Mi., 30.5.Das Whispering Sands Motel bietet kein Frühstück. Da Petra noch einen Muffin hat und ich mit einem Marmeladenbrot zufrieden bin, gibt es ein kleines Frühstück auf dem Zimmer. Na mal schau'n, was das Internet macht. Nix
Also bin ich zum Office und es stellt sich heraus, das System muss resetet werden. Wenige Minuten später war ich endlich im Internet, aber nix mit Highspeed. Der Seitenaufbau ist quälend langsam, Internet zum Abgewöhnen
Zum E-Mail Check hat es gerade so gereicht. Anschließend wird unsere Kutsche für den Tag beladen und zum Einkauf in den örtlichen Supermarkt gefahren. Na ja, Supermarkt im Kleinformat und nur mit dem Notwendigsten ausgestattet. Wir sind übrigens die einzigen Kunden und verlassen den Laden mit Brot, Light-Bier und Blockeis. Jetzt kann es zu unserer heutigen Tour "South of Hanksville" los gehen.
Nach 28 Meilen auf dem Hwy 95 kommt der erste Stopp, der Leprechaun Canyon (möchte mal wissen, wie die Amerikaner den aussprechen). Der Canyon beginnt gleich am Highway und ist nicht zu verfehlen. Er ist am Anfang recht breit und zum Teil dicht bewachsen, was sicherlich am feuchten Untergrund liegt. An manchen Stellen kommen wir nur mühsam oder gar nicht weiter und müssen uns einen neuen Trampelpfad suchen. Zu allem Überfluss werden wir von Stechmücken attackiert. Es sind aber keine Moskitos, sondern sehen eher wie "normale" Mücken aus. Wir wehren uns so gut als möglich und erhöhen etwas unsere Laufgeschwindigkeit. Der Mückenspuk hört zum Glück schnell wieder auf und wir setzen unseren Weg in den Canyon fort.
Nach etwa einem Kilometer verengt sich der Canyon an seinem Fuß auf nur etwas mehr als Körperbreite. Jetzt soll der interessanteste Teil des Canyon kommen. Ist aber nix, denn bereits nach ca. 10m versperrt tiefes, trübes Wasser den weiteren Zugang. Es soll aber eine Umgehung geben. Wir suchen sie zuerst in der näheren Umgebung vergeblich, erst als wir ca. 100 m zurück gehen, finden wir endlich den kurzen Aufstieg auf ein Zwischenplateau (liegt nur 2 bis 3m über dem Canyongrund).
Nach dem Bypass verengen sich auch die oberen Canyon-Wände zunehmend, bis ein regelrechter Slotcanyon entsteht.
Die empfohlenen Stirnlampen brauchen wir für diesen Abschnitt zwar nicht, aber es ist schon recht finster und eng.
Nach den etwa 50 m sehen wir wieder volles Tageslicht, aber auch für uns das Ende des Canyons. Nur mit entsprechender Kletterausrüstung ist hier ein Weiterkommen möglich.
Wir machen uns auf den Rückweg und stellen erfreut fest, dass die Stecher vom Vormittag die Mittagshitze oder -sonne nicht mögen. Uns kann es nur recht sein, so kommen wir unbehelligt gegen 12 Uhr wieder zu unserem Auto.
Die weitere Fahrt führt etwa 8 Meilen nach Norden und dort biegen wir links auf eine Gravel Road ein, die uns zu Little Egypt führt. Die dortigen Felsformationen sind absolut mit denen des Goblin Valley vergleichbar, allerdings nicht so dicht und nicht in der Anzahl.
Wir turnen zwischen den Türmchen und Figuren aus porösem, rotbraunem Sandstein herum. Besonders Petras Kameraauslöser glüht, da sie überall Gesichter, Tiere und sonstige Figuren erkennt. Ich bin von dieser Location nicht so begeistert, liegt's am Licht
Vielleicht sieht es bei tief stehender Sonne schöner aus. Fast hätte ich es vergessen, Hoodoos gibt's natürlich auch.
Etwa 2 Stunden halten wir uns hier auf, dann wird es Zeit zum Aufbruch, denn es steht noch der Arsenik Arch aus. Wir fahren die Gravel Road Richtung Highway 95 zurück. Statt abzubiegen, überqueren wir ihn und fahren die dortige Gravel Road ca. 5 Meilen ostwärts. Den Wagen parken wir an einer kleinen Wegverbreiterung und laufen zusätzlich mit GPS bewaffnet in Richtung Arch los. Das GPS gibt uns genau die Richtung an. Immer dem Canyonrand entlang nähern wir uns den Koordinaten.
Doch irgendwann ist Schluss mit lustig und es sind noch immer knapp 0,15 Meilen. Von oben entdecken wir den Arch, finden aber trotz intensiver Suche keinen geeigneten Abstieg.
Könnt ihr den Arch erkennen ? Etwas rechts von der Bildmitte.
Dann eben kein Archbesuch. Dafür finden wir eine aus Steinen kunstvoll arrangierte Menschengestalt. Was das wohl zu bedeuten hat
Der Rückweg zum Auto ist ereignislos. Unseren Trailblazer verfehlen wir um knappe 100 m, da wir vom Parkplatz blöderweise keine GPS Daten genommen hatten.
Zurück in Hanksville springen wir unter die Dusche und gehen anschließend ins Red Rock Restaurant zum Essen. Wobei für den Abend eigentlich der Sonnenuntergang am Burr Point geplant war. Das hätte aber Hetze beim Essen und wieder nur einen kurzen freien Abend bedeutet. Daher lassen wir diesen Sonnenuntergang aus und entscheiden Morgen, ob wir dann den Sonnenuntergang im Goblin Valley oder am Burr Point verbringen.
Zurück im Motelzimmer werden die Fotos gesichert, gesichtet und noch etwas gesurft, bis mal wieder die Verbindung zum WLAN abreißt. Es muss schon wieder resetet werden. Das war scheinbar erfolglos, denn es steht den ganzen Abend über kein WLAN mehr zur Verfügung.
Gefahrene Meilen: 71
Übernachtung: Whispering Sands Motel, 63 $ + Tax