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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: mrh400 am 31.01.2010, 15:51 Uhr

Titel: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 31.01.2010, 15:51 Uhr
Hallo,
erinnert sich noch jemand an meinen unbebilderten live-Kurbericht (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=41410.msg543971#msg543971) vom vergangenen Sommer? Er ist übrigens auch nicht in der Liste der Reiseberichte zu finden  :( , sondern nur über den Link hier. Wenn Ihr Euch nicht erinnert, macht es aber auch nichts; denn nachlesen braucht Ihr ihn jetzt nicht mehr. Ich stelle nämlich jetzt allmählich den dort schon angekündigten umfangreicheren Komplettbericht mit Bildern ein (wenn's noch erwünscht ist  :wink:). Leider hat es ziemlich gedauert, bis ich die Bilder gesichtet und hochgeladen habe. Aber jetzt könnte es bald losgehen.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: PhilippJFry am 31.01.2010, 16:03 Uhr
(wenn's noch erwünscht ist  :wink:).

Ne Du, das ist hier überhaupt nicht erwünscht. Lass mal lieber :wink:

Spaß beiseite, leg los, ich freu mich drauf.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Angie am 31.01.2010, 16:13 Uhr

Hallo!

erinnert sich noch jemand an meinen unbebilderten live-Kurbericht (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=41410.msg543971#msg543971) vom vergangenen Sommer? Er ist übrigens auch nicht in der Liste der Reiseberichte zu finden  :( , sondern nur über den Link hier.

Zu unserer Verteidigung: Er ist in der Liste, siehe hier (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=20614.msg256015#msg256015)
Wenn du meinst, er ist in der Rubrik Westküste nicht deinem Wunsch gemäß platziert, schreib mir bitte per PN, wo du ihn lieber sehen möchtest, dann ändere ich das um, ok?

wenn's noch erwünscht ist  :wink:

Klar ist das erwünscht, und wie! :D - Und eingetragen in der Liste ist er ebenfalls :wink:

Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: NähkreisSteffi am 31.01.2010, 16:14 Uhr
Dahin könnte es uns auch mal ziehen, also leg los und lass sehen, was die Gegend so zu bieten hat.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Heiner am 31.01.2010, 16:24 Uhr
Hi!

Ich bin gespannt auf deinen Bericht.

Gruß Heiner
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 31.01.2010, 17:47 Uhr
Hallo,
Er ist in der Liste, siehe hier (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=20614.msg256015#msg256015)
Wenn du meinst, er ist in der Rubrik Westküste nicht deinem Wunsch gemäß platziert, schreib mir bitte per PN, wo du ihn lieber sehen möchtest, dann ändere ich das um, ok?
wer lesen kann, hat mehr vom Leben  :oops: :oops: - ist mir das peinlich  :oops: :oops:. Ich habe die Liste bis Nordwesten runtergescrollt und nur dort gesucht.

Die beiden Rubriken sind in ihrer Abgrenzung nicht so ganz eindeutig: die in weiten Teilen dieselben Regionen wie meine betreffende Tour (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=35209.0) von Micha73 läuft unter "Nordwesten", ebenso der Olympic-Besuch (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=40304.msg529198#msg529198) von Nordlicht. Dafür fährt Bachwatz mit seiner Reise (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=42530.msg561004#msg561004) bis nach Page und Moab unter "Westküste". Na ja, Hauptsache, ich finde mich wieder  :lol: (manchmal will ich ja auf meine Erfahrungen verweisen).
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Angie am 31.01.2010, 17:53 Uhr

Hallo,

wer lesen kann, hat mehr vom Leben  :oops: :oops: - ist mir das peinlich  :oops: :oops:. Ich habe die Liste bis Nordwesten runtergescrollt und nur dort gesucht.

ist doch nicht schlimm, lass die Röte im Gesicht wieder verblassen :wink:

Die beiden Rubriken sind in ihrer Abgrenzung nicht so ganz eindeutig: die in weiten Teilen dieselben Regionen wie meine betreffende Tour (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=35209.0) von Micha73 läuft unter "Nordwesten", ebenso der Olympic-Besuch (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=40304.msg529198#msg529198) von Nordlicht. Dafür fährt Bachwatz mit seiner Reise (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=42530.msg561004#msg561004) bis nach Page und Moab unter "Westküste". Na ja, Hauptsache, ich finde mich wieder  :lol: (manchmal will ich ja auf meine Erfahrungen verweisen).

Ich weiß, das ist oftmals ein "Problem" mit übergreifenden Routen. Wir bemühen uns, die Reiseberichte dort einzuordnen, wo sie - nach unserem Ermessen, das aber nicht immer richtig sein muss - Schwerpunktmäßig am besten hinpassen.

Gib Bescheid, wenn du deine beiden Reiseberichte woanders eingeordnet haben möchtest, dann mache ich das.

Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: PrivatePaula am 31.01.2010, 18:29 Uhr
JuHu,Nachschlag! :pferd:
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 31.01.2010, 19:11 Uhr
Portland – Seattle – San Francisco

01.08.2009 – 23.08.2009


Prolog


Nach unserer Südosttour im Frühsommer 2007 entstand bereits im Herbst 2007 der Plan, im folgenden Jahr genau in die entgegengesetzte Richtung zu fahren - also nach Nordwesten, beginnend in Portland (der Flugpreise wegen) über Seattle und entlang der Küstenregion bis San Francisco mit Schlenkern zum Crater Lake und evtl. noch Yosemite. Die Route wird im Forum eingestellt (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=27648.0) und aufgrund von Ratschlägen verfeinert. Als sich allerdings abzeichnet, daß die büromäßige Urlaubsplanung von uns beiden in 2008 letztlich erst den Oktober erlaubt, heißt der wichtigste Ratschlag "zu spät". Also haben wir die Route archiviert und umgeplant. 2008 sollte es also in den Südwesten gehen (vgl. Bericht (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=40505)).

Aufgegeben hatten wir den Nordwesten aber nicht. Ganz entgegen unseren „normalen“ Vorstellungen wollen wir es wagen, mitten im August 2009 und somit in der Hochsaison den Nordwesten zu erkunden, wo Marianne trotz Hochsommer auf etwas weniger Hitze als im Südwesten hofft (womit sie recht behalten sollte :ohjeee:).

Wie schon bei den Vorplanungen 2007 zeigt sich, daß Gabelflüge Seattle/San Francisco jedenfalls in der von uns bevorzugten Business Class nahezu das doppelte kosten wie Portland/San Francisco – also bleibt es im wesentlichen bei der bereits geplanten Route. Das damit notwendige Umsteigen auf dem Hinflug in Frankfurt halten wir für erträglich. Wir planen dafür ausreichend Zeit ein, was uns allerdings einen ziemlich frühen Start in München abverlangt. Auf dem Rückflug sollte es wenn irgend möglich direkt gehen – was ab SFO wohl ungefährdet bleibt. Inzwischen hat die Lufthansa übrigens die Direktflüge nach Portland leider völlig eingestellt.

Schon im Februar buchen wir die Flüge und erledigen gleich anschließend die ESTA-Anmeldung, die - abgesehen von dem Zeitaufwand bei der Kontrolle der eingegebenen Paßnummern - in sekundenschnelle abläuft. Bei Hertz wird auch schon im Februar wieder ein SUV mit Navi geordert. Auch diesmal heißt es auf den ADAC-Seiten, daß Navis für SUVs nicht erhältlich seien. Also gehe ich halt wieder einmal direkt auf die Hertz-Seite, wo das mit ADAC-Code wieder völlig problemlos zu buchen ist.

Nach und nach werden unter Zuhilfenahme von Tripadvisor und Google Maps alle Hotels für die Route gebucht, da wir nicht allabendlich in Hektik geraten wollen, nach Quartieren suchen zu müssen. Absagen kann man die meisten ja immer noch am selben Tag, falls man es sich anders überlegt. Besonders wichtig ist natürlich die Vorbuchung für die Parks (Lake Quinault Lodge im Olympic NP, Crater Lake Lodge und Wawona Hotel im Yosemite) - alle drei versuche ich ebenfalls schon im Februar zu fixieren - und selbst zu diesem frühen Zeitpunkt ist die Crater Lake Lodge zu unserem Wunschtermin bereits ausgebucht  :(, so daß wir auf ein Cabin in Mazama Village ausweichen müssen. Auch regelmäßige Kontrollen bei Xanterra, ob vielleicht in der Lodge etwas freigeworden ist, so daß wir umbuchen könnten, führen nicht zum Erfolg.

Wie in den letzten Jahren streuen wir wieder etliche Bed and Breakfasts ein; eine Art der Übernachtung, die wir zunehmend schätzen, weil wir die individuelle Gestaltung der Quartiere mögen und weil man deutlich mehr unmittelbaren Kontakt zu den Amerikanern erhält. Auch Tickets für eine Whale Watching Tour buchen wir vor sowie Alcatraz, weil wir dort eine Sunset-Tour mitmachen wollen. Schließlich wird wieder bei Cellion eine Telefonkarte bestellt, die wie gewohnt auch zeitgerecht eintrifft.

Da wir wie gesagt einen extrem frühen Flug nach Frankfurt als Zubringer ausgewählt haben, haben wir uns im Rahmen eines Packages inklusive Parkplatz im Kempinski am Münchner Flughafen eingebucht – auf schönem Berater-Werbetexter-denglisch hört das auf den dämlichen Namen „Park Sleep and Fly“; aber was soll's, wir wollen ja in die USA, wo man dem Vernehmen nach auch mit Anglizismen um sich wirft  :lol:. In Summe kommt das Angebot übrigens nicht viel teurer als ein Platz im Parkhaus und wir haben keine frühmorgendliche Hetze.

Nachdem wir (hoffentlich) alles beieinander haben, packen wir am Wochenende vor dem Start, um nicht am letzten Tag in Panik und Streß zu geraten. So leben wir jetzt halt ein paar Tage neben den gepackten Koffern, die wir zunächst vermeintlich locker gepackt haben. Allerdings kommt im Lauf der Woche noch manches nach dem Motto "das-könnten-wir-doch-auch-brauchen" hinein. Dennoch hat auch die Kühlbox wieder ihren Platz im großen Koffer gefunden.

Nach allen kleineren Umplanungen und Buchungen sieht die vorgesehene Route übrigens so aus:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Nordwest_2009_Plan_mittel_2_Forum.jpg)
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Palo am 31.01.2010, 19:26 Uhr
Halt, ich moechte auch mit :D

Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: SEA2009 am 31.01.2010, 20:39 Uhr
Da wir euch im Sommer ja praktisch schon hinterhergefahren sind, komme ich jetzt gerne wieder mit auf die Reise. Bin sehr gespannt auf die Fotos! Danke, dass du dir die Mühe machst und den Reisebericht noch einstellst!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Angie am 31.01.2010, 21:19 Uhr

Im Kempinski Airport Hotel haben wir im Oktober 09 auch genächtigt. Ich finde es sehr angenehm und praktisch sowieso.

Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 31.01.2010, 22:06 Uhr
Hallo,
ich stelle mal noch den "Tag 0" herein - noch unbebildert, weil nichts zu fotografieren, aber der Vollständigkeit halber dazugehörend:

0. Tag Freitag, 31.07.2009 München – Flughafen

Bemerkenswert früh kann ich dem Büro den Rücken drehen: schon um 15.00 verlasse ich den Parkplatz und bin um 15.30 zuhause. Auch Marianne ist schon da, kurz zuvor aus Nürnberg zurückgekommen. So können wir gemütlich die Koffer ins Auto laden und die Wohnung noch einigermaßen ordentlich herrichten, damit wir bei der Rückkehr nicht in Ohnmacht fallen.

Gegen 17.00 fahren wir los, auf der Autobahn zum Flughafen herrscht relativ dichter, aber flüssiger Verkehr. Im Kempinski sind wir unter den ganz wenigen Gästen, die um diese Zeit einchecken. Wir erhalten ein Zimmer im ersten Stock. Anschließend fahre ich das Auto in die Garage und wir machen eine kurze Erholungspause im Zimmer.

Kurz nach 18.00 holen wir die Koffer aus dem Auto und marschieren zum Terminal. Der Vorabend-check-in im Business-Bereich geht schnell und problemlos - bei Economy stauen sich die Leute vom Eindruck her allerdings kilometerweit. Boarding wird morgen um 5.40 sein. Gegen 5.00 da zu sein wird uns empfohlen, weil wegen des Ferienbeginns mit größerem Andrang zu rechnen sein könnte – na ja, frei nach Beckenbauer, schau'n wir mal, dann seh'n wir schon.

Im Mangostin machen wir es uns dann gemütlich, trinken als Apero ein Pils und essen ausgelöste Ente – ganz hervorragend - mit französischem Rosé und Pellegrino. Als wir kurz vor 20.00 aufbrechen, ist das Mangosin noch ganz gut besucht, das HB weniger, die Restaurants dazwischen haben schon die Stühle hochgestellt.

Beim Blick auf die Check-in-Schalter dasselbe Bild wie schon bei unserer Ankunft: ein paar wenige Leute im Business-Bereich, elendig lange Schlangen (geschätzte Wartezeit min. 1h) sowohl beim normalen Check-in als auch beim Baggage-drop-off (dort sogar eher noch länger, so daß man keinen Vorteil vom online-check-in mehr haben dürfte). Ganz wenige Versprengte beim Automaten-Check-in – die Lufthansa wird wohl nie lernen, daß die Leute das nicht mögen. Dazwischen noch eine völlig leere und zum Teil demontierte Schalterreihe, wo theoretisch Sperrgepäck abgegeben werden könnte. Es ist schon bemerkenswert, was die Lufthansa den Passagieren zumutet, zumal sie darauf besteht, daß die Security nicht länger als 3 – 5 Minuten dauern darf, selbst die Leute aber ewig warten läßt.

Im Zentralbereich kauft Marianne noch ein Eis und dann gehen wir mit einem kurzen Blick auf den recht schönen Spa-Bereich des Hotels auf unser Zimmer, um früh zu schlafen – morgen müssen wir ja extrem früh raus und der Tag wird lang.

40 km
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Doreen & Andreas am 01.02.2010, 11:53 Uhr
Eine wunderschöne Route, die wir gern auch mal so fahren würden... vielleicht aber mit einem Abstecher nach Vancouver.
Jedenfalls lese ich gern wieder bei Dir mit  :wink:
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Matze am 01.02.2010, 16:43 Uhr
Da fahre ich auch gern mit - gerade der Nordwesten reizt mich immer noch! Speziell der Teil, wo wir noch nicht waren ... :lol: :lol:
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: nordlicht am 01.02.2010, 17:37 Uhr
Wir waren ja zur selben Zeit am Mt.St.Helens und der Kueste. Da interessiert es mich jetzt Eure Bilder zu sehen und von Euren Erlebnisse zu hoeren.
Ich freu mich auf den Bericht!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: pinguinin am 01.02.2010, 20:32 Uhr
Hallo,

ich komme auch noch mit und bin schon sehr gespannt!

LG
Marlies
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 01.02.2010, 20:46 Uhr
1. Tag Samstag, 01.08.2009 München – Frankfurt – Portland

Geschlafen habe ich bis 3.00 ganz gut, dann nur mehr sporadisch – Marianne pennt gemütlich neben mir. Um 4.15 kommt der bestellte Weckruf und wir machen uns in aller Ruhe fertig und gehen in die Lobby. Obwohl es Frühstück offiziell erst ab 5.00 gibt, bekommen wir auch schon knapp 10 Minuten früher ein paar schmackhafte Kleinigkeiten und frisches Obst (Aprikosen, die ich so mag!) zu beißen. Wir sind dabei nicht die einzigen. Viel brauchen wir ja nicht, weil wir auf den Flügen erfahrungsgemäß ziemlich durchgefüttert werden. Nach dem Auschecken sind wir ca. 5.15 wir am Terminal, wo sich vor den Schaltern schon wieder unendlich lange Schlangen aufgebaut haben – wie gut, daß wir gestern schon alles erledigt haben.

Die Security geht im Business-Bereich ohne jedes Anstehen (bei Economy ist nur ein Durchgang offen mit entsprechendem Rückstau. Die Kamera muß ausgepackt und durchgeschaut werden, ein sporadischer Blick auf die sonstige Technik. Das Gate bei mir piepst – bei der manuellen Kontrolle aber nichts mehr; Kommentar des freundlichen Kontrolleurs: „Zufallsgenerator“.

Somit sind wir natürlich relativ früh am Gate und lesen Zeitung. Das Boarden beginnt pünktlich und auch  der Start kommt ohne Verzug. Ein zweites Frühstück mit Krabbencroissant, Joghurt und Apfelteilchen weckt uns nicht wirklich.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0715_DxO_Schwaig_Forum.jpg)
Mit einem Blick auf Schwaig nehmen wir Kurs auf Frankfurt

In Frankfurt werden wir an der weitestmöglich entfernten Außenposition geparkt – wie so oft bei Flügen aus München; offenbar hat das Methode. Nach einer längeren Wartezeit im vollen Bus vor der definitiv leeren Maschine kommt dann also erst noch eine längere Flughafenrundfahrt. Dafür dann die große Überraschung: Nachdem wir mit Hilfe einer Hostess erfahren haben, daß unser Gate vielleicht, wohl oder auch tatsächlich unverändert A 53 sein könnte oder dürfte (wie üblich gibt es in Frankfurt noch keine Gateanzeige, solange der Flug nicht schon fast geboarded wird.), fahren wir mit dem Aufzug hoch und … keine weitere Sicherheitskontrolle  :D; für uns deshalb eine Überraschung, weil das früher bei USA-Flügen auch aus München (= Schengen) kommend anders war. Damit sind wir dann doch ziemlich früh am Gate, beginnen mit dem Lesen weiterer Zeitungen und ich kann schon mal den ersten (bzw. „nullten“) Tageskurzbericht ins Forum einstellen.

Das Boarden funktioniert ziemlich chaotisch. Die Wägelchen mit dem Schalter für die Paßkontrollen werden ständig hin und her geschoben, bevor es wirklich losgeht. Dann dürfen wir wieder zwei Etagen per Treppe hinunterstolpern und mit dem Bus eine erneute - diesmal etwas kleinere - Flughafenrundfahrt zu einer Remote-Position unternehmen.

Unsere Businessplätze sind wie es sich gehört recht geräumig. Nach dem obligatorischen Sekt geht es nahezu pünktlich los. Wir essen zunächst Blattsalat bzw. Roastbeef mit Bohnen und Pfifferlingaroma (wobei das Roastbeef keines ist sondern ein Trockenfleisch); anschließend gibt es Zander und als Nachtisch Käse bzw. Schloß-Fuschl-Torte. Dazu trinken wir zum Lobe des Südweststaates einen badischen Grauburgunder (Marianne) bzw. württemberger Riesling (ich) und ich gönne mir zum Nachtisch einen feinen Portwein.

Als ich gerade eingeschlafen bin, weckt mich Marianne aus dem tiefsten Schlaf mit den Immigration-Formularen (ohne Felder für Mail oder Telefon). Danach habe ich zwar noch ab und an gedöst, aber nicht mehr richtig schlafen können. Das erste Mal seit vielen Jahren schauen wir uns daher – durch die neueren Techniken zeitlich versetzt - einen Film im Flieger an, nachdem der mir kürzlich empfohlen wurde. Pranzo di Ferragosto, eine typische italienische Komödie voller Melancholie und Tristesse. Anschließend ziehe ich mir noch die 6. Symphonie von Tschaikowsky mit dem Gewandhausorchester rein – mit Mariannes Kopfhörer, weil bei mir der rechte Kanal streikt.

Der Flug geht sehr weit nach Norden, weit östlich an den Britischen Inseln vorbei, nördlich von Island und ziemlich durch die Mitte von Grönland. So jedenfalls die Anzeige auf den Monitoren, gesehen hat man nämlich ab der europäischen Küstenlinie bis Kanada praktisch nichts, weil eine durchgehende Wolkendecke vorherrschte. Erst westlich von Baffin Island gab es Eismeer zu sehen und dann viele Seen in Kanada. Dann gab es wieder Wolken, ab Jasper NP klarte es auf mit schönen Ausblicken. Seattle war ganz gut zu sehen, der Mt Olympic ganz in der Ferne. Um den Mt Rainier und den Mt St Helens sehen zu können (beide wurden vom Kapitän als spektakuläre Sights angekündigt) hätte man links sitzen müssen. Wir saßen natürlich rechts.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6006_DxO_Vlieland_Terschelling_Forum.jpg)
Ein letzter Blick auf Europa - Vlieland-Terschelling in den Niederlanden

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6016_DxO_Eismeerk%FCste_Canada_Forum.jpg)
Eismeerküste in Canada (genauer Ort unbekannt  :wink:)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6029_DxO_Great_Slave_Lake_Forum.jpg)
Great Slave Lake mit Insel drin mit Seen in der Insel drin

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6036_DxO_Rocky_Mountains_Canada_Forum.jpg)
Kanadische Rocky Mountains im Umfeld des Jasper NP

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6041_DxO_Rocky_Mountains_Gipfelsee_Canada_Forum.jpg)
Gebirgssee in den kanadischen Rocky Montains (sachdienliche Hinweise werden gerne entgegengenommen)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6048_DxO_Toutle_River_Mt_St_Helens_Forum.jpg)
Schlammfeld im Toutle River, das der Ausbruch des Mt St Helens hinterlassen hat

Dazwischen gab es einmal einen Kaffee mit Himbeertörtchen oder Sandwich und dann nochmal eine kalte Platte (theoretisch hätte es auch Gulasch gegeben) mit einem bleifreien Bier.

Der Flughafen von Portland macht einen eher provinziellen Eindruck und ist eigentlich ein besserer Barackenbau. Die Immigration hat gerade mal 6 Schalter. Inzwischen werden auch hier alle zehn Finger gescannt – jeweils vier Finger auf einmal und dann der Daumen extra.

Die Koffer lassen ziemlich auf sich warten. Nach dem Zoll wird man samt Gepäck in einen Bus verfrachtet, der uns zum Hauptterminal bringt – geht aber sehr zügig. Das Rental Car Center ist direkt gegenüber und nach minimaler Wartezeit bekommen wir bei Hertz einen dunkel-silbergrauen Mercury Mariner – vom Kofferraum her unterste Grenze für einen Standard-SUV, aber für uns gerade noch ausreichend (bei der Abgabe in San Francisco blättere ich etwas intensiver in den aufgelegten Fahrzeugverzeichnissen – es war letztlich ein "Premium Midsize"). Das Auto fährt sich – abgesehen von etwas weichen Bremsen – aber ganz angenehm.

Zunächst nehmen wir Kurs auf Albertsons, wo wir unsere Picknick-Grundausstattung kaufen: Tuppers, Pappteller, Cookies, Getränke aller Art – mit empfindlichen Lebensmitteln wollen wir warten, bis die Kühlbox ausgepackt ist. Die Savings Card wird hier anstandslos akzeptiert (letztes Jahr hieß es in Denver, die benötige man nicht mehr, weil die Preise ohnehin alle netto seien) und spart uns schon im ersten Anlauf 15 USD (bei einem Endpreis von 82 USD).

Auf der Weiterfahrt ins Hotel verpassen wir die richtige Auffahrt auf die Interstate und fahren daher von Süden her durch die Innenstadt inkl. Chinatown, die uns aber nicht so wahnsinnig imponiert.

Das uns aus dem Forum empfohlene Inn @ Northrup Station ist Spitze, das Zimmer ist trotz unserer (allerdings angekündigten) frühen Ankunft bereits fertig – riesengroß mit kompletter Küche.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6052_DxO_Inn_at_Northrup_Station_Forum.jpg)
Zimmer im Inn @ Northrup Station

Nach kurzer Duschpause fahren wir zum International Rose Test Garden, wo wir zwischen – trotz der letzten extrem heißen Juliwoche – zwischen traumhaft schönen und intensiv duftenden Rosen lustwandeln und immer wieder ein Päuschen einlegen. Eine Donation lassen wir gerne zurück.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6058_DxO_Portland_Rose_Garden_Forum.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6062a_DxO_Portland_Rose_Garden_Forum.jpg)
Im Rose Test Garden

Anschließend gehen wir noch in den Japanese Garden. Der kostet pro Kopf 8 USD Eintritt, die aber gut angelegt sind. Die einzelnen Abschnitte sind wunderschön angelegt, mit vielen Teichen und Wasserfällen dazwischen. Marianne findet besonderen Gefallen an den vielen Ahornbäum(ch)en mit ganz filigranen Blättern. Auch zwei Steingärten sind dazwischen, die wiederum mir besonders gefallen, weil sie so meditativ sind.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6083_DxO_Portland_Japanese_Garden_Forum.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6098_DxO_Portland_Japanese_Garden_Forum.jpg)
Im Japanese Garden

Zurück beim Hotel parken wir das Auto und gehen ums Eck zum Restaurant Wildwood. Kurz nach 17.00 sind wir zwar noch etwas zu früh dran (Service ab 17.30), bekommen aber schon ein schönes Pale Ale – und weil das Faß für die eine Sorte nur noch 1 ½ Gläser hergibt, bekommen wir ein weiteres gratis. Zum Essen wählen wir Tuna mit sehr schmackhafter Oliven-Kapern-Tapenade, danach noch eine Bitter Sweet Chocolate Mousse bzw. eine Panna Cotta. Nach einem kurzen Aufenthalt auf der Hotelterrasse, wo es uns zu heiß wird, fällt Marianne ins Bett und läßt mich am PC werkeln.

16 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: americanhero am 01.02.2010, 22:30 Uhr
ich bin auch mit dabei, zumal wir ja ein paar Teile deiner TOur ein paar Tage nach dir gemacht haben.
Vielleicht finde ich noch ein paar schoene Anregungen fuer eine weitere Tour in diese Ecke, die mir sehr gut gefallen hat. Ausserdem haben wir noch Family in der Seattle Area, das waere ein Anreiz  :D
Der Japanese Garden jedenfalls ist schon mal fanatstisch und gleich notiert
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Doreen & Andreas am 02.02.2010, 10:35 Uhr
Wundervolle Bilder aus dem Flugzeug, Gerhard.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6041_DxO_Rocky_Mountains_Gipfelsee_Canada_Forum.jpg)
Gebirgssee in den kanadischen Rocky Montains (sachdienliche Hinweise werden gerne entgegengenommen)

Ich vermute, es ist der Glacial Lake nahe des Waputik Icefield. Im Hintergrund könnte der Hector Lake zu erahnen sein...

 :arrow: http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&sll=51.482238,-116.355515&sspn=0.350214,0.466232&ie=UTF8&t=h&ll=51.553807,-116.398087&spn=0.174832,0.233116&z=12
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 02.02.2010, 11:41 Uhr
Hallo,
Wundervolle Bilder aus dem Flugzeug, Gerhard
ich weiß schon, warum wir auf Fensterplätze wert legen  :wink:

Ich vermute, es ist der Glacial Lake nahe des Waputik Icefield. Im Hintergrund könnte der Hector Lake zu erahnen sein...

 :arrow: http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&sll=51.482238,-116.355515&sspn=0.350214,0.466232&ie=UTF8&t=h&ll=51.553807,-116.398087&spn=0.174832,0.233116&z=12
Von der Route (Great Slave Lake - Portland) könnte das vielleicht hinkommen; bei genauer Betrachtung habe ich aber Zweifel: Die Aufnahme zeigt den See mehr oder weniger von Osten bis Süden aus rechte Seite vom Flieger). Dann müßte das Eisfeld vorne bis rechts vom See zu sehen sein und zum See hin auslaifen - da ist aber nur eine relativ schroffe Felswand. Vielleicht ist es auch der hier (http://maps.google.de/maps?q=51.650407,-116.502972&num=1&t=h&sll=51.553807,-116.398087&sspn=0.174832,0.233116&hl=de&ie=UTF8&ll=51.672981,-116.504517&spn=0.319367,0.615921&z=11) (nur, dann paßt von der Blickrichtung der See im Tal im Hintergrund nicht mehr ?)
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Doreen & Andreas am 02.02.2010, 16:15 Uhr
Von der Route (Great Slave Lake - Portland) könnte das vielleicht hinkommen; bei genauer Betrachtung habe ich aber Zweifel: Die Aufnahme zeigt den See mehr oder weniger von Osten bis Süden aus rechte Seite vom Flieger). Dann müßte das Eisfeld vorne bis rechts vom See zu sehen sein und zum See hin auslaifen - da ist aber nur eine relativ schroffe Felswand.
Wenn Du etwas nach hinten rausfotografiert hast, könnte es auch der Lake O´Hara mit Blick zum Lake Louise sein... obwohl: da fehlt dann irgendwo das Victoria-Icefield.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 02.02.2010, 16:50 Uhr
Hallo,
könnte es auch der Lake O´Hara mit Blick zum Lake Louise sein...
sicher nicht, denn der liegt im Gegensatz zu "meinem" ja "mitten im Wald"; eher das Lackerl (http://maps.google.de/maps?q=51.333937,-116.339378&num=1&t=h&sll=51.418265,-116.332512&sspn=0.08029,0.15398&hl=de&ie=UTF8&ll=51.333508,-116.333199&spn=0.040219,0.07699&z=14) 2 km südlich davon. Ich wähnte uns da allerdings schon südlicher. Werde gelegentlich nochmal die ganze Bilderfolge anschauen.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 02.02.2010, 22:22 Uhr
Hallo,
die Diskussion über den überflogenen See habe ich mal in den Luftfahrt-Bilder-Thread hierher (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=44074.msg585563#msg585563) verlegt - mit der kompletten Folge zwischen Great Slave Lake und Seattle. Da wir nurmehr gute 10 Minuten von Seattle entfernt waren, muß das im Grenzgebiet USA-CDN belegen sein.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 02.02.2010, 23:07 Uhr
2. Tag Sonntag, 02.08.2009 Portland – Columbia Gorge – Mount Hood – Portland

Geschlafen haben wir beide außerordentlich mäßig; der Jetlag in Kombination mit der schweren Schokoladenmousse nebst den dazugehörenden Trüffelteilchen und der Klimaanlage (entweder unerträglich laut oder unerträglich heiß) fordert seinen Tribut. Wir beschließen irgendwann, um 6.00 aufzustehen – aber genau da schlafen wir endlich tief und fest; so wird es dann doch gut 6.30.

Das Frühstück ist nicht so überragend wie die Zimmer. Ich backe mir eine Waffel, Marianne nimmt ein Joghurt; damit nebst Kaffee verziehen wir uns auf die Terrasse im Obergeschoß, wo wir es sehr gemütlich in der noch angenehmen Morgenluft haben.

Nachdem gestern und heute in stetem Fluß irgendwelche SMS auf dem Handy eintreffen (insgesamt 20, lauter Nachrichten von Yahoo-News), rufe ich bei der Cellion-Hotline an und lasse die SMS-Funktion deaktivieren. Das ganze geht auf deutsch und sehr freundlich. Erstmals hat es damit auch mich erwischt, daß ein Abo eines Vorbesitzers der Nummer noch bei mir aufschlägt.

