich, dass er noch früher losmuss. Nun ja, immerhin wusste er es nun. Ich wäre noch unglücklicher gewesen, wenn ich es erst bei Fishing Bridge festgestellt hätte.

Wir fahren weiter an den Lake:


In Grant Village halten wir am General Store, holen uns ein Eis, setzen uns vor die Tür und geniessen den Blick auf den noch gut vereisten See und die verschneiten Berge. Ein Chipmonk (heissen die so?) leistet uns Gesellschaft. Es ist herrlich ruhig, und der See sieht toll aus, wie er so in der Sonne glitzert. Ich hole mir noch zwei Biere, die irgendwie marketing-technisch auf den Park benamst wurden. Ich meine das eine war was mit Wolf, das andere fällt mir gerade nicht mehr ein. Der Name war insgesamt auch besser als das Bier an sich ... Wir fahren langsam zurück zu unserer Hütte und Old Faithful. Wir hatten überlegt, ob wir Inn oder der Lodge essen gehen, disponieren aber nach einem Besuch im Visitor Center nochmal um. Castle Geyser soll zwischen 18 und 21 Uhr ausbrechen, Grand zwischen 20 und 24 Uhr.

Wir packen also ein Picknick zusammen. Bücher, Jacken, Fotoapparate dazu und aufgehts. Wieder geht es über die Boardwalks rund um das Basin. Wenn man sich auf die Bänke am Grand Geyser setzt, hat man auch Castle im Blick. Wir machen es uns gemütlich, munchen unsere Sandwiches und geniessen den Sonnenuntergang. Es ist relative ruhig, meist sind nur zwei oder drei andere Besucher da. Und dann geht tatsächlich Castle ab. Er macht ne ganze Weile Programm und man kann ihn ganz gut geniessen von hier oben. Danach machen wir es uns wieder mit unseren Büchern gemütlich. In der Grand Gruppe sind noch ein paar weitere kleine Geysire und Hot Springs integriert. Ein bisschen was passiert also immer. Nach einer Weile kommt eine Frau bei dazu. Auch sie mit Buch ausgestattet. Wir kommen ins Gespräch. Sie ist aus Denver und kommt mindestens einmal im Jahr in den Yellowstone. Sie erklärt uns ein bisschen was zu der Gruppe hier. direkt neben Grand gibt es einen kleineren Geysir: Turban. Der geht so zirka alle 20 min ab. Und wenn Grand ausbricht dann kurz danach. Man kann also immer schauen, wenn Turban loslegt, wie siehts aus. Ah, tut sich da was, nein ... hm, also wieder 20 min Pause. Mit der untergehenden Sonne wird es nicht wärmer. Um kurz nach 21 Uhr gibt unsere Bekanntschaft aus Denver auf. Kurz darauf gibt eine Familie mit drei Kindern auf. Jetzt sind nur noch wir und ein anderes Paar übrig. Wir sagen uns, einen Turban Turnus schauen wir uns noch an, dann geben wir auch auf. Und dann fängt Grand tatsächlich an zu fauchen und zu sprudeln und Wasser in den Abendhimmel zu schiessen. Während wir zu viert andächtig den Ausbruch anschauen kommt die Familie zurückgerannt, sie hatten es gerade noch rechtzeitig gesehen und schaffen es so zwei Minuten nach Beginn wieder zurück. Super, hat sich die Ausdauer gelohnt. Es geht ne ganze Weile. Danach laufen wir noch ein bisschen weiter raus, ich glaube bis zum Morning Glory Pool. Ein schöner gemütlicher Abend, wieder mit ein paar netten Gesprächen und natürlich den einzigartigen Geysiren.

Zum Abschluss gönnen wir uns noch einen letzten Ausbruch von Old Faithful ...


Das Foto ist noch vom Nachmittag, im dunklen muss ich mal schauen, ob die Bilder irgendwas geworden sind. Wir mögen die abendlichen und nächtlichen Ausbrüche. Es ist viel ruhiger als tagsüber und man hört irgendwie mehr. Bei uns hing dazu noch eine kleine Mondsichel darüber.. Hat irgendwie ein bisschen was mystisches. Genauso glücklich und zufrieden wie gestern falten wir uns wieder in unser Bett in der Hütte.

Anti

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #37 am: 19.10.2011, 14:12 Uhr »
 :bibber: Toll, dass ihr gewartet habt. Aber es war doch sicher ar...kalt, oder? Ich hoffe, dass du die Bilder bald findest!

