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Autor Thema: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006  (Gelesen 42326 mal)

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USAndy

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #75 am: 18.05.2006, 21:39 Uhr »
Das ist nett von Dir Yvonne !!
Wir rücken schon zusammen, gell?
Wir wollen ja hören, was uns so ungefähr nächste Woche erwartet, oder???

Bin auch schon ganz gespannt wie's weitergeht!!

LG, Andy

HeikeME

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #76 am: 18.05.2006, 23:05 Uhr »
Hallo Markus,

habe leider erst heute angefangen, euren Reisebericht zu lesen. Super, bitte weiter so.

Heike

Easy Going

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #77 am: 19.05.2006, 02:38 Uhr »
Zitat von: Scooby Doo
Übernachtung: Village Lodge - Sedona, UT
Bewertung: naja

Das Dir mein genial ausgesuchter Parkplatz im Wahweap Creek "gut" gefallen hat ist klar  :wink:
Aber was hat Dich an der Bude gestört ?
Gruß Easy


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Doreen & Andreas

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #78 am: 19.05.2006, 14:16 Uhr »
Zitat von: Scooby Doo

Ich glaube, ich werde ab sofort nach Mitternacht weitere Teile einstellen. Da bin ich auch ungestörter (da schlafen alle in unserem Haus, die mich vom "arbeiten" abhalten können).

Irgendwie funktioniert diese Taktik auf Dauer auch nicht :zuck:  :(  :heulend:
Viele Grüße,
Andreas
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Scooby Doo

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #79 am: 19.05.2006, 14:43 Uhr »
@Easy Going
keine zwei getrennten Betten, Ausblick auf eine Betonwand. Das ganze Zimmer war stets dunkel, kein Tageslicht, also irgendwie die ganze Atmosphäre.

@Doreen & Andreas
die Taktik kommt ins Wanken, wenn ein geselliger Abend etwas zu lang ausfällt. Dafür bekommt ihr in 20 Minuten wieder einen Bericht, doch leider wird's wohl so aussehen, dass dann bis Sonntag Abend wieder ein kleiner Stillstand eintritt.
Viele Grüße, Markus

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Scooby Doo

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #80 am: 19.05.2006, 14:57 Uhr »
28.04. Sedona - Jerome - Watson Lake - Little Painted Desert - Holbrook (347 Meilen / 558 km)

Die müden Krieger bewegen heute gegen 6 Uhr ihre müden Knochen aus dem Bett und freuen sich auf den nächsten Tag. Beim Kofferpacken habe ich noch frohen Mut. Das Wasser an der Scheibe rührt sicher vom Morgentau oder weil ich mal wieder zu heiß geduscht habe, doch als Horst vom Parkplatz zurückkehrt die enttäuschende Meldung: Es regnet.
Wir wollen trotzdem versuchen, das Beste aus der Lage zu machen und einige Aussichtspunkte anfahren. Wer weiß, vielleicht ergeben die Wolken zwischen den Bergen ein geeignetes Motiv. Ein wenig Erfolg haben wir zumindest auf der Schnebly Hill Road, einer kleinen Geröllstraße, die Sedona mit der weiter östlich verlaufenden Interstate 17 verbindet. Wir können leider nur erahnen, wie schön die Landschaft im Sonnenschein aussehen mag.



Im Wetterbericht heißt es, gegen Mittag würden die Schauer aufhören und nach und nach die Wolken weiter Richtung Westen getrieben werden. Bis es soweit ist, würden wir gerne die Zeit in einem Internet-Café überbrücken. Horst hatte auch diesen Fall bedacht und entsprechende Lokalitäten ausgedruckt. Nur wo ist dieser dumme Zettel jetzt nur wieder hingekommen?
Wir fahren zweimal die Hauptstraße von Sedona ab – nichts. Nur soundsoviele Einrichtungen, wo man sein Bewusstsein erweitern kann und eventuell Kontakt zu Elvis aufnehmen kann. An der Tankstelle fragen wir mal nach, doch die Kassiererin kann scheinbar Internet nicht einmal buchstabieren. Ein freundlicher Packpacker gibt uns da schon etwas mehr Auskunft und schickt uns zu einem großen Einkaufszentrum, wo wir mal eben den Personalcomputer aufhängen – aber noch immer kein Internetzugang.