Wir lassen uns im Hotel noch erklären, wo der Saturday Market ist (klar, Saturday Market  findet - auch - am Sonntag statt  :?) ist und ziehen dann los Richtung Columbia Gorge. Beim Exit 17 fahren wir auf den Historic Highway mit einem schönen ersten Aussichtspunkt beim Women's Forum Overlook, der den Erwartungsmaßstab für den Tag setzt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6112_DxO_Columbia_River_Forum.jpg)
Columbia River vom Women's ForumOverlook

Etwas später zweigen wir ab zum Larch Mountain – eine 14 Meilen lange Strecke durch den Wald leider ohne jede Aussicht. Oben am Parkplatz muß man (bzw. sollte man - es herrscht "Selbstveranlagung" mit Hinterlegung aus dem Armaturenbrett) einen Permit für 5 USD erwerben, um loszumarschieren. Dann machen wir uns auf den angenehm zu laufenden Weg zum Sherrard Overlook, der es in sich hat: Mt St Helens, Mt Rainier, Mt Adams, Mt Hood und Mt Jefferson umrunden den Platz – leider alle ziemlich im Dunst, aber dennoch imposant und damit den Weg wert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6131_DxO_Larch_Mountain_Mt_Hood_Forum.jpg)
Mount Hood, unser heutiger Ankerpunkt, vom Sherrard Overlook aus

Die Rückfahrt durch den Wald ist leider auch nicht spannender – es kommen aber bemerkenswert viele Radler entgegen (wie auch im weiteren Verlauf des Tages). Der nächste Aussichtspunkt am Historic Highway ist beim Crown Point Overlook mit einem bemerkenswert scheußlichen Gebäude, aber sehr schönem Blick.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6137_DxO_Columbia_River_Gorge_Crown_Point_Forum.jpg)
Crown Point, eine Bausünde am Columbia River

Dann kommen die Wasserfälle: Latourel Falls - recht eindrucksvoll, vor allem wenn man bis zum Pool geht, wo man einen schönen Blick auf den Wasserfall, die bemooste Felswand und Basaltabbrüche hat; Shepperd Dell – für mich der schönste; Bridal Veil Falls - auch nicht ohne und mit einem schönen kurzen Spazierweg verbunden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6146_DxO_Columbia_River_Latourel_Falls_Forum.jpg)
Latourel Falls

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6159_DxO_Columbia_River_Shepperds_Dell_Forum.jpg)
Shepperd Dell - schaut aus diesem Blickwinkel aus, wie mit einem Knoten drin

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6162_DxO_Columbia_River_Bridalveil_Fall_Forum.jpg)
Bridal Veil Fall, der erst nach einem kurzen Spaziergang zu erreichen ist

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6165_DxO_Columbia_River_Bridalveil_Fall_Moos_Forum.jpg)
Erster Vorgeschmack auf den Regenwald in der Nähe vom Bridalveil Fall

An den hochgelobten Multnomah Falls herrscht kirmesartiger Rummel, was einerseits kein Wunder ist, nachdem wir Sonntag haben und die Columbia Gorge ein beliebtes Ausflugsziel ist. Andereseits waren wir an den vorangegangenen Fällen zwar nicht unter uns, aber der Andrang hielt sich doch in Grenzen.

Zunächst verpflegen wir uns als ersten Gang mit je einem Apfel und gehen dann bis zur Steinbrücke. Unsere Hoffnung, daß sich oberhalb der Steinbrücke die Menge verlaufen und reduzieren würde, hat sich leider nicht bewahrheitet. Amerikaner in Hülle und Fülle sind unterwegs zum oberen Punkt der Fälle, was uns dann so abschreckt, daß wir verzichten. Fotos gibt es übrigens keine, die sind wegen der Gegenlichtsituation alle nicht sehr begeisternd.

Auch die noch folgenden Wasserfälle lassen wir aus, weil auch dort überall heftige Betriebsamkeit herrscht - dabei kann ich mir nicht vorstellen, daß die reizvoller sind als die ersten drei.

Statt dessen fahren wir die I 84 am Columbia River entlang bis nach Hood River, wo wir auf dir US 35 abzweigen, die uns mit der US 26 zusammen um den Mt Hood herumführt. Auf der US 35 ind wir nahezu alleine unterwegs, fahren zunächst durch Obstplantagen mit tollem Blick auf den Berg, dann durch Bergwald.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6180_DxO_Mt_Hood_Forum.jpg)
Mt Hood von der US 35 aus

Aus der Nähe ist der Mt. Hood ziemlich schroff. Wir machen noch einen kurzen Abstecher zur Timberline Lodge (bekannt durch Kubricks Shining!), wo wir kurz unterhalb auf einem „wilden“ Parkplatz halt machen, weil man ganz oben bezahlen müßte und außerdem die Lodge wegen einer größeren Hochzeitsgesellschaft ohnehin nicht zugänglich war. Bei unserem heutigen zweiten Gang (Banane) wundern wir uns, wie es den am Hang befindlichen Horden von Skiläufern Spaß machen kann, bei der auch hier oben herrschenden Hitze dem Wintersport zu frönen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6183a_DxO_Mt_Hood_Skigebiet_Forum.jpg)
Mt Hood bei der Timberline Lodge
In dem rot markierten Rechteck tummeln sich die Skiläufer und Snowboarder

Die Rückfahrt auf der US 26 haben wir ziemlich starken Kolonnenverkehr, der jedoch wegen der meist zwei Spuren weitgehend flüssig bleibt. Wir fahren in die Stadt hinein, finden statt (oder trotz?) Navi gleich die richtige Ausfahrt und parken auf der 2nd Ave etwas nördlich von der Burnside. Mit wenigen Schritten sind wir auf dem Saturday Market, der irgendwie der Auer Dult gleicht – nur etwas schriller. Leider ziemlich kommerzialisiert und nicht so Flohmarkt-mäßig, wie wir das erwartet hatten. Immerhin finden wir für Marianne einen ganz hübsches Modeschmuckanhänger mit Silberkettchen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6188_DxO_Portland_Saturday_Market_Forum.jpg)
Portland, Eingang zum Saturday Market

Im Randbereich gibt es durchaus auch Ecken mit - z.T. kurioser - Atmosphäre. Außerdem hat man einen ganz netten Blick auf zwei der vielen Brücken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6193_DxO_Portland_Sewage_Pumping_Plant_Forum.jpg)
Portland Municipal Sewage Pumping Plant (Kanalisations-Hebepumpe) am Fluß

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6192_DxO_Portland_Burnside_Bridge_Forum.jpg)
Portland Burnside Bridge

Auf dem Rückweg zum Auto drehen wir noch eine Schleife, ohne daß wir jedoch besonders reizvolle Ecken entdecken können. Wir fahren daher zum Hotel und steigen dort in die Tram, mit der wir wieder zurück in die Stadt bis zu Powells Buchladen fahren, der wirklich unendlich groß und originell ist (auch die Versuche, mit allerlei gewagten und improvisierten Stützen die Zwischendecken am Zusammenbrechen zu hindern, sind der Erwähnung wert). Dann gehen wir noch ein paar Blocks weiter. Die Gegend ist hier zwar besser als um den Saturday Market, aber auch nicht wirklich mitreißend – irgendwie finden wir keinen Zugang zur Atmosphäre der Stadt.

Zurück im Hotel duschen wir uns den Schweiß ab (es hat auch heute wieder um die 34° - und zwar wird es um so heißer, je näher der Abend rückt) und versuchen um die Ecke bei Paley's (gegenüber von unserem gestrigen Restaurant) einen Tisch zu ergattern – geht aber erst um 19.30 – also in einer guten Stunde. Also nehmen wir unser Bier als Aperitif im Hotelzimmer zu uns.

Schließlich essen wir Rabbit Ravioli (mit Speck und Pilzen – geschmacklich ganz hervorragend) und danach Creme Brulee bzw. Tarte Tartin vom Pfirsich mit Lavendeleis. Alles wirklich Spitzenklasse (allerdings auch vom Preis her) – auch das Brot verdient eine besondere Erwähnung - und leider mit ziemlich langen Wartezeiten verbunden.

207 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 03.02.2010, 09:45 Uhr
Hallo,
ich komme nochmal auf den Gebirgssee zurück:
Von der Route (Great Slave Lake - Portland) könnte das vielleicht hinkommen; bei genauer Betrachtung habe ich aber Zweifel: Die Aufnahme zeigt den See mehr oder weniger von Osten bis Süden aus rechte Seite vom Flieger). Dann müßte das Eisfeld vorne bis rechts vom See zu sehen sein und zum See hin auslaifen - da ist aber nur eine relativ schroffe Felswand.
Wenn Du etwas nach hinten rausfotografiert hast, könnte es auch der Lake O´Hara mit Blick zum Lake Louise sein... obwohl: da fehlt dann irgendwo das Victoria-Icefield.

Inzwischen ist das Rätsel gelöst; es handelt sich um den unmittelbar südlich der Grenze CDN/USA gelegenen Silver Lake (http://maps.google.de/maps?q=48.98799,-121.231813&num=1&t=h&sll=48.705576,-121.478062&sspn=0.084963,0.15398&hl=de&ie=UTF8&ll=48.983653,-121.224518&spn=0.042246,0.07699&z=14); die geologische Formationen insbesondere des sich nach Osten öffnenden Tals finden sich in meinem Foto gut erkennbar wieder. Aber auch der Rest stimmt.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Doreen & Andreas am 03.02.2010, 10:49 Uhr
Inzwischen ist das Rätsel gelöst; es handelt sich um den unmittelbar südlich der Grenze CDN/USA gelegenen Silver Lake (http://maps.google.de/maps?q=48.98799,-121.231813&num=1&t=h&sll=48.705576,-121.478062&sspn=0.084963,0.15398&hl=de&ie=UTF8&ll=48.983653,-121.224518&spn=0.042246,0.07699&z=14); die geologische Formationen insbesondere des sich nach Osten öffnenden Tals finden sich in meinem Foto gut erkennbar wieder. Aber auch der Rest stimmt.
Die Bilderserie dort ist klasse, Gerhard. Und mit den Kamerazeiten und dem Hinweis auf das Grenzgebiet war es auch besser einzugrenzen.

Aber was mir bei Deinen Reiseberichten auch immer wieder gut gefällt, sind Eure kulinarischen Erlebnisse! Ihr gönnt Euch im Urlaub offensichtlich von allem etwas Besonderes, nicht nur von der Landschaft her... das finde ich klasse!!!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: SusanW am 03.02.2010, 14:52 Uhr
Hi,

da ist man mal kurz auf der Skipiste und verpaßt hier glatt die lang ersehnte Abfahrt  :wink:

Schön, dass der Bericht endlich kommt, bin schon gespannt ein paar  Eckchen, die wir vor fast
19 Jahren besucht haben, wieder zu sehen und auf viele neue Anregungen.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: nordlicht am 03.02.2010, 19:22 Uhr
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6131_DxO_Larch_Mountain_Mt_Hood_Forum.jpg)
Mount Hood, unser heutiger Ankerpunkt, vom Sherrard Overlook aus
Klasse Bild! Mir gefaellt wie der Berg aus der Dunstschicht aufragt.
Zitat
irgendwie finden wir keinen Zugang zur Atmosphäre der Stadt.
Schade, aber das wundert mich ehrlich gesagt nicht. Die Downtown bietet ausser dem Spaziergang am Fluss wirklich nicht viel Spezielles. Und von der Athmosphaere der Stadt - was den Charakter der Stadt ausmacht - bekommt man dort nicht viel mit. Daher kann ich auch immer nicht nachvollziehen, wenn hier von vielen Pioneer Courthouse Square, Portlandia, Yamhill District und aehnliche Ziele in der Innenstadt empfohlen werden. Wenn ich nur einen oder gar nur einen halben Tag Zeit in Portland habe, wuerde ich den nicht in der Innenstadt verplempern.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: americanhero am 03.02.2010, 19:38 Uhr
also die Bilder vom Mount Hood gefallen mir ausserordentlich gut. Da muessen wir beim naechsten Besuch in der Ecke auch mal hin. Nachdem es da auch tolle Hikes gibt...  :D

Die Columbia River Gorge fand ich als Wasserfall Fan natuerlich total klasse, trotz der vielen Leute. Aber es hat bei den Multnumah Falls trotzdem fuer vernuenftige Bilder gereicht, was mich dann doch gewundert hatte  :D
Und die hinteren Wasserfaelle sind wirklich noch sehr schoen, schade das ihr die dann ausgelassen habt.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 03.02.2010, 20:10 Uhr
Hallo,

... die geologische Formationen insbesondere des sich nach Osten öffnenden Tals finden sich in meinem Foto gut erkennbar wieder. Aber auch der Rest stimmt.

ich habe das gerade nochmal eingehend verglichen - es ist verblüffend, wie nahezu ganz exakt selbst die Formen der Schneefelder übereinstimmen, wenn man erst einmal die unterschiedlichen Aufnahmewinkel geistig herausgerechnet hat. Das derzeit bei Google-Maps eingestellte Satellitenbild scheint nicht allzu lange vorher aufgenommen zu sein.

Aber was mir bei Deinen Reiseberichten auch immer wieder gut gefällt, sind Eure kulinarischen Erlebnisse! Ihr gönnt Euch im Urlaub offensichtlich von allem etwas Besonderes, nicht nur von der Landschaft her... das finde ich klasse!!!
Ich bin schon vor über 30 Jahren mit dem Michelin in der Tasche durch Frankreich und Italien getourt; damals reichte es allerdings nur selten zu den Highlights.

da ist man mal kurz auf der Skipiste ...
Am Mt Hood?  :wink:

Mir gefaellt wie der Berg aus der Dunstschicht aufragt.
Allerdings muß ich zugeben, daß ich da beim Kontrast etwas nachhelfen mußte  :oops:
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 03.02.2010, 21:40 Uhr
3. Tag Montag, 03.08.2009 Portland – Mt St Helens - Ashford

Wir schlafen gut und verhältnismäßig lange – offenbar haben wir den Jetlag schon ganz gut überwunden. Auch die Klimatisierung des Zimmers haben wir offenbar besser in den Griff bekommen.

Beim Umpacken der Koffer fällt uns vor dem Frühstück auf, daß ich meinen dünnen anti-Klimaanlagen-Pullover vermisse – offenbar blieb der gestern im Restaurant liegen. Da es ja direkt um die Ecke liegt, schaue ich kurz vorbei, ob da irgendwelche Reinigungsarbeiten o.ä. stattfinden – was natürlich nicht der Fall ist. Da es dort ausschließlich Dinner gibt, sind auch die Chancen gering, daß da alsbald irgendjemand auftauchen wird.

Also bitte ich die Rezeptionistin im Hotel, eine Nachsendung nach San Francisco in unser letztes Hotel zu veranlassen – mal sehen, ob das klappt. Der Tip sollte helfen  :wink:.

Mit Navi finden wir schnell aus der Stadt heraus. Bei Vancouver, Wa, tanken wir, wobei sich eine nette Unterhaltung mit einem Touristen aus Alaska ergibt, wer denn wohl die weitere Strecke zurückgelegt hat - wir hatten ja ein Louisiana-Kennzeichen. Beim Hinweis auf Germany gibt er sich aber geschlagen – immerhin war er schon dreimal in Freiburg.

Nachdem die Blinkerkontrolle bei rechts Blinken schon seit gestern ganz hektisches Herzflimmern kundgab, habe ich die Lampen kontrolliert und festgestellt, daß die Birne rechts hinten ausgefallen ist. Solte ja eigentlich kein Drama sein, aber beim Spurwechseln doch eher unangenehm. Daher versuche ich, mit einem frisch gekauften Kreuzschlitzschraubenzieher die hintere Blinkerabdeckung zu entfernen, um an die Birnen heranzukommen. Das scheitert jedoch ebenso wie die Suche nach einer Werkstatt, die die gestern offenbar durchgebrannte Birne austauschen würde.

Also fahren wir unverrichteter Dinge weiter auf der I 5 nach Norden, die ziemlich dichten Verkehr aufweist. In Castle Rock fahren wir raus – ein Ort voller Automotive-Läden und -Werkstätten. Ein äußerst freundlicher Mitarbeiter in einem Teileladen erklärt mir, wo ich die Birne wechseln lassen kann. Und in der Tat ist dort ein junger Mann zur sofortigen Hilfe bereit. Auch er kann die Abdeckung nur mit Mühe so weit lösen, daß er mit seinen langen schlanken Fingern an die Birnen herankommt – aber immerhin, er schafft es, so daß zu den 10 USD auf der Rechnung noch 5 USD Tip dazukommen.

Auf dem Weg zu Mt St Helens findet sich bald ein Visitor Center, das aber zu den Washington State Parks gehört und daher extra Eintritt kostet. Die 3 USD pro Person sind aber gut angelegt, es gibt einen hervorragenden Film zu dem Ausbruch 1980. Es ist hoch beeindruckend und geradezu beängstigend, wenn man sieht, mit welcher Macht sich da zunächst über eine längere Zeit hinweg eine richtige Beule ("bulge") am Hang herausbildet, die plötzlich ins Rutschen gerät, woraufhin dann der Berg explodiert.

Auf der Weiterfahrt gibt es schon einige Viewpoints – leider alle mit „jenem Berg“ im Gegenlicht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6204_DxO_Mt_St_Helens_Forum.jpg)
Mt St Helens vom Forest Learning Center

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6206_DxO_Toutle_River_Forum.jpg)
Aschenschlammbett des Toutle River, wie vorgestern vom Flugzeug aus gesehen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6210_DxO_Bl%FCten_bei_Mt_St_Helens_Forum.jpg)
Blüten am Forest Learning Center

Am Coldwater Lake fahren wir zunächst weiter, als wir sehen, daß das „Fee-Area“ ist, wir aber noch keinen Nachweis haben und am Parkplatz ein Rangerfahrzeug herumsteht - die Zufahrt zum dortigen, etwas weiter oben  gelegenen Visitor Center haben wir offenbar irgendwie verpaßt. Oben am Observatory bekommen wir dann gegen Vorlage des Annual Pass Bänder um die Handgelenke, die uns freien Auslauf geben. Wir gehen daraufhin zunächst den Weg zu den höhergelegenen Aussichtspunkten und dann ein ganzes Stück den Boundary Trail, der sehr schöne Blicke in den Kraterbereich ermöglicht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6215_DxO_Mt_St_Helens_Forum.jpg)
Mt St Helens

Am Wegesrand gibt es allerlei an Blüten zu sehen, die sich gegen die Verwüstung wieder durchgesetzt haben und die uns deshalb besonders ins Auge stechen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6219_DxO_Mt_St_Helens_Dirty_Socks_Shasta_Buckwheat_Forum.jpg)
Shasta Buckwheat

Offiziell heißt das Shasta Buckwheat, inoffiziell wohl wegen des strengen Geruchs Dirty Socks. Haben wir aber erst später herausgefunden, sonst hätten wir einen Geruchstest vorgenommen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6224_DxO_Mt_St_Helens_Indian_Paintbrush_Forum.jpg)
Indian Paintbrush

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6231_DxO_Mt_St_Helens_Fingerhut_Forum.jpg)
Fingerhut

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6228_DxO_Mt_St_Helens_Forum.jpg)
Mt St Helens vom Boundary Trail aus

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6232a_DxO_Mt_St_Helens_Raupe_Forum.jpg)
Auch andere Benutzer des Trails waren unterwegs

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6235_DxO_Mt_St_Helens_Lupinen_Forum.jpg)
Lupinen

Das letzte Drittel sparen wir uns, weil es zum einen sehr schmal an einem steilen Hang (http://maps.google.de/maps?q=46.26994,-122.189984&num=1&t=h&sll=46.270444,-122.1908&sspn=0.011332,0.025771&hl=de&ie=UTF8&ll=46.266855,-122.182431&spn=0.022666,0.051541&z=15) entlang verläuft, was meiner Höhenangst nicht zuträglich erscheint, wir zum anderen nur leichte Laufschuhe und keine richtigen Wanderschuhe angezogen haben. Eigentlich schade, denn man wäre wohl zu einem schönen Aussichtspunkt über dem Spirit Lake gekommen, den wir so nur vage aus der Ferne erahnen konnten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6234a_DxO_Steep_Difficult_Trail_Kopie_Forum.jpg)
Die wahre Ermutigung für mich ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6247_DxO_Mt_St_Helens_Spirit_Lake_Forum.jpg)
Spirit Lake aus der Ferne

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6244_DxO_Mt_St_Helens_Marianne_Forum.jpg)
Rückweg auf dem Boundary Trail

Irgendwo müssen wir hier an Nordlicht und seiner Gruppe vorbeigelaufen sein, wahrscheinlich zwischen Visitor Center und dem ersten Wegdrittel, wo es verschiedene Verzweigungen gibt.

Auf der Rückfahrt legen wir noch eine kurze Pause am Coldwater Lake ein, wo wir nach einer Apfeleßpause am Picknickplatz ein paar schöne in den See gebaute Aussichtsplattformen entdecken, richtig idyllische Plätze.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6253_DxO_Coldwater_Lake_Forum.jpg)
Coldwater Lake

Den ersten Teil der Fahrt nach Ashford können wir noch mit zwei zuvor ausgelassenen Viewpoints auflockern. Am Hoffstadt Bluff Visitor Center gibt es ein paar schöne Gegenüberstellungen von großformatigen Fotos vor und nach dem Ausbruch. Dann aber zieht sich die Fahrt wie Strudelteig durch wenig markante Landschaft mit nur ganz sporadischen Blicken auf den Mt. Rainier.

Irgendwann kommt im Weichbild von Ashford der Hinweis, daß es nur noch eine Tankmöglichkeit vor dem Mt Rainier NP gibt, die wir dann auch nutzen. Hier ist Vorkasse angesagt. Also warten, bis eine Zapfsäule frei wird, an der Schlange vor der Kasse anstehen, Kreditkarte hinterlegen, Zapfsäule freischalten lassen, tanken, wieder an der Schlange vor der Kasse anstehen, Kreditkartenbeleg abzeichnen … eine unendlich lange Prozedur.

Alexander's Country Inn ist sehr idyllisch gelegen; unser Zimmer ist etwas ungünstig geschnitten mit zuwenig Ablagemöglichkeiten. Dafür gibt es einen ordentlichen complementary wine, den wir im Garten neben dem Pond genießen, wo uns die Mücken auffressen wollen und die Kolibris zwischen den Bäumen und einer Futterstelle herumschwirren - ein eigenartiger Anblick, Kolibris in dichten Tannenbäumen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6269_DxO_Alexanders_Inn_Forum.jpg)
Alexanders's Country Inn

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6276_DxO_raw_Alexanders_Inn_Kolibri_Forum.jpg)
Mit viel Mühe hat sich ein Kolibri ablichten lassen

Anschließend bekommen wir im Restaurant ein sehr gutes – im Vergleich zur gestrigen haute cuisine eher bodenständiges – Abendessen: Ente bzw. Trout. Den Fang der Trouts aus einem Teichbecken nebn dem Pond durch einen überaus freundlichen, leider geistig leicht behinderten jungen Mann haben wir zuvor live miterleben können. Bei der Bestellung Trout bekam man übrigens zwei Fische, kleiner als üblich, dafür aber unheimlich schmackhaft und von der Bedienung am Tisch äußerst geschickt entgrätet. Dazu ein heimischer Rosé und zur Abwechslung (statt Pellegrino) mal ein Perrier. Für einen Nachtisch sind wir zu satt, so daß wir nach einem kurzen Rundgang um den Pond alsbald aufs Zimmer gehen.

230 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: americanhero am 03.02.2010, 23:27 Uhr
klasse!! Die Seite vom Mount St. Helens kenne ich noch nicht und gefaellt mir ausgesprochen gut.
Das notiere ich mir mal fuer die Zukunft und der Boundary Trail ist ja wirklich sehr reizvoll.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: michaels-pictures am 04.02.2010, 07:41 Uhr
Hallo Manfred, habe eben erst Deinen Bericht endeckt. Das ist so eine Route, die ich mir ebenfalls als Urlaubsroute vorstellen könnte. Da spring ich doch noch schnell auf!
Wie ich gelesen habe, hat es Euch im Rose Test Garden und dem Japanese Garden gut gefallen. Das freut mich, da ging meine P/N ja nicht ins leere...
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Doreen & Andreas am 04.02.2010, 11:20 Uhr
Phantastische Bilder vom Mt. St. Helens  :daumen:
Schön, daß das Wetter so gut mitgespielt hat!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: nordlicht am 04.02.2010, 20:20 Uhr
Eigentlich schade, denn man wäre wohl zu einem schönen Aussichtspunkt über dem Spirit Lake gekommen, den wir so nur vage aus der Ferne erahnen konnten.
Wenn es Dich ein wenig troestet: zur ohnehin recht diesigen Luft kam noch der Rauch von einem Waldbrand bei den Goat Rocks, so dass Mt.Adams hinter dem Spirit Lake nicht besonders klar zu sehen war. Das waere wieder ein Fall fuer Kontrast nachregeln gewesen... ;-)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16141/DSCN9310.jpg)
Zitat
Irgendwo müssen wir hier an Nordlicht und seiner Gruppe vorbeigelaufen sein, wahrscheinlich zwischen Visitor Center und dem ersten Wegdrittel, wo es verschiedene Verzweigungen gibt.
Schade eigentlich. Eine kleine "Forenbegegnung" am Mt.St.Helens waere ja mal nett gewesen.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: aa_muc am 04.02.2010, 20:25 Uhr
Das letzte Drittel sparen wir uns, weil es zum einen sehr schmal an einem steilen Hang (http://maps.google.de/maps?q=46.26994,-122.189984&num=1&t=h&sll=46.270444,-122.1908&sspn=0.011332,0.025771&hl=de&ie=UTF8&ll=46.266855,-122.182431&spn=0.022666,0.051541&z=15) entlang verläuft, was meiner Höhenangst nicht zuträglich erscheint, wir zum anderen nur leichte Laufschuhe und keine richtigen Wanderschuhe angezogen haben. Eigentlich schade, denn man wäre wohl zu einem schönen Aussichtspunkt über dem Spirit Lake gekommen, den wir so nur vage aus der Ferne erahnen konnten.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6234a_DxO_Steep_Difficult_Trail_Kopie_Forum.jpg)

Oh. Das Schild hatte ich wohl verpasst  8)
Der Pfad an diesem Hang macht bei Gegenverkehr wirklich nicht allzuviel Spass. Man muss zwar nicht 100% schwindelfrei sein, aber ein gutes Maß an Trittsicherheit sollte schon da sein. Man sieht zum Glück auch ohne das Schild recht schnell, was für eine Art Pfad da auf einen zukommt. Bei schlechtem Wetter oder mit Turnschuhen wäre ich auch nicht weiter gegangen.
Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man auch keine Experimente machen - das eine Foto ist das dann wirklich nicht wert.

Die Aussicht - wenn man noch ein Stück auf dem Boundary Trail weiter zur Harrys Ridge geht (und das Wetter mitspielt) - ist dann diese:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/16203/nw01.jpg)
Spirit Lake und Mt Adams

EDIT: Das artet wohl jetzt in eine Mt Adams Fotosammlung aus  :D  nordlicht war wohl etwas schneller...
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 04.02.2010, 21:29 Uhr
Hallo,
Hallo Manfred,
darauf reagiere ich jetzt aber nicht  :wink:

Wenn es Dich ein wenig troestet: zur ohnehin recht diesigen Luft kam noch der Rauch von einem Waldbrand bei den Goat Rocks, so dass Mt.Adams hinter dem Spirit Lake nicht besonders klar zu sehen war. Das waere wieder ein Fall fuer Kontrast nachregeln gewesen... ;-)
dennoch wäre der Blick offensichtlich lohnend gewesen - auch die Aufnahme von aa-muc bestätigt das ja; aber Risiko gehe ich dafür dennoch keines ein. Ich will ja noch mehr Urlaube in Amerika verbringen  :wink:.

Oh. Das Schild hatte ich wohl verpasst  8)
Das Schild steht auch irgendwo ziemlich am Beginn des Weges, etwa dort, wo die Wege vom Parkplatz und vom Visitor Center zusammenkommen - wo es also noch ganz harmlos zugeht. Man sieht später ja genau, wie weit man da gehen kann/soll. Ungefähr hier (http://maps.google.de/maps?q=46.273707,-122.190971&num=1&t=h&sll=46.266855,-122.182431&sspn=0.022666,0.051541&hl=de&ie=UTF8&ll=46.273262,-122.203631&spn=0.022663,0.051541&z=15) haben wir aufgehört.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 04.02.2010, 21:38 Uhr
4. Tag Dienstag, 04.08.2009 Ashford – Mt Rainier NP - Yakima

Unser Schlaf war einigermaßen unregelmäßig. Der Wecker um 7.00 Uhr hat uns dennoch „kalt erwischt“ und einigermaßen trödelig werden wir gerade so fertig, daß wir gegen 7.45 zum Frühstück kommen – wir werden danach halt noch einiges aufräumen und packen müssen.

Zum Frühstück nehmen wir die Quiche des Tages mit smolked salmon; dazu gibt es Kartoffeln und Ananas, die ich gerne an Marianne abtrete. Der Kaffee ist ganz passabel und der Orangensaft auch nicht schlecht.

Nach einem nochmaligen kurzen Blick auf den Pond fahren wir Richtung Mt Rainier NP, wo man schon kurz nach dem Parkeingang einen ersten Blick auf den Mt Rainier hat (leider haben wir heute die Route so gelegt, daß wir sowohl morgens als auch nachmittags Gegenlicht haben - aber was soll's):

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Mt Rainier vom Sunshine Point aus

Schon bald danach erreichen wir das Longmire Gebiet, wo wir uns zunächst in der Ranger Station eine Karte geben lassen (an der Einfahrt war noch niemand, für nicht-NP-Paß-Besitzer war Selbstveranlagung angesagt) und uns über ein paar Wanderungen informieren lassen. Anschließend gehen wir den Trail of the Shadows. Wir genießen schöne Blicke auf den Mt Rainier und auf Biberbauten, sehen alte Mineralquellen, die ein geschäftstüchtiger Amerikaner namens James Longmire anfangs des 20. Jh. kommerziell genutzt hat, und viele alte und uralte Bäume.

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Longmire Meadow mit Mt Rainier

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Longmire Homestead, erste Behausung des Mr James Longmire

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Altes Mineralbecken

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Longmire Meadow

Zwischen Hotel und Rangerstation ist neben einer alten Tankstelle ein kleines Museum eingerichtet, dem wir aber keinen Besuch abstatten. Wir beschränken uns auf die Besichtigung einer alten riesigen Baumscheibe mit Markierungen an den Jahresringen, was wann geschah und des alten Ausflugsbusses:

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Historischer Ausflugsbus bei Longmire

Anschließend kommen wir zunächst an einer Unfallstelle vorbei, wo aus für uns nicht nachvollziehbaren Gründen mindestens ein halbes Dutzend Ambulanzfahrzeuge versammelt ist. Danach legen wir einen ungeplanten und daher unser Zeitbudget durcheinanderbringenden Halt an den Narada-Falls ein, wo ein kurzer Weg zu einem Ausguck hinunterführt – ein durchaus lohnender Halt.

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Narada Falls

Dafür machen wir an Paradise oben nur einen ganz kurzen Stop, um ins Visitor Center hineinzuschauen. Einerseits wäre es sicher ganz reizvoll, hier die Gegend näher zu erkunden. Andererseits treten sich die Leute geradezu auf die Füße, so eine große Zahl von Wanderern ist hier unterwegs. Wir fahren daher weiter und am Mazama Ridge entlang wieder runter zur Hauptstraße an unendlich blütenreichen Straßenrändern und Wiesen vorbei, weil wir uns einen etwas vom Rummel abgelegenen Trail ausgesucht hatten.

