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Autor Thema: Our Great American Journey (auch “The No Sleep Tour”) - 6 Wochen + Tornadojagd  (Gelesen 47863 mal)

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sil1969

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Oooohhhh, vom Blue Swallow Motel hab ich auch noch ein Foto - von 1994!  :D (als man die Filme noch im Laden entwickeln ließ....) Das ist bekannt für die Route 66.
Und aus Santa Fe hab ich auch noch ein Andenken: ein terrakotta-farbenes Sweatshirt! Ich habs ja nicht mehr an, aber irgendwie kann ich's nicht entsorgen... :roll:
LG Silvia

Palo

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Schade, dass ihr euch nicht naeher mit Santa Fe beschaeftigt habt. Die Stadt ist doch soo geschichtstraechtig. Es war immerhin die erste Hauptstadt in Amerika.

Zugegeben, das neue Capitol, welches ja das vierte ist, ist von aussen nicht besonders beeindruckend, hat aber innen einiges zu bieten.

Das erste Capitol war ja der Palace of the Governors (1640) am Plaza.

Wenn es dich interessiert, hier ein paar Links wo du mehr darueber lesen kannst:

http://en.wikipedia.org/wiki/New_Mexico_State_Capitol

http://en.wikipedia.org/wiki/Palace_of_the_Governors

Kann es sein, dass ihr zu dem Zeitpunkt schon ein wenig uebersaettigt wart?

Auch die weltbekannten Museen sind nicht zu verachten, so wie die Santa Fe Opera. Und .. und ... und ...

Gruß

Palo

Microbi

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Santa Fe wird sooo übertrieben gelobt überall, dass man vielleicht auch zu viel erwartet. Ich fand Santa Fe seinerzeit nicht schlimm, aber an andere Dinge in New Mexico erinnere ich mich lebhafter.
Z.B. daran, dass ich hier mein erstes "Dritte-Welt-Erlebnis" in den USA hatte. Danach war ich sensibilisiert und fand Ähnliches quasi überall, aber an das erste Mal erinnert man sich eben.
Ich fand New Mexico dann insgesamt sehr schön, aber ich habe eh eine Schwäche für karge, leere Landschaften. Und die Leute waren durchwegs sehr nett. Oft war es spürbar, dass sie nicht viele Touristen gewohnt waren.

In Socorro, NM, wo uns unterwegs die Nacht eingeholt hat, haben wir etwas Lustiges erlebt. Vielleicht nicht typisch "New Mexico", aber sicher nicht untypisch für die USA.
Wir gingen zu Pizza Hut und bestellten eine Pizza. Zuerst kam unser Bier und nach einiger Zeit die Pizza. Doch sie haben uns die falsche Pizza serviert. Als wir darauf hingewiesen haben, sprang gleich die Managerin zu Tisch, entschuldigte sich und versprach uns eine neue Pizza. Unsere Getränke seien gratis, als Entschädigung für den Irrtum und Wartezeit. Und natürlich könnten wir in der Zwischenzeit die falsch gelieferte Pizza auch noch essen - kostenlos, versteht sich.
Wir bedankten uns und meinten, dass wir nur die bestellte Pizza wollen, die falsche jedoch nicht. Das löste ein so großes Erstaunen aus, dass die Angestellten quasi mit dem Finger auf uns zeigten. Was das wohl für Leute sind, die eine kostenlose, Extrapizza nicht haben wollen!?!  :shock: Wo kommen die nochmal her?
Man stand später auch noch so unter Schock, dass man sich auch noch bei der Bezahlung verrechnet hätte - zu unseren Gunsten - wenn wir nicht auf den Rechenfehler hingewiesen hätten.
Zum Schluss war es uns fast peinlich, dass wir uns eventuell unhöflich verhalten haben und hätten die Pizza doch zumindest einpacken lassen sollen.

Wenn uns jetzt auf Reisen was Falsches serviert wird, "fürchten" wir immer die Wiederkehr der "Socorro Pizza".  :lol:

Mic

Lupine

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Palo, vielleicht war Santa Fe einfach nicht unsere Stadt. Ich bezweifle überhaupt nicht, dass es dort nicht Großartiges zu sehen gibt. Und ich glaube, du hast auch Recht, wir waren zu diesem Zeitpunkt wirklich schon ziemlich Sightseeing-übersättigt  :oops: , und dann noch diese nervigen Internetprobleme, da fällt eine Besichtigung schonmal hinten runter.

Mic, die Socorro Pizza-Story ist ja wirklich herrlich.  :lol:  Das klingt aber auch wirklich typisch amerikanisch, dass von einem erwartet wird, die Gratispizza dann auch anzunehmen.

So, weiter geht's. In den nächsten Tagen/Wochen folgen einige landschaftliche Highlights!

Tag 25, 12.6.

Nach einer eher unruhigen Nacht (Stichwort: wir schubsten uns gegenseitig von der Luftmatratze runter) standen wir morgens zwischen erstaunlich großen Bergen auf. Und ein bisschen kühler als bisher war es auch. Wir machten uns fertig, aßen Frühstück im Freien und checkten dann aus.



Durch Taos hindurch (sah aus wie Santa Fe, nur kleiner) fuhren wir zur Rio Grande Gorge Bridge, die man von weitem überhaupt nicht erahnen kann.



Taos liegt auf einer Hochebene, platt wie eine Pfanne, umrahmt von hohen Bergen, und das Highlight ist dann der Rio Grande, der eine ganz dünne, plötzlich abfallende Schlucht in die Hochebene schneidet. Also fuhren wir über das platte Land und erreichten dann urplötzlich die Brücke, die über eine 170 m tiefe Schlucht führte. Wir parkten, liefen zu Fuß über die Brücke und ließen uns vom schwindelerregenden Anblick berauschen. Weit unten konnte man den tosenden Rio Grande erkennen und links und rechts die senkrecht abfallenden Felswände.