Einen letzten Versuch starten wir am Visitor Center, wo wir schon gestern unseren Red Rock Pass erworben haben. Mann, ist das eine Prozedur gewesen. Obwohl ich glaube, wir haben recht deutlich und in einigermaßen gutem Englisch unser Anliegen vorgetragen, wollte uns die nette Dame des höheren Semesters unbedingt mehr Pässe als nötig verkaufen. Wir wollten zwei Pässe für zwei Tage. Sie verstand daraus jeder von uns braucht zwei Pässe. Wir gaben zu verstehen, wir sind beide alleine unterwegs und fahren im selben Auto. Sie war erstaunt: „und warum braucht ihr dann zwei Autos?“
Gut, dass heute jemand anderes Dienst hat und weiß, worum es sich beim World-Wide-Web handelt.

Nachdem jeder seine halbe Stunde Internet versurft hat, versuchen wir uns an der Red Rock Loop Road. Die Straße ist eigentlich gar nicht so schlecht, nur die Wolken am Himmel spielen nicht ganz mit. Es hat sich noch weiter zugezogen statt endlich mal aufzureißen. Am Red Rock Crossing wollen wir nur mal kurz aussteigen, doch hier verlangen sie 7$ Tagesgebühr. Das ist uns für ein paar Regentropfen aus einer anderen Perspektive doch etwas viel.
Wir verlassen Sedona und schon wird das Wetter besser. Ich glaube, diesen Entschluss hätten wir wirklich eher treffen sollen. Keiner von uns hat bisher größere positive Erfahrungen mit Sedona gesammelt und scheinbar ist eine höhere Macht darauf aus, dass es auch so bleibt. Vielleicht sind wir einfach nur die Ungläubigen unter den ganzen Esoterikern.



Ein sehr interessantes Örtchen ist Jerome. Statt unten im Tal zu bauen, hängt der gesamte Ort mit seinen teilweise schönen Villen regelrecht am Hang. Für amerikanische Verhältnisse ist alles ungewohnt eng. Die Hauptstraße findet zwischen den Häusern nur wenig Platz, als sie sich serpentinenartig durch den Ort windet und Fußwege sind meist Treppen, die Abkürzungen zwischen den verschiedenen Ebenen herstellen.
Hinter dem Ortsausgang ist die Kletterei noch lange nicht vorbei. Wir passieren einen gut besuchten Aussichtspunkt mit großem Parkplatz, doch der weitaus schönere Blick eröffnet sich von der nächst höher gelegenen Schleife, wo wir mal kurz anhalten und es zulassen, dass sich ein Texaner mit unheimlich viel Zeit im Gepäck vor uns setzt.



Durch die Kurven ist an ein Überholmanöver kaum zu denken. Auf der einzigen geraden Strecke verschlafe ich fast meine Gelegenheit, hole dann aber noch einmal alles aus unserem Chevy heraus. Ausruhen kann er sich jenseits des Höhepunkts, wenn es ins Prescott Valley hinab geht.

Eine Baustelle verhindert, dass wir sofort die Einfahrt zum Watson Lake finden. Auch in Amerika ist man inzwischen dahinter gekommen, wie nützlich Kreisverkehre sind. Diese tauchen nun auch immer häufiger auf der Bildfläche auf. Von der Straße hatten wir bereits einen kleinen See gesehen, aber ernsthaft gezweifelt oder viel mehr gehofft, dass das nicht alles gewesen ist.
Wir zahlen 2$ Tagesgebühr am Eingang zum Watson Lake und beginnen eine kleine Wanderung entlang dem See in der inzwischen wieder heißen Sonne. Horst ist zwar der Ansicht, die Temperaturen seien gerade richtig, aber mich schwitzt es schon wieder. Ich schiebe diese unterschiedliche Auffassung von Hitze mal auf seine Erkältung.
Im Internet war zu lesen, einen richtigen Trail gibt’s hier zwar nicht, aber einen inoffiziellen Pfad entlang dem Ufer, der ab und zu über ein paar Felsen geht. Nach dieser Tour zum Staudamm und zurück sind wir aber absolut der Meinung, es handelt sich eher um ein größeres Gekraxel über Felsplatten, das ab und zu über ein paar Meter Weg führt.