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Mt Rainier von Paradise aus

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Sommerblumen am Straßenrand

Den Parkplatz zu unserem Trailhead oberhalb einer Kehre verpassen wir dann auch prompt, weil ich die Beschilderung wohl nicht richtig gelesen habe. Kurz danach realisieren wir aber, daß wir vorbeigefahren sind, weil wir schon direkt auf die Kehre zufahren. Also kehren wir wieder um und fahren das kurze Stück zurück.

Wir gehen den Bench and Snow Lakes Trail, angabegemäß moderate und leicht auf und ab. Die Aufs und Abs sind z.T, aber ganz schön heftig und anstrengend, zumal es trotz der Höhenlage allmählich zunehmend heiß wird. Begegnungen gibt es nur ganz wenige, wir sind wirklich nahezu alleine unterwegs - wenn man von den Myriaden von Mücken absieht, vor denen uns schon der Ranger im Visitor Center von Paradise gewarnt hatte - "be sure to use a bug spray". Jedenfalls darf man bei Begegnungen nicht zu lange stehenbleiben, sonst ist man ein willkommenes Opfer trotz "Off". Immer wieder säumen Blumenfelder den Wegesrand. Die Belohnung ist am Bench Lake ein wunderbarer Blick auf den sich spiegelnden Mt Rainier. Hier machen wir eine kurze meditative Rast und essen als ersten Gang je eine Mozartkugel, die wir noch aus dem Flieger ins Land geschmuggelt hatten.

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Enzian am Wegesrand

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Bench Lake mit Mt Rainier

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Noch eine Blume am Wegesrand

Nach einem weiteren schweißtreibenden Anstieg erreichen wir den Snow Lake mit tiefgrünem Wasser und danach eine traumhafte Lupinenwiese. Unser zweiter Gang am Ufer besteht aus den letzten beiden Mozartkugeln und je einem Apfel. Auch hier sind unendlich viele Mücken unterwegs. Wir haben von unserem off, von dem wir in den letzten drei Urlauben zusammen 1 - 2 cm verbraucht hatten, schon nahezu die halbe Flasche versprüht.

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Snow Lake

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Lupinen

Als wir gegen 12.30 wieder am Auto sind, ist es schon ziemlich unerträglich heiß. Wir fahren weiter Richtung Ohanapecosh und machen unterwegs noch einen kurzen Stop am Box Canyon, einem kurzen und tiefen Einschnitt im Fels, durch den das Wasser mit vehementer Gewalt hindurchtost.

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Box Canyon

Weitere Stops werden angesichts der fortgeschrittenen Zeit gestrichen und wir fahren durch bis Sunrise, wo sich nicht nur der Mt Rainier in voller Pracht zeigt (allerdings wie eingangs schon erwähnt im Gegenlicht - von der Zeit her ist es ja bald sunset), sondern auch wieder traumhafte Blütenwiesen vorzufinden sind. Die Blumen stehen hier halt doch in weitaus vollerem Saft als im eher trockenen Südwesten. Auch bei einem knappen Zeitbudget kann man hier noch eine kurze und sehr lohnende Wanderung unternehmen, nämlich den Sourdough Ridge Trail, dessen Loop von ca. 45 – 50 Minuten einen wunderbaren Ausblick zum einen auf den Mt Rainier ermöglicht, zum anderen aber auch auf die nördlich liegenden Gebirgsketten. Die eigentlich geplante Wanderung zum Frozen Lake hätte aber mit etwa 2 Stunden zu viel Zeit beansprucht und muß auf einen späteren Urlaub verschoben werden.

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Noch eine Lupinenwiese, diesmal bei Sunrise

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Mt Rainier vom Sourdough Ridge Trail; unten liegt Sunrise

Auf dem Rückweg geht es entgegen unserer Vermutung nach der Abzweigung Richtung Yakima zunächst nicht den Berg hinunter, sondern nochmals hinauf zu einem Paß. Dann aber geht die Straße mit zunehmender Zügigkeit talwärts, landschaftlich nicht besonders mitreißend. Ganz plötzlich werden die bislang bewaldeten und grünen Hügel grau und braun. Unterwegs behauptet unser Auto „10% Oil Life – change soon“. Mal sehen, was wir daraus machen.

An Yakima vorbei kommen wir schnell zur Birchfield Rd, wo unser heutiges B&B liegt – das Birchfield Manor. Wir bekommen ein Upgrade im Nebengebäude – ein wirklich sehr schönes Zimmer mit eigener Porch auf einen Pond mit Enten. Andere Gäste gibt es offenbar keine und die "Herrschaft" will das Haupthaus wohl für sich. Für das Frühstück ist daher Room Service angesagt. Uns soll's recht sein.

Normalerweise ist das Birchfield Manor als exklusives Restaurant bekannt, aber leider nur an bestimmten Tagen - und natürlich nicht am Dienstag. Wir wußten das schon bei der Reservierung und haben statt dessen ein sogenanntes Getaway Package (Käse, Obst, Champagner) geordert. Dies hat die Tante aber offenbar verpennt; sie schaut etwas kariert und verschwindet für einige Zeit, um es doch noch für uns zusammenzustellen. Die Zwischenzeit nutzen wir für ein Bier als Aperitif. Der Käse ist dann allerdings wirklich lecker, das Brot dazu besteht allerdings vorwiegend aus fertiger Trockenware (Zwieback, Cracker etc.). Mit dem Schampus ist das aber für uns gerade das richtige Festmahl. Auf der Porch vor unserem Zimmer, die auf einen kleinen Teich hinausgeht, lassen wir den Tag mit dem Rest Schampus ausklingen.

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Sonennuntergang in Yakima

165 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: michaels-pictures am 05.02.2010, 07:05 Uhr
Hallo,
Hallo Manfred,
darauf reagiere ich jetzt aber nicht  :wink:
:oops: :oops: :pfeifen:
Sorry Gerhard, darfst mich jetzt Klaus nennen...

Die Blumen stehen hier halt doch in weitaus vollerem Saft als im eher trockenen Südwesten.
So spät im Jahr ist das aber auch für den Nordwesten ungewöhnlich. Im vergangenen Jahr kam das wohl dadurch zu Stande, dass im Nordwesten das Frühjahr recht kühl sehr nass war. Wir waren drei Wochen vor Euch im Yellowstone unterwegs und da war eine, für diese Jahreszeit, ungewöhnliche Blütenpracht. Eine Rangerin hat es uns dann so erklärt. Die Kehrseite davon ist dann die verstärkte Mückenpopulation, die durften wir auch kennenlernen und ich leide förmlich mit Euch, wenn ich lese dass ihr bereits jetzt eine halbe Flasche OFF verbraucht habt.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 05.02.2010, 20:23 Uhr
5. Tag Mittwoch, 05.08.2009 Yakima – Seattle

Irgendwie haben wir nicht allzu gut geschlafen und sind schon sehr früh auf. Trotzdem oder vielleicht erst recht deswegen kommen wir nur sehr allmählich in die Gänge.

Da das Frühstück für 8.00 geordert ist, nutze ich die Zeit, auf der Terrasse sitzend mit Hertz zu telefonieren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6410_DxO_Yakima_Birchfield_Manor_Teich_Forum.jpg)
Blick von der Terrasse auf den Pond vom Birchfield Manor

Über die Neverlost-Nummer werde ich mit dem Kundendienst verbunden, was zunächst einmal gute drei Minuten Warteschleife bedeutet. Die dann an der Strippe befindliche Sachbearbeiterin vermag relativ schnell mit den vom Schlüssel abgelesenen Angaben sowohl das Auto als auch mich zu identifizieren und festzustellen, daß nach den im System hinterlegten Daten in der Tat ein Ölwechsel allmählich fällig sei. Warum die dann das Auto für drei Wochen am Stück vermieten, weiß der Geier.

Ich habe die Möglichkeit, das Auto morgen in Seattle zu tauschen oder, wenn ich es behalten möchte, einen Ölwechsel für bis zu 60 USD vornehmen zu lassen; der Betrag würde mir bei Abgabe erstattet. Da ich keine Lust habe, unsere ca. 183 lose im Auto herumfliegenden Sachen vor der Zeit zu sortieren oder einzeln von einem Auto ins nächste zu transportieren, entscheide ich mich für das Vorlegen des Betrags.

Inzwischen ist das Frühstück eingetrudelt: Käseomelett mit Hash Browns, eine Art Croissants – getoastet - und Obst (wie gestern Abend Melonenbällchen und Kirschen) sowie Orangensaft. Kaffee muß eigenartigerweise extra geordert werden und kommt in ein paar wenigen Minuten nach. Alles recht lecker und gut sättigend.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6412_DxO_Yakima_Birchfield_Manor_Forum.jpg)
Letzter Blick auf das Gästehaus vom Birchfield Manor

Nachdem wir das Auto beladen und den Schlüssel eingeworfen haben, suche ich im Navi nach Car-bezogenen Unternehmen und wähle den erstbesten aus, der explizit „lube“ (= Ölwechsel) dabeistehen hat. Wir werden in eine Straße voller Autowerkstätten und -händler gelotst. Kurz bevor wir das eingegebene Ziel erreichen, kommen wir bei einer Ford-Vertretung vorbei, die groß plakatiert „Fast lube 25 Dollar“. Also spontan dort abgebogen und hinein. Der Serviceman am Annahmeschalter ist voller Begeisterung über den Auftrag (jedenfalls tut er so), gibt uns ein gutes Dutzend Tips für den weiteren Tag, nachdem er gehört hat, daß wir aus Deutschland und auf Tour sind, und läßt uns die Wahl, ca. 45 Minuten spazierenzugehen oder im Wartebereich die Zeit zu vertreiben. Wir entscheiden uns für letzteres – nicht zuletzt um das Auto nebst Gepäck im Auge behalten zu können (den Schlüssel hat der Mensch nämlich gleich für den irgendwann kommenden Mechaniker steckenlassen). Wir beobachten, wie nach einiger Zeit ein Mechaniker kommt und sorgfältig Sitz und Lehne abdeckt, damit das Auto ja nicht verschmuddelt wird, und dann in die Werkstatt reinfährt. Schon mal ein gutes Zeichen. Nach einer guten halben Stunde fährt das Auto wieder vor, wir zahlen knapp unter 30 USD, was zwar etwas mehr ist als angezeigt, aber wohl auf Tax und höhere Ölmenge für den V6 zurückzuführen ist. Letztlich egal, weil es ja in unserem Limit bleibt (von den mögichen 60 USD hatte ich natürlich nichts gesagt, sonst wären ja vielleicht 58 rausgekommen).

Gegen 10.00 Uhr verlassen wir dann Yakima und zweigen nach kurzer Fahrt auf der Interstate in den Yakima Canyon ab – ganz reizvoll; an den Rändern stark verbrannte und karge Vegetation, unten ein stark wasserführender Fluß und viele Bäume und Sträucher. So plötzlich, wie der Canyon begonnen hat, ist er auch wieder zu Ende.

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Yakima Canyon

Die Weiterfahrt nach Leavenworth geht dann wieder durch hügeliges altes Farmland und später durch waldiges Bergland, hübsch anzusehen, aber nicht spektakulär.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6424_DxO_alte_Farm_an_der_US_97_Forum.jpg)
Aufgelassene Farm an der US 97

Leavenworth ist ein Kuriosum mit künstlichem Bajuwarentum mit Fachwerk und sonstigen Accessoires. Z.T. schauen kurze Straßenzüge sogar einigermaßen authentisch aus, am ehesten noch in den Hinterhofecken, die nicht so ganz perfekt sind. Jedenfalls finden wir es besser gelungen als Helen, GA, Z.T. Erinnern die Fassaden aus Pappmachée allerdings auch stark an Geisterbahnen und andere Oktoberfestbuden der zweiten Reihe. Jedenfalls sollte man sich ruhig die Zeit für einen kurzen Spaziergang nehmen, wenn man hier vorbeikommt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6435_DxO_Leavenworth_Forum.jpg)
Leavenworth, oktoberfestartige Fassade

Mittagessen riskieren wir im berühmten Café Christa – Käsespätzle (halbwegs erkennbar, wenngleich mit karamelisierten Zwiebeln und etwas Bratenfonds im Untergrund) und "Appetizer-Wurstplatte mit Weiß-, Brat- und Knackwurst“: drei halbe Exemplare, der Länge nach durchgeschnitten und an der Schnittseite angebraten – somit etwas eigenartig, aber geschmacklich durchaus genießbar, wenn man sich gedanklich von den Originalvorbildern lösen kann. Dazu trinken wir je zwei Bitbirger „Driver“ - leider, es hätte jede Menge guter Biersorten gegeben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6425_DxO_Leavenworth_Caf%E9_Christa_Forum.jpg)
Cafe Christa

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Wurstteller, von innen nach außen "Weißwurst" (ja, das geringelte  :lol:), "Bratwurst", "Knackwurst"

Die Weiterfahrt Richtung Seattle gehen wieder durch relativ unspektakuläres bewaldetes Bergland – eher an den Hochschwarzwald erinnernd als an die Alpen. Die Deception Falls auf etwa halber Strecke geben einen willkommenen Anlaß, sich die Füße zu vertreten. Die Wasserfälle sind recht hübsch und es gibt einen richtigen kleinen Urwald.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6441_DxO_Deception_Falls_Forum.jpg)
Deception Falls

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6447_DxO_raw_Deception_Falls_Regenwald_Forum.jpg)
Vorgeschmack auf den Regenwald an den Deception Falls

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6446_DxO_Deception_Falls_Devil_s_Club_Forum.jpg)
Fruchtstand des Devil's Club - eine Pflanze, der wir immer wieder begegnen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0746_DxO_Deception_Falls_Baumstumpf_Forum.jpg)
Kein nursing tree sondern ein nursing stump


Die letzten 30 Meilen vor Seattle ziehen sich sehr heftig und sind gefühlt doppelt so lang. Der Verkehr nimmt eine allmählich unangenehm werdende Dichte an. Im Umfeld der Brücke auf der I 5 geht es nur noch mit stop and go weiter.

Das B&B Shafer Baillie Mansion ist dann aber schnell gefunden. Es liegt in einer sehr reizvollen Umgebung mit vielen viktorianischen Wohnhäusern. Wir haben ein großes Zimmer und lassen uns über Umgebung und weitere Aktivitäten informieren.

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Shafer Baillie Mansion

Zum Abendessen gehen wir in die nächste Parallelstraße zur „Coastal Kitschen“, einem chilenischen Restaurant. Es gibt Steak frittes für Marianne und den Lachs in der tages-special-Zubereitung für mich. Dazu einen Kalifornischen Chardonnay (glücklicherweise „unoaked“) sowie Pellegrino.

Auf dem Rückweg gehen wir noch ein bißchen durch die Wohnstraßen und kehren dann in unser B&B zurück, wo bei zunächst geöffneten Fenstern (es gibt keine A/C) die Flieger über das Haus in Richtung Airport einfliegen - mal schauen, wie laut die in der Nacht sein werden.

220 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: aa_muc am 05.02.2010, 20:58 Uhr
Ungefähr hier (http://maps.google.de/maps?q=46.273707,-122.190971&num=1&t=h&sll=46.266855,-122.182431&sspn=0.022666,0.051541&hl=de&ie=UTF8&ll=46.273262,-122.203631&spn=0.022663,0.051541&z=15) haben wir aufgehört.
Da hätte ich das Schild auch eher vermutet. Aber wie du sagst - von dort sieht man ja ganz gut wie's weiter geht. Ich habe mich vor allem auf dem Rückweg gewundert, wieso der Weg nicht gleich auf der anderen Seite des Rückens verläuft. Dort geht der Boundary Trail ja sowieso weiter, wie man auf dem Satellitenbild schön sieht. Aber wenn die lieber nach jedem stärkeren Regenschauer den Pfad instand setzen wollen...
Gruß,
Achim
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Davidc am 06.02.2010, 00:58 Uhr
Hehe ich stelle fest, dass wir die ersten beiden Tage fast genau das selbe Programm hatten, wohlgemerkt am selben Datum (01.08.09) auf dem selben Flug (LH nach PDX) und am nächsten Tag dann nach Mt. Hood. Ab da trennen sich unsere Wege ;-)
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Heike am 06.02.2010, 09:26 Uhr
Hallo,
ich fahre auch gerne noch mit  :)
In die Gegend wollen wir im Sommer auch.
Bin schon gespannt wie es weitergeht.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Saguaro am 06.02.2010, 15:16 Uhr
Mittagessen riskieren wir im berühmten Café Christa – Käsespätzle (halbwegs erkennbar, wenngleich mit karamelisierten Zwiebeln und etwas Bratenfonds im Untergrund) und "Appetizer-Wurstplatte mit Weiß-, Brat- und Knackwurst“: drei halbe Exemplare, der Länge nach durchgeschnitten und an der Schnittseite angebraten – somit etwas eigenartig, aber geschmacklich durchaus genießbar, wenn man sich gedanklich von den Originalvorbildern lösen kann. Dazu trinken wir je zwei Bitbirger „Driver“ - leider, es hätte jede Menge guter Biersorten gegeben.

"Deutsche Kost" in den  :usa:, das habe ich nur 1 x getestet und seitdem nie wieder  :grins:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 06.02.2010, 19:50 Uhr
Hallo,
"Deutsche Kost" in den  :usa:, das habe ich nur 1 x getestet und seitdem nie wieder  :grins:.
wie gesagt, es war ja gar nicht schlecht. Man muß nur tolerant genug sein, auch mal eine andere Zubereitungsart zu akzeptieren. Die "Weißwurst" war immer noch besser als einmal in der Schweiz erlebt - als Radl'n abgebräunt und mit Kartoffelstock  :shock:

Ein paar Tage später haben wir übrigens ganz hervorragende Bratwürstel bekommen!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 06.02.2010, 19:56 Uhr
6. Tag Donnerstag, 06.08.2009 Seattle

Von den Fliegern war in der Nacht nichts zu hören; entweder gibt es ein Nachtflugverbot oder wir waren einfach zu müde (oder beides  :)). Jedenfalls haben wir recht gut geschlafen.

Das Frühstück ähnelt eher einem – guten – Hotelfrühstück als einem B&B, da es nur ein Buffet ohne warme Speisen gibt. Uns reicht das aber völlig, um gut satt zu werden.

Gegen 9.00 machen wir uns bei recht frischer und bedeckter Witterung auf dem Weg zum Bus, der uns in gut 20 Minuten in die Stadt bringt. Als erstes gehen wir über die University Street und die Harbor Steps zur Waterfront. Kurz davor befindet sich die Seattle Steam Company (Fernwärme) mit ganz netten Murals. Leider vom Blickwinkel her nicht gut zu fotografieren. Bei  Argosy Tours holen wir unsere Tickets für den Dinner Cruise nach Tillicum Village ab. Boarding wird uns für 16.00 genannt.

Schon nach den ersten Eindrücken freunden wir uns schnell mit der Stadt an. Nur die scheußliche zweistöckige Autobahn, die die Stadt von der Waterfront trennt, stört den Gesamteindruck erheblich - zumal, wenn man an der Waterfront entlang marschiert. An der Abzweigung zum Yesler Way ist ein – um die Zeit offenbar noch geschlossener – Laden mit ganz witziger Bemalung an der Fassade  und den Fenstern, Adresse 604 Alsaka Way. Dahinter befand sich zur Zeit unseres Besuches noch ein kultiger Boardshop namens „Snowboard Connection", der auch der Künstlerszene viel Betätigungsfreiraum gibt. Seit Dezember 2009 ist diese waterfront location des Unternehmens geschlossen.

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604 Alaskan Way

Kurz danach liegt am Yesler Way, der zum Pioneer Square führt, unmittelbar neben dieser Autobahn und gegenüber einer fürchterlich lauten Baustelle das BW at Pioneer Square – ein Alptraum, dort evtl. gebucht zu haben.

Der Pioneer Square ist von recht hübschen Häusern umgeben, insbesondere natürlich dem 1914 fertiggestellten Smith Tower - einer der ersten Wolkenkratzer überhaupt und lange Zeit das höchste Bürogebäude außerhalb von Manhattan. Leider haben wir verabsäumt, auf die öffentlich zugängliche Aussichtsplattform zu fahren - aber das Wetter hätte die Aussicht wohl ziemlich eingeschränkt. Auf dem Platz selbst ist ein großer Totem Pole aufgestellt.

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Smith Tower Seattle

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"Cheap Date"

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Totem Pole am Pioneer Square

Von dort marschieren wir weiter zur Public Library, einem hochinteressanten modernen Gebäude. Wir lassen uns irgendwo nieder und die Architektur auf uns wirken. Auffallend neben der durchbrochenen Fassade ist im unteren Bereich der Boden, der wie Bleilettern in den verschiedensten Alphabeten gemacht ist.

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Public Library

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Public Library, Fußboden

Vom oberen Ausgang der Library gehen wir ein Stück die 5th Avenue entlang mit gehobenen Hotels und Geschäften. Dann folgen wir der Union Street bis zum Zugang zum Pikes Market. Die Teegeschäfte zu Beginn erwecken noch unsere Bewunderung, dann wird es jedoch zunehmend drängelig, was zwar zu einem Markt gehört, aber uns nicht so wahnsinnig behagt. Dennoch ist das vielfältige Angebot an Obst, Gemüse, Blumen und natürlich Fisch sehr beeindruckend. Trotz allem überwiegt bei uns der Eindruck eines Touristenevents.

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Pike Place Market

Am Ende des Marktes orientieren wir uns kurz und gehen dann die Western Ave durch Belltown bis zum Olympic Sculpture Garden, einer weitläufigen Freiluftausstellung von modernen Plastiken mit Blick auf Stadt und Wasser. Mit Ausnahme eines kurzen Stücks, wo die Autobahn über der Western hinweggeht, ein ganz angenehmer Weg, in Belltown entlang ganz ansprechender Appartementhäuser.

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Olympic Sculpture Park - Eagle von Alexander Calder

Noch immer haben wir nicht genug vom Laufen. Als nächstes gehen wir zur Space Needle, die wir nach kurzem Anstehen mittels des Aufzugs erklimmen. Die Sicht auf die Stadt ist schon beeindruckend; von der weiteren Umgebung ist aber aufgrund des trüben Wetters nichts zu erkennen. Dennoch war es den Besuch wert.

Für den Rückweg in die Stadt wollen wir jetzt doch die Füße etwas schonen und nehmen die Monorail. Die Wagen werden offenbar im Originalzustand erhalten und gepflegt. Der Design- und Technikcharme der 60er Jahre hat einen ganz besonderen Reiz (und Erinnerungsfaktor).

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Space Needle

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Space Needle, Blick auf Seattle

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Monorail

Zurück in der Stadt entscheiden wir uns dafür, nicht zurück ins B&B zu fahren, sondern noch etwas zu bummeln. Wir machen es uns daher zuerst im City Centre bequem, wo wir zunächst bei Soups eine French Onion bzw. Italian Vegetables Soup und einen Chicken Salad zu uns nehmen und dann noch einen Starbucks Kaffee genießen.

Dann sind wieder die Füße gefragt. Der Marsch durch etliche Geschäfte führt zu einer sehr schönen Bluse für Marianne bei Banana Republic und zwei Sonnenbrillen (natürlich auch für Marianne) bei Nordstrom Rack. Mit einem nochmaligen Gang durch den Market, der uns jetzt noch voller erscheint, nähern wir uns dem Pier 55, wo unser Schiff nach Tillicum Village auf Blake Island ablegen soll. Wir sind etwas zu früh zum Boarding, haben dadurch aber die Gelegenheit, unter den ersten an Bord zu sein und uns schöne Stühle am Heck des Schiffs auszusuchen, von denen aus wir die Skyline während der Fahrt beobachten können – wind- und sonnenabgewandt.

Nach einer kurzen Hafenrundfahrt geht es auf die Insel. Die Muschelsuppe zur Begrüßung lassen wir aus, das Essen natürlich nicht. Es gibt am Buffet obligatorisch Lachs, der uns schon beim Eintritt erwartet hat, dazu Salat, Reis und/oder Kartoffeln – alles ganz schmackhaft zubereitet. Mit gefülltem Teller wird man in das Longhouse gelotst, wo man an langen Tischen Platz nimmt und mit seinen Nachbarn ins Gespräch kommt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0916_DxO_Seattle_Skyline_vom_Schiff_Forum.jpg)
Blick zurück auf Seattle

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0927_Tillicum_Village_Salmon_Forum.jpg)
Tillicum Village, Lachszubereitung am Grill auf Zedernholz

Nach dem Essen beginnt die Performance: Dances in the Spirit of Coastal Tribes. Zunächst allerdings kommt man sich vor wie im Flugzeug: „This longhouse has three emergency exits on each side, signaled as exit...“. Wenigstens anschnallen muß man sich nicht.

Die Tänze werden ganz eindrucksvoll mit einleitenden Erklärungen dargeboten, wenngleich ich mir über die Authentizität kein Urteil erlauben kann. Da die „echten“ Tänze wohl religiösen Charakter haben dürften, werden die kaum im Zwei-Stunden-Takt veranstaltet; aber wenn es in etwa die Stimmung trifft, ist es ja auch in Ordnung.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0961_Tillicum_Village_Auff%FChrung_Forum.jpg)
Tillicum Village, Tanzaufführung

Danach haben wir noch etwas „Freilauf“ auf der Insel, bevor es auf dem Schiff zurück in die Stadt geht. Es gibt einen kleinen geschlossenen Garten mit etlichen Totemfiguren und am Strand unheimlich viel Schwemmholz. Nach einer leider etwas längeren Wartezeit auf den Bus sind wir gegen 21.30 bei unserem B&B zurück und lassen den Tag ausklingen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0966_DxO_Tillicum_Village_Totem_Forum.jpg)
kleiner Totem Pole auf Blake Island

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0981_DxO_Tillicum_Village_Totem_Forum.jpg)
Totemfigur am Hafen von Blake Island

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0963_DxO_Blake_Island_Strand_Forum.jpg)
Strand von Blake Island

0 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: SusanW am 07.02.2010, 02:16 Uhr
Hallo,

Zitat
Zitat von: SCKW am 03.02.2010, 14:52 Uhr
da ist man mal kurz auf der Skipiste ...
Am Mt Hood?  Wink

Dafür sind die niedersächsischen Winterferien leider etwas zu kurz  :wink: Meine Erfahrungen am Mt. Hood
beruhen auch eher darauf, im August in Minirock (damals vor 18 Jahren) und Blüschen am Ende der Skipiste
fürs Foto zu posieren  8)  :lol:

Wieder ein toller Bericht....
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 07.02.2010, 18:33 Uhr
7. Tag Freitag, 07.08.2009Seattle – Anacortes – Seattle

Um 7.00 läutet der Wecker, kurz vor 8.00 sind wir beim Frühstück; vorher habe ich noch das Haus eingehend fotografiert – dabei stelle ich fest, daß es draußen ar...kalt ist. Ob das das wahre Wetter für unseren heutigen Ausflug zum Whale Watching ist? Die Aufnahme von außen habe ich in den Bericht von vorgestern eingestellt. Hier daher noch ein paar Eindrücke vom Inneren:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6457_DxO_Seattle_Shafer_Baillie_Mansion_Forum.jpg)
Shafer Baillie Mansion, Treppenabsatz

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6463_DxO_Seattle_Shafer_Baillie_Mansion_Forum.jpg)
Shafer Bailiie Mansion, Frühstücksraum

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6452_DxO_Seattle_Shafer_Baillie_Mansion_Forum.jpg)
Shafer Baillie Mansion, Zimmer

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6639_DxO_Shafer_Baillie_Mansion_Lichtschalter_Forum.jpg)
besonders angetan hatten es mir diese Lichtschalter

Obwohl wir uns zum Frühstück weniger aufladen als gestern, sind wir schnell satt und packen die Überreste ein – was sich als gute Entscheidung erweisen sollte.

Um ca. 8.30 sind wir auf Achse Richtung Anacortes. Der Verkehr ist insgesamt recht dicht und auf halbem Weg fängt zu allem Überfluß auch noch Sprühregen an. Gegen 10.15 sind wir an der Anlegestelle in Anacortes; zunächst suche ich noch vergeblich nach einer Art Office – es gibt aber nur am Ende des Landungsstegs ein winziges Kassenhäuschen von unserem Veranstalter - Mystic Sea Tours. Obwohl das offizielle Boarding erst für 10.30 terminiert ist, sind wir nicht mehr die ersten, die auch gleich auf das Schiff dürfen. So bekommen wir noch einen guten Platz am Fenster. Im Lauf der nächsten 20 Minuten bekommen wir mit, was Profis als Grundausstattung zur Whale Watching Tour so alles mitnehmen: eine mit Fressalien gut gefüllte Kühlbox (es gibt zwar Minisnacks, Chips etc. auf dem Schiff zu kaufen, aber die Auswahl ist doch sehr begrenzt), ein Satz Spielkarten. Ein dickes Buch – möglichst in so weitschweifiger Schreibe wie von Thomas Mann - könnte sich auch als nützlich erweisen (noch besser zur Einstimmung auf Whale Watching wäre wahrscheinlich "Der Schwarm" von Frank Schätzing  :lol:).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6473a_DxO_Anacortes_Hafen_Forum.jpg)
Im Hafen von Anacortes

Wir starten pünktlich und alsbald kommt die Ansage, daß wir schnurstracks weit nach Norden fahren werden, um die Wale abzufangen – die Tour könne daher heute evtl. etwas länger dauern. Nach einer gefühlten Ewigkeit (es war aber noch ganz zu Beginn der Tour) ist links eine Seelöwenkolonie, für die wir aber keine Zeit haben, weil uns sonst die Wale davondüsen. Nach gut zwei Stunden – bis dahin gab es ein oder zwei Delphine zu sehen – meint der Käptn „noch 4 – 5 Meilen, also etwa eine halbe Stunde“. Wir stärken uns inzwischen mit unseren mitgenommenen Frühstücksresten. Nach etwa weiteren 20 Minuten versammelt sich dann das Volk an der Reling, um zu hören, daß es doch nochmal 3 – 4 Meilen sind.

Dann sind aber - nach gut 2 1/2 Stunden Fahrzeit - in der Entfernung schemenhaft die ersten Schwanzflossen zu sichten und alles ist begeistert, obwohl man die Tiere eher ahnen als wirklich sehen kann.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6498_DxO_Orcaflosse_und_Boot_Forum.jpg)
Da sind Boote, da müssen sie sein (rechts vom großen Boot kann man eine Flosse entdecken)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6500_DxO_Orcas_fern_Forum.jpg)
Wer sieht sie?

