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Autor Thema: Railroad Crossing - mit dem Zug quer durch die USA von NYC nach San Francisco  (Gelesen 36517 mal)

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Micky McBenz

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Übernachtung: Best Western Grant Park, Chicago
Bewertung: gut
Dann ist ja gut  :wink:!

America_Crazy

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Endlich angekommen in Chicago!! Das sind super Bilder! Vor allem das Nachtbild ist sehr schön, aber es sind alle Bilder klasse!  :D Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder in dieser super Stadt zu sein.

Grüße
America_Crazy



Scooby Doo

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Schön, daß Deine Erkältung soviel Aktivität zugelassen hat - besonders auch für uns Leser hier. Aber ich bin sicher, daß selbst ein Tag im Krankenbett noch zu einem lesenswerten Bericht von Dir geführt hätte.  :lol:

Naja, in Chicago war es ja nur noch eine laufende Nase. Aber glaube mir, ein Tag im Krankenbett würde nicht so viel Lesestoff ergeben, es sei denn, das Bett befindet sich in einer Amtrak Roomette und die bewegt sich gerade quer durchs Land  :D

Aber auch diese komischen Gedanken, wenn man sich in eine Angstsituation reinsteigert. Toll beschrieben! :wink:

Naja, als ich die Damen sah, die ganz sicher keine Nutten waren, nahm ich echt an, die Gegend sei sicher. Vor allem war es nicht nur eine und natürlich nicht nur Frauen, da war einiges los, was die Frage nach den nicht vorhandenen Wohnungen noch seltsamer erscheinen lässt.
Übrigens geht es hier um die North Canal Street zwischen West Kinzie und Lake Street. Ihc bin da auch noch mal im Dunkeln entlang, da war zwar nichts mehr los, aber ich habe mich nicht wirklich unsicher gefühlt. Hatte schon wesentlich üblere Gegenden überlebt.

'...the train pulls out at Kankakee
rolls along past houses, farms and fields...'

Ja, das beschreibt die Situation in Südillinois sehr gut.

California Zephyr kommt morgen, vorher noch ein kompletter Tag in Chicago.

Warum nicht mal Städtetour??  :D :D

Bin ja wegen den Hoch-, Schnell- und Strassenbahnen den Städten nicht abgeneigt, aber irgendwann wollte ich doch mal wieder raus in die Natur. California Zephyr war klasse, aber eben nicht genug. Beim nächsten Mal mache ich statt 19 Tage Städte lieber 10 Tage Städte und danach noch 9 Tage Natur per Mietwagen.

Endlich angekommen in Chicago!! Das sind super Bilder! Vor allem das Nachtbild ist sehr schön, aber es sind alle Bilder klasse!  :D Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder in dieser super Stadt zu sein.

Kommen ja noch einige Bilder (gleich) und einige aussergewöhnliche morgen. Ich kann es auch kaum noch erwarten. Noch 44 Tage bis Chicago!
Viele Grüße, Markus

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Scooby Doo

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25.05. Chicago

Guten Morgen ruft mir die Sonne bereits durch die geschlossenen Vorhänge entgegen, es scheint im wahrsten Sinne des Wortes wieder ein wunderschöner Tag zu werden. Kurze Hosen geschnappt und raus zum Lake Michigan. In der Nähe meines Hotels befindet sich die weit in den See hinein ragende Landzunge, auf der sich neben dem Field Museum auch das Shedd Aquarium und Adler Planetarium befinden, alles Ziele, die man bei regnerischem Wetter lohnend aufsuchen kann.
Es ist noch recht frisch am Morgen, doch die Sonne versucht ihr Bestes. Ich bin zuversichtlich, das wird wieder so ein heißer Tag wie gestern.

Das Field Museum ist in einem schönen monumentalen Bau untergebracht, doch heute habe ich wie an den meisten anderen Tagen meines Lebens keine Lust auf ein Museum. Am Shedd Aquarium wieder das alte Spielchen, zig Busladungen Schüler werden zum Befüllen des Museums herangekarrt, doch würde mir dieses naturwissenschaftlich orientierte Museum um Welten besser gefallen wie das schon vor einigen Tagen erwähnte Kunstmuseum in New York. Ist natürlich Geschmackssache, aber ich lerne halt lieber etwas über faszinierende Naturvorkommnisse als den abstrakten Pinselstrichs eines Möchtegern-Künstlers zu interpretieren.