Wo wollen wir heute übernachten? Vorgesehen war Flagstaff, aber der Tag hat noch ein paar Stunden Tageslicht, vielleicht schaffen wir es ja noch bis Winslow und auch noch die nördlich davon gelegene Little Painted Desert. Dann hätten wir morgen etwas mehr Zeit für andere Dinge und könnten zum Beispiel noch den Petrified Forest mitnehmen, ein Plan, der mir besonders gut gefällt, denn wer weiß, wann ich noch mal in diese Gegend komme und die versteinerten Wälder hätte ich doch gerne gesehen.

Wir tun uns nicht noch einmal die sehenswerte, aber zeitraubende Straße über Jerome an, sondern rasen über die Interstates 17 und 40 Richtung Winslow. An letzterer schlägt mein Herz höher. Ich liebe diese Autobahn, denn sie führt parallel zur Eisenbahnstrecke Los Angeles – Albuquerque, die ziemlich dicht befahren wird. Meine Kameras sind bereit und selbst meine Videokamera, die ich längst abgeschrieben habe, wird ihren letzten Strom dafür verwenden müssen. Doch es kommt kein Zug. Dafür muss sich Horst einen kleinen Vortrag über transkontinentale Eisenbahnverbindungen anhören.

Die Little Painted Desert ist einfach zu finden und schon sehen wir die länger werdenden Schatten der Abendsonne in einem kleinen Canyon. Der Anblick ist einfach nur sagenhaft, ich weiß kaum ihn zu beschreiben. Ausgeschilderte Wege gibt es keine, aber zahlreiche Fußspuren deuten daraufhin, dass hier schon einige die farbigen Sanddünen hinuntergelaufen sind, denen wir nun folgen werden.



Abschließend fahren wir über die abgesperrte Straße entlang dem Rim und versuchen uns an Türsurfen. Auf einmal ist ein unheimlich starker Wind aufgekommen, so dass wir kaum die Autotüren aufbekommen. Aussteigen dürfen wir eh nur noch nacheinander, damit unsere Papiersammlung nicht durch Durchzug weggeweht wird. Im Spaß vermuten wir, das sei der Grund, warum diese Straße gesperrt ist, denn eine andere Begründung finden wir einfach nicht.



Zurück nach Winslow passieren wir den Homolovi Ruins State Park ein zweites Mal und werden neugierig, was es hier zu sehen gibt. Eigentlich alles – eine Rangerstation, ein Visitor Center, jede Menge Schautafeln, ein nutzloser Briefkasten mitten in der Wüste – nur keine Ruinen.



Das Farbspiel am Himmel kündigt einen wunderschönen Sonnenuntergang an, für den wir uns an der Route 66 in Winslow Zeit nehmen werden. Ich habe für meine Fotoreihe den Bahnhof auserkoren. Gegen 19:20 werden die Signale auf grün gestellt, fünf Minuten später höre ich den nächsten Zug in der Ferne tuten und um 20:00 fährt er dann endlich vor. Ich sehe schon. Amerika und Züge – hier muss man viel Zeit mitbringen.



Wir fahren weiter nach Holbrook und quartieren uns im Holbrook Inn ein, einem richtigen Roadside Motel an der Route 66. Kitschige Reklame, surrende Neonröhren und ein Cowboy an der Rezeption. Die Übernachtung kostet uns nur 26$, damit das günstigste Motel unserer Reise. Die Zimmer sind absolut tadellos eingerichtet und sauber, aber nun hören wir, warum das Zimmer so günstig zu haben ist: In einiger Entfernung befindet sich ein Bahnübergang und davor machen sich die Züge lautstark bemerkbar. Mit dieser in meinen Ohren wunderschönen Musik schlafen wir ein.

Übernachtung: Holbrook Inn - Holbrook, AZ
Bewertung: durchschnittlich (gut, wem der Bahnlärm nicht stört)
Viele Grüße, Markus

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americanhero

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #81 am: 19.05.2006, 16:37 Uhr »
Zitat von: Scooby_Doo

In einiger Entfernung befindet sich ein Bahnübergang und davor machen sich die Züge lautstark bemerkbar. Mit dieser in meinen Ohren wunderschönen Musik schlafen wir ein.


