Hi, ich bin Euch ja noch den dritten Teil meines Reiseberichts schuldig. Hier ist er:
Forsetzung Page:
Nochmal zur Wave: War trotz des schlechten Wetters ein absolut fantastisches Erlebnis. Ist schon faszinierend, dass der Zufall (= die Erosion) so eine Schönheit hervorbringen kann. Auch die Second Wave und die Brainrocks auf dem Plateau davor sind absolut sehenswert. Auch wenn ich wegen erneut aufziehender dunkler Wolken nicht bis zum Sonnenuntergang bleiben konnte. Aus dem selben Grund musste auch ein Abstecher zu den Teepees ausfallen.
War übrigens faszinierend zu sehen, wie nach dem Hagelschauer an den gegenüber liegenden ,vorher staubtrockenen Begren überall Wasserfälle auftauchten. Jetzt kann ich mir vorstellen, wie Flashfloods entstehen, wenn es mal richtig regnet.
Antelope Canyons: Beide wunderschön mit den bizarren Sandsteinformationen und den spektakulären Farben. Den oberen unbedingt wegen des besten Lichteinfalls um die Mittagszeit ansehen, nur dann gibt es die genialen Lightbeams. Der unteren Canyon war nur zu 2 Dritteln begehbar, da er bei den Regenfällen, die ich an der Wave zum Glück nur am Rande erlebt habe abgesoffen war und die Navajos noch damit beschäftigt waren, den unteren Teil leer zu pumpen. War deshalb eine ziemlich schlammige Angelegenheit. Wenn man dort Fotos machen will, sollte man eher den späten vormittag bevorzugen. Mittags sind wegen des direkt einfallenden Sonnenlichts die Kontraste einfach zu groß. Und auf keinen Fall das Stativ vergessen. Belichtungszieten von einigen Minuten sind vor allem in den engeren Abschnitten des oberen Canyons keine Selltenheit.
Welcher mir besser gefallen hat, kann ich gar nicht sagen. Unbedingt beide ansehen!
Hoodoos: Habe die Toadstool Hoodoos zum Sonnenunterganfg besucht und war begeistert. Das absolute Highlight der Tage in Page waren aber die Hoodoos in dem Tal, das Karsten auf seiner Homepage Valley of the White Ghosts nennt. Anderswo habe ich die Bezeichnung Towers of Silence gefunden. Schneeweiße Hoodoos in absoluter Abgeschiedenheit, einfach ein magischer Ort. Bin extra mitten in der Nacht aufgestanden, um kurz nach Sonnenaufgang dort zu sein. Hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Ansonsten war ich natürlich noch am Horseshoe Bend und an ein paar Stellen am ziemlich leeren Lake Powell.
Die nächste Station war dann der Bryce NP. Schon wieder ein Anblick, bei dem ich nur mit offenem Mund staunend dagestanden Habe. Am ersten Tag bin ich spät nachmittags alle Aussichtspunkt abgefahren und hab wie wild Fotos gemacht. Am 2. Tag bin ich dann morgens zum Canyongrund hinunter gewandert und einmal das ganze Tal abgelaufen. Die Kombination aus Navajo Trail mit der Wall Street (abwärts), dem Peek-a-boo Loop und dem Queens Garden Trail (aufwärts) ist zwar anstrengend (zwischendurch wandert man fast bis zum Bryce Point wieder hoch) aber absolut lohnend.
Auf dem Weg zum Bryce ist auch der Red Canyon einen Besuch wert. Wem es dort und im Bryce zu voll ist, der sollte vor dem Red Canyon auf der SR12 links auf eine sehr gut ausgebaute Dirt Road abbiegen, die nach 3 oder 4 Meilen zu zwei weiteren Canyons führt, die mit dem Red Canyon durchaus vergleichbar sind nur ohne die Besuchermassen. Dort muss man sich allerdings vor ATVs und ähnlichen Vehikeln hüten.
Nachmittags bin ich über dan Coral Sand Dunes SP weiter zum Zion Canyon gefahren. Die Sanddünen sind eine nette Abwechslung. Wer Spass an Motocross oder Quad fahren hat, findet dort ein Paradies. Der Großteil der Dünen ist für ATVs freigegeben. Macht sicher Spass.
Von Osten kommend bin ich auf dem Weg nach Springdale schon mal durch den oberen Teil des Zion gefahren, vorbei an der Checkerboard Mesa und durch die beiden Tunnel. Abends gab es in Springdale ein relativ kleines aber nettes 4th of Juli Feuerwerk (am 3.Juli!).
Der eigentliche Canyon stand dann am Sonntag auf dem Programm. Dank langem Feiertagswochenende war es ziemlich voll. Außerdem waren es deutlich über 30°C, so dass sich meine Wandergelüste in Grenzen hielten. Bin nur den Trail von der Lodge zu den 3 Emerald Pools und von dort zur Grotto gelaufen und ein kleines Stück den Virgin River entlang (bzw. hindurch) Richtung Narrows (auch dort entsetzlich voll). Ansonsten bin ich nur mit dem Shuttle die Aussichtspunkte abgefahren.