Man darf halt nicht zu ungeduldig sein, richtig schön wird es dann nämlich ein ganzes Stück später, wenn wir wirklich auf „Augenhöhe“ mit den Tieren sind. 90 Yards sind der einzuhaltende Mindestabstand für Motorschiffe, in dessen Nähe wir aber wohl nur einmal kommen (Zodiacs dürfen wohl näher ran, könnten aber die weite Strecke von Anacortes nur schwer zurücklegen; außerdem müssen die für geschädigte Rücken mörderisch sein). Tele ist daher zwingend. Die Orcas gleiten elegant und z.T. recht verspielt durch die Wellen. Erst sind es nur zwei, drei Tiere in unserer Nähe, allmählich kommen wir aber an eine ganze Herde heran. Eine gute Dreiviertelstunde können wir die Tiere beobachten und den Auslöser der Kamera auf Dauerfeuer stellen. Allmählich schwimmen die Tiere aber immer weiter hinaus und von uns weg.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6563a_DxO_Orcas_gut_Forum.jpg)
Orcas

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6589_DxO_Orcas_nah_gut_Forum.jpg)
Orcas

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6604_DxO_Orca_nah_R%FCckenlage_Forum.jpg)
Orca beim Rückenschwimmen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6618a_DxO_Orca_Herde_sehr_gut_Forum.jpg)
Orcas

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6619_DxO_Orca_Herde_best_Forum.jpg)
Orcas

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6621_DxO_Orca_Herde_gut_Forum.jpg)
Orcas

Dann geht es zurück, und da wir weit in die kanadischen Gewässer vorgedrungen sind, dauert das wieder eine ganze Weile. Unterwegs gibt's ein paar wenige vereinzelte Delphine (sagen die, die sie zu sehen glaubten - wir glaubten es auch einmal) und ganz zum Schluß einen Bald Eagle auf einem Baum am Rand einer Insel. Irgendwie bin ich aber zu faul, nochmals an Deck zu gehen - daher ist er ziemlich weit weg und nicht so ganz scharf geworden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6635b_DxO_Wei%DFkopfadler_Forum.jpg)
Bald Eagle

Schließlich ist es schon 18.15, als wir wieder an Land sind (anstelle von 16.00 – 17.00 gemäß Prospekt). Aber wahrscheinlich fahren die lieber länger als den Gästen die bei Nichterfüllung der Wahle-See-Guarantee fällige freie Tour beim nächsten Mal anzubieten. Inzwischen hat es auch völlig aufgeklart - nur nützt uns das jetzt nicht mehr viel.

Ziemlich müde von der Seeluft fahren wir noch das Seattle Premium Outlet an, wo wir bei Polo Ralph Lauren und bei Calvin Klein unerbittlich zuschlagen, bis wir um 21.00 nahezu rausgeschmissen werden. In der Befürchtung, daß wir in Seattle in keinem gescheiten Lokal mehr etwas zu Essen bekommen werden, geben wir im Navi den nächsten Safeway ein, um einen Salat oder ähnliches für einen Nachtsnack auf dem Zimmer zu kaufen. Auf dem Weg dorthin kommen wir bei einem Applebees vorbei, entscheiden uns um und essen dort eine Kleinigkeit (Petite Sirloin bzw. Lime Chicken Salad) mit einem bleifreien Bier. Auf der Rückfahrt nach Seattle sehen wir dann noch von der Autobahn aus irgendwo ein Feuerwerk. Gegen 23.00 im B&B gibt es dann noch das richtige Bier auf dem Zimmer, bis wir todmüde ins Bett fallen.

159 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Palo am 08.02.2010, 01:22 Uhr
Der Lichtschalter ist ja witzig, wie ging das denn, so auf gut amerikanisch einer fuer Maedchen und einer fuer Jungs?  ;-)  wundern wuerde es mich nicht.

Obwohl ihr ziemlich weit raus musstet, hattet ihr doch eine prima Waltour. So viele auf einmal, toll.

Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Utah am 08.02.2010, 17:55 Uhr
Hallo Gerhard!

Hier outet sich ein Schwarzfahrer.  8) :wink:

Toller Bericht!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 08.02.2010, 20:43 Uhr
Hallo,
Der Lichtschalter ist ja witzig, wie ging das denn, so auf gut amerikanisch einer fuer Maedchen und einer fuer Jungs?  ;-)  wundern wuerde es mich nicht.
und der dritte?  :lol: - Die Bedienung ist ganz einfach: den oberen mit Perlmutteinsatz drücken und der Schalter rastet ein und die entsprechende Lampe geht an; den unteren schwarzen drücken und der obere rastet wieder aus und die Lampe geht aus.

Obwohl ihr ziemlich weit raus musstet, hattet ihr doch eine prima Waltour. So viele auf einmal, toll.
na ja, sind wohl immer dieselben  :wink:

Hier outet sich ein Schwarzfahrer.  8) :wink:
Willkommen an Bord - auf dem Schifferl war ja genug Platz, jetzt wird's wieder enger  :D
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 08.02.2010, 21:35 Uhr
8. Tag Samstag, 08.08.2009 Seattle – Port Townsend - Port Angeles

Auch heute weckert es schon wieder um 7.00 Uhr; ziemlich müde kriechen wir aus den Federn, machen uns und die Koffer fertig und gehen zum Frühstück. Heute gibt es als besondere Spezialität einen super Heidelbeerkuchen. Wir schauen in der Bibliothek noch ein Album über die Historie des 1914 erbauten Hauses und die Renovierungsarbeiten an. Ursprünglicher Bauherr war ein Brauereibesitzer, der mit dem Aufkommen der Prohibition das Haus 1917 verkauft hat. Seit 1979 ist es ein B&B und 2004 fand eine Totalrenovierung statt, die den originalen Zustand weitestgehend wieder herstellte. Bilder siehe gestern. Außerdem kommen wir ins Gespräch mit einer Fotografin deutsch-jüdischer Abstammung, die bei Mendocino lebt und viel in Europa gearbeitet hat, Rita Crane (http://www.ritacranestudio.com/). Auch ihr Vater, Ralph Crane, war kein ganz unbekannter Fotograf (für Life), der in Halberstadt geboren und aufgewachsen war.

Dann lassen wir uns vom Navi auf die Autobahn lotsen, was uns zunächst noch ein paar nette Wohnstraßen kennenlernen läßt. Die Autobahn bis Tacoma ist in beiden Richtungen sehr dicht, aber zügig befahren. Landschaftlich gibt es dabei nicht viel zu sehen.

Die weitere Strecke Richtung Port Townsend herrscht ebenfalls reger Verkehr; es geht überwiegend durch Nadelwälder. Zeitweise haben wir wieder leichten Sprühregen. In Gig Harbor wird getankt und für ein Picknick eingekauft.

Port Townsend hat offenbar schon bessere Tage gesehen. An der Waterfront stehen etliche früher sicher sehr repräsentative Gebäude aus der Zeit 1880 – 1900, die heute sehr unterschiedliche Erhaltungszustände aufweisen. Fred Lewis Building war ursprünglich ein Hotel (Clarendon Hotel), beherbergte dann verschiedene US-Behörden (u.a. eine Chinese Detention Facility, wo chinesische Schiffspassagiere in Quarantäne gehalten wurden) und wurde von Fred Lewis 1931 für sein Unternehmen gekauft und bis 1966 genutzt. Seit 1999 fallen immer wieder Teile der Fassade (auch Glasscheiben) auf die Straße – zuletzt im März vor unserem Besuch; es gibt daher ziemlichen Zoff zwischen der Stadt und der Eigentümerin, die sich nicht dafür zu inbteressieren scheint. Der Stier in der Tabakwerbung auf der Ostfassade ist nicht mehr ganz im Originalzustand. Er mußte schon recht frühzeitig mit einem Gatter teilweise übermalt werden, weil er zuviel von seiner „ Ausstattung“ zeigte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6645_DxO_Port_Townsend_fred_Lewis_Building_Forum.jpg)
Port Townsend, Fred Lewis Building

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6643_DxO_Port_Townsend_Fred_Lewis_Building_Werbemurals_Forum.jpg)
Port Townsend, Werbemurals am Fred Lewis Building

Das wohl bekannteste Gebäude, das blaue Hastings Building, stammt von 1889/1890. Die oberen zwei Etagen standen seit den 1960ern bis Anfang 2009 leer und sollen jetzt einer neuen Verwendung zugeführt werden. Gegenüber liegt das vom gleichen Architekten gebaute James and Hastings Building. Wir gehen noch über viele Treppenstufen hinauf und weiter nach Uptown, an etlichen recht hübschen Villen vorbei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6672_DxO_Port_Townsend_Hastings_Building_Forum.jpg)
Port Townsend, Hastings Builind

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6650_DxO_Port_Townsend_James_Hastings_Building_Forum.jpg)
Port Townsend, James Hastings Building

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6654_DxO_Port_Townsend_Washington_Street_Forum.jpg)
Port Townsend, Washington Street

Oben gibt es einen Farmers Market, wo viele regionale Farmer vorwiegend organic Produkte verkaufen, dazwischen eine paar Musikanten, Blumen- und Kruschtstände sowie eine italienische Bäckerei. Vor allem aber gibt es „Bayerische Bratwurst“, näher bezeichnet als Nurenberger - die Franken mögen diese Gleichstellung verzeihen -, hergestellt in Leavenworth, zwei Stück in der Semmel für 5 USD (statt drei halt zwei im Weggla  :lol:). Die Dinger sind zwar deutlich dicker und länger als die echten Nürnberger, aber geschmacklich ausgezeichnet. Unsere frisch gekauften Picknicksachen müssen demnach bis morgen warten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6660_DxO_Port_Townsend_Farmers_Market_Gem%FCsest%E4nde_Forum.jpg)
Port Townsend, Farmers Market

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6658_DxO_Port_Townsend_Farmers_Market_Bratwurststand_Forum.jpg)
Port Townsend, Bratwurststand am Farmers Market

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6659_DxO_Port_Townsend_Farmers_Market_Bratwurststand_Forum.jpg)
Bavarian Bratwurst, mit Genehmigung der Standinhaberin

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6662_DxO_Port_Townsend_Farmers_Market_Brot_Forum.jpg)
... von wegen kein ordentliches Brot in den USA

Auf dem Rückweg kommen wir noch am Ann Starrett Mansion vorbei – ebenfalls von 1889 -, einem Bed & Breakfast, bei dem man sich nicht über Geistergeschichten wundern würde, sowie am Rothchild House. Das könnte man auch besuchen, tun wir aber nicht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6666_DxO_Port_Townsend_Ann_Starrett_Mansion_Forum.jpg)
Port Townsend, Ann Starrett Mansion

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6669_DxO_Port_Townsend_Rothchild_House_Forum.jpg)
Port Townsend, Rothchild House

Die Weiterfahrt nach Port Angeles läßt von der Witterung nichts gutes für den Olympic NP erwarten. Die Rangerin im Visitor Center bestätigt, daß Hurricane Ridge überwiegend neblig ist – obstruction point erst recht. Man könne aber ganz gut spazierengehen.

Wir fahren hoch durch Nebel, Sprühregen und kurze nahezu sonnige Abschnitte bis zum Hurricane Hill Trailhead. Der Weg zum Gipfel ist auch bei diesem Wetter durchaus lohnend. Man hat zwar keien Blick auf die Gipfel und das Meer, aber Wiesen voller Glockenblumen – die Lupinen sind hier bereits total abgeblüht. Zwei Deers begleiten uns ein ganzes Stück des Wegs und ein paar Grouses sind auch zu sehen. Insgesamt sind wir fast zwei Stunden unterwegs und haben damit auch ein bißchen körperliche Aktiität gezeigt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6676a_DxO_Hurricane_Hill_Glockenblumen_Forum.jpg)
Hurricane Hill Trail, Glockenblumen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6677_DxO_Hurricane_Hill_Trail_Forum.jpg)
Hurricane Hill Trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6691_DxO_Hurricane_Hill_Deer_Forum.jpg)
Deer am Hurricane Hill

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6694a_DxO_Hurricane_Hill_Trail_Grouses_Forum.jpg)
Grouses am Hurricane Hill

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6693_DxO_Hurricane_Hill_Trail_Forum.jpg)
Hurricane Hill Trail

Das Meadows Inn ist noch abgelegener als ich gedacht hatte. Die Innkeeperin ist etwas überkandidelt-hausfrauig – es beginnt schon beim Eingang „Schuhe aus“ bevor man richtig herinnen ist; aber das Zimmer ist traumhaft schön. Ihr Mann erkundigt sich nach unserer Tour und unserer vorangegangenen Unterkunft am Capitol Hill in Seattle und siehe da, er war vor kurzem selbst vor einer Woche im Shafer Baillie.

Die Innkeeperin bestellt uns einen Tisch in einem Restaurant namens Alder Wood Bistro in Sequim. Eine hervorragende Empfehlung: Flatbread mit Oliven, Zwiebeln und Pinienkernen als Vorspeise geteilt und Salmon in ganz hervorragender Zubereitung mit ebenso hervorragendem Gemüse, wohl mit Ingwer verfeinert. Eine der besten Küchen, die wir in den USA je hatten.

Im B&B gibt es dann noch ein Dessert – ein Waldbeerensoufflée mit Vanilleeis von der allerfeinsten Art, das wir im Zimmer genießen, während Marianne PC-Arbeiten erledigt.

238 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Palo am 09.02.2010, 01:18 Uhr
und der dritte?  :lol: -

Wenn das B&B in San Francisco waere haette ich ja eine gute Antwort :lol:

Wofuer war der denn?

 
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 09.02.2010, 09:17 Uhr
Hallo,
Wenn das B&B in San Francisco waere haette ich ja eine gute Antwort :lol:
darauf wollte ich ja anspielen - Seattle hat da sicher auch seine Szene :lol:

Wofuer war der denn?
wie beschrieben: oben an, unten aus, drei verschiedene Lampen
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: ilnyc am 09.02.2010, 14:11 Uhr
Hätte ich den Reisebericht doch fast übersehen  :shock:
Aber doch noch entdeckt und gestern Abend genüsslich in Ruhe alles nachgelesen. Deine Reiseberichte mag ich besonders gern, weil sie neben guter Schreibe und Fotos auch noch Kultur und Kulinarisches anders abbilden als in den meisten anderen Berichten. Das macht es besonders. Freue mich auf die weiteren Tagesberichte!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 09.02.2010, 21:14 Uhr
9. Tag Sonntag, 09.08.2009 Port Angeles - Cape Flattery - Lake Quinault

So gut haben wir schon lange nicht mehr geschlafen. Um 7.30 steht der erste Kaffeee vor der Zimmertüre, um 8.30 gibt es ein phänomenales Frühstück: Ananas (frisch geschnitten!) mit Basilikum-Minz-Sauce sowie eine Quiche mit dreierlei Paprika, Bratkartoffelwürfel mit Rosmarin und Speck – ganz hervorragend und genug, um den Tag durchzuhalten.

Wir unterhalten uns mit den (einzigen) anderen Gästen, einem Airforce-Piloten und seiner schwangeren Frau, die in Spokane wohnen. Er fliegt ein Tankflugzeug über dem Irak und Afghanistan, stationiert in Kirgistan. Trotz meiner Allergie gegen Militaria im allgemeinen und solcher der USA im besonderen eine außerordentlich angenehme und anregende Unterhaltung.

Die Innkeeper raten uns angesichts des draußen herrschenden Nieselregens von einer Fahrt zur Küste ab und halten den Regenwald für sinnvoller. Als wir endlich gegen 9.30 losfahren, wird es an der Küste deutlich lichter als im Hinterland, so daß wir unsere Route doch durchziehen wollen.

Die Fahrt zur Makah Reservation zieht sich ziemlich, zumal das trübe Wetter wenig Anreize für das Auge bietet. Der Hänge um den Lake Crescent sind völlig eingehüllt, erst ganz spät gibt es ein paar lichte Augenblicke auf das Meer.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6707_DxO_Lake_Crescent_Forum.jpg)
Lake Crescent

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6712_DxO_Vancouver_Island_Forum.jpg)
Blick auf Vancouver Island

In Neah Bay besuchen wir das Makah Museum. Es bietet eine gute Darstellung der (äußerst beschwerlichen) Lebensverhältnisse der Küstenindianer. Besonders interessant finden wir die vielfältige Verwendung von Cedar-Rinden bis hin zu Kleidungsstücken. Außerdem bekommen wir im Shop etwas Modeschmuck aus kleinen Muscheln und Permits für die Reservation.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6717_DxO_Wrack_bei_Neah_Bay_Forum.jpg)
Was in anderen Indianerreservaten die Autos am Straßenrand sind hier die Schiffe...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6718_DxO_Makah_Reservation_Waatch_River_Forum.jpg)
Fahrt durch die Cape Flattery Halbinsel am Waatch-River entlang

Zum Trailhead des Cape Flattery Trail muß man zunächst die Halbinsel durchqueren und zum westlichen Küstenabschnitt fahren. Entlang des Waatch River ist es noch ganz nett, dann aber aber ziemlich aussichtslos und vom Wetter her wieder relativ trübe. Wir bekommen gerade noch den letzten freien Parkplatz am Trailhead. Dort hat es leider keine Picknickplätze, so daß wir unseren gestern gekauften Salat im Auto verzehren. Anschließend laufen wir mit gefühlten 250 weiteren Touristen aus aller Herren Länder (mindestens russisch, japanisch und spanisch vermeinen wir zu hören) den Trail, der ebenfalls wieder weitgehend durch Wald führt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6721a_DxO_raw_Cape_Flattery_Trail_Ast-Maske_Forum.jpg)
Cape Flattery Trail - ein Ast, der entfernt an Dali's Sommeil erinnert

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6756_DxO_Cape_Flattery_Trail_Baum_Forum.jpg)
Cape Flattery Trail, Octopus Tree

Ganz zum Schluß aber hat man einen tollen Blick auf eine vorgelagerte Insel mit Leuchtturm und natürlich auf das Meer selbst mit vielen Wasservögeln sowie auf die in Nebel verhüllten Gipfel von Vancouver Island. Ein Fotograf erzählt stolz, daß vor 10 Minuten ein Blauwal direkt unter der Plattform durchgezogen sei. Wir haben kein derartiges Glück mehr und kehren nach einer geruhsamen Aussichtspause wieder zum Auto zurück.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6725_DxO_Cape_Flattery_Forum.jpg)
Bucht am Cape Flattery

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6729_DxO_Cape_Flattery_Tatoosh_Island_Forum.jpg)
Cape Flattery, Tatoosh Island im Dunst

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6734_DxO_raw_Cape_Flattery_Tanne_Forum.jpg)
Cape Flattery, "Bonsai-Tanne"

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6753_DxO_raw_Cape_Flattery_Tatoosh_Island_Forum.jpg)
Cape Flattery, Tatoosh Island mit jetzt erkennbarem Leuchtturm

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6727_DxO_Cape_Flattery_V%F6gel_Forum.jpg)
Cape Flattery, Vogelparade

Die Fahrt bis Lake Quinault zieht sich wieder ziemlich heftig. Das Navi gibt noch dazu eine Zeit vor, die nur bei einem Schnitt von über 70 mph zu schaffen wäre. Unterwegs machen wir noch je einen kurzen Stop bei der Big Cedar und beim Beach No. 4, wo wir zum Meer hinunterlaufen und einen kurzen Spaziergang einlegen. Es ist wieder einmal ziemlich bedeckt - erst ganz weit draußen sieht man etwas blauen Himmel am Horizont. Hier gibt es beim Übergang zum Strand "Löchersteine" wie man sie auch von Aufnahmen vom Little White Horse Canyon kennt. Bei Cadaques kann man übrigens ähnliche Formationen sehen und ich bin überzeugt, daß die dortigen Vorbild für einige Elemente in Dalis Bildern waren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6776_DxO_Olympic_NP_Beach_No_4_L%F6chersteine_Forum.jpg)
erodierte Steine am Olympic Beach (richtig)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6776_DxO_Olympic_NP_Beach_No_4_L%F6chersteine_verkehrt_Forum.jpg)
erodierte Steine am Olympic Beach (um 180° rotiert)

Die Straße verläuft im Weiteren durch Waldgebiete, überwiegend in industrialisierter Anbauform. Einen kurzen Abstecher unternehmen wir noch zur Big Cedar, einem riesigen Baum, der nicht weit von der Haupstraße entfernt ist.

In der Lake Quinault Lodge, einem wunderbaren alten Gebäude aus den 1920ern, werden wir von einer eher unfreundlichen Tante empfangen. Unser Zimmer ist aber sehr schön mit Seeblick. Zum Abendessen haben wir gleich im Restaurant reserviert, so daß wir um 19.00 einen Platz bekommen. Es gibt Alaskan Halibut – entgegen unseren bisherigen Erfahrungen in den Parklodges von wirklich hervorragender Qualität (auch was wir an den Nebentischen sehen) – und zum Nachtisch wieder ein Beerensoufflée bzw. eine poached pear. Dazu gibt es einen Hauswein aus dem Columbia River Valley.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0992_DxO_Lake_Quinault_Forum.jpg)
Lake Quinault

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6786_DxO_Lake_Quinault_Lodge_Forum.jpg)
Lake Quinault Lodge

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6778_DxO_Lake_Quinault_Lodge_Zimmer_Forum.jpg)
Lake Quinault Lodge, Zimmer

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0991_DxO_Lake_Quinault_Lodge_Poached_Pear_Forum.jpg)
Nachtisch

Nach dem Essen unternehmen wir noch einen Minispaziergang zum See. Jetzt hat es zwar etwas aufgeklart, aber der Wetterebricht ist eher ziemlich schlecht. In wahrscheinlicher Umstellung unseres morgigen Tages trage ich uns daher noch für den morgigen Forest Walk um 10.00 ein.

226 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 10.02.2010, 23:21 Uhr
10. Tag Montag, 10.08.2009 Lake Quinault – Astoria

Mit Unterbrechung, aber dafür am Morgen um so länger wird geschlafen. Die gleichmäßig einschläfernden Geräusche, die von außen hereindringen, stellen sich wie befürchtet als Regen heraus.

Wir entscheiden uns dafür, auf dem Zimmer zu frühstücken mit einigen Keksen und Bananen sowie Kaffee aus der Maschine im Zimmer. Trödelnd schaffen wir es doch noch, 10 Minuten vor Start des Forest Walks unten zu sein, so daß wir im Gift Shop noch ein paar T-Shirts und einen aus Cedar-Rinde geflochtenen Miniaturkorb kaufen können. Außerdem lasse ich mir einen Umschlag für einen Geburtstagsbrief geben.

Der Manager unterhält die Gäste, bis die Führerin kommt. Er hat einen simplen Wetterbericht verfügbar: Wenn man die Berge am gegenüberliegenden Ufer sieht, wird Regen kommen; wenn man sie nicht sieht, ist der Regen schon da. Da wir gestern abends die Hügel auf der anderen Seite gesehen hatten, hat er wohl recht: Regen ist gekommen (und jetzt sieht man nichts mehr - und in der Tat, der Regen ist da). Er meint, die Führung werde 1 – 1 ½ Stunden dauern. Kurz darauf kommt die Führerin, die uns auf 1 ½ – 2 Stunden einstimmt.

Sie lotst uns zunächst hinunter zum Seeufer, um uns einige der größeren Baumsorten zu erklären. Auch das erste Herbstlaub gibt es schon zu sehen. Ein kurzer Kälteeinbruch nach der extremen Hitze vor zwei Wochen hat ein paar kleinere Bäume an der Nase herumgeführt, so daß sie meinten, der Sommer sei bereits vorbei. Dann geht es kreuz und quer durch das Gelände (natürlich schon auf einem Weg) zunächst zu einem kleinen Wasserfall mit vielen bemoosten Bäumen in der Umgebung. Natürlich nicht nur eine Moossorte, sondern ein knappes Dutzend, das wir einzeln beim (Vor- und Nach-)Namen kennenlernen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_0996_DxO_Lake_Quinault_Ahorn_Forum.jpg)
Indian Summer im August

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1003_DxO_Lake_Quinault_bemooste_B%E4ume_Forum.jpg)
Bemooster Baum

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1009_DxO_Lake_Quinault_Wasserfall_Forum.jpg)
Wasserfall in der Nähe der Lake Quinault Lodge

Dann geht es ein wenig bergauf und bergab; alle 20 Meter gibt es eine Erklärung zu Bäumen, Rinden, Sträuchern, Beeren (inkl. Verkostung), Farnen usw usf.  Besonders beeindruckend sind ein paar ganz uralte Douglas Firs und Zedern. Zwischendrin meint sie, es könne schon 12.15 – 12.30 werden, bis wir zurück sind. Es dauert aber dann doch bis kurz vor 13.00, bis alles erklärt und begutachtet ist. Unterwegs gibt es neben den Douglas Firs und Cedars noch Farne aller Art, Nursing Trees, Huckleberries, Salomonssiegel, Marionberries (eine besonders schmackhafte Brombeervariante) sowie einen weiteren kleinen Wasserfall. Tierwelt sehen wir fast keine - nur eine Banana Slug, die die Führerin als das Sanitärkommando des Regenwaldes deklariert: die ernähren sich nämlich nicht zuletzt von Bärenkot (falls jetzt noch wer die betäubende Wirkung im Mund probieren möchte ...  :lol:)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1020_DxO_Lake_Quinault_Salomonssiegel_Forum.jpg)
Salomonssiegel

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1025_DxO_Lake_Quinault_Regenwald_Forum.jpg)
Moos und Flechten, unten liegend ein Nursing Tree

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1031_DxO_Lake_Quinault_Nursing_Tree_Forum.jpg)
Alter Baum auf Nursing Tree
(die weißen Flecken sind offenbar Regentropfen im Fotoblitz)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1034_DxO_Lake_Quinault_Regenwald_Forum.jpg)
Regenwald

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1040_DxO_Lake_Quinault_Regenwald_Wasserfall_Forum.jpg)
Wasserfall

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1053_DxO_Lake_Quinault_Banana_Slug_Forum.jpg)
Banana Slug

Die Führung war zwar durchaus interessant, aber halt auch ziemlich naß. Ich hatte jedenfalls genug von Regen und Wald, will wieder weiter als nur zu den nächsten nassen Bäumen sehen können. Da ich zudem offensichtlich dieselbe Jacke dabei habe wie letztes Jahr an den Lower Calf Creek Falls, ist allmählich das Wasser durch die Nähte gedrungen und ich wurde an den Schultern im Laufe der Zeit total durchnäßt. Zurück an der Lodge ist daher zunächst Pulloverwechsel angesagt. Da es schon spät genug ist, gehen wir im Restaurant der Lodge zum Mittagessen, wo Marianne Halibut + Chips und ich ein dickes Cashew Chicken Sanwich zu uns nehmen.

Gegen 14.00 – nach zwischenzeitlichem Wechsel auch des Hemds (hätte ich schon vorher machen sollen) – suchen wir das Post Office, das offenbar in einem Kruschtladen versteckt ist und mir wenig vertrauenswürdig vorkommt. Also machen wir uns auf die Fahrt nach Astoria. Unterwegs haben wir nichts als Regen, in Küstennähe auch noch Nebel. Lange Abschnitte der 101 sind mit „loose gravel“ frisch geteert und offiziell mit 25 mph beschränkt. Meist fahren wir 35 mph und sind dabei offensichtlich immer noch ein ziemliches Verkehrshindernis.

Abwechslung gibt es wenig: Nadelwald hoch, Nadelwald mittel, Nadelwald frisch angepflanzt, Nadelwald frisch geschlagen – alles in großflächiger Anlage. Holzschlag heißt hier „harvest“, was den Eindruck gut beschreibt – die geschlagenen Flächen schauen aus, wie wenn ein riesiger Maishäcksler durch die Wälder gefahren wäre.

In Aberdeen finden wir dann ein richtiges Post Office, wo ich ein paar Briefmarken kaufe und den Geburtstagsbrief aufgebe.

Auf den letzten 40 – 50 Meilen wird die Landschaft eigentlich hübscher, immer wieder Wasser, Sumpf- und Brachlandschaften, die im Sonnenlicht leuchten könnten – wenn es denn Sonne gäbe.

Beeindruckend ist die Brücke vor Astoria, unter der wir unser HI Express finden. Als wir ankommen, ist es tatsächlich halbwegs trocken. Das Zimmer ist riesig mit beeindruckendem Blick auf die Brücke. Vor uns fährt der Waterfront Trolley von Astoria.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1076_DxO_Astoria_Br%FCcke_Forum.jpg)
Astoria, Brücke über den Columbia River

Die Abendessenempfehlung des Typen vom Empfang war hervorragend: Bridgewater Bistro, ein sehr großzügig eingerichtetes Restaurant in einer großen Halle mit dazugehörender Weinverkostung – zwei Blocks weiter an der Waterfront. Als wir losmarschieren, regnet es natürlich wieder schnürl. Wir nahmen Spice-Encrusted Duck Breast mit Couscous sowie tapamäßig Chili-Lime Prawns und Lamb Chops mit Minted Mustard Sauce, als Nachtisch ein Trio von Summer Fruit Cobbler (Soufflée mit Pfirsich, Blau- und Erdbeeren), Schokoladenfudge und Mintcreme. Alles in allem auch optisch äußerst ansprechend hergerichtet und hochgradig sterneverdächtig. Auch die Weinauswahl ist bemerkenswert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1070_DxO_Astoria_Prawns_Forum.jpg)
Prawns im Bridgewater Bistro

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1071_DxO_Astoria_Lamm_Forum.jpg)
LambChops im Bridgewater Bistro

Wenn wir schon bescheidenes Wetter und wenig Aussicht hatten, so hat uns doch der kulinarische Abschluß mit dem Tag wieder versöhnt.

128 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: ilnyc am 11.02.2010, 14:17 Uhr
Auf die "Verkostung" des Waldes könnte ich problemlos verzichten, aber mir diese köstlich aussehenden Chili-Lime Prawns hier optisch zu bieten, wo ich doch gerade mit meinem mageren Brot hier Mittagspause vorm PC mache.... das ist schon hart.... sehr hart.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: SusanW am 11.02.2010, 15:14 Uhr
Mußte eben auch erstmal die Tastatur trocken wischen,   :wink:
denn meine Mittagsbande hat mir nur ein paar Pizzaränder übrig gelassen  :? :essen:

Gewohnt schöner Bericht, wenn auch das Wetter zu wünschen übrig läßt. Hatten die da wirklich mal eine Hitzewelle 8)
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Barb am 11.02.2010, 16:05 Uhr
Sehr leckerer Bericht!  :D

Vor allem weil wir uns bei unserem Nordwest-Urlaub letztes Jahr schweren Herzens gegen diese Route entschieden haben (Whale watching gab's bei uns von den San Juan Islands aus und Olympic haben wir ganz ausgelassen  :()
- jetzt kann ich wenigstens hier ein bisschen mitfahren!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 11.02.2010, 22:53 Uhr
Hallo,

@barb:auch Ihr habt ja Eure Orcas gehabt - als blinder Passagier bin ich nämlich auch bei Eurem Bericht dabei, um zu sehen, wo sich unsere Routen überschnitten haben und wo es etwas für uns nachzuholen gibt.

11. Tag Dienstag, 11.08.2009 Astoria – Depoe Bay

Wir kommen nach passablem Schlaf nur langsam in die Gänge. Der Internetzugang verweigert das Absenden von Mails, was wegen eines anstehenden runden Geburtstags bei einem Freund ärgerlich ist. Das Frühstück im HI Express entspricht dem Standard dieser Kette – also nichts besonderes.