Warum ich aber eigentlich hier her gekommen bin, ist die schöne Aussicht auf Chicago’s Skyline. Am schönsten ist sie am Adler Planetarium ziemlich am Ende der Landzunge. Geschickt fotografiert meint man, man wäre auf dem Lake Michigan unterwegs. Es werden ja auch Bootstouren zu diesem Zwecke angeboten, doch hebe ich mir diese für den Herbst auf, denn in etwas mehr als drei Monaten bin ich ja wieder hier und dann auch nicht allein. Da heißt es dann, die ‚L’ etwas zu kürzen und dafür mehr ‚Touristenprogramm’ zu machen. Apropos: Heute noch gar nicht ‚L’ gefahren. Das muss gleich geändert werden, doch vorher schaue ich noch schnell mal im Hotel vorbei, denn die kurze Hose erweist sich doch nicht als die perfekte Wahl. Das Thermometer will heute einfach nicht so recht über die 14°C Marke hinaus. Echt verrücktes Wetter, gestern so heiß und heute wieder ganz anders. Meine aus New Orleans mitgebrachte Wärme scheint schon verbraucht zu sein, aber egal, Hauptsache freundlich.



Mit der Brown Line geht es hinaus nach Kimball, einer für Touristen eher nicht so interessante, wenn nicht sogar stinklangweilige Gegend, aber der Schienentransportmittelfreak kommt halt wieder stark durch. Immerhin tagsüber ist die Gegend sicher, was auf der Einkaufsstraße mit den verschiedenen ethnischen Gruppen gar nicht so rüberkommt, aber die dahinter liegenden Wohnsiedlungen zeugen mal wieder nicht von der ärmsten Bevölkerungsschicht. Ich würde sagen, gut bürgerliches Mittelmaß.
Am Bahnübergang der Station Kedzie habe ich vor 3 Jahren schon mehrere Züge der ‚L’ abgepasst und fotografiert, wie sie hier ebenerdig nahe den Häusern durch enge Zwischenräume in den Häuserzeilen fahren. Dem Bahnübergang würde es aber sicher gut tun, wenn die Gleise mal ausgetauscht werden würden. Auf eine Baustelle mehr oder weniger kommt es doch jetzt auch nicht mehr an, denn jeder LKW lässt die Schienen bedrohlich vibrieren so wie ein Gitarrist seine Saiten. Auf Dauer müssen sich die Dinger doch verformen, zumindest, wenn nicht ebenso viele LKWs in der Gegenrichtung unterwegs sind, um sie zurück zubiegen.



Zurück ist ein gutes Stichwort, ab durch die Mitte zurück in den Loop. Ich sitze ganz hinten und habe das enorme Glück, nicht nur diesen Sitzplatz, sondern vor mir auch eine sehr sauber geputzte Scheibe zu ergattern. So lassen sich einige schöne Fotos von der Strecke machen. Ab Wellington steigt dann ein Mitarbeiter der CTA zu und ich verkneife mir weitere Fotos, weil ich vor drei Jahren schon einmal bestimmt darauf hingewiesen wurde, dass man besonders in Skokie keine Fotos von den Zügen machen dürfte. Im Loop lasse ich dann aber doch wieder den ahnungslosen Touristen heraushängen und fotografiere wie ein Weltmeister, denn hier bin ich wieder unter meines gleichen.



Bei der Gelegenheit fällt mir ein, ich muss ja noch zwei Vergleichsfotos für Wolfgang’s 1924er Projekt machen. Also raus aus der ‚L’ und rein ins Getümmel der North Michigan Avenue, der exklusiven Einkaufsstraße von Chicago. Ähnlich der Fifth Avenue in New York befinden sich hier einige sehr gehobene Modeboutiquen, was der Straße den Spitznamen Magnificent Mile einbrachte.
Mir sagt die Straße zumindest im Sommer nichts. Ok, ich bin froh, dass die ganzen Glöckchen schwingende Weihnachtsmänner verschwunden sind, die in der Vorweihnachtszeit Spenden für wohltätige Zwecke sammeln. Nicht, dass ich gegen Spendenaktionen bin, aber das Gebimmel ging einem echt auf die Nerven. Wie gesagt, bin froh, dass diese Geräuschkulisse fehlt, aber anders herum gefiel mir die Straße abends im Schein der Laternen und der Weihnachtsbeleuchtung besser.