 Nichts für Höhenängstliche, denn bei jedem LKW der über die Brücke fuhr, zitterte diese leicht…  :sprachlos:



Dann fuhren wir über die Brücke mit dem Auto und hielten an einem Rastplatz an, von wo aus man noch einmal die Gorge mit der Brücke sehen konnte, auch ein genialer Anblick.



Schließlich fuhren wir wieder zurück nach Taos, warfen noch einen Blick auf das älteste Pueblo von Taos, was übrigens gleichzeitig auch die älteste Siedlung der USA sein soll (noch älter als St. Augustine in Florida).



Doch wir sparten uns den Eintritt und fuhren gleich weiter Richtung Autobahn – wir waren noch einige Stunden Autofahrt von der Interstate, die nach Colorado führt, entfernt. Dabei fuhren wir durch den Cimarron Canyon, der an einigen Stellen sehr hübsch war, man fuhr am Boden des Canyons entlang, und nicht wie sonst üblich oben drauf. Wir kamen an einem schönen Bach vorbei, an mehreren Seen und an interessanten Felsformationen, die aussahen wie als wären Essstäbchen aus der Felswand gebrochen worden. Auch in dieser Region konnte man übrigens die Dürre spüren, denn einer der Seen hatte so sehr abgenommen, dass das Dorf (was wohl mal am Ufer lag) es jetzt ziemlich weit zum See hatte.
Etwas richtig Besonderes war der Cimarron Canyon jetzt aber nicht, und wir konnten die Interstate eigentlich nicht mehr erwarten.



Verstärkt wurde unsere Genervtheit dann noch durch eine Baustelle, an der wir gefühlte drei Stunden warten mussten (wir waren auch die ersten in der Reihe und es fühlte sich so an, als sei ein Typ mit einem Stoppschild aus dem Wald gesprungen gekommen sobald er uns gesehen hatte  :knurrig: ) und den armen Baustellen-Stoppschild-Halter mit unserem Grunzschwein Porki nervten, so dass er sich (vermutlich peinlich berührt von uns Irren) hinter seinem Stoppschild regelrecht versteckte.   :hilfe:  :lol:
 Unsere erste Serpentinenstraße („oh Mann, hoffentlich kommen davon jetzt nicht noch viel mehr“ – na ja, Colorado lag ja noch vor uns  :wink: ) führte uns dann wieder auf die nächste Hochebene und der Cimarron Canyon war endlich zu Ende. An der Interstate aßen wir Mittag bei Sonic (juhu!! Übrigens ein Sonic, bei dem die Angestellten mit Rollschuhen das Essen auslieferten!) und fuhren dann weiter zum Capulin Volcano National Monument. Dort kam der Nationalparkpass zum Einsatz und schon hatten wir gratis Eintritt, als erstes ging es zum Visitor Center. Der Vulkan ist Teil eines größeren Vulkanfeldes in New Mexico und Colorado, das vor 60 000 Jahren aktiv war, weil sich die Magmakammer, die heute unterhalb von Yellowstone National Park befindet damals unter der Region Colorado/New Mexico lag. Die Magmakammer selbst wandert aber gar nicht, sondern die Erdplatten darüber wandern und so verlagert sich die Region des aktiven Vulkanismus mit der Zeit.

Die nächste Serpentinen-/Passstraße wartete schon auf uns: auf den erloschenen Vulkan hinauf führte eine Straße, die sich immer am Berghang entlang um den Berg kringelte wie eine Spirale.



Heikos erster echter (wenn auch erloschener) Vulkan!  Oben stiegen wir aus dem Auto aus, genossen den Ausblick auf die weite Landschaft, durchbrochen von einigen Hügeln – alles erloschene Vulkane!



Leider konnten wir nicht nur den Blick auf die Landschaft genießen, sondern wir durften auch Bekanntschaft mit einer Fliegenplage sonder Gleichen machen. Die Viecher setzten sich dermaßen an uns fest, dass es uns den ganzen Aufenthalt vermieste und wir direkt wieder die Serpentinenstraße herab fuhren.  :nixwieweg:



Als nächstes fuhren wir erst einmal eine Strecke ohne anzuhalten und überquerten als nächstes die Grenze zu Colorado. Endlich verließen wir New Mexico – dank der mangelnden Landkarten und Informationen, dank der nicht umwerfenden Sehenswürdigkeiten (na gut, vielleicht hatten wir auch schon zuviel gesehen auf dieser Reise  :wink: ) und dank der Trockenheit war es nicht gerade zu unserem Lieblingsstaat geworden, aber wir hatten ja auch nur einen Bruchteil davon gesehen.

 In Colorado ging’s als erstes ins Visitor Center, wo wir freundlich beraten wurden und uns eine tolle Landkarte mitgegeben wurde. Die beiden Omis im Visitor Center schickten uns auf eine Scenic Road, die nach Nordwesten führen sollte, und wir ließen uns darauf ein. Wir hatten eine bebilderte Broschüre, die uns auf Sehenswürdigkeiten unterwegs hinwies. Während es nur schleppend losging (ein altes Aquädukt und ein paar alte Koksofen und eine Hütte am Fluss), konnte man nach einer Weile die ersten schneebedeckten Gipfel am Horizont sehen. Wahnsinn, endlich sind wir in den „echten Rocky Mountains“ angekommen!  :lachen5:  Bald kamen wir zur „Dakota Wall“, einer mehrere Meilen langen, senkrechten Felsformation die aussah wie die chinesische Mauer, nur eben natürlich durch geologische Prozesse entstanden, sie ging einfach mitten durch die Landschaft.







Wir kamen auch vorbei an wunderschönen Bergseen und kamen durch gerade erst grün werdende Pappelhaine – hier zieht der Frühling eben jetzt im Juni erst ein, während die Natur in Südtexas eben schon auf dem Stand von August war.