Beim Aufstehen und beim Frühstück war es noch trocken mit blauem Streifen am Horizont hinter der Brücke. Als wir starten, beginnt es aber gerade wieder zu regnen. Wir verzichten daher auf einen Besuch an der berühmten Säule von Astoria, die der Trajanssäule in Rom nachempfunden ist. Da wir das Original bei Trockenheit kennen, lockt uns die nasse Kopie nicht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6794_DxO_Astoria_Br%FCcke_Forum.jpg)
Astoria, Brücke über den Columbia River, diesmal mit Sicht zum anderen Ufer

Bald klart es jedoch wenigstens ein bißchen auf. Am  Ecola State Park ist es sogar richtig schön. Zwar ziemlich windig und noch weitgehend bedeckt, aber wenigstens trocken. Wir haben somit offensichtlich vom Wetter her den richtigen Zeitpunkt erwischt und können zunächst einmal vom Aussichtspunkt einen schönen Blick auf den Crescent Beach und das Tilamook Rock Light werfen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6797_DxO_Ecola_State_Park_Crescent_Beach_Forum.jpg)
Ecola State Park, Blick zum Crescent Beach

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6814_DxO_Ecola_State_Park_Baum_Forum.jpg)
Ecola State Park, windangepaßter Baum

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6816_DxO_Ecola_State_Park_Tillamook_Rock_Light_Forum.jpg)
Ecola State Park, Tillamook Rock Light

Anschließend fahren wir zum Indian Beach hinunter, wo wir offensichtlich wiederum den richtigen Zeitpunkt erwischt haben - diesmal von den Gezeiten her. Es ist nämlich Ebbe, so daß wir bei einem Strandspaziergang jede Menge Seesterne, Seeanemonen und ein wenig anderes Getier in den Tide Pools beobachten. Sogar einen Arch Rock hat es hier. Auch in Cannon Beach – einem sehr gepflegten Badeort -, wo wir nur einen kurzen Besuch am Strand machen, ist das Wetter gerade noch ordentlich.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6820_DxO_Ecola_State_Park_Indian_Beach_Forum.jpg)
Ecola State Park, Indian Beach

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6821a_DxO_Ecola_State_Park_Seeanemonen_Forum.jpg)
Indian Beach, Seeanemonen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6842_DxO_Ecola_State_Park_Seestern_Forum.jpg)
Indian Beach, Seestern

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6849_DxO_Ecola_State_Park_Seesterne_Forum.jpg)
Indian Beach, Seesterngetümmel

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6850_DxO_Ecola_State_Park_Seesterne_Seeanemonen_Forum.jpg)
Indian Beach, Seegetier

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6859_DxO_Ecola_State_Park_Tillamook_Rock_Light_Forum.jpg)
Ecola State Park, Tillamook Rock Light

Dann fängt es aber wieder zunehmend an zu regnen und als wir bei Cape Meares eintreffen, schüttet es richtig wie aus Kübeln. Wir picknicken im Auto und werden anschließend bei dem kurzen Trail zum Lighthouse ziemlich durchnäßt. Das Lighthouse quillt über von quatschnassen Leuten, so daß wir gleich wieder zum Auto zurückkehren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1081_DxO_Cape_Meares_Lighthouse_Forum.jpg)
Cape Meares Lighthouse

Der weitere Verlauf des Three Cape Rainy Drive verläuft ereignis- und weitgehend aussichtslos. Bei Cape Kiwanda trauen wir uns nochmal für einen kurzen Blick auf den Strand aus dem Auto. Das ist wieder einer der Orte, wo man mit dem Auto bis direkt ans Wasser fahren kann - für uns einerseits befremdlich, andererseits, wenn man bedenkt, was auf der Welt sonst alles ins Meer gerät ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/normal_IMG_6870_DxO_Cape_Kiwanda_Forum.jpg)
Haystack Rock am Cape Kiwanda

Beim Eintreffen in Depoe Bay ist es wieder halbwegs trocken und wir beziehen unser erneut phänomenales Zimmer im Pana-Sea-Ah B&B. Wir haben ein Zimmer mit großer Veranda (Innkeeper Room), die wir angesichts des Wetters leider überhaupt nicht nutzen können. Wir unterhalten uns bei einer Tasse Kaffee etwas mit dem Innkeeper. Er reserviert uns einen Restaurantplatz im Tidal Ravens und wir fahren bei wieder einsetzendem Regen ins Outlet in Lincoln City, wo wir vor allem bei Oshkosh einigermaßen hinlangen. Außerdem bekomme ich eine neue Regenjacke bei Eddie Bauer – hoffentlich hält sie besser dicht als die bisherige.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1093_DxO_Pana_Sea_Ah_Forum.jpg)
Pana Sea Ah Bed and Brekfast

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6875_DxO_Pana_Sea_Ah_Forum.jpg)
Pana Sea Ah, Zimmer

Inzwischen schüttet es wieder kübelmäßig und wir fahren zum Restaurant, wo wir Salat bzw. Manhattan Shrimps Soup sowie Halibut mit Crab-&-Mushroom-Sauce bzw. Wild Salmon mit Crab-Risotto und Vodka-Sauce genießen.

Im B&B ziehen wir uns noch mit je einem Glas Wein auf unser Zimmer zuück.

169 mi

Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Heiner am 12.02.2010, 04:47 Uhr
Hi!

Schade das bei Euch der Nebel so feucht runter kam  :wink:.
Da bin ich ja froh, das bei uns dort nur die Sonne schien.

Gruß Heiner
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: nordlicht am 12.02.2010, 05:48 Uhr
Wir sind ja am selben Tag dieselbe Route gefahren. Nur waren wir offenbar etwas laenger in den Federn. Wir haben eine wunderbare Aussicht von der Saeule in Astoria genossen. Das war wohl dasselbe Loch in den Wolken, dass ihr am Ecola State Park hattet.
Dort wurde es fuer uns naemlich schon ziemlich dunkel und ab Cannon Beach hat es dann solide geregnet.

Dann fängt es aber wieder zunehmend an zu regnen und als wir bei Cape Meares eintreffen, schüttet es richtig wie aus Kübeln. Wir picknicken im Auto und werden anschließend bei dem kurzen Trail zum Lighthouse ziemlich durchnäßt. Das Lighthouse quillt über von quatschnassen Leuten, so daß wir gleich wieder zum Auto zurückkehren.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1081_DxO_Cape_Meares_Lighthouse_Forum.jpg)
Cape Meares Lighthouse
Auch wenn es nur bei stromendem Regen war, immerhin haben Ihr und wir da den Leuchtturm noch besuchen koennen.
Inzwischen haben zwei Herzchen aus Langeweile mit ihren Knarren den Leuchtturm zum Zielschiessen missbraucht und dabei unter anderem die alte Fresnel Linse schwer beschaedigt.
Der Leuchtturm und der Aussichtspunkt am Leuchtturm sind bis auf weiteres geschlossen. Es wird wohl ein Schweinegeld kosten, die Linse zu restaurieren. Von den Zielschuetzen darf man dabei wenig finanzielle Beteiligung erwarten. Die sind offenbar weder mit weltlichen noch geistigen Gaben reich gesegnet.  :evil:
http://www.oregonlive.com/news/index.ssf/2010/02/two_arrested_in_shattering_of.html

Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Barb am 12.02.2010, 12:34 Uhr
Was?! Oh nein!  :(

Ich würde euch ja zum Trost in ein paar Tagen einen sonnigen Besuch dort spendieren, nur... als wir da waren hat's leider geregnet...
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: BigDADDY am 12.02.2010, 13:00 Uhr
Mhhhhhh,

habe ich Himbeertörtchen gehört? - Es hat gedauert, bis ich den Bericht gelesen habe und die wunderbaren Bilder betrachtet habe aber: bin jetzt dabei!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: ilnyc am 12.02.2010, 14:14 Uhr
Echt schade mit dem Wetter. Wir hatten in Oregon leider vor einigen Jahren auch kein Glück und konnten die tolle Küste im Nebel nur erahnen.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: SEA2009 am 12.02.2010, 15:28 Uhr
Die Geschichte mit Cape Meares ist unglaublich. Absolut sinnlos, unnötig, idiotisch. Das macht mich richtig betroffen.
Ich würde euch ja zum Trost in ein paar Tagen einen sonnigen Besuch dort spendieren, nur... als wir da waren hat's leider geregnet...
Wir hatten dann ja genau eine Woche später grosses Glück mit dem Wetter auf diesem Abschnitt. Aber trotzdem traumhafte Bilder! Ich bin wirklich ein großer Fan dieser herrlichen Küste.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Barb am 12.02.2010, 18:29 Uhr
Zitat
Ich bin wirklich ein großer Fan dieser herrlichen Küste.

Ich auch!! Wir hatten alles an Wetter und irgendwie hatte auch alles seinen Reiz, naja, wenn's nicht grade schüttet natürlich - aber so ein Spaziergang im Nebel hat auch was.
Aber Sonne satt gab's auch zum Glück. An die Küste in Oregon will ich auf jeden Fall mal wieder.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 12.02.2010, 20:30 Uhr
Hallo,

Auch wenn es nur bei stromendem Regen war, immerhin haben Ihr und wir da den Leuchtturm noch besuchen koennen.
Inzwischen haben zwei Herzchen aus Langeweile mit ihren Knarren den Leuchtturm zum Zielschiessen missbraucht und dabei unter anderem die alte Fresnel Linse schwer beschaedigt.
wir waren aber halt nur außen, weil schon der Shop vor nassen Leuten überquoll - aber wenn man wegen dieser Idioten jetzt nicht einmal mehr in den Park kann ... der Blick durch den regenschwangeren Dunst auf die vorgelagerten Inseln war ja auch schon ganz nett

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1079_DxO_Cape_Meares_Forum.jpg)
Cape Meares, Blick Richtung Süden

Da waren wir auch ziemlich allein, weil sich in dem Regen offenbar niemand diesen nur marginal längeren Rückweg antun wollte.

habe ich Himbeertörtchen gehört? - Es hat gedauert, bis ich den Bericht gelesen habe
Es hat gedauert, bis ich die Himbeertörtchen gefunden habe, weil ich mich an solche drüben überhaupt nicht erinnern konnte  :? - aber das war ja noch im Flieger  :lol:

Sonne gibt es erst wieder am Donnerstag  :roll:
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 12.02.2010, 21:11 Uhr
12. Tag Mittwoch, 12.08.2010 Depoe Bay – Bandon

Wir wachen zwar relativ früh auf, können aber noch gemächlich vor uns hindubeln, da Frühstück erst für 9.00 Uhr angesagt ist. Nachdem wir die erste Portion Kaffee im Zimmer zu uns genommen haben, gesellen wir uns zu den anderen Gästen. Zwei Paare sind aus Kanada, einer betätigt sich als Obstfarmer, einer ist in der Medizintechnik beschäftigt. Außerdem ist noch ein älteres stockkonservatives Paar dabei, das zum Ruhestand nach Florida gezogen ist. Wenn die nicht genug auf die aktuelle Regierung zu schimpfen gehabt hätten, hätten die wahrscheinlich noch George dabblejuh als Kommunisten qualifiziert  :roll:.

Bob, der Innkeeper hat zunächst eine feine Mischung von Ananas und Blaubeeren hergerichtet und kocht als zweiten Gang eine Art Kombination von Frenchtoast und Fruchtsoufflée – zwar ganz gut, aber mir etwas zu viel Teig, der aber mit viel, viel Beerensauce von Marionberries gängig gemacht werden kann.

Nach dem langen Frühstück mit viel Palaver gehen wir noch eine halbe Stunde am Strand entlang, weitgehend trocken, nur gegen Ende beginnt wieder etwas Nebelnässen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1085_DxO_Depoe_Bay_Forum.jpg)
Strand bei Depoe Bay

Cape Foulweather macht seinem Namen alle Ehre: Sicht bei Nebel nur knapp über 0. Unterwegs gibt es ab und zu ganz nette Blicke auf die Küste. Unser nächster größerer Stop sollte Cape Perpetua sein. Die Fahrt auf den Berg hoch brechen wir nach einem kurzen Stück wieder ab, weil es wie schon befürchtet total in den Nebel geht. Dafür schauen wir uns kurz im Visitor Center um und gehen anschließend von einem Parkplatz gegenüber zu den Tidepools. Die haben aber – mit Ausnahme von kleinen Miniaturpalmen ähnlichen Algenbäumchen (heißen auch Sea Palms - sind etwa 30 - 50 cm hoch), die von den Wellen hin- und hergebeutelt werden - im Vergleich zu gestern wenig zu bieten. Dafür brechen sich die Wellen explosiv in weit nach hinten reichenden Felsspalten

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6884_DxO_Cape_Foulweather_Forum.jpg)
Cape Foulweather

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6886_DxO_Oregon_Coast_Forum.jpg)
Oregon Coast

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6900_DxO_Cape_Perpetua_korr_Forum.jpg)
Wellenbrecher bei Cape Perpetua

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6910_DxO_Cape_Perpetua_Sea_Palms_Forum.jpg)
Cape Perpetua, Sea Palms

Beim Heceta Head Lighthouse machen wir Picknick am unteren Parkplatz im Auto und gehen dann die 5 Minuten an dem als B&B genutzten herrschaftlichen Leuchtturmwärterhaus vorbei bis zum Lighthouse hoch – wie schon gehabt Hinweg trocken, Rückweg mit Nebelnässen. Oben sind die Ranger relativ aufdringlich und wollen uns unbedingt zum Aufstieg drängen, was wir aber verweigern – schließlich wird die Sicht von oben ebenso grau sein wie von unten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6918_DxO_Heceta_Head_Forum.jpg)
Heceta Head

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Heceta Head Lighthouse

Bei den Oregon Dunes gehen wir zufällig den Taylor Trail, der an einem kleinen See vorbei und dann zu einem ganz netten Overlook führt. Irgendwie habe ich mir die Oregon Dunes sandiger und weniger bewachsen vorgestellt – eher so wie am Atlantik in Südfrankreich. Ein kurzes Stück Fahrt später kommt dann ein mehr oder weniger offizieller Overlook, der aber auch nicht mehr bietet. Insgesamt hatte ich mir mehr von den Dünen erwartet.

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Oregon Dunes

Beim Umpqua Lighthouse – einem nicht zugänglichen und eingezäunten Lighthouse – kann man ein paar ATV-lern bei ihrem „Vergnügen“ zusehen. Ansonsten ist das offenbar ein Whale Watching Punkt – aber für Grauwale und daher jahreszeitlich ungeeignet.

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Umpqua Lighthouse

Schließlich unternehmen wir noch einen Abstecher zum Cape Arago, wo man Richtung Süden nur schemenhaft durch den Nebel das Meer erkennen kann. Von Norden her ertönt Gebell, dem wir folgen -  von einem recht guten Aussichtspunkt hat man dann einen Blick auf eine ausgewachsene Seelöwenkolonie. Da der Wind entsprechend steht, riecht man sie auch einigermaßen penetrant.

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Capa Arago, Sea Lions

Gegen 18.15 kommen wir am Tablerock Motel an, einer ganz ordentlichen Anlage. Das Zimmer ist wieder einmal riesig und mit kompletter Küche. Zum Abendessen fahren wir in das nahegelegene Lord Bennett, wo wir Albacore-Thun (nach guter Gemüse-Rindfleisch-Suppe) bekommen und gut gesättigt nach Hause fahren. Von dem eigentlich phänomenalen Blick vom Restaurant auf kuriose Lavafelsspitzen im Meer haben wir wegen des Nebels leider nahezu nichts.

Vom Motel aus unternehmen wir dann noch einen Strandspaziergang praktisch wieder bis zum Restaurant. Der Weg hinunter an den Strand erinnert mich penetrant an französische Strandzugänge – es riecht nämlich ziemlich heftig nach Hundepisse. Unten ist es dafür umso reizvoller, die im Nebel halb verhüllten Felsspitzen haben etwas richtig Mystisches. Immer wieder sind im Sand Gallertlecken zu sehen – offensichtlich gestrandete Quallen, sowohl im Ganzen als auch in Stücken (wer um Himmels Willen macht sich an sowas ran und knabbert die an?). Zurück gehen wir auf der Straße, u.a. an einem halb verfallenen alten Motel vorbei, an dem die Werbung für das neue Haus leuchtet – keine optimale Assoziation.

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Bandon, Strand mit Felsen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1096_DxO_Bandon_Strandfelsen_Treibholz_Forum.jpg)
Bandon, Treibholz

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Bandon, Strand mit Felsen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1100_DxO_Bandon_Qualle_Forum.jpg)
Bandon, Qualle garniert mit Seetang (kein künstliches Arrangement, lag so da)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1102_DxO_Bandon_Forum.jpg)
Bandon, Strandhäuser

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Bandon, altes Motel

Im Hotel gibt es dann noch etwas Bier und Internet.

161 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 13.02.2010, 18:39 Uhr
13. Tag Donnerstag, 13.08.2010 Bandon – Brookings

Wir haben tief und fest und lang geschlafen und stellen verwundert fest, daß es auch in dieser Region Sonne zu geben scheint - es ist allerschönstes Wetter. Wir machen uns gemütlich fertig. Frühstück produzieren wir mal wieder auf dem Zimmer mit Kaffee aus der Maschine im Zimmer, mit Bananen und Keksen.

Anschließend machen wir nochmals einen Strandspaziergang; heute wirkt alles ganz ander und viel heiterer. Die Luft ist klar und reingewaschen. Wir gehen noch ein Stück weiter als gestern bis über den Face Rock hinaus. Überall hat es wieder die gestrandeten Quallen und im letzten Abschnitt auch vielfältige Seesterne und Seeanemonen.

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Bandon, Strand mit Felsen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6967b_DxO_Bandon_Strandl%E4ufer_Forum.jpg)
Bandon, Möwen

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Bandon, Strand mit Felsen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6977_DxO_Bandon_Face_Rock_Forum.jpg)
Bandon, Face Rock

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6982_DxO_Bandon_Seesterne_Strandl%E4ufer_Forum.jpg)
Bandon, Seesterne mit Strandläufer

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6997_DxO_Bandon_Seesterne_Forum.jpg)
Bandon, Seesterngetümmel

Gegen 10.30 sind wir zurück und fahren Richtung Süden. Ein erster Halt am Cape Blanco beschert uns neben schönen Blicken auf das Meer wieder einmal ein Lighthouse, die hier offenbar alle nach demselben Baumuster erstellt wurden. Die Volunteers versuchen uns wieder sofort abzufangen und auf den Turm zu hetzen Nachdem wir ablehnen, sollen wir uns wenigstens ins Guestbook eintragen. Offenbar kämpfen die hier um ihre Existenzberechtigung bzw. um die der Parks. Außerdem gibt es im Parkgebiet noch eine alte Herrschaftshaus, das wir aber nur von außen beäugen, und einen kleinen „Pioneer Cemetery“ mit noch bestehenden sechs Grabsteinen von ausgewanderten Iren, die überwiegend ein recht hohes Alter erreicht haben.

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Cape Blanco, Hughes House

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Cape Blanco Lighthouse

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7029_DxO_Cape_Blanco_Cemetery_Grabstein_Forum.jpg)
Cape Blanco, Cemetery

In Port Orford wollten wir eigentlich einkaufen, was aber daran scheitert, daß es nur einen minimalen Supermarkt gibt, der z.B. nur purified water hat, das wir gar nicht mögen. Immerhin gibt es Eis und für Marianne ein paar French Fries.

Erst ein ganzes Stück weiter, in Golden Beach gibt es dann ein anständiges Angebot, das wir auch nutzen. Kurz später fahren wir zum Cape Sebastian. Dort gibt es einen North und einen South Parkplatz – beide mit einer schmalen einspurigen Straße verbunden. Auf dem South Parkplatz nehmen wir unser Picknick zu uns und bewundern wieder die Küste. Die ganze Strecke von Bandon bis Brookings ist landschaftlich äußerst reizvoll, immer wieder tolle Buchten mit Sandstrand und Felsen im Wasser, dazwischen immer wieder bewaldete Hügel.

Vor Brookings machen wir noch einen Halt beim Arch Rock Overlook, mindestens ein Dutzend weiterer Overlooks sparen wir uns.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7036_DxO_Arch_Rock_Forum.jpg)
Arch Rock

Schon gegen 14.30 sind wir in Brookings im BW Beachfront Inn, wo wir ein schönes großes Zimmer beziehen und beschließen, den Rest das Tages zu faulenzen und die Redwoods dort stehen zu lassen, wo sie hingehören und wahrscheinlich heute immer noch stehen.

Wir gehen im Pool, der leider ziemlich klein und sehr warm ist, schwimmen und sonnen uns noch etwas, packen die Koffer wieder einigermaßen ordentlich um und gehen früh zum Essen ins O'Hollerans, das nach etlichen Quellen beste Restaurant des Ortes. Es gibt gehobene Hausmannskost; Calamari Stripes als Appetizer (ziemlich fett frittiert) und dann Soup und Blackened Local Cod bzw. Salad und 12 oz Top Sirloin, was Marianne ganz schön schwitzen läßt.

Bei einem abendlichen Strandspaziergang können wir das Treiben der Pelikane beobachten. Die sind wahre Flugkünstler und stürzen sich plötzlich senkrecht ins Wasser, wenn sie Beute sehen. Trotz vieler Versuche gelingt es mir nicht, so ein Manöver wiedergabefähig zu fotografieren. Zum Abschluß genießen wir auf dem Zimmerbalkon unser Bier zum Sonnenuntergang. Überall am Strand brennen die Grillfeuer.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7045_DxO_Brookings_M%F6ve_Forum.jpg)
Brookings, Möwe

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7052_DxO_Brookings_Pelikane_Forum.jpg)
Brookings, Pelikane

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7077_DxO_Pelikan_Forum.jpg)
Brookings, Pelikan

107 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 14.02.2010, 19:46 Uhr
14. Tag Freitag, 14.08.2009 Brookings - Crater Lake – Mazama Village

Wr sind relativ zeitig wach, duseln aber noch eine Weile vor uns hin. Frühstück produzieren wir auf dem Zimmer mit gestern gekauftem „Monster Muffin“. Auf der Fahrt nach Süden überqueren wir die Grenze nach California, wo wir uns einer Lebensmittelkontrolle unterziehen müssen. "Some apples" sind offenbar erlaubt. Die 101 ist nunmehr von dichten Wäldern riesenhafter Bäume begrenzt.

Die Entscheidung, in CA tanken zu wollen, weil man da selbst wieder einmal bis zum Anschlag auffüllen kann und nicht von der Geduld desTankwarts abhängig ist, erweist sich als Fehler. Zum einen ist das Benzin um 30 – 40 ct (!) teurer als zuletzt in Oregon, zum anderen werden wir an der Tankstelle, wo wir reinfahren, trotz „self“ bedient – was die Sache durch den damit angebrachten Tip noch einmal verteuert.

Im Visitor Center für die Redwood Parks erfahren wir, daß die von uns ausgesguckte Howland Hill Road gut zu befahren ist. Dieses Sträßchen ist wirklich zu empfehlen. Ganz zu Beginn hat man als Anfahrt ein kurzes und sehr schmales Stück, das noch asphaltiert ist. Dann wird es ungeteert und ein- bis gut zweispurig. Es windet sich regelrecht im Slalom durch riesenhafte Redwoodbäume hindurch. Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 15 mph hat angesichts der Enge und des Gegenverkehrs durchaus ihre Berechtigung.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7082_DxO_Howland_Hill_Road_Forum.jpg)
Howland Hill Road

Wir zweigen ab zum Stout Grove. Am Parkplatz fallen zunächst die Mücken über uns her, so daß wieder ein ausgiebiger Gebrauch von „Off“ angesagt ist. Dann brechen wir zu der kurzen Rundwanderung durch die riesigen Bäume auf. Umgefallene Exemplare liegen kreuz und quer in der Landschaft; nur der Weg ist jeweils freigesägt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7100_DxO_Stout_Grove_Forum.jpg)
Stout Grove

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7108_DxO_raw_Stout_Grove_Farn_Forum.jpg)
Stout Grove, Farn-Nursing-Trees

Die Weiterfahrt auf der 199,99 und 234 ist landschaftlich recht angenehm, aber unspektakulär. Wälder und Hochebenen wechseln sich ab, dazwischen auch eine großflächige Winery. Picknick machen wir an einem ganz hübschen Platz schon auf der 234. Irgendwo unterwegs grüßt ein hoher Berg aus der Ferne – Mount Shasta?

In Annäherung an den Crater Lake NP durchfährt man auf schnurgeraden kilometerlangen Abschnitten hohe Douglaswälder, die sich dann kurz vor dem Park wieder lichten.

Wir sind kurz nach 15.00 im Park. Check-In ist erst ab 16.00 und nicht früher möglich. Da nach einigen Kommentaren auch um 16.00 nicht garantiert ist, daß man in die Zimmer bzw. Cabins kommt, fahren wir weiter zum Lake – und der ist wirklich sensationell mit seinem tiefen Blau.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7110_DxO_raw_Crater_Lake_Forum.jpg)
Erster Blick auf den Crater Lake

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7121_DxO_Crater_Lake_Forum.jpg)
Crater Lake mit Wizard Island

Die Rundstrecke verläuft außerhalb des Kraterrandes, öffnet sich aber immer wieder mit tollen Blicken auf den Lake. Den Aufstieg zum Watchman sparen wir uns, es ist doch schon recht spät und wir erwarten uns von dort keine wirklich total anderen Blickwinkel. Dafür halten wir es an einer Reihe von Viewpoints, wo es die unterschiedlichsten Formationen vulkanischen Gesteins zu bewundern gibt. Im nördlichen Teil der Rundstrecke hat man außerdem einen schönen Blick auf eine Hochebene und den Mt Thielsen im Hintergrund.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7132_DxO_Crater_Lake_Basalt_Forum.jpg)
Crater Lake Basalt und Lavagestein

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7126_DxO_Crater_Lake_NP_Mt_Thielsen_Forum.jpg)
Crater Lake NP, Mt Thielsen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7139_DxO_Crater_Lake_Pumice_Castle_Forum.jpg)
Crater Lake, Pumice Castle

Wir fahren auch noch zu den Pinnacles, stehengebliebenen Resten von alten Fumarolen, die aber abends leider weitestgehend im Gegenlicht stehen. Der kurze Wanderweg dort verliert sich irgendann im Nichts bei einer großen Tafel, die den Beginn des National Forest bzw. umgekehrt des Nationalparks anzeigt. Die einzigen anderen Leute, die so weit hinter gegangen sind, meinen "a big sign for a small trail". Auf der Rückfahrt schauen wir uns noch die Basaltwände des Pinnacle Valley an - irgendwann werden das wohl auch Pinnacles.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7144_DxO_Crater_Lake_NP_Pinnacles_Forum.jpg)
Crater Lake NP, Pinnacles

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7146_DxO_Crater_Lake_NP_Schild_Forum.jpg)
A big sign for a small trail

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7154_DxO_Crater_Lake_NP_Pinnacle_Valley_Forum.jpg)
Crater Lake NP, Pinnacle Valley

Außerdem gehen wir noch den kurzen Hike am Sun Notch Trail, wo man einen schönen Blick auf den See, das Phantom Ship und das umliegende Gebirge hat. Zum Abschluß kommen wir noch an einem Wasserfall vorbei – die Vidae Falls.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7156_DxO_Crater_Lake_Phantom_Ship_Forum.jpg)
Crater Lake, Phantom Ship

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7160_DxO_Crater_Lake_Phantom_Ship_Forum.jpg)
Crater Lake, Phantom Ship mit Mt Thielsen im Hintergrund

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7164_DxO_Crater_Lake_NP_Vidae_Falls_Forum.jpg)
Crater Lake NP, Vidae Falls

Gegen 18.30 sind wir zurück im Mazama Village und können einchecken. Ohne zum Cabin zu fahren gehen wir gleich ins gegenüberliegende Annie Creek Restaurant, das im Buffetstil arbeitet. Es gibt jede Menge immer wieder frisch zubereiteter und unterschiedlicher – und bemerkenswert guter - Pizzen sowie Salate und natürlich auch andere Gerichte. Während ich mich an Pizzen gütlich tue, nimmt Marianne auch ein paar Rindfleischstreifen mit Brokkoli. Außerdem gibt es noch einen Chocolate Cake zum Dessert. Begleitet wird das Ganze von je zwei Glas gutem (und sauteurem) Pinot Noir.

Die Cabins sind relativ basic eingerichtet, aber sauber und es fehlt letztlich nichts.

249 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: SusanW am 15.02.2010, 10:29 Uhr
Aaah, die Sonne kommt durch  :sun:   :D
Wir waren seinerzeit auch ziemlich enttäuscht von der Oregon Coast, weil man fast alles nur im Nebel
und Niesel sah - und das im August.  :?
Faszienierend jedoch, dass das Wetter kaum ein paar Meilen im Landersinnern (wir hatten nicht vorgebucht und
mussten uns zum Übernachten immer landeinwärst schlagen) sonnig und warm war!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: SEA2009 am 15.02.2010, 11:51 Uhr
Das war bei uns auch so. Durch die Windschutzscheibe nach links Sicht auf strahlenden Sonnenschein. Gleichzeitig durch das Beifahrerfenster Blick auf die Küste grau-schwarz und mit Nebel verhangen. Schon verrückt. Oder auch zb. bis 2 mi vor Cape Blanco Sonne und schönstes Wetter, direkt beim Leuchtturm kalt und neblig, als ob seit Tagen keine Sonne mehr die nähere Umgebung gestreift hat.

Tolle Bilder vom Crater Lake, vor allem das erste. Danke dafür, bei uns ging sich das ja nicht aus. Besonders gut hat mir auch das Bild aus Bandon mit den Felsen und der Spiegelung am Strand gefallen. Und die Howland Hill Road sowieso klasse, die kann man wirklich nur empfehlen!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: ilnyc am 15.02.2010, 13:22 Uhr
Sehr schöne Bilder vom letzten Tag und das sogar mit Sonne. Ich muss auf jeden Fall nochmal intensiver in die Gegend.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 15.02.2010, 22:31 Uhr
15. Tag Samstag, 15.08.2009 Mazama Village – Old Station

So schlecht wie letzte Nacht haben wir im ganzen Urlaub noch nicht geschlafen. Entweder lag es am Wein oder an der Höhenlage (immerhin knapp 1900 Meter) – oder an beidem.

Ziemlich gerädert und appetitlos löffeln wir einen Joghurt aus unseren Vorräten zum selbstgebrauten Tee und packen portionsweise das Auto. Die Luft ist klar und auf den Picknicktischen vor dem Cabin hat sich eine dicke Reifschicht gebildet.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7165_DxO_Mazama_Village_Cabin_Forum.jpg)
Mazama Village, Cabin

Wir fahren durch Tannen- bzw. Fichtenwälder aus dem Park heraus. Unterwegs begegnen uns dutzende von Radlern, die den Berg hochfahren - die meisten mit einem Nümmerchen am Lenker. Offenbar findet da eine Fahrt zum Crater Lake statt. Irgendwelche Veranstalter oder offizielle Begleiter haben wir allerdings überhaupt nicht gesehen.

Die Wälder gehen in Kiefernwälder über und lockern zeitweise auf und werden durch Farmland unterbrochen. Bald grüßt der Mt. Shasta aus der Ferne.

In Klamath Falls – noch in Oregon – tanken wir nach den gestrigen Erfahrungen an einer freien Tankstelle für 2,799. Eine gute Entscheidung, denn kurz darauf in California sehen wir Preise von 3,299 und mehr. An der Grenze werden wir wieder nach agrarischen Produkten gefragt; unsere Antwort four or five apples wird mit „fine“ quittiert und wir dürfen wiederum passieren.