Aber ich bin ja nicht wegen der Schönheit der Straße hier, sondern, um das Vergleichsfoto zum Ausdruck des Fotos aus dem Jahre 1924 zu finden. Nur wie geht man so etwas an? Ich weiß nur, dass es sich um den Michigan Boulevard handeln soll. Stillschweigend gehe ich mal davon aus, dass die Michigan Avenue gemeint ist, aber die ist lang. Wo soll man suchen? Auf dem Foto sieht man vorne rechts eine Kirche, dahinter 2 weitere Türmchen. Kirchen werden seltener abgerissen, also konzentriere ich meine Suche auf die insgesamt 3 Türmchen. Einziges Problem: Hier befinden sich nur Geschäftshäuser und Bürotürme. Keine Kirchen weit und breit. Entmutigung macht sich breit. Bin ich auf dem falschen Abschnitt der Straße? Vielleicht doch eher südlich der Innenstadt?
Versuche ich halt mein Glück mit dem zweiten Foto, der Rechtskurve der Uferlinie am Lake Michigan. Wenn es nicht südlich des Navy Pier war, kann es doch auf dieser Landzunge selbst sein, Blick Richtung Innenstadt, doch erneut die Enttäuschung, es will einfach überhaupt nicht passen.



Zurück zur North Michigan Avenue habe ich wohl meinen Halbmarathon voll, als ich mich an einer Kirche kurz hinter dem Hancock Tower mal umdrehe. Und plötzlich passt alles. Die Kirche, der Water Tower und noch ein weiteres Türmchen. Die Kirche vorne rechts hat auch dieselbe Fensterform. Mann, das passt ja wirklich. Das muss hier sein! Auch die ansatzweise erkennbaren Geschäftshäuser im Vordergrund passen. Sie scheinen zwar renoviert worden zu sein, aber die grundsätzlichen Gesichtszüge der Fassaden stimmen.
Jetzt habe ich nur ein kleines Problem: Wie ein Foto machen? 1924 standen meine Vorgängerfotografen mitten auf der wenig befahrenen Straße, heute scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit. Die Stelle befindet sich genau an einer Bushaltestelle, so dass ständig Busse den Blick auch vom Bürgersteig versperren. Die Straße besitzt an dieser Stelle anstatt einer Mittelstreifenbebauung nur eine durchgezogene Linie und das ist mir bei diesem Verkehr doch etwas zu riskant. Also versuche ich es von verschiedenen Positionen, hinter dem Bus, auf der Fußgängerinsel, auf dem Standstreifen, von der nächsten Ecke – aber es will einfach nicht so richtig passen. Doch mein Jagd-Instinkt ist geweckt. Irgendwann durchschaue ich die Ampelschaltung. Nach dem Querverkehr sind erst die südwärts fahrenden und Linksabbieger an der Reihe, erst danach die Autoflut über meinen potenziellen Fotostandpunkt.
Mit ein wenig Geduld passe ich einen Augenblick an, wo gerade kein Bus an der Haltestelle steht, kein Abbieger aus der Querstraße mich umfahren kommt und endlich bekomme ich das Bild auf die Reihe.



Und das Beste: Unsere 1924er Vorfahren haben völlig ahnungslos eine Stelle der North Michigan Avenue erwischt, die auch heute noch von vielen Urlaubern fotografiert wird, befindet sich doch ein Hauch links vom gewählten Motiv heute der 1969 fertig gestellte Hancock Tower, von dem sie 1924 noch gar nichts wissen konnten.



Nur wenige hundert Meter weiter finde ich eine weitere Rechtskurve in der Uferlinie des Lake Michigan. Auch, wenn ich nicht wirklich hundertprozentig davon überzeugt bin, so macht diese Stelle von allen besuchten bisher den meisten Sinn, liegt sich doch auch nur zwei Katzensprünge vom anderen Standort entfernt. Ich fühle mich irgendwie wie ein kleiner Schneekönig.



