Meine Schwester hatte sich zu ihrem 50. gewünscht, dass ich für sie in New York den Fremdenführer gebe. Da habe ich mich natürlich nicht lange bitten lassen. Da sie Lehrerin ist, blieben nur die Herbstferien, die in Hessen glücklicherweise anders liegen als in NRW.
22.10.15Am Nachmittag (bei der Buchung wusste ich noch nicht, ob ich an dem Tag noch bis mittags würde arbeiten müssen) ging es per Taxi zum Flughafen DUS und dann mit BA über London nach JFK. Der Flug über den großen Teich war in der Word Traveller Plus ganz angenehm.
Gegen 22:00h sind wir gelandet und um kurz nach Mitternacht waren wir dann endlich im Hotel. Ich hatte das
Gild Hall Hotel in der Gold Street inm Financial District für einen annehmbaren Preis bekommen. Nach einem Bier aus der Mini-Bar war waren wir schnell im Bettchen.
Fotos im Hotel habe ich keine gemacht aber ich kann es empfehlen. Die Lage ist gut mit ausreichend Gastronomie in der direkten Umgebung und Metro-Station nur wenige Gehminuten entfernt (Fullton Street). Die Zimmer waren gut eingerichtet und für New Yorker Verhältnisse sogar relativ groß.
23.10.15Da es ja abends/nachts recht spät geworden war, konnten wir trotz Jetlag relativ lange schlafen. Nach relativ ausgedehntem Frühstück im Hotel ging es dann endlich richtig los!
Unser erster Stop war der nur wenige Gehminuten entfernte South Street Sea Port.
Ich muss sagen, die Ecke hat sich in den letzten Jahren ganz gut entwickelt. Überall nette kleine Läden und eine Menge gut aussehender Kneipen und Restaurants.
Von dort aus sind wir zur Wall Street gelaufen, wo ich kein einziges Foto gemacht habe. Mir scheint, dort ist jedes Jahr mehr abgesperrt. Schade drum!
Nach kurzem Stop bei der Trinity Church sind wir den Broadway nach Norden gelaufen.
Bevor wir in die Vesy Street Richtung Ground Zero abgebogen sind, haben wir der St. Pauls Chapel einen Besuch abgestattet.
Diese kleine Kirche ist insofern bemerkenswert, weil sie 9/11 nahezu unbeschädigt überstandenen hat, während das Marriott daneben und auch die Hochhäuser in der Umgebung nahezu vollständig zerstört wurden. Der Zaun um den kleinen Friedhof hinter der Kirche ist berühmt geworden, weil dort die damals die Tausende von Nachrichten, Suchmeldungen, Erinnerungsstücke, Fotos, ertc., etc. hingen.
Der Innenraum der kleinen Kapelle wurde damals als Rückzugsraum für Feuerwehrleute, Polizisten und freiwillige Helfer genutzt, die hier einen Kaffee, eine Suppe, eine Massage oder auch einfach nur etwas Ruhe und Fürsprache bekamen. Bei meinem ersten Besuch 2003 war der Innenraum noch komplett einer sehr eindrucksvollen Ausstellung über die Zeit damals gewidmet. Inzwischen ist es wieder ein Kirchenraum, in dem nur noch ein paar Stellwände daran erinnern.
Nur ein paar Schritte weiter erreicht man dann das 9/11 Memorial. Ich finde dieses Memorial mit den Wasserpielen in den ausgeschachteten ehemaligen Fundamenten der Türme und den in die Umrandung eingelassenen Namen der Opfer des Anschlags sehr eindrucksvoll und wirklich gelungen.
Bei schönstem Sonnenschein haben wir die Ausstellung erst mal ausgelassen und sind weiter Richtung Hudson River gelaufen. Dabei haben wir uns natürlich auch den "Wintergarden" im WOrld Financial Center gleich gegenüber angeschaut.
Über diese Rolltreppen geht es hinunter in die Unterführung zu dem unter dem WTC entstehenden Transportation Hub, der wenn er komplett fertig ist, 2 Metro_Stationen und die Path Station vereint, so dass man insgesamt 11 U-Bahninien und 2 Path-Linien erreichen kann.
Im Augenblick ist der unterirdische Gang noch mehr oder weniger eine Sackgasse, was zum knipsen aber nicht schlecht ist. Im Sommer dieses Jahres soll alles fertig sein.
Die Rolltreppen wieder hoch ging es raus zum Hudson River.
Wasserseite des WFC
Wir sind dann am Hudson entlang vorbei an den Wohntürmen der Battery Park City zur Südspitze Manhattans gelaufen.
Dort überraschte mich erst mal eine kleine Sammlung von bunt bemalten Sphären, die ich noch nicht kannte. Die mussten natürlich sofort aufs Foto!
Die Sphäre, die früher vor dem WTC stand ist nicht so bunt aber natürlich trotzdem sehenswert.
