So, jetzt können wieder alle einsteigen, heute wirds wieder interessanter!
13.09.2010 - Mesquite, NV - Las Vegas, NV
Valley of Fire SPGanz gut erholt vom gestrigen ruhigen Tag begann der heutige Tag wieder etwas früher. Draußen war wieder Bombenwetter und es hatte schon 27°C. Wir gingen zum Frühstück ins hoteleigene Restaurant und standen erstmal vor der Security. Das Restaurant öffnet erst in ca. 10 Minuten, denn über Nacht haben fleißige Kobolde schnell mal einen neuen Teppich im halben Casino verlegt
. Wir setzten uns kurz nach draußen in die Sonne, gegen eine Zigarette hatte ich nichts einzuwenden
Danach durften wir auch ins Restaurant und waren erneut positiv überrascht. Für 3,99 $ gab es 2 XL-Rühreier, Bacon und Hashbrowns. Alles schmeckte superlecker. Danach machten wir uns fertig und checkten aus. Unser Fazit zu diesem Hotel: Der Hammer! Besser als das Mirage, saumäßig günstig, und super Frühstück. Man müsste mal die normalen Preise da abchecken, ob das immer so günstig ist. Wir kommen auf jeden Fall wieder, wenn wir in der Gegend sind.
Um 9.45 Uhr fuhren wir dann los. Da das Hotel praktisch direkt an der I15 liegt, kamen wir unserem heutigen Zwischenziel, dem Valley of Fire auch schnell näher. An der Abfahrt von der Interstate zum VoF legten wir noch kurz einen Tankstopp ein und erreichten nach kurzer hügeliger Fahrt den Eingang zum State Park. Das Kassenhäuschen war nicht besetzt, also hielten wir kurz an, um die 10$ Eintritt in den Umschlag zu stecken. Ich ging noch kurz aufs Klo (böser Fehler
) und wir fuhren weiter in Richtung Visitor Center. Dort angekommen stellten wir unser Auto ab
und gingen hinein. Wir stellten uns die Frage, ob dieses Besucherzentrum bei unserem ersten Besuch 2004 auch schon existiert hatte? Wir konnten uns auf jeden Fall nicht daran erinnern, es war auf jeden Fall sehr schön gemacht. Interessant, informativ und mit echten Schlangen und Geckos. Nach hinten raus gab es ein großes Fenster. Dort wurden kurz zuvor scheinbar die Vögel gefüttert, denn unter dem Vogelhaus tobte eine ganze Horde Chipmunks um die herabgefallenen Körner zu sammeln. Ein wuseliges Treiben war das, sehr possierlich anzuschauen. Da es den kleinen Streifenhörnchen in der Sonne offensichtlich auch zu heiß war - es hatte zwischenzeitlich 36°C - kamen sie immer wieder auf die Terasse und hauten sich auf die Steinplatten in den Schatten. Wenn man sie nicht vorher herlaufen sehen hätte, hätte man meinen können, da liegt ein breitgefahrener Chipmunk, denn sie pressten ihre Körper samt Schwanz ganz flach auf die Steinplatten. So verharrten sie einige Zeit leblos und plötzlich sprangen sie wieder auf und rannten zurück zum Futter
. Lustig. Wir schauten dem Treiben eine ganze Weile zu und beschlossen dann, uns zu unserem nächsten Ziel aufzumachen: der Fire Wave.
Die Fire Wave hatte ich bei meinen Recherchen zum Valley of Fire auf der Seite von Synnatschkes entdeckt. Eigentlich hatten wir ja geplant, dem Ephemeral Arch aufzusuchen aber leider erfuhren wir ja dann auf deren Seite, dass dieser Ende Mai 2010 eingestürzt ist. Als Alternativziel wurde dann die Fire Wave empfohlen. Das Bild begeisterte uns damals sofort, weswegen wir beschlossen, dieses Gebilde zu suchen.
Wir legten einen kurzen Fotostopp an der Rainbow Vista ein:
Schon beeindruckend, diese Farbenvielfalt dort. Weiß, gelb, orange, rot, braun... Leider ist das Foto nicht so besonders geworden, so dass die Farben nicht so richtig zur Geltung kommen. Aber wer es noch nicht gesehen hat, muss sowieso selbst hin, um es mit eigenen Augen zu sehen.