Weiter ging's wieder an Page vorbei zum Monument Valley. Irgendwie kennt man ja alle die Bilder aus diversen Filmen und Werbespots. Endlich selber dort zu stehen, ist aber doch was anderes. Habe mir zum übernachten die Gouldings Lodge gegönnt. Teuer aber die Lage ist nicht zu überbieten (außer man übernachtet auf dem Mitten View Campground, hatte aber kein Zelt dabei). Für nachmittags dann gleich eine geführte Tour für 40.-$ gebucht (für 31/2 h). War das Geld wert, besonders weil ich der einzige Teilnehmer war und so praktisch eine Privatführung hatte. Auf die Art bin ich auch zu ein paar Punkten abseits des Loops gekommen, die man ohne Führer nicht besuchen kann (Eye of the Sun, Mocassin Arch, Wind's Ear, Big Hogan, Totem Pole aus der Nähe, etc.). Unterwegs hat erstmal der 4w-Truck den Geist aufgegeben und wir mussten eine halbe Stunde auf ein Ersatzfahrzeug warten. So hatte ich Zeit, mich mit meiner Führerin Rosie ein wenig über die Geschichte und das heutige Leben der Navajo zu unterhalten. Außerdem hatte das den Vorteil, dass sich die Tour dadurch so verlängert hat, dass ich noch den Sonnenuntergang im Park mitnehmen konnte.
Auf dem Weg zum letzten NP dieser Reise, dem Grand Canyon North Rim habe ich noch Zwischenstops am Mexikan Hat, den Gossenecks of the San Juan River (na gut, liegen beide nicht unbedingt auf dem Weg, eher in der entgegengesetzten Richtung, besonders die Goosenecks waren den Umweg aber wert) und in Lee's Ferry (eine der weinigen Möglichkeiten in dieser Gegend wirklich bis ans Ufer des Colorados zu kommen)eingelegt.
Der Nordrand des Grand Canyon hat mich nicht so beeindruckt wie der Südrand. Mag daran liegen, dass das Überraschungsmoment, wenn man das erste Mal in diesen unglaublichen Canyon hineinschaut,fehlte. Außerdem war es ziemlich dunstig.
Gestern dann die Fahrt vom GC nach Las Vegas. Auf dem Weg noch das Pipe Springs NM mitgenommen. Kann man sich ansehen, wenn man sowieso dort vorbeikommt, muss man aber nicht. Die Ausstellung über die Paiute und die Mormonenpioniere dort ist ganz interessant.
Kurz vor Las Vegas noch das Valley of Fire, sozusagen eine Zusammenfassung des ganzen Urlaubs. Jede Menge bizarr geformter Sandstein, ein Natural Arch, Petrified Wood, Petroglyphs und ein paar kleinere Canyons. Fehlten eigentlich nur noch ein paar Hoodoos und ein Slot Canyon, dann hätte man das ganze Coloradoplateau auf kleinstem Raum. Auf jeden Fall einen Besuch Wert. Auch für einen Tagesausflug von Las Vegas aus bestens geeignet.
Von dort dann über den North Shore Drive am (auch sehr leeren) Lake Mead entlang durch ausgedehnte Badlands nach Las Vegas. Immer wieder ein faszinierender (perverser) Kontrast aus der Wüste in das Lichtermeer und die Wasserverschwendung von Sin City zu kommen.
Nach einem Hüpfer in den Pool des Monte Carlo Hotel musste ich dann abends erstmal ein bisschen zocken. Hab' 4 Stunden Black Jack gespielt, viel Spass mit einem absolut bescheuerten New Yorker neben mir gehabt und sogar ein paar Dollar gewonnen. So kann es für die letzten 3 Tage weiter gehen
Fazit: Ein unglaublicher Urlaub. Wahnsinn! Fantastisch! Toll! Supergeil!
Lasst euch selber noch ein paar Superlative einfallen
Auch 4 Wochen waren viel zu kurz um auch nur annähernd alle Schönheiten dieses fantastischen Landstrichs zu sehen. Ich komme auf jeden Fall wieder!!!
Technische Daten: Gefahrene Strecke 4700 Meilen, davon etwa 250 "jenseits des Teers". Keine Meile zuviel und stressig war es definitiv nie.
Gewandert- keine Ahnung, vielleicht 200 km oder so?
Temperaturen zwischen 30°F und 109°F und so ziemlich jedes Wetter, dass man sich vorstellen Kann (Sonne, Regen, Hagel, Schnee, Gewitter, etc.).
Höchster Punkt Beartooth Mountain mit ca. 3200m, niedrigster Punkt Las Vegas mit etwa 650m.