Die Straße schraubte sich auf einen Pass hoch und wir wurden albern und müde – warum nur, so hoch kann es hier doch gar nicht sein, um uns herum waren ja kaum so hohe Berge. Ein Blick auf die Karte verriet Erstaunliches: der Pass war 3030 Meter hoch und damit 68 Meter höher als die Zugspitze!



Um uns herum waren zwar Berge zu sehen, aber wir fühlten uns von der Landschaft her (bis auf die Schwindelgefühle durch den Sauerstoffmangel auf dieser Höhe) eher wie als kurvten wir im Harz herum.





Und die Berge neben uns, die keinerlei Schnee auf ihren Gipfeln hatten und daher auch eher harmlos aussahen, waren locker Viertausender. Der Mont Blanc, der höchste Berg der Alpen, ist übrigens auch „nur“ ein Viertausender, doch der sieht wenigstens wie einer aus. Überhaupt befanden wir uns seit drei Tagen durchgehend auf über tausend Metern.



Bei der Weiterfahrt kamen wir dann noch an einer überdimensionalen Felstreppe vorbei, Devils Steps oder so, und waren durch die bombastische Landschaft sehr dankbar, dass wir den Tipp der Omis angenommen und diese Route genommen hatten. Überhaupt begeisterte uns Colorado bereits am ersten Tag sehr.  :clap:



Nun wollten wir aber noch etwas Dampf machen, weil wir noch vor Sonnenuntergang zum Great Sand Dunes National Park wollten, den größten Sanddünen Nordamerikas. Sobald wir die kleine Bergstraße verlassen hatten, erreichten wir eine weitere Hochebene und konnten auf schnurgeraden Straßen fahren.





Wir hatten auch nicht erwartet, dass die Rocky Mountains keine engen Täler wie die Alpen haben, sondern dass sie aus hohen Berggipfeln bestehen, die flächenmäßig ebenso riesige Hochebenen einschließen.









Allein die Fahrt zu den Sanddünen war imposant. In jeder Richtung konnte man Silhouetten von Bergspitzen mit groben Zacken erkennen und, wie als hätte die Natur einen Kontrast schaffen wollen, hoben sich am Horizont auch langsam die weichen, sanften Linien der Dünen davon ab. Dazu das warme, ockerfarben-rötliche Licht des Sonnenuntergangs… wir kamen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.  :liebe:







Beim (geschlossenen) Visitor Center holten wir noch schnell eine Map aus einem Kasten und fuhren dann im letzten Licht weiter in den Park.





Wir zogen uns die Schuhe aus und machten uns barfuß auf den Weg in den weichen Sand, der von der Hitze des Tages noch angenehm warm war. Laut der Broschüre sollte sich der Sand am Tage übrigens auf über 60°C aufheizen! Als erstes mussten wir durch einen flachen Bach, eher ein Rinnsal, mit eiskaltem Wasser.





Dieser Bach ist auch für das Entstehen der Sanddünen verantwortlich: er schwemmt Geröll und Sedimente aus den Bergen hinab ins Tal, wo dann die vorwiegend Südwestlich wehenden Winde diese feinen Sandkörner wieder aufschütten, und zwar zu Sanddünen.



Während die Sonne nun endgültig hinter den Dünen verschwand, stapften wir zunächst durch gröberen Sand mit größeren Steinen, später dann durch feinen, weichen Sand der die Füße angenehm massierte – am liebsten wären wir noch Stundenlang weitergelaufen, auch wenn es anstrengend war.





Wir machten Fotos im und vom Sand, setzten uns hin, spielten, genossen die Stimmung.

Als es dann fast völlig dunkel war, kehrten wir gemeinsam mit einigen anderen Tageswanderern zurück zum Parkplatz und sahen im Gebüsch sogar noch ein Mule Deer (Maultierhirsch).

Nach kurzer Besprechung entschlossen wir uns, heute noch etwas zu fahren, nämlich bis nach Salida, da hier unten die Unterkünfte nur sehr spärlich gesät waren.
Etwa anderthalb Stunden Fahrt im Stockdunkeln später erreichten wir Salida (2159m), wo wir bei einem privaten Motel anhielten, in der Hoffnung ein günstiges Zimmer zu bekommen. Stattdessen trafen wir erst einmal auf einen älteren Herrn aus Breslau in Polen, der offenbar nach Amerika ausgewandert ist und ein Motel aufgemacht hat. „Yes, I from Brrrreslau, you know? And I have dog, Swiss dog.“ Was für’n witziger Typ!   :lol: Im Hinterzimmer konnten wir einen riesigen Flachbildfernseher mit 2 m Bildschirmdiagonale und polnischem Fernsehen sehen. Ja, er hätte noch Zimmer, billig seien sie nicht, aber es sei im Ort eh alles Günstigere ausgebucht – und überhaupt, auch aus der Richtung wo wir herkämen sei schon alles ausgebucht (gut dass wir dort nichts gesucht haben). Das sei wegen einer großen Radtour oder so (? „bike guy“), die heute bei den Sanddünen Stopp gemacht haben soll, und deshalb sei dort heute alles ausgebucht und auch er morgen ganz ausgebucht. Wir entschieden uns für das Zimmer („oh yes, you book rrrrroom, you pay cash“) und er gab uns einen Tipp, wo es frühs in der Stadt das beste Frühstück gäbe („yeah, you go rrrrrright, you go rrrrright, good brrrrreakfast“). Das Zimmer war dann der Hammer: komplett ausgekleidet mit rustikalem Holz, und statt der typischen Hotelseifen (etc.) gab es ein Sammelsurium an Proben: Travelodge-Kaffeebecher und Holiday Inn Express-Seifenstücke, Zahnpasta-, Haargel-, Vitaminpulverproben und dazu Müsliriegel.   :lachen07: Na dann gute Nacht!  :schlafen:

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Rike


Soulfinger

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Na endlich hat dein Freund mal seine - entschuldige bitte - grässlichen Trekkingsandalen aus und ordentliche Flip-Flops an  :wink:
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NähkreisSteffi

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Hallo Rike,

wieder mal tolle Fotos.