Das du das schön findest, hätte ich auch nicht anders erwartet, Markus. :lol:
Mich würde es jetzt auch nicht großartig stören. Wie hat Horst das denn empfunden?


Die Sonnenuntergangsbilder sind echt klasse, gefallen mir sehr gut.
Vor allem ist das auch noch eine Ecke, die ich irgendwann selbst mal bereisen will.

Ich hoffe, du schreibst schnell weiter, Markus, damit ich am WE was zu lesen habe.



Greetz,

Yvonne

Easy Going

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #82 am: 19.05.2006, 16:58 Uhr »
Zitat von: americanhero
Das du das schön findest, hätte ich auch nicht anders erwartet, Markus. :lol:
Mich würde es jetzt auch nicht großartig stören. Wie hat Horst das denn empfunden?

Das Geräusch von Zügen stört mich eigentlich nicht - auch nicht beim Schlafen (auch wenn ich davon nicht ganz so fasziniert bin wie mein geschätzter Mitreisender  :wink: ).
Als doch etwas störend empfand ich das Gehupe mit dem jeder Zug der in Holbrook einfuhr in epischer Breite angekündigt wurde - darauf hätte ich eventuell verzichten können   :lol:  - aber bei der Fülle unserer Tagesprogramme hatte man abends schon meitens seine Bettschwere  :wink:

Übrigens Watson Lake fand ich wirklich klasse - ein echter Geheimtipp - da kann man sich auch todknipsen.  :D
Gruß Easy


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frank_gayer

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #83 am: 19.05.2006, 17:19 Uhr »
Hallo Markus & Horst,

ist damit

Zitat
Die Little Painted Desert ist einfach zu finden
der Ausläufer des Petriefied Forest gemeint ?

Ich habe nämlich nur eine Wegbeschreibung über Winslow und dann die SR87 gefunden. Aber auf meinem Street Atlas sehe ich nicht wirklich einen weiteren Weg. Wie ist der beste Weg dorthin und was muss man gesehen bzw. erlaufen haben ?

sonny

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #84 am: 20.05.2006, 17:26 Uhr »
Hallo Markus und Horst,

steige jetzt erst dazu....... komme ja gerade erst aus dem Südosten zurück, da kommt mir ein Red-Rock-Reisebericht gerade recht  :wink: .

Weiter so !!!

Gruß

Sonny
*Es ist oft klüger, einen Tag lang über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat für sein Geld zu arbeiten*
John D. Rockefeller

americanhero

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #85 am: 21.05.2006, 01:46 Uhr »
Ich will ja nicht drängeln...aber wann geht es weiter?

Würde nämlich gerne noch den ein oder anderen Tag lesen, bevor ich selbst losfliege. :wink:


Greetz,

Yvonne

Scooby Doo

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #86 am: 21.05.2006, 23:10 Uhr »
Zitat von: frank_gayer
ist damit der Ausläufer des Petriefied Forest gemeint ?

Ich habe nämlich nur eine Wegbeschreibung über Winslow und dann die SR87 gefunden. Aber auf meinem Street Atlas sehe ich nicht wirklich einen weiteren Weg. Wie ist der beste Weg dorthin und was muss man gesehen bzw. erlaufen haben ?


Muss wohl ein Ausläufer davon sein. So genau weiß ich das auch nicht. Der Name ist aber rehct offiziell, wird er doch z.B. auf dieser Seite erwähnt: http://www.co.navajo.az.us/ParksRec/Parks1.aspx

Anfahrt ist über die 87 nach Norden und dann einfach der Beschilderung folgen. Man gelangt zu einem Aussichtspunkt mit Info-Tafel. Das ist der einzige mir bekannte Weg hierhin. Die Straße ist bis zum Parkplatz asphaltiert.

Was muss man gesehen haben? Man steht am Parkplatz und sieht runter. Bei Bedarf, kann man ein paar Schritte runter laufen und selbst die schönen farbigen Dünen entdecken.

Zitat von: americanhero
Ich will ja nicht drängeln...aber wann geht es weiter?