Und wenn ich schon mal so weit nach Norden gelaufen bin, kann ich auch gleich weiter ins Deutsche Viertel, auf die Schiller Street und der Goethe Street. Die Gegend sieht nicht schlecht aus, aber einen großen deutschen Einfluss kann ich mal wieder nicht erkennen. Bis eben auf die Straßennamen. Schade, vielleicht suche ich auch nur mit Scheuklappen, denn ich habe mal wieder einen schönen Oldtimer entdeckt und vergesse alles um mich herum. Ich habe zwar keine große Ahnung davon, aber ich finde so alte Autos einfach irgendwie cool.



Ein alter Stadtteil, wenn nicht sogar der Ursprung Chicagos,  ist gleich um die Ecke. Naja, zumindest, was Amerikaner alt nennen. Das Viertel rund um die North Wells Street wirkt zwar gepflegt, gibt aber sonst nicht so wirklich viel her. Ist wohl eher etwas für den gelangweilten Chicago-Besucher, der schon alles andere gesehen hat.
Ich habe zwar die ‚L’ auch schon bis in alle Einzelheiten gesehen, aber sie ist ja noch immer ein Transportmittel und als solches werde ich sie jetzt auch wieder benutzen. Ab zurück in die Innenstadt, es dämmert langsam und ich will zur blauen Stunde die Skyline vor dem Adler Planetarium fotografieren.
Ungeduldig stehe ich auf dem Bahnsteig, nur es kommt keine Bahn. Auch kein Opel, denn die fahren laut einer sehr alten Werbung ja wie auf Schienen. Nichts. Niente. Null, Nothing.
Mit einem Wort: Gar nichts! Wegen den Baustellen darf ich eine halbe Stunde auf meine Bahn warten, nur leider weiß man so etwas ja nicht vorher. Man denkt ja immer, jetzt hat man schon so lange gewartet, jetzt muss sie doch jeden Augenblick kommen und ich bin sicher, hätte ich die Station vorzeitig verlassen, um mir eine Busverbindung zu suchen, garantiert wäre dann die Bahn sofort eingefahren.

Am Adler Planetarium ist es ruhig geworden. Die Museen rundherum sind längst geschlossen und so gehört die Halbinsel verliebten Paaren, die irgendwo Ruhe suchen, sowie zahlreichen Fotografen, die ein gutes Bild suchen. Überall stehen Stative herum und da packe ich doch einfach meines noch hinzu. Und morgen denkt ein jeder, überall wären die Maulwürfe im Dreieck gesprungen, wenn man die von den schweren Stativen hinterlassenen Löcher entdeckt.
Vom Gefühl her würde ich zwar sagen, es müsste noch einen Tick dunkler werden, aber man kann ja schon mal ein Probebild machen, ob der Standort stimmt. Das Ergebnis überrascht mich: Perfekt! Gut, dass ich nicht noch länger gewartet habe.



Nach 20 Minuten oder umgerechnet 30 Fotos und ein halbes Sandwich mache ich mich auf den Rückweg und habe irgendwie die blöde Idee, noch einen Umweg zum Buckingham Fountain zu machen. Weiß auch nicht, woher ich diese Eingebung habe. Irgendwie wünsche ich mir, dass dieser in der Nacht angestrahlt wird und ich soll diesbezüglich nicht enttäuscht werden.
Patriotisch wird gerade im Hintergrund Stars and Stripes gespielt, aber erst viel zu spät realisiere ich, dass Musik und Brunnen aufeinander abgestimmt sind und dies Musikstück auch mal zu Ende geht. Tusch, letzter Ton und die Mittelfontäne stellt ihren Betrieb bis zur nächsten Vorstellung zur nächsten vollen Stunde ein. Grrr. Na warte, dir werde ich im Herbst Beine machen.



Aber alles in allem bin ich schon fast froh, nicht nach St. Louis gefahren zu sein. Wie hätte ich sonst all das in den wenigen Stunden schaffen sollen, die mir morgen noch in Chicago bleiben werden? Außerdem werde ich morgen kaum Zeit für geplantes Programm haben, denn es erfüllt sich ein kleiner großer Wunsch von mir, der meine ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird.

