10.10.05Heute stand nun endlich das Kennedy Space Center auf dem Programm. Also fuhren wir gleich früh morgens zurück zum Cape Canaveral, und da wir unsere Tickets ja bereits seit Samstag in der Tasche hatten, brauchten wir auch nicht mehr großartig anstehen. Aber auch so dauerte es nicht mehr lang, bis die Tour startete, und bald saßen wir schon im Bus der mit uns in das Sperrgebiet fuhr.
Den ersten Stopp machten wir bei der Besuchertribüne, von wo aus Ehrengäste bei einem Shuttlestart den Start beobachten können. Die Launch Pads waren von hier aus zwar ganz gut zu erkennen, aber aus Sicherheitsgründen immer noch ziemlich weit entfernt. Unser Tourguide erklärte die einzelnen Anlagen, und auch das große kubische Shuttledock, war weithin sichtbar.
Allerdings sollten wir uns nicht allzu weit vom Bus entfernen, da sich hier schon des Öfteren neugierige Alligatoren gezeigt hatten. Und die konnten wohl ziemlich schnell rennen..
Dann und wann sahen wir mal einen Alligator träge in der Sonne liegen, als wir nun zu einem Besucherkomplex gebracht wurden. Hier konnte man zum einen nachgebaute Module der ISS erkunden. Zum anderen konnte man hier durch Sicherheitsglas sogar den Technikern beim Bau der echten Module zusehen, die voraussichtlich wirklich ihren Weg in den Weltraum finden würden.
Als nächstes fuhren wir nun weiter zum Shuttledock, dessen Dimensionen auch aus der Nähe kaum zu erfassen waren. Es fiel aber nicht schwer zu glauben, dass dieses Gebäude die größte Einraumhalle der Welt darstellte, sie bot schließlich Platz für ein komplettes Shuttle MIT zugehörigem Launchpad!
Daneben standen die Hallen der Shuttles, deren Tore sogar der Form der Shuttles angepasst waren. Nach dem tragischen Absturz des allerersten Shuttles, der Columbia am 1. Februar 2003, befanden sich in den Hangars nun nur noch die verbliebenen Shuttles Discovery, Atlantis und Endeavour.
Neben den Hangars konnte man auch schon ein erstes Launch Pad sehen, worauf die Shuttles beim Start an den entsprechenden Abschussturm gefahren wurden.
Nun fuhren wir weiter zum Launch Pad B, umkreisten es einmal (aussteigen war freilich nicht erlaubt), und hielten dann auf eine Aussichtsplattform zu, die genau zwischen dem Launch Pad A und Launch Pad B lag.
Hier hatten wir einen kleinen Aufenthalt und konnten die Aussicht auf die Startplattformen genießen, bevor es dann zurück zum Bus ging. Als nächstes fuhren wir zum Launch Pad A und fuhren auch hier einmal langsam um die Plattform herum.
Als letztes wurden wir dann zurück zum zweiten Besucherkomplex gebracht, wo die geführte Tour endete und wir uns den anderen Besuchern wieder anschlossen. Hier erlebten wir erstmal einen simulierten Shuttlestart im nachgebauten Kontrollzentrum von Houston mit (schade dass wir den echten nicht hatten sehen können),
bevor wir dann in eine riesige Halle traten, in der eine Mondrakete ausgestellt war. Die einzelnen Stufen waren alle hinter einander aufgebockt und verdeutlichten gut die immense Größe dieser Rakete (obwohl sie mir doch kleiner vorkam als die gewaltige Saturn V Rakete, die im Space & Rocket Center von Huntsville gerade wieder hergerichtet wurde).
Hier konnte man sich nun unter anderem Shows zur Mondlandung ansehen oder hatte die Gelegenheit, Mondgestein anzufassen. Zurück im Hauptkomplex hatten wir nun auch endlich die Gelegenheit, im IMAX Kino den Film "Walking on the moon" zu sehen, den Nicole seit dem IMAX Besuch in Alamogordo so gerne sehen wollte.
Des weiteren gabs noch ein Space Shuttle von innen zu besichtigen und den obligatorischen Raketenpark. Am Space Mirrow Astronaut Memorial, eine Art riesige polierte schwarze Granitwand, sind die Namen all der Astronauten eingraviert, die im Einsatz den Tod gefunden hatten (hauptsächlich also die Crews der Columbia, und natürlich der Challenger). Durch die Spiegelung des Himmels im Granit wurde ähnlich dem Vietnam Memorial in Washington ein Spiegeleffekt erzielt, so dass es aussah als würden die Namen in den Wolken schweben – für ihre Memorials denken sich die Amis wirklich immer was aus. Naja, es gibt ja auch genug.
Schließlich war es an der Zeit dem Space Center den Rücken zu kehren und wir machten noch einen letzten Stopp in dem etwas abseits gelegenen Komplex der United States Astronaut Hall of Fame. Aber außer ein paar Minispielchen (sogar eine Art EYE TOYS, das aber nicht richtig funktionierte) und eben der Hall of Fame gab es hier nichts wirklich Interessantes mehr, und so fuhren wir bald weiter. Die Launchpads waren zwar sehr beeindruckend gewesen, insgesamt hatte uns das Space & Rocket Center in Huntsville aber doch besser gefallen als das Kennedy Space Center.
So fuhren wir nun auf die andere Seite von Florida nach Tampa, und dann weiter nach Fort Meyers.