Von der Dakota Wall hatte ich noch nie was gehört. Sieht echt sehr interessant aus.

Viele Grüße

Steffi

TGW712

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Hui die Dakota Wall ist toll! Habt Ihr (oder jemand anderes) zufällig ne Karte. wo die liegt? Bei Wikipedia hab ich nur nen paar Städtenamen gefunden.

Saguaro

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Re: Our Great American Journey
« Antwort #127 am: 02.03.2014, 10:26 Uhr »
Ihr wisst aber schon, dass sich im Sand gerne Skorpione ... befinden  :socool:. Ich bin auch mal begeistert barfuß über die Dünen im Pink Coral Sand Dunes SP gelaufen und habe hinterher das Warnschild gelesen  :nixwieweg:.

LG,

Ilona
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Ilona

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Microbi

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Scorpione muss man im Park nicht fürchten. Die Dünen liegen wohl zu hoch: "Scorpions, tarantulas, and gila monsters are not found in this high mountain valley".
Auch Klapperschlangen scheuen wohl die Höhe.

Eine Gila-Echse (Gilatier) habe ich mal in Utah gesehen. Die zu sehen ist aber eher ein großes Glück.

Und mit Scorpionen verhält es sich, wie mit Spinnen: Gesucht habe ich sie schon stundenlang.... :lol:

Mic

Lupine

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Hallo ihr Lieben,

na dann hatten wir ja nochmal Glück mit den Skorpionen. Gut, dass es dort keine gab! Aber jetzt sind wir ein bisschen schlauer und beim nächsten Mal schauen wir nach Warnschildern, bevor wir so unbedarft durch den Sand laufen.  :wink: Mic, wenn wir dann doch welche treffen, sagen wir dir Bescheid  :lol:

Was die Dakota Wall angeht: Das haben wir auf der Route 12 in Südcolorado gesehen. Ich habe bei Google Maps mal die Koordinaten rausgesucht: 37°25'52.0"N 105°02'37.6"W 
Wenn ihr das eingebt, dann kann man im Satellitenbild sogar die Stein"mauern" von oben sehen.

Und Soulfinger: ich soll dir von ihm ausrichten "die ollen (alten) Trekkingsandalen sind eh drüben in den Müll gewandert".  :lol: Aber nix gegen Trekkingsandalen generell! Ja, sie sind hässlich, aber sie sind auch ungeheuer praktisch.  :wink:

So, weiter geht's. Heute werden wir alle NASS  :lachen07:
Liebe Grüße,
Rike


Soulfinger

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Und Soulfinger: ich soll dir von ihm ausrichten "die ollen (alten) Trekkingsandalen sind eh drüben in den Müll gewandert".  :lol: Aber nix gegen Trekkingsandalen generell! Ja, sie sind hässlich, aber sie sind auch ungeheuer praktisch.  :wink:
Hässlich ist untertrieben! So praktisch können die gar nicht sein . . .  :wink:
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Lupine

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Tag 26, 13.6.

Morgens holten wir erst einmal alles nach, was am letzten Tag ohne festem Dach überm Kopf und ohne Internet liegen geblieben war: Körperpflege, Auto aufräumen, Emails schreiben, Onlinebanking. Als wir fertig waren, war die Auscheck-Zeit ran und wir waren die letzten Gäste, die das Motel verließen. Der Pole machte in der Zwischenzeit mit seiner Familie das Housekeeping in den Zimmern und rannte mit einem Staubsauger über das Gelände.

Draußen war es heute relativ kühl, nur um die 20 Grad. Wir riefen bei Buffalo Joe’s in Buena Vista an und buchten eine Whitewater Rafting-Tour für heute Nachmittag. Dann fuhren wir zum Frühstücksrestaurant, das uns der polnische Motelbesitzer empfohlen hatte, „Patio Pancake Place“ wo wir auch prompt freundlich empfangen und hingesetzt wurden, obwohl im Restaurant ein unheimlicher Betrieb herrschte.



Wir aßen ein großes Frühstück mit Pfannkuchen und Rührei mit Orangensaft und Kaffee und waren so bestens gestärkt für den Tag, der vor uns lag.



Sehr, sehr lecker, und vor allem so ein schneller und freundlicher Service! Ein sehr empfehlenswertes Restaurant. Beim Walmart kauften wir noch Verpflegung ein und fuhren dann noch einmal in die historische Innenstadt von Salida – ein hübsches kleines Örtchen mit schönen alten Häusern, umrahmt von hohen Bergen.



Dann fuhren wir die 20 Meilen nach Buena Vista, eine sehr schöne Straße, rechts und links der Straße felsige schneebedeckte Berge.





Rechts konnte man nach relativ kurzer Zeit schon den Arkansas River sehen, und je näher wir an die Stadt kamen, desto mehr Raftinganbieter gab es. In Buena Vista schauten wir in die Innenstadt, waren aber nicht sonderlich begeistert. Wir fuhren aber zum Arkansas River, wo wir an einem kleinen Parkplatz anhielten und auf einer Brücke dabei zuschauten, wie Einheimische ihren Spaß im Gewässer hatten und Sport trieben.





Ein Junge paddelte mit einem Kajak, das mit seinem Overall verbunden war, gegen den Strom an an, wobei er eine Nasenklammer und einen Helm trug. Warum, fragte ich mich, und bekam prompt die Antwort: bei fast jedem Versuch, die Stromschnellen zu erobern, kippte er immer wieder um. Ein anderer Typ surfte auf einer stehenden Welle in einer Stromschnelle. Wieder andere angelten oder schauten einfach zu und feuerten ihre Freunde an.