Übernachtung: Best Western Grant Park, Chicago
Bewertung: gut








Viele Grüße, Markus

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cleoxx

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Mensch, genial Bilder und toller Bericht von meiner US-No.1 Stadt Chicago.
Hoffe mal, es klappt dieses Jahr vielleicht mal wieder zu einem Kurzbesuch, wenn wir in Detroit sind...
Sind ja letztes an Chicago nur vorbei- bzw. durchgefahren (2x), aber sobald ich von weitem den Sears Tower sehe, ist das schon wie ein "nach-Hause-Kommen".

Grüßle
Elke


BettinaW

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Da gibt es nichts anderes zu sagen als: SUPER!!!


Eisi

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@Scooby Doo
Danke für den Bericht. Sehr schön geschrieben. Freue mich jetzt schon auf den RB vom September. Kann leider nicht beim Treffen im Yellowstone dabei sein. Bin 4 Tage früher da.

Gruss Eisi
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America_Crazy

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Hallo,

Die Bilder aus Chicago sind wunderschön. Ich bin total überrascht wie sich die Stadt verändert hat seit meinem ersten Besuch im April 2006. Ich war außerdem sehr erstaunt, wie schnell der Bau des Trump Towers fortgeschritten ist. Sehr faszinierend. Auch in der Gegend um den Millennium Park hat sich einiges getan. Ich bin schon so gespannt auf September und freue mich wie ein kleines Kind auf Chicago. Die Bilder sind fantastisch und wecken sofort ein Gefühl des Vermissens in mir. Ich bin schon auf den nächsten Tag gespannt.

America_Crazy



Angie

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Markus, ich habe es dir ja schon oft gesagt, aber es muss trotzdem wieder mal gesagt werden: Dein Schreibstil ist einfach klasse :!: Und so ganz nebenbei :wink: : Die Fotos auch :!:
Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

Leo68

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Ein toller Tag mit tollen Bildern!

Die Freude, über die gefundene Stelle von 1924, kann ich gut verstehen.  :)


Viele Grüße
Rainer

mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Die Chicago Bilder sind echt beeindruckend, Respekt!
Was für eine Mega-Stadt...
In dieser Nord-Ost Ecke waren wir noch nicht. (ausser Detroit Airport & Buffalo)
Noch ein Ziel mehr...




Scooby Doo

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Sind ja letztes an Chicago nur vorbei- bzw. durchgefahren (2x), aber sobald ich von weitem den Sears Tower sehe, ist das schon wie ein "nach-Hause-Kommen".

Ja, den Sears Tower habe ich auch sehr gerne und außer am Buckingham Fountain bekommt man den ja praktisch aus jeder Richtung gut zu sehen.

Ich bin total überrascht wie sich die Stadt verändert hat seit meinem ersten Besuch im April 2006.

So? Ich war ja 2004 das erste Mal in Chicago und mir kam es so vor, als hätte sich fast gar nichts geändert.

Und so ganz nebenbei :wink: : Die Fotos auch :!:

Ach, so, nur so nebenbei? :cry:

Die Freude, über die gefundene Stelle von 1924, kann ich gut verstehen.  :)

Ja, wenn man außer einem Straßennamen keine weiteren Angaben hat, da war ich schon froh. Ich meine, später habe ich in SF auch Vergleichbilder geschossen, aber wenn schon 1924 das Ferry Building drauf war, da war das dann einfacher zu lokalisieren.

Die Chicago Bilder sind echt beeindruckend, Respekt!
Was für eine Mega-Stadt...

Auf jeden Fall. Ist eine meiner Lieblingsstädte und hat mich auch dieses Jahr wieder voll überzeugt. Vor allem, wenn man Hochhäuser und deren Anblick und verschiedene Architekturstile mag.
Viele Grüße, Markus

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Scooby Doo

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26.05. Abstecher nach Joliet, Parade in Chicago, Abfahrt mit dem California Zephyr