Heute Nacht geht's weiter bis Gallup
Morgen (Montag) Mittag weiter bis Blanding (ausnahmsweise wieder ein Mittagbericht, weil ich dieses WE nicht konnte)
Morgen irgendwann nach dem Chat weiter bis Hanksville
Viele Grüße, Markus

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americanhero

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #87 am: 21.05.2006, 23:22 Uhr »
Zitat von: Scooby Doo

Heute Nacht geht's weiter bis Gallup
Morgen (Montag) Mittag weiter bis Blanding (ausnahmsweise wieder ein Mittagbericht, weil ich dieses WE nicht konnte)
Morgen irgendwann nach dem Chat weiter bis Hanksville



Das ist doch ein Wort! :lol: Sonst bin ich ja nicht so ungeduldig, aber ich hoffe ja natürlich, noch den Bericht um Hanksville und dann auch mit der südlichen SRS mitlesen zu können. :roll:  :wink:
Den Rest lese ich dann zwischendurch im Urlaub, wenn ich mal online bin.


Greetz,

Yvonne

Scooby Doo

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #88 am: 22.05.2006, 03:58 Uhr »
29.04. Holbrook - Petrified Forest NP - Canyon de Chelly NM - Gallup (301 Meilen / 484 km)

Ein Motel neben der Bahnlinie – ein Alptraum für so manchen, für mich ein Paradies. Bereits um 4:50 verlasse ich mein warmes Bett, um in den ersten Sonnenstrahlen des Tages ein paar Fotos von den Zügen auf der nahen Bahnstrecke zu knipsen.


 
Als ich das Bett verlasse, höre ich gerade einen Zug vorbei donnern, unter der Dusche höre ich den nächsten, als ich das Motel gegen 5:10 verlasse, sehe ich noch die letzten Waggons des inzwischen dritten Zuges. Ich stelle mich an der Bahnlinie in Position und ratet mal: Es kommt kein Zug.
Nach einiger Zeit kommt der Sheriff vorbei und ermahnt mich, nicht auf die Gleise zu gehen. Auch ein paar Native Americans sprechen mich etwas schief von der Seite an. Angeblich wollen sie wissen, ob ich gesehen hätte, wie ihre Freundin verhaftet wurde, weil sie sie einfach nicht finden können. Mein Geld wollen sie aber scheinbar nicht. Mit der Weile werde ich etwas unruhig, wenn ein Auto in diese abgelegene Straße einbiegt. Was will z.B. dieser heruntergekommene weiße Chevy dahinter wieder? Entwarnung, ist nur Horst. Während ich mir die Beine in den Bauch stehe, ist er inzwischen auch gemütlich aufgestanden und wird jetzt zur Tankstelle fahren, seinen üblichen Kaffee holen und danach vielleicht noch das Wigwam-Motel fotografieren. Interessante Sache: Alle Zimmer des Hotels sehen aus wie Zelte.



Gegen 6:10 kehrt Horst zurück, um mich einzusammeln, denn eigentlich wollten wir schon um 6 Uhr los. Wir haben heute viel vor. Da endlich, sehe ich einen Zug kommen. Nach 55 Minuten Wartezeit. Und kaum sitze ich im Auto, da kommt auch schon der nächste. Solltet ihr euch also jemals ein Motel neben einer Bahnlinie nehmen und wollt eure Ruhe haben, hier das perfekte Mittel: Stellt mich an die Bahnlinie. Ich garantiere euch, es wird kein Zug euren Schlaf stören.



Kurz nach halb sieben erreichen wir den Petrified Forest Nationalpark und sehen, dass unsere Eile völlig umsonst war, denn der Park öffnet erst um 7 Uhr. Horst murmelt noch so etwas wie „Das passiert, wenn man etwas spontan macht“ und ich mache mir derweil Gedanken, wie man die Zeit überbrücken könnte. Es wäre sicherlich ein schöner Filmgag, wenn ich mich hinter das Tor stellen würde und praktisch darum flehen würde, noch hinausgelassen zu werden. Leider können wir diese Szene nicht drehen, da sie das Tor gerade öffnen.



Viele Aussichtspunkte fahren wir nicht an, was mir zuerst etwas Leid tut, denn ich würde gerne mehr über diesen Park erfahren, doch nördlich der Interstate gibt’s eigentlich nichts, was wir nicht schon gestern in der Little Painted Desert gesehen hätten. Südlich der Autobahn wird die Landschaft zwar reizvoller, doch ich will nichts gesagt haben, als wir die Blue Mesa erreichen. Vergesst alle Punkte, wo man sonst im Park seine Zeit vergeuden könnte, denn die Blue Mesa ist einfach der Hit.