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #38 am: 19.10.2011, 14:22 Uhr »
Hallo Anti,

also, wie heisst es so schön: es war so kalt (und dabei Daumen und zeigefinger relativ nah beieinander halten). Ich glaube wirklich wir hätten uns maximal nochmal 20 min gewartet. Aber war schon super.

ich mache ja parallel unser Fotobuch und verbeisse mich gerade an Yellowstone. Ich reiche aber nochmal ein paar Bilder nach ... Heute abend kanns nur eventl knapp werden weil mein BVB spielt ...

Aber ich schaue immer parallel euren Bericht an. Auch sehr schön. Sind ja doch einige die gerade über Yellowstone berichten ...

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #39 am: 20.10.2011, 08:36 Uhr »
so, hier noch der versprochene Nachschlag an Bildern:

Elk bei Mammoth, die Viecher haben den Ort echt erobert und sind überall ... 


Pastellfarben im Grand Canyon ...


Zugang zur Aussichtsplattform am Artist Point


Yellowstone Lake


General Store am Lake


C-Hörnchen leistet uns Gesellschaft (muss ich nochmal mit der Tonwertkorrektur drüber, dann ist es nicht mehr so schattig)


Castle bricht aus:


Old Faithful am späten Abend


 

Anti

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #40 am: 20.10.2011, 08:55 Uhr »
Danke für den "Nachschlag". Satt werde ich wohl nie werden...  :wink:

Klasse, die Aufnahme vom Old Faithful in der Abenddämmerung. Soo würde ich ihn mir auch noch mal ansehen. Aber nicht bei Eiseskälte... Aber auch der Lake Yellowstone sieht total verträumt aus. Da alles mit Schnee zu sehen hat was für sich.

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #41 am: 20.10.2011, 09:10 Uhr »
Anti, unsere Hütte war ja nicht so weit weg vom Old Faithful. Da konnte man dann relativ schnell ins Warme. Nur die Stunden am Grand Geyser waren hinten raus ein bisschen frisch. Aber hat sich auch gelohnt ...

Die Jahreszeit mit dem Schnee und Eis hatte wirklich was, aber man erkauft es sich auch dadurch, dass die eine oder andere Strasse noch gesperrt sein kann. Hatten wir noch an ein paar Stellen, der Winter war wohl aber auch recht lang, hart und schneereich dieses Jahr ... War trotzdem toll. Aber wie geschrieben, bis kurz vor der Reise hatte ich viele sorgenvolle Blicke auf den Wetterbericht geworfen. Und dann werden wir mit zwei so tollen Tagen hier im Park belohnt, war schon super.

Anti

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #42 am: 20.10.2011, 09:15 Uhr »
Nicht nur gesperrte Strassen wären meine Sorge gewesen, auch der viele Dampf an den heißen Quellen. Das ist sicher extremer, wenn es kalt ist. Da wird einem doch schon mal die Sicht versperrt.

sil1969

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #43 am: 22.10.2011, 18:25 Uhr »
Für mich war unsere Schwarzbäring mit ihren 2 Babys im Grand Teton auch ein ganz besonderes Erlebnis!
LG Silvia

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #44 am: 25.10.2011, 09:11 Uhr »
ja, Sil1969, die Schwarzbären waren auch unser Liebling.

und weiter gehts .... Yellowstone - Grand Teton - Jackson

So, nach einer weiteren gemütlichen Nacht in unserer Old Faithful Hütte geht es heute weiter. Wir wollen eigentlich nur gemütlich nach Jackson fahren und dort ausspannen nach den erlebnisreichen Tagen hier im Park. Man könnte hier noch viel Zeit verbringen und wir haben das Gefühl, dass das nicht unser letzter Trip in den Yellowstone war. Aber für den Rest der Woche sind nun auch Gewitter angekündigt, und dann wird es hier ohnehin nicht mehr so gemütlich. Aber heute morgen strahlt uns noch die Sonne an. Also erst mal wieder alles eingepackt, die Eisvorräte in der Kühlbox aufgefüllt und rüber zur Snowlodge zum amerikanischen Frühstück. So gestärkt geben wir noch ein paar Postkarten auf. Als der Beamte sieht, dass ein paar nach Kanada gehen, plaudert er mit uns über die kanadische Angewohnheit im Postwesen zu streiken. Er meinte die machen das regelmässig. Und tatsächlich werden die Postkarten ein bisschen brauchen :)
Nun ja, schliesslich gehts dann dann Richtung Süden ...




Über einen kurzen Stopp bei den Keppler Cascades geht es weiter zu den Shell Falls. Und hier sind wir wieder im Schnee.


Die Winterlandschaft ist toll. Der Frühling hat zwar in weiten Teilen des Parks angefangen, aber ein paar Ecken sind doch noch ziemlich zugeschneit. Auf der Gesamtrunde werden wir Temperaturen von um die 0 Grad (hier, am Independence Pass und im Rocky Mountain NP) und bis gut über 30 Grad (Moab) abdecken. Aber für den Moment geniessen wir den Schnee.