Der Nachteil einer abklingenden Erkältung ist, dass man wieder zum normalen Urlaubsgeschäft übergehen kann, was konkret bedeutet, die Nachtruhe kommt mal wieder viel zu kurz. Auch der Sommer ist zum Teil daran schuld, denn man muss länger auf den Sonnenuntergang und die Chance auf gute Nachtbilder warten. Dementsprechend müde bin ich, als ich heute früh pünktlich um 7 Uhr am Bahnhof von Chicago stehe für einen Kurztrip nach Joliet. Tickets habe ich mir aus dem Automaten gezogen, weil die Zeiten meines Rail Passes seit gestern gezählt sind, denn ab heute beginnt die Hauptsaison, was den Pass verteuert hätte und außerdem hätte ich dann statt dem East Rail Pass, der nur den Osten der USA abdeckt, den National Rail Pass gebraucht, denn heute Nachmittag soll es ja weiter Richtung Kalifornien gehen.
Die Kombination aus East Rail Pass Off-Peak (215$) und California Zephyr (142$) ist einfach günstiger als der Peak National Rail Pass (499$). Aufpreis für den Schlafwagen kommt ja eh extra.



So bin ich jetzt jedenfalls auf dem Weg Richtung Joliet, obwohl es mir in den Fingern juckt, in diesem Zug weiter nach St. Louis zu fahren, um alles Verpasste nachzuholen. Selbst der Schaffner meint, das wäre ja nur ein kurzes Gastspiel von mir im Zug, wenn der wüsste, auf was für eine Reise ich mich heute Nachmittag noch begeben werde. Aus diesem Grund ist natürlich auch klar, warum ich auch unmöglich bis St. Louis durchfahren kann. Dann halt beim nächsten Mal.



Warum aber nun Joliet? Alle nicht-Eisenbahninteressierte können nun gerne diesen Absatz überspringen, es sei denn, sie wollen sich an manch ungewöhnlichem Tick belustigen. Ja, ich fahre tatsächlich nur nach Joliet, weil es hier direkt am Bahnhof eine 90° Schienenkreuzung gibt. Ich weiß, verrückt, aber in diesem Punkt ist mir echt egal, was andere Leute denken. Ist schließlich mein Urlaub.

Zurück in Chicago muss ich von der Union Station kommend Richtung Innenstadt eine der zahlreichen Brücken über den Chicago River überqueren. Nur allzu gerne würde ich mal sehen, wenn sich diese öffnen. Da werden ja immerhin einige Tonnen Stahl bewegt. Als Technikinteressierter nicht uninteressant. Muss ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland mal im USA Forum nachfragen, ob man irgendwo Zeiten erfahren kann, wann die Brücken geöffnet werden, z.B. zu einer Parade oder ähnlichem.

Von irgendwoher höre ich wieder Glöckchen klingen. Nein, ich habe keinen auf den Keks bekommen, aber doch realisiere ich erst nach einigen Augenblicken, es ist doch gar nicht Vorweihnachtszeit, wer klingelt hier so aufdringlich? Ein Blick entlang dem Chicago River gibt die Antwort: Da ist eine Brücke geöffnet! Und auf einmal klingelt es auch wenige Meter vor mir. Schranken werden herunter gelassen, Fußgänger aufgefordert, die Brücke zu verlassen und nun hebt sich auch diese. Doch damit nicht genug. Alle paar Meter sind weitere Brücken. Ein ohrenbetäubendes Gebimmel setzt ein und eine Brücke nach der anderen wird geöffnet. Die Innenstadt ist außer nach Süden komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Nichts geht mehr, selbst die Hochbahn muss warten, denn auch deren Brücke wurde geöffnet.



Auf dem Chicago River sehe ich ein kleines Bötchen entlang schippern, dessen Mast ein wenig zu hoch ist für die Brücken. Für den den ganzen Aufwand? Doch ein Schiff kommt selten allein. Eine ganze Schiffsparade folgt im Gänsemarsch bzw. Gänseschwimmen. Ich bin absolut fasziniert. Ein kleiner Traum geht in Erfüllung und das war noch nicht einmal vorher geplant gewesen, ja, ich habe nicht mal davon gewusst. Ich hoffe nur, in zwei Stunden schließen sie die Brücken wieder, denn ich muss ja mit meinem Gepäck wieder rüber zur Union Station.