Auf Grund des Tipps des Pärchens, das wir bei der "original" Wave getroffen hatten, fanden wir auch sofort den richtigen Parkplatz. Wir stellten unser Auto ab, zogen unsere festen Schuhe an, schnappten die Wegbeschreibung von Synnatschkes und liefen los. Das Thermometer zeigte mittlerweile 38°C an! Wir nahmen trotz des kurzen Weges viel Wasser mit. Laut Beschreibung sollten wir ca. 300m die Straße zurück laufen, weswegen Yvonne anfing, die Schritte zu zählen. Allerdings erreichten wir nach ca. 200 schrittgezählten Metern bereits eine Stelle, wo viele Fußspuren im Sand nach links von der Straße abbogen in Richtung des angegebenen "zwischen braunem Monolithen und Sandhügel". Wir beschlossen, den Fußspuren zu folgen und liefen den Hügel hinunter. Dann ging die Landschaft in Slickrocks über, die wieder einmal wie ein Grill wirkten. Tierische Hitze von unten. Wir sollten ca. 450m parallel zum Scenic Drive laufen, doch leider konnten wir diesen gar nicht mehr sehen, da die Hügel zwischen uns und der Straße waren. Wir beschlossen einfach mal, uns etwas mittig zu halten. Immerwieder schauten wir uns intensiv um und irgendwann entdeckte ich dann eine kleine weiß-braune Erhebung weiter rechts. Das musste sie sein, denn das waren die Farben der Fire Wave. Wir liefen also in diese Richtung und erreichten dann auch schon eine weiß-braun gestreifte Wand, die uns direkt zur Wave führte. Sie war zwar schön, aber irgendwie waren wir doch auch etwas enttäuscht, da sie so klein war. Vielleicht lag das daran, dass wir zwei Tage vorher bei der richtigen Wave waren? Trotzdem ist es ein sehr schönes Gebilde und ich schoß viele Fotos aus allen möglichen Perspektiven. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, genau das gleiche Foto zu machen wie das von Synnatschkes, das es ja immerhin auf den Titel der aktuellen Ausgabe des Reiseführers von Reise Know How geschafft hat. Vielleicht hätte ich das Foto mal mitnehmen sollen, denn ich fand die richtige Perspektive einfach nicht:
Ich kletterte auch noch nach unten. Von dort konnte man sehen, wie stark auch hier schon der Zerfall eingesetzt hat. Insbesondere an der eigentlichen Wave bricht am vorderen Teil die Gesteinsschicht mit der weiß-braunen Färbung wohl nach und nach ab:
Also, wer noch nicht da war, schnell hin, sonst geht es euch so wie uns mit dem Ephemeral Arch.
Während ich noch am fotografieren war, machte sich Yvonne schon wieder auf den Rückweg. Ihr war es zu heiß und sie fühlte sich nicht besonders, deswegen wollte sie schon langsam loslaufen. Ich schoss noch meine Fotos und machte mich dann auch auf den Rückweg. Auf der Hälfte der Strecke - mitten auf dem Slickrock-Grill - holte ich sie ein. Gerade rechtzeitig, denn sie ging plötzlich in die Knie. Ihr ging es sehr schlecht und sie bekam kaum Luft. Ich gab ihr Wasser und redete ihr gut zu. Wir mussten so schnell wie möglich runter vom heißen Stein. Langsam gingen wir weiter und hielten immer wieder an. Viel Wasser rann unsere Kehlen herunter und als wir endlich wieder auf Sand waren, ging es deutlich leichter voran. Auf dem Rückweg begegnete uns noch eine junge Dame in Flip Flops und einer halben kleinen Flasche Wasser - viel Spaß dabei
. Wieder am Auto angekommen, ging es Yvonne wieder einigermaßen. Wir legten unsere Flip-Flop-Klimaanlagen an und erholten uns ausgiebig und mit viel Wasser. Da mir Yvonne einen riesen Schreck eingejagt hatte, beschlossen wir alle weiteren Pläne fürs VoF zu beerdigen - eigentlich wollten wir noch den White Domes Trail laufen und uns zwei Arches anschauen - und nur noch einen kurzen Abstecher zum Elephant Rock zu machen.
Als wir wieder einigermaßen fit waren, machten wir uns also auf den Weg zum Elefanten
. Bei unserem ersten Besuch 2004 haben wir diesen gesucht wie blöd und nicht gefunden. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen kurzen Foto-Stopp an den Seven Sisters:
Während ich so fotografierte, fuhren plötzlich einige Limos vor um den hinteren Teil der Picnic Area anzusteuern. Was war denn da los? Ich fuhr dann auch mal nach hinten und siehe da, es war eine Hochzeitsgesellschaft. Alle schön in Abendkleidern und Anzügen - bis auf die Braut natürlich, die hatte ein wallendes langes weißes Kleid an. Arme Schweine dachten wir uns. Wer will schon bei 39°C in den Klamotten rumhängen? Na ja, jedem das seine. Was mich übrigens etwas an den Seven Sisters gestört hat, ist die Tatsache, dass man zwischen jede Schwester Picknicktische gestellt hat. Das mag zwar schön zum picknicken sein, für die Optik fand ich es eher schlecht. Das hätte man auch irgendwie anders lösen können...