Verschlungen um farbiges Wüstengestein führt ein kleiner Weg hinunter zum versteinerten Holz. Eine perfekte Mischung aus Badlands und Woodlands liegt in der Morgensonne still und friedlich vor uns. Der kalte Wind, der uns eben noch bei diversen Aussichtspunkten um die Nase gepfiffen hat, ist nun auch schon Holz äh Schnee von gestern.
Ich hatte schon einmal versteinertes Holz im Escalante Petrified Wood SP gesehen und war davon tief beeindruckt gewesen, doch die Auswahl an Holz in diesem Park stellt das natürlich alles in den Schatten.



Auf unserem Rundgang hören wir in der Ferne wieder einige Züge und als wir den Weg zum Parkplatz herauf gehen, sehen wir auch schon wieder welche, aber in so weiter Entfernung, dass sich Fotografieren kaum lohnt.
An der Brücke über die Gleise wirft mich Horst raus und sieht sich in der Zwischenzeit das Puerco Pueblo an. Ich sehe meine große Chance gekommen. In beide Richtungen kann ich die Gleise kilometerweit überblicken. Was für ein Anblick, wenn hier jetzt ein Zug käme, den man in voller Länge im besten Fotolicht ablichten könnte. Aber ratet mal: Genau, ich bin die Wunderwaffe gegen Züge.
 
Zum Canyon de Chelly gelangen wir über die recht öde 191. Schnurgerade führt diese Straße durch langweiliges Buschland. Die 4:50 in der früh waren wohl doch etwas hoch gegriffen, so dass ich jetzt ein paar Minuten Schlaf nachhole.
Nachdem wir uns am Visitor Center mit den üblichen Landkarten eingedeckt haben, klappern wir zunächst alle Viewpoints auf der nördlichen Parkstraße ab. An jedem Aussichtspunkt nun das gleiche Spielchen: Aussteigen, ein paar Meter laufen, gucken, staunen, die Angebote der indianischen Händler abwimmeln, weiter staunen, zurück zum Auto und zum nächsten Punkt fahren.



Zu sehen und zu entdecken gibt es einiges, sozusagen lebendige Geschichte. Auf dem Grund des Canyons leben noch heute Menschen. Wir sehen Jeeps zu einsamen Hütten fahren, Kinder, wie sie auf einem abgegrenzten Platz Basketball spielen und wenn man sich nur die nötige Mühe gibt, kann man in vielen Felsnischen alte Siedlungen erkennen.
Über die Staubpisten fahren zahlreiche Geländewagen. Sicher sind das nicht alles Bewohner des Canyons, der teilweise richtig breit ist. Offenbar  werden für eine Hand voll Dollar auch Touristen da unten herumgefahren. Wie man Geschäfte macht, scheinen sie mehr als begriffen zu haben.



Auf der südlichen Parkstraße ist spürbar mehr los, führt diese doch zum berühmten Spider Rock. An jedem Parkplatz treffen wir auf dieselben Gesichter. Zwischen den Aussichtspunkten sehen wir immer die gleichen Heckklappen. Würde man uns alle per Bus hier durch die Gegend karren, es würde keinen Unterschied machen.
Ein Ende setzen wir dem erst, als wir am White House in die Tiefe hinabsteigen. Die ersten Meter sind angenehm, verlaufen sie doch noch im Schatten, den der Südhang wirft. Doch schon bald führt der Weg hinaus in die Sonne. Der Sonnenbrand auf meinen Armen hat sich inzwischen wieder beruhigt, aber der in meinem Nacken fängt jetzt erst wieder so richtig an zu schmerzen, als ununterbrochen Sonne darauf fällt. Dazu ist mir noch ungeheuer heiß und ich nutze jede Pause, in irgendeinen Schatten zu flüchten.



Etwas anteilnahmslos stehe ich neben Horst vor den White House Ruins auf dem Grund des Canyons, wo natürlich die nächsten Händler anzutreffen sind. Echt schade, dass sie keine eisgekühlten Getränke in ihrem Sortiment führen. Ich werde jetzt sicher keine Steine oder Bilder kaufen. Dann muss ich ja noch mehr den Berg hinauftragen. Ich finde aber, sie könnten hier im Tal mal langsam die Heizung abdrehen.