Wer nun glaubt, fein, auf Brücken kann ich gut verzichten, ich fahre ja nur in der Innenstadt mit dem Auto, wird heute sein rotes Wunder in Form von Absperrschilder erleben: Praktisch der komplette Loop ist für den Autoverkehr gesperrt. Am Wacker Drive stehen unzählige Soldaten, Panzerwagen, Krankenwagen, ein riesiges Polizeiaufgebot. Hat Chicago der Welt den Krieg erklärt? Wären alle Fahrzeuge nicht so festlich geschmückt, man könnte es leicht annehmen.
So langsam dämmert mir aber, was hier gespielt wird: Morgen ist Memorial Day, ein amerikanischer Feiertag, an dem den Kriegsopfern gedacht wird und Chicago rüstet sich gerade für eine Parade. Ich kann mir zwar beim besten Willen nicht erklären, warum dafür schon heute das Leben in der Stadt lahm gelegt wird, aber umso besser, kann ich immerhin noch den Anfang der Parade beiwohnen, die treffenderweise auch noch über die STATE Street geführt wird, aber nicht so patriotisch mitfeiern und Fähnchen schwingen wie alle anderen hier. Ich bin kein Amerikaner, kann nicht stolz auf dieses Land sein und finde ehrlich gesagt deren Politik etwas daneben, höflich ausgedrückt.
Ach - sei’s drum: voll daneben! So, jetzt ist es raus.



Leider muss ich vorzeitig abhauen, um noch meinen Koffer aus dem Hotel zu holen und es nicht wieder zu knapp werden zu lassen. Ich lerne ja dazu.
Der für heute früh geplante Spaziergang durch Chicago und die damit verbundenen Fotos müssen bis September warten. So eine Parade und eben das Öffnen der Brücken sieht man nun mal nicht alle Tage und daher ging das vor. Und wieder bin ich froh, gestern noch so vieles in Chicago gesehen zu haben statt nach St. Louis gefahren zu sein. Positiv denken!

Am Bahnhof nutze ich direkt meinen Status als Erste-Klasse-Passagier aus und check in die Lounge ein. Einen großen Unterschied zum normalen Wartesaal kann ich allerdings nicht erkennen. Hier ist es genauso voll und gedrängt und der einzige zusätzliche Service, kostenlose Getränke, stimmt mich auch nicht unbedingt heiter, denn die diversen Brühen schmecken einfach nur scheußlich.
Als es Zeit für’s Boarding wird, beginnt großes Gedränge. Jeder will der erste sein. Ich bleibe die Ruhe selbst, denn immerhin haben wir Erstklässler im Gegensatz zu den Zweitklässern reservierte Abteile, also alle Zeit der Welt. Daher setze ich mich einfach auf einen der nun endlich frei werdenden Sessel und lege die Füße hoch. Macht echt Spaß, anderen beim Drängeln und Schubsen zuzusehen. Das entspannt noch mehr, wenn man erkennt, wie unnötig die Eile ist.
Als sich der Sturm gelegt hat, trete auch ich meinen Gang zum nächsten Sessel an, wo ich wieder die Füße hochlegen kann. So, für die nächsten 56 Stunden wird dieses kleine fahrende Appartement also mein zu Hause sein.

Wir verlassen Chicago und nehmen scheinbar die Regenwolkenfront mit. An meiner Scheibe findet ein Wettrennen der kleinen Tropfen statt. Toll, keine Fotos möglich, dann werden halt die Notizen auf den neuesten Stand gebracht und ein wenig geschlafen.
Nach nur 3 Bahnhöfen haben wir bereits eine halbe Stunde Verspätung, aber dem sehe ich gelassen entgegen. Zuletzt hatten wir es zweimal geschafft, sogar eine ganze Stunde wieder aufzuholen.
Ein Blick durch das Fenster bestätigt, sie haben wieder die natürliche Scheibenwaschanlage eingeschaltet. Aber bitte anschließend nicht vergessen, den Handtuchmodus zu aktivieren.



Kurz vor Burlington überqueren wir den Fluss mit vier i, im Übrigen meine allererste Mississippi-Überquerung. Bin dabei so in Gedanken verbunden. In mir steigen Geschichten von Huckleberry Finn auf, dass ich gar nicht kapiere, warum mein blöder Fotoapparat überhaupt keine Bilder macht. Dumme moderne Technik. Ich halte das Teilchen in meinen Händen, sehe auf dem Bildschirm ein gutes Motiv nach dem nächsten durchlaufen, doch kein Foto wird gemacht. Und da fällt es mir wieder ein. Da war doch noch etwas. Ja, ich glaube, das ist doch noch keine mitdenkende Kamera, sondern man muss noch ganz altmodisch den Auslöser drücken, sonst tut sich da gar nichts. Sowas kann ja auch nur mir passieren.
Verzeihung: Könnten wir mit dem Zug bitte noch einmal zurück fahren? Nicht möglich? Was ist denn das für ein Saftladen.