Auf dem gleichen Fluss sollten wir übrigens auch gleich mit einem Gummiboot durch Stromschnellen fahren – Whitewater Rafting – und als wir die „Zehenprobe“ machten, stellten wir fest dass das Wasser ganz schön kalt war.  :bibber:
Dann fuhren wir zu unserem Raftingunternehmen, wo wir die Tour bezahlten, unsere Leihausrüstung (Neoprenanzug, Regenjacke, Gummischuhe, Helm, Rettungsweste usw.) anzogen und draußen auf den Bus warteten.
Es kann losgehen!



Ein uralter Schulbus fuhr vor und in einer großen Gruppe (5 Boote á 4-5 Leute) ging es zur Einstiegsstelle am Fluss. Währenddessen hielten wir eine witzige Einführung von einem der Guides. Vor Ort wurden dann die Boote aufgeteilt, wir saßen mit einem Pärchen aus Nebraska im Boot, das seinen zwanzigsten Hochzeitstag mit einem Urlaub in Colorado verbrachte. Auch unser Guide, scheinbar unheimlich erfahren, war sehr nett. Wir machten ein paar Trockenübungen im Boot, bekamen eine Sicherheitsbelehrung (falls man aus dem Gummiboot fällt, soll man zum nächsten Ufer schwimmen und Ansammlungen von Ästen vermeiden, um nicht aufgespießt zu werden  :angst: , und man soll seine Füße richtig im Boot verkeilen, um nicht rauszufallen) und mussten das Boot dann über einen Abhang nach unten tragen. Heiko meldete sich für uns beide freiwillig, als „Mutige“ gesucht wurden, die vorne sitzen wollten… ganz toll gemacht!  :zuberge:

Wir trugen das Boot dann noch über eine Rampe nach unten zum Flussufer, stiegen ein und los ging es! Wir waren immer in einer Gruppe von fünf Booten unterwegs, damit jeder jeden retten kann. In der ersten halben Stunde ging es über ein paar kleinere Stromschnellchen, und wir freuten uns natürlich wie Bolle, wenn wir mal ein paar Wasserspritzer abbekamen (nicht ahnend, was noch auf uns wartete). Dabei zeigte uns der Guide noch einmal genau, wie wir zu paddeln haben und wir übten fleißig.

Wir bemerkten auch, dass der Fluss irgendwie glitzerte – was wohl an kleinen Goldpartikeln gelegen haben soll, die im Fluss schwammen. Kein Wunder, es war ja früher eine boomende Goldabbauregion hier. Als wir dann später aus dem Wasser stiegen, glitzerten unsere Hände immer noch… Vielleicht war's aber auch nur Katzengold ;) Der Guide plauderte auch aus dem Nähkästchen: z.B. dass letztes Jahr eine Dürre war, bei der die Durchflussmenge bei nur 600 ft²/s lag, während wir aktuell einen Durchfluss von 2600 ft²/s hatten, was er als „mittelgut“ einstufte – alles darüber sei in größeren Stromschnellen bei Kentern recht gefährlich, alles darunter sei nervig, da man viele freiliegende Steine umschiffen müsse. Außerdem sagte er, dass der Durchfluss am Arkansas River nicht nur vom Regen sondern auch von einer Talsperre weiter flussaufwärts bestimmt wird. Wenn dort eine größere Menge Wasser freigegeben wird, dann steigt die Durchflussmenge plötzlich stark an; unter Guides würden sie Witze machen, dass  in der Talsperre ein Affe sitze, der das steuere, weil es so irrational ist wann der Wasserpegel ansteigt. Er zeigte uns auch eine Felsformation, die aussah wie ein Indianer mit einer Friedenspfeife, und jedes Frühjahr steige ein Typ aus dem Dorf da hoch, um dem Indianer einen neuen riesigen Ast in die Hand zu geben.
Schließlich kamen wir dann in den Browns Canyon, die Wände wurden enger und der Fluss schneller und etwas reißender.



Kurz vor der ersten Stromschnelle, „Zoomball“ (oder so) wurde sie genannt, gab er uns dann noch einmal letzte Vorsichtshinweise und ab ging’s! Wir glitten über einen großen Stein, das Boot beschleunigte und hob gefühlt kurz ab, wir mussten paddeln, quiekten und kreitschten, und dann knallten wir gegen eine riesige stehende Welle – und alle im Boot waren pitschnass.





Wir lachten und waren hellauf begeistert, hätten nie im Leben gedacht, dass es SO viel Spaß macht!  :lachen5: :lachen5: :lachen5:





Dann wurde es wieder etwas ruhiger, und dann kamen immer wieder im Wechsel mit ruhigen Stellen ein paar große Stromschnellen. Bei jeder hatten wir viel Spaß, wurden richtig nass, zum Glück fiel aber keiner aus dem Boot, auch wenn’s manchmal knapp war.



Und nach zweieinhalb Stunden war dann auch schon alles wieder vorbei, wir kamen voll zufrieden zur Ausstiegsstelle, zerrten die Boote aus dem Wasser, zogen die nassen Wetsuits aus – mittlerweile war es ziemlich kalt mit den nassen Sachen – und stiegen in den Schulbus, der uns zurück in die Stadt bringen sollte. Mit den Worten „Die Stromschnellen waren Class III, die Fahrt zurück wird jetzt aber Class IV werden“ (es gibt ein Rafting-Schwierigkeitsstufensystem von I bis V) fuhr der Fahrer los, und bald wussten wir wieso:  mit dem alten rappeligen Schulbus fuhren wir über Serpentinen auf einer steilen Schotterstraße erst einmal eine Weile durch die Pampa, bis wir die Hauptstraße erreichten. Und wir nur so: „Hoffentlich halten die Bremsen!“  :pray:

Schließlich kamen wir aber doch sicher wieder an, gaben unsere Leihkleidung ab und kauften dann doch noch die horrend teuren Profifotos, die unterwegs an einer Stelle geschossen worden waren, aber sie waren einfach zu geil.   :D Dann fuhren wir los und aßen Abendbrot an einer kleinen Imbissbude an der Straße, die aber offenbar gut besucht und beliebt war. Wir bestellten zwei Milchshakes, 2x Fish&Chips und einen Corn Dog. Man bekam bei der Bestellung einen prominenten Namen und so wurde ich am Abholschalter dann mit Grace Kelly ausgerufen. Wir ließen es uns schmecken, nur der Corn Dog – ein Würstchen am Stiel in einer süßlichen dicken Maismehlpanade – war nicht so unser Geschmack („absolut scheußlich“).