Rund um den Mt Shasta gibt es ein paar schöne Ausblicke auf den Berg, der uns zwar optisch begeistert, aber aufgrund unserer heutigen Schlappheit nicht zu irgendwelchen Ausflügen anlockt. Nach dem Ort Mt. Shasta werden die Kiefernwälder schier endlos – mit nur einem nochmaligen kurzen Rückblick auf den Berg.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7174_DxO_Mt_Shasta_Forum.jpg)
Mount Shasta

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7175_DxO_Mt_Shasta_Forum.jpg)
Mount Shasta

Am Lake Britton machen wir eine ausgedehnte Picknickpause; ein idyllisches Plätzchen, das wir mehr oder weniger zufällig entdeckt haben. Außer uns sind etliche Angler und Badegäste mit und ohne Boot zugange - aber alles verteilt sich weitläufig.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7182_DxO_Lake_Britton_Forum.jpg)
Lake Britton

Die Weiterfahrt ist dann wieder ziemlich ereignislos. Allmählich kommen Lavagebiete zwischen den immer noch endlosen Waldstücken, bis wir ca. 15 mi vor unserem Quartier durch ein ganz frisches Waldbrandgebiet kommen – an einigen Stellen scheint es auch noch zu qualmen. Erst knappe 2 Meilen vor Old Station wird die Natur wieder grün und lebendig.

Old Station war zunächst eine 1856 - unter dem Namen "Hat Creek Station" errichtete - Kutschenstation auf dem Oregon Trail, die drei Jahre später von Indianern überfallen und niedergebrannt wurde. Daraufhin wurde ein Militärposten errichtet, der schon zwei Jahre später wieder aufgegeben wurde.

Heute steht dort ein ganz putziges Haus als B&B, was schon deshalb bemerkenswert erscheint, weil in dieser Region Quartiere für Nichtcamper den Seltenheitswert der blauen Mauritius haben. Außer dem kleinen B&B mit vier Zimmern gehören etliche sehr schöne Cabins zum Rim Rock Ranch Resort, die vorrangig von Anglern gemietet werden. Wir checken ein und lassen uns von der Innkeeperin einen Kaffee brauen, den wir auf der Porch genießen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7185_DxO_Old_Station_Zimmer_Forum.jpg)
Rim Rock Ranch Resort, B&B-Zimmer

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7187_DxO_Old_Station_Porch_Forum.jpg)
Rim Rock Ranch Resort, B&B-Porch

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7190_DxO_Old_Station_Historienschild_Forum.jpg)
Old Station, Historientafel

Anschließend machen wir noch einen Abendausflug in den Lassen Volcanic NP – nur bis kurz hinter den Eingang und unternehmen den gemütlichen Spaziergang von einer knappen Stunde um den Lake Manzanita. Im See spiegelt sich der Lassen Peak und es sind Kanufahrer, Schwimmer und Wasservögel unterwegs.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7197_DxO_Lassen_Volcanic_NP_Lake_Manzanita_Forum.jpg)
Lassen Volcanic NP, Lake Manzanita

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7198_DxO_Lassen_Volcanic_NP_Enten_Forum.jpg)
Lake Manzanita, Enten

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7213_DxO_Lassen_Volcanic_NP_Lake_Manzanita_Lassen_Peak_Forum.jpg)
Lake Manzanita mit Lassen Peak

Auf dem Rückweg fahren wir am B&B vorbei und 6 Meilen weiter bis zum Restaurant „Rancheria“ - so ziemlich das einzige weit und breit. Restaurants haben hier offensichtlich denselben Seltenheitswert wie Motels. Unterwegs machen sich Firefighters an einigen qualmenden Stellen zu schaffen. Gegen 18.30 treffen wir am Restaurant ein. Damit haben wir großes Glück gehabt, denn um 19.00 wird da zugesperrt. Marianne ißt ein New York Steak, ich ein Roastbeef Sandwich – genießbar, aber nichts, was einen vom Hocker reißt. Der Apfelsaft von Marianne hat es übrigens in sich, wie das Etikett verrät:
„100% Apple Juice“ - „from Concentrate with Other Ingredients“ (welch Widerspruch zur ersten Zeile?!) - „Contains Concentrate from Austria, Germany, Italy, Hungary, Argentina, Chile, China, Turkey, Brazil and the United States“ …

Wir müssen extra hinausgelassen werden, weil schon zugesperrt ist. Vor dem Haus halten die Firefighters Lagebesprechung. Selbst von Tahoe North sind welche dabei.

Auf der Porch vor de B&B gibt es dann noch ein Bier. Durch die Hin- und Herfahrerei sind auch heute wieder ganz schön Meilen zustandegekommen:

257 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: ilnyc am 16.02.2010, 13:08 Uhr
„100% Apple Juice“ - „from Concentrate with Other Ingredients“ (welch Widerspruch zur ersten Zeile?!) - „Contains Concentrate from Austria, Germany, Italy, Hungary, Argentina, Chile, China, Turkey, Brazil and the United States“ …
:staunend2:
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: nordlicht am 16.02.2010, 18:48 Uhr
Picknick machen wir an einem ganz hübschen Platz schon auf der 234. Irgendwo unterwegs grüßt ein hoher Berg aus der Ferne – Mount Shasta?
Da seid Ihr ein ganzes Ende weg von Mt.Shasta. Ich wuerde vermuten, dass es eher Mt.McLoughlin war. Der muesste auf der 234 meistens schraeg rechts vor Euch sein.
Zitat
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7156_DxO_Crater_Lake_Phantom_Ship_Forum.jpg)
Crater Lake, Phantom Ship
Toll. Das verdient einen grossen Abzug. Und dann mit Rahmen an die Wand!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 16.02.2010, 21:01 Uhr
Hallo,
Da seid Ihr ein ganzes Ende weg von Mt.Shasta. Ich wuerde vermuten, dass es eher Mt.McLoughlin war. Der muesste auf der 234 meistens schraeg rechts vor Euch sein.
:daumen:
das Witzige daran ist: ich habe gerade in meinen Bildern geschaut und dabei festgestellt, daß ich zwischen Howland Hill Road und Crater Lake exakt ein Foto gemacht habe (wobei ich mich jetzt wieder ärgere, auf den langen schnurgeraden Waldstrecken vor dem Crater Lake nicht kurz für ein Foto angehalten zu haben), und auf diesem Foto ist ein Berg - also wohl der im Bericht erwähnte. Dieses Foto habe ich aufgrund meiner zwischenzeitlichen Landkarten-, Satelliten- und google-Bild-Recherchen (Foto-GPS hatte ich noch nicht) mit Mt Mc Loughlin bezeichnet  8). Den Bericht habe ich hingegen weitestgehend auf meinen seinerzeitigen jeweils abends geschriebenen Reisenotizen aufgebaut. Da hatten wir noch gerätselt, ob das schon der Shasta ist. Schon am nächsten Tag hätte mir klar sein müssen, daß der es nicht gewesen sein kann - da haben wir ihn ja im Halbkreis umfahren. Daß ich den Mt Mc Laughlin zwischenzeitlich identifiziert hatte, ist mir offensichtlich entfallen - es lebe der frühkindliche Alzheimer  :lol:.

Toll. Das verdient einen grossen Abzug. Und dann mit Rahmen an die Wand!
Tolle Bilder vom Crater Lake, vor allem das erste. Danke dafür, bei uns ging sich das ja nicht aus. Besonders gut hat mir auch das Bild aus Bandon mit den Felsen und der Spiegelung am Strand gefallen.
:oops: Danke für das Lob  :oops:
und im übrigen Dank an alle, die noch mitfahren, für Eure Geduld (z.B. beim Laden der Bilder) - die wird noch ganz schön strapaziert werden  :wink:
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 16.02.2010, 21:25 Uhr
16. Tag Sonntag, 16.08.2009 Old Station – Lassen Volcanic NP - Reno

Heute haben wir vorzüglich geschlafen. Frühstück ist auf 8.30 bestellt und mit einigem herumtrödeln schaffen wir das auch. Das Frühstück besteht aus Selbstbedienung mit Toast, Muffins, Obst und was man sonst noch mag. Alles in allem zwar nicht das typische B&B-Frühstück, aber sehr gut und absolut ausreichend. Wir sind die einzigen Gäste und die Innkeeperin läßt uns unsere Ruhe.

Daß wir die einzigen Gäste sind, erklärt sich möglicherweise auch aus der Feuersituation. Die Innkeeperin erzählt uns im Laden, wo wir den Schlüssel zurückgeben, daß erst seit einer Woche wieder Entwarnung herrscht. Vorher war die gegenüberliegende Straßenseite bereits für eine Woche evakuiert, sie selbst war auf „stand-by“ und in der ganzen Zeit ohne Strom oder Telefon. Für uns schon eine schwer vorstellbare Situation: Du bist in Deinem Haus, rundum dichter Qualm und lodernde Bäume, ein paar mal täglich kommt die Feuwerwehr vorbei und sagt einem, ob man mit dem gepackten Auto losfahren soll oder noch bleiben kann. Kühlschrank und Gefriertruhe funktionieren ebensowenig wie Elektroherd, Wasserkocher und Toaster. Bleibt einem nur, im Hat Creek zu angeln und den Fisch auf das offene Holzfeuer zu werfen und ein im Bach gekühltes Bier dazu ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7215_DxO_Old_Station_Forum.jpg)
Rim Rock Ranch Resort - vom Feuer verschont

Wir fahren in den Lassen Volcanic NP und halten zunächst an der Devastated Area. Weil es nicht allzu weit entfernt noch immer brennt, ist die Luft rundum ziemlich rauchgeschwängert, so daß die Aussicht auf den Lassen Peak nur begrenzt ist. Es gibt einen kleinen Trail mit vielerlei Erklärungen zum Vulkanismus. So sind z.B. die verschiedenen Basaltarten dargestellt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7218_DxO_Lassen_Volcanic_NP_Lassen_Peak_Rauch_Forum.jpg)
Lassen Peak im Rauch

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7225_DxO_Lassen_Volcanic_NP_Tanne_Forum.jpg)
Tanne wie ein Pfeifenreiniger

Als nächstes machen wir einen kurzen Stop in einer Kurve, wo es zum Hat Lake geht. Von dort soll es zu großen Blumenwiesen gehen. Wie machen aber nur einen kurzen Stop am Hat Lake, über dem man den Lassen Peak immer noch leicht in Rauch gehüllt sieht. Dann fahren wir weiter bis zum Summit Lake, wo man einen 6 – 7 Stunden-Hike zu einer Vielzahl von Seen machen könnte – was wir aber nicht wollen und auch nicht dürften, weil etliche Passagen geschlossen sind – und unternehmen aber nur einen Spaziergang bis zum ersten See.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7228_DxO_Lassen_Volcanic_NP_Hat_Lake_Lassen_Peak_Forum.jpg)
Hat Lake mit Lassen Peak im Rauchdunst

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Summit Lake, auch hier noch ziemlicher Rauch

Bei der Weiterfahrt gibt es am Kings Creek einen dicken Verkehrsstau. Auch wir halten an und gehen nach vorne, wo die Leute ganz aufgeregt zusammenstehen: ein Bär!  Nach den ersten zwei oder drei Bildern fordert prompt die Kamera „Bitte wechseln Sie den Akku“. Also zurück zum Auto gerast und den Akku gewechslt. Als ich wieder zurück bin, ist der Bär natürlich ein ganzes Stück davon marschiert. Dennoch schaffen wir ein paar Aufnahmen von dem braunen Schwarzbär, wie er sich über eine Wiese entfernt und dann in einem abgestorbenen Baum nach Leckerbissen sucht. Den Proportionen nach muß es noch ein ziemlich junges Tier sein – sagen jedenfalls die Leute.

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Brauner Schwarzbär

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7252_DxO_Lassen_Volcanic_NP_B%E4r_Forum.jpg)
... auf und davon ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7268_DxO_Lassen_Volcanic_NP_B%E4r_Forum.jpg)
... bis zur nächsten Futterquelle

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7273_DxO_Lassen_Volcanic_NP_Lupinen_Forum.jpg)
Der Bär ist weg, die Lupinen bleiben

Der Weg zum Lassen Peak ist gesperrt – offenbar sind größere Wartungsarbeiten nötig. Dementsprechend ist der Parkplatz am Trailhead auch fast völlig leer. Ein paar Leute gehen das erste Stück, aber insgesamt wird das Verbot offenbar doch eingehalten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7275_DxO_Lassen_Volcanic_NP_Lassen_Peak_Trailhead_Forum.jpg)
Trailhead zum Lassen Peak - Trail gesperrt, Parkplatz leer

Um so mehr drängt sich alles am Parkplatz und auf dem Weg zur Bumpass Hell. Auch der Weg ist ganz gut begangen - es ist ja auch Wochenende. Auch eine fernöstliche Reisegruppe ist unterwegs - zum Glück kommt sie uns gleich zu Beginn des Weges entgegen. Die ganze Zeit um uns hätte ich diese Horde weniger gerne gehabt - auch so sind noch genug Leute da. Etwas über ½ Stunde benötigen wir für den Tail, zunächst gemächlich bergauf, dann etwas steiler wieder bergab, um dorthin zu gelangen:

Eine Art Mini-Yellowstone mit Schwefeldämpfen, einer Fumarole – angeblich die heißeste weltweit – Mudpots und Bubbling Springs und auf der dünnen Erdkruste aufgeständerten Wegen. Auch wenn die Dimensionen nur einen Bruchteil eines der Ziele im Yellowstone ausmacht, ist es die kurze Wanderung wert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7288_DxO_Lassen_Volcanic_NP_Bumpass_Hell_Forum.jpg)
Bumpass Hell

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7300_DxO_Lassen_Volcanic_NP_Bumpass_Hell_Forum.jpg)
Bumpass Hell

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7302_DxO_Lassen_Volcanic_NP_Bumpass_Hell_Forum.jpg)
Bumpass Hell

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7314_DxO_Lassen_Volcanic_NP_Lassen_Peak_Forum.jpg)
Blick auf den Lassen Peak beim Rückweg

Auf dem Rückweg machen wir einen kurzen Halt an einer schattigen Stelle und verzehren je einen Apfel und ¼ Muffin vom Frühstücksbuffet. Ein weiteres Muffin teilen wir uns dann am Parkplatz.

Bei der Weiterfahrt halten wir noch kurz an den Sulphur Works, wo zwei Fumarolen vor sich hindampfen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7326_DxO_Lassen_Volcanic_NP_Sulphur_Works_Forum.jpg)
Sulphur Works

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7324_DxO_Lassen_Volcanic_NP_Sulphur_Works_Forum.jpg)
Sulphur Works

Nach einem weiteren kurzen Stop am Visitor Center verlassen wir den Park und fahren durch Kiefernwälder zunächst bis Chester am Lake Almanor, wo Marianne einen Kunstgewerbemarkt entdeckt, den wir natürlich aufsuchen müssen. Marianne ersteht eine hübsche selbstgenähte Einkaufstasche aus Stoff.

Dann geht es weiter bis Susanville, wo plötzlich (fast) alle Tankstellen 2,999 verlangen, was wir ausnutzen, nachdem wir zuvor schon wieder Preise von bis zu 3,499 gesehen haben.

Die weitere Fahrt nach Reno ist weitestegehend ereignislos. Die Strecke geht zunächst durch breite Ebenen mit zunächst Farm- und später Weideland, an die allmählich die begrenzenden Berge immer näher heranrücken. Kurz bevor die 395 vierspurig wird, fahren wir zunächst an einem Shoe-Tree vorbei – zum Halten habe ich den zu spät realisiert. Also bei der nächsten Gelegenheit (immerhin etwa eine Meile) umgekehrt und zurück. Das muß man doch einmal aus der Nähe gesehen haben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7332_DxO_Nevada_Shoe_Tree_Forum.jpg)
Shoe Tree an der Grenze zu Nevada an der US 395

In der Nähe von Reno beginnen plötzlich alle, die sich bislang fast sklavisch an die Speed Limits gehalten haben, wie die Irren zu rasen und kreuz und quer über die Spuren zu wechseln an – offenbar ein typisches Stadtverkehr-Phänomen. Wir müssen aber durch – unser Hilton Garden Inn liegt südlich der Stadt und bietet großzügige King-Zimmer.

Den Rat des – überaus freundlichen – Angestellten am Empfang, zu einem nahegelegenen BJ's zu fahren, schlagen wir nach einem Blick in die Kritiken bei Frommers aus, und fahren nach Downtown zum Beaujolais Bistro, wo wir den Tag feiern und aus gegebenem Anlaß luxuriös ausklingen lassen, mit kalter Gurkensuppe bzw. French Onion Soup, Entenbrust bzw. Mais- und Erbsenravioli mit Hummer und je einem Glas Bandol.

226 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: ilnyc am 17.02.2010, 12:52 Uhr
Trotz Akkuwechsel doch ganz gute Fotos vom Bär!!! Ich hatte bisher 4 Bärensichtungen und habe es bisher noch nicht geschafft, einen in ähnlicher Nähe/Größe festzuhalten.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 17.02.2010, 20:10 Uhr
Hallo,
.... und habe es bisher noch nicht geschafft, einen in ähnlicher Nähe/Größe festzuhalten.
was sagt Exif dazu?: Fokus 300 mm, dazu Crop 1,6 => 480 mm; beim ersten Bild dazu noch Ausschnittvergrößerung, das Tierchen war also schon ziemlich weit weg. Die Orginale sind zwar noch schärfer, da macht sich die Kompression für das Forum bemerkbar. Wirklich scharf sind bei den ersten beiden Bildern allerdings leider nur die Kiefernzweige rechts am Bildrand. Insgesamt habe ich bei zweimaligem "Dauerfeuer" (Einstellung "Sport") über 30 Aufnahmen gemacht. Die daraus resultierende kurze Belichtungszeit (1/800 - 1/1000) verhindert zwar Verwacklungsunschärfe, reduziert aber halt die Schärfentiefe. Objektdistanz laut Exif 33,95 m; das halte ich aber für einen Übertragungsfehler, bei anderen Aufnahmen mit einem mehrere 100 Meter entfernten Objekt sagt es mir 57,09 m. Ich bin relativ sicher, den Standard-Autofokus verwendet zu haben, der sich halt irgendetwas zusammenreimt. Zum händischen Nachführen oder gar Wechsel der Autofokuseinstellungen lief das ja alles viel zu schnell ab (zwischen den ersten beiden Aufnahmen liegen zwei Sekunden und sechs Bilder; die zweite Bilderserie ging knapp 30 Sekunden nach der ersten los)
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 17.02.2010, 20:27 Uhr
17. Tag Montag, 17.08.2009, 1. Teil Reno – National Automobile Museum

Den heutigen Tag Teile ich in zwei Abschnitte, um die Fotoflut pro Post zu reduzieren (Ich weiß, das ist ein fauler Trick - die Mods mögen es mir verzeihen). Wer Interesse an alten Autos hat, kann sich damit heute entsprechend "bedienen"; wer da nicht so zu begeistern ist, kann dann auf den eigentlichen Reiseteil des Tages im nächsten Post warten.

Wir schlafen gut und lassen den Tag gemütlich angehen. Frühstück gibt es im Hotel, heute mal richtig amerikanisch: Marianne mit eggs easy over, ich mit drei Pancakes. Damit sind wir mehr als satt.

Unser erster Weg führt uns zum  National Automobile Museum. Dieses Museum ist eines der absoluten High­lights einer USA-Reise in diese Region und neben der Collection Schlumpf in Muhlhouse wohl eines der besten sei­ner Art überhaupt, auch wenn nurmehr ein Bruchteil der Harrah’s Collection zusammen erhalten ist. Beide Mu­seen haben auch eine ähnliche Geschichte: Reiche Privatsammler bzw. deren Erben benötigten dringend Geld. Was macht man in einem solchen Falle? Richtig, man verkündet lautstark, daß die Sammlungen aufgelöst und einzeln verkauft werden. Protest regt sich daraufhin, bis sich die Öffentlichkeit aufregt und Vereine gebil­det werden, die mit massiver Unterstützung der öffentlichen Hand das Geld für den Erhalt der Sammlungen aufbringen

Sogar Marianne findet gefallen an den z.T. skurrilen Exponaten. Außerdem gibt es jede Menge zeitgenössisches „Zubehör“ wie Kleidung, Hüte, Schmuck usw. Der Schwerpunkt liegt natürlich bei amerikanischen Herstellern der ersten Hälfte des 20. Jh., aber auch ein Käfer von 1947, ein schöner Delahaye und ein gut restaurierter Flügeltüren-300 SL sind vorhanden. Die Ausstellung ist nach Zeitepochen gegliedert. Neben den reinen Sammlungsräumen gibt es auch im Stil der jeweiligen Zeit dargestellte Straßenzüge, Werkstätten usw.

Im Gegensatz zur Ausstellung, die weitgehend nach Zeitepochen aufgebaut ist, habe ich hier die Bilder etwas mehr nach Themenbereichen sortiert.

Ich beginne mit ein paar Fahrzeugen, die ihrer Zeit voraus waren, weil sie Trends aufzeigen, die erst viele Jahr­(zehnt)e später zum Durchbruch gekommen sind. Dazu gehören zunächst ein Elektroauto von 1912, der Baker. Elek­tro­autos gab es ja immer wieder, ohne daß sie sich bislang wirklich durchsetzen konnten. Ich kann mich noch gut an die in den 50er Jah­ren von der Bundespost zur Paketauslieferung verwendeten Elektrolieferwagen erinnern, die dann sang- und klanglos von den Straßen verschwanden. Heute ist es der große Trend - vielleicht aber auch nur eine vorübergehende Hype (wo soll eigentlich der Strom herkommen, wenn schon derzeit in etlichen Ländern die Kapazitäten und Netze an der Grenze der Belastbarkeit stehen?).

Ebenso hat sich lange Zeit in den USA keiner wirklich um Energieeinsparung gekümmert, obwohl bereits 1937 der Airomobile immerhin 43 mpg schaffte. Gebaut wurde der nie, obwohl der Prototyp über 40.000 Meilen erfolgreich absolviert hatte.

Der Ford Fairlane Skyliner von 1957 war der Vorläufer der heutigen Stahldach-Cabrios, nur in Straßenkreuzer-Dimensionen. Auf Knopfdruck konnte das gesamte Hardtop im Kofferraum versenkt werden, der damit - wie bei den heutigen Stahldach-Cabrios - auf einen Bruchteil seines ansonsten wohnzimmergroßen Volumens reduziert wurde. Die Hauptursache für das Scheitern dieser Baureihe war die empfindliche Öffnungsmechanik, die manchmal in halboffener Position stehenblieb.

Schließlich gibt es auch einen Prototypen mit Vollaluminium-Karosserie, den Scimitar auf Chrysler-Basis von 1959, der aber auch nie in Serie ging. Im National Automobile Museum steht die Station Wagon-Variante, auch wieder mit den typischen Dimensionen der Zeit.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7371_DxO_Reno_Automobile_Museum_Baker_1912_Elektroauto_Forum.jpg)
Baker Elektrauto von 1912

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7417_DxO_Reno_Automobile_Museum_Airomobile_1937_Forum.jpg)
Airomobile von 1937

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7459_DxO_Reno_Automobile_Museum_Ford_Fairlane_Skyliner_1957_Forum.jpg)
der Kofferraumdeckel ist schon angehoben, um das Hardtop aufzunehmen
Ford Fairlane Skyliner von 1957

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7486_DxO_Reno_Automobile_Museum_Scimitar_1959_Forum.jpg)
Scimitar von 1959

Es gibt auch eine ganze Reihe von Kuriositäten zu sehen. Die witzigste für mich ist der der Briggs & Stratton Flyer von 1920, ein kleines Fünfradgefährt, bei dem das - hinten als fünftes positionierte - Antriebsrad angehoben bzw. abgesenkt wird, wenn man fahren möchte. In Großbuchstaben steht auf der beschreibenden Tafel „they were no toys!“.

Amüsant fanden wir auch einen offenen Knox von 1904 - übrigens mit Einzylinder-Mittelmotor - mit hinten angebrachtem Köcher für Golfschläger.

Schließlich möchte ich in die Kategorie der Kuriositäten noch den dampfbetriebenen Pass Mountain Wagon der Zwillingsbrüder Stanley einsortieren. Der Bus wurde vor allem von Resorts und Parks benutzt, um Gäste zu Aussichtspunkten zu transportieren. Die Gebrüder Stanley hatten zunächst Fotoplatten hergestellt, bevor sie - für längere Zeit durchaus erfolgreich in das Dampfautogeschäft eingestiegen sind. Nach dem Tode eines der Zwillinge verlegte sich der Überlebende auf den Bau von Violinen. Insgesamt also eine breit angelegte unternehmerische Karriere. Das hier gezeigte Fahrzeug diente dem Transport von Gästen von Loveland nach Estes Park, wo einer der Zwillinge in Folge eines Kuraufenthaltes das bekannte Luxushotel The Stanley errichtet hatte, in dem das Buch für Kubricks Shining entstanden ist. (wußte ich alles noch nicht, als wir 2006 (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=22702.msg287301#msg287301) das Hotel aus der Ferne bewundert hatten).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7395_DxO_Reno_Automobile_Museum_Briggs_and_Stratton_Flyer_1920_Forum.jpg)
Briggs and Stratton Flyer von 1920

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7343_DxO_Reno_Automobile_Museum_Knox_1904_Golfk%F6cher_Forum.jpg)
Knox von 1904

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7368_DxO_Reno_Automobile_Museum_Stanley_Dampfbus_1913_Forum.jpg)
Stanley Steamer Pass Mountain Wagon von 1913

Als weitere Kategorie gab es Fahrzeugtypen, die Ursprünge von noch immer aktuellen Trends waren.

Da gibt es z.B. eine besondere Variante des berühmten Ford T, den Kampkar (wirklich so geschrieben) von 1921 mit Schlafmöglichkeit für bis zu vier Personen, ausklappbaren Picknicktischen, Kochgelegenheit, Stau­raum für Lebensmittel usw. Damit war er der Vorgänger der RVs von heute.

Nicht weniger schön ist ein Chevrolet Depot Hack mit Holzaufabau von 1926 – der Name stammte aus einer Zeit, als die Bahnhöfe noch Depot hießen. Als die Bahnhöfe von Depot in Station umbenannt wurden, hießen die Fahrzeuge dann Station Wagon – der Name sollte bedeuten, daß mit solchen Autos Hotelgäste vom Bahnhof (station!) abgeholt wurden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7398_DxO_Reno_Automobile_Museum_Ford_T_Kampkar_1921_Forum.jpg)
Ford T Kampkar von 1921

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7403_DxO_Reno_Automobile_Museum_Chevrolet_Depot_1926_Forum.jpg)
Chevrolet Depot von 1926

Zudem gibt es eine ganze Reihe von Prominentenfahrzeugen, darunter - hier nicht abgebildet, weil vom Typ her ausreichend bekannt - eine Corvette von John Wayne, ein Cadillac von Elvis und ein Lincoln Continental von John F. Kennedy.  Etwas weniger geläufig und daher einer Abbildung wert schienen mir ein Chrysler Newport Dual Phaeton mit zwei Windschutzscheiben für die beiden Sitzreihen (und übrigens auch schon Vollaluminiumkarosserie) von Lana Turner, ein Mercury von James Dean (den man ja immer nur mit Porsche assoziiert), sowie ein Ghia auf Chrysler Basis von Frank Sinatra.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7434_DxO_Reno_Automobile_Museum_Chrysler_Newport_Lana_Turner_1941_Forum.jpg)
Chrysler Newport Phaeton von 1941 von Lana Turner

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7335_DxO_Reno_Automobile_Museum_Mercury_James_Dean_Forum.jpg)
Mercury Coupé von 1949 von James Dean

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7488_DxO_Reno_Automobile_Museum_Ghia_Sinatra_1961_Forum.jpg)
Ghia 1961 von Frank Sinatra

Manche Autos sind auch ohne große dahinterstehende Story einfach nur schön, deshalb noch ein paar ohne erläuternde Beschreibung:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7388_DxO_Reno_Automobile_Museum_American_La_France_Feuerwehr_1917_Forum.jpg)
American-La France Feuerwehr von 1917

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7427_DxO_Reno_Automobile_Museum_Duesenberg_J_1930_Forum.jpg)
Duesenberg von 1930

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7441_DxO_Reno_Automobile_Museum_Delahaye_1948_Forum.jpg)
Delahaye Cabriolet von 1948

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7470_DxO_Reno_Automobile_Museum_Mercedes_300_SL_Innenraum_Forum.jpg)
Blick in das Cockpit des 300 SL - Flügeltürers

Auch Details können ihren Reiz haben:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7342_DxO_Reno_Automobile_Museum_Hupe_Forum.jpg)
Hupe

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7349a_DxO_Reno_Automobile_Museum_Franklin_1911_Detail_Forum.jpg)
Kulissenhebel für Schaltung und Bremse - und Hupe

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7381_DxO_Reno_Automobile_Museum_Lincoln_1932_K%FChlerfigur_Forum.jpg)
Lincoln - Kühlerfigur von 1932

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7376_DxO_Reno_Automobile_Museum_Packard_1938_Reserverad_Forum.jpg)
Packard Reserverad von 1938

Den Flair der jeweiligen Zeit vermitteln zeitgerecht dargestellte Straßenzüge, Werkstätten und Vitrinen mit verschiedenen Modeartikeln wie Kleider, Hüte, Schmuck.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7356_DxO_Reno_Automobile_Museum_Hutnadeln_Forum.jpg)
Hüte und Hutnadeln verschiedener Epochen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7424_DxO_Reno_Automobile_Museum_Buick_Skylark_1954_Werkstatt_Forum.jpg)
Werkstatt der 50er Jahre mit Buick Skylark von 1954

Nicht ganz so gut ausgestattet ist - für den europäischen Geschmack - die Sammlung von Wettbewerbs­fahr­zeu­gen. Aber Formel 1-, Grand-Tourismo-, Tourenwagenrennen oder klassische Rallyes wie Monte Carlo sind in den USA halt nicht so interessant. Da ist Mulhouse - jedenfalls für meinen Geschmack - doch unschlagbar. Den­noch gibt es einiges. Ich zeige hier keine der paar wenigen Europäer, sondern den Thomas Flyer, den Sieger­wagen des Rennens New York - Paris (via USA, Pazifik, Sibirien und Rußland) von 1907. Das Rennen begann im Februar 1908 und dauerte für den Sieger 169 Tage. Die Strecke war auf langen Etappen in einem Zustand, von dem selbst SUV-Fans nur alp­träu­men können. Außerdem ein raketengetriebenes Rekordfahrzeug von 1960, der - allerdings nicht son­derlich erfolgreiche - Flying Caduceus.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7496_DxO_Reno_Automobile_Museum_Thomas_Flyer_1907_Forum.jpg)
Thomas Flyer von 1907

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7497_DxO_Reno_Automobile_Museum_Flying_Caduceus_1960_Forum.jpg)
Flying Caduceus von 1960

Viele Dutzende anderer interessanter Exponate, darunter etliche Rolls Royce und Cord, schöne Feuerwehren mit interessanter Ausrüstung, ein Edsel, ein Tucker, Ein Fiat Y 600 D Prototyp von Pininfarina, ein traumhafter Mercedes 500 K usw usf sind zu besichtigen. Die Kamera läuft heiß, nachdem man ungehindert fotografieren darf. Allerdings wird durch dunkle Decken und Wände sehr viel vom Blitz wieder geschluckt.