Eigentlich ein gut sortierter sogar. Es gibt Apfel-, Orangen- und Beerensaft. Natürlich kostenlos, man reist ja First Class. Man ist wichtig.
Im Speisewagen wird man allerdings nicht anders behandelt, außer, dass man am Ende die Rechnung nicht zahlen braucht. Geht auf den Waggon (Geht auf’s Haus passt ja hier nicht).
Es vergehen endlose Minuten, bis sich endlich jemand unseren Tisch annimmt. Ein genervter Herr im fortgeschrittenen Alter knallt ein paar Bestellkarten hin: Unterschreiben! Oh Mann, und diesen grimmigen Wolf müssen wir jetzt noch 2,5 Tage aushalten? Kann man ein Gesicht eigentlich noch finsterer Gestalten? Ein Blick auf sein Namensschildchen beweist das Unmögliche: Es geht tatsächlich. Hilfe, mit so einer Visage kann man ja echt Karriere als Gespenst machen. Ist das hier etwa eine Geisterbahn?
Er verschwindet wieder und damit wirkt der Speisewagen gleich viel freundlicher. Auch am Nachbartisch höre ich die Leute lästern. Eine Familie wollte viermal Kakao haben, was Mister Holzklotz aber nicht gebacken bekommen hat, weswegen sie ihn hörbar als Idioten bezeichnen. Scheinbar kann er nur bis drei zählen.

Aber zum Glück besteht die Speisewagencrew immer aus mindestens zwei Personen und die nette Dame ist genau das andere extrem. Wenn sie an den Tisch kommt, um die Bestellung aufzunehmen, läutet sie das Verfahren meist mit den Worten ein: „So, jetzt kommt der magische Moment“ und quittiert anschließend jeden Bestellungswunsch mit Worten wie hervorragend, gute Wahl, ausgezeichnet, phantastisch. Sie wirft noch ein Lächeln aus ihrem unerschöpflichen Vorrat in die Runde und macht sich mit 500 Danksagungen auf dem Weg zur Küche.

Und noch etwas Positives: Obwohl mein Tisch als letztes bestellt hat, bekommen wir als erstes etwas zu Essen zwischen die Beißerchen. Hilft dennoch nicht, dass ich mal wieder einen Smoking-Stop verpasse, aber immerhin bin ich rechtzeitig zum Sonnenuntergang zurück in meinem Schlafwagen. Aber findet heute überhaupt einer statt? Oder wird der gestrichen wegen is nich?



Heute bewahrheitet sich wenigstens ein elterlicher Spruch, der Kinder ermutigen soll, ihren Teller aufzuessen: Ich habe mich zwar nur mit dem Leeren der Porzellanunterlage auseinander gesetzt, aber es gibt doch noch mal schönes Wetter und die Sonne behält die Oberhand über die Wolken, bevor sie untergeht. Ein letztes Aufbäumen sozusagen.
Nun aber schnell schlafen, denn morgen steht einer der allerschönsten Zugtage auf dem Programm.

Übernachtung: Schlafwagen im California Zephyr
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Viele Grüße, Markus

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Helantia

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Hallo Markus!

Auch ich bin noch mit dabei, konnte heute gleich zwei ganze Seiten nachholen und bin immernoch schwer begeistert. Und deine Schreibweise, ... einfach köstlich. Ich musste so manches mal laut loslachen. Besonders bei dem "Frühstückstischdecke-nicht-besudel-Wettbewerb". Herrlich!!!!  :lachroll: :lachen07:

Also, weiter so, ich bin weiterhin dabei.

Liebe Grüße, Helantia
Freundlichkeit ist wie ein Boomerang,
wirf´sie in die Welt und sie wird zu dir zurückkehren.

OWL

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Sind solche 90°-Kreuzungen denn sooo selten?

Quid licet Iovi, non licet bovi