Vorbei am Castle Clinton, wo man Tickets für Freiheitsstatue und Elis Island kaufen kann kommt man Südende des Parks zum East Coast Memorial. wo man den im Atlantik ums Leben gekommenen Soldaten des zweiten Weltkriegs gedenkt.
Von dort aus war es nicht mehr weit bis zum (für mich) ebenfalls neuen Terminal der Staten Island Ferry.
Nach kurzer Wartezeit ging es auf die kostenlose Fähre nach Staten Island hinüber. Wir haben uns direkt einen Platz auf dem kleinen rückwärtigen Deck im ersten Stock gesichert, um freien Blick auf die Südspitze Manhattans zu haben.
Die Brücken am East River
Skyline mit Ausflugsdampfer
Die Lady sonnt sich
Zwei Panoramas habe ich vom Schiff aus gebastelt.(wie immer: Klick aufs Bild, dann Klick auf die Lupe für größere Version)
Was sich nicht geändert hat, ist das man in Staten Island zwingend von der Fähre runter muss und erst bis ins Terminal Gebäude, was dazu führt, dass man es nicht schafft, mit der selben Fähre wieder zurück zu fahren. Na ja, die Händler im Terminal-Gebäude wollen halt auch leben
Auf der Rückfahrt habe ich noch mal Bilder von der Freiheitsstatue und von Ellis Island gemacht.
Immer wieder nett zu sehen dass das Kirchlein und das Häuschen dort unten immer noch nicht von den Wolkenkratzern verdrängt worden sind
Vom Ferry Terminal sind wir über die Whitehall Street vorbei am kleinen Bowling Green Park zum Broadway und diesen Dann nach Norden gelaufen. Vorbei an künstlerischen Ein- und Durchblicken haben wir es bis zur City Hall geschafft.
Unterwegs haben wir einen Laden gefunden, der definitiv für den letzten Tag vorgemerkt wurde.
Für das leibliche Wohl wäre unterwegs wie überall in New York natürlich auch gesorgt gewesen.
Aber wir hatten noch was vor. vom laufen hatten war allerdings erst mal die Nase voll und haben uns in eine U-Bahn gesetzt, die uns nach Midtwon East gebracht hat, wo wir auf ein paar Steine klettern wollten um die Aussicht zu genießen. Ich hatte schon von D aus Tickets online gekauft für 45 Minuten vor Sonnenuntergang. So waren wir genau zum schönsten Licht oben, um die Aussicht von Top of the Rocks zu genießen. Erst habe ich mich etwas geärgert, weil es inzwischen leicht dunstig geworden war aber dafür gab es später schöne Farben.
Ganz alleine waren wir da oben natürlich nicht
Der Blick von da oben begeistert mich immer wieder. Nur der Freedom Tower ist ein bisschen weit weg und sehr klein.
Auch der Blick in andere Richtungen hat was.
Dieses Türmchen ist übrigens höher als das Empire State Building und wenn man den einen oder anderen Groschen gespart hat, kann man die Wohnung im zweithöchsten (93.) Stock kaufen, Genau gesagt müsste man etwas über 800 Millionen Groschen gespart haben
Dafür kriegt man aber auch eine ganze Etage mit etwa 750 qm Wohnfläche.
Wenn die Wohnung gekauft und bezahlt hat, wohnt es sich recht billig, Nur etwa 17.000 Dollar Nebenkosten und 16.000 $ Immobiliensteuer werden fällig - pro Monat!
Also habt Ihr brav gespart?
Hier kann man zuschlagen
Muss schon ein geiles Gefühl sein, wenn man aus dem eigenen Schlafzimmer über das ESB drüber weg schauen kann!
Wir haben uns irgendwann los gerissen und sind wieder auf den Boden der Tatsachen (und Manhattans) zurück gekehrt. Das Rockefeller Center hat ja schließlich außer Aussicht noch mehr zu bieten.
Vom Atlas sind wir natürlich auch noch einmal über die Straße und haben St.Patrick einen Besuch abgestattet.
Weitwinkelspielereien im Inneren.
Blick die 5th Avenue hinunter
Wir sind dann noch die paar Blocks die 5th Avenua weiter nach Norden gelaufen bis zum Apple Store und dem Beginn des Central Parks. Nach Park stand uns aber nicht mehr der Sinn. Die Mägen meldeten Kohldampf, die Füße meldeten gar nichts mehr, Über das Stadium, wo sie weh getan hätten waren ,wir längst hinaus.
In der 7th Avenue haben wir in der Nähe der Carnegy Hall in einem schicken Restaurant begleitet von Live Musik sehr lecker gegessen. Nach einem ausgedehnten Essen haben wir unsere Füße noch mal so weit gequält, dass sie und zum Times Square getragen haben. Von dort aus ging es dann mit der U-Bahn zurück zum Hotel und ins Bett.
Todmüde, abgekämpft und mit blutenden Füßen - so muss das sein in NYC!
Insgesamt waren es laut Google Maps knapp 12 km zu Fuß.