Wir verbringen nur gut 1 ½ Stunden in dem Museum, ohne die Audiotour, die im Preis inbegriffen war, überhaupt zu nutzen. Das wichtigste steht bei jedem Fahrzeug auf einer Tafel. Wenn man auch noch die Audiotour nutzt, kann man in dem Museum sicher auch einen ganzen Tag verbringen.

Anschließend tanken wir noch, nachdem wir eine Tankstelle mit 2,899 entdeckt haben, was uns angesichts der gesehenen kalifornischen Preise günstig erscheint – war es auch, wenngleich am nächsten Eck sogar 2,699 angeboten wurde – nach der kalifornischen Grenze haben wir sogar 3,999 gesehen.

Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: ilnyc am 18.02.2010, 13:04 Uhr
was sagt Exif dazu?

Nix! :lol:
Drei Bären waren einfach zu schnell und schon wieder im Wald bis ich auslösen konnte....
Beim Vierten war er arg weit weg. Ich musste den 10-fach-Zoom bemühen, aber ohne Stativ (wegen der Hektik natürlich nicht aufbaubar). Vergrößerte Ausschnitte brachten es weit genug, dass man den Grizzly als solchen erkennt. Das war schon okay. Aber etwas bildfüllender möcht ichs schon auch gern irgendwann nochmal schaffen.

Das Automobilmuseum sieht wirklich toll aus. Das merke ich mir auf jeden Fall vor für die Gegend!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 18.02.2010, 20:17 Uhr
17. Tag Montag, 17.08.2009, 2. Teil Reno – Bodie – Lee Vining

Jetzt gehen wir aber wirklich auf die Reise. Unsere Fahrt geht auf dem Mt Rose Highway hoch ins Gebirge über einen aussichtsreichen Paß in Richtung Lake Tahoe. Erst im zweiten Anlauf finden wir im ersten sehr touristifizierten Ort am See (Crystal Bay) einen Supermarkt, wo wir einen Salat erstehen können. Der erste Laden, in den wir hineingeraten waren, war eine Mischung aus Bar und kleinem nicht sonderlich einladenden Lebensmittelverkauf. Nach kurzer Weiterfahrt sehen wir eine Abzweigung mit Picknicksymbol – den Sand Harbor Beach State Park und löhnen 8 USD für den Eintritt. Marianne will unbedingt sofort schwimmen ("was soll ich denn in Bodie?!"), aber ich kann sie überreden, daß wir zunächst etwas essen. Die ersten Parkplätze sind gut gefüllt, aber ganz hinten finden wir einen einsamen Schattenplatz. Im Picknickbereich sind wir ganz für uns alleine mit einem Blue Jay – offenbar sind alle am Strand.

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Lake Tahoe vom Mt Rose Highway aus

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Blue Jay am Picknickplatz

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7520_DxO_Lake_Tahoe_Forum.jpg)
Lake Tahoe

Schwimmen ist inzwischen offenbar nicht mehr so wichtig (wir hätten ja auch keine richtige Ausstattung wie Handtücher), aber wenigstens die Füße will Marianne ins Wasser stecken. Der Strand ist ein sehr angenehmer grobsandiger Strand, der einem nicht in alle Poren dringt. Das Wasser ist trotz der Höhenlage angenehm warm.

Auf der Weiterfahrt sind alle freien Zugänge zum See völlig zugeparkt. An einem weiteren State Park Beach, der aber bei weitem nicht so schön ist, wie der unsere, kommen wir vorbei. Insgesamt ist der See aber sehr stark zugebaut.

Kurz vor Stateline biegen wir ab und fahren wiederum über einen Paß in die Ebene zurück, die sich grün und fruchtbar vor Minden/Gardnerville (zwei zusammenhängenden äußerst properen Städtchen) erstreckt. Die Grenzkontrolle nach Kalifornien beschränkt sich diesmal auf die Frage, von woher wir reisen. Unsere Antwort „today from Reno“ wird mit einem „fine – have a good trip“ quittiert.

Allmählich geht die Ebene in eine zunehmend gebirgige Landschaft über, bis wir endlich die Abzweigung nach Bodie erreichen. Bodie selbst wird – anders als in der von uns im Internet gefundenen Seite angegeben – bereits um 18.00 geschlossen, so daß wir gerade noch eine knappe Stunde zur Verfügung haben.

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erster Blick auf Bodie

Das Licht ist um diese Zeit wunderbar warm und wir können doch ein paar der wichtigsten Häuser wie Post, Hotel, Kramerladen usw. näher begutachten. Auch Marianne, die ja zunächst am liebsten auf den Abstecher verzichtet hätte, ist zunehmend begeistert und schließlich total hin und weg. Alles wirkt noch sehr authentisch. Man kann durch die Fenster in das Schulhaus, in das Hotel, in das Kaufhaus und andere Gebäude hineinschauen und die weitgehend originalgetreue Darstellung der Einrichtungen und Ausstattungen bewundern. Gruselig für empfindliche Seelen ist der Sargbauer. In eines der ersten Häuser - dem Miller House - kann man auch die Zimmer von innen besichtigen.

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Bodie, Kirche

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Bodie, Miller House, Schlafzimmer mit Singer-Nähmaschine in der Ecke

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7553_DxO_Bodie_Miller_House_Forum.jpg)
Bodie, Miller House, Küche mit Eßplatz

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7555_DxO_Bodie_Cain_Residence_Forum.jpg)
Bodie, Cain Residence

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7565_DxO_raw_Bodie_Boone_Store_Forum.jpg)
Bodie, Boone Store

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Bodie, Telefonanlage des Hotels

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7571_DxO_Bodie_Schule_Harmonium_Forum.jpg)
Bodie, Harmonium im Schulhaus

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7573_DxO_Bodie_Schule_Klassenraum_Forum.jpg)
Bodie, Klassenraum in der Schule

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Bodie, The Morgue - Haus des Sargtischlers

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Bodie, Bar des Dechambeau-Hotels

Zurück müssen wir zunächst dieselbe Strecke mit schönem Blick auf die Berge der Sierra, allerdings im Gegenlicht. Auf der 395 haben wir dann einen schönen Blick auf den Mono-Lake in der Abendsonne, an dem wir heute vorbeifahren, um unser Quartier in Lee Vining zu beziehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7591_DxO_Mono_Lake_Forum.jpg)
Mono Lake von der 395 aus

Um 18.30 kommen wir in Lee Vining an der Lake View Lodge an, die total ausgebucht ist. Das Personal ist durchgehend spanischsprachig, englisch wird eher geradebrecht. Unser Zimmer ist ebenerdig und ohne Lake View – aber wir wollen ja eigentlich nur gemütlich und bequem übernachten. Jedenfalls ist das Zimmer ganz ordentlich - die von der Dependance auf der gegenüberliegenden Straßenseite müssen fürchterlich sein. Abendessen gibt es gleich zwei Türen weiter, bei Nicelys, einem ganz netten Laden, der ebenfalls fest in Latino-Hand ist. Wir essen zwei durchaus schmackhafte Regenbogenforellen und dazu ein Bier.

Bevor wir uns auf das Zimmer zurückziehen, genießen wir noch ein wenig die milde Abendluft unter den Bäumen vor dem Motel, wo ein paar Tische und Stühle für die Gäste bereitstehen. Der Internetempfang ist katastrophal schlecht, Mails abrufen geht gerade noch, alles andere kann man getrost vergessen.

207 mi.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 19.02.2010, 19:35 Uhr
18. Tag Dienstag, 18. August 2009 Lee Vining – Tioga Pass - Wawona

In der Nacht konnte man meinen, die Trucks fahren unmittelbar zwischen Kopfkissen und Nachttischlampe durchs Zimmer. Dennoch schlafen wir insgesamt recht gut.

Frühstück machen wir minimalistisch auf dem Zimmer, um dann zum Visitor Center für die Mono Lake Area zu fahren. Schon dort gibt es einen schönen Ausblick auf den See und ein paar interessante Informationen zu der Gegend , die nicht nur aus dem alkalischen See besteht, sondern auch vulkanisches Gelände aufweist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7595_DxO_Mono_Lake_Forum.jpg)
Mono Lake vom Visitor Center aus

Wir fahren dann zunächst zur Old Marina, wo bis in die 50er/60er-Jahre Strandleben in höchster Blüte stattgefunden hat. Es gibt schöne Blumen am Wegesrand, schon einen ersten Eindruck von Tufas und ziemlich quatschigen Untergrund, wenn man ein wenig am See entlanggeht. Lustig sind die Myriaden kleiner schwarzer Fliegen, die einem bei jedem Schritt um die Füße schwirren, aber insgesamt offensichtlich harmlos sind.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7609a_DxO_Mono_Lake_M%F6we_Forum.jpg)
fotogener als die Fliegen: Möwe am Mono Lake

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7618_DxO_Mono_Lake_Pusteblume_Forum.jpg)
Pusteblume am Mono Lake

Als nächstes suchen wir die South Tufas auf. Zunächst muß man von Lee Vining ein Stück auf der 395  südwärts fahren, auf die 120 Richtung Osten abbiegen und dann kommt nach 2 oder 3 Meilen eine kurze washboardige Schotterstraße. Inzwischen wird dort auch der Nationalparkpaß akzeptiert. Wir verzichten auf die Rangerführung und machen uns selbständig auf den Weg durch viele „gestrandete“ Tufas in den lustigsten Formen bis zum Seeufer, wo man weitere sich im Wasser spiegelnde Tufafiguren und -inseln bewundern kann. Beeindruckend sind die Markierungen, wie weit das Wasser in früheren Jahren gereicht hat – und wo man hofft, daß es in einigen Jahren wieder sein könnte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7621_DxO_Mono_Lake_South_Tufa_Region_Forum.jpg)
Mono Lake, South Tufa region

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7635_DxO_Mono_Lake_Tufas_Forum.jpg)
Land-Tufa, römischer Götterkopf

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7636_DxO_Mono_Lake_Tufas_Forum.jpg)
Land-Tufa, Verwandschaft von Mickey Mouse

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7638_DxO_Mono_Lake_Tufas_Forum.jpg)
Wasser-Tufas

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7643a_DxO_Mono_Lake_Tufas_Arch_Forum.jpg)
Wasser-Tufas mit Arch

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7647_DxO_Mono_Lake_Tufas_Boot_Forum.jpg)
Wasser-Tufas mit Boot

Auf der Rückfahrt verzichten wir auf den Besuch des Panum Crater und fahren nochmals nach Lee Vining, um dort zu tanken, weil wir im Yosemite mit noch höheren Preisen rechnen (was sich allerdings als Irrtum herausstellt).

Dann nehmen wir den Tiogapaß in Angriff, der in richtig hochalpine Regionen führt. Bei der Einfahrt in den Yosemite NP bildet sich ein größerer Stau. Auch alle Parkgelegenheiten im Park scheinen gut genutzt zu werden. Dennoch finden wir beim ersten Picknickplatz am Trailhead zum Lembert Dome einen schattigen Tisch – nur das Auto muß ein ganzes Stück entfernt – glücklicherweise auch im Schatten - abgestellt werden. Hier gibt es bereits die von Gletschern glattpolierten Granitfelsen zu bestaunen, auf denen sich dennoch einzelne Bäume halten können.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7686_DxO_Yosemite_Lambert_Dome_Forum.jpg)
Yosemite NP, Lembert Dome

Uns herrscht hier aber zu viel Betrieb, so daß wir bis zum westlichen Ende der Tuolumne Meadows fahren und dort auf den Pothole Dome gehen. Eine kurze Wanderung auf einem gemäßigt ansteigenden Granitfelsen mit eigener Wegsuche, die zu wunderbaren Ausblicken auf die umliegenden Berge sowie auf die Meadows führen. Erfreulicherweise waren hier fast keine Leute zugange - und die wenigen haben sich weiträumig verteilt. Nach einer gemütlichen Rast auf dem Runterweg, den wir in etwas größerem Bogen durchführen, kommen wir zurück zu den Meadows und zum Auto.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7690_DxO_Yosemite_Pothole_Dome_Forum.jpg)
Yosemite NP, Pothole Dome

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7696_DxO_Yosemite_Pothole_Dome_Tuolumne_Meadows_Forum.jpg)
Yosemite NP, Blick vom Pothole Dome auf die Tuolumne Meadows

Eine weitere entspannende Pause legen wir am Tenaya Lake ein – wieder an einem Strand mit grobkörnigem Sand, der dem Wind widersteht. Marianne und ich gehen abwechselnd etwas „kneippen“ und machen ansonsten richtige Siesta. Zwischendrin können wir Kletterer an den Granitfelsen bewundern.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7731_DxO_Yosemite_Tenaya_Lake_Forum.jpg)
Yosemite NP, Tenaya Lake

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7735_DxO_Yosemite_Tenaya_Lake_Forum.jpg)
Tenaya Lake, Kletterfelsen....

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7737_DxO_Yosemite_Tenaya_Lake_Kletterer_Forum.jpg)
...mit Kletterer

Die Weiterfahrt gehen wir dann etwas zügiger an. Nur am Olmsted Point gehen wir die 300 m zum Aussichtspunkt und im Tal gehen wir noch zum Bridal Veil Fall, der zwar sicher nicht in voller Pracht daherkommt, aber durchaus eindrucksvoll etwas Wasser versprüht. Außerdem halten wir noch an der Tunnel View, nachdem wir hier heute erstmalig zur lichtmäßig richtigen Zeit vorbeikommen (sowohl Mono Lake als auch Olmsted Point hatten ja überwiegend Gegenlicht zu bieten).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7749_DxO_Yosemite_Olmsted_Point_Half_Dome_Forum.jpg)
Half Dome vom Olmsted Point

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7771_DxO_Yosemite_Valley_Bridalveil_Fall_Forum.jpg)
Yosemite NP, Bridal Veil Falls

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7776_DxO_Yosemite_Tunnel_View_Half_Dome_Forum.jpg)
Half Dome von Tunnel View

Nach einer kurvenreichen Straße bis zum Wawona-Hotel, einer großartigen altertümlichen Anlage, erwartet uns dann eine große Überraschung: Überall stehen Feuerwehrautos herum, der Eingangsbereich ist abgesperrt. Feuerwehrleute oder Katastrophenschutzspezialisten laufen in Ganzkörperkondomen durch die Gegend und suchen offenbar etwas. Auf der Wiese ein Tischchen mit ein paar Angestellten dahinter, die uns erklären, daß die Lobby und das Restaurant wegen einer Gefahrensituation geschlossen seien. Sie haben aber wenigstens eine Namensliste der erwarteten Gäste und erklären uns, daß sie uns immerhin den Zugang zu unserem Zimmer in einem der Nebengebäude ermöglichen können – allerdings mit dem Generalschlüssel und ohne einen Schlüssel für uns. Wenn wir rauswollen, sollen wir halt die Türe offenlassen oder solange warten, bis sie an die Schlüssel herankommen. Ein bis zwei Stunden werde das aber schon dauern.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1115_DxO_Wawona_Hotel_Forum.jpg)
Großeinsatz am Wawona Hotel

Da das Restaurant auch nicht zugänglich ist, können wir in der Tenaya Lodge einen Discount bekommen – wir sollen uns dort einfach bei Theresa melden und sagen, daß wir vom Wawona kommen – die wisse schon Bescheid.

Wir entscheiden uns daher dafür, das Zimmer nicht offen zu lassen, sondern schleppen zunächst unser Gepäck Stück für Stück auf Umwegen ins Zimmer (d.h. ich schleppe und Marianne hält Wache) Anschließend sperren wir ab soweit das von innen vor dem Zuwerfen der Türe geht und fahren ca. 15 mi nach Süden zur Tenaya Lodge, wo wir Theresa suchen und finden, die uns als Wawona-Gästen einen 20 USD-Discount auf das Essen in Aussicht stellt. Wir lassen uns einen Platz auf der Terrasse geben und bestellen Garlic-Pasta und Prime Rib, um es uns gut gehen zu lassen.

Das Prime Rib lockt allerdings einen ganzen Schwarm von Wespen an, die geradezu überfallartig über mich und das Fleisch herfallen. Auf meine Hilferufe wird ein großes Gasfeuer hinter uns entfacht, das die Viecher aber nur relativ wenig beeindruckt. Auch die Bereitstellung eines „Futtertellers“ mit etwas Sauce und einem schönen Fettrand bringt nur eine kleine Entlastung. Die große Entlastung kommt erst, als zwei Tische weiter etwas offenbar noch besseres (nach dem Geschmack der Wespen) serviert wird. Zu der ganzen Aufregung gab es ein Bier bzw. einen Sirah. Zum Schluß bringen wir noch den Kellner zur Verzweiflung: erst vergißt er den Discount völlig, dann kommt er mit der korrigierten Rechnung, hat aber nur den Discount für eine Person abgezogen. Also muß er nochmal laufen und weitere 20 USD abziehen. Da ich nicht den Eindruck hatte, daß er uns beschummeln wollte sondern er offenbar nur überfordert war, weil das über das angelernte alltägliche Schema hinausging, hat er dann doch einen anständigen Tip bekommen.

Zurück am Hotel setzen wir uns noch ein wenig auf die Porch mit unserem Bier und unterhalten uns mit dem Manager, von dem wir aber keine wirkliche Erklärung für die ganze Aufregung bekommen. Er gibt nur sichtlich aufgeregt zu erkennen, daß er in seiner langjährigen Karriere beim Wawona, wo er vor zig Jahren als Bellboy angefangen hatte, noch nie so eine schwierige Situation erlebt habe.

Eine Angestellte hatte uns zuvor erklärt, ein Gast habe irgendeine Chemikalie freigesetzt, was den Alarm ausgelöst habe. Zurück in München haben wir dann im Internet entdeckt, daß erst ein Ranger die Lösung des Rätsels hatte, an dem dutzende von hochmögenden Spezialisten gescheitert waren: es war bear repellent, das ein Gast unsachgemäß verwendet hatte. Ob die Dose undicht wurde, ein Gast damit herumgespielt hat oder damit seine Pizza würzen wollte, haben wir nicht mehr herausgefunden. Jedenfalls fanden wir die Darstellung im Report (http://home.nps.gov/applications/digest/headline.cfm?type=Incidents&id=4735) des NPS etwas befremdlich, in dem der Einsatz als hervorragende Übung für die Einsatzfähigkeit für die Feuerwehren gelobt wurde, wenn die nicht einmal ein banales Chilispray zu identifizieren in der Lage sind ("In all, six different agencies responded to the incident, providing an excellent exercise for the California mutual aid system."  :shock:).

Schließlich machen wir unser Auto pflichtgemäß bärensicher – d.h. ausräumen von allem, was irgendwie nach Lebensmitteln oder ähnlichem riechen oder aussehen (also auch Wasserflaschen) könnte - und ziehen uns auf unser Zimmer zurück.

136 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Palo am 19.02.2010, 20:16 Uhr

("In all, six different agencies responded to the incident, providing an excellent exercise for the California mutual aid system."  :shock:).



:lol:  :lol:   Vielleicht haben die solange rumgewurschtelt, damit sie Homeland Security berichten konnten, dass die Jungs Uebung haben  :lol:

Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Saguaro am 20.02.2010, 15:33 Uhr
Nun habe ich mal ganz schnell einige Reisetage nachgelesen.

Ich bin von eurer Route begeistert. Bisher habe ich es leider noch nie in den nördlichen Teil oberhalb Los Angeles  :zwinker: geschafft und muss das auf jeden Fall irgendwann nachholen.

LG,

Ilona
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 20.02.2010, 21:20 Uhr
19. Tag Mittwoch, 19.08.2009 Wawona – Sentinel Dome - Wawona

Die Nacht war nicht ganz so gut. Frühstück gibt es mit einigermaßen umfangreichen Buffet im Hotel.

Anschließend fahren wir Richtung Glacier Point. Gerade mal zwei Minuten zu spät sind wir an einer Flagwoman eingetroffen: Wegen einer Baustelle wird die Straße nämlich nur jeweils um x.00 und x.30 für eine Fuhre geöffnet. Wir müssen jetzt 25 Minuten warten, um dann an ein paar wenigen nach Baustelle aussehenden Abschnitten vorbeizufahren, an denen aber weder erkennbar gearbeitet wird noch zuwenig Platz zum aneinander Vorbeifahren ist. Für einen normalen Wochentag etwas verwunderlich. Jedenfalls kommen wir so erst gegen 10.30 am Trailhead zum Taft Point bzw. Sentinel Dome an. Dort ergattern wir glücklicherweise einen der beiden allerletzten Parkplätze.

Gegen 10.45 marschieren wir also los, zunächst zum Sentinel Dome. Erst geht der Weg weitgehend schattig durch den Wald. Wir sind hier nahezu alleine bis auf ein paar Holzfäller, die mit schwerem Gerät und zu Pferde zugange waren. Vor dem Schlußanstieg muß man dann noch den Sentinel Dome umrunden und genießt erste Blicke auf Half Dome und die umliegenden Gipfel.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7777_DxO_Yosemite_Sentinel_Dome_Forum.jpg)
Sentinel Dome vom Startpunkt aus

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7780_DxO_Yosemite_Sentinel_Dome_Trail_Half_Dome_Forum.jpg)
Half Dome vom Sentinel Dome Trail

Den letzten Anstieg muß man dann in der vollen Sonne zurücklegen, die schon heftig zu brennen beginnt. Hier wird der Betrieb auch stärker, weil offenbar auch Leute von den oberen Parkplätzen dazustoßen. Oben gibt es dann außer relativ vielen Leuten eine sehr angenehme Brise und einen herrlichen Rundumblick, den wir bei einer gemütlichen Pause und einem Apfel genießen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7784_DxO_Yosemite_Sentinel_Dome_Yosemite_Falls_Forum.jpg)
Spuren der Yosemite Falls vom Sentinel Dome aus

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7785_DxO_Yosemite_Sentinel_Dome_Half_Dome_Forum.jpg)
Blick vom Sentinel Dome, Half Dome

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7798_DxO_Yosemite_Sentinel_Dome_Unicorne_Peak_Forum.jpg)
Blick vom Sentinel Dome, Unicorne Peak

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7789_DxO_Yosemite_Sentinel_Dome_Valley_Capitan_Forum.jpg)
Blick vom Sentinel Dome, Capitan und Valley

Beim Weiterweg zum Taft Point glauben wir zunächst, die richtige Abzweigung verpaßt zu haben, bis wir in der Nähe einer Sendestation doch noch die richtigen Wegweiser entdecken. Nun geht es regelmäßig auf und ab, meist durch lichten Wald, der immer wieder etwas Schatten bietet, um die zunehmende Hitze erträglicher zu machen. Nach vielem Auf und Ab mit ein paar schönen Ausblicken zwischendurch erreichen wir dann den Taft Point, der selbst für mich harmlos zugänglich ist, am Ende aber doch etwas Nervenkitzel bereithält. Der Blick ist aber phänomenal. Während wir auf dem Verbindungsweg mit Ausnahme von ganz vereinzelten Begegnungen wieder ziemlich für uns alleine waren, herrscht am Taft Point doch leider einiger Rummel. Irgendwelche Narren balancieren auf ein paar ausgesetzten Felsen herum und machen Handstände. Auch eine Horseback-Tour ist hier zugange.

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Taft Point

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7816_DxO_Yosemite_Taft_Point_Valley_Forum.jpg)
Yosemite Valley vom Taft Point aus

Bis wir beim Auto zurück sind, waren wir etwa 3 ½ Stunden inklusive Pausen unterwegs. Am Auto machen wir ein rudimentäres Picknick, als plötzlich ein Pulk von Autos vorbeifährt. Da fällt uns ein, daß das einen Grund haben wird: die Straße ist ja immer nur für kurze Zeit offen. Also brechen wir abrupt das Picknick ab und düsen hinterher, manchmal etwas über dem Speed Limit – und in der Tat erreichen wir das Ende der Schlange in dem Moment, in dem sie sich in Bewegung setzt. Als letztes Fahrzeug der Karawane passieren wir die Baustelle, an der eigentlich ebensowenig passiert wie bei der Hochfahrt.

Angesichts der insgesamt fortgeschrittenen Zeit verzichten wir auf einen Besuch im Valley und fahren unmittelbar durch zum Mariposa Grove. Ich kaufe einen Trailguide und die Aussicht auf mehr als 2 mi Trail mit ca. 300 m Höhenunterschied läßt sofort die Entscheidung für eine Tram-Tour fallen, die mit 25,50 pro Person zwar unverschämt teuer, dafür aber auch unverschämt bequem ist. Die Tour geht auch wirklich in die schönsten Gebiete des Sequoiawaldes hinein. Die Bäume sind einfach nur gigantisch. Die deutsche Variante der Audiotour ist bemerkenswert gut übersetzt und wir genießen die ganze Veranstaltung. Wenn man die Wahl hat, sollte man Plätze auf der linken Seite einnehmen, weil dort die meisten Sehenswürdigkeiten zu bestaunen sind (wie hatten leider keine Wahl – und hätten es auch nicht gewußt).

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Mariposa Grove, Grizzly Giant

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Mariposa Grove, The Twins

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Mariposa Grove, Fallen Monarch

Etwa 10 Minuten nach dem selbstgesetzten Limit sind wir zurück am Hotel - heute wollen wir endlich mal den Pool genießen, nachdem gestern durch die Feuerwehrsituation der ganze Abend durcheinandergeraten war.

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Wawona Hotel, Zimmer

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1121_DxO_Wawona_Hotel_Forum.jpg)
Wawona Hotel, Halle

Abgesehen von ein paar kreuz und quer in den Pool hüpfenden Kindern, die das Schwimmen ziemlich erschweren, können wir so die Restwärme des ausklingenden Tages bis kurz vor Sonnenuntergang ausnutzen.

Danach melden wir uns für einen Restauranttisch auf der Terrasse an und wollen die Zeit auf der Porch mit einem Glas Sekt genießen – doch schon bevor der serviert wird, wird unser Tisch fertig. Wir essen Salat zu unserem Freixenet und Trout Almandine zu einem Glas Wein bzw. Bier.

Gegen 21.00 ziehen wir uns auf das Zimmer zurück.

65 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: ilnyc am 21.02.2010, 11:15 Uhr
Originelle Einrichtung! Im Wawona ist die Zeit wohl stehen geblieben.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 21.02.2010, 20:08 Uhr
20. Tag Donnerstag, 20.08.2009 Wawona – San Francisco

Wir haben wunderbar geschlafen und beginnen relativ früh, unsere Siebensachen zusammenzupacken. Frühstück gibt es wieder im Hotelrestaurant mit ganz ordentlicher Auswahl. Wir nehmen noch ein paar letzte Eindrücke vom Wawona Hotel mit und machen uns auf den Weg.

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Wawona Hotel, Washburne Cottage, in dem unser Zimmer war

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1146_DxO_Wawona_Hotel_Wasserspender_Forum.jpg)
Wawona Hotel, altertümlicher Wasserspender hinter dem Haupthaus

Wir fahren zunächst ins Yosemite Valley, das doch ein ganzes Stück entfernt vom Wawona liegt. Bei Curry Village finden wir einen – jedenfalls jetzt noch – schattigen Parkplatz am Straßenrand und gehen an der Pferdekoppel für die Reittouren vorbei Richtung Mirror Lake. Auch der liegt weiter entfernt, als wir vermutet hatten. Der Weg ist durchgehend geteert und geht zum Schluß noch etwas bergauf.

Der See ist weitgehend ausgetrocknet, nur in einem kleinen Tümpel verlustieren sich drei Enten und ein Stück weiter gibt es dann noch einmal ein kleines Bißchen Wasser, in dem sich sogar ein Teil der naheliegenden Felswand mirrort.

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Yosemite NP, Mirror Lake

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7886_DxO_Yosemite_Mirror_Lake_Enten_Forum.jpg)
Yosemite NP, Enten im rest des Mirror Lake

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7887_DxO_Yosemite_Mirror_Lake_Forum.jpg)
Yosemite NP, Mirror Lake

Auf dem Rückweg kommt uns ein Althippie entgegen, der sich auf Inline-Skates mit beachtlichem Tempo die Steigung hochkämpft. Kurz danach saust er mit einem Affenzahn im Slalomstil an uns und anderen Spaziergängern vorbei den Berg hinunter - um nach einiger Zeit wieder entgegenzukommen. Noch ein zweites Mal düst er dann an uns vorbei hinab. Das letzte Stück des Rückwegs kürzen wir schließlich mit einer Fahrt im Shuttle für zwei Stationen ab.

Schließlich fahren wir aus dem Park heraus. Auch diese Strecke zieht sich – wir müssen erst ein ganzes Stück Richtung Tioga fahren, bevor wir dann den Park verlassen und durch Berg und Tal bis Moccasin fahren, wo an großen Stauseen einiges an Wassersport stattfindet. Dorthin führt uns eine steile Serpentinenstrecke zunächst einen Hügel hinauf und anschließend heftig wieder hinunter. Nach einem kargen Picknick aus unseren Resten an der nächsten kleinen Paßhöhe nehmen wir Kurs durch die Pomeroy Landscape. Lauter Wiesen, die in der Sonne wunderschön golden leuchten.

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Don Pedro Reservoir

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7893_DxO_Pomeroy_Landscape_Forum.jpg)
Pomeroy Landscape

Schließlich kommen wir mit einm kleinen Abstecher nach Jamestown, einem hübsch hergerichteten alten Westernstädtchen, das vom Goldrush 1849 übrig gebloieben ist. Allerdings besteht das "Jimtown" von Mark Twain im Wesentlichen nur aus einem kurzen Straßenzug. Marianne fällt in das erste Antiquitätengeschäft und kauft jede Menge Kruscht für wenig Geld – darunter auch eine hübsche Modeschmuckkette. Es gibt aber auch eine vorzügliche Eisdiele, deren Produkte unser karges Picknick nachträglich etwas aufbessern.

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Jamestown

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Jamestown

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Jamestown
(hat nichts mit Lakritze zu tun, die Kaufmannsfamilie hieß so)

Dann schauen wir noch kurz an der alten Eisenbahn vorbei. Auch in Jamestown gibt es nämlich ein Eisenbahnmuseum, nachdem hier die Sierra Railway verlief. Das ganze heißt sinnigerweise "Railtown" und ist ein State Historic Park. Wir sehen gerade noch einen kleinen Zug beim Rangieren. Viele Exponate harren allerdings noch der Restaurierung.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7907_DxO_Jamestown_Eisenbahnmuseum_Dampflok_Forum.jpg)
Jamestown, Museumszug

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Jamestown, vom Zahn der Zeit angenagte Dampflok

Die Weiterfahrt nach San Francisco geht dann durch das flache Sonoma Valley voller Obstplantagen. und unendlichen Windparks auf den Hügelketten. Ab etwa 50 Meilen vor San Francisco wird der Verkehr ziemlich dicht und zunehmend hektisch. Wir fahren über die Bay Bridge, die 4 USD kostet, und zum Glück noch offen ist. Kurze Zeit später sollte sie für Reparaturarbeiten geschlossen werden. Da kurz darauf einzelne Kabel rissen, wurde sie dann nochmal gesperrt.