Wir entschieden uns jetzt, nach Norden zu fahren, und die Landschaft auf der Fahrt blieb erwartungsgemäß weiter wunderschön mit schneebedeckten Berggipfeln und runden Felsbrocken neben der Straße. Immer wieder kamen wir auch an alten stillgelegten Goldminen vorbei.



Irgendwann bogen wir dann links ab, zu zwei großen Seen (Twin Lakes auf 2800m) an denen auf der Karte ein Campground eingezeichnet war. Nach kurzer Orientierung fanden wir diesen auch und stellten fest, dass er sehr basic ausgestattet (nur Plumpsklos) und komplett leer war – und das bei diesem Panorama.



Es gab mehrere völlig isolierte Campsites mit Picknickbank und Feuerstelle, die auf einem Hügel lagen und einen atemberaubenden Blick über den tiefblauen See und die umliegenden Viertausender boten. (Wenn man genau hinschaut, erkennt man auf dem folgenden Bild klitzeklein unser Zelt auf der Anhöhe: )



Darunter übrigens auch Mount Elbert, dem zweithöchsten Berg der kontinentalen USA (der höchste ist Mt Whitney in der Sierra Nevada) und dem höchsten Berg in den Rocky Mountains. Das einzige Problem: wir hatten nicht den exakten Geldbetrag für die Kasse des Vertrauens und der nächste Geldautomat oder der nächste Laden, an dem man hätte Geld wechseln können, lagen mindestens 50 km entfernt. Super!   :umherschau: Also quatschten wir mit dem einzigen Menschen weit und breit, einem alten verwitterten Fischermann, der offenbar als Fischer-Ranger arbeitet und uns zwar mit unserem Geldproblem nicht helfen konnte, aber sofort wie ein Wasserfall seine Lebensgeschichte erzählte, während er in seinem kleinen Fischerhäuschen seine Schuhe und Socken wechselte… Wir könnten aber morgens die Rangerin, die das Geld für die Campingstellen einsammelt, um Wechselgeld bitten. Okay!

Während Heiko dann das Zelt aufbaute, fuhr ich die zwei Meilen zurück zur Hauptstraße, wo wir ein Schild für Feuerholz gesehen hatten. Also kaufte ich bei einer Katzenlady ein Bund voll Holz für 5 Dollar (und voila hatten wir auch plötzlich das korrekte Geld für die Campsite) und fuhr zurück zur Campsite.





Zum Glück hatten wir noch unsere „Notausrüstung“ aus der Nordtour in Kanada im Auto, Feueranzünder und ein kleines Beil, also machte Heiko ein Lagerfeuer. Den Abend verbrachten wir dann gekauert an der windabgewandten Seite des Zeltes und vorm Feuer, der Wind hatte aufgefrischt und es war sehr kalt (wir trugen zum ersten Mal seit Beginn der Reise wieder lange Hosen), und betrachteten die Sterne am rabenschwarzen Himmel über uns. Um uns herum keine Menschenseele (bis auf einen Holländer, der spät nachts noch ankam und sein Zelt aufbaute). Wie in einer Jack Wolfskin-Werbung, und ein perfekter Tag in Colorado: Rafting und Camping auf fast 3000m Höhe.   :zeltfeuer:



Während wir noch am Feuer saßen, bekam ich einen ersten Regentropfen ab und Heikos Verdacht, es könne heute noch regnen, bestätigte sich. Wie verrückt räumten wir alles auf: machten das Feuer aus, retteten das übrige trockene Feuerholz ins Zelt und schmissen all unsere Klamotten und dann uns selber hinterher. Kurz nachdem wir dann ins Bett gegangen waren, kam leider ein Sturm auf, es begann wie verrückt zu regnen und ein tosender Wind sauste uns um die Ohren, so dass wir uns innen gegen die Zeltwände lehnten um nicht wegzufliegen und Angst um unser billiges Walmart-Zelt hatten (die überdimensionierten Monster-Heringe, die Heiko jedoch im Walmart unbedingt kaufen wollte (ich machte mich damals noch lustig  :lol: ) erwiesen sich jetzt aber als goldrichtig). So war erst einmal nicht an Einschlafen zu denken.  :angst: Als es dann auch noch zu blitzen begann, verzogen wir uns von unserem exponierten Zelt ins Auto (obwohl wir Angst hatten, dass das Zelt ohne unser Gewicht wegfliegen würde) und warteten dort das Gewitter ab. Als es draußen ruhiger wurde, entschieden wir uns, wieder zurück ins Zelt zu kriechen und obwohl es noch leicht regnete, konnten wir dann dicht aneinander gekuschelt bei eisigen Temperaturen gut einschlafen.

Gefahrene Meilen: 50
Liebe Grüße,
Rike


Saguaro

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Re: Our Great American Journey (
« Antwort #132 am: 04.03.2014, 08:26 Uhr »
Auch Klapperschlangen scheuen wohl die Höhe.

Täusch dich da mal nicht, denn es gibt selbst im Yosemite welche.

Obwohl ich nun schon fast 30 Jahre den Südwesten besuche und erwandere, habe ich noch nie eine Schlange gesehen :zuck:. Wie viele dennoch mich gesehen haben :zwinker:, das kann ich leider nicht sagen.

