Tag 12, 23.07.2014 Yellowstone National Park (Old Faithful, Norris und Canyon)
„Bunt ist das Dasein und granatenstark, volle Kanne Hoshi“ – Bill und Teds verrückte Reise durch die Zeit
Nach einer wider Erwarten erholsamen Nacht besorgt Inge Kaffee und Tee aus der nahegelegenen Lodge. Dann gibt es im Zimmer ein Frühstück aus der Kühlbox. Danach suchen wir schnell unsere Sachen zusammen (drei Koffer, drei Rucksäcke, eine Schuhtasche, eine Tasche mit Lebensmitteln und die Kühlbox) und verstauen alles im Auto. Das Auto lassen wir auf dem Parkplatz vor der Hütte stehen – zum Glück, wie sich später zeigen wird.
Eine besondere Marotte vor uns ist es, Sehenswürdigkeiten wenn möglich auch „von hinten“ abzulichten, z.B. die Venus von Milo im Louvre. Das ist zwar total Banane, aber manchmal hilft es, Dinge oder Perspektiven genauer zu betrachten. So wollen wir heute einen Ausbruch des Old Faithful von der anderen Seite aus sehen.
Die Möglichkeit dazu bietet ein Aufstieg auf den Geyser Hill. Irgendwie sind wir spät dran, der Old Faithful soll in gut 30 Minuten seine Show abliefern. Also gehen Sarah und Frank schon mal vor und Inge checkt aus. Der Weg führt recht steil bergauf, bald hat Sarah Frank abgehängt, aber beide kommen noch rechtzeitig oben am Viewpoint an. Inge gibt alles, um ebenfalls pünktlich zu sein und schafft es gerade noch, dann beginnt auch schon die Show. Der Blick über das Upper Geyser Basin beim Ausbruch ist beeindruckend.
Beim Abstieg hören wir erst die spitzen Rufe eines Murmeltiers, dann sehen wir es auch.
Gerade als wir ins Auto steigen wollen, fällt unser Blick durch die offene Tür in unsere Hütte der vergangenen Nacht – und was sehen wir da: 2 Paar Schuhe von Frank, die wir in der Hütte vergessen haben. Die waren wohl unter das Bett gerutscht und vom Zimmermädchen hervorgeholt worden. Schnell bedanken wir uns mit einem Tipp und die Schuhe wandern wieder in die Schuhtüte.
Dann geht es los, wir wollen zum Grand Prismatic Spring. Allerdings streben wir ein Foto von oben an. Dafür müssen wir – vielleicht nicht ganz legal – ohne Weg einen Hügel hinauf. Nach einiger Recherche im Vorfeld der Reise hatten wir uns entschieden, einen der Hügel am Fairy Falls Trail zu besteigen. Also parken wir am Fairy Falls Trailhead und gehen ein Stück auf dem ausgeschilderten Weg.
Schon bald sehen wir rechts in der Ferne den Grand Prismatic Spring.
Wie von anderen empfohlen nehmen wir nicht den ersten, sondern, nach einer Wegbiegung, den zweiten Hügel in Angriff. Man sieht dort sehr viele Trampelpfade, die nach oben führen, es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, irgendwie führen sie alle an dieselbe Stelle. Der Boden ist ziemlich lose und rutschig, aber richtig gefährlich ist es auch nicht. Oben angekommen haben wir einen fantastischen Blick auf den Pool. Wir genießen einige Zeit den Ausblick und klettern/rutschen dann langsam wieder nach unten.
Dort angekommen zieht eine geführte Wandergruppe an uns vorbei und nimmt denselben Weg wie wir nach oben – da können wir ja nicht so viel falsch gemacht haben.
Wieder im Auto geht es weiter nach Norden auf den Firehole Lake Drive. Auch hier gibt es viele Geysire und Pools in allen Farben und Formen.
Weiter Richtung Norden erreichen wir das Norris Geyser Basin, die angeblich heißeste Gegend im Park. Die Parkplatzsuche ist nicht so einfach, aber nach zwei Runden wird etwas für uns frei. Es ist tatsächlich unglaublich heiß, einmal weil ein wunderbares Sommerwetter ist, aber auch, weil der Boden ordentlich Wärme abgibt. Wir gehen daher nur ein kurzes Stück, bis wir einen guten Überblick über das Porcelain Basin haben. Auch hier sieht man tolle Farben und es raucht und zischt.
Nach einigen Fotos geht es auf die letzte Etappe zum Tagesziel, dem Canyon Village. Dort kommen wir am späten Nachmittag an, checken ein und fahren zu unserer Unterkunft, des Cascade Lodge. Auf dem Weg dorthin begegnet uns erstmals unser Hausbison, zunächst auf der Straße.
Als wir die restlichen Koffer vom Auto in die Lodge holen wollen, grast es direkt neben den Fenstern der Lodge. Wir beschließen deshalb, am Abend mit dem Auto zum Einkaufen und zum nahe gelegenen Restaurant zu fahren, um dem Bison nicht plötzlich in der Dunkelheit gegenüber zu stehen.
Die Speisekarte in Canyon Lodge Dining Room ist die gleiche wie am Abend zuvor und das Essen schmeckt. Zurück im Zimmer freuen wir uns über doppelt so viel Platz, wie in der vergangenen Nacht. Das Zimmer ist wirklich deutlich schöner, aber auch teurer. Schon bald sind alle eingeschlafen.
Gefahrene Meilen: 50
Hotel: Cascade Lodge (mit eigenem Bad)
353,- € für zwei Nächte (ohne Frühstück)