Prolog
Eigentlich sollte es in diesem Jahr nur einmal in die USA gehen und zwar im September quer durch den Norden von Chicago über den Yellowstone Nationalpark bis nach Seattle. Und eigentlich reicht mir auch einmal USA im Jahr, selbst wenn ich großer Fan dieses Landes bin, denn es gibt noch viele andere Länder auf dieser Erde, die in ebenso großer Zeit mal angeschaut werden wollen, doch dann kam mir eine gute Bekannte aus Norddeutschland dazwischen und änderte meine Reisepläne schlagartig.
Petra wollte letztes Jahr unter anderem mit dem Zug von Seattle nach Los Angeles reisen, jedoch war die Umsteigezeit in Los Angeles auf den Weiterflug nach Las Vegas angesichts der häufig auftretenden und hohen Verspätungen der Amtrak (amerikanischen Personenzuggesellschaft) zu knapp, so dass sie die vorgebuchte und bezahlte Zugfahrt stornieren wollte und statt dessen nach Los Angeles fliegen wollte. Leider konnte man ihr das Geld aber nicht zurückerstatten, sondern lediglich einen Gutschein ausstellen. Sie ahnte, dass sie bis zum Ablauf dieses Gutscheins im Juni 2007 nicht mehr in die USA kommen würde. Und verfallen lassen ist auch irgendwie blöd, handelt es sich doch um weit mehr als 200 Dollar. In ihrer Not ist ihr spontan mein Name und meine Zuneigung zur USA und zu Zügen eingefallen und so fand sich kurze Zeit später mein Name auf dem Gutschein wieder.
Dies wiederum brachte mich in die Verlegenheit, noch vor der geplanten Yellowstone-Reise den Boden der USA zu betreten, um meinerseits den Gutschein einzulösen, was ich letztendlich auch tat und davon möchte ich euch nun berichten.
Zuerst war angedacht, meinen lang gehegten Traum zu verwirklichen, mit dem California Zephyr von Chicago nach San Francisco zu reisen. Ein Kurzurlaub also, denn der große Haupturlaub in den USA sollte ja noch folgen.
Dann irgendwann sprach ich mit einer anderen Bekannten, die schon immer einmal San Francisco sehen wollte über ein Treffen in den USA. Sie plante, vor ihrer Südwest-Tour noch ausgiebig Washington DC zu besuchen und so baute ich diese Stadt einfach noch mit in meine Reise ein: Washington DC – Chicago – San Francisco.
Da ich aber die Strecke von Washington DC nach Chicago des Capitol Limited bereits kenne, suchte ich hier nach einer Alternative, die ich in New Orleans fand. Zugegeben, ein sehr großer Umweg, aber man will ja auch mal verschiedene Ecken des Landes kennen lernen, also lautete der Plan nun: Washington DC – New Orleans – Chicago – San Francisco.
Doch damit nicht genug. Eigentlich bin ich nicht sehr gerne und zu lange in Großstädten wie New York und nach meinen Besuchen 1997 und 2004 war ich der Meinung, der nächste Besuch würde nicht vor 2011 (also weitere 7 Jahre Wartezeit) stattfinden, doch irgendwie hätte ich jetzt doch mal wieder Lust auf die Stadt. Kann mir auch nicht helfen, also wurde noch einmal der Plan optimiert, z.B. durch Anreise in die USA am Nachmittag des letzten Arbeitstages, damit man den ersten Urlaubstag bereits komplett in New York ausnutzen kann und so stand der Plan nun fest: New York – Washington – New Orleans – Chicago – San Francisco.
Es wurde zwar noch darüber nachgedacht, St. Louis mit aufzunehmen, jedoch wurde dieser Plan während der Rundreise wieder fallen gelassen. Warum? Lest selbst…
Außerdem erwarten euch Aufschlüsse über wichtige Fragen des Lebens:
- Wie sieht man New York, wenn man es nicht sieht?
- Wie knapp kann man seine Züge erwischen und welche Ausreden fallen einen dafür ein?
- Was haben Marshmallows mit Alligatoren zu tun und was machen letztere den ganzen Tag?
- Wie bringt man das Leben in Chicago völlig zum Erliegen?
- Befördert die Güterzuggesellschaft Union Pacific neuerdings auch Personenzüge?
- Wie mögen sich die besuchten Städte in den letzten 83 Jahren verändert haben?
- Was macht man eigentlich mit all den ganzen Feuerwehrwagen, wenn es gerade mal nicht brennt?