Danach steuerten wir dann den Parkplatz am Osteingang an und ich startete den Trail in Richtung Elephant Rock. Yvonne blieb am Parkplatz. Beinahe ging es mir wieder so wie 2004, denn ich fand ihn wieder nicht auf Anhieb. Denn plötzlich ist der Trail zu Ende und man steht auf der Straße. Ich beschloss, noch etwas die Straße hochzulaufen und plötzlich war er da:
Wie blöd kann man denn sein?
Das Ding steht doch direkt an der Straße! Und warum schicken die einen durch die ganze Pampa, wenn man nur vom Parkplatz 50m die Straße hochlaufen muß? Jetzt war mir auch klar, warum wir ihn 2004 nicht gefunden hatten: mit so etwas einfachem hätten wir einfach nicht gerechnet
Viel früher als geplant traten wir dann die Weiterfahrt in Richtung Las Vegas an. Beim Rausfahren trafen wir dann noch auf ein Blaulichtaufgebot. Das Pärchen an der Wave hatte uns berichtet, dass sie Tags zuvor im Valley of Fire bei irgendwelchen Drearbeiten mit einem Porsche zuschauen konnten/mussten, weil die Straße gesperrt war. Offensichtlich gingen die Dreharbeiten heute weiter, denn da stand auch ein Porsche unter dem Vordach eines riesigen Wohnmobils. Und siehe da, plötzlich kam uns noch ein Blaulicht-Auto entgegen und stellte sich direkt hinter uns quer in die Straße. Da hatten wir wohl Glück gehabt, sonst hätten wir womöglich ewig warten müssen oder über den langwierigeren North-Shore-Drive fahren. So kamen wir gut voran und erreichten um 15.30 Uhr unser Hotel, das Flamingo in Las Vegas. Wir checkten ein, holten unsere Koffer aus dem Auto und gingen zu unserem Zimmer. Wir hatten wieder ein GO Luxury mit Stripview gebucht, welches genau wie vor zwei Jahren top ist. Nur leider waren wir diesesmal im nördlicheren Trakt, so dass wir uns etwas verrenken mussten, um die Fontainen am Bellagio zu sehen:
Wir duschten
und entspannten uns eine ganze Weile im Zimmer. Irgendwann beschlossen wir, uns Richtung Fashion Show aufzumachen, denn dort konnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Zum einen die Herren Hollister, Abercrombie und Fitch besuchen, zum anderen unser Abendessen bei Panda Express. Hollister und A&F waren wieder sehr stylisch, laut und erfolgreich und Panda Express war wie immer lecker! Orange Chicken ist ja wie immer Pflicht. Diesesmal probierten wir vorher aber einige Sachen weswegen es dieses mal für Yvonne noch Sweet Fire Chicken Breast und Chow Mein und bei mir Bejing Beef und Fried Rice dazu gab. Finde ich übrigens toll, dass man bei Panda vorher immer probieren darf. Wäre das nicht so, würden wir vielleicht bis heute kein Orange-Chicken kennen, denn das bot uns eine Verkäuferin bei unseren ersten Reise 2004 einfach mal so im Vorbeilaufen in die Hand zum probieren an.
Auf dem Rückweg zum Hotel legten wir noch einen kurzen Stopp am Mirage-Vulkan ein, der war vor zwei Jahren gerade im Umbau und sah nun ganz anders aus als vorher. Da wollten wir doch mal sehen, wie die Show jetzt ist. Die Wartezeit verkürzte uns ein "icecold bottled water 1$", wobei icecold diesemal untertrieben war, es war schlicht und ergreifend gefroren
Trotzdem eine schöne Erfrischung. Die Show selbst war irgendwie auch nicht anders als früher. Danach ging es noch für eine kurze Show zu den Fontainen am Bellagio und danach auf Zimmer. Total untypisch für uns. In Las Vegas schlendern wir normal bis Mitternacht oder so den Strip entlang oder stehen stundenlang vorm Bellagio, heute waren wir einfach nur fertig. Zurück im Zimmer schalteten wir den Fernseher an und schmissen uns aufs Bett. Wie schon in Mesquite gab es kein kostenloses WiFi, weswegen wir wieder keinen Bericht schreiben konnten. Find ich übrigens ne Sauerei, dass man in jedem Billig-Motel mittlerweile kostenloses WiFi hat und im Flamingo wollen sie 14$ pro Tag dafür! Das war uns dann doch zu heftig. Also schauten wir in die Glotze und trifteten langsam ins Land der Träume.
Highlight: Fire Wave
nicht so toll: körperlicher Zustand
Wetter: strahlend blauer Himmel Sonnenschein, 27-40°C
Hotel: Flamingo, GO Luxury with View, super wie schon vor zwei Jahren, 140,35 € für zwei Nächte über
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