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Bay Bridge, Teilstück vor Treasure Island

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_7918_DxO_Bay_Bridge_Forum.jpg)
Bay Bridge, Teilstück nach Treasure Island

Dank Navi kommen wir in San Francisco sehr schnell zu unserem Hotel. Das Parken gestaltet sich schwieriger, weil alles zugeparkt oder nur für spezielle Zwecke zulässig ist. Ein passant macht mich darauf aufmerksam, daß ich an einem Platz für Lieferwagen lieber nicht bleiben sollte, weil hier fast alle fünf Minutenaber kontrolliert werde. Nach drei Runden um den Block ist dann endlich eine Parkuhr frei.

Das Zimmer im White Swan Inn ist wieder grandios, das Auto zu parken kostet allerdings 32 USD. Nachdem wir das ganze Gepäck auf dem Zimmer verteilt haben, gehen wir hinunter und nehmen den complementary wine mit einem kleinen Snack zu uns. Außerdem genießen wir den ersten Kontakt mit dem Internet seit drei Tagen.

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White Swan Inn

Da laut Empfangsmensch die Lokale am Belden Place noch immer empfehlenswert sind, machen wir uns auf den Weg dorthin. Die Luft ist – insbesondere auch im Vergleich zum Yosemite NP - außerordentlich kühl und windig. Leider verläßt mich die Erinnerung, ich vermute uns zu weit und erst die Concierge im St Francis Drake Hotel kann mir dann den Weg weisen. Marianne hätte diesmal den besseren Ortssinn gehabt. Im B44 nehmen wir feine Tapas zu uns: spanischen Käse mit Feigenbrot, gegrilltes Gemüse, warmen Oktopus und gegrillte Sardinen mit Kapern-Fenchel-Salat, dazu je zwei Bier (alkoholfrei bzw. Anchor Steam). Zum Schluß teilen wir uns noch eine Crema Catalana.

Schließlich kämpfen wir uns mit vollen Bäuchen wieder die Bush Street hoch zu unserem Hotel.

227 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 22.02.2010, 23:39 Uhr
21. Tag Freitag, 21.08.2009 San Francisco – Sausalito – San Francisco

Wir schlafen recht gut und sind für unsere Verhältnisse auch einigermaßen zeitig dran. Trotzdem ist der Frühstücksraum ziemlich überfüllt und der Nachschub an Futter läßt etwas zu wünschen übrig. Satt werden wir trotzdem.

Zunächst bummeln wir die Bush-Street hinunter, amüsieren uns über die lange Schlange vor der Vermietstation von Alamo, kreuzen ein wenig durch Chinatown, um anschließend bei Banana Republic ein paar Mitbringsel für die Kinder zu erstehen (Pulli bzw. kleine Parfums). Im Eilschritt bringe ich die Sachen ins Hotel, damit wir sie nicht den ganzen Tag mit uns herumschleppen müssen. Beim Vorbeigehen kann ich mir nicht verkneifen, nochmals die lange Warteschlange bei Alamo abzulichten, die inzwischen ein ganzes Stück länger geworden ist (das Foto ist hier (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=24277.msg586790#msg586790) zu besichtigen). Marianne wartet inzwischen in einem Postkartengeschäft.

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Chinatown

Anschließend gehen wir zum Embarcadero und Ferry Building und kaufen unsere Tickets für Sausalito. Nicht allzu lange müssen wir warten, bis wir an Bord gehen können. Die Überfahrt beschert schöne Blicke auf San Francisco, auf Golden Gate und auf Alcatraz.

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Golden Gate Bridge von der Sausalito Ferry

In Sausalito wenden wir uns von der Masse ab, die nach links (Westen) ausschwärmt und gehen nach rechts an den Hafenbecken entlang. Am Hang stehen viele hübsche Häuschen. Nach einer Weile kommen wir am Paradise Bay Restaurant vorbei, das einen schönen Blick zu haben verspricht und eine ansprechende Speisekarte aufweist.

Wir bitten um einen Tisch auf der Terrasse im Schatten und verbringen gute 1 ½ Stunden bei Flatbred bzw. Lobsterravioli mit dreierlei Saucen, was wir wechselseitig teilen, bei Creme Brulee bzw. Lime Tarte, einer ganzen Flasche trockenem Rosé, einem Liter Pellegrino und zwei echten (!!!) Cappuccini. Ein wunderbarer entspannender Mittag mit schönem Blick auf einen kleinen Hafen.

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Hafenbecken in Sausalito

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Mittagessen in Sausalito

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Nachtisch

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Blick über den Tellerrand

Leicht beduselt gehen wir noch ein ganzes Stück weiter, bis wir an den noch verbliebenen Alt-Hippie-Hausbooten ankommen. Irgendwie mutet das für uns schon nahezu niedlich-spießig an, alles muß seine Ordnung haben: es gibt - natürlich bunte, aber ordentlich aufgereihte - Briefkästen und eine Art Schrebergarten; ein über und über bemaltes und mit allem möglichen Kitsch und Kleinspielzeug übersätes altes Auto dient als Gartenzwergersatz.

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Briefkästen in Sausalito

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Schrebergärten in Sausalito

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Geräteschuppen in Sausalito

Anschließend tingeln wir in der zweiten Reihe zurück, wo sich etliche Galerien und hübsche Modegeschäfte befinden. Wir gehen über die Anlegestelle hinaus in die andere Richtung – und landen in fürchterlich verkitschten und touristifizierten Bereichen. Den Vogel schießt ein Christmas-Shop ab mit erschreckenden Baumbehangfiguren und einem künstlichen Christbaum, der aus der Spitze Styropor-Schnee versprüht.

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Christbaumkitsch in Sausalito

Während wir auf unser Boot für den Rückweg warten, können wir die ständig wechselnde Intensität des Nebels in der Bay bewundern. Untermalt wird das Schauspiel von den Klängen eines Gitarrespielenden auch nicht mehr ganz jungen Hippies. Ich nehme an, der gehört zum Inventar der Fährgesellschaft, um die Gäste zu amüsieren.

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echtes Sausalito-Gefühl

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San Francisco im Nebel

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San Francisco ohne Nebel - keine fünf Minuten später

Wir fahren um 15:20 zurück und sind ziemlich müde, so daß wir uns erst im Embarcadero Center einen Platz im Freien und dann noch im Hyatt Regency einen Platz in der Lobby suchen, um einfach mal nur zu faulenzen. Beides sind von Portman gestaltete Remakes des Peachtree Center bzw. des Hyatt Regency in Atlanta – und beides hat das Schicksal nahezu aller Remakes: das Original wird einfach nicht erreicht, auch wenn hier sogar derselbe Architekt am Werke war und die Halle vom Hyatt Regency noch weitläufiger (aber halt nicht so gut proportioniert) ist.

Da der Pier 33, wo die Fahrten nach Alcatraz starten, ziemlich weit entfernt ist, fahren wir mit der Tram („F“), um die Füße zu schonen. Der Boardingprozeß für die Alcatraz-Tour ist wieder ein Beispiel amerikanischer Bürokratie gepaart mit Geschäftstüchtigkeit: Erst darf man in der Schlange anstehen, dann werden die (über Internet erstandenen und zuhause ausgedruckten) Fahrkarten kotrolliert, dann darf man in der nächsten Schlange anstehen und es werden Fotos vor einer Alcatraz-Kulisse gemacht (immerhin kann man verzichten, was wir auch tun. Wer sich ablichten lassen und das Ergebnis nach Hause nehmen will, kann das Foto nur paarweise – ja, zwei Abzüge desselben Fotos – gegen gesalzene 22 USD erwerben  :roll:), dann darf man erneut in einer Schlange anstehen, dann – ja, was dann?: - dann werden die Fahrkarten kontrolliert  :shock:.

Als es dann endlich losgeht, hat man aber schöne Rückblicke auf San Francisco im milder werdenden Abendlicht und wir bekommen – weil „night“-tour zunächst eine Rundfahrt um die Insel mit vielerlei Erklärungen (bei den normalen Touren wird offenbar die Anlegestelle unmittelbar angesteuert).

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Golden Gate im abendlichen Gegenlicht

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Alcatraz, Südseite

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Alcatraz, Wäscherei - Arbeitsstelle für die Häftlinge

Nach dem Anlegen bekommen wir etappenweise während des Hinaufgehens zum Gefängnisgebäude schon einige Erläuterungen. Dann kommt der Hauptteil: die Audiotour im Inneren des Gefängnisses. Auch hier (wie im Mariposa Grove) eine ausgezeichnete deutsche Version, die einem den Schrecken dieser für deutsche Empfindungen schon besonders grausamen Vollzugsanstalt nahebringt. Zellen für Käfighaltung (sowohl Größe als auch Anmutung mit den offenen Gittern), Dunkelhaftzellen für renitente Gefangene, Stories über Ausbruchsversuche, über besonders „prominente“ Gefangene und über die Eigenarten der verschiedenen Gefängnisdirektoren. Marianne bekommt anläßlich der Schilderung einer Rebellion im Speisesaal Sorge, daß ich bei Spaghetti bei nächster Gelegenheit den Tisch umschmeiße. Aber auch kleine Details sind ineressant: So dient das - auch aus Filmen bekannte - Andengeln an den Gitterstäben mit dem Schlagstock im Vorübergehen weniger der Belästigung der Häftlinge als vielmehr dem Aufspüren angesägter Stäbe, die einen anderen Klang aufweisen.

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Alcatraz, Kleiderkammer

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Alcatraz, Zellentrakt

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Alcatraz, Blick zum Hof

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Alcatraz, Zelle eines Ausbruchsversuchs

Wir nehmen noch an zwei Anschlußprogrammen teil: Besuch der Krankenstation mit einem erschreckenden OP-Raum und auch sonst nicht sehr einladenden Räumlichkeiten. Außerdem die Geschichte von Floyd Hamilton, dem Bruder von Raymond Hamilton, der mit Bonnie & Clyde zusammen“arbeitete“. Floyd flüchtete nach seinem zunächst erfolgreichen Ausbruch aus seinem Versteck ein paar Tage später wieder in das Gefängnis zurück, weil er keine Chance sah, von der In­sel wegzukommen. Er war damit der einzige, der freiwillig in das Gefängnis ging. Diese Geschichte wurde uns in Etappen beim Rückweg zur Anlegestelle sehr anschaulich geschildert. So waren wir rechtzeitig zur Abfahrt von unserem Boot wieder unten.

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Alcatraz, Krankenstation, Labor

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8150_DxO_Alcatraz_OP_Forum.jpg)
Alcatraz, Krankenstation, Operationssaal

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_8155_DxO_raw_Alcatraz_Wachturm_Forum.jpg)
Alcatraz, Wachtturm im Abendlicht

Insgesamt hat uns die Abendtour außerordentlich gut gefallen. Das warme Licht macht die Gesamtsituation etwas erträglicher und die Rahmenprogramme sind sehr informativ. Unser Boot um 20:40 brachte uns kurz nach 21:00 wieder an Land, wo wir mit der Tram zurückfahren wollten. Nach längerer Wartezeit an der gut besuchten Haltestelle donnerte ein vollbesetzter Wagen mit schrillem Geklingel weniger als haarbreit an den Wartenden vorbei - für unser Empfinden schon extrem gefährlich.

Daher entschlossen wir uns, trotz der müden Füße zurückzugehen. Da der wasserseitige Teil de Embarcadero gut beleuchtet ist, geht man dabei auch kein besonderes Risiko ein. Aber es dauerte seine Zeit, bis wir wieder im Hotel waren. Angesichts des üppigen Mittagessens haben wir auch keinerlei Hunger und vernichten unsere letzten Biervorräte mit ein paar Crackern.

0 mi
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: ilnyc am 23.02.2010, 13:06 Uhr
Ein sehr schöner Tag und Creme Brulee mit Blick auf die Bucht.... seufz!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: BigDADDY am 23.02.2010, 13:15 Uhr
Ja, seufz,

wunderschöne Alcatraz-Impressionen, Ihr macht auch mir wieder Lust auf eine US-Tour...
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Doreen & Andreas am 23.02.2010, 13:45 Uhr
Nach einigen Stunden des Nachlesens bin ich nun auch wieder up to date.
Wunderschön, die Impressionen aus dem Yosemite N.P., vor allem die Innenaufnahmen aus dem Wawona Hotel gefallen mir aber sehr gut.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 23.02.2010, 21:01 Uhr
22./23. Tag Samstag/Sonntag, 22./23.08.2009 San Francisco – SFO – MUC – München

Diesmal war unser Schlaf etwas unruhiger, nachdem offenbar in der Umgebung das beginnende Wochenende heftig gefeiert wurde. Trotzdem sind wir recht früh dran und erleben beim Frühstück leider wieder eine mit dem Nachfüllendes Bufets etwas überforderte Bedienung. Außerdem quatscht eine Gästin neben uns ständig mehr oder weniger halbwirres Zeug an uns heran.

Nachdem wir die Koffer fertig gepackt haben, checken wir aus und deponieren das Gepäck am Empfang. Wir gehen wieder Richtung Union Square, schauen uns kurz im Macy's um und werfen dann einen Blick in das Nobelkaufhaus Neiman Marcus im historische City of Paris-Gebäude mit imposanter Glaskuppel. Noch imponierender ist die Halle - ebenfalls mit Glaskuppel - des Palace Hotel, das heuer seinen hundertsten Geburtstag nach dem Wiederaufbau feiert (das haben wir einem Artikel der heutigen Zeitung entnommen).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1154_DxO_San_Francisco_City_of_Paris__Neiman_Marcus_Kuppel_Forum.jpg)
San Francisco, Glaskuppel des Neiman Marcus

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1156_DxO_San_Francisco_Geary_and_Market_Forum.jpg)
San Francisco, Geary and Market, The Palace

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1162_DxO_San_Francisco_Palace_Hotel_Kuppel_Forum.jpg)
San Francisco, The Palace, Glaskuppel

Dann beschließen wir, mit den Öffis zum Alamo Square zu fahren. Zunächst nehmen wir wieder die Tram („F“), die wir bis zur Endhaltestelle fahren wollten, um dort umzusteigen. Ein Stück vorher macht uns aber die Fahrerin darauf aufmerksam, daß sie im Moment nicht weiterfahren kann, weil wegen eines Unfalls die komplette Straße gesperrt ist. Also steigen wir bereits hier in den O-Bus um, der uns fast direkt zum Alamo Square bringt.

Dort besichtigen wir die hübschen viktorianischen Häuser (painted ladies). Die stehen nicht nur in der allseits bekannten Straßenzeile, sondern umgeben den ganzen Platz. Im Gegensatz zu Berichten aus früheren Jahren ist der Platz absolut „sauber“ und ohne jede Behelligung für Touristen (jedenfalls tagsüber – überhaupt haben wir in ganz San Francisco trotz der in CA besonders spürbaren Wirtschaftskrise den Eindruck, wesentlich weniger aufdringlich angebettelt zu werden als in 2005).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1165_DxO_San_Francisco_Alamo_Square_Forum.jpg)
San Francisco, Alamo Square

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1175_DxO_San_Francisco_Alamo_Square_Forum.jpg)
San Francisco, Alamo Square

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1181_DxO_Ford_Truck_Forum.jpg)
Alter Ford Truck am Alamo Square

Mit dem Bus fahren wir zurück zur Market (die zwischen Civic Center und 6th immer schlechter zu werden scheint) und ein Stück weiter mit der Tram (Modell Milano - „vietato sputare“). Auf dem Weg zum Hotel kehren wir noch bei Roxanne in der Bush Street ein, wo wir kurz nach 12:00 die Frühstückskarte (Breakfast until 2 pm) gereicht bekommen und je ein BCT (scramblesd eggs mit Bacon, Cheese und Tomatoes) zu uns nehmen; dazu einen Liter Pellegrino.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1182_DxO_San_Francisco_Tram_Milano_Forum.jpg)
Alte Tram aus Milano

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1183_DxO_San_Francisco_Tram_Milano_Lampe_Forum.jpg)
Trambahnbeleuchtung wie ein umgedrehter Eisbecher

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1187a_DxO_San_Francisco_Tram_Milano_Fumare_Forum.jpg)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1186a_DxO_San_Francisco_Tram_Milano_Sputare_Forum.jpg)
Originale Verbotsschilder

Im Hotel bekommen wir in kürzester Zeit unser Auto geliefert und fahren Richtung Pazifik. Ein kurzer Spaziergang am kalten und windigen Beach und neugieriges Betrachten einer Hochzeitsgesellschaft hinter der Dutch Windmill; eine fürchterlich langwierige Veranstaltung, bis nach dem Bräutigam mit seinen Eltern alle wichtigen Verwandten und schließlich die Braut nebst Brautvater aus dem riesigen gestretchten Hummer herausgekrochen und zu fürchterlich getragener (nahezu Trauer-)Musik den Garten hinunterdefiliert sind.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1194_DxO_San_Francisco_Ocean_Beach_Forum.jpg)
San Francisco, Ocean Beach

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1192_DxO_San_Francisco_Golden_Gate_Park_Tulip_Garden_Hochzeit_Forum.jpg)
Hochzeitsgesellschaft im Golden Gate Park

Wir fahren dann noch ein Stück in den Golden Gate Park hinein, gehen an ein paar Seen entlang und halten Ausschau nach den Bisons, die sich weit zurückgezogen haben. Das insgesamt sehr triste Wetter macht uns nicht so richtig unternehmungslustig, so daß wir angesichts der zunehmend zugeparkten Straßenränder keine weiteren Aufenthalte einlegen, sondern im Stop-and-Go Kurs auf den Flughafen nehmen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_1199_DxO_San_Francisco_Golden_Gate_Park_North_Lake_Forum.jpg)
San Francisco, Golden Gate Park

Die Rückgabe des Mietwagens könnte relativ zügig abgewickelt werden, wenn wir nicht Reparaturkosten erstattet haben wollten. Also werde ich ins Büro geschickt, dort mit der dummen Frage konfrontiert, warum ich keine Zeit für einen Wagenwechsel, wohl aber für einen Ölwechsel hatte – daß ein Wagenwechsel von Yakima aus drei Tage, ein Ölwechsel aber nur eine Stunde in Anspruch nimmt, hat er immerhin akzeptiert, nachdem er mit Yakima, Wa, nichts anfangen konnte. Während er Kopien von den Rechnungen anfertigte, konnte ich beim Blättern in der Fahrzeugliste feststellen, daß der Mercury Mariner nur „Midsize“ - aber „Premium Midsize“ - darstellt. Aber ich hatte keine Lust, da auch noch einen Streit anzuzetteln. Wahrscheinlich kostet der Premium Midsize genausoviel wie ein Standard und für uns zwei Personen war er gerade groß genug.

Wir fahren mit dem Airtrain zum Terminal und müssen mit dem Einchecken noch etwas warten. Dann gehen wir in die Business Lounge und trinken unsere Cocktails und ich schreibe Reisebericht.

10 Minuten vor dem geplanten Boarding marschieren wir zu unserem Gate – 101, ganz am Ende des Terminals. Das Boarding beginnt mit minimaler Verzögerung. Der Flug verläuft unspektakulär. Es gibt Lachs mit Fenchelsalat und Saibling; dazu einen Riesling und für mich danach einen Portwein für die Bettschwere. Wir schlafen sage und schreibe um die 6 Stunden und wachen erst beim Frühstücksservice (Münchner Ortszeit ca. 15:00) auf. Marianne nimmt die kalte Platte, ich ein Omelett.

Wir landen etwas zu früh, dafür läßt das Gepäck so lange auf sich warten, daß ich die Parkdauer beim Kempinski um eine Minute überziehe und einen zusätzlichen Tag berechnet bekomme. Die Lenkung im Auto ist gegenüber dem nunmehr Gewohnten Schwerstarbeit, die Fahrt nach Hause verläuft ruhig. Nach den ersten Aufräumarbeiten gehen wir noch zu einem unserer Stamm-Italiener und genießen Spaghetti Alio e Olio bzw. Rognoni.

27 mi
40 km
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Palo am 24.02.2010, 00:51 Uhr
Danke für den schönen Reisebericht, und die tollen Bilder. Es hat Spaß gemacht mitzufahren.


Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: nordlicht am 24.02.2010, 05:38 Uhr
Auch mir hat der Reisebericht exzellent gemundet. Da sind *** angebracht. Vielen Dank!!!
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Doreen & Andreas am 24.02.2010, 08:54 Uhr
Tja, gerade noch rechtzeitig aufgeholt, würde ich sagen. Denn schon ist der schöne Bericht vorbei.
Was soll ich noch sagen, ohne mich zu wiederholen? Es hat mir -wie immer- gefallen, bei Euch mitreisen zu dürfen.
Vielen Dank und bis zum nächsten Bericht  :wink: :lol:
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Gandalf am 24.02.2010, 11:06 Uhr
Vielen Dank für den Bericht.

Sausalito ist ja mal wirklich schön - fand es dort 2008 klasse.  :D
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: ilnyc am 24.02.2010, 12:19 Uhr
Schade! Schon rum! Ich habe wie immer sehr gern mitgelesen. Fotos und Schreibstil immer sehr ansprechend und alles in allem sehr fernwehmachend. DANKE!

P.S. Wo gehts dieses Jahr hin??
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Saguaro am 24.02.2010, 17:19 Uhr
Auch von mir ein DANKE für den tollen Reisebericht  :clap:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 24.02.2010, 22:34 Uhr
Hallo,
allen Mitfahrern vielen Dank fürs Mitfahren und für die aufmunternden Kommentare!  :verneig:

P.S. Wo gehts dieses Jahr hin??
siehe hier (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=44111.0)
Tips sind willkommen - zumal ich den Verdacht (http://www.amerika-forum.de/1283557-post20.html) habe, daß >Du Dich dort auskennst  :wink:

Nachlese

Auch zu dieser Tour wieder eine Nachlese:

Was ist aus der geplanten Tour geworden?

Eigentlich gab es praktisch keine spürbaren Änderungen gegenüber der ziemlich detaillierten Planung, die wir diesmal trotz zeitweiser schlechter Witterungsbedingungen nahezu komplett durchgezogen haben.

So sah das Ganze dann in der Realisierung aus:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Nordwest_2009_ist_klein.jpg)

Was haben wir bereut? - nichts. Die Reisezeit war trotz August und Hochsaison ideal. Gerade an der Küste war es selbst zu dieser Zeit oft genug relativ kühl - fast zu kühl. Wichtig ist daher auch ausreichend warme, wind- und vor allem wasserdichte Kleidung. Auch der Reiseverlauf war diesmal wieder einigermaßen "locker" und streßfrei.

GPS haben wir diesmal nicht benötigt.

Notebook ist nach wie vor nützlich - Bilder abspeichern, Internet (inkl. Live-Kurzbericht).

SUV war diesmal von der Geländegängigkeit her absolut nicht notwendig, aber wegen der erhöhten Sitzposition und dem leichter beladbaren Kofferraum angenehm. Der Mariner war als Midsize SUV der Premium-Klasse von Hertz zwar ganz passabel ausgestattet, aber für mehr als zwei Leute wäre er zu klein gewesen.

Navi ist für uns kraft Gewohnheit eine massive Erleichterung unterwegs, auch wenn es uns wie ebenfalls gewohnt ab und zu (aber selten) etwas in die Irre führen wollte. Ein wenig Gefühl für Himmelsrichtungen und morgendliches Kartenlesen kann dennoch nicht schaden.

Auch diesmal haben wir alle Quartiere über Internet vorgebucht. Wir können damit ohne jeden Streß in den Tag hineinfahren und ggfs. auch mal etwas später ankommen, ohne lange Sucherei befürchten zu müssen. Es gab diesmal auch keine Notwendigkeit, kurzfristig umzubuchen – durch die Schlechtwetterfront mußten wir halt durch. Fahrtechnische Schwierigkeiten waren bei unserer Route ja keine zu erwarten.

Absolute Highlights: Crater Lake, Bodie, für mich noch das National Automobile Museum in Reno; die Oregon Coast blieb für meinen Geschmack etwas hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück – vielleicht auch wegen des nur am Schluß guten Wetters; dem Regenwald konnte ich auch nicht übermäßig viel abgewinnen – naß und finster. Absolut verzichtbare Ecken waren aber keine dabei; wir haben uns nirgends über ein Ziel oder einen Aufenthaltsort geärgert.

Auch hier wieder ein paar Statistiken:

Fahrtstrecken:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Meilen_2009.jpg)


Die Strecken sind einschließlich aller Umwege und Einkaufsfahrten zum Supermarkt etc vom Kilometerzähler jeden Abend abgelesen. Maximum bei etwa 250 mi, ansonsten an den Reisetagen keine wirklich extremen Schwankungen wie in den Vorjahren (zwischen 100 und 250 mi). Durchschnitt ohne An-, Abreise- und stationäre Tage bei etwa 190 mi, damit kaum weniger als bei unseren letzten (Süd)westtouren 2005 und 2006 (je etwa 200 mi), aber deutlich mehr als unsere Südwestreise im Vorjahr. Trotzdem kam es uns einigermaßen entspannt vor - wohl auch wegen der relativ gleichmäßigen Streckenverteilung, die uns jeden Tag ausreichend Zeit für Besuchs- und Wanderaktivitäten ließ. Die 8 Meilen in SFO resultieren übbrigens aus dem Valet Parking.

Benzinverbrauch:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Benzin_2009.jpg)

Die gegrauten Zeilen dienen der Hilfsrechnung für erste und letzte Tankfüllung. Mit 10,2 l/100 km bzw. 23 mpg lag der Verbrauch des Mariner kaum unter dem des letztjährigen Infiniti, aber weit unter dem des Trailblazer früherer Jahre. Der Benzinpreis wies große Schwankungen auf (2,449 - 3,649 USD, gewogener Durchschnitt bei 2,937 USD); am teuersten war der Sprit in Kalifornien, am billigsten ausgerechnet bei Hertz am Flughafen Portland.

Quartiere:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Hotels_2009.jpg)

Die Durchschnittskosten lagen mit etwas über 180 USD (inkl. Tax) diesmal schon ziemlich hoch. Das liegt zum Teil am hohen Stadtanteil, vor allem aber an dem hohen Anteil von B&Bs angesichts unseres zunehmendem Komfortbedürfnis. Auch wenn es sich meist nur um einzelne Übernachtungen handelt, wollen wir eine angenehme Umgebung um uns herum haben.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: SusanW am 25.02.2010, 15:57 Uhr
Wie ??? Auch schon wieder vorbei die Tour ???  :wink:
Wie schade.. Hat wie immer Spaß gemacht mitzufahren.

Herzlichen Dank für den tollen Bericht und bis zum nächsten Mal
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Utah am 25.02.2010, 17:35 Uhr
Hallo Gerhard!
 
Vielen Dank für deinen Reisebericht, nicht nur kulinarisch wie immer sehr gut! :-)
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: playmaker11 am 25.02.2010, 18:00 Uhr
2. Tag Sonntag, 02.08.2009 Portland – Columbia Gorge – Mount Hood – Portland

Die Rückfahrt durch den Wald ist leider auch nicht spannender – es kommen aber bemerkenswert viele Radler entgegen (wie auch im weiteren Verlauf des Tages). Der nächste Aussichtspunkt am Historic Highway ist beim Crown Point Overlook mit einem bemerkenswert scheußlichen Gebäude, aber sehr schönem Blick.

[
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_6183a_DxO_Mt_Hood_Skigebiet_Forum.jpg)
Mt Hood bei der Timberline Lodge
In dem rot markierten Rechteck tummeln sich die Skiläufer und Snowboarder

Sehr geil, wir waren 2008 und 2009 auch in PDX bzw. am Hood !! daher ruft Dein bwericht wirklich Erinnerungen wach !!

Zu den Radlern: Das ist ein Radrennen zum Mt. Hood (von Hood River aus) und zurück. Die sind uns 2008 auch entgegengekommen. Respekt, ist nicht ohne der Anstieg und nachher die Abfahrt wo man ziemlich durchgeschwitzt ist.

Zu den Skifahrern: Timberline ist mit einem Lift das einzige Ganzjahresskigebiet in Nordamerika. Der Lift ist vor einigen Jahren modernisiert worden, da er im Winter immer wieder ausgegraben werden mußte. Nun hat man die Station in den Berg verlegt.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: ilnyc am 26.02.2010, 20:06 Uhr
P.S. Wo gehts dieses Jahr hin??
siehe hier (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=44111.0)
Tips sind willkommen

AH! Hatte den Thread bisher übersehen. Ich werde dort noch was dazu anführen!

Bei Eurem Hoteldurchschnittspreis musste ich doch mal schlucken. Meine Güte. Die B&B schlage ganz schön zu Buche  :shock:
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: mrh400 am 26.02.2010, 20:41 Uhr
Hallo,
Die Rückfahrt durch den Wald ist leider auch nicht spannender – es kommen aber bemerkenswert viele Radler entgegen (wie auch im weiteren Verlauf des Tages).

Zu den Radlern: Das ist ein Radrennen zum Mt. Hood (von Hood River aus) und zurück.
in dem Fall haben die aber allenfalls trainiert. Die waren hier ja alle ohne Nummer o.ä. unterwegs und die meisten, auf die sich der Berichtsteil hier bezieht, am Larch Mountain. Insgesamt gab es an diesem Tag halt ziemlich viele Radler, aber eher "unorganisiert".

Zuhauf und mit Startnummern waren sie zwei Wochen später auf dem Weg zum Crater Lake. Von der Ausrüstung und den Teilnehmern her war das so eine Art Volkslauf für Jedermann ohne professionelle Betreuer. Wie ich inzwischen herausgefunden habe, handelte es sich um das "Crater Lake Century 2009" (http://www.craterlakecentury.com/rideinfo/index.html)
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: playmaker11 am 27.02.2010, 12:57 Uhr
Hallo,
Die Rückfahrt durch den Wald ist leider auch nicht spannender – es kommen aber bemerkenswert viele Radler entgegen (wie auch im weiteren Verlauf des Tages).

Zu den Radlern: Das ist ein Radrennen zum Mt. Hood (von Hood River aus) und zurück.
in dem Fall haben die aber allenfalls trainiert. Die waren hier ja alle ohne Nummer o.ä. unterwegs und die meisten, auf die sich der Berichtsteil hier bezieht, am Larch Mountain. Insgesamt gab es an diesem Tag halt ziemlich viele Radler, aber eher "unorganisiert".

Zuhauf und mit Startnummern waren sie zwei Wochen später auf dem Weg zum Crater Lake. Von der Ausrüstung und den Teilnehmern her war das so eine Art Volkslauf für Jedermann ohne professionelle Betreuer. Wie ich inzwischen herausgefunden habe, handelte es sich um das "Crater Lake Century 2009" (http://www.craterlakecentury.com/rideinfo/index.html)
Ah ok.

Ich hatte das so verstanden, daß die wirklich in "Massen" dir entgegen kamen. Sorry.
Titel: Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
Beitrag von: Drummond am 22.01.2014, 15:09 Uhr
9. Tag Sonntag, 09.08.2009 Port Angeles - Cape Flattery - Lake Quinault



Interessanter Bericht,
Bin ca. am 12.09.2014 da.
Viele Grüße