Allerdings hatte ich in AZ im Organ Pipe das Glück, einem Gila Monster ein Stück zu folgen.

LG,

Ilona

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Re: Our Great American Journey (
« Antwort #133 am: 04.03.2014, 08:52 Uhr »
Auch Klapperschlangen scheuen wohl die Höhe.

Täusch dich da mal nicht, denn es gibt selbst im Yosemite welche.

Obwohl ich nun schon fast 30 Jahre den Südwesten besuche und erwandere, habe ich noch nie eine Schlange gesehen :zuck:. Wie viele dennoch mich gesehen haben :zwinker:, das kann ich leider nicht sagen.

Allerdings hatte ich in AZ im Organ Pipe das Glück, einem Gila Monster ein Stück zu folgen.

LG,

Ilona



Nun, ich bin eigentlich immer froh welche zu sehen. Und wir sahen auch schon häufiger Schlangen, darunter auch Klapperschlangen.
Dass es im "Great Sand Dunes NP" keine Klapperschlangen gäbe - zumindest in den Dünen selbst, wo die Protagonisten dieses Berichts barfuss unterwegs waren -, habe ich von der Webseite des NPs entnommen: "Venomous snakes do not exist anywhere in this high elevation park. Rattlesnakes are occasionally seen in lower elevations of the valley, primarily in rocky areas".

Über die meisten Klapperschlangen sind wir in Badlands NP (SD) "gestolpert". Wir waren früh unterwegs und die Vieher sonnten sich überall an warmen Stellen in der Oktobersonne. An einer Stelle lagen auf der Straße so viele, dass alle Slalom gefahren sind um die Schlangen nicht plattzufahren.

Mit Schlangen habe ich eben mehr Glück, als mit Spinnen und Scorpionen.  :roll:

Man ist natürlich dennoch überall vorsichtig.

@Lupine

Das Bild mit dem Zelt erinert mich an eine Ausgabe des Magazins von Globetrotter. Darauf sitzt eine Frau halb in einem Zelt und hält ein Notizbuch vor die Linse, auf dem mit Großbuchstaben geschrieben steht "I'm not going back to work! I'm not, i'm not, i'm not"

Mehr sage ich nicht  :)

Mic

Lupine

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Entschuldigt bitte die lange Abwesenheit, aber die Woche war sehr stressig. Heiko und mein Papa haben am selben Tag Geburtstag, da häufen sich natürlich die Geburtstagsvorbereitungen  :lol: Und Mic, wir haben mehrfach während dieser Reise gedacht "we're not going back to work". Ever.  :D :lol:

So, dann geht's jetzt weiter:

Tag 27, 14.6.

Als die Sonne morgens gegen das Zelt knallte, wachten wir auf, räkelten und streckten uns und öffneten das Zelt. Was für ein unglaublicher Anblick, ein strahlend schöner Morgen mit blauem Himmel, der See glitzerte und die schneebedeckten Bergspitzen leuchteten weiß.  :D :D
Der Ausblick aus dem Zelt:



Wir frühstückten auf der Picknickbank unser Müsli mit Blick auf die Berge, packten dann alles zusammen (das Holz passt kaum ins Auto und fällt immer raus, wenn wir die Tür aufmachen) und wollten gerade losfahren, als die Ranger-Lady kam um das Geld einzusammeln. Wir waren fein raus, aber der Holländer hatte kein Geld bezahlt und wurde zur Sau gemacht.  :kloppen:



Als erstes fuhren wir zum Independence Pass. Es ging erst nur seicht nach oben, dann jedoch stieg die Straße rapide an (wie immer ohne Sicherungen und Leitplanken an den Abhängen) und führte in baumlose Höhen.





Auf 3686m angekommen hatten wir auch die kontinentale Wasserscheide erreicht und oben lagen riesige Schneebatzen und kleinere zugefrorene Seen.





Wir liefen über die Schneefelder (im Juni!), sanken bis zu den Knien ein, genossen das atemberaubende Bergpanorama und fotografierten die blühenden alpinen Wildblumen.









 Es war eiskalt und kurzatmig waren wir auch, also fuhren wir auf der anderen Seite den Pass wieder hinab und erreichten damit das reiche Ski-Eldorado Aspen. „St. Moritz der Rockies“.
Erwartungsgemäß war das also auch das gepflegteste Städtchen in den USA, das wir je gesehen hatten. Der Rasen war millimetergenau geschnitten, alles war bepflanzt, sauber, es gab keine zwielichtigen Ecken oder verfallenen Häuser.



Wir parkten an der Main Street und gingen dann in der Innenstadt spazieren. Gerade war offenbar ein „Wine & Food“ Festival, so dass Leute in einer langen Schlange auf Einlass warteten und wir sie genüsslich unter die Lupe nehmen konnten. Reiche Leute gab es zur Genüge, auch die Stereotypen wie Gigolo mit junger Freundin waren zu finden. Auch sonst war die Stadt einfach nur perfekt: bepflanzt mit Bäumen und künstlichen Bachläufen in der Innenstadt, und natürlich fehlten Gucci & Co ebenfalls nicht.



Was uns auch noch auffiel, war wie grün es in der Gegend war. Das lag sicher nicht daran, dass eine Armee von Angestellten die Wälder rund um die Stadt wässert  :lol: , sondern unserer Meinung nach daran, dass wir jetzt auf der Seite der Rockies angekommen waren, an der die Feuchtigkeit und die Regenwolken vom Pazifik ankommen und abregnen. Auf der anderen Seite der Rockies ist es dann eher trockener und wüstenartiger – aber so gravierend hatten wir uns den Unterschied gar nicht vorgestellt.