Wie zu erwarten war, zieht sich der Rückweg. Zwar werden die Schatten Gott sei Dank spürbar länger, so dass ich nicht mehr so lange in der Sonne laufen muss, aber dafür geht es bergauf. Horst ist schon in weiter Ferne verschwunden. Kein Wunder, der kommt ja aus Bayern und kann täglich trainieren. Und was soll ich Flachländer sagen? Ich kann doch nicht immer fragen „und wo ist der nächste Aufzug?“
Ziemlich geschafft komme ich oben an und beschließe, den Grand Canyon nur an bewölkten Tagen zu besteigen. Dieser Canyon war für mich schon recht „Grand“.



Nach dem Sliding House Overlook bleibt nur noch der Spider Rock übrig. Ich kämpfe noch immer mit meinem Nacken, mache aber gute Miene zum bösen Spiel. Wirklich faszinierend, was sich die Natur dabei gedacht haben mag, mitten im Canyon einen zweigeteilten Felsen stehen zu lassen. Ein wirklich schöner Abschluss des Besuchs. Man kann sagen, wir haben alles gesehen, was der Canyon de Chelly zu bieten hat.



Was der Südwesten aber alles für Dirt Roads zu bieten hat, da haben wir wohl noch lange nicht alles gesehen. Südlich des Parks wartet ein ganz besonderes Stück Arbeit auf uns. Die Straße ist recht stark befahren und es haben sich erhebliche Spurrillen gebildet. Egal, wie man auch versucht, dagegen zu steuern, man landet immer wieder in diesen Rillen und fährt damit wie auf Schienen. Bodenwellen oder Schlaglöchern auszuweichen ist damit unmöglich.



Unser Tankinhalt neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Wirklich wunderschön, wenn einem so etwas auf einer Staubstraße auffällt. Wir haben keine Ahnung, wie lange diese Straße noch ist. Wir fahren hier jetzt sicher schon eine halbe Stunde und haben noch keinen ernst zu nehmenden Abzweig entdeckt. Natürlich gehen alle paar Meter irgendwelche Buckelpisten ab, aber sind wir hier noch richtig? Ein mulmiges Gefühl. Weiterfahren und wer weiß wo raus kommen? Oder umdrehen, dabei viel Zeit verlieren und nicht wissen, ob man es noch bis zur nächsten Tankstelle schafft? Eine schwierige Wahl. Wir hoffen noch immer auf das beste und tatsächlich, nach weiteren 10 Minuten ist die Straße urplötzlich wieder asphaltiert und führt in eine Ansammlung von Häusern, von Optimisten auch als Ort bezeichnet. Das sollte Sawmill sein, laut Karte, doch leider keine Tankstelle. Inzwischen sind wir aber zuversichtlich, dass es im nächsten Ort, Fort Defiance, eine Tankstelle gibt. Wir sollen Recht behalten.

Im nächsten Ort Window Rock, soll es auch noch einen natürlichen Steinbogen geben, eben den Window Rock. Leider können wir diesen nicht auf Anhieb finden und fragen an der nächsten Tankstelle nach. „blinde Touristen“ müssen die wohl auch gedacht haben, denn hinter der Tankstelle sieht man das Loch schon im Felsen auf der rechten Seite und aus dieser Richtung ist der Parkplatz auch ausgeschildert. So langsam denke ich, wir hätten die Tour besser in umgekehrter Richtung befahren.



Die Nacht verbringen wir in Gallup. Wir wohnen wieder an der Bahnlinie, doch hier befindet sich kein Bahnübergang in der Nähe, also schlafen wir auch ruhiger. Morgen werde ich nicht noch einmal so zeitig aufstehen. Nachdem mich die Eisenbahn heute so geärgert hat, gebe ich ihr morgen keine weitere Chance dazu.

Übernachtung: Colonial Motel - Gallup, NM
Bewertung: durchschnittlich
Viele Grüße, Markus

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #89 am: 22.05.2006, 05:43 Uhr »
Hallo Markus,
wir haben heute in Antonito, CO sehr oft an dich gedacht. Du weisst warum?
Viele Grüße
Heinz