Weiter gehts auf John D Rockefeller Jr Memorial Parkway. Am Parkausgang machen wir noch unser obligatorisches Parkschildfoto. Normalerweise bei der Parkeinfahrt, aber da wir ja unser kleines Rennen gegen die Zeit und die Lawine gefahren sind, haben wir es da verpasst. Hier ist zwar einiges los und man hört doch recht viel (zum teil auch recht laut) deutsch aber mit ein bisschen Geduld kriegt jeder sein Foto.

Nächster Stop ist wie immer das Visitor Center. In diesem Fall ein kleines gemütliches Hütchen zwischen den zwei Parks. Darin drei gut gelaunte Ranger und vielleicht noch sechs weitere Gäste. Es entwickelt sich ein munteres Gespräch und Tipps über die Parks werden getauscht. Die Ranger decken uns mit ein paar Tipps ein, was man mit etwa einem halben Tag Zeit im Grand Teton machen kann und sehen sollte. Ursprünglich hatten wir gedacht, eine Wanderung irgendwo rund um den Jenny Lake zu machen. Aber zum einen ist für den Nachmittag Gewitter angekündigt und zum anderen wollen wir ein bisschen in Jackson chillen. Díe Ranger sind wie immer sehr auskunfsfreudig und hilfsbereit.

Kurz hinter dem Parkschild dann die nächste Mami:


Elche gehören ja zu unseren absoluten Lieblingen und im Yellowstone wollten sich keine blicken lassen. Toll solche Sichtungen ... Mit einem Grinsen im Gesicht geht es weiter zum nächsten Foto-Stopp:


Schöne Berge. Wir bummeln ein bisschen am Wasser entlang und fahren dann weiter zum Colter Bay Visitor Center. Hier gibt es eine sehenswerte Ausstellung indianischer Kunst und Alltagsgegenstände. Im Anschluss schlendern wir noch durch den Gift-shop, holen uns ein Buch über Sternbilder, eine Schneekugel (sammeln wir) und ein paar Postkarten. Und mit dieser reichen Beute gehts in Richtung Oxbow Bend ...



Von hier geht es weiter auf den Signal Mountain. Nette Strecke über viele Serpentinen mit zahlreichen schönen Ausblicken auf die Berge und den Lake ... unter anderem auch zurück auf den Oxbow ...


Danach geht es wieder runter auf Seenivau und wir schauen uns erst die Chapel of the Sacred Heart an (nicht wirklich spektakulär) und spazieren dann noch ein bisschen am See bzw. in den "Auen" entlang ...


Zum Teil sind hier einzelne Trails gesperrt, weil vor Bären gewarnt wird. Hier werden wir aber keine mehr sichten. Statt dessen, weiss jemand zufällig, was das für ein Vogel ist:


Nach einem weiteren kurzen Stop am Jenny Lake zieht die Wolkendecke endgültig zu und wir machen uns auf zum Moose Visitor Center. Das ist brand-neu und die Ranger heute morgen haben uns mit leuchtenden davon erzählt und es uns ans Herz gelegt.


Wir kommen gerade rechtzeitig zu einer Fireplace Erzählung der Rangerin. (Sie haben einen tollen Kamin). Sie erzählt vom Park, der Natur und den Trails und erläutert was man im Visitor Center anschauen kann. Sie haben ein paar Exponate zur Besiedlung und der Tierwelt. Dazu noch schöne Kunst zum Park. Zum Abschluss schauen wir uns im "Kino" noch einen Film zum Park an. Die Leinwand ist genau vor der Fensterfront und am Ende des Films fährt sie zur seite und gibt diesen Blick frei:


Wie man sieht ist mittlerweile das Wetter nicht mehr so super, aber der Ausblick ist trotzdem cool. Trotzdem wollen wir nun nach Jackson. Am Flughafen und dem Elk Refuge vorbei gehts zu unserem Tagesziel: dem Rustic Inn. Auch das liegt "auf der richtigen" Seite, so dass wir es nicht verfehlen können. Einchecken ist problemlos und wir bekommen ein Hüttchen am hinteren Ende des Geländes, nahe des Creeks. Die Hütte ist schön rustikal, super ausgestattet und wir haben einen netten Gasofen, der bei dem nun langsam uselig werdenden Wetter nachher noch in Betrieb genommen wird. Aber als erstes geht es in die Hot Tub. Noch hält sich der Regen zurück und so kann man die müden Knochen noch schön durchlockern wärend der Wind langsam auffrischt ...