Wir kehrten dann zurück zum Auto und tankten noch an der vielleicht teuersten Tankstelle der USA für 4.79$ pro Gallone, damit wir auf dem Rückweg noch über den Pass kommen. Die Tankstelle war aber auch entsprechend luxuriös, denn die Zapfsäulen waren sogar bepflanzt und ein Typ spritzte permanent mit einem Schlauch den Boden ab, damit es immer schön sauber aussieht.



 Eine dreiviertel Stunde später waren wir dann wieder auf der anderen Seite des Independence Pass und setzten unsere Fahrt nach Norden fort. Die Landschaft blieb weiter wunderschön und nach einer Weile kamen wir durch Leadville, die höchstgelegene Stadt Nordamerikas mit 3094 m.



 Früher wurde dort Silber in großen Mengen aus dem Sand gewonnen, was die Stadt wahnsinnig reich und zur zweitgrößten Stadt Colorados machte; heute ist sie jedoch nur noch ein Dörfchen mit Westerncharme. Wir fuhren weiter nach Norden, überquerten einen weiteren Pass mit „nur“ 3468m und erreichten dann schließlich die Interstate 70. Die Autobahn führte auch noch auf gut 2000m durch die Berge und wir waren einfach erstaunt. Eine Autobahn auf 2000m? In Deutschland undenkbar.



Als nächstes fuhren wir dann wieder auf den Highway Richtung Süden und durchquerten den Skiort Breckenridge, der uns sehr gut gefiel – er hatte einen rustikaleren Charme um war nicht so perfekt manikürt wie Aspen. Ist vorgemerkt für einen Skiurlaub in der fernen Zukunft ;-)



Jetzt schrubbten wir ein paar Kilometer und fuhren direkt in Richtung Colorado Springs und Pikes Peak.



Bald erreichten wir eine weitere Hochebene mit fantastischem Blick auf die schneebedeckten Berge hinter uns und anschließend hielt ich ein Nickerchen, während Heiko fuhr. Ich glaube mir hatte die Höhe heute richtig zu schaffen gemacht, mir war kalt, ich hatte Kopfschmerzen und fühlte mich sehr schwach; nach dem Schlafen ging es mir wieder besser. Wir aßen Nachmittagsessen bei McDonalds und tankten (der Tank musste mindestens halb voll sein für eine Fahrt auf den Pikes Peak), bevor wir dann ein Ticket für die Hochfahrt auf den Berg lösten. Eine 19 Meilen lange Straße, die in Teilen so steil ist, dass man beim Hochfahren keine Klimaanlage benutzten und die Temperaturanzeige des Motors im Auge behalten soll. Und beim Runterfahren soll man höchstens im ersten oder zweiten Gang fahren, damit die Motorbremse hilft, dass die Bremsen nicht überhitzen. Sowieso fanden wir es relativ unverantwortlich (und auch sehr amerikanisch), eine Straße auf einen viertausend Meter hohen Berg zu bauen – jeder Idiot, der nicht mit seinem Auto umgehen kann, könnte dort an jeder Ecke abstürzen, das Auto überhitzen oder oben einen Höhenkoller bekommen (oben war sogar eine medizinische Höhenteststation der Navy).  :zuberge:

 Die ersten Kilometer waren wenig spektakulär, die Straße führte durch Wald und war nur mäßig steil und kurvig, doch dann hörten die Bäume auf und der Abhang neben der Straße – wohlgemerkt ohne Leitplanke – wurde immer steiler und tiefer.



Als Beifahrer sehr beängstigend. Mein Herz klopfte ziemlich doll, ob das nun die Angst oder die dünne Luft war.



Heiko chauffierte uns jedoch sicher nach oben und dann genossen wir den Ausblick auf das umliegende Bergmassiv und die unendlichen Plains in Richtung Colorado Springs. Leider hatten wir keine hundertprozentige klare Sicht, denn der Himmel war wolkenverhangen mit Schauern und Gewittern, aber dadurch sah es auch interessanter aus, mit den Schauern auf einer Höhe zu sein. Wir waren mit die letzten und einzigen oben, denn kurz nach unserem Besuch schlossen sie die Straße, es war ja schon 18 Uhr.



Oben gab es Steine, Schneereste, eine Bahnstation und eine Hütte. Es war kalt, windig und unwirtlich. Wir fotografierten uns mit dem Schild, das bewies, dass wir auf 4301 m Höhe waren und liefen dann etwas herum.



Auch das rote Auto aus Vermont hatte es auf den Berg geschafft:


Ich bewegte mich dabei im Zeitlupentempo, denn dank der Höhe war mir unglaublich schwindlig und ich fühlte mich sehr kraftlos, jede Bewegung war anstrengend und mein Herz schlug sehr schnell. Heiko dagegen sprang herum wie ein junger Bock.  :lol:



Als uns dann nach einer halben Stunde kalt wurde und ich wegen des Sauerstoffmangels schon bläuliche Lippen hatte, fuhren wir dann wieder nach unten. In Begleitung des Rangers, da wir die letzten waren und er sicherstellen wollte, dass wir auch unten ankamen. Die Rückfahrt war aus Beifahrersicht übrigens noch gruseliger.



Auf halbem Wege erwartete uns eine Ranger-Prüfstation, wo man unsere Bremsentemperatur maß: 500 Grad Fahrenheit (260°C)! Also mussten wir eine halbe Stunde warten und abkühlen lassen.
Dann legten wir problemlos den Rest des Weges zurück und suchten uns dann ein Motel im 10 Meilen entfernten Colorado Springs. Das Motel hatte übrigens Zimmer, bei denen das Auto jedes Gastes direkt nebens (fast ins) Zimmer gefahren werden konnte und dann in einer Art Carport stand. Zum Abendbrot holten wir etwas bei Panda Express und schauten dann tolle Hochzeitssendungen auf TLC. Endlich waren wir mal wieder etwas niedriger, auf nur 1832 m. 

Gefahrene Meilen: 281
Liebe Grüße,
Rike